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Schleuderspinnmaschine zur Herstellung von Kunstseide.
Die bekannten Schleuderspinnmaschinen zur Herstellung von Kunstseide sind so beschaffen, dass einer Reihe von Spinnstellen eine Reihe von Schleudern zugeordnet ist.
Hiedurch ist die Anzahl der Spinnstellen und die Leistung der Maschine bedingt und begrenzt.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schleuderspinnmaschine, welche gegenüber den geschilderten bekannten Maschinen eine Erhöhung der Leistung auf das Zwei-und Mehrfache gestattet.
Bei der Maschine nach der Erfindung ist die Anzahl der Spinnstellen in einer Reihe vermehrt und der einen Reihe von Spinnstellen sind zwei oder mehrere Reihen von Spinnschleudern zugeordnet.
Als Spinnstellen können Düsen dienen, welche in ein Wannenfällbad tauchen, oder Düsen in sogenannten Spinnröhren oder Spinntrichtern, letztere zur Ausübung des Streckspinnverfahrens. Bei diesem finden die üblichen Spinnvorrichtungen in Verbindung mit Absäuervorrichtungen Anwendung. Dann erscheinen besonders geeignet Spinnvorrichtungen nach den D. R. P. Nr. 418 522, 420 516, 427 609.
Zugeordnete Leit-oder Förderrollen dienen zum Ableiten oder Strecken der Fäden und zu ihrer möglichst lotrechten Zuführung zu den Schleudern. Die Fäden kommen abwechselnd in Schleudern der vorderen und der hinteren Reihe zur Aufsammlung. Die Leit-oder Förderrollen können an ein und derselben Längswelle angebracht sein und abwechselnd zum Zuführen der Fäden nach der vorderen und hinteren Reihe der Schleudern dienen, dann allerdings nicht in lotrechter, sondern in etwas schräger Richtung. Soll die schräge Richtung vermieden werden, so ordnet man die Rollen abwechselnd auf zwei parallel laufenden Wellen an, so dass die Zuführung zu beiden Reihen der Schleudern unabhängig voneinander und lotrecht erfolgen kann.
Es kann auch zweckmässig sein, die Fäden über je zwei Rollen zu führen, insbesondere beim Streckspinnverfahren, wo es wichtig ist, den Faden unter Spannung gleichmässig abzuziehen und auf möglichst lotrechte Einführung des Fadens in die Schleuder zu achten.
Hier kann der Faden zunächst über eine untere Rolle und dann über eine darüber befindliche zweite Rolle geführt werden. Auf diese Weise gelingt es auch, den Fadenweg erheblich zu verlängern, ohne dass die Ausmasse der Maschine grösser gehalten werden müssten. Die zweiten Rollen können wieder in einer Reihe nebeneinander auf nur einer Welle oder abwechselnd in zwei Reihen auf zwei Wellen angeordnet sein. Im letzteren Fall ist eine lotrechte Zuleitung der Fäden zu den Zentrifugen möglich.
Die Schleuderreihen kann man genau hintereinander anordnen, so dass ihre Schutzkasten schachbrettartig aneinander grenzen. In diesem Fall empfiehlt es sich unter Umständen, die eine Reihe der oben gelegenen Förderrollen an Querwellen anzubringen, um trotz dem beschränkten Raum alle Fäden möglichst lotrecht in der Drehachse der Schleuder zuführen zu können.
Als zweckmässig hat sich eine Anordnung erwiesen, bei der die Spinnschleudern reihenweise versetzt hintereinander angeordnet sind. Durch diese Anordnung wird die Bedienung
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der hinteren Schleuderreihe erleichtert, insbesondere das Anspinnen und das Auswechseln der Spinntöpfe oder Spinntopfeinsätze. Den Schutzkasten gibt man dann zweckmässig bei zwei Reihen fünfeckige, bei mehr Reihen sechseckige Grundflächen, so dass sich eine bienenwaben- ähnliche Anordnung ergibt. Hiedurch wird Raum gespart. Bei Anordnung mehrerer Reihen von Schleudern kann es sich empfehlen, beiderseits der Reihe der Spinnstellen Zentrifugenreihen anzuordnen.
Es kommt auch in Betracht, die Zentrifugenreihen der Höhe nach stufenförmig zu versetzen.
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsformen einer Maschine nach der Erfindung schematisch dargestellt : Fig. 1 zeigt eine Viskosespinnmaschine im Querschnitt, Fig. 2 eine andere Ausführungsform einer gleichen Maschine, Fig. 3 und 4 eine Streckspinnmaschine in je einer Ausführungsform, ebenfalls im Querschnitt, Fig. 5 eine bienenwabenartig versetzte Anordnung der Schleudern im Grundriss, * Fig. 6 zeigt schematisch im Aufriss eine Streckspinn- maschine mit in zwei Stockwerken angeordneten Schleudern.
Bei - der Vislwsespîùnmaschine nach Fig. 1 gelangen die Fäden aus den Düsen 1, welche von dem Rohr 2 aus gespeist werden, in das Spinnbad 3, werden von den auf einer einzigen Welle sitzenden Rollen 6 weitergeleitet und abwechselnd durch die Trichterrohre 7 und 71 den Zentrifugen 8 und 81 zugeführt, welche von Schutzkasten 9 und 9' umgeben sind.
Fig. 2 zeigt eine Maschine gleicher Art mit Düsen 1 und l'und abwechselnder Anordnung der Leitrollen 6 und 6'auf zwei parallelen Längswellen. Das Zuführen der einzelnen Fäden kann hier lotrecht in der Achse der zugehörigen Schleudern 8 und 81 erfolgen.
Die Fig. 3 zeigt eine Maschine für das Streckspinnverfahren. In den Spinnvorrichtungen 4 entstehen die Fäden, werden durch die Absäuervorrichtungen 5 geleitet, von den Rollen 6 und 6'abgezogen, zweckmässig um drei Viertel ihres Umfanges herumgeschlungen und durch Trichterrohre 7 und 7'den Schleudern 8 und 8'zugeführt.
Die Fig. 4 zeigt eine Maschine für das gleiche Kunstseidespinnverfahren. Hier gelangen die Fäden aus den Absäuervorrichtungen 5 über die Rollen 10 nach den Rollen 6 und 61, die darüber angeordnet sind. Die Rollen 6 sind an Querwellen angebracht und gestatten ein Ablenken der Fäden quer zur Fadenlaufebene, um ein senkrechtes Zuführen der Fäden zu den Schleudern der ersten Reihe zu'ermöglichen.
Die Fig. 5 zeigt die Anordnung der reihenweise versetzten Spinntöpfe 8 und 81 in fünfeckigen Schutzgehäusen 9 und 9'und das bienenwabenartige Ineinandergreifen der letzteren.
Die Zentrifugenreihen können auch stufenförmig angeordnet sein. Die Fig. 6 zeigt eine solche Anordnung in beispielsweiser Ausführung. Die Zentrifugenreihe 8 mit ihren Schutz- -kasten 9 und dem Einführungstrichter 7 ist um die Höhe ihres Schutzkastens 9 gegenüber der Zentrifugenreihe 8 mit den Sehutzkasten g' und Einführungstrichten 7' erhöht. Diese Anordnung erleichtert die Zugänglichkeit und das Auswechseln der Spinntöpfe bzw. Spinnkuchen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schleuderspinnmaschine zur Herstellung von Kunstseide, gekennzeichnet durch eine
Reihe von Spinnstellen, in der die Spinnstellen (1, 4) in erhöhter Zahl angeordnet sind, und zwei oder mehrere Schleudern dz 8), deren Gesamtzahl der Zahl der Spinnstellen ent- spricht, sowie durch zugeordnete Reihen von Leit- oder Förderrollen (6, 6'), die entweder auf ein und derselben Längswelle (Fig. 1) oder abwechselnd zueinander versetzt auf zwei parallelen Längswellen angeordnet sein können (Fig. 2,3).