<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Hersteihmg von konzentrierter Milch.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten Milch ohne Eindampfen der Naturmilch, die sieh besonders dadurch auszeichnet, dass sie einen gesteigerten Gehalt an Kaseinsalzen besitzt, die sich ganz oder dem Wesen nach in dem gleichen chemischen und physikalischen Zustand befinden, wie die Kaseinsalze der Naturnilch. wobei der Fett-und Zuckergehalt unabhängig vom Kaseingehalt erhöht werden kann.
Die Milch enthält bekanntlich alle Nährstoffe, die der Mensch bedarf, in leicht verdaulicher Form und ist demnach die beste Nahrung für Kranke, bei denen die Verdauungsorgane geschwächt sind.
Anderseits aber tritt bei-Kranken und Rekonvaleszenten ein erhöht er Nahrungsbedarf ein, weil der durch die Krankheit herabgekommene Organismus wieder aufgebaut werden muss. Den diesbezüglichen Anforderungen entspricht aber die Naturmileh nicht im gewünschten Masse, weil ihr Wassergehalt ein übermässig grosser ist und demnach der Kranke zu grosse Mengen Milch zu sich nehmen musste, um die erforderliche Menge an Nährstoffen zu. erhalten. Aus diesem Grunde wird die Milch von Kranken meist zurückgewiesen und spielt daher bei der Krankenernährung nicht jene Rolle, welche ihr zufolge der qualitativen Vorzüge ihrer Bestandteile zukommen sollte. Der'Wassergehalt der Milch beträgt nämlich 86-90 o neben 10-14% festen Nährstoffen.
Diesem Übelstand kann man dadurch abhelfen, dass man die Nährstoffe der Milch anreichert und dadurch den Extraktgehalt erhöht. Wenn man den Extraktgehalt der Milch auf 20-24% erhöht, so erhält der Kranke in demselben Volumen die doppelte Menge an Nährstoffen und er trinkt. wie praktische Versuche gezeigt haben, diese konzentrierte Milch ohne Widerwillen.
Am einfachsten lässt sich die Milch in bekannter Weise durch Eindampfen im Vakuum konzentrieren ; dieses Verfahren erfordert aber kostspielige Einrichtungen und das Eindampfen selbst ist ebenfalls mit grossen Kosten verbunden, wobei die Milch auch noch wesentliche Veränderungen erleidet. Man erreicht denselben Zweck viel besser und mit geringeren Kosten, wenn man die festen Bestandteile der Milch durch entsprechende Methoden extrahiert und der frischen Milch zusetzt.
Die bekannte Erhöhung des Fettgehaltes durch Zusatz von Rahm verursacht keine Schwierigkeiten,
EMI1.1
Salze der Milch ist nicht mehr so einfach.
Um eine konzentrierte Milch zu erhalten, deren physikalischer Zustand und chemische Zusammensetzung in qualitativer Beziehung ganz oder dem Wesen nach dem Urzustand der Naturmilch entspricht und im Geschmack der Naturmilch gleichkommt, muss man trachten, diese Bestandteile in solcher Form und Bindung der frischen Milch einzuverleiben, in welcher sie in frischer Milch leicht in die gleiche kolloidale Lösung gebracht werden können, in der sie sich in der Natunnikh befinden.
Das Kasein ist die wichtigste Proteinsubstanz der Milch und als Grundbasis des Milchplasmas anzusehen, welchem sich die übrigen Bestandteile anschliessen und es ist besonders bei einem für Kranke und Rekonvaleszente bestimmten Milchpräparat von grösster Bedeutung, dass es möglichst in einer Form enthalten sei, die dem natürlichen Zustand entspricht, weil es in dieser Form am leichtesten verdaulich ist und die infolge der Krankheit zerfallenen Organe, Muskeln u. dgl. hauptsächlich mit Hilfe von Proteinstoffen wieder aufgebaut werden können.
Um gefälltes Kasein wieder in den ursprünglichen Zustand zurückbringen zu können, in dem es in der Naturmilch enthalten war, muss man es von vornherein derart aus der Milch ausscheiden, dass 6 keine Zersetzung erleidet und die wasserunlöslichen Salze der Milch (Dikalziumphosphat, Trikalzium- phosphat) mit denen das Kasein der frischen Milch verbunden und kolloidartig gelöst ist, mit dem Kasein herausfallen. Bei der Zerlegung der Milch mittels Säuren gehen die wasserunlöslichen Salze in Lösung und werden somit vom ausfallenden Kasein getrennt, hingegen wird das Kasein bei der Fällung durch Lab gespalten, und entsteht aus demselben Parakasein.
In beiden Fällen ist es mittels einfacher Methoden nicht möglich, das Kasein wieder in denselben chemischen und physikalischen Zustand zu bringen, in dem es in der Naturmilch enthalten ist.
Es wurde nun gefunden, dass für diese Zwecke besonders jenes Kasein geeignet ist, welches gemäss dem Patente Nr. 36781 durch Zersetzung der Naturmilch oder Magermilch mittels Kohlensäure unter Druck gewonnen wird, weil es neben dem süssen Käsestoff auch die wasserunlöslichen Salze der Milch enthält und durch Behandlung mit geringen Mengen Alkalien, Alkalisalzen oder Erdalkalien leicht wieder in jene Form zu bringen ist, in welcher es in der Naturmilch in kolloidale Lösung geht. Die Verwendung eines derartigen Kaseinpräparates für die Herstellung einer zuckerarmen Milch für Diabetiker wurde auch bereits in dem genannten Patente in Vorschlag gebracht, wo das durch Kohlensäure unter
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Für die Herstellung einer konzentrierten Milch ist jedoch derartiges Kasein bisher nicht verwendet worden und es war auch nicht ohne weiteres vorauszusehen, dass dieses Präparat von der Naturmilch selbst in weitgehenden Mengenverhältnissen aufgenommen wird und ohne Störung der Milchemulsion ein unentmischbares Gemenge mit derselben bildet. Auch die geradezu überraschenden klinischen Versuchsergebnisse, welche die leichte Verdaulichkeit und Assimilierbarkeit einer derartigen konzentrierten Milch erwiesen haben, waren nicht vorauszusehen und ebensowenig der Umstand, dass Kranke, die die gewöhnliche Naturmilch ständig zurückgewiesen haben, die gemäss vorliegender Erfindung konzentrierte Milch mit Vorliebe zu sich nehmen.
Beispiel. Aus einem halben Liter Milch wird das Kasein mittels Kohlensäure unter Druck ausgefällt und dann mit einer Menge einer konzentrierten Lösung von Kalkhydrat oder Alkalilauge bzw.
Alkalisalzen verrieben (wie solche in der Naturmilrh enthalten sind), die genügt, um das Kasein wieder in die entsprechenden Kaseinsalze zurückzuverwandeln und aufzuquellen. Dieses Gemenge lässt man 6-24 Stunden ruhen. Die wässerige Lösung einer Probe des aufgequollenen Kaseins soll amphoter reagieren. Die gequollenen Kaseinsalze werden dann in einem Liter lauwarme Naturmilch eingerührt.
Die Kaseinsalze gewinnen darin ihren ursprünglichen kolloidalen Zustand zurück und man erreicht auf diese Weise, dass ein Liter Milch soviel Kasein enthält, als in 1% Liter der Naturmileh enthalten waren.
EMI2.1
<Desc / Clms Page number 1>
Process for the production of concentrated milk.
The subject of the present invention is a process for the production of a concentrated milk without evaporation of the natural milk, which is particularly characterized by the fact that it has an increased content of casein salts which are wholly or essentially in the same chemical and physical state as the casein salts of natural milk. the fat and sugar content can be increased independently of the casein content.
As is well known, milk contains all the nutrients that humans need in an easily digestible form and is therefore the best food for sick people who have weakened digestive organs.
On the other hand, the sick and convalescent have an increased need for food, because the organism that has come down from the disease has to be rebuilt. However, natural milk does not meet the requirements in this regard to the desired extent because its water content is excessively high and accordingly the patient had to consume too large amounts of milk in order to obtain the required amount of nutrients. receive. For this reason, the milk of the sick is mostly rejected and therefore does not play the role in sick nutrition which, according to the qualitative advantages of its components, it should play. The water content of milk is 86-90 o in addition to 10-14% solid nutrients.
This problem can be remedied by enriching the nutrients in the milk and thereby increasing the extract content. If the extract content of the milk is increased to 20-24%, the patient receives twice the amount of nutrients in the same volume and he drinks. as practical tests have shown, this concentrated milk without reluctance.
The easiest way to concentrate the milk in a known manner is by evaporation in a vacuum; however, this process requires expensive equipment and the evaporation itself is also associated with great costs, with the milk also suffering significant changes. The same purpose can be achieved much better and at lower cost if the solid components of the milk are extracted using appropriate methods and added to the fresh milk.
The well-known increase in fat content by adding cream does not cause any difficulties
EMI1.1
Salting milk is no longer so simple.
In order to obtain a concentrated milk, the physical state and chemical composition of which in qualitative terms corresponds wholly or in essence to the original state of natural milk and has the same taste as natural milk, one must endeavor to incorporate these components in such a form and binding in fresh milk which in fresh milk they can easily be brought into the same colloidal solution in which they are in the Natunnikh.
Casein is the most important protein substance in milk and is to be regarded as the basic basis of the milk plasma, to which the other components join and it is of the greatest importance, especially with a milk preparation intended for the sick and convalescent, that it is contained as far as possible in a form that corresponds to the natural state because it is easiest to digest in this form and the organs, muscles, etc. Like. Can be rebuilt mainly with the help of protein substances.
In order to be able to return precipitated casein to the original state in which it was contained in natural milk, it must be eliminated from the milk from the outset in such a way that 6 does not decompose and the water-insoluble salts of the milk (dicalcium phosphate, tricalcium phosphate) with which the casein of fresh milk is connected and dissolved like a colloid, fall out with the casein. When the milk is broken down by means of acids, the water-insoluble salts go into solution and are thus separated from the casein which has precipitated, whereas the casein is split up during precipitation by rennet and arises from the same paracasein.
In both cases it is not possible to use simple methods to restore the casein to the same chemical and physical state as it is in natural milk.
It has now been found that casein is particularly suitable for this purpose, which according to patent no. 36781 is obtained by decomposing natural milk or skimmed milk by means of carbonic acid under pressure, because in addition to the sweet cheese substance it also contains the water-insoluble salts of milk and through Treatment with small amounts of alkalis, alkali salts or alkaline earths can easily be brought back into the form in which natural milk is in colloidal solution. The use of such a casein preparation for the production of a low-sugar milk for diabetics has already been proposed in the cited patents, where the carbonic acid under
EMI1.2
<Desc / Clms Page number 2>
However, such casein has not yet been used for the production of concentrated milk, and it was not readily foreseeable that this preparation would be absorbed by the natural milk itself in large proportions and form an immiscible mixture with it without disturbing the milk emulsion. The almost surprising clinical test results, which have shown the easy digestibility and assimilability of such concentrated milk, could not be foreseen, and just as little was the fact that patients who have consistently rejected ordinary natural milk prefer to consume the concentrated milk according to the present invention .
Example. The casein is precipitated under pressure from half a liter of milk using carbon dioxide and then mixed with a concentrated solution of hydrated lime or alkali lye or
Triturated alkali salts (as found in natural milk), which is sufficient to convert the casein back into the corresponding casein salts and swell up. This mixture is left to rest for 6-24 hours. The aqueous solution of a sample of the swollen casein should react amphoterically. The swollen casein salts are then stirred into one liter of lukewarm natural milk.
The casein salts regain their original colloidal state and in this way one achieves that one liter of milk contains as much casein as was contained in 1% liter of natural milk.
EMI2.1