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Bei der Gewinnung von flüchtigen Metallen durch Destillation und ganz besonders bei der Gewinnung von Zink erhält man bekanntlich nicht die Gesamtmenge des gewonnenen Metalls in rein metallischer Form und im flüssigen Zustande. So ergibt sich bei der Zinkgewinnung ein grösserer oder kleinerer Anteil der Metallausbeute in der Gestalt von Zinkpulver (blue powder), welches trotz seines analytisch nachweisbaren hohen Metallgehaltes (90-95% Zn) keineswegs bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des Zinkes ohne weiteres flüssiges Metall abscheidet.
Ganz besonders bei der elektrothermischen Zinkgewinnung mit den dabei notwendigen grösseren Abmessungen des Destillationsraumes und der Kondensatoren hat es sich als sehr schwierig gezeigt, die Pulverbildung in mässigen Grenzen zu halten, und gerade in diesem Umstand ist sicherlich die wahre Ulsache zu erblicken, weshalb das elektrothermische Zinkgewinnungsverfahren noch nicht die technische Ausbreitung erlangt hat, welche seine Vorzüge gegenüber dem älteren Muffelverfahren sonst bedingen würden.
Die bisher in Anwendung gebrachten Mittel, um die Pulverbildung bei dem elektrothermischen Zinkgewinnungsverfahren herabzusetzen, haben in der Hauptsache in der mechanischen Nachbehandlung des bereits gebildeten Zinkpulvers bestanden, sei es in dem Kondensator, sei es nach der Herausnahme aus demselben, um das Zinkpulver zur Abscheidung seines Zinkgehaltes als flüssiges Metall zu veranlassen. Solche Arbeitsverfahren sind unvollkommen und nur als Notbehelf anzusprechen, während eine wirkliche Lösung der in der Pulverbildung gelegenen Schwierigkeiten nur durch Beseitigung der
Bedingungen erfolgen kann, welche die Pulverbildung veranlassen.
Um volle Kontrolle der Temperatur im Kondensator zu haben, soll dieser stets ein grösseres Bad flüssigen Metalls enthalten, über welches die Metalldämpfe streichen. Die grosse Masse dieses Metall- bades hat zur Folge, dass die Temperatur des Metallbades sich nur langsam ändert. Die Temperatur wird in der für die Kondensation zweckmässigsten Höhe durch passende Kühlung erhalten, beispielsweise mittels Luft oder anderer Gase. Eventuell lässt man Kühlluft von der geeigneten Temperatur durch einen Mantel strömen, welcher diejenigen Teile des Kondensators umgibt, die innen in Berührung mit dem Metallbad stehen.
Die Temperatur im Metallbad kann fortlaufend durch eine geeignete Pyrometeranordnung gemessen und durch zweckmässige Regelung der Menge bzw. der Temperatur des Kühlmittels konstant gehalten werden. Nach vorliegender Erfindung wird nun Sorge getragen, dass die Kondensation ausschliesslich an der Oberfläche des Metallbades als Kühlfläche stattfindet. Zu diesem Zweck werden die übrigen Oberflächen des Kondensators auf einer Temperatur gehalten, die oberhalb der Kondensationstemperatur liegt. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass diese Flächen so gut gegen Wärme durch- fluss isoliert werden, dass sie wenig Wärme abgeben.
Oder man kann gegebenenfalls die Temperatur dieser Flächen durch Wärmezufuhr auf der gewünschten Höhe erhalten, beispielsweise indem man diese Teile des Kondensators mit einem besonderen Mantel umgibt, durch welchen erhitzte Luft oder heisse Gase strömen.
Es hat sich herausgestellt, dass es zur Vermeidung der Pulverbildung von wesentlicher Bedeutung ist, dass die Oberfläche des Metallbades, an der die Kondensation stattfindet, metallisch blank gehalten wird ; es müssen deshalb Anordnungen getroffen werden, um während des Betriebes den dünnen Belag von Pulver, der sich hier absetzen kann, zu entfernen. Dies kann in mehrfacher Weise erreicht werden. So kann man während des Betriebes dem Metallbade von aussen eine grössere Menge flüssiges Zink zu-
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hinübergeschoben, und immerfort werden nun blanke Metallflächen blossgelegt. Man kann indessen'auch durch geeignete Geräte, die über die Badflache hinweggeführt werden, einen eventuellen Belag auf derselben entfernen.
Selbstverständlich könnten auc ! r ; noch andere gleichwertige Massnahmen benutzt werden, um die Badoberfläche blank zu erhalten.
In der Zeichnung ist schematisch eine Ausführungsform einer zur Ausführung des verfahrens dienenden Vorrichtung dargestellt, wobei Fig. 1 einen Längsschnitt des Kondensators und Fig. 2 einen
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abgezogen werden kann, Gewünschtenfalls kann der Kondensator mit mehreren Metallbädern 0 und
Behältern E ausgerüstet werden. In Fig. 1 sind deren zwei gezeigt. Von dem letzten Metallbad werden die nunmehr zinkarmen Gase durch den Abzug G in die Luft austreten können, gegebenenfalls nach vorherigem Durchgang durch einen besonderen Behälter, in dem die letzten Reste des Zinkes sich als
Pulver absetzen. Die Kühlanordnungen sind der Einfachheit halber in der Zeichnung fortgelassen.
H ist die Zufuhröffnung für flüssiges Zink zu dem Metallbad 0 zum Beschicken bzw. Reinigen desselben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Kondensation von Zink und anderen Süchtigen Metallen, wobei die Metalldämpfe in Belührung mit grossen Mengen flüssigen Metalls gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensation ausschliesslich an der stets metallisch blank erhaltenen Oberfläche eines oder mehrerer Metallbäder. erfolgt, während diejenigen Flächen des Kondensators, die nicht vom Metallbad berührt werden, bei einer oberhalb der Kondensationstemperatur liegenden Temperatur erhalten werden.