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Während sich unbearbeiteter Torf im Rohzustande nur mit Aufwendung ganz enormer mechanischer Kräfte bei lang andauerndem Druck und unter schwierigen Umständen, wie Anwendung von Filtertüchern, entwässern lässt, kann nunmehr die Entwässerung bei ganz geringem Zeit- und Druckaufwand
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haben.
Für die Durchführung des Verfahrens ist es unwesentlich, welchen Wassergehalt der Rohtorf oder der Kohlenschlamm besitzen. Es kommt lediglich darauf an, einen Zusatz von gewisser Korngrösse zu wählen, wodurch die Oberflächengrösse bestimmt ist, für die auch die Porosität der Zusatzkörper von Belang ist. Die Beschaffenheit des Zusatzes spielt also die Hauptrolle. Je mehr Teilchen der dispergierten Phase durch ihn adsorbiert werden, um so weniger bleiben im Kolloidzustande und um so grösser ist der Wasseraustritt. Eine bestimmte Menge Zusatz, dessen Porosität gegeben und dessen
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Endwassergehalt ergeben, vorausgesetzt, dass die Pressung mit einem bestimmten Enddruck erfolgt.
Die angestellten Versuche ergaben die Richtigkeit dieser Betrachtungen.
Da in einem Rohtorfe gleicher Herkunft mit mehr oder weniger grossem Wassergehalt die gleiche Menge dispergierter Teilchen anzunehmen sind, werden durch die in diesem Falle gleiche Mengen Zusatzkörperchen gleichviel dispergierter Teilehen adsorbiert. Der Zustand der einzelnen Mischungen ist kolloidal betrachtet nur betreffend der Konzentration voneinander unterschieden. Bei stärker wasserhaltigem Moore wird anfänglich bei geringem Drucke mehr Wasser abfliessen, als bei weniger wasserhaltigem. Infolgedessen wird das erste Produkt auch eine etwas längere Entwässerungszeit beanspruchen.
Will man diese abkürzen, so genügt es, die Zusatzmenge etwas zu erhöhen. Dadurch werden dann wieder um so mehr disperse Teilchen niedergeschlagen, so dass nunmehr eine noch grössere Menge Wasser frei wird. Es fliesst leichter und schneller ab als bei der zuerst verwandten Zusatzmenge.
Wie aus den Ausführungen ersichtlich, ist zur Erzielung eines bestimmten Wassergehaltes bei bestimmtem Enddruck aus einem bestimmten Rohtorf oder Kohlenschlamm, dessen Wassergeghalt zwar schwanken kann, dessen Kolloidzustand in Bezug auf die Teilchenmenge der dispersen Phase aber festliegt, eine bestimmte Menge poröser Körper von gleicher physikalischer Beschaffenheit nötig. Je mehr Oberfläche der Zusatz hat, in desto geringerer Menge braucht man ihn zuzusetzen, und es ist das Verdient der vorliegenden Erfindung, erkannt zu haben, den Kol1oidzustand des Torfes oder der Kohleteilchen im Schlamm durch die jeweils geeignete Menge an Zusatzmaterial beeinflussen zu können. Natürlich erhöht sich die jeweils erforderliche Menge an Zusatzstoffen, je weniger porös der Zusatzkörper ist.
Als wesentlich ist noch hervorzuheben, dass die Wirkung der Zusatzkörper um so günstiger ist, je grösser ihre absolute Oberflächenentwicklung ist, d. h. mit anderen Worten, je feiner zerteilt der Zusatzkörper ist. Deshalb wird man auch entsprechend dem Grad der feinen Zerteilung mit verhältnismässig geringen Mengen des Zusatzkörpers auskommen.
Die Art des Zusatzkörpers wird sich nach dem Gesagten nach der Beschaffenheit der zu entwässernden Lösung bzw. des Schlammes zu richten haben.
Man kann die für das Verfahren wesentliche Koagulationswirkung noch dadurch erhöhen, dass man z. B. den Rohtorf oder den nassen Kohlenschlamm vor der Beimengung von Zusatzkörpern einer mechanischen Bearbeitung unterwirft.
Eine solche Bearbeitung wird beispielsweise bestehen können im Schleudern der Masse, wobei aber eine Abgabe von Wasser bei dem Schleudervorgang selbst nicht in Frage kommt. Ferner käme in Betracht ein Bewegen der Masse nach Art der Butterbereitung aus Milch. In beiden Fällen wird durch diese Art der mechanischen Bearbeitung die feste Phase zur Koagulation gebracht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entwässern von kol1oidal gelösten Stoffen, wie Rohtorf, Kohlemchlamm u. dgl. durch Beimengung von Zus2. tzkörpern (Koks, Torf u. dgl.), dadurch gekennzeichnet, dass die Zusätze der durch Pressung zu entwässernden Masse in Pulverform beigegeben werden, um die Festsubstanz der kolloidal gelösten Stoffe niederzusschlagen und zusammenzuballen.