Stefanie Stadler Elmer

Dieser Text skizziert den theoretischen Rahmen unserer Studie zum räumlichen Zeichnen im Kontext der Primarschule. Wir konzentrieren uns auf die Tiefendarstellung eines einzelnen Raumkörpers als einem von drei Aspekten der zeichnerischen Raumdarstellung von Kindern-neben der Darstellung der Raumlagebeziehung und des Gesamtbildraums. Einen Quader in Form einer Schachtel abzuzeichnen, ist ein allgemeines Darstellungsproblem, zu welchem in unserer Kultur verschiedenartige Lösungen überliefert sind und praktiziert werden. Aus strukturgenetischer Sicht interessiert uns der Prozess der Problemlösung, wie er in video-grafierten Einzelfallstudien von Kindern-adaptiv und intuitiv von der Lehrperson begleitet-gestaltet wird. Wir rekonstruieren diesen Prozess im Detail und zeigen exemplarisch an einem empirischen Ausschnitt aus einer Fallstudie auf, wie wir den theoretischen Begriff der "Wohlgeformtheit"verwenden, um damit die strukturelle Ausrichtung an Gestaltqualitäten und an impliziten Regelsystemen räumlicher Darstellung zu bezeichnen.

Through micro-genetic analysis of early singing, I describe and explain the complexity of song as an elementary cultural expression. For educators, it is important to understand the key role of song with and by young children as a means to convey feelings and musico-linguistic rules. Song consists of melody and lyrics, both of which are connected by metrical rules to form a Gestalt. A song sung by 18-month-old Lynn exemplifies that she produces the melody with ease, but shows difficulty forming the words. By following rules, she forms and expresses feelings of belonging to those who shared their singing with her previously.

Tue purpose of this paper is twofold. First, it briefly characterizes how Piaget's theory has been mainly applied in music psychology and education to date. After discussing the major shortcomings of this approach, the core elements of the theory as applied to music are re-evaluated. Second, a new theoretical approach is proposed and elaborated in more detail with re­ spect to the development of singing. Tue focus on singing is motivated by the fact that it is an elementary and universal means of expressing the basic musical parameters, namely the timing of pitches, from early on in ontogeny. Finally, the delineated approach is exemplified with an excerpt from the initial phase of song acquisition of two pre-school children.

The mission of the IPTS is to provide customer-driven support to the EU policy-making process by researching science-based responses to policy challenges that have both a socio-economic and a scientific or technological dimension. ... European Commission Joint Research ...

Musik ist der früheste Kulturbereich, der sich bei Kindern bereits während des ersten Lebensjahrs anbahnt. Kinder können schon vor der Geburt Schall wahrnehmen, und musikalische Eigenschaften sind ihnen von Natur aus leicht zugänglich. Kinder sind nicht nur sehr interessiert an allem, was klingt, sie sind auch schon früh musikalisch produktiv durch Singen und Tanzen. In den vergangenen Jahren haben Forschungen gezeigt, dass sich früh begonnene musikalische Förderung günstig auf eine Vielfalt von Bereichen auswirkt, z. B. Spracherwerb, Emotionsregulation, Bindung, Kooperation, Zeit- und Raumvorstellung.
Die Anwendung solcher Erkenntnisse ist vor allem im Kontext von Kindertages- stätten wirksam, wo Erzieherinnen gemeinsam mit den Kindern eine Musikkultur aufbauen und pflegen können. Um den Transfer von Wissen aus der Forschung in die Praxis zu unterstützen wird vorgeschlagen, 1) dass Erziehungspersonen ihre musika- lischen Grundkompetenzen und musikpsychologisches Wissen in Aus- und Weiter- bildung vermehrt erweitern können, 2) dass pädagogische Einrichtungen den Kindern ermöglichen, an einer vielseitigen und lokal verankerten Musikkultur teilzunehmen. Die Ziele dieses Beitrags sind erstens, die theoretischen Grundlagen zu liefern, die für „Musik“ als Bildungsakzent für kleine Kinder (Bamukki) von Bedeutung sind, und zweitens ein Modell zu beschreiben, welches anhand dieses theoretischen Konzepts als Musikkita schrittweise umgesetzt, weiter entwickelt und wissenschaftlich begleitet wird. Eine Übersicht zu den musikalischen Bereichen und zu entwicklungspsychologi- schen und pädagogischen Leitfragen für Forschung und Praxis macht deutlich, dass die normativen Bereiche und Wertsetzungen mit den Beteiligten zu verhandeln sind, denn sie sind politische Angelegenheiten und erfordern Vereinbarungen.

From a biological point of view, the singing of songs is based on the human vocal learning capacity. It is universally widespread in all cultures. The transmission of songs is an elementary cultural practice, by which members of the older generations introduce both musico-linguistic rules and affect-regulative means to the younger ones. Traditionally, informal singing in familiar settings primarily subserves affect-regulation goals, whereas formal song transmission is embedded in various normative claims and interests, such as preserving cultural heritage and representing collective and national identity. Songs are vocal acts and abstract models that are densely structured and conform to cultural rules. Songs mirror each generations’ wishes, desires, values, hopes, humor, and stories and rest on unfathomable traditions of our cultural and human history. Framed in the emerging scientific field of didactics, I argue that research on formal song transmission needs to make explicit the ...

ABSTRACT Aus der theoretischen Perspektive eines strukturgenetischen Konstruktivismus in der Tradition von Piaget wird eine Literaturuebersicht zur Singentwicklung gegeben. Nach einer Begriffsbestimmung von "Singen" werden sozial unterschiedlich genormte Kontexte fuer Singen unterschieden. Sodann dient diese Einteilung der ueberblicksmaessigen Darstellung von vorhandenen Studien. Diese Studien werden daraufhin analysiert, welche Aspekte fuer die musikalische Ontogenese als wichtig erachtet werden und welche expliziten oder impliziten theoretischen Vorstellungen damit einhergehen. Sie lassen sich in drei Gruppen einteilen: Intervallerwerbsabfolge-Theorie, sprachdominante Sequenztheorie und Melodiekonturtheorie. Aufgrund der Analyse und kritischen Diskussion des Forschungsstandes wird empfohlen, die musikalische Ontogenese nicht laenger bloss als Ansammlung von musikalischen Merkmalen zu konzipieren, welche durch das Musiksystem selbst und durch endogene Faktoren bedingt sein soll. Vielmehr wird vorgeschlagen, Musik verstaerkt als psychologischen Gegenstand im Sinne eines soziokulturell entstandenen Symbolsystems zu betrachten, das der Vermittlung von Bedeutungen, Emotionen und Stimmungen dient. Zudem wird ein Fortschritt darin gesehen, die gesellschaftliche Tradierung dieses kulturspezifischen Ausdrucksmittels und dabei den Erwerb durch das einzelne Individuum als ko-konstruktiven Prozess zu verstehen, in welchem musikalische Strukturen durch die aktive Partizipation an musikalisch bedeutungsvollen sozialen Interaktionen gebildet werden.

In this chapter I explore the proposal that singing is the earliest musical expression and even the candidate precursor of speaking. I postulate canonical babbling to be the precursor not only of speech but of song as well, and I argue that syllables are the building blocks of both, yet differently formed and organized. Accordingly, I outline and empirically illustrate the role of syllables in song and speech, and how the infant starts applying the contrasting rules for the two domains

Dieser Beitrag diskutiert das Thema curricularer Normen und einige Probleme der musikalischen Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Gilt die Norm, dass Musik zur Allgemeinbildung gehört, so hat dies Folgen für die Gestaltung der Ausbildung auf allen Ebenen. Es ...

Zusammenfassung. Die klangliche Gestaltung von Sprache ist eine komplex strukturierte Handlung, die in der Form von Liedern als vielseitiges und variabel geregeltes Kulturgut praktiziert wird. Text und Melodie werden derart koordiniert, dass eine parallel ...

Zusammenfassung Wie entsteht Musikalität und wie wird sie gefördert? Die angeborene Fähig-keit vokal zu lernen, ermöglicht es dem Menschen, singen und sprechen zu lernen. Beiden vokalen Formen gemeinsam sind die Silben als Bauelement. Dieses Kapitel erklärt, warum Kinder früher zu singen als zu sprechen beginnen, und warum für sie Kinderlieder trotz komplexen sprach-musikalischen Regeln die früheste und zugänglichste Kulturpraxis ist.

In this chapter I explore the proposal that singing is the earliest musical expression and even the candidate precursor of speaking. I postulate canonical babbling to be the precursor not only of speech but of song as well, and I argue that syllables are the building blocks of both, yet differently formed and organized. Accordingly, I outline and empirically illustrate the role of syllables in song and speech, and how the infant starts applying the contrasting rules for the two domains.
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Overview of the common features manifested in the syllables produced as singing, reciting, and speaking, but organized differently by the generative principle of discretizing a continuum and applying combinatory rules Syllables as units: common features -differently organizedFrom Canonical Babbling to Early Singing

Early song singing is a natural phenomenon still rarely studied. It reveals a child's access to both music and language within a cultural setting, on the basis of predisposed human faculties. In this study a young (1 year and 8 months) girl's singing of a traditional song was analysed with computer-aided methods. The results show that she produced relevant features in structured time to create a song that resembles the model in many respects. The comparison with the song model revealed some of her strategies in solving the problem of producing a stream of ordered sounds. Musical elements such as melodic contour, phrase segmentation, periodic stress (or metric) pattern, repetition and variation, and onomatopoeic syllable formation are major constituent elements, whereas linguistic features such as pronouncing syllables or forming words are less clear or even absent. The results of this case study are congruent with the singing-before-speaking or the musical-origins-of-languag...

Zusammenfassung: Musik soll den Charakter bilden, die Intelligenz und soziale Kompetenz steigern. Ein Einblick in die Geschichte der Singkultur zeigt, dass diese Aussagen in dieser Form nicht stimmen. Um die Rolle der Musik in einer Gesellschaft zu verstehen, braucht es eine Analyse der Funktionen des Singens, denn Singen ist die einfachste und am meisten verbreitete Art des Musizierens. Gemeinsames Singen erzeugt Gefühle der Zugehörigkeit. Diese erhöhen die Bereitschaft, sich mit den Werten der Gruppe zu identifizieren. Lieder Singen wurde seit jeher verwendet, um Werte zu vermitteln (in Religionen, Politik, Erziehung), um Menschen zu vergemeinschaften und um Identität zu stiften. Musik verbindet innerhalb der Gemeinschaft und grenzt aus gegenüber Nichtmitgliedern. Musik ist nie neutral, denn sie steht stets im Rahmen einer Tradition und symbolisiert Werte. Gebrauch und Missbrauch liegen nahe beieinander.

An increasing number of studies provide evidence for an early or even innate capacity of human beings for music. Whereas research on infant perception has made huge progress and gained most attention, this article focuses early musical productivity and thereby the most prominent and earliest form, that is vocalisation. How does infant vocalisation separate out into more singing-like and more speaking-like modes? How is early singing organised? A brief literature review shows the need for more systematic and structurally oriented research. Hence, as illustrations, excerpts of two previous micro-analytic studies are presented to show some beginnings of rule-based musical productions. The children’s temporal organisation of sonorous vocal sounds, the categorical use of the pitch dimension to create melodies, and more or less regular body movements give evidence for the high potential to adapt to musical features. If infants and young children are highly susceptible to musical stimulati...

5.1 Einleitung: Singen als elementarer sprach-­‐musikalischer Ausdruck Zu den Besonderheiten, die den Menschen von anderen höher entwickelten Primaten unterscheidet, gehört ein variationsreiches Potenzial an vokal-­‐artikulatorischen Ausdrucksmöglichkeiten. Dieses ist phylogenetisch entstanden und biologisch determiniert. Im Verlaufe der Evolution hat der Mensch seine körperlichen Möglichkeiten der Lautgebung zu humanspezifischen Formen wie Sprechen, Singen, Lachen, Weinen usw. differenziert. Diese Ausdrucksformen haben wichtige Funktionen in der Gestaltung des Zusammenlebens der Menschen. Von Geburt an dient die Stimme dazu, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, Wirkungen herzustellen und Befindlichkeiten Ausdruck zu geben. Zuerst geschieht dies durch unkultivierte Signale, dann durch idiosynkratische und intersubjektive Zeichen, und mit fortschreitender Sozialisation werden die in der soziokulturellen Umgebung kollektiv geltenden sprachlichen und musikalischen Lautsymbole und...

An increasing number of studies provide evidence for an early or even innate capacity of human beings for music. Whereas research on infant perception has made huge progress and gained most attention, this article focuses early musical productivity and thereby the most prominent and earliest form, that is vocalisation. How does infant vocalisation separate out into more singing-like and more speaking-like modes? How is early singing organised? A brief literature review shows the need for more systematic and structurally oriented research. Hence, as illustrations, excerpts of two previous micro-analytic studies are presented to show some beginnings of rule-based musical productions. The children’s temporal organisation of sonorous vocal sounds, the categorical use of the pitch dimension to create melodies, and more or less regular body movements give evidence for the high potential to adapt to musical features. If infants and young children are highly susceptible to musical stimulati...

The aim of this article is to propose a revision of models of singing development that identify age-related stages of mastery of basic elements of the Western-European music system. Instead, emphasis is placed on structural and process-oriented approaches, on growing meta-cognitive strategies, on conceptual analyses that go beyond Western-European conven-tions and on a methodology that allows assessing the simultaneous conguration of linguistic and musical elements in children's vocal organization from an acous-tical standpoint. Hence, singing is conceptualized from various perspectives, conventions associated with sing-ing are analyzed, and basic rules of children's songs are exemplied by careful examination of a single song. A micro-genetic analysis of early song singing illustrates a method for studying a child's strategies in organiz-ing a song. Finally, a seven-stage developmental se-quence is proposed as a heuristic for further research. —singing, development, chil...

ABSTRACT Reviews the book, Musical Beginnings: Origins and Development of Musical Competence by Irène Deliège and John A. Sloboda (1996). This book consists of four sections arranged into eight chapters: "The Fetal Stage" (Chapter 1), "From the Baby to the Infant" (Chapters 2, 3, and 4), "Time and Childhood" (Chapter 5), and "School Age" (Chapters 6, 7, and 8). As this book's main title, Musical Beginnings, suggests, the articles taken together do not provide a comprehensive review of musical development. There is a strong emphasis on infant research and on the elementary human prerequisites for developing further levels of musicality. The focus on this early stage doubtlessly fills a gap in the literature on developmental psychology in giving a musical perspective. In this respect, this volume is breaking new ground and thus is to be welcomed warmly. It is likely to become an important reference in the rapidly expanding field of musical development. Altogether, this volume is to be highly recommended for all those who want to gain a deeper understanding of psychomusical phenomena and who want to keep up to date in the field of music cognition and psychological development. The book's overall viewpoint, namely, to consider the genesis of a human capacity from its early beginnings until its complex manifestations later in life, or at least, from the elementary level to some later manifestations, is in my view, a very useful perspective to adopt in obtaining further insights into behavioral and cognitive change with respect to music and related domains on both macro and micro levels. (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)

Songs are cultural rituals that are governed by rules in order to yield well-formed performances. Traditionally, parents and caretakers intuitively introduce infants and young children into this practice, for instance by lullabies and play songs. Provided that children are engaged in this practice, they start song singing around the end of the first year and during their second year. In order to study the teaching and learning of songs as a trans-generational cultural practice, the formal principles and rules of traditional children's songs have been extracted and initially sketched out as a grammar. This grammar of children's songs draws on music and language as generative systems, and it elucidates the rules how musical and linguistic elements are simultaneously combined into a coherent and well-formed unit. As each language has specific prosodic rules, this grammar so far is restricted to children's songs in a particular language, i.e., German. The application of the grammar is shown by microanalyses of children's song acquisition processes. In a quasi-experimental study, children were asked to learn newly composed songs that tacitly, yet deliberately violate the grammar. Case studies demonstrate the strategies children apply to cope with the violations and to create well-formed songs. Interestingly, children not only show implicit knowledge of the children's songs' grammar, but also exhibit an aesthetic sense of well-formedness. Since the grammar of children's songs encompasses musico-linguistic elements and rules, implications not only concern a structural approach to musical development, but also to language and to the synchronisation of movements.