VW ID.4

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Volkswagen
Bild
Bild
VW ID.4 1st
ID.4 (Typ E2)
Produktionszeitraum: seit 2020
Klasse: SUV
Karosserieversionen: Kombilimousine
Motoren: Elektromotoren:
109–250 kW
Länge: 4582–4584 mm
Breite: ohne Außenspiegel: 1852 mm
Höhe: 1616–1637 mm
Radstand: 2765–2771 mm
Leergewicht: 1966–2256 kg
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2021)[1] 5 Sterne
Heckansicht
Innenansicht
VW ID.4 GTX
Heckansicht

Der VW ID.4 (Typ E2) ist ein batterieelektrisch angetriebenes SUV von Volkswagen, das im Frühjahr 2021 erstmals auf den Markt kam.[2] Er ist nach dem ID.3 das zweite Serienfahrzeug von Volkswagen, das auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) basiert. Er hat mit 4,58 m eine ähnliche Länge wie der Tiguan. Der größere ID.6 hat eine dritte Sitzreihe und ist ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt.[3] Eine Version mit einem flacher auslaufenden Dach wird als ID.5 vermarktet.[4] Das Konzeptfahrzeug des ID.4 ist der 2017 vorgestellte VW ID. Crozz.

Nachdem Ford und Volkswagen bereits bei Nutzfahrzeugen kooperierten, präsentierte Ford im März 2023 mit dem 4,45 Meter langen Explorer auch ein SUV auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukasten.[5]

Der ID.4 konnte in Europa ab Januar 2021 bestellt werden.[6] Bereits im Dezember 2020 waren erste Kundenfahrzeuge in den Niederlanden ausgeliefert worden.[7] Der Verkauf startete mit insgesamt 27.000 Exemplaren Editionsmodellen ID.4 1st und ID.4 1st Max mit dem leistungsstärksten Motor, deren Kontingent von 2.000 Fahrzeugen in den USA innerhalb von acht Stunden ausverkauft war.[8] Der günstigste Preis zum Vermarktungsbeginn im Januar 2021 (Modell Pro mit abgewählten Sonderausstattungen) betrug rund 40.000 Euro.[9]

In Deutschland begannen die Auslieferungen des ID.4 im März 2021.[2] Im April 2021 wurde das Topmodell GTX vorgestellt, das in der günstigsten Version ab Mai 2021 für rund 50.000 Euro bestellt werden konnte.[10]

Anlässlich des ID. Treffens im schweizerischen Locarno präsentierte VW im September 2022 die Studie ID. Xtreme auf Basis des GTX. Sie hat eine erhöhte Bodenfreiheit für den Offroad-Einsatz und mit 285 kW (387 PS) mehr Leistung.[11]

VW ID.4 X (etwas mehr Außenlänge, China)

Die Produktion wurde 2020 im Volkswagenwerk Zwickau sowie in den chinesischen Werken in Foshan (FAW-Volkswagen) und in Anting (SAIC Volkswagen) aufgenommen. Der in Foshan gebaute ID.4 Crozz ist nahezu identisch mit dem in Europa produzierten Modell, der in Anting gebaute ID.4 X unterscheidet sich optisch von diesen und ist bei gleichem Radstand knapp 3 cm länger.[12] Seit 2022 wird der ID.4 auch im Volkswagenwerk Emden[13] und im Werk Chattanooga (USA) hergestellt.[14]

Im Frühjahr 2021 wurde der ID.4 vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. Er erhielt fünf von fünf möglichen Sternen.[15]

Die heckgetriebenen Varianten haben genau wie der ID.3 an der Hinterachse eine permanenterregte Synchronmaschine mit einer Leistung von 109 kW (148 PS) (Modell Pure) bis zu 150 kW (204 PS) und einem maximalen Drehmoment von 310 Nm eingebaut. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist elektronisch auf 160 km/h festgelegt.

Bei der Variante GTX mit Allradantrieb kommt ein zweiter, kleinerer Elektromotor mit einer Leistung von 70 kW an der Vorderachse dazu. Die Systemleistung beträgt somit bis zu 220 kW. Als Beschleunigung von 0 auf 100 km/h werden für den ID.4 mit Allradantrieb 6,2 Sekunden genannt.[10] Mit einer Überarbeitung im Herbst 2023 stieg die Leistung auf 250 kW. Die Beschleunigung auf 100 km/h soll fortan in 5,4 Sekunden erfolgen.[16]

Antriebsbatterie und Reichweite

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Antriebsbatterie ist ein Lithium-Ionen-Akkumulator mit NMC-Zellchemie.

Der ID.4 ist in zwei unterschiedlichen Batteriegrößen (hinsichtlich des Energieinhalts) bestellbar. Die Reichweite gibt VW für die Variante mit großer Batterie mit bis zu 500 km nach WLTP an.[17] Dieser Akku hat einen Energieinhalt von 77 kWh (netto). Alternativ steht ein 52-kWh-Akku zur Auswahl.[18]

Der ID.4 unterstützt Wechselstrom-Laden über einen Typ-2-Anschluss mit max. 11 kW.[19] Beim Laden über Gleichstrom (DC) mittels CCS-Anschluss beträgt die maximale Ladeleistung beim 52-kWh-Akku serienmäßig 50 kW bzw. 100 kW optional. Fahrzeuge mit dem 77-kWh-Akku laden mit bis zu 125 kW serienmäßig.[18] Mit dem 2022 erschienenen Software-Update auf Version 3.0 wurde die maximale DC-Ladeleistung von 100/125 auf 110/135 kW angehoben.[20] Seit Herbst 2023 können die Pro- und Allrad-Modelle mit 175 kW laden.[16]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pure Pure Performance Pro Performance Pro Pro 4Motion GTX
Bauzeitraum 02/2021–11/2021 01/2021–06/2022
seit 04/2023
08/2020–10/2023 seit 10/2023 06/2022–10/2023 seit 10/2023 05/2021–10/2023 seit 10/2023
Motorkenndaten
Motortyp permanentmagneterregte Synchronmaschine Vorderachse: Asynchronmaschine
Hinterachse: permanentmagneterregte Synchronmaschine
Dauerleistung[21] 70 kW (95 PS) 89 kW (121 PS) 77 kW (105 PS)
max. Systemleistung
(kann 30 s abgerufen werden)
195 kW (265 PS) 220 kW (299 PS) 250 kW (340 PS)
Leistung, Vorderachse, Peak 80 kW (109 PS) 70 kW (95 PS) 80 kW (109 PS)
Leistung, Hinterachse, Peak
bei min−1
109 kW (148 PS) 125 kW (170 PS)
bei 3851–15311/min
150 kW (204 PS)
bei 4621–8000/min
210 kW (286 PS) 150 kW (204 PS) 210 kW (286 PS) 150 kW (204 PS) 210 kW (286 PS)
max. Systemdrehmoment 460 Nm 679 Nm
Drehmoment, Vorderachse, Peak 162 Nm 162 Nm 134 Nm
Drehmoment, Hinterachse, Peak
bei min−1
220 Nm 310 Nm
bei 0–3851/min
310 Nm
bei 0–4621/min
545 Nm 310 Nm 310 Nm 545 Nm
Kraftübertragung
Antriebsart, Serie Heckantrieb Allradantrieb
Getriebe, Serie zweistufig übersetztes Eingang-Getriebe
Antriebsbatterie
Zellchemie Nickel-Mangan-Cobalt-Akkumulator (NMC)
Energieinhalt, brutto / netto 55 kWh / 52 kWh 82 kWh / 77 kWh
Ladeleistung AC 7,2 kW 11 kW
Ladeleistung DC 50 kW
(optional: 100 kW)
125 bzw. 135 kW 1 175 kW 135 kW 175 kW 125 bzw. 135 kW 1 175 kW
Messwerte
Leergewicht mit Fahrer 1966 kg 2124 kg 2156 kg 2221 kg 2237 kg 2224 kg 2256 kg
zulässiges Gesamtgewicht 2480 kg 2660 kg 2690 kg 2750 kg 2760 kg 2750 kg 2770 kg
Beschleunigung, 0–100 km/h 10,9 s 9,0 s 8,5 s 6,6 s 6,9 s 6,6 s 6,2 s 5,4 s
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h 180 km/h
Energieverbrauch auf 100 km nach NEFZ, kombiniert 15,5 kWh 15,5–16,3 kWh 16,2–16,9 kWh 16,1 kWh 17,0 kWh 16,5 kWh 18,1–19,1 kWh 17,1 kWh
Reichweite nach WLTP 345 km 343–346 km 508–522 km 533-553 km 515 km 530 km 482 km 515 km
Strö­mungs­wi­der­stands­ko­ef­fi­zi­ent (cw) 0,28[22] 0,29
Wendekreis[21] 10,3 m 11,6 m 12 m
1 
135 kW ab Software-Version 3.0

Das Kofferraumvolumen beträgt 543 Liter, bei umgeklappten Rücksitzlehnen stehen 1.575 Liter zur Verfügung.[18]

Schwestermodelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Audi Q4 e-tron und der Škoda Enyaq sind technisch eng verwandt mit dem VW ID.4 mitsamt ihrer jeweiligen Coupé-Versionen wie den baulich fast identischen VW ID.5 als Beispiel.

2021: Erster Platz beim World Car Award.[23]

2022: Den Höhenrekord für Elektroautos stellte am 18. Mai 2022 Rainer Zietlow mit einem VW ID.4 auf. Er fuhr in Bolivien am Vulkan Uturuncu bis auf eine Höhe von 5.816 Meter und kam damit in das Guinness-Buch der Rekorde.[24]

Produktions- und Verkaufszahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Stückzahl Quelle
2020 6.487 [25]
2021 134.319 [26]
Summe 140.806

Weltweite Verkaufszahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2023 wurde der VW ID.4 weltweit 192.686 mal verkauft.[27]

Zulassungszahlen in Deutschland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kraftfahrt-Bundesamt weist die Zulassungszahlen für ID.4 und ID.5 nicht getrennt aus, weshalb Zulassungszahlen stets für den ID.4 und den ID.5 gemeinsam gelten.

Obgleich der Konfigurator erst im Januar 2021 geöffnet wurde und die Auslieferungen in Deutschland offiziell ab 2021 begannen,[6][30] wurden im Jahr 2020 in der Bundesrepublik insgesamt 2.400 ID.4 und ID.5 neu zugelassen.[31] Im ersten kompletten Verkaufsjahr 2021 waren es 12.734 ID.4 und ID.5,[32] 2022 waren es 24.847 und 2023 36.353 Einheiten. Damit belegten ID.4 und ID.5 unter den zehn beliebtesten Elektroautos in Deutschland nach dem Tesla Model Y Platz zwei.[33] Im ersten Halbjahr 2024 meldete das KBA für ID.4 und ID.5 11.119 Neuzulassungen.[34]

Commons: Volkswagen ID.4 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ergebnis des VW ID.4 beim Euro-NCAP-Crashtest (2021)
  2. a b VW ID.4 an erste Kunden in Deutschland ausgeliefert. In: electrive.net. 26. März 2021, abgerufen am 26. März 2021.
  3. Holger Wittich, Gregor Hebermehl: VW ID.6 für 7 Passagiere: Ein Familien-SUV ist VWs bislang dickstes E-Auto. In: auto-motor-und-sport.de. 17. April 2021, abgerufen am 17. April 2021.
  4. Gerd Stegmaier, Uli Baumann: VW ID.5 und ID.5 GTX (2021): Mehr Reichweite für den flachen Elektro-SUV. In: auto-motor-und-sport.de. 3. November 2020, abgerufen am 4. November 2021.
  5. Stefan Leichsenring: Ford Explorer mit Elektroantrieb auf Basis des MEB vorgestellt. In: insideevs.de. 21. März 2023, abgerufen am 22. März 2023.
  6. a b Volkswagen startet ID-4-Konfigurator: Bestellung des Elektro-SUV ab sofort offen. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  7. Golem.de: IT-News für Profis. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  8. Torsten Seibt, Holger Wittich, Thomas Harloff: Neues Basismodell mit Prämie für unter 29.000 Euro. auto-motor-und-sport.de, 3. Februar 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  9. Konfigurator Schritt 1: Ausstattungsvariante wählen. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  10. a b VWs Performance-Modell ID.4 GTX ist bestellbar. In: Golem.de. 19. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021 (deutsch).
  11. Uli Baumann: VW ID. Xtreme: ID.4 GTX für Abenteurer. In: auto-motor-und-sport.de. 9. September 2022, abgerufen am 9. September 2022.
  12. Thomas Harloff: VW ID.4 X: Das ist Volkswagens MEB-SUV für China. In: auto-motor-und-sport.de. 5. November 2020, abgerufen am 5. November 2020.
  13. Stefan Leichsenring: Volkswagen beginnt mit ID.4-Produktion in Emden. In: insideevs.de. 23. Mai 2022, abgerufen am 23. Mai 2022.
  14. Matthias Hohensee: Was Chattanooga für Volkswagen so wichtig macht. In: wiwo.de. 26. Juli 2022, abgerufen am 27. Juli 2022.
  15. Thomas Harloff: EuroNCAP-Crashtest 2021: E-SUV top, Billig-Dacia floppen. In: auto-motor-und-sport.de. 14. April 2021, abgerufen am 14. April 2021.
  16. a b Andreas Of-Allinger: Antrieb stärker, Software schneller, Preis gleich. In: auto-motor-und-sport.de. 11. Oktober 2023, abgerufen am 11. Januar 2024.
  17. Die nächste Generation SUV: Der ID.4. Abgerufen am 19. August 2020.
  18. a b c VW ID.4 (2020): Preise, Daten, Bilder, Marktstart. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  19. VW ID.4: Preis, Reichweite & Lieferzeit. Abgerufen am 19. August 2020.
  20. ID. Software 3.0 Update für Ihren VW ID. – jetzt durchführen. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  21. a b https://cf-cdn-v6.volkswagen.at/media/Kwc_Basic_DownloadTag_Component/62633-paragraphs-768514-text-d3/default/e4b04748/1674721369/id4-verkaufsunterlage.pdf
  22. Sebastian Schaal: VW ID.4 startet zu Preisen ab 49.950 Euro. In: electrive.net. 23. September 2020, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  23. ID.4 von Volkswagen zum Weltauto des Jahres 2021 gekürt
  24. E-Mobilität extrem: VW ID.4 GTX Weltrekord auf 5.816 Höhenmetern. speed-magazin.de, 23. Mai 2022, abgerufen am 25. Mai 2022.
  25. Geschäftsbericht 2020. (PDF) In: volkswagenag.com. 16. März 2021, abgerufen am 17. März 2021.
  26. Geschäftsbericht 2021. (PDF) In: volkswagenag.com. 15. März 2022, archiviert vom Original am 25. März 2022; abgerufen am 16. März 2022.
  27. a b World EV Sales Report — Tesla Model Y is the Best Selling Model in the World! In: cleantechnica.com. 5. Februar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024.
  28. World EV Sales — Tesla Model 3 Wins 4th Consecutive Best Seller Title! In: cleantechnica.com. 31. Januar 2022, abgerufen am 24. Januar 2024.
  29. World EV Sales Report — Tesla Model Y Wins 1st Best Seller Title In Record Year. In: cleantechnica.com. 7. Februar 2023, abgerufen am 24. Januar 2024.
  30. Alexander Koch: Das kostet der ID.4 als Pro. autozeitung.de, 23. Februar 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  31. Neuzulassungen von Personenkraftwagen im Dezember 2020 nach Marken und Modellreihen. Archiviert vom Original am 8. Januar 2021; abgerufen am 7. Januar 2022.
  32. Neuzulassungen von Personenkraftwagen im Dezember 2021 nach Marken und Modellreihen. Abgerufen am 7. Januar 2022.
  33. Sebastian Oppenheimer: Top 10: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen. In: 24auto.de. 26. Januar 2024, abgerufen am 15. März 2024.
  34. Neuzulassungen Elektroautos 1. Halbjahr 2024 – VW hängt Tesla ab, Elektro-Nachfrage sinkt. 18. Juli 2024, abgerufen am 5. August 2024.
  35. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 23. Januar 2023. Jahr 2020, Jahr 2021, Jahr 2022, Jahr 2023