Gerlikon
Gerlikon | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Frauenfeld | |
Politische Gemeinde: | Frauenfeld | |
Postleitzahl: | 8500 | |
frühere BFS-Nr.: | 4572 | |
Koordinaten: | 708297 / 266133 | |
Höhe: | 545 m ü. M. | |
Fläche: | 2,54 km²[1] | |
Einwohner: | 500 (31.12.2018)[2] | |
Einwohnerdichte: | 197 Einw. pro km² | |
Website: | www.gerlikon.ch | |
Blick auf Gerlikon mit der Kapelle St. Georg
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Karte | ||
Gerlikon ist eine Ortschaft[2] auf einer Anhöhe südwestlich von Frauenfeld im Kanton Thurgau. 1998 wurde Gerlikon in die Stadt Frauenfeld eingemeindet. Vorher war Gerlikon als Ortsgemeinde Teil der damaligen Munizipalgemeinde Gachnang.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerlikon wurde 1248 als Gerlichoven erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortsgemeinde umfasste neben dem Dorf Gerlikon folgende Höfe:
- Teuschen, 1269 im Besitz des Klosters St. Gallen, später des Klosters Feldbach
- Hungersbühl, 1308 im Besitz des Klosters Reichenau, später des Klosters Tänikon
- Bewangen, 1357 im Besitz des Klosters Reichenau[3]
In Gerlikon war das Reichenauer Ministerialengeschlecht von Gerlikon ansässig, welches in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts seine Blüte erreichte. Die Güter der von Gerlikon gingen um 1300 grösstenteils ans Kloster Feldbach, wenige ans Kloster Töss. Die niedere Gerichtsbarkeit kam ans Stadtgericht Frauenfeld.[3]
Wohl im Zusammenhang mit der Legende des frommen Heinrich Pfrintz erfolgte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts der Bau der Georgskapelle, die 1429 erstmals erwähnt wurde. Gerlikon gehörte kirchlich zu Gachnang, besass aber ein eigenes Kirchengut, das 1874 zugunsten des Schulhausneubaus aufgelöst wurde. Die Kapelle diente fortan als Feuerwehrlokal. Seit der 1948 abgeschlossenen Renovation finden wieder regelmässig reformierte Gottesdienste statt.[3]
Seit den 1970er-Jahren entwickelt sich das bis anhin bäuerlich geprägte Gerlikon zur Wohngemeinde mit starker Bautätigkeit (Neubauquartiere Weberlisrebberg und Oberi Breiti).[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1870 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023 |
Ortsgemeinde | 231 | 215 | 201 | 373 | ||||
Ortschaft | 411 | 415 | 500[Anm. 1] | 533[Anm. 1] | ||||
Quelle | [3] | [4] | [5] | [2] | [6] |
Von den insgesamt 533 Einwohnern der Ortschaft Gerlikon am 31. Dezember 2023 waren 33 bzw. 6,2 % ausländische Staatsbürger. 250 (46,9 %) waren evangelisch-reformiert und 116 (21,8 %) römisch-katholisch.[6]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An historischer Bausubstanz ist die romanische Kapelle St. Georg aus dem 13. Jahrhundert im alten Kern des Dorfes erhalten geblieben. Das Schulhaus wurde um 1874 errichtet.
Kapelle und ehemalige Wirtschaft «Zur Eintracht» sind in der Liste der Kulturgüter in Frauenfeld aufgeführt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als berühmtester Bewohner des Dorfes gilt der Dichter und Landmann Alfred Huggenberger (1867–1960), der einen Grossteil seines Lebens in Gerlikon verbrachte und dort starb.
Am 26. Dezember 1900 wurden der österreichische Artist Ludwig Knie (1842–1909), seine Ehefrau Marie Heim (1858–1936) und ihre fünf Kinder in Gerlikon eingebürgert.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. ( vom 12. April 2016 im Internet Archive) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
- ↑ a b c Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ a b c d e Peter Giger: Gerlikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑ a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 27. Juli 2024.