Flugplatz Borkum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flugplatz Borkum
Borkum (Niedersachsen)
Borkum (Niedersachsen)
Borkum
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland
Kenndaten
ICAO-Code EDWR
IATA-Code BMK
Flugplatztyp Verkehrslandeplatz
Koordinaten 53° 35′ 44″ N, 6° 42′ 33″ OKoordinaten: 53° 35′ 44″ N, 6° 42′ 33″ O
Höhe über MSL 1 m (3 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km östlich von Borkum
Basisdaten
Eröffnung 1927
Betreiber Nordseeheilbad Borkum GmbH
Start- und Landebahnen
13/31 1000 m × 20 m Asphalt
12/30 870 m × 40 m Gras
05/23 810 m × 40 m Gras



i7 i11 i13

Der Flugplatz Borkum (IATA-Code: BMK, ICAO-Code: EDWR) ist der Verkehrslandeplatz der Stadt und der ostfriesischen Nordseeinsel Borkum.

Der Flugplatz wurde 1927 errichtet.[1] Er diente zunächst der zivilen Luftfahrt. So landete etwa eine niederländische Fluggesellschaft auf der Route AmsterdamStockholm hier zwischen. Der Flugplatz liegt auf der Insel im Bereich Ostland. Ostland wurde seit dem Kaiserreich in erheblichem Umfang militärisch durch die Marine genutzt. Mit der Aufrüstung des nationalsozialistischen Staates wurde der Flugplatz von der Luftwaffe der Wehrmacht übernommen die eine Fliegerhorstkommandantur einrichtete. Von Juni bis September 1941 war hier die 1./JG 52 (1. Staffel des Jagdgeschwaders 52) stationiert, von Februar bis März 1942 die 1./JG 1. Auch lagen hier Schulungsstaffeln.[2]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beabsichtigte die britische Besatzungsmacht zunächst, den Flugplatz – wie fast alle anderen militärischen Anlagen auf der Insel – zu zerstören. Die Gemeinde Borkum setzte sich aber für den Erhalt und die zivile Nutzung ein, wie sie das gleichermaßen auch für andere von der Wehrmacht errichtete Verkehrsinfrastruktur tat, die sich zivil verwenden ließ.[3]

Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wurden Linienflüge auch nach Düsseldorf und Berlin angeboten. Dieses Angebot besteht inzwischen nicht mehr.

Anfahrt und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz liegt zwischen Ortskern und dem Ortsteil Ostland. Das Empfangsgebäude enthält auch einen kleinen Wartebereich. Direkt am Flugplatz befindet sich ein Hotel. Es verkehrt ein Linienbus der Borkumer Kleinbahn. Am Flugplatz befindet sich weiter die Flugschule Borkum.

Fluggesellschaften und Ziele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz wird im Linienflugbetrieb von der OFD Ostfriesischer Flugdienst angeflogen.[4] Der Linienflugbetrieb beschränkt sich heute auf die Verbindung zum Flugplatz Emden, Teil des sogenannten Seebäder-Verkehrs. Darüber hinaus werden von hier Rundflüge über Borkum und die ostfriesischen Inseln und Flüge zu diesen Inseln und nach Helgoland angeboten.

  • Am 14. September 2020 kam es am Flugplatz Borkum bei sehr guten Wetterbedingungen zum Absturz einer Cessna T 210 N, bei dem der Pilot schwer verletzt und das Flugzeug durch den Absturz und anschließenden Brand vollständig zerstört worden ist. Der Pilot flog die Piste 13 offensichtlich zu hoch an, setzte erst auf Höhe der Halbbahnmarkierung auf der Piste auf, hob wieder ab und stürzte dann rund 160 Meter seitlich versetzt zur Piste in ein sumpfiges Wiesengelände. Der Pilot konnte sich aus dem brennenden Wrack selbst retten und erlitt schwere Brandverletzungen. In der nachfolgenden Flugunfalluntersuchung konnten keine technischen Mängel als Ursache für den Absturz identifiziert werden, es handelte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Pilotenfehler.[5]
Commons: Flugplatz Borkum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Zur Geschichte des Flugplatzes insgesamt: Vgl.: Volker Apfeld: Borkum – Festung im Meer. Die interessante Geschichte der Seefestung Borkum von den Anfängen im Jahre 1902 bis zur Schließung des Bundeswehrstandortes 1996. Eigenverlag, 2008, DNB 1003566537, S. 51.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45 Germany (1937 Borders), S. 73–74, abgerufen am 28. August 2014
  3. Hans Schweers: Die Borkumer Kleinbahn und die Schiffe der A.G. „Ems“. Schweers + Wall, Köln 2007, ISBN 978-3-89494-132-1, S. 62.
  4. OLT Flugplan
  5. Untersuchungsbericht BFU20-0790-3X. Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, 27. Januar 2023, abgerufen am 4. September 2023.