Encavis
Encavis AG
| |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0006095003 |
Gründung | 2001 |
Sitz | Hamburg, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 368 (2023)[1] |
Umsatz | 460,6 Mio. Euro (2023)[1] |
Branche | Erneuerbare Energien |
Website | www.encavis.com |
Stand: 31. Dezember 2023 |
Die Encavis AG ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Hamburg, das als unabhängiger Stromerzeuger Solarparks und Onshore-Windkraftanlagen in zwölf europäischen Ländern betreibt. Die Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung erwirtschaften Erträge durch garantierte Einspeisevergütungen (FIT) oder langfristige Stromabnahmeverträge (PPA). Die Gesamterzeugungskapazität des Encavis-Konzerns beträgt rund 3,5 Gigawatt (GW) (Stand Juni 2023).[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Encavis AG entstand 2001 als Capital Stage AG durch Einbringung der Beteiligungen der Futura Capitalis AG in die seit 1998 börsennotierte HWAG Hanseatisches Wertpapierhandelshaus AG. Zu Beginn war das Unternehmen eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft (Private-Equity-Gesellschaft) und hielt Beteiligungen an Solarunternehmen wie Conergy und Inventux Solar Technologies. In den Folgejahren wandelte sich das Unternehmen zu einem Investor und Betreiber von (Freiflächen-)Solarparks und (Onshore-)Windkraftanlagen.
Am 30. Mai 2016 hatte die Capital Stage AG angekündigt, ein Übernahmeangebot für den Wettbewerber Chorus Clean Energy AG abzugeben. Dieses war als reiner Aktientausch strukturiert und endete am 5. Oktober 2016. Während der offiziellen Annahmefrist konnten Chorus-Aktionäre je drei Chorus-Aktien zum Tausch für jeweils fünf Capital-Stage-Aktien anmelden. Insgesamt wurde das Umtauschangebot von Aktionären angenommen, die 94,42 % des Grundkapitals der Chorus Clean Energy AG repräsentierten. Die Capital Stage AG besaß damit 94,42 Prozent der Chorus Clean Energy AG. Am 8. März 2017 gab Capital Stage bekannt, weitere Aktien erworben zu haben und mehr als 95 % des Grundkapitals der Chorus Clean Energy AG zu besitzen. Gleichzeitig leitete Capital Stage ein Squeeze-out-Verfahren ein. Die ordentliche Hauptversammlung der Chorus Clean Energy AG stimmte am 22. Juni 2017 dem Squeeze-Out Begehren der Capital Stage AG mit mehr als 99 Prozent des vertretenen Grundkapitals zu.
Im Februar 2018 benannte sich die Capital Stage AG in Encavis AG um. Nach eigenen Angaben ist Encavis einer der führenden unabhängigen Betreiber von Solar- und Windparkanlagen in Europa mit einer Gesamtleistung von mehr als 3 Gigawatt.[3]
Ende Oktober 2022 übernahm die Encavis AG mehrheitlich die Anteile an der Stern Energy S.p.A. mit Hauptsitz in Parma, Italien.[4] Das Unternehmen ist ein spezialisierter Anbieter technischer Dienstleistungen für die Errichtung, den Betrieb, die Wartung und das Revamping von Photovoltaikanlagen.
Im März 2023[5] betrieb das Unternehmen nach eigenen Angaben über 200 Solarparks und über 90 Windkraftanlagen mit einer Leistung von über 3 GW in Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Litauen, den Niederlanden, Schweden, Spanien und Österreich.
Das Unternehmen ist in folgenden Indizes gelistet:
- Deutscher Aktienindex SDAX (Abstieg aus dem MDAX zum 23. September 2024[6], zum 28. November 2024 wird Encavis im SDAX durch W&W ersetzt[7])
- STOXX Europe 600
- Globaler Aktienindex MSCI World
- Europäischer Aktienindex MSCI Europe
- MSCI Germany Small-Cap
- Hamburger Aktienindex HASPAX
- S&P Clean Energy Index
- Solar Energy Stock Index
- Photon-Photovoltaik-Aktien-Index (PPVX)
Aktionärsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]25,03 % der Aktien befinden sich im Besitz des Pools der AMCO Service GmbH mit der Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH, PELABA Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, ALOPIAS Anlagenverwaltungs GmbH & Co. KG, Krüper GmbH, Dr. Manfred Krüper und Sebastian Krüper. Die restlichen 74,97 % sind im Streubesitz.[8]
Im März 2024 gaben der US-Finanzinvestor KKR und die Viessmann-Gruppe ein gemeinsames Übernahmeangebot für Encavis ab. Die Aktionäre nahmen das Angebot mehrheitlich an. Nach Abschluss der Transaktion halten die neuen Mehrheitsaktionäre zusammen 87,73 % der Aktien, Encavis wird von der Börse genommen.[9]
Beteiligungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Encavis-Gruppe gehören die Tochtergesellschaften Encavis Asset Management AG in Neubiberg sowie die Stern Energy S.p.A. in Parma, Italien.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geschäftsbericht 2023. (pdf) In: encavis.com. Abgerufen am 28. März 2024.
- ↑ Pressemitteilung des Unternehmens
- ↑ Encavis AG: Encavis AG: Zwischenmitteilung Q3 2021. (PDF) In: encavis.com. Encavis, 15. November 2021, S. 6, abgerufen am 6. Januar 2022.
- ↑ Geschäftsbericht 2022. In: Encavis. Encavis AG, 31. März 2023, S. 24, abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ Encavis AG: Encavis AG: Geschäftsbericht 2022. In: Encavis AG. Encavis AG, 29. März 2023, S. 15, abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ https://www.deutsche-boerse.com/dbg-de/media/news-stories/media-releases/Zwei-Neuzug-nge-im-MDAX-drei-im-SDAX-4095924
- ↑ https://www.boerse.de/nachrichten/INDEX-MONITOR-WundW-ersetzt-ab-Donnerstag-Encavis-im-SDax/36737790
- ↑ Aktie Encavis. In: Encavis. Encavis, abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ https://www.encavis.com/de/gruenes-kapital/investor-relations/strategische-partnerschaft