Bregenzer Ach
Bregenzer Ach | ||
Bregenzerachschlucht | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: 8111 | |
Lage | Österreich | |
Flusssystem | Rhein | |
Flussgebietseinheit | Bregenzerwald | |
Quelle | Mohnenfluh oberhalb von Schröcken | |
Quellhöhe | 2400 m ü. A. | |
Mündung | bei Bregenz in den BodenseeKoordinaten: 47° 30′ 15″ N, 9° 41′ 40″ O 47° 30′ 15″ N, 9° 41′ 40″ O | |
Mündungshöhe | 395 m ü. A. | |
Höhenunterschied | 2005 m | |
Sohlgefälle | 30 ‰ | |
Länge | 67 km[1] | |
Einzugsgebiet | 835 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Kennelbach[3] AEo: 826,3 km² Lage: 7,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (2005) MNQ 1951–2008 MQ 1951–2008 Mq 1951–2008 MHQ 1951–2008 HHQ (2005) |
1,07 m³/s 5,14 m³/s 41 m³/s 49,6 l/(s km²) 603 m³/s 1350 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Argenbach, Mellenbach | |
Rechte Nebenflüsse | Subersach, Weißach, Rotach, Rickenbach | |
Mittelstädte | Bregenz |
Die Bregenzer Ach (auch Bregenzer Ache oder Bregenzerach) ist ein etwa 67 Kilometer langer Zufluss des Bodensees im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Der Fluss entwässert bei einem Einzugsgebiet von rund 830 km² beinahe die gesamte Fläche des Bregenzerwalds und ist mit einer mittleren Wasserführung von 41 m³/s der wichtigste Fluss im Nordteil des Bundeslands. Benannt ist die Ach nach der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz, für die sie die Grenze zu den Nachbargemeinden Hard und Lauterach darstellt.
Geographie
Flusslauf
Die Bregenzer Ach entspringt an der Ostflanke der Mohnenfluh oberhalb von Schröcken im Lechquellengebirge in 2400 Metern Höhe. Sie entwässert mit ihren Zuflüssen den Nordteil des Lechquellengebirges, den Westteil der Allgäuer Alpen sowie große Teile des Bregenzerwaldgebirges in Richtung Nordwesten. Einhergehend mit dem Tal der Bregenzer Ach zeigt sich auch die Besiedelung des Bregenzerwalds. Nahezu alle Dörfer und Gemeinden des Bregenzerwalds liegen im Tal der Bregenzer Ach oder im Tal einer ihrer Nebenflüsse.
Nach etwa 67 km Flusslauf mündet die Bregenzer Ach als Gemeindegrenze zwischen der Landeshauptstadt Bregenz und der Marktgemeinde Hard in den Bodensee.
Bregenzerachschlucht
Zwischen Egg und Kennelbach fließt die Bregenzer Ach in einer Schlucht, die nicht besiedelt ist. Ab der Einmündung der Weißach bis Wolfurt/Kennelbach ist die Schlucht eng, mit steilen unzugänglichen Waldhängen. Hier gibt es keine Straßen und Wege. Seit 1995 ist dieser Teil ein Europaschutzgebiet (Natura 2000 Gebiet).
Nebenflüsse
Von den zahlreichen Nebenflüssen der Bregenzer Ach sind die Rotach und die Weißach (mit Bolgenach) sowie die Subersach im Mittellauf die bedeutsamsten. Sie sind es auch, die die markantesten Täler des so genannten Vorderwalds formen, die maßgeblich für dessen Besiedelung sind.
Naturschutz
Im Bereich der Bregenzer Ach und den angrenzenden Berghängen gibt es mehrere Naturschutzgebiete unterschiedlicher Größe und Bedeutung.[4]
- Körbersee (Pflanzenschutzgebiet)
- Kanisfluh (Landschaftsschutzgebiet)
- Naturpark Nagelfluhkette (großer grenzüberschreitender Naturpark)
- Bregenzerachschlucht[5] (Europaschutzgebiet)
- Mehrerauer Seeufer – Mündung der Bregenzerach[6] (Europaschutzgebiet)
Nutzung
Verkehr
Immer schon stellte die Bregenzer Ach eine verkehrstechnische Herausforderung dar. Nur an wenigen Stellen war der Fluss gefahrlos passierbar, sodass schon bald erste Holzbrücken entstanden. Einige existieren bis heute und stehen unter Denkmalschutz. Die modernen Talbrücken sind teilweise von beachtlichen Ausmaßen, etwa die Lingenauer Hochbrücke, eine der höchsten Stahlbeton-Bogenbrücken Mitteleuropas. Eine Besonderheit stellte die Seilbahnfähre Andelsbuch–Schwarzenberg dar.
Die Bregenzerwaldstraße (L200) folgt ab Egg im größten Teil ihres Verlaufs durch den Bregenzerwald der Bregenzer Ach. Von Bregenz bis Bezau folgte zudem die Bregenzerwaldbahn bis zu ihrer Stilllegung dem Fluss.
Sport
Der Unterlauf der Bregenzer Ach ist wegen seiner Eignung für den Wildwassersport auch touristisch von Bedeutung und kann ganzjährig befahren werden. Anfänger in diesen Sportarten können spezielle Kurse belegen; Unterkünfte, Park- und Campingplätze sind verfügbar. Der Oberlauf der Ach stellt ein starkes Wildwasser dar und ist daher für versierte Sportler noch interessanter. Durch den Bau von Wasserkraftwerken (z. B. Kraftwerk Andelsbuch) und Wasserableitungen ist er jedoch nur im Frühjahr, manchmal auch noch später nach starken Regenfällen, befahrbar. Ein Wehr bei der Weißach-Mündung dient zur Regulierung der Wassermenge für Freunde von Wildwasserpaddeln oder Kajak. Auf der Ach wird das Kajakfahren im Rahmen der Outdoortrophy ausgetragen, eines Extrem-Staffelwettkampfs mit den Disziplinen Berglauf, Paragleiten, Wildwasserkajak und Mountainbike.[7]
Energiegewinnung
Die Bregenzer Ach und ihre Nebenflüsse werden durch fünf Wasserkraftwerke der illwerke vkw AG zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Unter diesen befindet sich das Kraftwerk Langenegg, das die Bolgenach und die Subersach nutzt. Daneben existieren noch die Kraftwerke Alberschwende und Andelsbuch sowie die Kleinkraftwerke in Au und Schoppernau.
Weblinks
- Bregenzer Ache und Kraftwerk (Vorarlberg von oben). Video (flash), 2:37, vorarlbergvonoben.at
Einzelnachweise
- ↑ Vorarlbergatlas ( des vom 26. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Einzugsgebiet des Pegels Kennelbach (826,3 km²), vermehrt um das Resteinzugsgebiet bis zur Mündung in den Bodensee (9 km² (Bundesamt für Landestopographie der Schweiz, swisstopo, Messfunktion Fläche))
- ↑ Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 80 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])
- ↑ Liste der Naturschutz-Schutzgebiete in Vorarlberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ Bregenzerachschlucht. In: Natura 2000 Standard Data Form. Abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ AT3403000 Mehrerauer Seeufer - Mündung der Bregenzerach. In: Natura 2000 Standard Data Form. Abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ Website der Outdoortrophy ( des vom 15. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.