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Sandakan ist die zweitgrößte Stadt des malaysischen Bundesstaats Sabah. Sie liegt an der Ostküste im Norden der Insel Borneo. Sie gehört zum Gebiet Sandakan Division, das die Distrikte Beluran, Kinabatangan, Sandakan und Tongod umfasst. 2010 hatte die Stadt 157.330 Einwohner.[1] Sandakan ist gleichzeitig Sitz des gleichnamigen Distrikts Sandakan.

Sandakan
山打根
Elopura
Sandakan
Koordinaten 5° 50′ N, 118° 7′ OKoordinaten: 5° 50′ N, 118° 7′ O

Lage der Stadt innerhalb des Distrikts Sandakan
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Malaysia
Bundesstaat Sabah
Einwohner 157.330 (2010[1])
Gründung 21. Juni 1879Vorlage:Infobox Ort/Wartung/Datum
Website www.mps.sabah.gov.my
Politik
President Wong Foo Tin
Blick auf das Hafenviertel von Sandakan
Blick auf das Hafenviertel von Sandakan
Blick auf das Hafenviertel von Sandakan

Geschichte

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Hafen Sandakan gegen 1885

Die Ostküste Sabahs gehörte bis in die frühen 1870er Jahre zum Sultanat von Sulu, zu dem auch das Gebiet des heutigen Südens der Philippinen gehörte. Die erste europäische Ansiedlung erfolgte durch einen schottischen Waffenschmuggler, William Clarke Cowie, der der Siedlung Sandakan den Namen gab, in der Sprache der Suluk "gepfändeter Platz". Bald allerdings hieß der Ort "Kampung German" (deutsche Siedlung/Siedlung der Deutschen), als verschiedene Deutsche dort Stützpunkte errichteten. Die Ansiedlung fiel 1878 samt dem gesamten Territorium Nordborneo an den österreichisch-ungarischen Konsul Baron von Overbeck, der mit dem Sultan von Sulu einen entsprechenden Konzessionsvertrag geschlossen hatte. Am 15. Juni 1879 brannte die Ansiedlung ab und wurde nicht wieder errichtet. Der britische Resident, William Burgess Pryer, verlegte sie am 21. Juni 1879 an einen Platz am Ausgang der Sandakan-Bucht, der heute als Buli Sim Sim bekannt ist, und gab der neuen Siedlung den Namen Elopura (Schöne Stadt); sie wurde einige Jahre später wiederum in Sandakan umbenannt. Der Name Elopura ist heute noch als Wahlkreis N45 für die Wahlen zum Dewan Undangan Negeri Sabah vorhanden.

Nordborneo kam 1881 unter die Verwaltung der North Borneo Chartered Company. 1883 wurde Sandakan anstelle des bisherigen Kudat zur Hauptstadt von Nordborneo (heute: Sabah) erhoben und behielt diese Stellung (zeitweise auch unter dem Namen Elopura) bis 1946. In diesem Jahr wurde das Gebiet zur britischen Kronkolonie und die Verwaltung nach Kota Kinabalu (damals noch Jesselton) als Hauptstadt verlegt.

Im Zweiten Weltkrieg befand sich etwas außerhalb der Stadt das unter Verwaltung der Japanischen Besatzungsarmee stehende Kriegsgefangenenlager Sandakan. Bekannt wurde dieses Arbeitslager durch die Todesmärsche von Sandakan, bei denen etwa 2000 Briten und Australier umgebracht wurden oder an Krankheiten oder Unterernährung starben.

 
St. Michael’s and All Angels – Die älteste aus Steinen erbaute Kirche in Sabah

Wirtschaft

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Bereits Mitte der 1930er Jahre erreichte der Export tropischer Hölzer aus Sandakan den Rekordwert von 180.000 Kubikmetern und machte die Stadt zum weltweit größten Exporteur von Hartholz. Auf dem Höhepunkt des Holzbooms prahlte Sandakan damit, die größte Anzahl an Millionären auf dem gesamten Erdball zu vereinen. Heute ist die Bedeutung des Holzexports stark gesunken. Aber immer noch besitzt Sandakan nach Kota Kinabalu den zweitwichtigsten Hafen Sabahs. Von hier aus wird hauptsächlich Palmöl, Tabak, Kakao, Kaffee und Sago exportiert.

Tourismus

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Eine zunehmende Bedeutung spielt für das aufstrebende Sandakan auch der Tourismus. Von Zeit zu Zeit wird der Hafen von Kreuzfahrtschiffen angelaufen.

Der Distrikt Sandakan ist bekannt für seine öko-touristischen Attraktionen, wie zum Beispiel die Orang-Utan-Auswilderungsstation Sepilok Rehabilitation Centre (ca. 25 km westlich der Stadt), den Nationalpark Kepulauan Penyu (Schildkröten-Inseln), den Kinabatangan (mit 560 km der zweitlängste Fluss Malaysias) und die Gomantong-Höhlen, bekannt für ihre Schwalbennester, die auch heute noch dort abgeerntet werden.

Infrastruktur

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Sandakan ist über den Flughafen Sandakan an das Inlandsflugnetz von Malaysia angeschlossen. Der heutige Flughafen geht auf einen Flugplatz zurück, den die japanischen Besatzer während des Zweiten Weltkriegs von australischen und britischen Kriegsgefangenen errichten ließen. Der Flughafen liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich der Stadtmitte.

Die Stadt liegt am Ende der zweispurigen Sabahstrasse A4 von Tuaran über Ranau nach Sandakan.

Sandakan verfügt über ausgedehnte Hafenanlagen, die jedoch hauptsächlich dem Warentransport dienen. Nennenswerte Fährverbindungen von hier aus existieren nicht.

Sehenswürdigkeiten

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Sandakan wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört. Die wenigen erhaltenen historischen Relikte der ehemaligen Hauptstadt wurden 2003 im Sandakan Heritage Trail (SHT) zu einem Cityrundgang zusammengefasst.[2] Die elf Stationen des Historischen Pfads umfassen

Etwas außerhalb des Stadtzentrums, nahe dem Flughafen, befindet sich der Sandakan Memorial Park, eine Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Sandakan. Im Süden der Stadt findet sich der Batu Sapi, eine markante, ca. 4 Meter hohe, durch marine Erosion entstandene Felsformation.

Seit 2007 ist Sandakan Sitz des römisch-katholischen Bistums Sandakan. Die Kathedrale ist St. Mary’s.

Distrikt Sandakan

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Sandakan ist auch Verwaltungszentrum des Sandakan District. Der Distrikt Sandakan ist – bezogen auf die Einwohnerzahl – mit 396.290 Einwohnern nach Kota Kinabalu und Tawau der drittgrößte der 25 Distrikte Sabahs.[3]

Sonstiges

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Die Abenteuerbücher des italienischen Autors Emilio Salgari schufen einen fiktiven Helden, den Piraten Sandokan, den "Tiger von Malaysia", der gegen den historischen britischen Kolonialherren James Brooke, Raja von Sarawak, kämpft. Diese Abenteuerbücher, die ab 1895 erschienen, wurden in den 1970er Jahren verfilmt. Der Name des fiktiven Helden hat keinen Bezug zur Ansiedlung Sandakan.

Klimatabelle

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Sandakan
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
398
 
29
24
 
 
304
 
30
24
 
 
153
 
31
24
 
 
114
 
32
24
 
 
125
 
33
24
 
 
195
 
32
24
 
 
202
 
32
24
 
 
224
 
33
24
 
 
225
 
32
23
 
 
284
 
32
24
 
 
335
 
31
24
 
 
459
 
30
24
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Malaysia Meteorological Department; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sandakan
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 29,3 29,6 30,6 31,7 32,6 32,4 32,3 32,5 32,1 31,6 30,8 29,9 31,3
Mittl. Tagesmin. (°C) 23,7 23,6 23,8 24,0 24,1 23,9 23,5 23,5 23,4 23,5 23,6 23,7 23,7
Niederschlag (mm) 398,2 303,8 152,9 114,1 125,0 195,1 202,3 223,6 225,1 284,0 334,7 458,6 Σ 3.017,4
Sonnenstunden (h/d) 5,3 6,0 7,1 8,2 7,9 7,0 6,9 7,1 6,4 6,0 5,5 5,2 6,6
Regentage (d) 17 13 9 7 9 11 12 12 12 15 18 20 Σ 155
Wassertemperatur (°C) 28 28 28 29 29 29 29 29 29 29 29 28 28,7
Luftfeuchtigkeit (%) 84 83 82 81 82 82 83 83 84 85 86 86 83,4

Siehe auch

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Literatur

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  • K. G. Tregonning: A History Of Modern Sabah (North Borneo 1881–1963). 2. Ausgabe. University of Malaya Press, Kuala Lumpur 1965, Reprint 1967; archive.org.
  • Owen Rutter: British North Borneo – An Account of its History, Ressources and Native Tribes. Constable & Company, London 1922; archive.org.
  • W. H. Treacher: British Borneo – Sketches of Brunai, Sarawak, Labuan and North Borneo. Government print department, Singapore 1891; archive.org.
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Commons: Sandakan – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Sandakan – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. a b Census 2010 für Sabah. (Memento des Originals vom 27. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.my (PDF; 1,9 MB) Amt für Statistik, Malaysia.
  2. Sandakan to be revitalised when heritage trails are completed. @1@2Vorlage:Toter Link/www.starproperty.my (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. The Star, 25. Dezember 2010; abgerufen am 9. Dezember 2011
  3. Population Distribution by Local Authority Areas and Mukims, 2010. (Memento des Originals vom 27. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.my (PDF; 368 kB) Census 2010, S. 369.