Riol
Riol ist eine Ortsgemeinde im moselfränkischen Sprachraum im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 48′ N, 6° 47′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Schweich an der Römischen Weinstraße | |
Höhe: | 125 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,3 km2 | |
Einwohner: | 1313 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 208 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54340 | |
Vorwahl: | 06502 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 115 | |
LOCODE: | DE RIO | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Brückenstraße 26 54338 Schweich | |
Website: | www.riol.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Christel Egner-Duppich | |
Lage der Ortsgemeinde Riol im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Geographie
BearbeitenRiol liegt am rechten, südlichen Ufer der Mosel zwischen den Nachbarorten Longuich oberhalb und diesseits und Mehring unterhalb und jenseits der Mosel. An der Gemarkungsgrenze zu Longuich mündet der Feller Bach in die Mosel. Südlich, in etwa 800 m Entfernung, verläuft in weitem Bogen die A1 (Abschnitt Mosel-Saarbrücken) mit der markanten „Fellerbachtalbrücke“. Zwischen der Ortslage und der Autobahn liegt die Weinberg-Einzellage „Rioler Römerberg“.
Geschichte
BearbeitenSchon in der Antike machte sich Riol einen Namen durch die von Tacitus geschilderte Schlacht bei Rigodulum (keltischer Ursprung) im Jahre 70 n. Chr., bei der die von Quintus Petilius Cerialis geführten Römer ein Militärkontingent des keltisch-germanischen Volksstamms der Treverer unter Iulius Valentinus besiegten. Schauplatz des Waffengangs waren die Höhenzüge bei Riol, die die Treverer in aller Eile durch Gräben und Steindämme zu einem Bollwerk umfunktioniert hatten. Der schroff abfallende Teil des Bergzuges ermöglichte es den Moselanern, eine Zeit lang Widerstand zu leisten. Auf Dauer konnten sie jedoch der Übermacht der Römer nicht standhalten. Durch diese Niederlage der Treverer war Trier dem Sieger preisgegeben. Dennoch schonten die Römer die abtrünnige Stadt. In der Folgezeit gewann die römische Kultur immer mehr an Einfluss.[2]
Peter von Aspelt, der Königsmacher, war hier Pfarrer, bevor er Mainzer Erzbischof wurde.
Im Jahre 1497 wurde die Riolsburg als Besitz des Grafen Sebastian von Sayn erstmals erwähnt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gehörte die Burg den Husmann von Namedy, die sich danach auch Freiherren von Riolsburg nannten. Die Burg erlosch während des Dreißigjährigen Krieges. Von ihr sind keine Reste erhalten.
Teile einer römischen Villa sind in der heutigen Treppenanlage zu sehen, die zur Pfarrkirche St. Martin hinaufführt. Der romanische Glockenturm der Kirche wurde auf römischen Fundamenten erbaut.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Riol, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Ortsgemeinderat in Riol besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
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2024 | 3 | 5 | 8 | 16 Sitze[4] |
2019 | 4 | 5 | 7 | 16 Sitze[5] |
2014 | 3 | 6 | 7 | 16 Sitze |
2009 | 4 | 6 | 6 | 16 Sitze |
2004 | 4 | 6 | 6 | 16 Sitze |
1999 | 4 | 9 | 3 | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister
BearbeitenChristel Egner-Duppich wurde 2014 Ortsbürgermeisterin von Riol.[6] Bei den Direktwahlen im Mai 2019 und im Juni 2024 wurde sie jeweils in ihrem Amt bestätigt.[7][8]
Egner-Duppichs Vorgänger Arnold Schmitt übte das Amt von 1994 bis 2014 aus.[6]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: Im viergeteilten Schild oben rechts in Rot ein goldener Leopard. Oben links in Silber ein rotes Balkenkreuz. Unten rechts in Silber eine hängende grüne Weintraube mit drei grünen Blättern. Unten links in Blau ein aufrecht schreitender silberner rot bewehrter Bär, rechts oben begleitet von einem sechsstrahligen silbernen Stern.
Weinbau
BearbeitenEine bekannte Weinlage ist der Rioler Römerberg, der seinen Namen zur Erinnerung an die dortige Schlacht zwischen Kelten und Römern erhielt.
Ansässig sind verschiedene Weingüter und Weinstuben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAm dritten Wochenende im Juni wird jedes Jahr von Freitag bis Sonntag in Riol das Weinfest Zum Wohl Riol veranstaltet. Samstags findet eine große Weinprobe mit Weinen von Weingütern aus Riol statt.[9]
Freizeit
BearbeitenFreizeitpark Triolago mit Badesee, Übernachtungsmöglichkeiten und Freizeitangeboten wie zum Beispiel Sommerrodelbahn oder Wasserskiseilbahn.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 342–345.
Weblinks
Bearbeiten- Website von Riol
- Zur Ortsgemeinde Riol gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Riol bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Riol in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Eintrag zu Schlacht bei Rigodulum in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 11. März 2016.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Riol, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Bürgermeister aus Leidenschaft. In: Trierischer Volksfreund. 10. September 2014, abgerufen am 30. Januar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Schweich a.d.R.Weinstr., Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Riol, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024
- ↑ Weinfest Riol – Zum Wohl Riol. Nightlife-Trier.de, archiviert vom am 16. September 2015; abgerufen am 13. September 2015.