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Mit dieser Arbeit liegt die erste grundlegende Aufarbeitung zu den Warenarten aus Essens Früh- und Hochmittelalter vor. Anhand der Materialaufnahme kann die ersten Einteilungen der Scherben in die unterschiedlichen Warenarten vorgenommen werden. Diese Einteilung wird mit Hilfe der Pulverdiffraktometrie (XRPD) bestätigt. In diesem Zuge können auch Erkenntnisse über die Brenntemperaturen und die Tonzusammensetzungen gewonnen werden. Durch die Analyse der Tonzusammensetzungen kann ebenfalls belegt werden, dass die Pingsdorfer Ware wie auch die Badorfer und Hunneschans Ware aus dem gleichen Ton gefertigt wurden, der sich jedoch deutlich von den Essener Waren unterscheidet. In diesem Zuge können einige hier vorgelegte Warenarten als einheimische Essener Ware angesprochen werden. Eine weiterführende Abgrenzung gegenüber der Duisburger Ware bleibt jedoch noch zu erbringen.
Die Keramiken lassen sich des Weiteren auch ihrem Gebrauch nach unterteilen. So sind Badorfer, Hunneschans und Pingdorfer Ware vorwiegend Trink- und Schankgefäße, die im 13.Jh.n.Chr. vom Siegburger (Fast-)Steinzeug abgelöst werden, während die einheimische Essener Ware die Funktion der Kochkeramik übernimmt.
In der Verbindung aus archäometrischen Analysen, archäologischer und keramikkundlicher Forschung, unter Berücksichtigung der wenigen historisch belegten Quellen, kann in dieser Arbeit eine Darstellung des mittelalterlichen Alltags als „menschliches Leben inmitten der materiellen Kultur“ [Goetz, 2002, 14] und damit ein Beitrag zur frühen Essener Stadtgeschichte geleistet werden.
Als Beitrag zur frühen Essener Stadtgeschichte und damit zum Forschungsbereich der Archäologie des Mittelalters kann diese Arbeit leider nur die Hälfte der hier normalerweise zu betrachtenden Paradigmen [Frommer, 2007, 89] behandeln. Die Ansprache der Befunde kann für diese Grabung wohl niemals eindeutig geklärt werden. Ebenso und genau aus diesem Grund lassen sich kaum Schlüsse siedlungsarchäologischer Natur ziehen. Jedoch sind die Paradigmen, die Funde betreffend, ergiebig. Hier kann vor allem etwas zur Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte beigetragen werden. Handel und Import wie auch lokale Produktion, deren Bestellung durch das Stift und der Gebrauch der unterschiedlichen Waren im Alltag können hier eingehend dargestellt werden.
Englisch
This work is the first overview over ceramic typs from Essen's early and high Middle Ages. First the material was classified into different types. This classification is confirmed using powder diffractometry (XRPD). In this process, informations about firing temperatures and clay compositions can also be obtained. Analysis of the clay compositions also show that Pingsdorfer ware as well as Badorfer and Hunneschans ware were made from the same clay, which differs significantly from the Essen ware. In this context, some of the types presented here can be addressed as native Essen ware. However, a further demarcation from Duisburg ware remains to be achieved.
The ceramics can also be divided according to their use. Badorfer, Hunneschans and Pingdorfer ware are mainly drinking and dispensing vessels that were made in the 13th century AD. replaced by (almost-)stoneware from Siegburg, while local ware from Essen takes over the function of cooking ceramics.
In combination of archaeometric analysis, archaeological research and research in ceramic, taking into account the few historically documented sources, this work can present medival everyday life as “human life in material culture” [Goetz, 2002, 14] and thus makes it contribution on the early history of Essen.
As a contribution to the early history of Essen and thus to research of archeology of Middle Ages, this work can unfortunately only deal with half of the paradigms [Frommer, 2007, 89] normally to be considered here. Defining of findings can probably never be clearly clarified for this excavation. Likewise and precisely for this reason, it is difficult to draw conclusions of a settlement-archaeological nature. However, the paradigms regarding to finds are productive. Above all, something can be contributed to everyday, social and economic history. Trade and import as well as local production, their ordering by the "convent" and use of different wares in everyday life can be described in detail here.