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Michael Sommer
  • Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg
    Fakultät IV - Institut für Geschichte
    Ammerländer Heerstr. 114-118, Gebäude A11
    26129 Oldenburg
    Germany
  • +49-441-798-4647
A m Doppelpass scheiden sich die Geister, wie an praktisch allen Dingen, die mit Einwan-derung und Integration zu tun haben. Grüne, Linke und Sozialdemokraten feiern ihn als wichtige Errungenschaft der Willkommenskultur. Ihnen gilt die... more
A m Doppelpass scheiden sich die Geister, wie an praktisch allen Dingen, die mit Einwan-derung und Integration zu tun haben. Grüne, Linke und Sozialdemokraten feiern ihn als wichtige Errungenschaft der Willkommenskultur. Ihnen gilt die doppelte Staatsbürger-schaft als längst überfällige Ratifikation der Tatsache, dass multiple Identitäten in der Einwande-rungsgesellschaft gelebte Realität sind. Unionspolitiker halten unter dem Eindruck der jüngsten Entwicklungen in der Türkei dagegen. Nach dem Massenaufmarsch Tausender Erdogan-Anhän-ger in Köln forderte der CDU-Abgeordnete Jens Spahn, die in Deutschland lebenden Türken müssten sich entscheiden, ob ihre Loyalität dem deutschen oder dem türkischen Staat gelte. Die bayerische Schwesterpartei legte prompt nach: Der deutsche Pass sei " kein Ramschartikel, den man als Zweitpass mal noch so mitnimmt " , erklärte unlängst CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Die Debatte vermischt, wie in der Politik üblich, munter die Kategorien: Geht es um Partizi-pation, um Identität oder um Loyalität? Soll der deutsche Pass ein Hilfsmittel der Integration sein oder die Krönung eines gelungenen Weges dorthin? Hat der Nationalstaat in einer globali-sierten Welt noch eine Zukunft – oder erlebt er gerade angesichts der tiefen Krise, in der die EU steckt, eine Renaissance? Wie viel Exklusivität verträgt die Zivilgesellschaft, der die Partizipation möglichst vieler ein hohes Gut ist? Oder umgekehrt: Wie viel Exklusivität benötigt sie, damit Teilhabe funktioniert? Die politisch Verantwortlichen drücken sich um Antworten, deshalb tun Stellungnahmen aus der Wissenschaft not: Denn in verschiedene Disziplinen, von der Rechts-über die Politik und Sozial-bis zur Kulturwissenschaft, ist viel Geld investiert worden, damit sie Fragen stellen und Antworten liefern können. Antworten zu geben vermag auch die Altertumswissenschaft, obwohl ihr Forschungsfeld vermeintlich zum alten Eisen gehört. Dass Menschen Bürger und nicht Untertanen sein können und dass sie als Bürger über Rechte verfügen, ist schließlich eine
Research Interests:
Research Interests:
Wie funktionierte eine Großbäckerei im alten Rom? Wer waren die Handelspartner des antiken Athen und wie gelangten die Waren in seinen Hafen, den Piräus? Warum konnte man es als Kaufmann im Indienhandel zu sagenhaftem Reichtum bringen -... more
Wie funktionierte eine Großbäckerei im alten Rom? Wer waren die Handelspartner des antiken Athen und wie gelangten die Waren in seinen Hafen, den Piräus? Warum konnte man es als Kaufmann im Indienhandel zu sagenhaftem Reichtum bringen - und wo lagen die Risiken im Geschäft mit Seide, Elfenbein und Pfeffer? Und wie dachte man eigentlich in der Antike über die materielle Seite der menschlichen Existenz? Die Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Althistoriker und Archäologen in Quellen: Texten, Bildern und Monumenten, die Aufschluss geben darüber, die Menschen im Altertum ihren Lebensunterhalt bestritten, es zu Reichtum brachten und mit dem zum Leben Notwendigen versorgt wurden. Aus den antiken Zeugnissen entsteht ein lebendiges Bild der Wirtschaft vom Alten Orient bis in die Spätantike.

Der Band versammelt die relevanten Textdokumente und archäologischen Quellen zur antiken Wirtschaft für Studium und Lehre. Einleitungen zu den Kapiteln, Hinweise auf die Herkunft der Quellen, Glossar und weiterführende Literatur runden den Band ab.
Research Interests:
Die Welt der Antike war dicht vernetzt – wie sehr, wird rasch klar, wenn man die wirtschaftliche Entwicklung von der Frühzeit der altorientalischen Hochkulturen bis zur Spätantike betrachtet. Doch rücken dabei nicht nur Märkte und... more
Die Welt der Antike war dicht vernetzt – wie sehr, wird rasch klar, wenn man die wirtschaftliche Entwicklung von der Frühzeit der altorientalischen Hochkulturen bis zur Spätantike betrachtet. Doch rücken dabei nicht nur Märkte und Transportwege in den Vordergrund, sondern auch die differenzierten Interessen, Bedürfnisse und technischen, aber auch finanziellen Möglichkeiten von Produzenten und Konsumenten. Wie intensiv man sich bereits in der Antike der Wirtschaft als eines eigenen Lebensbereichs bewusst war, verraten beispielsweise die ökonomischen Schriften von Platon, Xenophon und Aristoteles.
Was ermöglichte den beispiellosen Aufstieg Roms von einer kleinen Stadt in Mittelitalien zum Mittelpunkt einer Weltmacht? Der erste Band der Römischen Geschichte erzählt die aufregende Geschichte der Römischen Republik von ihren... more
Was ermöglichte den beispiellosen Aufstieg Roms von einer kleinen Stadt in Mittelitalien zum Mittelpunkt einer Weltmacht? Der erste Band der Römischen Geschichte erzählt die aufregende Geschichte der Römischen Republik von ihren Anfängen bis zum Übergang ins Römische Kaiserreich von Romulus bis Augustus.Rom - das ist für uns die Weltmacht, die ein Reich beherrschte, das sich von den Steppen Asiens bis Gibraltar, von der Irischen See bis ans Rote Meer erstreckte. Rom vollendete die Einheit des Mittelmeerraumes und ließ das nordalpine Westeuropa Anschluss an die mediterrane Zivilisation finden. Doch wie konnte es so weit kommen? Was ermöglichte den beispiellosen Aufstieg Roms von einer kleinen Stadt in Mittelitalien zum Mittelpunkt einer Weltmacht? Und welche Hindernisse stellten sich den Römern auf diesem Weg entgegen? Das Buch spürt den Anfängen der Stadt Rom im von Kriegen und Krisen erschütterten Italien der Eisenzeit nach und es erzählt die aufregende Geschichte einer Gesellschaft, die von den Ständekämpfen bis zu ihrem Zerfall in den Wirren der Bürgerkriege permanent im Umbruch war. Dicht an den textlichen und materiellen Quellen gibt der erste Band dieser Römischen Geschichte Einblick in Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft von Romulus bis Augustus. Die Karrieren großer Männer Scipio Africanus, Marius, Sulla, Pompeius, Caesar und Augustus tragen ebenso zum Verständnis römischer Geschichte bei wie die zahlreichen Originalzeugnisse, die dieser Band zum Sprechen bringt.
Warum hat ausgerechnet das römische Kaiserreich unter einer bedrückend langen Reihe von Herrschern gelitten, die zumindest Teile ihrer Regierungszeit in geistiger Umnachtung verbrachten? Garantierte die Prätorianergarde tatsächlich die... more
Warum hat ausgerechnet das römische Kaiserreich unter einer bedrückend langen Reihe von Herrschern gelitten, die zumindest Teile ihrer Regierungszeit in geistiger Umnachtung verbrachten? Garantierte die Prätorianergarde tatsächlich die Sicherheit der Kaiser, oder gefielen sie sich nicht häufiger in der Rolle der Kaisermacher und -mörder? Und warum gelang es Spartacus nicht, der militärische Begabung im Übermaß besaß, die Sklaven vom römischen Unterdrückungssystem zu befreien? Auf kurzweilige und respektlose Weise präsentiert Michael Sommer fünfzehn Lebensbilder aus der Antike von wahnsinnigen Kaisern und mächtigen Prätorianern, vom Aufstand des Spartacus und anderen Rand- und Sonderfiguren der antiken Geschichte. Es gelingt ihm, den Leser gleichermaßen zu amüsieren, zu unterhalten und zu informieren.
"Die Phöniker: Fernhändler zwischen Orient und Okzident Das Buch beschäftigt sich mit Geschichte und Gesellschaft der Phöniker, den antiken Bewohnern der levantinischen Küstenstädte, die mit ihrem expandierenden Fernhandelssystem das... more
"Die Phöniker: Fernhändler zwischen Orient und Okzident
Das Buch beschäftigt sich mit Geschichte und Gesellschaft der Phöniker, den antiken Bewohnern der levantinischen Küstenstädte, die mit ihrem expandierenden Fernhandelssystem das gesamte Mittelmeer und den Vorderen Orient erschlossen. In Phönikien reifte, in einem Prozeß säkularen sozialen Wandels, der Stadtstaat mit autonomer, politisch sich selbst verwaltender Bürgerschaft zu einer Grundform des Politischen heran. Die Phöniker lieferten so die Matrix für die griechische Polis, die im eigentlichen Sinn erste Gesellschaft der "Freien und Gleichen" (Chr. Meier). "
"9 n.Chr. vor 2000 Jahren erlitt der römische Konsular Publius Quinctilius Varus eine der schmachvollsten Niederlagen in der an Siegen so reichen Geschichte des römischen Militärs. Dicht an den textlichen und archäologischen Quellen... more
"9 n.Chr. vor 2000 Jahren erlitt der römische Konsular Publius Quinctilius Varus eine der schmachvollsten Niederlagen in der an Siegen so reichen Geschichte des römischen Militärs.
Dicht an den textlichen und archäologischen Quellen beschäftigt sich dieser spannende Text mit der Frage, was damals geschah, und warum Germanien unter Augustus nicht auf Dauer römisch wurde.In den Wäldern Germaniens war Varus mit seinen Legionen vernichtend geschlagen worden. Bei dieser Nachricht soll Augustus einen Zusammenbruch erlitten und ausgerufen haben: »Quinctilius Varus, gib mir meine Legionen wieder!« Noch Jahrhunderte später sollten sich römische Historiker mit Grausen an das erinnern, was sich im Herbst des Jahres 9 n.Chr. an jenem Ort zutrug, den Tacitus Saltus Teutoburgensis nennt den Wald bei der Teutoburg. Arminius, Germane und römischer Offizier, lieferte hier sein strategisches Meisterstück ab: Im Teutoburger Wald ging nicht nur ein gewaltiges Heer aus drei Legionen zugrunde, sondern auch der römische Traum vom imperium sine fine, vom Reich, das weder in Zeit noch Raum eine Grenze kannte.Der Althistoriker Michael Sommer geht in diesem Buch der Frage auf den Grund, wie es zu der Katastrophe kommen konnte. Dicht an den textlichen und archäologischen Quellen zeigt er, dass das Imperium unter Augustus kurz davor stand, aus Germanen Römer zu machen, und warum das Projekt schließlich scheiterte. Aus den antiken Zeugnissen wird so das Bild des römischen Germanien lebendig, eines Landes, in dem ehrgeizige Männer wie Varus und Arminius nach dem Preis des Sieges strebten."
Mit dem Sieg von Actium zog ein Mann den Schlussstrich unter ein Jahrhundert der Bürgerkriege. Die Senatoren waren entmachtet, der Wille eines Einzelnen war fortan - wenigstens theoretisch - Gesetz. Das Imperium, das Augustus aus den... more
Mit dem Sieg von Actium zog ein Mann den Schlussstrich unter ein Jahrhundert der Bürgerkriege. Die Senatoren waren entmachtet, der Wille eines Einzelnen war fortan - wenigstens theoretisch - Gesetz. Das Imperium, das Augustus aus den Trümmern der Republik formte, war kompliziert und voll von inneren Widersprüchen. Dennoch hatte es im lateinischen Westen 500, im griechischen Osten 1500 Jahre lang Bestand. Der zweite Teil von Michael Sommers "Römischer Geschichte" berichtet von den Kaisern, die dieses Reich beherrschten, aber auch von den Menschen, die in ihm lebten. Er entwickelt, dicht an den Quellen und unter Einbeziehung der materiellen Kultur, ein breites Panorama und zeigt, wie die Mittelmeerwelt unter den Caesaren zu einer Einheit zusammenwuchs, ohne dass ihre sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Besonderheiten verloren gingen. Mit einem Glossar der Fachbegriffe, einem Register und Zeittafeln.
"Kaum ein Volk hat dem antiken Europa – erst Hellas, dann Rom – so viele Impulse gegeben wie die Phönizier, kulturell, wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch. Von der Küste des heutigen Syrien und Libanon ausgehend, gründeten sie... more
"Kaum ein Volk hat dem antiken Europa – erst Hellas, dann Rom – so viele Impulse gegeben wie die Phönizier, kulturell, wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch. Von der Küste des heutigen Syrien und Libanon ausgehend, gründeten sie ab 1000 v. Chr. zahlreiche Kolonien entlang der Mittelmeerküste und über diese hinaus. Trotzdem ist von diesen erfahrenen Seefahrern und gewitzten Kaufleuten, den Gründern Kathagos und Überbringern der Alphabetschrift, nur wenig überliefert. Ihre Geschichte erweist sich als klassisches Beispiel einer ›Verlierergeschichte‹: Nachdem die Städte der Phönizier dem Erdboden gleich gemacht worden waren, tilgten die Sieger auch ihre Spuren aus dem kulturellen Gedächtnis des Abendlands. Dennoch stehen am Anfang vieler Entwicklungen, die für typisch europäisch gehalten werden, Innovationen und Kulturtechniken, welche die Phönizier aus Vorderasien über das Mittelmeer gebracht haben.
In diesem hauptsächlich an den allgemein interessierten Leser gerichteten Band präsentiert Michael Sommer den neuesten Forschungsstand in einer gut lesbaren Kulturgeschichte. Quellennachweise, eine kommentierte Bibliographie und Register machen dieses Buch auch für Archäologen und Historiker zu einem nützlichen Arbeitsinstrument."
Wir schreiben das Jahr 117 n. Chr. Ganz Mesopotamien ist von den Römern besetzt. Ganz Mesopotamien? Nein. Eine kleine, von unbeugsamen Arabern bevölkerte Stadt hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Der gescheiterte... more
Wir schreiben das Jahr 117 n. Chr. Ganz Mesopotamien ist von den Römern besetzt. Ganz Mesopotamien? Nein. Eine kleine, von unbeugsamen Arabern bevölkerte Stadt hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Der gescheiterte Versuch des römischen Kaisers Trajan, das abtrünnige Hatra zu erobern, ist symptomatisch für die Geschichte der Steppenstadt im heutigen Nordirak. Hatra hatte aber viel mehr als nur eine militärische Schlüsselstellung im nördlichen Mesopotamien. Die Stadt stieg innerhalb kürzester Zeit zum erstrangigen Kult- und bedeutenden Handelszentrum auf, bevor sie unter dem Ansturm der Sasaniden für immer in Trümmer fiel. Die Ruinenstätte bewahrt gleichwohl vieles von der Erinnerung an Hatras Blüte. Der Tempelkomplex der Bait Alaha gibt Aufschluß über eine Fülle sich in Hatra kreuzender kultureller Einflüsse, die sich die lokale Bevölkerung kreativ aneignete. Die Stadt selbst dürfte noch Material bergen, das für unsere Kenntnis von Gesellschaft und Alltag im Grenzraum zwischen Imperium Romanum und Partherreich von unschätzbarer Bedeutung ist. Und Hatras Inschriften entreißen einen Teil von Hatras Geschichte, seinen Königen, Priestern und Handwerkern, dem historischen Dunkel. Das Buch möchte einen Beitrag leisten zum Verständnis einer Grenzkultur, die, obwohl durch ihre materielle Kultur reich dokumentiert, bisher in Forschung und Öffentlichkeit vergleichsweise wenig Beachtung gefunden hat.
Abili commercianti e navigatori, stabilitisi sulle coste dell'Asia Minore in una serie di floride città-stato come Biblo, Sidone e Tiro, i fenici furono tra i protagonisti del mondo mediterraneo del I millennio a.C., espandendosi con... more
Abili commercianti e navigatori, stabilitisi sulle coste dell'Asia Minore in una serie di floride città-stato come Biblo, Sidone e Tiro, i fenici furono tra i protagonisti del mondo mediterraneo del I millennio a.C., espandendosi con proprie colonie anche sulle coste dell'Africa settentrionale, della Sardegna e della Sicilia. In questa concisa introduzione è ricostruita l'identità dei fenici, e ne viene ripercorsa la vicenda storica, con una particolare attenzione per l'organizzazione sociale, la vita politica, il commercio e la religione.
"The most comprehensive and detailed book ever published on the Roman emperor and his world. The eighty-five emperors who ruled Rome for five centuries are among the most famous and notorious leaders in history. But what do we really... more
"The most comprehensive and detailed book ever published on the Roman emperor and his world.  The eighty-five emperors who ruled Rome for five centuries are among the most famous and notorious leaders in history. But what do we really know about how they ran the empire and their behind-the-scenes machinations? How did they manage relations with their wives, courtiers, and officials? How indeed did they rise to the purple in the first place?

Organized thematically, this intriguing and enlightening book covers everything from the establishment of the role of emperor by Augustus to imperial building projects in Rome and Constantinople and the emperors on campaign. A day in the life of an emperor reveals that Vespasian started work before dawn, while Constantine read the Bible. Morning audiences hearing petitioners’ pleas and lawsuits were followed perhaps by a modest lunch of bread, fish, cheese, and figs (Augustus), an afternoon spent on correspondence or with concubines (Vespasian), or a lavish evening dinner (Nero showered his guests with flowers and perfume).

Hardy emperors such as Trajan, who imagined himself as a new Alexander, or Septimius Severus, who marched huge distances on foot with the legions, are contrasted with dissolute rulers such as Nero, who was said never to travel without a retinue of one hundred coaches. Above all, the book charts the immense changes over time, from the original “emperor as first among equals” to the soldier emperors of the third century, the aloof superhuman figures of Constantine’s era, and the weak, passive rulers of Rome’s decline and fall.

SPECIAL FEATURES INCLUDE • Information boxes on subjects ranging from the Roman Triumph to the empress Julia Domna • An extensive reference section including biographies of all the emperors • 150 color and 50 black-and-white illustrations "
Rom stand im 3. Jahrhundert militärisch, politisch, sozial und fiskalisch am Abgrund. Doch hat intensive Forschung der letzten Jahre der Epoche auch ein anderes Gesicht gegeben: Viele der Reformen des tetrarchischen und konstantinischen... more
Rom stand im 3. Jahrhundert militärisch, politisch, sozial und fiskalisch am Abgrund. Doch hat intensive Forschung der letzten Jahre der Epoche auch ein anderes Gesicht gegeben: Viele der Reformen des tetrarchischen und konstantinischen Zeitalters warfen ihre Schatten weit voraus, die Periode der Soldatenkaiser war alles andere als das Beispiel einer "Weltkrise", sondern vor allem eines Anpassungsprozesses an völlig neue Gegebenheiten. Viele Soldatenkaiser waren nichts weniger als unzivilisierte Haudegen und provinzielle Parvenüs: Sie stellten sich, typisch römisch, traditionsverbunden, und doch innovativ, den Herausforderungen ihres Zeitalters.
Die Herausgeber haben Untersuchungen aus der Altorientalistik, der Ägyptologie, der Alten Geschichte und der alttestamentlichen Wissenschaft versammelt, um die wechselseitigen Wirkungen und Abhängigkeiten von kriegerischem Handeln,... more
Die Herausgeber haben Untersuchungen aus der Altorientalistik, der Ägyptologie, der Alten Geschichte und der alttestamentlichen Wissenschaft versammelt, um die wechselseitigen Wirkungen und Abhängigkeiten von kriegerischem Handeln, gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen darzustellen. Die Autoren beschreiben verschiedene Kriegskulturen im Spannungsfeld zwischen strategischem Kalkül, affektgesteuertem Handeln und institutionellen Rahmenbedingungen. Den Zusammenhang zwischen Krieg und seinem sozialen und mentalen Kontext verfolgen die Beiträge über das ganze Spektrum antiker Kulturen: Dies ermöglicht den interdisziplinären Vergleich in universalhistorischer Perspektive und bietet eine Basis für künftige vergleichende Arbeiten zur Kriegs- und Militärgeschichte. Im Resümee zeigt sich, dass die betrachteten Gesellschaften und Zivilisationen in ihren Strategien und Verhaltensmustern von Werten, Strukturen und Institutionen geprägt sind, die auch in rezenten Konflikten Verständnis und praktisches Handeln erschweren: Status, Ehre, Prestige, Rang, Verwandtschaft, Familie, Clan, Stamm, Gruppenloyalitäten.
"Was bedeutet es, wenn historisch wichtige Persönlichkeiten einem Attentat zum Opfer fallen? Etwa 30 Morde an Politikern - von der Antike bis in unsere unmittelbare Gegenwart - werden in diesem Buch beschrieben. Analysiert werden die... more
"Was bedeutet es, wenn historisch wichtige Persönlichkeiten einem Attentat zum Opfer fallen?
Etwa 30 Morde an Politikern - von der Antike bis in unsere unmittelbare Gegenwart - werden in diesem Buch beschrieben. Analysiert werden die Attentate an Julius Cäsar, Thomas Beckett, Wallenstein, Franz Ferdinand, Mahatma Gandhi, John F. Kennedy, Aldo Moro, Ytzak Rabin und vielen anderen. Im Vordergrund stehen nicht die Morde an sich, sondern ihre Einbettung in übergeordnete gesellschaftliche, politische sowie kulturelle Zusammenhänge und ihre historischen Auswirkungen. Deshalb werden auch die Mordfälle aufgenommen, die für die historisch-vergleichende Betrachtung von besonders großem Wert sind, wie z.B. der Mord an dem assyrischen Herrscher Sanherib oder der an Philipp von Schwaben. "
Die Levante, eine Zone notorischer politischer, kultureller und ethnischer Fragmentierung, schuf stets Konfliktstoff im Übermaß, quer durch alle Epochen, bis heute. Keine Macht herrschte länger im Raum zwischen Mittelmeer und Tigris als... more
Die Levante, eine Zone notorischer politischer, kultureller und ethnischer Fragmentierung, schuf stets Konfliktstoff im Übermaß, quer durch alle Epochen, bis heute. Keine Macht herrschte länger im Raum zwischen Mittelmeer und Tigris als das Imperium Romanum. Genau 700 Jahre, von der Eroberung durch Pompeius Magnus (64 v. Chr.) bis zur Schlacht am Yarmuk (636 n. Chr.), in der die Araber das byzantinische Aufgebot vernichtend schlugen. Die Studie beleuchtet, für die ersten knapp 400 Jahre dieser Epoche, für die Schauplätze Palmyra, Osrhoene, den mittleren Euphrat und die östliche Jezira die intensiven Austauschbeziehungen und Kulturkontakte zwischen Griechen und Orientalen , Nomaden und Seßhaften, Rom und Iran, Heiden, Juden und Christen. Schlagwörter wie Romanisierung , clash of civilizations oder Mischkultur sind, so das Ergebnis der Untersuchung, ungeeignet, um das Ergebnis des säkularen Prozesses der Akkulturation zu beschreiben. Vielmehr wuchs, aus der Fülle der in der Region zusammenlaufenden Traditionsstränge und aus der durch sie entfachten Dynamik, eine Identität permanenten Grenzgängertums, der Frontier im Zwielicht zwischen Orient und Okzident.
Der römische Orient war nicht einfach Orient plus Rom, er war auch keine bloße Mischkultur. Vielmehr entstand aus vielfältigen heterogenen Einflüssen unter römischer Besatzung etwas völlig Neues, dessen faszinierende Zeugnisse hier in... more
Der römische Orient war nicht einfach Orient plus Rom, er war auch keine bloße Mischkultur. Vielmehr entstand aus vielfältigen heterogenen Einflüssen unter römischer Besatzung etwas völlig Neues, dessen faszinierende Zeugnisse hier in vielen farbigen Bildern lebendig werden. Michael Sommer breitet auf der Grundlage intensiver neuer Forschungen ein Tableau der zahlreichen Gruppen und Völker unterschiedlichster ethnischer Prägung aus. Bildzeugnisse, Architektur, Inschriften und Papyri geben Einblicke in Geschichte, Kultur und Alltagswelt dieses riesigen Gebiets, die sonst nirgends aus dieser Zeit zu gewinnen sind.
Die Phönizier bildeten einen wirkungsmächtigen Faktor der Geschichte des Mittelmeerraums in der Antike. Michael Sommer bietet einen anschaulichen Überblick über ihren Aufstieg zu einer der Hochkulturen des Vorderen Orients, ihre Religion,... more
Die Phönizier bildeten einen wirkungsmächtigen Faktor der Geschichte des Mittelmeerraums in der Antike. Michael Sommer bietet einen anschaulichen Überblick über ihren Aufstieg zu einer der Hochkulturen des Vorderen Orients, ihre Religion, ihr Wirtschaftsleben - insbesondere ihre weitreichenden Handelsbeziehungen - und ihre politische Geschichte, in deren Verlauf die Phönizier in intensivem, gelegentlich auch konfliktgeladenem Austausch mit ihren Nachbarn standen.
"Spätestens seit Goethe in Italien weilte und Johann Gottfried Seume seinen Spaziergang nach Syrakus antrat, gehört Sizilien zu den Sehnsuchtsorten der Deutschen. Die renommierten Historiker und Italienkenner Volker Reinhardt und Michael... more
"Spätestens seit Goethe in Italien weilte und Johann Gottfried Seume seinen Spaziergang nach Syrakus antrat, gehört Sizilien zu den Sehnsuchtsorten der Deutschen. Die renommierten Historiker und Italienkenner Volker Reinhardt und Michael Sommer führen auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte dieser Insel, die durch eine unvergleichlige Mischkultur geprägt ist.Sizilien, im Zentrum des Mittelmeeres und im Brennpunkt der Kulturen gelegen, hat eine einzigartige Geschichte. Kulturell entstand hier eine unvergleichliche Mischkultur. Historisch aber ist es als eine ununterbrochene Kette der Fremdherrschaft zu beschreiben. Phöniker, Griechen, Römer, dann Byzantiner, Araber und Normannen beherrschten die Insel. Die Staufer hinterließen ihre Spuren wie dann die Spanier. Sie alle prägten die Insel, ihre Kunst und Kultur. Es gibt mächtige Tempel Groß-Griechenlands, Kirchen im byzantinisch-normannischen Mischstil, deren Kuppeln auf arabischen Einfluss hinweisen, einzigartige Barockarchitektur. Die Insel lockt bis heute mit ihrem kulturellen Reichtum und ihrer Exotik.
Geschliffen formuliert führen die beiden renommierten Autoren durch die Geschichte der Insel, von der Prähistorie bis zur heutigen Situation Siziliens als vom Tourismus geliebter, von der Mafia geplagter Insel. Für den historisch Interessierten ein Erkenntnisgewinn, für den Reisenden ein Muss. "
Rom - die Ewige Stadt: kaum ein Ort in Europa blickt auf eine so reiche und bewegte Geschichte zurück. Die Konsuln der Römischen Republik begannen von hier die Eroberung ihres Weltreiches, hier verewigten sich die Cäsaren in einer Fülle... more
Rom - die Ewige Stadt: kaum ein Ort in Europa blickt auf eine so reiche und bewegte Geschichte zurück. Die Konsuln der Römischen Republik begannen von hier die Eroberung ihres Weltreiches, hier verewigten sich die Cäsaren in einer Fülle imposanter Bauwerke, nach Rom strebten die mittelalterlichen Könige, um sich zum Kaiser krönen zu lassen, von hier aus lenken die Päpste die Geschicke der katholischen Christenheit, hier fand schließlich das junge Italien seine lebendige Hauptstadt. Jede Beschäftigung mit der Geschichte der Stadt am Tiber wird zu einer Auseinandersetzung mit der abendländischen Kultur und ihren Wurzeln. Volker Reinhardt und Michael Sommer laden den Leser zu einer faszinierenden Zeitreise von der Gründung der Stadt bis heute ein.
Wo bleibt der Aufschrei im Westen über die drohende Zerstörung von Palmyra durch den IS? Die Stadt war einst eine Metropole und gemahnt an das vielfältige Erbe, das der Weltgemeinschaft verloren ginge, wenn die Islamisten in Palmyra wüten... more
Wo bleibt der Aufschrei im Westen über die drohende Zerstörung von Palmyra durch den IS? Die Stadt war einst eine Metropole und gemahnt an das vielfältige Erbe, das der Weltgemeinschaft verloren ginge, wenn die Islamisten in Palmyra wüten dürfen. Nimrud-Hatra-und jetzt Palmyra. Orte, mit denen die Öffentlichkeit im Westen wenig bis nichts verbindet, absolvieren dieser Tage traurige Kurzauftritte in den trüben Nachrichten aus dem Nahen Osten. Stätten, die das Bildungssystem der europäischen Länder, in dem Antike kaum noch vorkommt, bereits dem Vergessen anheim gegeben hat, werden ihm für kurze Momente entrissen, seit das Berserkertum des selbstproklamierten "Islamischen Staates" (IS) sie mit Dynamit vom Erdboden sprengt. Ausgerechnet die Horden, die das Inventar von Museen mit Brechstangen kurz und klein schlagen und Steingesichter, die Jahrtausende überdauert haben, mit den Geschossgarben ihrer Schnellfeuergewehre pulverisieren, erinnern das Abendland für einen Moment daran, dass seine Geschichte weiter zurückreicht als bis zur Französischen Revolution, weiter auch als bis zu Karl dem Großen. Nimrud, Hatra, Palmyra-Namen, die, im deutschen Geschichtsunterricht wenigstens, keiner mehr nennt, auch kaum jemand kennt. So durfte man selbst in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 18. März 2015 lesen, bei Hatra habe es sich um eine "assyrische Stadt" gehandelt. Aufklärung tut bitter Not, denn hinter jedem der drei Namen verbirgt sich eine Stadt, die einmal Metropole war und Geschichte schrieb. Nimrud war das politische Gravitationszentrum eines mächtigen Staates, so wie heute Washington oder Peking; Hatra ein Anziehungspunkt für Scharen von Pilgern, so wie heute Rom, Jerusalem oder, ja, Mekka; Palmyra eine Handels-und Wirtschaftsdrehscheibe, so wie heute London oder New York. Nur, wer um die Bedeutung dieser Orte für lange vergangene Epochen weiß, kann ermessen, was der Welt gerade verloren geht. Zwischen Mittelmeer und Tigris stirbt vor unser aller Augen das kulturelle Gedächtnis der Menschheit. Nimrud: Zentrum eines Weltreichs Im Januar 2015 legten IS-Milizionäre Teile der Mauern von Ninive, einer assyrischen Ruinenstadt am Tigris, gegenüber von Mossul, in Schutt und Asche. Wenig später planierten die Rebellen im syrischen Rakka die ursprünglich aus dem türkischen Arslanta stammende Kolossalstatue eines Löwen. Am 26. Februar tauchte im Internet ein Video auf, das die Zerstörung der noch im Museum von Mossul verbliebenen assyrischen Kunstwerke durch Angehörige des IS zeigt. All das ließ nichts Gutes ahnen für andere Kulturgüter, die sich im Einflussgebiet des IS befinden. Tatsächlich brauchte die Welt nicht lange zu warten, bis neue Bilder von mutwilligen Zerstörungen im Internet die Runde machten. Vermutlich am 5. März rückten die IS-Männer Nimrud, dem alten Kalchu bzw. Kalach der Bibel, mit Bulldozern und Sprengstoff zu Leibe.
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The present paper investigates areas of intense cultural exchange (‘Kontaktzonen’) within the Roman empire. Empires are, by definition, spheres of asymmetric interaction between centre and periphery. Under Roman rule, the Mediterranean... more
The present paper investigates areas of intense cultural exchange (‘Kontaktzonen’) within the Roman empire. Empires are, by definition, spheres of asymmetric interaction between centre and periphery. Under Roman rule, the Mediterranean power world Christoph Ulf describes in his paper, was transformed from a power vacuum into a hierarchic framework where interaction was channelled through imperial institutions. The paper explores the patterns of acculturation under Roman imperial auspices. Of the many models modern scholarship has generated to illustrate asymmetric interaction, Shmuel Eisenstadt’s dichotomy of ‘little’ vs ‘great’ traditions and the linguistic concept of H-varieties, which carry overt prestige and superpose, but never really supersede, local L-varieties, seem best fit for the purpose of studying the interaction between the imperial centre and the many local peripheries within the Roman world. In the paper, they are tested against three case studies: (1) the architecture of Roman villae in the provinces; (2) sepulchral architecture in Roman Palmyra; and (3) the cult of Apollo Grannus on Rome’s Celtic fringes in Gaul and Germany.
Phönizische Städtegründungen im westlichen Mittelmeer kennen normalerweise keine Gründungssagen – die große Ausnahme ist Karthago, und für die punische Metropole sind gleich drei Varianten des Mythos überliefert. Am bekanntesten ist die... more
Phönizische Städtegründungen im westlichen Mittelmeer kennen normalerweise keine Gründungssagen – die große Ausnahme ist Karthago, und für die punische Metropole sind gleich drei Varianten des Mythos überliefert. Am bekanntesten ist die Geschichte um die tyrische Prinzessin Dido (Elissa), die, von ihrem tyrannischen Bruder Pygmalion verfolgt, an die Küste Nordafrikas flieht. Die Legende ist ein prototypischer Wanderungsmythos, der das klassische Repertoire an Motiven – Seefahrt, Fremdheit, Interkulturalität – in sich einschließt. Der Aufsatz untersucht, welche Rolle Wissenstransfer, Raumbezüge und Genealogien in dem Mythos spielen, dessen Ursprünge sich im Dunkel der Geschichte verlieren.
The Greeks of antiquity also steered their way through crises – albeit with a different mindset: the commonly held belief of our times that crises are essentially manageable was completely alien to them. Historian Michael Sommer talks... more
The Greeks of antiquity also steered their way through crises – albeit with a different mindset: the commonly held belief of our times that crises are essentially manageable was completely alien to them. Historian Michael Sommer talks about an era in which history was nothing more than a story of continual decline – but in which leaders nonetheless knew how to tackle crises with pragmatism.
Colonies, colonisation and, in particular, colonialism are concepts carrying heavy ideological subtexts – yet they loom over the current debate about the dynamism of the Iron Age Mediterranean. Forty years after M.I. Finley’s ‘attempt at... more
Colonies, colonisation and, in particular, colonialism are concepts carrying heavy ideological subtexts – yet they loom over the current debate about the dynamism of the Iron Age Mediterranean. Forty years after M.I. Finley’s ‘attempt at a typology’, this paper tries to thin out the terminological jungle: by employing cross-cultural historical comparison, it demonstrates how complex and manifold seemingly straightforward ideal types are; and that ‘colonies’ and ‘colonialism’ in the classical period of European imperialism were altogether different from the settlements Greeks and Phoenicians established in their Mediterranean diasporas.
The ‘principate’, the system of government created by Augustus for imperial Rome, has puzzled ancient historians since the days of Theodor Mommsen. Mommsen, whose ancient history classes Max Weber attended, modelled the principate as a... more
The ‘principate’, the system of government created by Augustus for imperial Rome, has puzzled ancient historians since the days of Theodor Mommsen. Mommsen, whose ancient history classes Max Weber attended, modelled the principate as a political system sui generis, which was, constitutionally, the continuation of the Roman Republic, but in which the ruler was, essentially, an illegitimate military dictator. Instead of applying the doctrines of classical legitimacy, this paper proposes that Weber’s three types of legitimate authority better explain the complexities of the Roman Empire from Augustus to the 3rd century AD. While there were numerous elements of ‘traditional’ and ‘legal’ authority built into the principate, the individual rulers’ legitimacy largely rested on ‘charisma’. Individual ‘charisma’ could become hereditary: whole dynasties relied on ‘charismatic’ founding fathers, such as the Julio-Claudian (Augustus) and the Flavian (Vespasian) houses. With its intrinsic contradictions and the analytical difficulties it poses, the Roman principate is the ultimate testing ground for Weber’s ideal types.
Wie entstehen historische Mythen? Wieso halten sie sich so hartnäckig? Wie lassen sie sich überwinden? Die Phönizier stehen beispielhaft für Grenzgänger, deren kommerzielle Aktivität im Altertum sich zwischen Kontinenten und Kulturen... more
Wie entstehen historische Mythen? Wieso halten sie sich so hartnäckig? Wie lassen sie sich überwinden? Die Phönizier stehen beispielhaft für Grenzgänger, deren kommerzielle Aktivität im Altertum sich zwischen Kontinenten und Kulturen entfaltete. Lange Zeit gerade deshalb von der Fachwelt buchstäblich links liegen gelassen, entdeckt eine postklassizistische, interdisziplinär ausgerichtete
Altertumswissenschaft die Phönizier neu. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Phönizier, wie interdisziplinäre Forschung alte Orthodoxien überwinden und neue Einsichten gewinnen lässt. Er plädiert für eine Disziplinengrenzen überschreitende, auf ein Publikum jenseits dieser Grenzen ausgerichtete Wissenschaft, eine entsprechend klare, verständliche Sprache und Förderinstrumente, die publikumsorientierte Wissenschaft berücksichtigen.
Für ein Dutzend Jahre, von der Niederlage Valerians bei Karrhai (260 n. Chr.) bis zur Einnahme der Stadt durch Kaiser Aurelian (272 n. Chr.) war Palmyra ein Brennpunkt römischer Reichspolitik. Als Roms Herrschaft über seine orientalischen... more
Für ein Dutzend Jahre, von der Niederlage Valerians bei Karrhai (260 n. Chr.) bis zur Einnahme der Stadt durch Kaiser Aurelian (272 n. Chr.) war Palmyra ein Brennpunkt römischer Reichspolitik. Als Roms Herrschaft über seine orientalischen Provinzen unter dem kombinierten Druck sasanidischer Offensiven und der Einbrüche wandernder Stämme an den nördlichen Reichsgrenzen zusammenzubrechen drohte und selbst Großstädte wie Antiocheia dem Feind ihre Tore öffneten, schlug die Stunde des Septimius Odaenathus, des Exarchen von Palmyra, den das zeitgenössische 13. Sibyllinische Orakel zum „sonnengesandten Löwen“, zur quasi-messianischen Rettergestalt verklärte. Unter Führung des Palmyreners gingen die Reste der geschlagenen Legionen, verstärkt um das Aufgebot der Oasenstadt, in die Offensive und standen wenig später vor den Toren der persischen Hauptstadt Ktesiphon. Odaenathus starb 167 oder 168 n. Chr. unter ungeklärten Umständen; die Nachfolge traten seine Witwe Zenobia und der gemeinsame, noch unmündige Sohn Vaballathus an. Während beide sich als legitime Erben des mit weitreichenden Sondervollmachten ausgestatteten Odaenathus betrachteten, konnten Roms Kaiser den einzigartigen Autonomiestatus Palmyras nicht länger akzeptieren. Ein Krieg war unvermeidlich; ihn konnte Palmyra gegen das wieder erstarkte Rom nur verlieren.
Wie ist der kometenhafte Aufstieg des Septimius Odaenathus zu erklären? Was waren die Voraussetzungen dafür, daß Palmyra – im römischen Reichsverband – zu einer autonom agierenden politischen Größe heranreifte? Und wo lagen die Gründe für das Zerwürfnis zwischen Odaenaths Erben und den Kaisern in Rom? Der Beitrag versucht sich in der Beantwortung dieser gerade auch für das Verständnis der römischen Herrschaft insgesamt elementaren Fragen.
Regarding the Phoenicians' expansion in the Iron Age, controversy continues over chronology, areas affected, scale of migration, organization of trade, modes of interaction between Phoenician traders/colonists and the respective... more
Regarding the Phoenicians' expansion in the Iron Age, controversy continues over chronology, areas affected, scale of migration, organization of trade, modes of interaction between Phoenician traders/colonists and the respective indigenous populations and means of maintaining contact and of transmitting information between 'colonial' settlements and the mother cities in the Levant. Critical problems arise from the textual evidence from the Phoenician neighbours; the archaeological material is also ambiguous regarding the ethnic and cultural identities of the populations involved. The paper uses available evidence to construct a model of how a diasporic network of commodity, population and information exchange could arise and be maintained in the power vacuum of the Early Iron Age Mediterranean, how it was adapted to political and economic change, so as to provide a terium comparationis to the Greek model of 'colonization'.

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It is the present paper’s objective to revisit Polybius’ role in Scipio Aemilianus’ life and, more broadly, both men’s importance for the intellectual climate in second century BC Rome. In addition, it will discuss the effects Greek... more
It is the present paper’s objective to revisit Polybius’ role in Scipio Aemilianus’ life and, more broadly, both men’s importance for the intellectual climate in second century BC Rome. In addition, it will discuss the effects Greek philosophical thought had on the Roman nobility, and, vice versa, the repercussions Polybius’ moving in these circles may have had on his conceptions of the Roman state.
In the 2nd century AD, the Greek orator Ailios Aristeides, one of the intellectual stars of his time, gave, in Rome, in speech On Rome (eis Rhomen), in which he praised the city on the Tiber for having united and unified the ancient... more
In the 2nd century AD, the Greek orator Ailios Aristeides, one of the intellectual stars of his time, gave, in Rome, in speech On Rome (eis Rhomen), in which he praised the city on the Tiber for having united and unified the ancient Mediterranean world: “Now it is possible for both Greek and barbarian, with his possessions or without them, to travel easily wherever he wishes, quite as if he were going from one country of his to another.” Through the Romans, the old Homeric saying had finally come true that “the earth was common to all”. By creating an infrastructure facilitating safe mobility and, at the same time, a uniform legal framework for all human beings populating the Empire, the Romans had, according to Aristeides, organised ‘the whole inhabited world like a single household.’
Aristeides’ speech is a remarkable statement of ‘globality’ from the heyday of Roman civilization. It reflects a widespread feeling, at least among the elites, that the civilized oikoumene and the Roman Empire were essentially congruent: that the Empire was, politically, socially, economically and culturally, an integrated, unified body. A pivotal precondition for globality and integration is connectivity: Aristeides’ ‘household’ vitally depended on conditions, where people, goods and ideas could, theoretically at least, freely shift through space.
Such conditions did, of course, not exist a priori: they were created by means of exploration, trade, imperial conquest, colonisation and (cultural, economic, social, political, legal) penetration. When the Homeric Odysseus had wandered the Mediterranean, travelling was a pioneering, dangerous and potentially life-threatening adventure. From an archaic Greek perspective, the Mediterranean’s distant coasts and islands were an exotic, often eerie country, hostile and strange. The Roman world is rather different: people travel as pilgrims, soldiers, officials, traders and tourists. Roman literature gives abundant proof that moving has become a day-to-day activity, despite the occasional perils of sea passages.
The purpose of this paper will be twofold: firstly, it will, from a longue-durée perspective, trace the gradual increase in connectivity in the Mediterranean basin from the archaic to the Roman period: how did long distance trade, colonisation and imperial expansion shape trans-Mediterranean networks? And what repercussions did such developments have on the cultural development of Mediterranean peripheries? Secondly, the paper will attempt at modelling the impact Rome had on this process: how realistic was Aristeides’ vision of a ‘global’, integrated cultural koine sustained by the Roman Empire?

Selected bibliography

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Sommer, Michael, 2009, 'Imperiale Macht und lokale Identität. Universalhistorische Variationen zu einem regionalhistorischen Thema', in: Michael Blömer et al. (Hg.), Lokale Identität im Römischen Nahen Osten, Oriens et Occidens, Stuttgart, 235-248.
Sommer, Michael, 2010, 'Homo Mercator. Handelsvölker und interkulturelle Netzwerke zwischen Orient und Okzident', in: Robert Rollinger et al. (Hg.), Interkulturalität in der Alten Welt. Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts, Wiesbaden, 1-12.
Sommer, Michael, 2010, ''Kontaktzone' und 'Rezeptivität' unter imperialem Vorzeichen - das Beispiel Rom. Eine Fußnote zur 'komplexen Welt der Kulturkontakte'', in: Robert Rollinger/Kordula Schnegg (Hg.), Die komplexe Welt der Kulturkontakte. Kontaktzone und Rezeptivität im Altertum, Stuttgart
Ulf, Christoph, 2009, 'Rethinking cultural contacts', Ancient West & East 8, 81-132.