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  • I am Professor at the Institute of Education at the University of Kassel. I hold a M.A. in Education Sciences from th... moreedit
(2019) in: Rieger-Ladich, Markus/Rohstock, Anne/Amos, Karin (Hrsg.): Erinnern – Umschreiben – Vergessen. Die Stiftung des disziplinären Gedächtnisses als soziale Praxis, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 120–157.
Since Luxembourg became independent in 1839, practically the entire political, economic and intellectual elite of the country has been socialised abroad. It was only in 2003 that the Grand Duchy set up its own university; before then,... more
Since Luxembourg became independent in 1839, practically the entire political, economic and intellectual elite of the country has been socialised abroad. It was only in 2003 that the Grand Duchy set up its own university; before then, young Luxembourgers had to study in foreign countries. Over the past 150 years, Luxembourg has thus experienced exceptionally lively student migration. This migration is almost unique in Europe; however, academic research has paid little attention to the consequences of the migration experience of whole student generations on Luxembourgish society. The data presented in this paper demonstrate that migration has opened up chances for participation and access to positions of social power, while at the same time the networks of students became an instrument of social exclusion. Thus, the migration experience over the past 150 years not only led to a strong degree of social–cultural cohesion within the national elite; paradoxically, international student mobility has also had deep effects on the preservation of national identity.
Die 1960er und 1970er Jahre waren für die Universitäten der Bundesrepublik eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Ihr umfassender Ausbau trug dazu ebenso bei wie eine politisch forcierte Strukturreform und die Studentenrevolte des Jahres... more
Die 1960er und 1970er Jahre waren für die Universitäten der Bundesrepublik eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Ihr umfassender Ausbau trug dazu ebenso bei wie eine politisch forcierte Strukturreform und die Studentenrevolte des Jahres 1968. Am Beispiel der Bundesländer Bayern und Hessen analysiert Anne Rohstock Entstehungsbedingungen und Folgen des Wandels und widmet sich den bislang unerforschten Wechselwirkungen zwischen Hochschulreform und Hochschulrevolte in den Jahrzehnten des Bildungsbooms. Es zeigt sich, dass es durch "68" keineswegs nur zu einem bildungspolitischen Neubeginn kam. Viele Initiativen scheiterten auch an starken politischen wie gesellschaftlichen Gegenkräften.
Über den Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg wird seit 2011 heftig gestritten. War Eschenburg bereits in der Weimarer Republik Demokrat? Oder wandelte sich seine Einstellung erst nach 1945? Wie ist darüber hinaus sein Verhalten im... more
Über den Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg wird seit 2011 heftig gestritten. War Eschenburg bereits in der Weimarer Republik Demokrat? Oder wandelte sich seine Einstellung erst nach 1945? Wie ist darüber hinaus sein Verhalten im NS zu beurteilen? Anne Rohstock unternimmt es auf der Basis neuer Quellenfunde, Eschenburgs Wirken in der Weimarer Republik und im Dritten Reich historisch einzuordnen. Dabei zeigt sich, dass er in der ersten deutschen Demokratie anti-parlamentarisch und anti-pluralistisch dachte. Im NS-Regime vertrat Eschenburg die Belange des NS-Regimes ohne Rücksicht auf menschliche Verluste: So betrieb er den Ausschluss jüdischer Unternehmen aus den Wirtschaftsbeziehungen mit dem Deutschen Reich und sorgte so dafür, dass Juden die Lebensgrundlage entzogen wurde. Diese gewissermaßen „kalte Arisierung“ war zwar Teil routinierter Abläufe im Reichswirtschaftsministerium. In diesem Rahmen nutzte Eschenburg seinen durchaus vorhandenen Handlungsspielraum aber im Sinne des NS-Regimes. Damit wirft der Artikel ein neues Licht auf die Mitwirkung Eschenburgs an der Entrechtung und Verfolgung der Juden in Europa. Since 2011 there has been a heated debate about the political scientist Theodor Eschenburg. Was he committed to democracy already back in the Weimar Republic? Or did his political opinions only change after 1945? Additionally, how should we assess his actions during Nazi rule? On the basis of newly discovered sources, Anne Rohstock places the actions taken by Eschenburg during the Weimar Republic and the Third Reich into historical context. She shows that, during the first period of democratic rule, Eschenburg held anti-parliamentarian and anti-pluralistic views. During the Third Reich, Eschenburg represented the interests of the Nazi regime regardless of the consequences for those affected: He aimed at squeezing Jewish enterprises out of economic relations with the German Reich; his actions resulted in Jews losing their livelihood. While this in some ways “cold Aryanisation” was part of routine procedures of the Reich Ministry of Economics, Eschenburg used the room for manoeuvre available to him for the benefit of the Nazi regime. The article thus sheds new light on Eschenburg’s participation in the deprivation and persecution of the Jews in Europe.
Research Interests:
Since Luxembourg became independent in 1839, practically the entire political, economic and intellectual elite of the country has been socialised abroad. It was only in 2003 that the Grand Duchy set up its own university; before then,... more
Since Luxembourg became independent in 1839, practically the entire political, economic and intellectual elite of the country has been socialised abroad. It was only in 2003 that the Grand Duchy set up its own university; before then, young Luxembourgers had to study in foreign countries. Over the past 150 years, Luxembourg has thus experienced exceptionally lively student migration. This migration is almost unique in Europe; however, academic research has paid little attention to the consequences of the migration experience of whole student generations on Luxembourgish society. The data presented in this paper demonstrate that migration has opened up chances for participation and access to positions of social power, while at the same time the networks of students became an instrument of social exclusion. Thus, the migration experience over the past 150 years not only led to a strong degree of social–cultural cohesion within the national elite; paradoxically, international student mobility has also had deep effects on the preservation of national identity.
Der Beitrag nimmt mit Friedrich Edding (1909-2002) und Hellmut Becker (1913-1993) zwei der maßgeblichen Akteure der ersten Phase westdeutscher Bildungsforschung in den Blick. Beide Autorinnen gehen Funktionen von Loyalität für die... more
Der Beitrag nimmt mit Friedrich Edding (1909-2002) und Hellmut Becker (1913-1993) zwei der maßgeblichen Akteure der ersten Phase westdeutscher Bildungsforschung in den Blick. Beide Autorinnen gehen Funktionen von Loyalität für die Regulierung von Wissenschaftsfeldern nach, setzen aber unterschiedlich an: Britta Behm geht es in einem biographischen Zugriff auf Friedrich Edding um Loyalität im organisationalen Kontext und in der Beziehung zu Vorgesetzten (Part 2). Anne Rohstock untersucht Hellmut Beckers Biografie in der NS-Zeit und seine Loyalität gegenüber Elitezirkeln und Intellektuellen des NS-Regimes nach 1945. Am Beispiel Beckers zeigt sie, welche Wirkungen Loyalität in wissenschaftlichen und (wissenschafts-)politischen Netzwerken der Bundesrepublik hatte (Part 3).
Das Angebot war überaus verführerisch. Als Ende der 1980er Jahre an der University of Illinois at Urbana-Champaign eine große internationale Konferenz vorbereitet wurde, die den Titel »Cultural Studies Now and in the Future« tragen... more
Das Angebot war überaus verführerisch. Als Ende der 1980er Jahre an der University of Illinois at Urbana-Champaign eine große internationale Konferenz vorbereitet wurde, die den Titel »Cultural Studies Now and in the Future« tragen sollte, erging auch eine Einladung an Stuart Hall. Dieser zählte schon damals zu den einflussreichsten Intellektuellen und po-litischen Aktivisten Großbritanniens; es spricht allerdings einiges dafür, dass er als eine der prägenden Figuren der britischen Cultural Studies ad-ressiert und aus genau diesem Grunde auch in die USA eingeladen wurde. Hall war der erste Mitarbeiter, der Mitte der 1960er Jahre von Richard Hoggart, dem Gründungsdirektor des Centre for Contemporary Cultural Studies (CCCS) an der University of Birmingham, angestellt worden war.
Über den Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg wird seit 2011 heftig gestritten. War Eschenburg bereits in der Weimarer Republik Demokrat? Oder wandelte sich seine Einstellung erst nach 1945? Wie ist darüber hinaus sein Verhalten im... more
Über den Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg wird seit 2011 heftig gestritten. War Eschenburg bereits in der Weimarer Republik Demokrat? Oder wandelte sich seine Einstellung erst nach 1945? Wie ist darüber hinaus sein Verhalten im NS zu beurteilen? Anne Rohstock unternimmt es auf der Basis neuer Quellenfunde, Eschenburgs Wirken in der Weimarer Republik und im Dritten Reich historisch einzuordnen. Dabei zeigt sich, dass er in der ersten deutschen Demokratie anti-parlamentarisch und anti-pluralistisch dachte. Im NS-Regime vertrat Eschenburg die Belange des NS-Regimes ohne Rücksicht auf menschliche Verluste: So betrieb er den Ausschluss jüdischer Unternehmen aus den Wirtschaftsbeziehungen mit dem Deutschen Reich und sorgte so dafür, dass Juden die Lebensgrundlage entzogen wurde. Diese gewissermaßen „kalte Arisierung“ war zwar Teil routinierter Abläufe im Reichswirtschaftsministerium. In diesem Rahmen nutzte Eschenburg seinen durchaus vorhandenen Handlungsspielraum aber im Sinne des NS-Regimes. Damit wirft der Artikel ein neues Licht auf die Mitwirkung Eschenburgs an der Entrechtung und Verfolgung der Juden in Europa.
Research Interests:
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Dieses Buch geht den bisher nicht systematisch untersuchten gegenseitigen Wahrnehmungen nach, wobei besonders die politischen Entscheidungen, Programme und gesellschaftlichen Prozesse und die sich daraus ergebenden Rivalitäten untersucht... more
Dieses Buch geht den bisher nicht systematisch untersuchten gegenseitigen Wahrnehmungen nach, wobei besonders die politischen Entscheidungen, Programme und gesellschaftlichen Prozesse und die sich daraus ergebenden Rivalitäten untersucht werden. Die überwiegend von Mitarbeitern des Instituts für Zeitgeschichte verfassten Beiträge stellen diese Wechselwirkung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen dar: der »Bewältigung« der nationalsozialistischen Vergangenheit, der »Grenzsicherung« mitten durch Deutschland, der Außen- und Dritte-Welt-Politik, der Reformen in den Hochschulen, der Arbeitsmarktpolitik, im Abtreibungsstrafrecht sowie im kulturellen, sportlichen und kirchlichen Umfeld.
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For nearly half a century, research on education systems has been increasingly popular. However, this popularity was long restricted primarily to internationally linked policy makers and education planners, often backed up by... more
For nearly half a century, research on education systems has been increasingly popular. However, this popularity was long restricted primarily to internationally linked policy makers and education planners, often backed up by international organizations such the OECD but also by governmental or para-governmental organizations within the individual countries. These institutional affiliations provided education research with a specific character that often centres on notions such as excellence, efficiency, or standards. The specific comparative character of this policy-driven research agenda triggered the development of suitable research techniques such as comparative statistics and pertinent sub-disciplines such as cognitive psychology. Backed-up by powerful global institutions, this agenda purported to be rather unique, and it tended to ignore the cultural complexity of the educational field and those research approaches that address this complexity. This volume includes different historical, cultural, and sociological approaches to the education systems and to questions as to how research on education systems can be undertaken beyond the parameters of the existing research agenda. They demonstrate how pertinent problems of research on education systems can only be tackled taking an international and interdisciplinary approach with regard to both research questions and methods concerning education systems.
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Dieser Band versammelt aktuelle Bestandsaufnahmen, historische Befunde und Kontroversen zu Universitäten und anderen higher education institutions (HEIs). Dabei wird nicht die Differenz zwischen einer Idee und deren gern konträr... more
Dieser Band versammelt aktuelle Bestandsaufnahmen, historische Befunde und Kontroversen zu Universitäten und anderen higher education institutions (HEIs). Dabei wird nicht die Differenz zwischen einer Idee und deren gern konträr dargestellter Realität thematisiert – oder gar bedauert. Ideen und Realitäten steht vielmehr für die zeitliche und räumliche Diversität eines systematisch vergleichbaren Konzeptes.
Die Beiträge betrachten die jeweils spezifische Ausformung aus nationaler, kritisch-funktionaler bzw. ideengeschichtlicher Perspektive sowie ihre Funktionen, ihre (narrative) Idee oder die Kritik an Hochschulen.
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Für Amerikaner und Westeuropäer war der Kalte Krieg nur am Rande ein bewaffneter Konflikt und mehr als eine reine Auseinandersetzung zwischen den zwei großen Ideologien Kommunismus und liberaler Kapitalismus. Er beeinflusste Gesellschaft,... more
Für Amerikaner und Westeuropäer war der Kalte Krieg nur am Rande ein bewaffneter Konflikt und mehr als eine reine Auseinandersetzung zwischen den zwei großen Ideologien Kommunismus und liberaler Kapitalismus. Er beeinflusste Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur in den westlichen Staaten in ganz erheblichem Maße: Der Rüstungswettlauf war einerseits Projektionsfläche tiefgreifender Ängste vor einem atomaren Holocaust. Andererseits sollte diese Angst durch Planung und Verwissenschaftlichung in kollektive Sicherheit transformiert werden. In diesem Sinne versteht der vorliegende Band den Kalten Krieg als ‚Krieg der Imaginationen‘ (Mary Kaldor). Er führt Beiträge von Militär-, Sozial- und Ideenhistorikern in einer sozialen Ideengeschichte zusammen und bereichert unser Wissen über eines der am tiefsten einschneidenden Phänomene des 20. Jahrhunderts um wichtige, bislang aber vernachlässigte Facetten.
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Über den Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg wird seit 2011 heftig gestritten. War Eschenburg bereits in der Weimarer Republik Demokrat? Oder wandelte sich seine Einstellung erst nach 1945? Wie ist darüber hinaus sein Verhalten im... more
Über den Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg wird seit 2011 heftig gestritten. War Eschenburg bereits in der Weimarer Republik Demokrat? Oder wandelte sich seine Einstellung erst nach 1945? Wie ist darüber hinaus sein Verhalten im NS zu beurteilen? Anne Rohstock unternimmt es auf der Basis neuer Quellenfunde, Eschenburgs Wirken in der Weimarer Republik und im Dritten Reich historisch einzuordnen. Dabei zeigt sich, dass er in der ersten deutschen Demokratie anti-parlamentarisch und anti-pluralistisch dachte. Im NS-Regime vertrat Eschenburg die Belange des NS-Regimes ohne Rücksicht auf menschliche Verluste: So betrieb er den Ausschluss jüdischer Unternehmen aus den Wirtschaftsbeziehungen mit dem Deutschen Reich und sorgte so dafür, dass Juden die Lebensgrundlage entzogen wurde. Diese gewissermaßen „kalte Arisierung“ war zwar Teil routinierter Abläufe im Reichswirtschaftsministerium. In diesem Rahmen nutzte Eschenburg seinen durchaus vorhandenen Handlungsspielraum aber im Sinne des NS-Regimes. Damit wirft der Artikel ein neues Licht auf die Mitwirkung Eschenburgs an der Entrechtung und Verfolgung der Juden in Europa.


Since 2011 there has been a heated debate about the political scientist Theodor Eschenburg. Was he committed to democracy already back in the Weimar Republic? Or did his political opinions only change after 1945? Additionally, how should we assess his actions during Nazi rule? On the basis of newly discovered sources, Anne Rohstock places the actions taken by Eschenburg during the Weimar Republic and the Third Reich into historical context. She shows that, during the first period of democratic rule, Eschenburg held anti-parliamentarian and anti-pluralistic views. During the Third Reich, Eschenburg represented the interests of the Nazi regime regardless of the consequences for those affected: He aimed at squeezing Jewish enterprises out of economic relations with the German Reich; his actions resulted in Jews losing their livelihood. While this in some ways “cold Aryanisation” was part of routine procedures of the Reich Ministry of Economics, Eschenburg used the room for manoeuvre available to him for the benefit of the Nazi regime. The article thus sheds new light on Eschenburg’s participation in the deprivation and persecution of the Jews in Europe.
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Der Blick auf wissenschaftliche Disziplinen und ihre Geschichte ändert sich, sobald Akte der Überlieferung als machtförmige soziale Praktiken betrachtet werden. Als solche ziehen sie Grenzen und verweigern bestimmten Wissensbeständen die... more
Der Blick auf wissenschaftliche Disziplinen und ihre Geschichte ändert sich, sobald Akte der Überlieferung als machtförmige soziale Praktiken betrachtet werden. Als solche ziehen sie Grenzen und verweigern bestimmten Wissensbeständen die Aufnahme in das disziplinäre Gedächtnis. Auch für die Erziehungswissenschaft ist diese Annahme folgenreich: Sie erscheint unter dieser Perspektive nicht nur als ein kollektives Unternehmen, das Wissen erzeugt und die Ergebnisse seiner Forschungen abspeichert, sondern auch als ein umkämpftes politisches Projekt.
Richtungsentscheidungen werden also nicht erst dann virulent, wenn es um die Zukunft der Disziplin geht; zum Widerstreit kann es auch bezüglich der Vergangenheit kommen, wenn es zu entscheiden gilt, welche Theorietraditionen erinnert werden (und welche nicht), welche Wissensbestände als bewahrenswert gelten (und welche nicht), welche Fachvertreter/innen als 'legitime' Ahn/innen aufgerufen werden (und welche nicht).
Der Band versammelt erziehungswissenschaftliche Beiträge, die sich von schlichten Modellen der Akkumulation des Wissens verabschieden – und damit rechnen, dass wichtige Hinweise auf die Zukunft der Disziplin auch in der Vergangenheit liegen können.
Ähnlich wie Walter Benjamin dafür warb, das Bewusstsein für überraschende 'Konstellationen' zu schärfen, gehen die Beiträge von der 'Unabgeschlossenheit' der (Disziplin-) Geschichte aus. Sie laden dazu ein, weder die Vergangenheit der Disziplin zu verklären noch deren Zukunft. Nicht allein die Weichenstellungen, die es hinsichtlich der künftigen kognitiven und sozialen Identität der Erziehungswissenschaft zu treffen gilt, sind verwickelt in hegemoniale Kämpfe, auch der Blick zurück – die Stiftung des Gedächtnisses und die Organisation der Archive – ist Ausdruck des Ringens um die Ordnung des pädagogischen Diskurses.
Die 1960er und 1970er Jahre waren für die Universitäten der Bundesrepublik eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Ihr umfassender Ausbau trug dazu ebenso bei wie eine politisch forcierte Strukturreform und die Studentenrevolte des Jahres... more
Die 1960er und 1970er Jahre waren für die Universitäten der Bundesrepublik eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Ihr umfassender Ausbau trug dazu ebenso bei wie eine politisch forcierte Strukturreform und die Studentenrevolte des Jahres 1968. Am Beispiel der Bundesländer Bayern und Hessen analysiert Anne Rohstock Entstehungsbedingungen und Folgen des Wandels und widmet sich den bislang unerforschten Wechselwirkungen zwischen Hochschulreform und Hochschulrevolte in den Jahrzehnten des Bildungsbooms. Es zeigt sich, dass es durch "68" keineswegs nur zu einem bildungspolitischen Neubeginn kam. Viele Initiativen scheiterten auch an starken politischen wie gesellschaftlichen Gegenkräften.
Frankfurt zum Beispiel, die Stimmung ist explosiv: Ein Trupp von Studenten zieht auf das Institut für Sozialforschung zu, an ihrer Spitze Hans-Jürgen Krahl, der Hoffnungsträger der Kritischen Theorie. Sein akademischer Mentor Theodor W.... more
Frankfurt zum Beispiel, die Stimmung ist explosiv: Ein Trupp von Studenten zieht auf das Institut für Sozialforschung zu, an ihrer Spitze Hans-Jürgen Krahl, der Hoffnungsträger der Kritischen Theorie. Sein akademischer Mentor Theodor W. Adorno, der die nonkonformistischen Geister, die seine Theorie in die Praxis übertragen sollten, leibhaftig kommen sieht, zieht die Notbremse und ruft die Polizei. Der Bruch zwischen Theorie und Praxis ist vollzogen. Das Institut wird geräumt. Die Geister von Achtundsechzig werden in den Seminaren noch eine Weile weiterspuken. Was aber haben all die Teach-ins, Sit-ins, Störaktionen am Ende tatsächlich bewirkt? Die Frage, ob die Achtundsechziger-Bewegung die Republik tiefgreifend veränderte oder nach einem kurzen Sommer der Anarchie erschöpft war, wird mit jedem Jubiläumsjahr neu gestellt. Man sollte meinen, dass sie zumindest an ihrem Ursprungsort, den Universitäten, deutliche Spuren hinterließ. Überraschenderweise waren die Folgen der Bewegung für die Hochschulen in der Forschung lange ein vernachlässigtes Thema. Heute kann man dank neueren Studien sagen: auf struktureller Ebene hat Achtundsechzig keine bleibenden Spuren hinterlassen.
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Der Beitrag nimmt mit Friedrich Edding (1909-2002) und Hellmut Becker (1913-1993) zwei der maßgeblichen Akteure der ersten Phase westdeutscher Bildungsforschung in den Blick. Beide Autorinnen gehen Funktionen von Loyalität für die... more
Der Beitrag nimmt mit Friedrich Edding (1909-2002) und Hellmut Becker (1913-1993) zwei der maßgeblichen Akteure der ersten Phase westdeutscher Bildungsforschung in den Blick. Beide  Autorinnen gehen Funktionen von Loyalität für die Regulierung von Wissenschaftsfeldern nach, setzen aber unterschiedlich an: Britta Behm geht es in einem biographischen Zugriff auf Friedrich Edding um Loyalität im organisationalen Kontext und in der Beziehung zu Vorgesetzten (Part 2). Anne Rohstock untersucht Hellmut Beckers Biografie in der NS-Zeit und seine Loyalität gegenüber Elitezirkeln und Intellektuellen des NS-Regimes nach 1945. Am Beispiel Beckers zeigt sie, welche Wirkungen Loyalität in wissenschaftlichen und (wissenschafts-)politischen Netzwerken der Bundesrepublik hatte (Part 3).
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