Medizinisches, vorzugsweise dentales Handstück zur Behandlung von Geweben mit vorzugsweise hochfrequenten mechanischen Schwingungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein medizinisches, vorzugsweise dentales Handstück zur Behandlung von Geweben mit vorzugsweise hochfrequenten mechanischen Schwingungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein dentales Handstück der eingangs genannten Art ist in der DE 42 38 384 AI beschrieben. Bei ihm ist der Schwingungserzeuger im Griffabschnitt untergebracht . Er treibt einen ringförmigen Umlenkkörper an, der in Resonanz arbeitet und die parallel zur Längsachse des Griffabschnitts des Handstücks verlaufenden Schwingungen des Schwingungserzeugers in die aus ergonomischen und medizinischen Gründen gewünschte, zur Griffachse senkrechte Abtriebsrichtung umlenkt, längs welcher dann das Werkzeug axial bewegt wird. Dies wird bei guten Sichtverhältnissen in der Nachbarschaft des Werkzeugs erhalten.
Für einige Anwendungen ist es jedoch wünschenswert, ein solches Handstück ohne einen ringförmigen in Resonanz arbeitenden Umlenkkörper zur Verfügung zu haben, wobei der Kopfabschnitt des Handstücks jedoch weiterhin in Abtriebsrichtung kurz bauen soll .
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein medizinisches Handstück mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Ein sich hieraus ergebender weiterer Vorteil der vorlie- genden Erfindung ist, daß sämtliche funktionale Teile des
Handstücks, also die gesamte Antriebseinheit, im Kopfabschnitt untergebracht sind, so daß im Wartungsfalle ein leichter Zugang und eine schnelle Austauschbarkeit gewährleistet sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist im Hinblick auf einen möglichst kompakten Aufbau des Kopf- abschnitts des Handstücks von Vorteil. Damit der Schwingungserzeuger nämlich im Kopfabschnitt des Handstücks angeordnet werden kann, muß dieser relativ klein sein. Um dennoch die für die Behandlung notwendigen Amplituden am Werkzeug zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn der
Koppelkörper die vom Schwingungserzeuger erzeugten Amplituden vergrößert . Dies wird durch den im Anspruch 2 angegebenen Koppelkörper ermöglicht .
Besonders platzsparend ist die erfindungsgemäße Anordnung des Schwingungserzeugers und des Koppelkörpers des medizinischen Handstücks gemäß Anspruch 3.
Der in Anspruch 4 angegebene Schwingungserzeuger ist leicht zu bauen. So kann er z.B. aus mehreren axial zusammengepackten scheibenförmigen Piezoelementen bestehen.
Ein einfach und preiswert herzustellender Koppelkörper mit verschiedenen vorteilhaften Konturen ist in Anspruch 5 angegeben.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 hat den Vorteil, daß der so hergestellte Schwingungserzeuger stabil ist, was bei der werkzeugnahen Anordnung des Schwingungserzeugers von Vorteil ist.
Zu den in Anspruch 6 angegebenen Formen des Schwingungs- erzeugers passen besonders gut die in Anspruch 7 angegebenen Formen eines entsprechenden Koppelkörpers. Sie le- gen die Bewegungsrichtung des Werkzeugs ohne Torsionsbelastung des Koppelkörpers in zwei Raumrichtungen fest .
In Anspruch 8 ist eine bzgl . des Schwingungserzeugers symmetrische Anordnung zweier Koppelkörper offenbart . Im Betrieb führt dies zu einer gleichfalls symmetrischen Belastung des Schwingungserzeugers, was dessen Lebensdauer verlängert .
Die am Werkzeug erzielbare Amplitude wird durch die in Anspruch 9 angegebene Ausbildung der medizinischen Einrichtung auf einfache Weise verdoppelt.
Um auch die vom Schwingungserzeuger in Rückwärtsrichtung erzeugten Schwingungen für den Antrieb des Werk- zeugs nutzen zu können, ist gemäß Anspruch 10 eine träge Masse zwischen hinterem Koppelkörper und dem Gehäuse des Handstücks vorgesehen, über welche der hintere Koppelkörper am Gehäuse abgestützt ist.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 11 hat den Vorteil, daß die aus Schwingungserzeuger, Koppelkörpern und Masse gebildete Anordnung unter starken seitlichen Belastungen sicher geführt ist . Zugleich bilden so die genannten Teile eine leicht montierbare und austauschbare Einheit.
In Anspruch 12 ist eine alternative und preiswerte Ausführung eines Koppelkörpers angegeben.
Der in an Anspruch 13 angegebene Schwingungserzeuger
ist sehr stabil und kann relativ große Schwingungsamplituden erzeugen.
Wenn der Elektromagnet des elektromagnetischen Aktors gehäusefest ist, entsprechend Anspruch 14, kann die in ihm erzeugte Wärme gut abgeleitet werden. Außerdem kann die Masse des schwingenden Systems klein gehalten werden, wodurch höhere Schwingungsfrequenzen möglich sind.
Die Ausbildung des Schwingungserzeugers gemäß Anspruch 15 ist preiswert und stabil.
Der Vorteil der in Anspruch 16 angegebenen Weiterbildung des Schwingungserzeugers liegt in der guten Führung des Magnetfeldes.
Bei der Beaufschlagung der Magnetspule mit Wechselstrom wird auch Wärme frei, die abgeleitet werden sollte. Dies kann gemäß Anspruch 17 einfach und zuverlässig ge- schehen.
Die Bewegung der Membran wird durch die Entlüftungsöffnung gemäß Anspruch 18 erleichtert. Außerdem kann durch sie gegebenenfalls Kühlgas ein- oder ausströmen.
Eine Amplitudenverstärkung ist durch den Resonanzbetrieb gemäß Anspruch 19 erzielbar.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 20 ergibt eine gut verkippfreie Lagerung des Werkzeuges.
In Anspruch 21 ist eine einfache Befestigung des Schwingungserzeugers angegeben. Ggf. kann der Schwingungserzeuger mit seinen Anschlußf hnen einfach in entsprechende Buchsen am Handstück .eingesteckt werden. Hierdurch ist er im
Wartungsfalle leicht austauschbar.
Die Schallabgabe an die Luft ist bei dem in Anspruch 22 angegebenen Koppelkörper geringer, so daß das derart ausgestaltete medizinische Handstück leiser arbeitet, soweit die Frequenz des Schwingungserzeugers im hörbaren Bereich liegt, und auch die Energieverluste an die Luft kleiner sind.
In Anspruch 23 ist eine alternative Ausbildung eines medizinischen Handstücks angegeben, welches ohne Koppelkörper auskommt. Dieses medizinische Handstück ist besonders einfach und somit preiswert und wartungsfreundlich.
Gemäß Anspruch 24 ist die erzielbare Schwingungsamplitude am Werkzeug des medizinischen Handstücks von Anspruch 23 besonders groß.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungs- beispielen unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In dieser zeigen:
Figur 1 : einen axialen Schnitt durch den Kopfabschnitt und einen benachbarten Νackenabschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines dentalen
Handstücks;
Figur 2 : eine vergrößerte Seitenansicht des Schwingungserzeugers und eines Koppelkδrpers von Figur 1;
Figur 3 : eine vergrößerte Seitenansicht des Schwingungs- erzeugers von Figur 1 mit einem alternativen Koppelkörper;
Figur 4: eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, in der ein
Kopfabschnitt und ein benachbarter Nackenabschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines dentalen Handstücks gezeigt ist;
Figur 5 : eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines plattenförmigen Schwingungserzeugers ;
Figur 6 : eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines plattenförmigen
Schwingungserzeugers ;
Figur 7 : eine perspektivische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines plattenförmigen Schwingungserzeugers;
Figur 8 : einen Längsschnitt durch die Antriebseinheit eines dritten Ausführungsbeispiels eines dentalen Handstücks;
Figur 9 : einen Längsschnitt durch die Antriebseinheit eines vierten Ausführungsbeispiel eines dentalxen Handstücks ;
Figur 10: eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, in der ein Kopfabschnitt und ein Nackenabschnitt eines fünften Ausführungsbeispiels eines dentalen Handstücks gezeigt ist; und
Figur 11: eine ähnliche Ansicht wie Figur 9, wobei jedoch eine abgewandelte Lagerung der Werkzeug-Spannzange gezeigt ist .
In Figur 1 trägt ein dentalxes Handstück insgesamt das Bezugszeichen 10.
Das Handstück 10 umfaßt ein Gehäuse 11 mit einem länglichen rohrförmigen Nackenabschnitt 12, der von einem in der Zeichnung links zu denkenden nicht gezeigten im wesent- liehen koaxialen Griffabschnitt getragen ist. An den Nackenbschnitt 12 ist ein Kopfabschnitt 14 angeformt, welcher eine durch einen zylindrischen Stutzen 16 begrenzte Öffnung 18 aufweist, deren Längsachse in etwa senkrecht zur Längsachse des Naσkenabschnitts 1.2 verläuft. Es versteht sich, daß man die Längsachse der Öffnung 18 auch unter anderem Winkel als 90 zur Längsachse des Nackenabschnittes 12 anstellen kann, wobei der Anstellwinkel insgesamt vorzugsweise im Bereich zwischen 60 und 90 liegt.
Im Kopfabschnitt 14 ist eine Antriebseinheit 20 angeordnet. Diese umfaßt ein stabförmiges Paket aus axial gestapelten piezoelektrischen Scheiben (ohne Bezugszeichen) , die miteinander axial verspannt sind. Das Paket bildet einen Schwingungserzeuger 22.
Anstelle eines Scheibenpaketes kann der Schwingungserzeuger 22 auch einen monolithischen peizoelektrischen Block aufweisen, der dann keine Vorspannung zu haben braucht.
Die Antriebseinheit 20 umfaßt ferner zwei identische Koppelkörper 26 und 28, die jeweils über den einander gegenüberliegenden oberen bzw. unteren Längsseiten des Schwin- gungserzeugers 22 angeordnet sind. Wie besonders gut aus Figur 2 ersichtlich ist, bestehen die Koppelkörper 26 und 28 jeweils aus einem länglichen Federbügel mit Anschlußabschnitten 30 an dessen beiden Enden und einem zwischen diesen angeordneten, vom Schwingungserzeuger 22 weggebogenen und jeweils über einen Übergangsabschnitt
31 angeformten Biegeabschnitt 32 (aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nur die Abschnitte des in Figur 1 unteren Koppelkδrpers 26 mit Bezugszeichen versehen) .
Der Biegeabschnitt 32 kann in Abwandlung offen oder geschlossen (Topfform) sein, wobei gegebenenfalls eine Entlüftungsbohrung vorgesehen wird.
Alternativ kann der Biegeabschnitt 32. auch zum Schwingungs- erzeuger 22 hin gebogen sein. Dies ist in Figur 3 dargestellt.
Als Material kommt für die Koppelkörper 26 bzw. 28 insbesondere Federbronze oder Federstahl in Frage. Die Länge der Koppelkörper 26 und 28 entspricht seitlich gesehen in etwa der Länge des Schwingungserzeugers 22. Die Anschlußabschnitte 30 liegen flach auf der jeweiligen Längsseite des Schwingungserzeugers 22 auf und sind mit diesem über einen Klemmring (nicht dargestellt) verklemmt oder mit diesem verlötet oder verklebt.
An dem Biegeabschnitt 32 des Koppelkörpers 26 ist eine Spannhülse 34 befestigt, in der über eine Spannmutter 36 ein Werkzeug 38 verklemmbar ist.
An den beiden Stirnseiten des Schwingungserzeugers 22 sind Anschlußfahnen 40 und 42 vorhanden, die in entsprechende Steckbuchsen 44 und 46 eingesteckt sind. Der Schwingungserzeuger 22 ist über in der Figur nicht sieht- bare, da außerhalb der Schnittebene liegende Lagerzapfen, die an beiden Längsseiten des Schwingungserzeugers 22 in dessen axialer Mitte angeordnet sind, mit dem Gehäuse 11 des Handstücks 10 lösbar verbunden. Auf diese Weise ist die Antriebseinheit 20 auf einfache Weise lösbar in der Öffnung 18 im Kopfabschnitt 14 des Handstücks 10 gehalten.
Die Steckbuchsen 44 und 46 sind durch Kabel 48 und 50, die durch den Nackenabschnitt 12 hindurch verlaufen, mit einer in der Figur nicht dargestellten Betriebseinheit verbunden, die Wechselstrom mit Ultraschallfrequenz (ggf. auch Hörfrequenz oder Infraschallfrquenz) bereitstellt.
Im Bereich des Kopfabschnitts 14 trägt der Nackenabschnitt 12 ferner eine auf die Spitze des Werkzeugs 38 gerichtete Düse 52, die über einen ebenfalls durch den Nackenabschnitt 12 zur Betriebseinheit führenden Schlauch 54 mit Abrasiv- material enthaltender Arbeitsflüssigkeit versorgt wird. Andere Arbeitsflüssigkeiten sind z.B. Wasser oder wässrige Lösungen von Wirksubstanzen.
Neben der Düse 52 ist im Nackenabschnitt 12 schließlich eine ebenfalls auf die Spitze des Werkzeugs 38 gerichtete Lampe 56 vorhanden, von der ebenfalls Anschlußkabel 58 zur Betriebseinheit führen.
Nun wird auf das in Figur 4 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines Handstücks 10 Bezug genommen. Funktionsäquivalente Teile tragen das gleiche Bezugszeichen wie in Figur 1. Der Einfachheit halber wird nachfolgend nur auf die Unterschiede zwischen den beiden Ausführungs- beispielen eingegangen:
Der Schwingungserzeuger 22 ist bei diesem Ausführungs- beispiel im Gegensatz zu dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel nicht stabförmig sondern kreisscheibenförmig ausgebildet (vergl . Figur 5). Entsprechend handelt es sich bei den beiden Koppelkörpern 26 und 28 nicht um bügel- sondern um tellerförmige Teile, welche ebenfalls an ihrem umlaufenden Rand einen mit dem Schwingungserzeu- ger 22 auf eine der oben beschriebenen Weisen verbundenen
Anschlußabschnitt 30, einen Übergangsabschnitt 31 und einen Biegeabschnitt 32 aufweisen.
An dem Biegeabschnitt 32 des in Figur 4 obenliegenden Koppelkörpers 28 ist eine vollzylindrische Gegenmasse 60 befestigt. Deren Mantelfläche ist auf in der Figur nicht dargestellte Art und Weise mit der inneren Mantelfläche einer in Werkzeugrichtung offenen topfartigen Halterung 62 verbunden (z.B. verlötet, verklebt oder verschraubt) . Für die Verbindung kommt auch Pressung in Frage. Das untere Ende der Halterung 62 erstreckt sich über die Gegenmasse 60 und über den Schwingungserzeuger 22 hinaus, wobei zwischen der äußeren Mantelfläche des Schwingungs- erzeugers 22 und der inneren Mantelfläche der Halterung 62 ein geringes Spiel vorhanden ist. Auf diese Weise wird einer ungewünschten reibungsbedingten Beschränkung der Schwingungsamplitude des Schwingungserzeugers 22 vorgebeugt, In einer oberen Stirnwand 61 der Halterung 62 ist eine Öffnung 63 vorhanden.
Ein weiterer Unterschied zwischen dem in Figur 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel und dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel von Figur 4 betrifft die Ausbildung der Öffnung 18 im Kopfabschnitt 14 des Handstücks 10. Anstelle eines rohrförmigen Stutzens weist der Kopfabschnitt 14 einen konisch zulaufenden Wandabschnitt 64 auf, an dessen unteres Ende eine die Öffnung 18 vorgebende und den Kopfabschnitt 14 unten teilweise verschließende Ringscheibe 66 angeformt ist. Diese weist die besagte kreisrunde mittige Öffnung 18 auf, deren Durchmesser etwas kleiner ist als der Durchmesser des Schwingungserzeugers 22. Die Halterung 62, in der die Schwingungseinheit 20 aufgenommen ist, ist mit ihrem unteren Rand an der Ringscheibe 66 befestigt und auf diese Weise mit dem Handstück 10 verbunden. Der Schwingungserzeuger 22 ist von der Ring-
scheibe 66 etwas beabstandet angeordnet, so daß der Anschlußabschnitt 30 des unteren Koppelkörpers 26 die Ringscheibe 66 im Betrieb nicht berührt.
Über den Umfang der Ringscheibe 66 verteilt sind drei schräge Stutzen 70 angeformt, in denen jeweils eine Düse 52 zur Zufuhr von Arbeitsflüssigkeit, insbesondere einer mit Abrasivmitteln vermischten Flüssigkeit eingeführt ist. Die Schrägstellung der Stutzen 70 ist dabei so gewählt, daß die Düsen 52 auf den vorderen Abschnitt (z.B. vorderes Drittel oder vordere Hälfte) des Werkzeugs 38 gerichtet sind, wo die Arbeitsflüssigkeit unter flachem Winkel auftrifft, so daß sich die Flüssigkeit als Ringstrom auf der Mantelfläche des Wrkzeuges zu dessen Spitze hin bewegt.
Im Nackenabschnitt 12 des Handstücks 10 ist in der Nähe des Kopfabschnitts 14 ferner eine Öffnung 71 vorgesehen, in die das Ende eines Lichtleiters 56 eingeführt ist. Die Öffnung 71, die den Lichtleiter 56 aufnimmt, ist so ausgerichtet, daß der Bereich der Spitze des Werkzeugs
38 beleuchtet wird.
In den Figuren 6 und 7 sind weitere Ausführungsbeispiele von Schwingungserzeugern 22 dargestellt. Der Schwingungs- erzeuger in Figur 6 ist im Gegensatz zu dem von Figur
5 nicht kreisscheiben- sondern kreisringförmig. Die entsprechenden Koppelkörper wären in diesem Falle jedoch ebenfalls tellerförmig und rund. In Figur 7 ist der Sσhwingungserzeuger 22 quadratisch. Ein entsprechender Koppelkörper müßte dann also schüsseiförmig mit quadratischer Grundfläche ausgebildet sein.
In den Figuren 8 und 9 sind weitere Ausführungsbeispiele von in den Kopfabschnitt 14 des Handstücks 10 integrierbaren Antriebseinheiten 20 dargestellt, welche nicht mit piezo-
elektrischen, sondern mit elektromagnetischen Schwingungs- erzeugern 22 arbeiten. Zu den in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispielen funktionsäquivalente Teile tragen die gleichen Bezugszeichen. Auf sie wird hier nicht mehr im Detail eingegangen. Ferner sind aus Übersichtlichkeitsgründen nur die Antriebseinheiten 20, jedoch nicht die sie umgebenden und tragenden Teile des Handstücks 10 dargestellt .
Neben dem elektromagnetischen Schwingungserzeuger 22, der weiter unten im Detail beschrieben ist, umfassen die in den Figuren 8 und 9 dargestellten Antriebseinheiten 20 jeweils noch einen als Membran ausgebildeten Koppelkörper 26. An diesem ist über die nur schematisch angedeutete Spannzange 34 ein Werkzeug 38 befestigbar.
Der Schwingungserzeuger 22 ist als elektromagnetischer Aktor ausgebildet und umfaßt in Figur 8 ein topfförmiges Gehäuse 72, dessen Längsachse mit der Längsachse des Werkzeugs 38 fluchtet und das eine Umfangswand 74 aufweist Mittig ist in dem Gehäuse 72 eine gestufte Vertiefung 76 vorhanden, welche als Sitz für einen U-förmigen Kern 78 mit hoher Sättigungsmagnetisierung (vorzugsweise aus einem weichmagnetischen Material) dient, um den wiederum eine Magnetspule 80 gewickelt ist.
Die Membran 26 ist über die von der ringförmigen Umfangswand 74 begrenzte Ausnehmung gespannt und am Rand der Umfangswand 74 befestigt. In Ihrer Mitte trägt sie auf ihrer dem Kern 78 zugewandten Seite eine Ankerplatte
82 aus einem Material mit hoher Sättigungsmagnetisierung (vorzugsweise aus weichmagnetischem Material) . Alternativ kann die Ankerplatte 82 aus einem Permanentmagnetmaterial bestehen. Die Ankerplatte 82 kann an der Membran 26 z.B. durch Kleben, Nieten etc. befestigt sein. Gegebenen-
falls kann die Ankerplatte 82 auch mit der auf der anderen Seite der Membran 26 angeordneten Spannzange 34 für das Werkzeug 38 verbunden und die Membran 26 dazwischen verklemmt sein.
In der Membran 26 können Durchbrechungen 83 vorhanden sein, welche dazu dienen, die Schallabstrahlung der Membran
26 im Betrieb zu reduzieren.
Der in Figur 9 dargestellte magnetische Aktor 22 umfaßt ebenfalls ein Gehäuse 72 mit einer ringförmigen Umfangswand 74', deren Höhe jedoch im Vergleich zu der in Figur 8 dargestellten Umfangswand 74 klein ist. Das Gehäuse 72 ist aus einem permanentmagnetischen Material hergestellt. Die Feldlinien verlaufen dabei in radialer Richtung.
Anstelle einer gestuften Vertiefung ist in ihm jedoch eine ringförmige Nut 84 vorhanden, deren Längsachse mit der Achse des Werkzeugs 38 fluchtet.
Über die durch die Umfangswand 74' begrenzte Ausnehmung ist ebenfalls eine Membran 26 gespannt, an der auf ihrer zum Gehäuse 72 zeigenden Seite ein hülsenförmiger Spulenkörper 86 mit einer von diesem getragenen Magnetspule 80 befestigt ist . Der Durchmesser und die Lage des Spulen- körpers 86 und der Magnetspule 80 sind so gewählt, daß diese Teile in Einbaulage unter geringem Spiel in der Nut 84 bewegbar sind.
Der zwischen der Membran 26 und dem Gehäuse 72 gebildete Raum kann von einem Kühlgas (nicht dargestellt) zwangdurchströmt sein, welches durch zwei in der Figur nicht sichtbare Öffnungen, die in der den Raum begrenzenden Wand vorgesehen sind, ein- und austreten kann.
Alternativ kann man eine Kühlung dadurch bewirken, daß
man in dem Gehäuse 72 einen Kühlmittelkanal vorsieht, der von einer Kühlflüssigkeit durchströmt wird.
Das schließlich in Figur 10 dargestellte Handstück 10 kommt ohne jeglichen Koppelkörper aus. Auch hier sind funktionsäquivalente Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Figuren bezeichnet und es wird nur auf die wesentlichen Unterschiede zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen eingegangen:
Im Kopfabschnitt 14 des Gehäuses 11 des Handstücks 10 von Figur 10 ist in dessen obere Begrenzungswand eine Metallplatte 88 eingegossen, an der die eine Stirnwand eines piezoelektrischen Schwingungserzeugers 22 befestigt ist. Der Schwingungserzeuger 22 hat Stabform und ist gleich wie jene in den Figuren 1 und 4 aufgebaut, er ist jedoch mit seiner Schwingungsachse parallel zur Bewegungsachse des Werkzeugs 38 angeordnet. Die Spannzange 34, an der über eine Spannmutter 36 das Werkzeug 38 befestigbar ist, ist direkt an der anderen Stirnwand des Schwingungserzeugers
22 befestigt. Da die Amplitudenverstärkung durch den Koppelkörper fehlt, sind die am Werkzeug 38 erzielbaren Schwingungsamplituden kleiner als bei den in den Figuren 1 und 4 gezeigten Ausführungsbeispielen. Andererseits ist die hier angegebene Antriebseinheit 20 einfacher aufgebaut und somit preiswerter herstellbar sowie weniger wartungs- anfällig.
Das in Figur 1 dargestellte und oben beschriebene dentalxe Handstück 10 arbeitet folgendermaßen:
Von der Betriebseinheit her wird der Schwingungserzeuger 22 über die Kabel 48 und 50 so angesteuert, daß er sich in seiner Längsachse mit hoher Frequenz zusammenzieht und wieder ausdehnt, seine Länge also mit hoher Frequenz
verändert . Somit verändert sich auch der Abstand zwischen den beiden Anschlußabschnitten 30 des unteren Koppelkörpers 26 mit der gleichen Frequenz und Amplitude. In der Folge biegt der Biegeabschnitt 32 mit derselben Frequenz, jedoch einer aufgrund der geometrischen Verhältnisse größeren Amplitude in zur Achse des stabförmigen Schwingungserzeugers 22 senkrechter Richtung aus, und das an ihm befestigte Werkzeug 38 wird so in zur Achse des Nackenabschnittes 14 senkrechter Richtung bewegt . Je geringer dabei die Ruhedurchbiegung des Biegeabschnitts 32 ist, desto größer ist die Auslenkung bei vollständiger Kontraktion des Schwingungserzeugers 22. Auf diese Weise ist es also möglich, den Schwingungserzeuger 22 im Kopfabschnitt 14 des Handstücks 10 anzuordnen und dennoch mit Hilfe des Koppelkδrpers 26 die erforderlichen Amplituden in der gewünschten Richtung der Achse des Werkzeugs 38 zu erreichen.
Die Wirksamkeit der Behandlung wird durch die Zufuhr von mit Abrasivmitteln vermischter Flüssigkeit durch die Düse
52 deutlich gesteigert. Ein präzises Arbeiten wird durch die Beleuchtung des Behandlungsgebiets mit Hilfe der Lampe 56 ermöglicht.
Das in Figur 4 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines Handstücks 10 arbeitet ähnlich:
Aufgrund der scheibenförmigen Ausbildung des Schwingungs- erzeuger 22 und der tellerförmigen Ausbildung der beiden Koppelkörper 26 und 28 ist die Antriebseinheit 20 insgesamt stabiler und somit auch das Werkzeug 38 sicherer in der notwendigen Arbeitsorientierung geführt .
Dadurch, daß der Schwingungserzeuger 22 über den oberen Koppelkörper 28 und die Gegenmasse 60 sowie die Halterung
62 am Gehäuse 11 des Handstücks 10 befestigt ist, addieren sich die Schwingungsamplituden der Koppelkörper 26 und 28 in Abtriebsrichtung. Somit wird bei insgesamt im wesentlichen gleicher Baugröße des in Figur 4 dargestellten Schwingungserzeugers 22 gegenüber dem in Figur 1 dargestellten Schwingungserzeuger 22 am Werkzeug 38 die doppelte Schwingungsamplitude erzielt.
Aufgrund der näher am Werkzeug 38 liegenden Anordnung der Düsen 52 und der Beleuchtung 56 ist dabei eine noch präzisere Gewebebehandlung möglich. Die über den Umfang verteilten Düsen 52 ermöglichen ferner eine besonders gleichmäßige Zuführung der mit Abrasivmittel versetzten Flüssigkeit, was das Behandlungsergebnis weiter verbessert.
Bei der in Figur 8 dargestellten Antriebseinheit 20 fließt im Betrieb Wechselstrom durch die Magnetspule 80. Hierdurch wird die Ankerplatte 82 von der Magne spule 80 angezogen und abgestoßen.
Die Federkonstante der Membran 26 und die Gesamtmasse der beweglichen Teile der Antriebseinheit 20 sind so auf die Frequenz des Wechselstroms abgestimmt, daß sie in Resonanz schwingen. Die in der Magnetspule 80 erzeugte Wärme kann durch die Verbindung zwischen dem Kern 78 und dem metallischem Gehäuse 72 effizient abgeleitet werden.
Beim Betrieb der in Figur 9 dargestellten Antriebseinheit 20 fließt Wechselstrom durch die mit der Membran 26 verbundene Magnetspule 80. Hierdurch wird in Zusammenarbeit mit dem permanentmagnetischen Gehäuse 72 auf die Magnetspule 80 eine Kraft ausgeübt. Auf diese Weise wird die Membran 26 und das mit ihr verbundene Werkzeug 38 in Schwingungen versetzt, wobei die Schwingungsfrequenz der Frequenz des Wechselstroms entspricht. Durch die Zwangs-
durchStrömung des zwischen dem Basiskörper 72 und der Membran 26 liegenden Raums mit einem Kühlfluid wird die in der Magnetspule induzierte Wärme effektiv abgeführt . Je nach dem Druck, der in dem Kühlfluid zwischen Membran 26 und Gehäuse 72 herrscht, kann eine Dämpfung des schwingessen Systems eingestellt werden, falls gewünscht.
Die Gesamtamplitude der Bewegung des Werkzeuges 38 beträgt in der Praxis zwischen 5μm und 100 μm, vorzugsweise zwischen lOμm und 40μm.
Die Frequenz, mit welcher das Werkzeug 38 bewegt wird, liegt vorzugsweise im Bereich von 20 bis 30 kHz. Für bestimmte Arbeiten sind aber auch kleinere Frequenzen bis herab zu Frequenzen im hörbaren Bereich und im Bereich des Infraschalles möglich. Umgekehrt kann man die Frequenz auch über den erstgenannten bevorzugten Frequenzbereich anheben, z.B. bis 100 kHz um so durch höhere Frequenz für ausreichende Bereitstellung von Schwingungsenergie zu sorgen, wenn aus geometrischen
Gründen die Bewegungsamplitude des Werkzeuges 38 nur klein sein kann.
Bei der abgewandelten Antriebseinheit nach Figur 11 sind Bauelemente, die obenstehend schon unter Bezugnahme auf Figur 9 erläutert wurden, wieder mit denselben Bezugszeichen versehen. Diese Bauelemente werden nachstehend nicht nochmals beschrieben.
Der Schwingungserzeuger 22 nach Figur 11 unterscheidet sich von demjenigen nach Figur 9 dadurch, daß auf der Oberseite wie auch auf der Unterseite des Kernes 72 eine scheibenförmige Vertiefung 90 vorgesehen ist, von denen die untere durch die Membran 26, die obere durch eine Membran 26' überdeckt ist, die an ihrem Rande fest
mit dem Kern 72 verbunden ist . Zwischen den beiden Vertiefungen 90 erstreckt sich ein stabförmiger Ansatz 92 der Spannhülse 34 durch eine Bohrung 94 des Kernes 72. Am Ende des Ansatzes 92 ist ein Kopf 96 vorgesehen, der mit der oberen Membran 26' auf ähnliche Weise fest verbunden ist, wie dies die Spannhülse 34 mit der unteren Membran 26 ist. Die Wirkungsweise der Antriebseinheit nach Figur 11 ist im wesentlichen dieselbe wie diejenige der Antriebseinheit nach Figur 9, nur ist das Werkzeug besser gegen Verkanten gesichert, da die Spannhülse 34 über ihren Ansatz 92 an zwei axial beabstandeten Membranen 26, 26' gelagert ist.