Verfahren zur Diagnose eines Ventils m einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Diagnose eines Ventils m einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine, wobei mit einer ersten Pumpe Kraftstoff aus einem Kraftstoffvorratsbehalter in eine erste Kraftstoffleitung m einem ersten Druckbereich befordert wird. Der Kraftstoff wird mittels einer zweiten Pumpe aus dem ersten Druckbereich in einen Druckspeicher im zweiten Druckbereich befordert wird, wobei der Kraftstoffdruck m dem Druckspeicher mittels eines Drucksensors bestimmt wird. Mit einem Druckregel- und/oder Drucksteuermittel wird der Druck im zweiten Druckbereich geregelt und/oder gesteuert, wobei der Kraftstoff aus dem zweiten Druckbereich über das Druckregel- und/oder Drucksteuermittel m eine zweite Kraftstoffleitung abfließt. Das Ventil dient zu einer Druckerhohung im ersten Druckbereich. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein entsprechendes Diagnosesystem zur Diagnose eines Ventils m einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine, ein entsprechendes Steuergerat für eine Brennkraftmaschine, ein entsprechendes Computerprogramm mit Programmcode-Mitteln und ein entsprechendes Computerprogrammprodukt mit Programmcode- Mitteln.
Stand der Technik
Aus der De 195 39 885 AI ist ein gattungsgemaßes Kraftstoffversorgungssystem für eine mit Hochdruck direkteinspritzende Brennkraftmaschine mit einer ersten und einer zweiten Kraftstoffpumpe bekannt. Es ist eine Ventileinrichtung vorgesehen, um einen erhöhten Speisedruck für die zweite Kraftstoffpumpe zu erzeugen. Diese Speisedruckerhohung wird in der Regel temporar wahrend einer Startphase der Brennkraftmaschine amgesteuert, um mögliche Dampfblasen im Kraftstoffsystem zu komprimieren oder um das Kraftstoffsystem vor dem eigentlichen Start der Brennkraftmaschine zu spulen.
Es ist ferner bekannt, ein gattungsgemaßes Ventil in einem Kraftstoff ersorgungssystem einer elektrischen Diagnose zu unterziehen, wobei verschiedene Fehler bestimmt werden können. Diese Fehler sind unter anderem ein Kabelabfall, ein Kurzschluß nach Masse und ein Kurzschluß zur Batteriespannung .
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Diagnose eines Ventils in einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine und ein entsprechendes Diagnosesystem der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der unabhängigen Ansprüche gelost. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteranspruchen.
Die erfindungsgemaßen Verfahren weisen gegenüber dem Stand der Technik den großen Vorteil auf, daß eine zuverlässige Diagnose des Ventils möglich ist, ohne eine zusatzliche Hardware-Sensorik in die Brennkraftmaschine zu integrieren.
Insbesondere können Fehlerzustande (in geöffnetem, geschlossenem oder beliebigem Zustand klemmende Ventile) erkannt werden, die mit einer Diagnose nach dem Stand der Technik nicht erkannt werden können.
Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemaßen Verfahrens in der Form eines Steuergerätes für eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Hierbei sind Mittel zur Durchfuhrung der Schritte des zuvor beschriebenen Verfahrens vorgesehen.
Von besonderer Bedeutung sind weiterhin die Realisierungen in Form eines Computerprogramms mit Programmcode-Mitteln und in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcode- Mitteln. Das erfindungsgemaße Computerprogramm weist Programmcode-Mittel auf, um alle Schritte des erfindungsgemaßen Verfahrens durchzufuhren, wenn das Programm auf einem Computer, insbesondere einem Steuergerat für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, ausgeführt wird. In diesem Fall wird also die Erfindung durch ein in dem Steuergerat abgespeichertes Programm realisiert, so dass dieses mit dem Programm versehene Steuergerat in gleicher Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausfuhrung das Programm geeignet ist. Das erfindungsgemaße Computerprogrammprodukt weist Programmcode-Mittel auf, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das erfindungsgemaße Verfahren durchzufuhren, wenn das Programmprodukt auf einem Computer, insbesondere einem Steuergerat für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs ausgeführt wird. In diesem Fall wird also die Erfindung durch einen Datenträger realisiert, so dass das erfindungsgemaße Verfahren ausgeführt werden kann, wenn das Programmprodukt bzw. der Datenträger in ein Steuergerat für eine Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs integriert wird. Als Datenträger bzw. als
Computerprogrammprodukt kann insbesondere ein elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise ein Read-Only-Memory (ROM) , ein EPROM oder auch ein elektrischer Permanentspeicher wie beispielsweise eine CD-ROM oder DVD.
Weitere Merkmale, Anwendungsmoglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfuhrungsbeispielen der Erfindung, die in den nachfolgenden Figuren dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder m beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Ruckbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. ihrer Darstellung in der Zeichnung.
Ausfuhrungsbeispiel
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfuhrungsbeispiels erläutert.
Es zeigen die Figuren l.a und l.b gattungsgemaße Kraftstoffversorgungssysteme einer Brennkraftmaschine,
die Figuren 2a, 2b und 2c zeigen Messwerte bei der Ausfuhrung eines erfindungsgemaßen Verfahrens und
Figur 3 zeigt ein Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemaßen Verfahrens .
Figur l.a zeigt ein gattungsgemaßes Kraftstoffversorgungssystem. Ausgehend von einem Kraftstoffvorratsbehalter bzw. einem Tank 3 wird mit einer Elektrokraftstoffpumpe EKP der Kraftstoff aus dem Tank 3 in eine erste Kraftstoffleitung 1 befordert. In die Elektrokraftstoffpumpe EKP ist in der Regel ein
Druckbegrenzungsventil DBV integriert. Der von der Elektrokraftstoffpumpe EKP in den ersten Druckbereich 1 beforderte Kraftstoff wird mittels einer Hochdruckpumpe HDP aus dem ersten Druckbereich 1 m einen Druckspeicher Fuel Rail befordert. In dem Druckspeicher Fuel Rail ist ein Drucksensor DS angeordnet, der Druckwerte aus dem zweiten Druckbereich bzw. dem Druckspeicher Fuel Rail erfasst und diese Druckdaten an ein m Figur l.a nicht dargestelltes Motorsteuergerat weiterleitet. Anhand der vom Drucksensor DS erfassten Messwerte wird das Steuergerat das erfindungsgemaße Verfahren zur Diagnose eines Ventils in einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine ausfuhren, was im Folgenden im Rahmen der Figuren 2a, 2b, 2c und Figur 3 dargelegt wird. In dem zweiten Druckbereich, bzw. unmittelbar am Druckspeicher Fuel Rail angeordnet, befindet sich ein Druckregel- und/oder Drucksteuermittel DSV, mittels dem der Druck im zweiten Druckbereich bzw. im Druckspeicher Fuel Rail regel- und/oder steuerbar ist. In diesem Ausfuhrungsbeispiel ist das Druckregel- und/oder Drucksteuermittel als ein Drucksteuerventil DSV ausgeführt, das von dem Motorsteuergerat angesteuert wird. Der Kraftstoff, der aus dem Druckspeicher Fuel Rail über das Druckregel- und/oder Drucksteuermittel DSV bzw. das Drucksteuerventil DSV strömt, gelangt m eine zweite Kraftstoffleitung 2, bzw. zurück m den ersten Druckbereich. Im weiteren Verlauf der zweiten Kraftstoffleitung 2 ist ein Druckregler DR angeordnet, bevor der Kraftstoff zurück m den Tank 3 gelangt. Zwischen der ersten Kraftstoffleitung 1 und der zweiten Kraftstoffleitung 2 ist ein Absperrventil ASV angeordnet, das in geöffneten Zustand die Kraftstoffleitungen 1 und 2 verbindet, wahrend das ASV m einem geschlossenen Zustand die Verbindung unterbricht. Wird bei der Auslegung des Kraftstoffversorgungssystems das Druckbegrenzungsventil, das m die Elektrokraftstoffpumpe EKP integriert ist, so dimensioniert, dass das
Druckbegrenzungsventil DBV einen höheren Druckansprechwert hat als der in die Kraftstoffleitung 2 integrierte Druckregler DR, so stellt sich die Funktion des Absperrventils ASV wie folgt dar:
Wird das Absperrventil ASV geöffnet, ist der Druckregler DR das Mittel, das den Druck im ersten Druckbereich bestimmt. Dieser Druck im ersten Druckbereich stellt gleichzeitig den Vordruck f r die Hochdruckpumpe HDP dar, die den Kraftstoff aus dem ersten Druckbereich in den zweiten Druckbereich befördert .
Wird hingegen das Absperrventil ASV geschlossen, ist das maßgebliche Mittel, das für die Druckeinstellung im ersten Druckbereich verantwortlich ist, das Druckbegrenzungsventil DBV, das in die Elektrokraftstoffpumpe EKP integriert ist.
Bei betriebswarmem Motor, was im Weiteren als Normalzustand der Brennkraftmaschine angesehen wird, ist das Absperrventil geöffnet und der Druck im ersten Druckbereich wird durch den Druckregler DR in Kraftstoffleitung 2 bestimmt. Das Druckbegrenzungsventil DBV, das in die
Elektrokraftstoffpumpe EKP integriert ist, ist in diesem Fall ohne Funktion. In bestimmten Ausnahmesituationen, wie beispielsweise bei einem Kaltstart oder einem Heißstart, ist eine zeitweise Druckerhohung im ersten Druckbereich bzw. eine Druckerhohung des Vordrucks der Hochdruckpumpe HDP erforderlich. In diesem Ausnahmezustand ist das Absperrventil ASV geschlossen und das Druckbegrenzungsventil DBV in der Elektrokraftstoffpumpe EKP spricht an. Auf diese Weise wird ein höherer Vordruck für die Hochdruckpumpe HDP realisiert. Insbesondere in Heißstart- und HeißleerlaufSituationen verhindert bzw. vermindert dieser erhöhte Vordruck die Bildung von Dampfblasen im heißen KraftstoffSystem, insbesondere in der Hochdruckpumpe HDP.
Durch den höheren Druck kann das KraftstoffSystem schneller „gespult" werden und es können vorhandenen Dampfblasen besser komprimiert werden.
Eine Diagnose des Absperrventils ASV entsprechend dem erfindungsgemaßen Verfahren, das in den weiteren Figuren erläutert wird, erhöht die Betriebssicherheit des Kraftstoffversorgungssystems deutlich. Sollte die Diagnose nicht durchgeführt werden, konnten beispielsweise folgende Fehler nicht festgestellt werden:
1. Das Absperrventil ASV klemmt in geöffnetem Zustand. In diesem Zustand ist keine Druckerhohung im ersten Druckbereich mehr möglich, was zu einer Dampfblasenbildung beim Heißstart und Heißleerlauf im
KraftstoffVersorgungssystem fuhren kann. Im schlimmsten Fall kann es durch die Dampfblasenbildung zu einer Verhinderung des Hochdruckaufbaus kommen, wodurch die benotigten Kraftstoffmengen nicht mehr zugemessen werden können, das Gemisch magert aus und die Abgase verschlechtern sich. Im schlimmsten Fall wurde der Motor des Kraftfahrzeugs ausgehen.
2. Das Absperrventil ASV klemmt im geschlossenen Zustand. Dieser Zustand hatte die Folge, dass das Kraftstoffversorgungssystem standig mit hohem Vordruck betrieben wird. Dies fuhrt insbesondere zu einem erhöhten Verschleiß der Elektrokraftstoffpumpe EKP, was wiederum die Lebensdauer der Elektrokraftstoffpumpe EKP deutlich verringert. Es kann unter Umstanden vorkommen, dass die Elektrokraftstoffpumpe EKP bei permanent erhöhtem Druck die Volllastmenge nicht mehr fordern kann, wodurch der Vordruck einbrechen kann. Zudem fuhrt der standige Betrieb mit hohem Vordruck zu einer erhöhten Gerauschentwicklung und zu einem
erhöhten Verschleiß der Dichtungen an der Hochdruckpumpe HDP.
Diese Fehlerzustande können mit dem erfindungsgemaßen Verfahren zur Diagnose eines Ventils zuverlässig detektiert werden, was eine Voraussetzung für die Einleitung von Gegenmaßnahmen ist.
Die Figur l.b zeigt ein sehr ahnliches
KraftstoffVersorgungssystem wie Figur l.a. Hierbei sind gleiche Gegenstande mit gleichen Bezugszeichen wie in Figur l.a gekennzeichnet. Im Gegensatz zu Figur l.a ist der Druckregler DR und das Absperrventil ASV in Figur l.b anders angeordnet. In die Verbindung zwischen der ersten Kraftstoffleitung 1 und der zweiten Kraftstoffleitung 4 ist hier zusatzlich zum Absperrventil ASV der Druckregler DR integriert. Die Funktion stellt sich analog zu Figur l.a wie folgt dar:
Wird das Absperrventil ASV geöffnet, ist der Druckregler DR das Mittel, das den Druck im ersten Druckbereich bestimmt.
Wird hingegen das Absperrventil ASV geschlossen, ist das maßgebliche Mittel, das für die Druckeinstellung im ersten Druckbereich verantwortlich ist, das Druckbegrenzungsventil DBV, das in die Elektrokraftstoffpumpe EKP integriert ist.
Die Reihenfolge der Anordnung von Druckregler DR und Absperrventil ASV ist hierbei nicht erfindungswesentlich.
Eine weitere Alternative ist in Figur l.b durch die gestrichelt dargestellte Kraftstoffleitung 5 gezeigt. In diesem Fall, in dem anstelle der Kraftstoffleitung 4 die Kraftstoffleitung 5 eingesetzt wird, sind der Druckregler DR und das Absperrventil ASV in die Verbindungsleitung zwischen
der ersten Kraftstoffleitung 1 und dem Tank 3 eingesetzt. Die Funktion stellt sich wie folgt dar:
Wird das Absperrventil ASV geöffnet, ist der Druckregler DR das Mittel, das den Druck im ersten Druckbereich bestimmt.
Wird hingegen das Absperrventil ASV geschlossen, ist das maßgebliche Mittel, das für die Druckeinstellung im ersten Druckbereich verantwortlich ist, das Druckbegrenzungsventil DBV, das m die Elektrokraftstoffpumpe EKP integriert ist. Die Figuren 2a, 2b und 2c zeigen Messwerte bei der Auswertung bzw. der Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens zur Diagnose eines Absperrventils ASV in einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine.
Figur 2a zeigt den zeitlichen Verlauf des Tastverhaltnisses tadsv des Druchsteuerventils DSV entsprechend Figur 1. Das Tastverhaltnis kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen, wobei 1 bedeutet, dass das Tastverhaltnis des Drucksteuerventils DSV 100% ist bzw. dass das Drucksteuerventil DSV vollständig in geöffnetem Zustand betrieben wird, was in der Darstellung nach Figur 2a über den gesamten Zeitverlauf hinweg der Fall ist .
In Figur 2b ist der zeitliche Verlauf des Kraftstoffdrucks im Druckspeicher Fuel Rail dargestellt. Der Kraftstoffdruck prist wird entsprechend Figur 1 mit dem Drucksensor DS erfasst und an ein m Figur 1 nicht dargestelltes Motorsteuergerat übermittelt.
Figur 2c zeigt den zeitlichen Verlauf der Motordrehzahl nmot .
Die in den Figuren 2a, 2b und 2c dargestellten Messwerte sind wahrend eines Schubbetriebs aufgenommen worden. Das
erfindungsgemaße Verfahren wird im Folgenden anhand der in den Figuren gekennzeichneten Zeitpunkte tl bis tll erläutert.
Zu den Zeitpunkten tl, t2 und t3 wird bei geöffnetem Absperrventil ASV der Druck im Druckspeicher Fuel Rail gemessen. Diese Druckwerte werden an das Motorsteuergerat übermittelt, das aus den gemessenen Druckwerten einen Mittelwert bildet. Zum Zeitpunkt t wird das Absperrventil ASV angesteuert, um das Absperrventil ASV in einen geschlossenen Zustand zu überführen. Die Zeitpunkte t5, tβ und t7 entsprechen einer Wartezeit, die verfahrensbedingt abgewartet werden muss, bis sich der Druck im Fuel Rail durch das geschlossene Absperrventil ASV erhöht hat. Nach erfolgter Druckerhöhung werden zu den Zeitpunkten t8, t9 und tlO wiederum Druckwerte mit dem Drucksensor DS erfasst und ebenfalls an das Motorsteuergerat übermittelt. Das Motorsteuergerat bildet nun aus diesen Druckwerten ebenfalls einen Mittelwert. Es kann nun durch das Motorsteuergerat überprüft werden, ob die Differenz bzw. der Betrag der Differenz zwischen denen zu den Zeitpunkten tl, t2, t3 und zu den Zeitpunkten t8, t9, tlO gemessenen Druckwerten einen applizierbaren Schwellwert berschreitet, überschreitet die Differenz bzw. der Betrag einen applizierten Schwellwert, so kann auf eine ordnungsgemäße Funktion des Absperrventils geschlossen werden. Zum Zeitpunkt tll wird das Absperrventil ASV geöffnet und das Diagnoseverfahren ist beendet.
Das Grundprinzip des Diagnoseverfahrens besteht darin, dass durch das geöffnete Drucksteuerventil DSV, nach einer hinreichend langen Wartezeit bzw. einer Zeit des Druckabbaus im Fuel Rail, im KraftstoffSpeicher Fuel Rail praktisch der Druck des ersten Druckbereichs herrscht.
Figur 3 zeigt ein Ausfuhrungsbeispiel des erfindungsgemaßen Verfahrens zur Diagnose eines Ventils in einem Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine. In einem Schritt 301 wird zunächst überprüft, ob die Bedingungen für den Start des Diagnosesystems erfüllt sind. Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, wird das Verfahren fortgesetzt; ansonsten wird weiterhin überprüft, ob die Bedingungen für die Diagnose vorliegen. Die Brennkraftmaschine uss sich zur Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens zur Diagnose des Absperrventils m einem vorbestimmten Betriebszustand befinden. Dies kann neben dem Zustand des Schubabschaltens beispielsweise der Start der Brennkraftmaschine, der Leerlauf, der Vorlauf der Elektrokraftstoffpumpe oder auch die Zeit wahrend eines Steuergeratenachlaufs nach Abstellen der Brennkraftmaschine sein.
Zusatzlich zu den genannten Bedingungen für die Diagnosefreigabe ist es erforderlich, dass die Motortemperatur großer als ein applizierbarer Schwellwert ist und dass die Motordrehzahl kleiner als ein bestimmter Schwellwert ist. Letzteres, dass also die Motordrehzahl kleiner als ein bestimmter Schwellwert ist, ist erforderlich, damit der Staudruck am Drucksteuerventil DSV, der drehzahlabhangig ist, deutlich geringer sein muss als der Kraftstoffdruck bei geschlossenem Absperrventil ASV, damit ein Druckhub beim Schalten des Absperrventils gemessen werden kann.
Sind diese Bedingungen erfüllt, schreitet das Verfahren zu einem Schritt 302 fort, in dem das Drucksteuerventil DSV geöffnet wird. Weiterhin wird in Schritt 302 eine hinreichend lange Zeit abgewartet, bis sich der Druck im Druckspeicher Fuel Rail durch das geöffnete Drucksteuerventil DSV naherungsweise dem Vordruck angenähert
hat. Ist dies geschehen, wird in Schritt 303 das Absperrventil ASV geöffnet. Im Schritt 304 werden einer oder mehrere Druckwerte mit dem Drucksensor DS im Druckspeicher erfasst, was praktisch einer Vordruckmessung entspricht. In der Figur 3 sind die wiederholten bzw. mehrfachen Messungen durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Bei der Erfassung mehrerer Messwerte wird zweckmäßiger Weise eine Mittelwertbildung der Messdaten durchgeführt. Die Mittelwertbildung hat den Vorteil, dass auch dann Messwerte verglichen werden können, wenn unterschiedliche Anzahlen von Messwerten vorliegen. Nachdem im Schritt 304 wenigstens ein Messwert des Vordrucks bei geöffnetem Absperrventil ASV erfasst worden ist, schreitet das Verfahren zum Schritt 305 weiter. Im Schritt 305 wird das Absperrventil geschlossen. Im anschließenden Schritt 306 wird eine Zeitschleife durchlaufen, die so dimensioniert ist, dass sich durch das geschlossene Absperrventil ASV der Vordruck erhohen kann. Diese Zeit entspricht den Zeitpunkten t5, t6 und t7 nach Figur 2b.
Nach Durchlauf der Zeitschlaufe in Schritt 306 schreitet das Verfahren mit Schritt 307 fort. In Schritt 307 wird analog zum Schritt 304 einer oder mehrere Druckwerte im Druckspeicher Fuel Rail mittels des Drucksensors DS erfasst und an ein Motorsteuergerat übermittelt. Im Motorsteuergerat wird auch hier für den Fall, dass mehrere Messwerte erfasst worden sind, eine Mittelwertbildung durchgeführt. Auch im Schritt 307 ist die Erfassung mehrerer Messwerte durch die gestrichelte Linie angedeutet.
Im anschließenden Schritt 308 wird die Differenz der erfassten Vordruckwerte nach Schritt 307 und Schritt 304 mit einem applizierbaren Schwellwert verglichen. Der applizierbare Schwellwert wird erfindungsgemaß so gewählt,
dass er für den Fall des ordnungsgemäßen Betriebs des Absperrventils ASV sicher überschritten wird.
Alternative Ausgestaltungen, die ebenfalls im Rahmen des erfindungsgemaßen Verfahrens liegen, konnten sein, dass zunächst Messwerte bei geschlossenem Absperrventil und erst im Anschluss Messwerte bei einem geöffneten Absperrventil erfasst werden. Neben der Überprüfung, ob ein applizierbarer Schwellwert durch die Differenz bzw. den Betrag der Differenz zwischen den gemessenen Vordrucken überschritten ist, können weitere Auswertungskriterien verwendet werden. An dieser Stelle sei nur beispielhaft die zeitliche Änderung bzw. der Gradient der Druckanderung im Fuel Rail genannt.
Wird im Schritt 308 festgestellt, dass die Vordruckdifferenz nicht kleiner als ein applizierbarer Schwellwert ist, dass das Absperrventil also eine ordnungsgemäße Funktion aufweist, wird im Schritt 309 festgestellt, dass kein Fehler vorliegt. Nach dem Schritt 309 wird in Schritt 310 das Diagnoseverfahren beendet.
Nach diesem Schritt 310 kann das Verfahren beispielsweise erneut im Schritt 301 beginnen; auch kann ein Speichereintrag im Steuergerat erfolgen, dass das Absperrventil ASV eine ordnungsgemäße Funktion aufweist.
Wird hingegen im Schritt 308 festgestellt, dass die Vordruckdifferenz kleiner als der applizierbare Schwellwert ist, so wird auf einen Fehler des Absperrventils ASV geschlossen und es wird im Schritt 311 ein Fehlereintrag in einem Speicher des Steuergeräts vorgenommen. Ein solcher Fehlereintrag kann bei einer Wartung des Kraftfahrzeugs in einer Werkstatt ausgelesen werden, um auch im Nachhinein das Vorliegen des Fehlers bestimmen zu können.
Im Schritt 312 werden im Anschluss an den Schritt 311 Maßnahmen eingeleitet, die den Fehler zum Einen für den Fahrer des Kraftfahrzeugs visuell oder akustisch zur Anzeige bringen und/oder Maßnahmen in der Motorsteuerung einleiten, die der Fehlfunktion des Absperrventils ASV entgegenwirken. Nach dem Schritt 312 ist auch in diesem Zweig des Verfahrens das Verfahren beendet und schreitet zum Schritt 310 fort, mit dem das Diagnoseverfahren beendet ist.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemaßen Verfahrens ist es möglich, neben dem Vergleich der Vordruckdifferenz mit einem applizierbaren Schwellwert die Absolutwerte der gemessenen Vordrucke zu bestimmen. Durch diese Maßnahme wäre es möglich, durch das Diagnoseverfahren nicht nur festzustellen, dass das Absperrventil ASV in seiner Funktion gestört ist, sondern es wäre bestimmbar, ob das Absperrventil ASV im offenen oder geschlossenen Zustand klemmt bzw. defekt ist. Hierbei wurden sich beim Klemmen des Absperrventils ASV in geschlossenem Zustand tendenziell höhere Vordruckwerte ergeben als beim Klemmen des Absperrventils im geöffneten Zustand.
Die weitere Ausgestaltung der in den Figuren l.a und l.b dargestellten Kraftstoffversorgungssysteme ist hierbei nicht erfindungswesentlich. Beispielsweise kann m dem Kraftstoffsystem eine Drossel vorgesehen sein, die für einen kontrollierten Druckabbau im System nach Abstellen des Kraftfahrzeugs, bzw. nach Deaktivierung der Brennkraftmaschine und somit des
Kraftstoffversorgungssystems, sorgt. Weiterhin können an verschiedenen Stellen des Kraftstoffversorgungssystems Filter in die Kraftstoffleitungen eingesetzt sein, beispielsweise hinter der EKP.