OPTISCHES SYSTEM ZUR ENTFERNUNGS- UND WINKELMESSUNG
Optische Systeme werden zur Bestimmung der Entfernung eines Bezugsobjekts zu bewegten oder ruhenden Objekten (Zielobjekten) und/oder zur Bestimmung der Geschwindigkeit von bewegten oder ruhenden Objekten (Zielobjekten) für unterschiedliche Beobachtungsbereiche (Entfernungsbereiche) eingesetzt. Anwendungen finden diese optischen Systeme insbesondere in Beobachtungsbereichen mit geringer Entfernung zwischen dem Bezugsobjekt und den Zielobjekten ("Nahbereich", bsp. je nach Anwendung bis 20 m oder 250 m Entfernung), bsp. zur Erfassung des ein Kraftfahrzeug umgebenden Verkehrsraums, d.h. zur Bestimmung der Entfernung (des Ab- stands) eines Kraftfahrzeugs als Bezugsobjekt zu vorausfahrenden, nachfolgenden oder entgegenkommenden Fahrzeugen oder sonstigen Reflexionsobjekten und/oder der Geschwindigkeit von vorausfahrenden, nachfolgenden oder entgegenkommenden Fahrzeugen oder sonstigen Reflexionsobjekten. Das von der Sendeeinheit einer Meßeinheit in den Meßphasen emittierte optische Sendesignal (dieses wird insbesondere im infraroten (IR) Spektralbereich oder im sichtbaren Spektralbereich emittiert) wird nach der Reflexion an den sich im Beobachtungsbereϊch befindlichen Zielobjekten von der Empfangseinheit der Meßeinheit detektiert und dieses als Empfangssignal (Reflexionssignal) von einer Steuereinheit (Auswerteeinheit) nach der Signalverarbeitung (Weiterverarbeitung) hinsichtlich der Laufzeit ausgewertet; hieraus kann dann insbesondere die gewünschte Entfernungs- information-und/oder Geschwindigkeϊtsinformation gewonnen werden. Bei gepulsten optischen Systemen wird das optische Sendesignal in den Meßphasen zyklisch unterbrochen, d.h. es werden in den Meßphasen als optisches Sendesignal optische Sendepulse mit bestimmter Pulsdauer emittiert; in den Pulspausen zwischen zwei optischen Sendepulsen werden die Reflexionssignale der vorausgehenden optischen Sendepulse als Empfangssignaie detektiert. Bei kontinuierlichen optischen Systemen wird das optische Sen- desϊgnal kontinuierlich emittiert ("continuous wave" cw), wobei die Sendefrequenz des optischen Sendesignals variiert wird, d.h. durch Frequenzmodulation (FM) einen bestimmten Modulationsverlauf aufweist; gleichzeitig wird das Empfangssignal detektiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optisches System anzugeben, mit dem eine Bestimmung der Entfernung zwischen einem Bezugsobjekt und Zϊelobjekten und/oder die Geschwindigkeit von Zielobjekten auf einfache weise und mit geringen Kosten ermöglicht wird und das für eine Vielzahl von Anwendungen flexibel eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des optischen Systems sind Bestandteil der weiteren Patentansprüche.
Beim vorgeschlagenen optischen System wird eine Laufzeitmessung optischer Signale in mehreren (Empfangs-)Kanälen parallel durchgeführt, wobei durch eine Empfangseinheit mit mehreren Empfangselementen gleichzeitig (parallel) jeweils das aus einem bestimmten Beobachtungsbereich herrührende Reflexionssignal gemessen und weiterverarbeitet wird; d.h. in mehreren Empfangskanälen werden gleichzeitig mit einem großem Öffnungswinkel (in der Horizontalebene und in der vertikalebene) Zielobjekte aus unterschiedlichen Winkelbereichen bestimmt und die Entfernungen zu diesen Zielobjekten und/oder die Geschwindigkeiten dieser Zielobjekte ermittelt.
Hierzu wird mit mindestens einem im sichtbaren oder infraroten Spektralbereich arbeitenden Sendeelement einer Sendeeinheit der Meßeinheit (bsp. einer Sendediode oder insbesondere einem Halbleiterlaser) das optische Sendesignal in einen großen Winkelbereich in horizontaler und vertikaler Richtung emittiert, d.h. ein großes Öffnungsfeld im Nahbereich „beleuchtet". Betrachtet wird der erfaßte Winkelbereich (das Öffnungsfeld) ortsauflösend mit einer mehrere, in der Art eines Arrays angeordnete Empfangselemente aufweisenden Empfangseinheit der Meßeinheit; bsp. sind die im sichtbaren Spektralbereich oder infraroten Spektralbereich arbeitenden Empfangselemente als Empfangsdioden oder als Fotoempfänger oder als Fototransistoren ausgebildet, bsp. sind 16 in der Art eines Arrays angeordnete PIN-Dioden als Empfangselemente vorgesehen. Das optische Empfangssignal wird gleichzeitig mit allen, unterschiedlichen Zielsektoren im Öffnungsfeld zugeordneten Empfangselementen der Empfangseinheit detektiert, d.h. die Reflexionssignale aus allen Zielsektoren des Öffnungsfelds werden gleichzeitig (parallel) in unterschiedlichen Empfangskanälen detektiert, wobei jedem Empfangskanal ein Zielobjekt zugeordnet wird. Nach
eine in der Empfangseinheit vorgenommenen Signalverstärkung und Signalwandlung jedes Empfangskanals d-Bit-Wandlung) wird das verstärkte und digital gewandelte Empfangssignal der Steuereinheit zugeführt und dort zunächst separat weiterverarbeitet. In der Steuereinheit ist jedem Empfangskanal eine separate Auswertestufe zugeordnet, der die verstärkten und digitalisierten Meßwerte der Meßeinheit aus jeder Meßphase, d.h. die digitalen Empfangssignale aller Empfangskanäle, gleichzeitig zugeführt werden, d.h. jeder Auswertestufe ist ein Empfangskanal und damit ein Zielsektor zugeordnet. In aufeinanderfolgenden Meßphasen eines Meßvorgangs werden die Reflexionssignale aus den Entfernungsbereichen detektiert, wobei in jeder Meßphase die Reflexionssignale aus einem bestimmten Entfernungsbereich detektiert werden, d.h. in jeder Meßphase werden die sich in einem bestimmten Entfernungsbereich des zugeordneten Zielsektors befindlichen Zielobjekte ermittelt; die Entfernungsauflösung wird somit anhand des Entfernungsbereichs getroffen. In jeder Auswertestufe werden die vom zugeordneten Zϊelsektor stammenden digitalen Empfangssignale aus den Meßphasen eines Meßvorgangs gespeichert. Gleichzeitig werden die Empfangssignale aus mehreren aufeinanderfolgenden Meßvorgängen gespeichert und hieraus die zeitliche Entwicklung der Zielobjekte in jedem Entfernungsbereich bestimmt (bsp. die Geschwindigkeit der Zielobjekte durch Vergleich der Zielsektoren); die zeitliche Auflösung wird somit anhand des Vergleichs aufeinanderfolgender Meßvorgängen getroffen. Die speicherung der digitalen Empfangssignale der Meßphasen eines Meßvorgangs und aus aufeinanderfolgenden Meßvorgängen kann bsp. in einer als Schiebere- gister-Array ausgebildeten Speichereinheit erfolgen. Die in der Speichereinheit gespeicherten digitalen Empfangssignale aufeinanderfolgender Meßvorgänge werden bewertet, bsp. von einer Schwellwertstufe der Auswertestufe durch vergleich mit einem digitalen Schwellwert, so daß hierdurch bewertete Empfangssignale generiert werden; von jeder Auswertestufe wird mit diesem bewerteten Empfangssignal das Vorhandensein von Zielobjekten im zugeordneten Zielsektor und deren Entfernung bestimmt, wobei durch Differenzierung der digitalen Empfangssignale aus aufeinanderfolgenden Meßvorgängen der Entfernung, d.h. über die zeitliche Veränderung der Position (der Entfernung) der einzelnen Zielobjekte, die Geschwindigkeit der Zielobjekte ermittelt werden kann. Diese bewerteten Empfangssignale werden als Ausgangssignal jeder Auswertestufe einer (gemeinsamen) Prüfeinheit zugeführt. Mit den Ausgangssignalen aller Auswertestufen (d.h. mit
den bewerteten Empfangssignalen aller Empfangskanäle) wird in der Prüfeinheit eine Matrix der Zielobjekte gebildet (Objektmatrix). Durch einen Vergleich der Daten benachbarter Auswertestufen (Gradientenbildung), d.h. durch eine Bewertung benachbarter Zielobjekte der Objektmatrix (insbesondere hinsichtlich Geschwindigkeit und Entfernung) kann in der Prüfeinheit eine zusätzliche Plausibilitätsprüfung der Objektmatrix bzw. der Informationen der Empfangskanäle durchgeführt werden.
Das optische System kann an den jeweiligen Anwendungsfall flexibel angepaßt werden, insbesondere durch Vorgabe von Anzahl und Wiederholfrequenz der Meßphasen, von Anzahl und Anordnung der Empfangselemente, von Anzahl der Meßphasen pro Meßvorgang und damit der Entfernungsbereiche und von der Bewertung der Empfangssignaie in den einzelnen Empfangskanälen.
Vorzugsweise wird zur Entfernungsbestimmung zwischen dem Bezugsobjekt und den Zielobjekten ein Pulsverfahren eingesetzt, d.h. die Ermittlung der Laufzeit von optischen Pulsen dient als Grundlage zur Entfernungsmessung zwischen dem Bezugsobjekt und den Zielobjekten.
Vorteilhafterweise besitzt das optische System
• einen einfachen Aufbau, da keine teuren Bauteile benötigt werden (insbesondere ist für die meisten Anwendungen aufgrund der einfachen Prozeßabfolge keine komplexe Programmstruktur und damit auch kein Mikroprozessor erforderlich), da durch die geringe Anzahl an Bauelementen eine kleine Bauweise des Sensors realisiert werden kann, und da als Sendeelement vorzugsweise ein (gefahrlos zu betreibender) einfacher Halbleiterlaser (Laserklasse l) verwendet werden kann.
• einen großen Anwendungsbereich, d.h. es ist für viele unterschiedliche Anwendungen im Nahbereich flexibel einsetzbar, wobei die Spezifikationen des optischen Sensors und deren Komponenten (Meßeinheit, d.h. Sendeeinheit und Empfangseinheit sowie Steuereinheit) an die jeweilige Anwendung auf einfache Weise angepaßt werden können (d.h. es ist in der Regel keine kundenspezifische Anpassung erforderlich).
im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel, ein in einem Kraftfahrzeug implementiertes optisches System zur Bestimmung der Entfernung mittels optischer IR-Pulse, im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigt
Figur 1 eine schematische Darstellung des der Entfernungsbestimmung zugrundeliegenden Prinzips, Figur 2 ein schematisches Blockschaltbild des optischen Systems.
im Nahbereich eines Kraftfahrzeugs kann die Entfernung und/oder die Geschwindigkeit von im Beobachtungsbereich befindlichen Zielobjekten, d.h. der Abstand zwischen dem eigenen Kraftfahrzeug und vorausfahrenden, entgegenkommenden oder nachfolgenden Fahrzeugen, Personen und sonstigen Reflexionsobjekten und/oder die Geschwindigkeit von vorausfahrenden, entgegenkommenden oder nachfolgenden Fahrzeugen, Personen und sonstigen Reflexionsobjekten, als Basis für Fahrerassistenzsysteme Verwendung finden. Die Entfernung und/oder Geschwindigkeit muß eindeutig und mit hoher Auflösung bestimmt werden: bsp. beträgt der gewünschte Ent- fernungseindeutigkeitsbereich 10 m, die gewünschte Entfernungsauflösung 0.5 m und die gewünschte Geschwindigkeitsauflösung 1 m/s.
Gemäß der Figur 1 wird das optische System 10 aus Meßeinheit 3 (Sendeeinheit 4 und Empfangseinheit 5) und Steuereinheit 7 (Auswerteeinheit) mit den Abmessungen von bsp. 65 mm x 30 mm x 25 mm an einer je nach Anwendungsfall vorgegebenen Position im oder am Kraftfahrzeug 1 implementiert.
In mehreren Meßphasen eines Meßvorgangs wird von der Sendeeinheit 4 der Meßeinheit 3 ein Sendesignal 13 als optisches Signal im infraroten (IR) Spektralbereich mit der Wellenlänge von bsp. 850 nm emittiert; das durch Reflexion an den sich im Öffnungsfeld 22, d.h. im durch das Sendesignal 13 erfaßten Entfernungsbereich und Winkelbereich (horizontaler Öffnungswinkel α, bsp. α = 50°; vertikaler Öffnungswinkel ß, bsp. ß = 12°) befindlichen Zielobjekten 2 (bsp. den vorausfahrenden Fahrzeugen oder Hindernissen) erhaltene Reflexionssignal 14 wird von der Empfangseinheit 5 der Meßeinheit 3 als analoges Empfangssignai detektiert. von einer Steuereinheit 7 (die gleichzeitig als Auswerteeinheit fungiert) wird das Empfangssignal hinsichtlich der Laufzeit ausgewertet und aus den Reflexionssignalen aus verschie-
denen Meßphasen die Entfernungsinformation und • aus den Reflexionssignalen aufeinanderfolgender Meßvorgänge die Geschwindigkeitsinformation gewonnen, d.h. die Entfernung dz zwischen dem Kraftfahrzeug als Bezugsobjekt 1 und Reflexionsobjekten als Zielobjekt 2 und/oder die Geschwindigkeit der Reflexionsobjekte als Zielobjekt 2. Das Öffnungsfeld 22 bzw. der erfaßte Winkelbereich (Öffnungswinkel α, ß) wird in mehrere Zielsektoren 21 unterteilt, wobei jeder Zielsektor 21 mehrere Entfernungsbereiche Δd aufweist, in denen jeweils Zielobjekte 2 erfaßt werden, anhand deren Information eine Objektmatrix der Zielobjekte 2 erstellt wird (bsp. wird das Öffnungsfeld 22 bzw. der erfaßte Winkeibereich in 16 Zielsektoren 21 mit jeweils 16 Entfernungsbereichen Δd unterteilt, so daß bei einem horizontalen Öffnungswinkel α von bsp. 50° und einem vertikalen Öffnungswinkel ß von bsp. 12° jeder Zielsektor 21 des Öffnungsfelds 22 ca. 3.1 ° x 0.75° umfaßt. In einer Meßphase des Meßvorgangs wird hierbei ein bestimmter Entfernungsbereich Δd innerhalb des zugeordneten Zielsektors 21 selektiert, wobei in den Meßphasen eines Meßvorgangs alle Entfernungsbereiche Δd des Zielsektors 21 sukzessive abgefragt werden.
in der Figur 2 sind die Meßeinheit 3 und die Steuereinheit 7 des optischen Systems 10 mit ihren jeweiligen Komponenten dargestellt. Die Sendeeinheit 4 der Meßeinheit 3 weist bsp. ein als gepulsten IR- Halbleiterlaser ausgebildetes Sendeelement 6 auf, wobei der IR- Halbleiterlaser ein pulsförmiges Sendesignal 13 mit einer Leistung von bsp. 10 w und einer Wellenlänge von bsp. 850 nm emittiert (die durchschnittliche optische Leistung des IR-Halbleiterlasers beträgt dagegen nur ca. 1 mW, so daß dieser der unbedenklichen Laserklasse l zugeordnet wird). Die Empfangseϊnheit 5 der Meßeinheit 3 weist zur parallelen Detektion des Reflexionssignals 14 aus verschiedenen Zielsektoren 21 des Öffnungsfelds 22 ein Empfangsarray mit mehren Empfangselementen 8 auf, von denen jeweils ein Empfangselement 8 einem durch die Öffnungswinkel und ß definierten Zielsektor 21 zugeordnet wird und somit quasi einen Empfangskanal für einen bestimmten Zielsektor 21 bildet; bsp. ist ein Empfangsarray mit 16 Empfangselementen 8 vorgesehen. Die Empfangselemente 8 sind bsp. als IR- Empfangsdioden ausgebildet auf, die für die Wellenlänge des Sendesignals 13 von bsp. 850 nm empfindlich sind. Von der verstärkereϊnheit 9 wird das Empfangssignal analog verstärkt und in ein digitales Signal gewandelt, wo-
bei in der Verstärkereϊnheit 9 für jedes Empfangselement 8 ein Verstärkerelement 11 und Wandlerelement 12 in der Art eines 1-Bit-A/D-wandlers vorgesehen ist, der das einem Zielsektor 21 zugeordnete Empfangssignal verstärkt und in ein digitales Empfangssignal wandelt. Mittels der der Meßeinheit 3 nachgeschalteten Steuereinheit 7 (Auswerteeinheit) werden die Ergebnisse der Reflexionsmessungen (die in das digitale Empfangssignal verarbeiteten Reflexionssignale 14) ausgewertet; aus deren Ergebnissen können Entfernungen und/oder Geschwindigkeiten abgeleitet werden und mittels Plausibiiitatsbetrachtungen deren Ergebnisse korrigiert werden. Das von der Empfangseinheit 5 bereitgestellte digitale Empfangssignal wird Auswertestufen 15 zugeführt, wobei für jedes Empfangselement 8 des Empfangsarrays (und damit für jeden Empfangskanal) eine Auswertestufe 15 vorgesehen ist; bei 16 Empfangselementen 8 (und damit 16 Empfangskanälen) sind demnach 16 Auswertestufen 15 vorgesehen, durch die die Objektinformatiσn der verschiedenen Empfangskanäle parallel verarbeitet wird.
Hierzu weist jede Auswertestufe 15 eine als schnell getaktetes Schieberegi- ster-Array (Taktfrequenz bsp. 100 MHz bis 200 MHz) ausgebildete Speicherstufe 16 zum Puffern der Meßergebnisse aus mehreren aufeinanderfolgenden Meßphasen eines Meßvorgangs (Entfernungsinformation) und aus mehreren aufeinanderfolgenden Meßvorgängen (Zeitinformation) auf (bsp. ist ein I6x 6-Schieberegister-Array vorgesehen, d.h. es können pro Meßvorgang 16 Entfernungsbereiche Δd des zugeordneten Zielsektors 21 erfaßt und gespeichert werden sowie die Informationen aus 16 aufeinanderfolgenden Meßvorgängen gespeichert werden), eine Schwellwertstufe 17 zur Bewertung der gepufferten Meßergebnisse hinsichtlich der in den einzelnen Meßvorgängen auftretenden Häufigkeit von Zielobjekten 2 im entsprechenden Empfangskanal (bsp. wird ein Zielobjekt 2 als vorhanden bewertet, wenn es in mehr als der Hälfte der gespeicherten aufeinanderfolgenden Meßvorgänge im jeweiligen Empfangskanal vorliegt, bsp. bei einem 6x16- Schϊeberegister-Array in mehr als 8 der 16 gespeicherten aufeinanderfolgenden Meßvorgänge) und eine Rechenstufe 18 zur Bestimmung der Entfernungsinformation anhand der Entfernungsbereiche Δd und/oder der Geschwindigkeitsinformation anhand der Variation bei aufeinanderfolgenden Meßvorgängen auf der Grundlage der bewerteten Empfangssignale. Die von jeder Auswertestufe 15 gelieferten Ausgangssignale (bewerteten Empfangssignale) werden einer Prüfeinheit 19 zugeführt, die die Ausgangs-
Signale der Auswertestufen 15 einer Plausibilitätsbetrachtung unterzieht, bsp. durch Vergleich der Ausgangssignale benachbarter Auswertestufen 15 (und damit Empfangskanäle), bsp. hinsichtlich der Geschwindigkeit oder der Größe der ermittelten Zielobjekte 2. Weiterhin ist eine Steuerlogik 20 vorgesehen, durch die eine Korrelation zwischen (dem Sendeelement 6) der Sendeeinheit 4 und der Prüfeinheit 19 und damit zwischen dem Meßvorgang bzw. der Meßphase des Meßvorgangs und den zu prüfenden Ausgangssignalen der Auswertestufen 15 vorgenommen wird.
Während der Zeitdauer, in der das optische System 20 im Kraftfahrzeug 1 aktiviert ist, werden zyklisch Messungen vorgenommen. Einem Meßvorgang wird eine bestimmte Anzahl an Meßphasen zugeordnet, wodurch verschiedene Entfernungsbereiche Δd generiert werden; bsp. wird ein Meßvorgang (Zeitdauer bsp. 1.6 ms) in 16 Meßphasen (Zeitdauer bsp. jeweils 40 μs) unterteilt, so daß 16 Entfernungsbereiche Δd generiert werden, deren Meßergebnisse in den speicherstufen 16 der Steuereinheit 7 gespeichert werden. Weiterhin werden die Meßergebnisse aus aufeinanderfolgenden Meßvorgängen in den speicherstufen 16 der Steuereinheit 7 gespeichert, bsp. aus 16 aufeinanderfolgenden Meßvorgängen.
Als Zeitreferenz für die Messungen wird bsp. ein Quarzoszillator mit einer Taktfrequenz f von 100 MHz herangezogen (Takteinheit tq = 1/f = 10 ns). Die Detektionszeit des optischen Systems 10 für Entfernungsmessungen (diese entspricht der Zeitdauer, bis eine Speicherstufe 16 des Schieberegi- ster-Arrays der Auswertestufe 15 mit Daten gefüllt ist und somit eine Auswertung erfolgen kann) beträgt bsp. 1.6 ms. Die aus aufeinanderfolgenden Entfernungsmessungen ermittelte Geschwindigkeitsinformation für die Zielobjekte 2 kann bsp. in einem Bereich zwischen 1 m/s und 468 m/s erfaßt werden. Die Entfernungsauflösung beträgt bsp. 0.75 m.
Je nach Anordnung des optischen Systems 10 im Kraftfahrzeug 1 und der
Auswertung bzw. Verarbeitung der Meßergebnisse sind unterschiedliche
Anwendungen als Fahrerassistenzsystem denkbar:
. Frühzeitige Aufprallwarnung („precrash warning"), bsp. bei Frontaufprall, Seitenaufprall oder rückwärtigem Aufprall, wobei das optische System 10 bsp. bei einer Aufprallwarnung hinsichtlich eines Frontaufpralls im Bereich des Rückspiegels, hinsichtlich eines Seitenaufpralls im Bereich des Türholms und hinsichtlich eines rückwärtigem Aufpralls in der Heck-
scheibe angeordnet ist.
Durch das optische System 10 wird die Annäherungsgeschwindigkeit der Zielobjekte 2 gemessen und aus der Entfernung der Zielobjekte 2, der Geschwindigkeit der Zielobjekte 2 und dem Winkel des Fahrzeugs 1 bezüglich der Zielobjekte 2 unter Zuhilfenahme einer Plausibiltätsalgorith- mik dem Fahrzeug 1 bzw. dem Fahrer mitgeteilt, ob ein „Crash" bevorsteht, zusätzlich kann dem Fahrer des Fahrzeugs 1 die voraussichtliche Aufprallgeschwindigkeit übermittelt werden.
• Detektion im toten Winkel („blind spot detection")
Durch das im Seitenbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Seitenspiegel angeordnete optische System 10 werden die sich im „toten Winkelbereϊch" befindlichen, für den Fahrer des Fahrzeugs 1 nicht einsehbaren Zielobjekte 2 erkannt und dem Fahrer des Fahrzeugs 1 mitgeteilt.
• seitliche Spurführung („lateral control support" bzw. „overtaking and lane merging")
Durch das im Seitenbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Seitenspiegel angeordnete optische System 10 werden Hindernisse als sich im Seitenbereich oder rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs 1 befindliche Zielobjekte 2 erfaßt und bsp. hinsichtlich deren Geschwindigkeit ausgewertet; relevante Zielobjekte 2 (Hindernisse) werden dem den Fahrer des Fahrzeugs 1 beim beabsichtigten Ausscheren aus der Fahrspur oder Spurwechsel mitgeteilt und dieser vor schnellen (und damit gefährlichen) Hindernissen gewarnt.
• Unterstützung stop and go Funktion („stop and go assistance")
Durch das im Frontbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Scheinwerfer, Stoßfänger oder Kühlergrill angeordnete optische System 10 wird die Objektmatrix in der gedachten Fahrlinie des Fahrzeugs 1 (des „Fahrschlauches") einer nachgeschalteten Recheneinheit übermittelt; aus dem Versatz zur Mittellinie (der Ablage) und der Entfernung kann der Freiraum vor dem Fahrzeug ausgemessen werden. Ein vom Fahrer initiiertes Anfahren („go") erhält damit eine zusätzliche Sicherheit.
• Unterstützung Notbremsung („emergency braking")
Durch das im Frontbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Scheinwerfer, Stoßfänger oder Kühlergrill angeordnete optische System 10 wird eine durch den Fahrer eingeleitete Notbremsung unterstützt, entsprechend einem verschärften Anhalten gemäß der stop and go Funktion.
• Parklückenvermessung
Durch das im Seitenbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Bereich des Türholms angeordnete optische System 10 wird ein Entfernungsprofil ermittelt; durch eine nachgeschaltete Recheneinheit wird das Entfernungsprofil unter Zuhilfenahme der Fahrzeugdaten (bsp. Eigengeschwindigkeit) ausgewertet und dem Fahrer des Fahrzeugs 1 mitgeteilt, dem somit eine Hilfe für das Abschätzen von Parklücken und damit eine Erleichterung für das Einparken zur Verfügung gestellt wird.
• Neigungswinkelmessung
Durch das im Frontbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Scheinwerfer, Stoßfänger oder Kühlergrill angeordnete optische System 10 wird das Entfernungsprofil des Fahrzeugs 1 zur Straße, d.h. die Lage des Fahrzeugs 1 zur Straße gemessen. Der Neigungswinkel des Fahrzeugs 1 wird anschließend durch eine Mittelung (Regression) des Entfernungsprofils bestimmt.
• Erkennung Straßenzustand bzw. Fahrbahnzustand
Durch das im Frontbereich des Fahrzeugs 1, bsp. im Scheinwerfer, Stoßfänger oder Kühlergrill angeordnete optische System 10 wird ein digitales Reflexionsprofil aus allen Empfangskanälen erstellt (innerhalb aller erfaßten Entfernungsbereiche, bsp. bis zu 10 m vor dem Fahrzeug 1). Durch Heranziehen von Vergleichsmustern kann der Zustand der Straße in bestimmte Klassen eingeteilt werden (bsp. vereiste Fahrbahn, Schlaglöcher etc.) und dies dem Fahrer des Fahrzeugs 1 mitgeteilt werden.