Vorrichtung zur Veränderung der Seitwärtsneigung eines Skischuhs auf einem Ski
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verstellung eines Winkels in Seitwärtsrichtung zwischen Skischuh bzw. Bein des Skifahrers und Lauffläche eines zugehörigen Skis.
Bei modernen Skischuhen kann des öfteren eine Schwenkverstellung des Schuhschaftes relativ zur Schuhsohle um eine Schuhlängsachse vorgenommen werden. Durch eine entsprechende Einstellung - auch als Canting-Einstellung bezeichnet - können anatomische Besonderheiten des Skiläufers, wie z.B. O- bzw. X-Beine, kompensiert werden, derart, daß die Laufflächen des Skis bei bequemer Beinhaltung in einer gemeinsamen Ebene bzw. in zueinander parallelen Ebenen liegen. Auf diese Weise wird dem Skifahrer erleichtert, eine ungewünschte Verkantung der Ski zu vermeiden.
Bei einem aus der DE 26 03 676 A1 bekannten Ski ist zwischen Skischuh und Ski eine Standplatte angeordnet, deren schuhsei- tige Oberseite relativ zur skiseitigen Unterseite um eine Skilängsachse schwenkverstellbar angeordnet ist, wobei diese Schwenkverstellung durch Längsverstellung von Keilelementen zwischen Ober- und Unterseite der Standplatte erfolgt. Auch damit ist eine Canting-Einstellung möglich.
Unabhängig von der jeweiligen Canting-Einstellung wird bei Kurvenfahrt der Winkel, mit dem die kurveninneren Kanten der
Ski in den Untergrund eingreifen, durch den Winkel bestimmt,
BESTÄTI6UNGSK0PIE
mit dem der Skifahrer die Beine gegenüber der normalen Geradeausfahrt zur Kurveninnenseite hin neigt.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, neue Möglichkeiten zur Steuerung der Verkantung der Ski aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Versteileinrichtung, die in Abhängigkeit von mit Kurvenfahrten korrelierten Parametern arbeitet, eine parameterabhängige Schwenkung des Skischuhs bzw. des Schuhschaftes relativ zur Lauffläche des Skis um eine Skilängsachse und/oder eine parameterabhängige Stellkraft bewirkt, die den Schuh bzw. seinen Schaft relativ zur Lauffläche des Skis in Seitwärtsrichtung zu schwenken sucht, derart, daß zumindest ein vorgegebener Ski bei Kurvenfahrt mit im Vergleich zur Seitwärtsneigung des
Schuhs bzw. Beines erhöhter Verkantung und/oder erhöhtem Kantendruck geführt wird.
In diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, daß eine bei Kurvenfahrt - zumindest bei zur Kurveninnenseite geneigter Schräglage des Skifahrers bzw. seiner Beine - auftretende Durchbiegung des jeweiligen Skis über die Verstelleinrichtung eine Seitwärtskippung des Skischuhs bzw. seines Schaftes relativ zum zugehörigen Ski steuert , derart , daß die Hochachse der Lauffläche des vorgegebenen Skis, insbesondere des kurvenäußeren Skis, stärker zur Kurveninnenseite hin geneigt ist als die Hochachse des zugehörigen Skischuhs bzw. seines Schaftes .
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, für eine Kurvenfahrt charakteristische Parameter, und zwar insbesonde-
re die bei Kurvenfahrt auftretende Durchbiegung der Ski, deren Längsenden bei Kurvenfahrt relativ zum Mittelbereich des Skis in Richtung der Skihochachse aufgebogen werden, zur Steuerung einer Seitwärtsschwenkung des Skischuhs bzw. seines Schaftes bzw. zur Steuerung einer entsprechenden Stellkraft heranzuziehen, um den Kanteneingriff bzw. Kantendruck zumindest eines Skis bei der Kurvenfahrt zu erhöhen.
Bei der heutigen Fahrtechnik wird bei Kurvenfahrt vor allem der kurvenäußere Ski belastet, so daß dessen Kanteneingriff bei Kurvenfahrt von erhöhter Bedeutung ist. Dementsprechend ist zweckmäßigerweise vorgesehen, die Verstelleinrichtung so auszulegen, daß der erhöhte Kanteneingriff bzw. Kantendruck jeweils beim kurvenäußeren Ski auftritt. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, eine Schwenkverstellung bzw. Stellkraft für einen erhöhten Kanteneingriff bzw. Kantendruck beim kurveninneren Ski zu bewirken. Die erfindungsgemäße Technik ist also grundsätzlich auch für neue bzw. zukünftige Fahrweisen geeignet .
Wenn die Veränderungen der Winkel zwischen Lauffläche und Schuhschaft bzw. die zwischen Schuhschaft und Lauffläche wirksamen Stellkräfte beim rechten und linken Ski einander entgegengesetzt sind, brauchen rechter und linker Ski ledig- lieh miteinander vertauscht zu werden, wenn statt am kurvenäußeren am kurveninneren Ski bei Kurvenfahrt ein erhöhter Kanteneingriff bzw. Kantendruck erwünscht ist.
Die Versteileinrichtung kann in vorteilhafter Weise zwischen Ski und Skibindung angeordnet sein und beispielsweise die
Funktion einer Spacer- oder Basisplatte übernehmen, auf der
der Skischuh mit vertikalem Abstand von der Skoberseite abgestützt und bei der Skifahrt von einer Skibindung festgehalten wird, die ihrerseits auf der Spacer- bzw. Basisplatte montiert sein kann.
Jedoch ist es auch möglich und vorteilhaft, die Versteileinrichtung als Teil des Skis anzuordnen oder mit dem Schuh zu kombinieren. Im ersteren Fall kann beispielsweise die Skioberseite im Bereich der Skibindungen bzw. des Skischuhs para- meterabhängig relativ zur Skilauffläche um eine Skilängsachse geneigt werden. Im anderen Fall läßt sich der Schaft des Skischuhs parameterabhängig relativ zur Schuhsohle seitwärts schwenken.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der die Funktion der Erfindung sowie besonders bevorzugte Ausführungsformen genauer beschrieben werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Skipaar,
Fig. 2 einen Ski in Seitenansicht, wobei der Zustand einer normalen Geradeausf hrt auf ebener Piste dargestellt ist,
Fig. 3 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie III-III in Fig. 2, Fig. 4 eine Seitenansicht des Skis in einem für Kurvenfahrt charakteristischen durchgebogenen Zustand, Fig. 5 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende Seitenansicht eines
Skis bei Kurvenfahrt, wobei dieser Ski einen vergleichsweise biegesteifen Skimittelbereicht aufweist, Fig. 7 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie VII-VII in Fig. 2 mit konstruktiven Einzelheiten, wobei der Zustand normaler Geradeausfahrt dargestellt ist, Fig. 8 ein Schnittbild entsprechender Schnittlinie
VIII-VIII in Fig. 2 mit konstruktiven Einzelheiten, wobei wiederum der Zustand normaler Geradeausfahrt dargestellt ist, Fig. 9 ein der Fig. 7 entsprechendes Schnittbild bei Kurvenfahrt, Fig.10 ein der Fig. 8 entsprechendes Schnittbild bei Kurven- fahrt,
Fig.11 eine Seitenansicht einer weiteren Versteileinrichtung, wobei die Oberseite der VerStelleinrichtung in Fig. 11 unten liegt, Fig.12 eine Ansicht der Unterseite der Versteileinrichtung, Fig.13 eine weitere Seitenansicht der VerStelleinrichtung, wobei die der Ansicht der Fig. 11 gegenüberliegende Seite dargestellt ist und die Oberseite der Versteileinrichtung oben liegt, Fig.14 ein Schnittbild der vorgenannten Versteileinrichtung entsprechend den Schnittlinien XIV-XIV in Fig. 13,
Fig.15 ein Schnittbild der Verstelleinrichtung entsprechend der Schnittlinie XV-XV in Fig. 13, Fig.16 die Seitenansicht eines Skis mit einer schematisiert dargestellten weiteren Versteileinrichtung, Fig.17 eine der Fig. 16 entsprechende Abbildung einer wie- teren abgewandelten Ausführungsform,
Fig.18 eine nochmals abgewandelte Ausführungsform,
Fig.19 eine Seitenansicht eines Skis mit hydraulisch gesteuerter Versteileinrichtung,
Fig.20 einen schematisierten Querschnitt eines herkömmlichen Skis in verkanteter Lage,
Fig.21 einen entsprechenden Querschnitt bei einem Ski mit erfindungsgemäßer Ausrüstung und
Fig.22 einen Querschnitt bei normaler Geradeausfahrt eines erfindungsgemäß ausgerüsteten Skis.
In Fig. 1 ist ein Paar Ski 100 in Draufsicht dargestellt, wobei die Vorwärtsfahrtrichtung durch Pfeil P angedeutet ist.
Auf jedem Ski sind drei Abstützzonen 101,102 und 103 vorgese- hen, wobei sich die Abstützzonen 101 und 103 in Skilängsrichtung voneinander beabstandet auf der jeweiligen Skiinnenseite befinden, während die Abstützzone 102 jeweils auf der Skiaußenseite liegt und gegenüber beiden Abstützzonen 101 und 103 in Skilängsrichtung versetzt ist.
Auf jedem Ski 100 möge nun eine als Standfläche für einen nur in Fig. 2 strichliert angedeuteten Skischuh 104 ausgebildete Basisplatte 105 angeordnet sein, welche auch die Basis für in Fig. 2 strichliert angedeutete Skibindungsaggregate 120 bil- det, mit denen der Skischuh beim Skilauf auf der jeweiligen Basisplatte 105 festgehalten wird.
Jede Basisplatte 105 wird nun auf dem zugeordneten Ski 100 im
Bereich der Abstützzonen 101 bis 103 durch Stützelemente 106 am Ski 100 gehaltert, so daß die Oberseite der Basisplatte
105 einen mehr oder weniger großen Abstand von der Oberseite
des jeweiligen Skis 100 aufweist. Die Stützelemente 106 sind relativ zur Basisplatte 105 und/oder relativ zum jeweiligen Ski 100 mit einer gewissen Beweglichkeit bzw. Flexibilität angeordnet, derart, daß im Bereich der Abstützzonen 101 und 103 Relativbewegungen zwischen Basisplatte 5 und Ski 100 in Skilängsrichtung und im Bereich der Abstützzone 102 in Skiquerrichtung möglich sind.
Bei normaler Geradeausfahrt auf ebener Piste hat jeder Ski 100 gemäß Fig. 2 einen ebenen bzw. ungebogenen Zustand, so daß die Basisplatte 105 gemäß den Fig. 1 und 3 eine zur Ebene der Unterseite bzw. Lauffläche des Skis 100 parallele Lage einnimmt, wenn die Stützelemente 106, wie dargestellt, die Oberseite der Basisplatte 5 jeweils in miteinander identi- sehen Abständen von der Skiunterseite abstützen.
Bei einer Kurvenfahrt wird der Skifahrer seinen Körperschwerpunkt mehr oder weniger stark zur Kurveninnenseite hin verlagern, mit der Folge, daß die Ski 100 mehr oder weniger stark verkantet werden, derart, daß sich die jeweiligen Skihochach- sen mehr oder weniger ausgeprägt zur Kurveninnenseite neigen. Gleichzeitig wird sich der Ski 100 gemäß Fig. 4 durchbiegen, d.h. die Längsenden des Skis 100 werden relativ zum Mittelbereich des Skis 100 nach oben aufgebogen.
Dies ist gleichbedeutend damit, daß die Abstützzonen 101 bis 103 bzw. die diesen Abstützzonen 101 bis 103 entsprechenden Zonen auf der Skiunterseite bzw. Lauffläche des Skis 100 auf einer in Skilängsrichtung gekrümmten Ebene liegen, d.h. be- züglich einer die Unterseite bzw. Lauffläche des Skis 100 na-
he der Abstützzone 102 tangential berührenden Ebene T liegt die Abstützzone 102 tiefer als die Abstützzonen 101 und 103.
Dies hat zur Folge, daß sich die Basisplatte 105 entsprechend den Fig. 4 und 5 relativ zur Skilängsachse in Seitwärtsrich- tung verkippt .
Wenn die Abstützzonen 101 bis 103 bei einem Skipaar gemäß Fig. 1 angeordnet sind, wird damit erreicht, daß die Hochach- se des kurvenäußeren Skis stärker zur Kurveninnenseite hin geneigt ist als die Hochachse der Basisplatte 105, deren Neigung durch die Seitwärtsneigung der Beine des Skifahrers vorgegeben wird. Im Ergebnis wird also beim kurvenäußeren Ski ein im Vergleich zur Seitwärtsneigung des jeweiligen Beines des Skifahrers deutlich verstärkter Eingriff der kurveninnen- seitigen Längskante des kurvenäußeren Skis erreicht, denn die zur Kurveninnenseite hin gerichtete Verkantung dieses Skis kann das Maß der zur Kurveninnenseite hin gerichteten Neigung des Beines des Skifahrers deutlich überschreiten.
Im Beispiel der Fig. 1 bis 5 wird bei dem jeweils kurveninneren Ski 100 eine Verminderung der Verkantung auftreten. Dies ist jedoch von sehr untergeordneter Bedeutung, da bei der heutigen Skifahrtechnik bei Kurvenfahrt der kurvenäußere Ski deutlich stärker als der kurveninnere Ski belastet wird und dementsprechend die Kurvenführung entscheidend vom Kanteneingriff des kurvenäußeren Skis abhängt.
Sollte allerdings einmal eine neue Skifahrtechnik kreiert werden, bei der es bei Kurvenfahrt entscheidend auf die Belastung des kurveninneren Skis sowie dessen Verkantung ankäme,
so müßte der Skifahrer in Fig. 1 lediglich rechten und linken Ski 100 miteinander vertauschen, um einen erhöhten Kanteneingriff des kurveninneren Skis zu bewirken.
Die Erfindung ist nicht auf Ski 100 mit durchbiegbarem Mittelbereich beschränkt. Sollte ein Ski 100 gemäß Fig. 6 einen weitestgehend steifen Mittelbereich und lediglich flexible Skienden aufweisen, besteht die Möglichkeit, Stützelemente 106 mit steuerbarer Höhe vorzusehen und beispielsweise die Höhe der Stützelemente im Bereich der Abstützzonen 101 und 103 oder die Höhe des Stützelementes 106 im Bereich der Abstützzone 102 in Abhängigkeit vom Biegehub des vorderen und/oder hinteren Endes des Skis zu steuern. Entsprechende Konstruktionen werden weiter unten erläutert. Im Beispiel der Fig. 6 wird die Höhensteuerbarkeit der Stützelemente 106 im Bereich der Abstützzonen 101 und 103 lediglich durch Doppelpfeile Δh angedeuet .
Nach den Fig. 1 bis 6 ist jeweils vorgesehen, bei Kurvenfahrt typische Verbiegungen des Skis 100 zur Steuerung einer von der Seitwärtsneigung des jeweiligen Beines des Skifahrers abweichenden, parameterabhängigen Seitwärtsneigung der Lauffläche des Skis 100 heranzuziehen.
Grundsätzlich ist es auch möglich, andere eine Kurvenfahrt anzeigende Parameter auszunutzen. Beispielsweise könnte die bei Kurvenfahrt auftretende Querbeschleunigung des Skis mittels eines entsprechenden Sensors registriert und durch aktive Stellelemte in eine relativ zum Bein des Skifahrers verän- derte Verkantung des Skis umgesetzt werden. Hierzu müßte ein
den jeweiligen Stellelementen zugeordneter Energiespeicher mitgeführt werden.
Im übrigen kann die in den Fig. 1 bis 6 vom Ski 100 separier- bare Basisplatte 105 auch in den Ski 100 integriert sein, derart, daß die Basisplatte 105 einen Teil der Skioberseite bildet.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer schuhseitigen Anordnung, derart, daß sich die Neigung der Sohlenunterseite relativ zum Schaft des Skischuhs in Abhängigkeit von für Kurvenfahrt typischen Parametern verändert.
Bei der Ausführungsform der Fig. 7 bis 10 ist unterhalb des vorderen und des hinteren Endes der Basisplatte 105 auf dem Ski jeweils eine stabile Leiste 7, vorzugsweise aus Metall und insbesondere aus Aluminium, mittels Schrauben 8 befestigt. Im Bereich der Abstützonen 101 bzw. 103 ist die Leiste 7 jeweils mit einer zur Skilängsrichtung parallelen Führung 9 versehen, welche den Kopf einer in die Basisplatte eingeschraubten Kugelkopfschraube 10 in Skilängsrichtung verschiebbar führt und vertikal und in Skiquerrichtung formschlüssig festhält. Diese Kugelkopfschraube 10 bildet jeweils eines der Stützelemente 106 der Basisplatte 105 an den Ab- stützzonen 101 und 103 (vgl. auch Fig. 1).
Auf der der Führung 9 gegenüberliegenden Seite des Skis 100 ist in der Leiste 7 ein Stift 11 gehaltert, der aus der Leiste 7 nach oben herausstellt und mit seinem freien Ende einen Anschlag 12 bildet, welcher eine Annäherung des benachbarten
Bereiches der Unterseite der Basisplatte 105 an die Oberseite des Skis 100 begrenzt.
Auf das freie Ende des Stiftes 11 ist ein nachgiebiges Ela- stomerteil 13 mittels einer in ihm angeordneten Bohrung aufgesteckt. Statt der Elastomerteile 13 können auch andere Federelemente, z.B. aus Metall, angeordnet sein.
Gemäß Fig. 8 ist im Bereich der Abstützzone 102 auf dem Ski 100 eine weitere Leiste 7, wiederum mittels Schrauben 8, befestigt. Im Bereich der Abstützzone 102 besitzt diese Leiste 7 eine in Skiquerrichtung verlaufende Führung 14 für den Kopf einer weiteren, an der Basisplatte 105 angeordneten Kugelkopfschraube 10, welche das der Abstützzone 102 zugeordnete Stützelement 106 der Fig. 2 bis 5 bildet.
Auf der Abstützzone 102 gegenüberliegenden Seite des Skis 100 ist in der Leiste ein Stift 15 angeordnet, auf dem die Basisplatte 105 aufliegt, wenn sie ihre in Fig. 8 dargestellte La- ge ohne Neigung in Querrichtung des Skis 100 einnimmt.
Die Fig. 9 und 10 zeigen nun die Funktion der anhand der Fig. 7 und 8 beschriebenen Anordnung bei Kurvenfahrt, wobei davon ausgegangen wird, daß das Kurvenzentrum im Beispiel der Fig. 9 und 10 jeweils in Pfeilrichtung Z liegt und der in den Fig. 9 und 10 dargestellte Ski 100 bezüglich der gefahrenen Kurve den Außenski bildet. Aufgrund der bei der Kurvenfahrt auftretenden Durchbiegung des Skis 100 tritt nun eine Seitwärtsneigung der Basisplatte 105 relativ zum Ski 100 auf, d.h. die Basisplatte 105 und der Ski 100 bilden in der Schnittdarstellung der Fig. 9 und 10 einen sich zum Kurvenzentrum öffnenden
Winkel. Dies ist gleichbedeutend damit, daß die Basisplatte 105 in Fig. 9 relativ zu einer Querachse des Skis 100 um den Winkel zur Kurvenaußenseite abfallend geneigt ist.
Da bei einer Kurvenfahrt davon ausgegangen werden muß, daß die Beine des Skifahrers und damit die Hochachse der Basisplatte 105 zur Kurveninnenseite hin geneigt sind, führt die Schräglage der Basisplatte 105 relativ zum Ski 100 zwangsläufig dazu, daß die Hochachse des in den Fig. 9 und 10 darge- stellten Skis 100 stärker als die Beine des Skifahrers zur Kurveninnenseite hin geneigt ist, mit der Folge, daß die kurveninnere Skilängskante 16 des Skis 100 mit extrem starkem Kanteneingriff in den Untergrund eingreift.
Bei der dargestellten Neigebewegung der Basisplatte 105 relativ zum Ski werden die Elastomerteile 13 niedergedrückt. Gleichzeitig hebt sich die Basisplatte 105 vom Stift 15 ab.
Durch die Längs- und Querführungen der Kugelköpfe der Kugel- köpfschrauben 10 in den Längs- bzw. Querführungen 9 und 14 wird gewährleistet, daß sich der Ski 100 relativ zur Basisplatte 105 weitestgehend zwangsfrei entsprechend der jeweiligen Kurvenfahrt biegen kann. Lediglich durch die Quetschung der Elastomerteile 13 wird zwischen Ski 100 und Basisplatte 105 eine mehr oder weniger große Rückstellkraft erzeugt. Gleichzeitig wirken die Elastomerteile 13 dämpfend gegenüber Biegeschwingungen des Skis 100.
Außerdem wird die maximale erreichbare Querneigung der Basis- platte 105 relativ zum Ski 100 durch die Stifte 11 im Bereich der Elastomerteile 13 begrenzt, z.B. auf ca. 5°.
Anstelle der Kugelkopfschrauben 10 und der Führungen 9 und 14 können auch Gelenke, insesondere Kunststoffgelenke, oder Scharniere mit entsprechendem Spiel angeordnet sein.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 11 bis 15 ist zwischen Ski
(nicht dargestellt) und Schuh (nicht dargestellt) eine nach
Art einer Spacer-Platte anzuordnende Versteileinrichtung 20 vorgesehen. Diese besitzt eine als Standfläche für den Schuh sowie zur Montage von Skibindungsaggregaten dienende Standplatte 6, an die sich einstückig rechtwinklig abgebogene Seitenwände 21 und 22 anschließen. Dabei ist die Seitenwand 21 in der Regel einer Skiinnenseite zugeordnet, während die Seitenwand 22 auf der Außenseite des jeweiligen Skis liegt.
An die Seitenwand 21 schließen unterhalb des vorderen und hinteren Längsendes der Standplatte 6 flachbandartige Befestigungsstreifen 23 einstückig an, welche sich parallel zur Standplatte 6 erstrecken, jedoch gegenüber der Seitenwand 21 eine gewisse elastische Winkelbeweglichkeit aufweisen, so daß sie sich relativ zur Standplatte 6 verschwenken können. In den Befestigungsstreifen 23 sind jeweils zwei Langlöcher 27 angeordnet, die sich parallel zur Längsachse der Standplatte 6 erstrecken.
Zwischen den freien Enden der Befestigungsstreifen und an der anderen Seitenwand 22 angeformten Anschlaglappen 25 verbleibt, wenn die Befestigungsstreifen 23 ihre zur Standplatte 6 parallele Lage einnehmen, ein größerer Abstand senkrecht zur Ebene der Standplatte 6.
An der anderen Seitenwand 22 ist etwa in der Mitte zwischen den Befestigungsstreifen 23 ein Befestigungsstreifen 24 einstückig angeformt, welcher sich normalerweise parallel zur Ebene der Standplatte 6 ausrichtet. Auch dieser Befestigungs- streifen 24 ist flexibel ausgebildet bzw. flexibel mit der Seitenwand 22 verbunden, so daß sich der Befestigungsstreifen 24 relativ zur Ebene der Standplatte 6 zu schwenken vermag. Das freie Ende des Befestigungsstreifens 24 liegt in dessen zur Ebene der Standplatte 6 paralleler Lage an einem an der Seitenwand 21 angeformten Anschlaglappen 26 von unten an. Im übrigen sind im Befestigungsstreifen 24 zwei Rundlöcher 28 ausgebildet .
Die VerStelleinrichtung 20 wird mittels nicht dargestellter Schrauben, die durch entsprechende Aussparungen 29 in der Standplatte 6 in die Langlöcher 27 sowie die Rundlöcher 28 der Befestigungsstreifen 23 und 24 einsetzbar sind, auf der Oberseite eines nicht dargestellten Skis befestigt, wobei die Befestigungsstreifen 23 aufgrund der Langlöcher 27 relativ zum Ski in Skilängsrichtung verschiebbar bleiben. Im auf dem Ski montierten Zustand der Versteileinrichtung 20 bilden die Verbindungsbereiche zwischen den Befestigungsstreifen 23 und der Seitenwand 21 den Stützelementen 106 (vgl. Fig. 3) an den Abstützzonen 101 und 103 (vgl. Fig. 1) entsprechende Stützen, während der Verbindungsbereich zwischen der Seitenwand 22 und dem Befestigungsstreifen 24 dem Stützelement 106 an der Abstützzone 102 entspricht.
Wenn sich nun der Ski bei Kurvenfahrt durchbiegt, wird die Standplatte 6 analog zur Basisplatte 105 in Fig. 5 relativ zum Ski seitwärts geneigt.
Diese Seitwärtsneigung wird durch den obengenannten Abstand zwischen den Anschlaglappen 25 und den freien Enden der Befestigungsstreifen 23 begrenzt, beispielsweise auf ca. 5°.
Bei der Neigebewegung der Standplatte 6 relativ zum Ski werden die Befestigungsstreifen 23 und 24 relativ zu der mit ihnen jeweils verbundenen Seitenwand 21 bzw. 22 unter Biegung der jeweiligen Übergangsbereiche verschwenkt. Dementsprechend müssen diese Übergangsbereiche entsprechend biegebelastbar ausgebildet sein bzw. aus entsprechend federndem Material bestehen, wobei die gesamte beschriebene Versteileinrichtung 20 aus solchem Material hergestellt sein kann. Geeignete Materialien sind beispielsweise Aluminiumblech oder Kunststoffe. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Federmaterialien geeignet .
Der zwischen Skioberseite und Standplatte 6 gebildete Abstandsraum kann durch nachgiebiges Schaumstoffmaterial bzw. Moosgummi od.dgl. ausgefüllt bzw. nach außen abgeschlossen sein.
Bei den Ausführungsformen der Fig. 7 bis 15 wird jeweils die Durchbiegung des Skis im Längsmittelbereich bei Kurvenfahrt zur parameterabhängigen Steuerung der Querneigung der Standplatte 6 relativ zum Ski ausgenutzt.
Die Fig. 16 bis 19 zeigen nun in schematisierter Darstellung
Ausführungsformen, bei denen diese parameterabhängige Steue- rung der Querneigung auch dann möglich ist, wenn der Längs- mittelbereich des Skis vergleichsweise biegesteif ausgebildet
ist und nur die Längsenden des Skis relativ zum Mittelbereich elastisch aufbiegbar sind.
Bei der in Fig. 16 dargestellten Ausführungsform wird die Ba- sisplatte 105 im Bereich der Abstützzone 102 (vgl. Fig. 1) mittels des dort angeordneten Stützelementes 106 in fest vorgegebenem Abstand von der Skioberseite festgehalten, jedoch derart, daß sich die Basisplatte 105 relativ zum Ski 100 um eine Skilängsachse verschwenken kann.
An den Abstützzonen 101 und 103 sind Abstützelemente mit steuerbarer Höhe vorgesehen, welche im Beispiel der Fig. 16 jeweils aus einem an der Basisplatte 106 befestigten Keilelement 108 sowie einem in Skilängsrichtung verschiebbaren Ge- genkeilelment 109 bestehen. Die Gegenkeilelemente 109 sind jeweils über eine Stange 110 mit einem auf der Oberseite des Vorderendes bzw. des Hinterendes des Skis 100 angeordneten Widerlager 111 verbunden, so daß die Gegenkeilelemente 109 zwangsläufig in Skilängsrichtung unter Veränderung der Höhe der von dem jeweiligen Keilelement 108 und dem jeweiligen Ge- genkeilelement 109 gebildeten Abstützelemente in Skilängsrichtung verschoben werden, wenn die vorderen und hinteren Skienden relativ zum Längsmittelbereich des Skis 100 aufgebogen werden.
Im Beispiel der Fig. 16 sind die miteinander zusammenwirkenden Schrägflächen der Keilelemente 108 und Gegenkeilelemente 109 jeweils derart geneigt, daß die Höhe der von den Elementen 108 und 109 jeweils gebildeten Abstützungen erhöht wird, wenn die Skienden relativ zum Skimittelbereich in Aufwärtsrichtung gebogen werden.
Grundsätzlich ist jedoch auch jeweils eine entgegengesetzte Neigung der vorgenannten Schrägflächen denkbar. Allerdings müssen dann in Fig. 1 rechter und linker Ski miteinander ver- tauscht werden, wenn gewährleistet sein soll, daß bei Kurvenfahrt eine verstärkte Verkantung des kurvenäußeren Skis auftritt.
Die Ausführungsform der Fig. 17 unterscheidet sich von der Ausführungsform der Fig. 16 im wesentlichen nur dadurch, daß die Stangen 110 jeweils an die Kniegelenke von Kniehebelanordnungen 112 anschließen, durch die Basisplatte 105 an den Abstützzonen 101 und 103 (vgl. Fig. 1) gegenüber dem Ski 100 abgestützt und gehaltert wird. Wenn die Kniehebelanord- nungen 112 bei normaler Geradeausfahrt auf ebener Piste die in Fig. 17 dargestellten Lagen einnehmen, wird die vertikale Höhe der Kniehebelanordnungen 112 relativ zur Skioberseite erhöht, wenn die Skienden relativ zum Längsmittelbereich des Skis 100 nach oben aufgebogen werden.
Würden dagegen die Kniehebelanordnungen 112 normalerweise ihren Streckzustand oder die in Fig. 17 strichliert angedeutete Lage einnehmen, würde sich die vertikale Höhe der Kniehebelanordnungen bei der vorgenannten Aufwärtsbiegung der Skienden vermindern.
Bei der in Fig. 18 dargestellten Ausführungsform ist das vom Widerlager 111 abgewandte Ende jeder Stange 110 jeweils mit einem Kulissenstein 113 od.dgl. verbunden, welcher einerseits in einem in Skilängsrichtung erstreckten Kulissenschlitz 114 eines skiseitigen Stützteiles 115 und andererseits in einem
schrägen Kulissenschlitz 116 eines an der Basisplatte 105 fest angeordneten Stützteiles 117 geführt ist. Dabei sind die Kulissenschlitze 116 jeweils derart geneigt angeordnet, daß bei Aufwärtsbewegung der Skienden relativ zum Längsmittelbe- reich des Skis 100 eine Vergrößerung der vertikalen Höhe der jeweils von den Stützteilen 115 und 117 gebildeten Abstützun- gen eintritt. Eine solche Vergrößerung der Höhe tritt auch dann ein, wenn der schräge Kulissenschlitz 116 im skiseitigen Stützteil 115 und der skiparallele Kulissenschlitz 114 im Stützteil 117 der Basisplatte 105 ausgebildet sind.
Bei jeweils entgegengesetzter Neigung der schrägen Kulissenschlitze 116 wird bei Aufwärtsbiegung der Skienden eine Verminderung der vertikalen Höhe der vorgenannten Abstützungen bewirkt .
Die Fig. 19 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Basisplatte 105 an den Abstützzonen 101 und 103 (vgl. Fig. 1) jeweils durch Kolben-Zylinder-Aggregate 118 abgestützt wird, welche jeweils hydraulisch mit einem Kolben-Zylinder-Aggregat 119 verbunden sind, dessen Kolben durch jeweils eine der Stangen 110 betätigt wird. Bei Aufwärtsbiegung der Skienden relativ zum Längsmittelbereich des Skis 110 werden dann die Kolben-Zylinder-Aggregate 118 zwangsläufig expandiert, so daß wiederum die Querneigung der Basisplatte 105 relativ zum Ski 100 entsprechend verändert wird.
Bei den in den Fig. 16 bis 19 dargestellten Ausführungsformen wird jeweils die vertikale Höhe der Abstützungen im Bereich der Abstützzonen 101 und 103 (vgl. Fig. 1) verändert. Grundsätzlich ist es auch möglich, die vertikale Höhe dieser Ab-
Stützungen konstant zu halten und die vertikale Höhe der Ab- stützung im Bereich der Abstützzone 102 zu verändern. Dazu können die vorangehend anhand der Fig. 16 bis 19 schematisiert dargestellten Konstruktionen für höhenverstellbare Ab- Stützungen sinngemäß eingesetzt werden. Bei einer solchen Anordnung braucht nur eine einzige Stange 110 auf dem Vorderoder dem Hinterende des Skis 100 angeordnet zu werden, da jeweils nur die vertikale Höhe einer einzigen Abstützung verändert werden muß.
Im übrigen können die in den Fig. 16 bis 19 dargestellten Varianten dadurch abgewandelt werden, daß die höhenunveränderbare Abstützung der Basisplatte 105 im Bereich der Abstützzone 102 (vgl. Fig. 1) weggelassen und durch zwei höhenunverän- derbare Abstützungen ersetzt wird, die auf der den Abstützzonen 101 und 103 gegenüberliegenden Längsseite des Skis 100 weitestgehend beliebig, insbesondere jeweils etwa gegenüber den Abstützzonen 101 und 103 angeordnet sein können.
Bei den obigen Ausführungen wurde davon ausgegangen, daß Durchbiegungen des Skis bzw. Biegungen der Skienden zu einer Veränderung der Seitwärtsneigung der Basisplatte 105 bzw. der Standplatte 6 relativ zum Ski 100 führen. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, den Ski 100 und/oder die Abstützungen der Standplatte 6 bzw. der Basisplatte 105 auf dem Ski 100 und/oder Elemente, die wie die Widerlager 111 sowie die Stangen 110 zur Steuerung der Querneigung der Standplatte 6 bzw. der Basisplatte 105 dienen, derart elastisch nachgiebig auszuführen, daß zwar keine nennenswerte Veränderung der Quer- neigung von Standplatte 6 bzw. Basisplatte 105 relativ zum
Ski 100 auftritt, jedoch eine Skilängskante einen erhöhten
Bodendruck erhält.
Die Fig. 20 und 21 veranschaulichen die Wirkung der Erfin- düng:
Wenn bei einem herkömmlichen Ski 100 gemäß Fig. 20 die Aufstandsfläche 200 für den Skischuh (bzw. dessen Sohlenebene) gegenüber dem Untergrund um z.B. 40° in Querrichtung gekippt wird, wird der Ski um den gleichen Winkel von 40° verkantet.
Bei erfindungsgemäßer Anordnung kann dagegen bei zumindest einem Ski 100, insbesondere dem kurvenäußeren Ski, erreicht werden, daß der Ski 100 eine im Vergleich zur Kippung (40°) der Aufstandsfläche 200 (bzw. Sohlenebene) erhöhte Verkantung von z.B. 45° erhält. Im Ergebnis hat also der Schaft des Skischuhs eine von der Linie 300 verdeutlichte Seitwärtsneigung, die geringer ist als die von der Hochachse 400 des Skis 100 eingenommene Seitwärtsneigung.
Bei normaler Geradeausfahrt können die Linie 300 und die Hochachse 400 ineinanderfallen, vgl. Fig. 22.