Monomermischung zur Herstellung eines Dentalmaterials
Die Erfindung betrifft eine Monomermischung zur Herstellung eines Dentalmaterials, eine Verwendung der Monomermischung, ein polymerisierbares Dentalmaterial enthaltend eine solche Monomermischung, ein polymerisierbares Dentalmaterial enthal tend eine solche Monomermischung zur Anwendung in einem thera peutischen Verfahren sowie ein ausgehärtetes Dentalmaterial.
Radikalisch polymerisierbare Dentalmaterialien enthalten vor nehmlich (Meth)acrylat-Monomere. Für restaurative und prothe- tische Dentalmaterialien, wie Zahnfüllungen bzw. Zahnprothe sen, werden aufgrund ihrer Eigenschaften, wie schnelle radika lische Polymerisation, gute mechanische Eigenschaften und äs thetisches Erscheinungsbild, meist Dimethacrylatsysteme ver wendet. Üblich als Basismonomere sind lineare aliphatische oder aromatische Gruppen enthaltende Strukturen mit terminalen Methacrylatfunktionalitäten, die ein hohes Molekulargewicht aufweisen, wie 2,2-Bis-[4-(2-hydroxy-3-methacryloxypro- poxy)phenyl]propan (BisGMA) und 7,7,9-Trimethyl-4,13-dioxo- 3,14-dioxa-5,12-diazahexadecan-l ,16-diyl-bis(2-methyla- crylat) (UDMA).
Seit einiger Zeit gibt es das Bestreben auf den Einsatz von BisGMA weitestgehend zu verzichten und dieses, zumindest teil weise, durch andere Verbindungen zu ersetzen. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf Urethan-Monomeren und -Oligomeren. Die kommerziell weiteste Verbreitung als zumindest teilweiser Er satz von BisGMA hat in dem Bereich der Dentalmaterialien UDMA.
Basismonomere, wie BisGMA und UDMA weisen, obwohl sie in wei ten Bereichen kommerzieller radikalisch polymerisierbare Den-
talmaterialien enthalten sind, einige Nachteile auf. Sie sind im Allgemeinen hochviskose bis feste Stoffe. Es werden daher Mischungen mit Monomeren mit einer wesentlich geringen Visko sität, wie Triethylenglycoldimethacrylat (TEGDMA), verwendet. TEGDMA ist ein sehr flexibles, niedermolekulares Monomer mit einer geringen Viskosität (von 0,01 Pas) und weist während der Polymerisation eine hohe Mobilität auf, was den Polymerisati onsumsatz begünstigt.
Diese Monomermischungen und die daraus erhaltenen Dentalmate rialien weisen jedoch einige problematische Eigenschaften auf, die ihren klinischen Behandlungserfolg beeinträchtigen können. Beispielsweise weisen Monomermischungen dieser Dimethacrylat- monomere einen relativ geringen Polymerisationsumsatz, einen starken Polymerisationsschrumpf, eine schlechte Zähigkeit und eine unerwünschte Wasseraufnahme auf. Die bekannten Systeme können oft nur einen vergleichsweise geringen Umsatz der Dop pelbindungen erreichen, was nicht nur zu mangelnden mechani schen Eigenschaften und mangelnder Verschleißfestigkeit bei trägt, sondern auch hinsichtlich der Toxikologie und Biokompa tibilität der polymerisierten Dentalmaterialien nachteilig ist. Darüber hinaus kann der Volumenschrumpf der derzeit ein gesetzten Dimethacrylatmonomere und die SchrumpfSpannungen ei ner Zahnfüllung zum Versagen des Verbunds zwischen Zahn und Füllung führen, was zu Mikroleckagen und folgend zu Sekundär karies führt, was wiederum die Langlebigkeit der Restauration erheblich verringern kann. Versuche, den Doppelbindungsumsatz zu erhöhen, um nicht umgesetzte Monomere zu reduzieren, führen leider zu einer Zunahme von Polymerisationsschrumpf und SchrumpfSpannung .
Niedermolekulare Monomere mit Oligo[ethylenoxy]-Gruppen, wie TEGDMA, die eine gewisse Wasserlöslichkeit und damit Biover fügbarkeit aufweisen, werden inzwischen aufgrund ihrer toxiko-
logischen Eigenschaften sowie ihrer Empfindlichkeit gegenüber biodegradativen Prozessen kritisch bewertet. Ebenso kritisch bewertet werden Monomere mit dem Strukturelement Bis-2,2-[p- oxyphenyl]propan, d.h. Monomere basierend auf Bisphenol-A, da aus Dentalmaterialien enthaltend Monomermischungen mit diesen Strukturelementen die Freisetzung nachweisbarer Mengen von Bisphenol-A gefunden wurde, dem toxikologisch kritische Eigen schaften zugesprochen werden.
Es gibt verschiedene Ansätze zur Erhöhung des Umsatzes bzw. der Verringerung des Volumenschrumpfs. Bei Dentalkompositen für Zahnfüllungen, die Füllstoff in einer Matrix aus organi schem Harz enthalten, wird versucht, durch Erhöhung des Füll stoffgehalts den Volumenschrumpf zu verringern. Wenn der Füll stoffgehalt jedoch zu hoch ist, ist es schwierig, die Füll stoffe mit dem organischen Harz zu mischen. Zudem ist der Füllstoffgehalt für Dentalkomposite begrenzt, die eine be stimmte Fließfähigkeit haben müssen. Für die Erhöhung des Um satzes und die Verringerung des Polymerisationsschrumpfs wer den weiterhin neue Monomere entwickelt, beispielsweise Urethan-Methacrylatmonomere mit hohen Molekulargewichten. Die Synthese dieser Monomere ist aufwendig und erfordert üblicher weise noch Reinigungsschritte, was zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit solcher Monomere führt. Die Erhöhung des Moleku largewichtes ist bei gegebener Funktionalität der Monomere in der Regel mit einer Verschlechterung der mechanischen Eigen schaften der ausgehärteten Dentalmaterialien verbunden. Über dies erfordert die erhöhte Viskosität solcher Monomere Verwen dung mit höheren Mengen von Monomeren geringer Viskosität, um diese für Dentalkomposite einsetzen zu können, was sich un günstig auf den Schrumpf auswirkt.
EP 2436365 Bl beschreibt schrumpfarme Dentalkomposite enthal tend Monomermischungen, welche die Monomere (bl) und (b2) in
einem Verhältnis 1:20-5:1 enthalten. Die Beispielzusammenset zungen enthalten jeweils 4,8-76,6 Gew.-% Bis((meth)acryloy- loxymethyl)tricyclo [5.2.1.02, 6]decan (bl), 90,9-19,1 Gew.-% UDMA (b2) sowie 4,3 Gew.-% TEDMA (b2). Diese Komposite weisen unabhängig vom Verhältnis (bl) zu (b2) einen Polymerisations schrumpf um etwa 1,50% auf. Wenn, wie im Vergleichsbeispiel 11, der Füllstoffanteil vermindert und der Anteil an TEDMA er höht wird, nimmt der Polymerisationsschrumpf zu.
Vaidyanathan et al., Visible light eure characteristics of a cycloaliphatic polyester dimethacrylate alternative oligomer to bisGMA; Acta Biomater Odontol Scand. 2015; 1:59-65, offen baren den Einsatz von PEM-665 als BPA-freie Alternative zu BisGMA in Kombination mit 30 bzw. 50 Gew% TEGDMA. Untersucht wurden die Polymerisationsumsätze dieser Mischungen, wobei die Kombinationen des PEM mit TEGDMA einen höheren prozentualen Polymerisationsumsatz aufwiesen als die Kombinationen von Bis GMA mit TEGDMA.
Es besteht daher der Bedarf an Monomeren bzw. Monomermischun gen, die ein verringertes Toxizitätspotential sowie einen ver ringerten Volumenschrumpf bei gleichzeitig guten mechanischen Eigenschaften des daraus herzustellenden Dentalmaterials er möglichen können und die einfach erhältlich sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Monomermischung bereitzustellen, die die oben aufgeführ ten Nachteile des Standes der Technik überwindet und die es insbesondere ermöglicht, Dentalmaterialen, insbesondere Den talkomposite, mit verbessertem Volumenschrumpf und verbesser ter Biegefestigkeit herzustellen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Monomermischung zur Herstellung eines Dentalmaterials, umfassend:
a. mindestens ein Basismonomer Ml der folgenden Formel 1:
PG-S-A-S- [OOC-K-COO-S-A-S ] n-PG (Formel 1) mit
PG = eine polymerisierbare Gruppe ausgewählt aus OOC- CH=CH2 und -OOC-C (CH3)=CH2;
S = eine Abstandsgruppe ausgewählt aus unverzweigtem und verzweigtem Alkylen mit Cl-ClO-Kohlenstoffatomen, welches zusätzlich in der Kohlenstoffkette Sauerstoff und/oder - OOC- enthalten kann, vorzugsweise Methylen, oder S entfällt;
A = eine aliphatische polycyclische Gruppe, vorzugsweise eine aliphatische tricyclische Kohlenwasserstoffgruppe, in der ein oder mehrere Wasserstoffatome jeweils unabhän gig voneinander durch Cl-C4-Alkylreste, Cl-C4-Alkoxyres- te, Fluoratome, Chloratome oder Trifluormethylgruppen er setzt sein können, weiter vorzugsweise Tricyclodecanylen, noch weiter vorzugsweise Tricyclo[5.2.1.0/2,6]decanylen;
K = eine aliphatische acyclische oder cyclische, gesät tigte oder ungesättigte Einheit mit Cl-ClO-Kohlenwasser- stoff, vorzugsweise mit C3-C1O-Kohlenwasserstoff, weiter vorzugsweise eine gesättigte cycloaliphatische Einheit, noch weiter vorzugsweise 1,4-Cyclohexanylen; n = 1-9, vorzugsweise 1-5, weiter vorzugsweise 1-4; b. mindestens ein Basismonomer M2 der folgenden Formel 2:
PG' — S — A' -S' -PG' (Formel 2)
mit
PG' = eine polymerisierbare Gruppe ausgewählt aus OOC- CH=CH2 und -OOC-C(CH3) =CH2;
S' = eine Abstandsgruppe ausgewählt aus unverzweigtem und verzweigtem Alkylen mit Cl-ClO-Kohlenstoffatomen, welches zusätzlich in der Kohlenstoffkette Sauerstoff und/oder - OOC- enthalten kann, vorzugsweise Methylen, oder S' entfällt;
A' = eine aliphatische polycyclische Gruppe, eine alipha tische tricyclische Kohlenwasserstoffgruppe, in der ein oder mehrere Wasserstoffatome jeweils unabhängig vonein ander durch Cl-C4-Alkylreste, Cl-C4-Alkoxyreste, Fluora tome, Chloratome oder Trifluormethylgruppen ersetzt sein können, weiter vorzugsweise Tricyclodecanylen, noch wei ter vorzugsweise Tricyclo[5.2.1.0/2,6]decanylen; wobei ein Masseverhältnis Y = m(M2)/m(Ml) der Basismono mere M2 zu Ml 0,9 < Y < 20, bevorzugt 0,9 < Y < 10, be vorzugter 0,95 < Y < 3 ist.
Vorzugsweise Ausführungsformen befinden sich in den Unteran sprüchen.
Zunächst seien einige im Rahmen der Erfindung verwendete Be griffe erläutert.
Erfindungsgemäß werden unter polymerisierbaren Dentalmateria len Materialien zur (bio)medizinischen Verwendung, insbesonde re an Zahnhartsubstanz, wie Zahnschmelz und Dentin, oder am Knochengewebe, wie am Kieferknochen, verstanden.
Bei dem polymerisierbaren Dentalmaterial handelt es sich in der Regel um ein harzbasiertes Material, welches eine Mischung verschiedener Bestandteile ist, die härtbar ist. Im Rahmen dieser Erfindung besteht ein Harz im Wesentlichen aus der Mo nomermischung und weiteren in den Monomeren löslichen Bestand teilen, wie z.B. Initiatoren, Stabilisatoren usw.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei einer Monomermischung, um eine Mischung, die Basismonomere Ml und M2 sowie optional Basismonomere M3 und/oder sonstige Monomere des polymerisierbaren Dentalmaterials umfasst. Weitere Bestandtei le des polymerisierbaren Dentalmaterials, wie Initiator, Füll stoff, dentalübliches Additiv usw. sind keine Bestandteile der Monomermischung .
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei Ba sismonomer Ml für den Fall, dass n = 1 um Monomere, für die Fälle, in denen n = 2 bis 9 um Oligomere. Vorliegend werden Monomere und Oligomere mit n = 1 bis 9 als Basismonomere Ml bezeichnet .
Bevorzugt sind in der Monomermischung mehrere Basismonomere Ml, bevorzugter mindestens zwei Basismonomer Ml, noch bevor zugter mehr als zwei Basismonomere Ml, weiter bevorzugt mehr als drei Basismonomere Ml, noch weiter bevorzugt mehr als vier Basismonomere Ml vorhanden.
In einer Ausführungsform können sämtliche Basismonomere Ml ei ner Monomer/Oligomerenreihe mit n = 1-9, bevorzugt mit n = 1- 5, bevorzugter mit n = 1-4, nebeneinander enthalten sein. D.h. für n = 1-9 wären dann mindestens 9 Verbindungen (d.h. ein Mo nomer und acht Oligomere), für n = 1-5 mindestens 5 Verbindun gen (d.h. ein Monomer und vier Oligomere) und für n = 1-4 min-
destens 4 Verbindungen (d.h. ein Monomer und drei Oligomere) vorhanden.
Die Masseverteilung der Basismonomere Ml kann in weiten Berei chen variieren. Es kann sein, dass die Basismonomere Ml, in denen n = 2-5 oder n = 2-4, den höchsten Massenanteil, bezogen auf den Gesamtmassenanteil der Basismonomere Ml, aufweisen. Es kann jedoch auch sein, dass das oder die Basismonomere Ml mit n = 1 den höchsten Massenanteil im Vergleich zu jedem einzel nen in der Monomermischung enthaltenen Basismonomer Ml mit n = 2-9 aufweisen.
Das Basismonomer M2 kann ausgewählt sein aus Bis(methacryloy- loxymethyl)tricyclo [5.2.1.0/2,6]decan, Bis(acryloyloxymethyl)- tricyclo [5.2.1.0/2,6]decan und Gemischen hiervon. Bevorzugter handelt es sich bei dem Basismonomer M2 um Bis(methacryloy- loxymethyl)tricyclo- [5.2.1.0/2,6]decan. Das Basismonomer M2 kann ein kommerziell erhältliches Monomer, wie Tricy clo[5.2.1.0/2,6]decan-dimethanol-diacrylate von der Fa. Polys cience, sein. Es kann sich jedoch auch um Monomere handeln, welche durch Veresterungsreaktion z.B. gemäß der Herstellungs beispiele der EP0235836B1 oder US4131729/DE2816823 erhalten werden können. Technisch verfügbare Basismonomere M2 auf Basis von Tricyclo[5.2.1.0/2,6]decan-dimethanol-di(meth)acrylat ent halten in aller Regel Isomerenmischungen, bei denen die exocy- clischen Methylengruppen je nach Isomer an unterschiedlichen Gerüst-C-Atomen gebunden sind.
Die Monomermischung kann ein Basismonomer M3 umfassen, welches sich von den Basismonomeren Ml der Formel 1 und M2 der Formel 2 unterscheidet.
Das Basismonomer M3 ist vorzugsweise ausgewählt aus Urethan- basierten Monomeren.
Geeignete Basismonomere M3 können ausgewählt sein aus difunk- tionellen Urethan (meth)acrylaten, mehrfachfunktionellen Urethan (meth)acrylaten und Gemischen hiervon.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Basismonomer M3 um Urethan- di (meth)acrylate. Bevorzugt sind Urethandi(meth)acrylate aus gewählt aus linearen oder verzweigten Alkylen-funktionalisier- ten Urethandi(meth)acrylaten und Urethandi(meth)acrylat-funk- tionalisierten Polyethern.
Bevorzugt sind difunktionelle Urethan (meth)acrylate, die aus gewählt sind aus difunktionellen Urethan (meth)acrylaten mit bivalenter Alkylen-Gruppe sowie solchen mit bivalenter cycli scher aliphatischer Kohlenwasserstoffgruppe. Solche difunktio nellen Urethan (meth)acrylate mit bivalenter Alkylen-Gruppe sind vorzugsweise ausgewählt aus linearen oder verzweigten mit einer bivalenten Alkylen-Gruppe funktionalisierten Urethan di (meth)acrylaten, Urethandi(meth)acraylat-funktionalisierten Polyethern mit Alkylen-Gruppe(n), wie Bis(methacryloxy-2- ethoxycarbonylamino)-alkylen, Bis(methacryloxy-2-ethoxycar- bonylamino)-substituierte Polyalkylenether. Bevorzugt sind Bis (methacryloxy-2-ethoxycarbonylamino)-alkylene, die lineare oder verzweigte Alkylen-Gruppen mit C3 bis C20, vorzugsweise C3 bis C9 umfassen. Besonders bevorzugt ist ein mit Methyl- Gruppen substituiertes Alkylen. Das bivalente Alkylen umfasst vorzugsweise 2,2,4-Trimethylhexamethylen und/oder 2,4,4-Trime- thylhexamethylen .
Ferner kann das Basismonomer M3 auch ein Reaktionsprodukt aus 3-Hydroxypropylmethacrylat und Trimethylhexamethylendiisocya- nat, oder ein Reaktionsprodukt aus 3-Hydroxypropylacrylat und Trimethylhexamethylendiisocyanat , sein.
Urethan (meth)acrylate mit bivalenter cyclischer aliphatischer Kohlenwasserstoffgruppe sind zugänglich durch Umsetzung von 2 Mol 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) oder 2 Mol 2-Hydroxye- thylacrylat (HEA) mit 1 Mol cyclischem aliphatischen Diisocya- nat. Geeignete Diisocyanate sind Isophorondiisocyanat (1-Iso- cyanato-3-isocyanatomethyl-3 ,5,5-trimethylcyclohexan) oder Hl2-MDI (l-Isocyanato-4-[(4-isocyanatocyclohexyl)methyl]cyclo- hexan sowie weitere cyclische Diisocyanate. Beispiele hierfür sind das Umsetzungsprodukt von 2 Molekülen 2-Hydroxyethyla- crylat (HEA)und einem Molekül Isophorondiisocyanat (IPDI), so wie das Addukt aus 2 Molekülen 2-Hydroxyethylmethacrylat (HE MA)und einem Molekül Isophorondiisocyanat.
Geeignete Basismonomere M3 sind beispielsweise unter den fol genden Handels- oder Markennamen erhältlich: Ebecryl 230 (ali phatisches Urethandiacrylat), Actilane 9290, Craynor 9200 (Di- Urethanacrylat Oligomer), Ebecryl 210 (aromatische Urethandia crylat Oligomere), Ebecryl 270 (aliphatische Urethandiacrylat Oligomer), Actilane 165, Actilane 250, Photomer 6210 (alipha tisches Urethandiacrylat), Photomer 6623 (hexafunktionales aliphatisches Urethanharz), Photomer 6891 (aliphatisches Urethantriacrylat ), UDMA, Roskydal LS 2258 (aliphatisches Urethanacrylat Oligomer), Roskydal XP 2513 (ungesättigtes ali phatisches Urethanacrylat), Genomer 4256, Genomer 4267 (Urethanacrylate), Genomer 4259 (aliphatisches Urethandimetha- crylat) , RCX 18-059 (aliphatisches Urethandimethacrylat), UN 1963CG (aliphatisches Urethanmethacrylat), CN 1993CG (alipha tisches Urethanmethacrylat), PRO 21252 (aliphatisches Uretha nacrylat), H1391 (Hydroxypropyl-urethandimethacrylat), H1391 (Urethandimethacrylat), X851-1066 (Urethanedimethacrylat IP DI), X726-000 (PEG 400 extended Urethandimethacrylat), Urethanmethacrylat 11-70 und, Urethanmethacrylat 14-774.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Basismonomer M3 ausgewählt aus 7,7,9-(bzw.7,9,9-)Trimethyl-4,13-dioxo-3,14-di- oxa-5,12-diazahexadecan-l ,16-diyl-bis(2-methylacrylat) (UDMA), 7,7,9- (bzw.7,9,9-)Trimethyl-4,13-dioxo-3,14-dioxa-5,l 2-diaza- hexadecan-1,16-diol-diacrylat (UDA) und Gemischen hiervon.
Die Basismonomere können jeweils in den folgenden Massenantei len, bezogen auf die Gesamtmasse der Monomermischung, enthal ten sein:
Basismonomer Ml von 2 bis 52,5 Gew.-%, vorzugsweise von 5 bis 52,5 Gew.%, weiter vorzugsweise von 12,5 bis 52,5 Gew.- %;
Basismonomer M2 von 23 bis 96 Gew.-%, vorzugsweis von 47,5 bis 95,5 Gew.-%, weiter vorzugsweise von 47,5 bis 87,5 Gew.- %;
Basismonomer M3 von 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 30 Gew.-%, weiter vorzugsweise von 1 bis 15 Gew.-%.
Es ist bevorzugt, dass die Monomermischung die Basismonomere Ml und M2 in einem Massenanteil von 25 Gew.-% oder mehr, be vorzugter von 50 Gew.-% oder mehr, noch bevorzugter von 70 Gew.-% oder mehr, weiter bevorzugt von 85 Gew.-% oder mehr, noch weiter bevorzugter von 100 Gew.-%, bezogen auf die Ge samtmassen der Monomermischung, umfasst bzw. aus diesen be steht.
Die Monomermischung kann die Basismonomere Ml, M2 und M3 in einem Massenanteil von 95 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise von 99 bis 100 Gew.-%, weiter vorzugsweise 100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Monomermischung, umfassen bzw. aus diesen bestehen .
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass in der Monomermischung kein Monomer enthalten ist, das eine Bisphenol A-Struktur auf weist. Insbesondere ist kein 2,2-Bis[4-(2-hydroxy-3-(meth)acry- loxypropoxy)phenyl]-propan (BisGMA) und/oder ethoxyliertes Bisphenol A-Di(meth)acrylat (BisEMA) enthalten. Gleiches gilt für das polymeriserbare Dentalmaterial.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass in der Monomermischung kein Monomer ausgewählt aus niedermolekularen und niedervisko sen Mono- und Di(meth)acrylaten enthalten ist. Zudem ist be- vorugt, dass kein Monomer mit einer Viskosität bei einer Tem peratur von 23°C kleiner als 0,05 Pas und/oder mit einer par tiellen Wasserlöslichkeit enthalten ist. Insbesondere sind in der Monomermischung keine Monomere bestehend aus einer Oli- go [ethylenoxy]-Gruppe oder einer linearen oder verzweigten Cl- C1O-Alkylengruppe und einer oder zwei (Meth)acrylatgruppe (n) vorhanden. Bevorzugt ist die Monomermischung frei von Hexan- dioldiacrylat (HDDA), Hexandioldimethacrylat (HDDMA), Triethy- lenglycoldiacrylat (TEGDA) und/oder Triethylenglycoldimetha- crylat (TEGDMA). Gleiches gilt für das polymerisierbare Den talmaterial .
Die Viskosität von Monomeren oder von organischen Harzen ist vom Hersteller regelmäßig spezifiziert und kann mittels Visko simeter (bspw. Kinexus DSR der Firma Malvern Instruments Ltd.) ermittelt werden.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Monomermischung bei einer Temperatur von 23°C eine Viskosität von 0,2 bis 10, wei ter vorzugsweise 1 bis 6 Pa s auf.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Mono mermischung und folglich auch das erfindungsgemäße polymeri sierbare Dentalmaterial die zuvor aufgeführten Nachteile des
Standes der Technik überwinden. Die Monomermischung und das polymerisierbare Dentalmaterial können aus Basismonomeren her gestellt werden, die einfach erhältlich sind und die zudem ein verringertes Toxizitätspotential aufweisen. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Monomermischung zur Herstellung eines Den talmaterials führt zu einem verringerten Polymerisations schrumpf bei gleichzeitig guten mechanischen Eigenschaften des erhaltenen Dentalmaterials. Insbesondere können mit der Mono mermischung Dentalmaterialien, insbesondere Dentalkomposite, mit verbessertem Volumenschrumpf und verbesserter Biegefestig keit erhalten werden. Dies ist angesichts der Molekülgrößen und Strukturen des Basismonomers Ml überraschend, da man damit verbunden eine verringerte Vernetzungsdichte und Biegefestig keit erwarten würde.
Vorzugsweise enthält somit die Monomermischung sowie das poly merisierbare Dentalmaterial keine Monomere oder anderweitigen Verbindungen mit von Bisphenol-A abgeleiteten Strukturelemen ten und zudem keine niedermolekularen Mono- und Di (meth)acrylate mit partieller Wasserlöslichkeit, insbesonde re kein TEGDMA.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Verwendung der erfin dungsgemäßen Monomermischung, vorzugsweise nach einem der An sprüche 1 bis 10, zur Herstellung eines radikalisch polymeri sierbaren Dentalmaterials, vorzugsweise eines Dentalkomposits, Stumpfaufbau-, Wurzelkanalfüllungs-, Füllungs-, Unterfüllungs- , Befestigungs-, Kronen-, Brücken-, Restaurations- und/oder Prothesenmaterials .
Gegenstand der Erfindung ist zudem auch ein polymerisierbares Dentalmaterial, umfassend:
a) die erfindungsgemäße Monomermischung, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 9; b) optional mindestens einen Initiator oder ein Initiator system für die radikalische Polymerisation; c) optional Füllstoffe; d) optional dentalübliche Additive.
Das polymersierbare Dentalmaterial kann in Form eines Kit auf baut sein. Das Kit kann ein oder mehrere Komponenten enthal ten. Bei dem Mehrkomponentenkit oder -System erfolgt die Her stellung des Dentalmaterials unmittelbar vor Anwendung des Dentalmaterials durch Anmischen der Komponenten im vorgegebe nen Mischungsverhältnis und anschließendes Aushärten. b) Initiator(en)
Geeignete Initatoren oder Initiatorsysteme sind in der Lage, radikalische Polymerisationsreaktionen zu starten. Solche In itiatoren bzw. Initiatorsysteme sind dem Fachmann bekannt.
Initiatorsysteme bestehen mindestens aus einem Initiator und mindestens einer weiteren Verbindungen, wie z.B. einem Coini- tator. Diese können auf verschiedene Komponenten des polymeri sierbaren Dentalmaterials verteilt sein. Das erfindungsgemäße Dentalmaterial kann thermisch, chemisch, photochemisch, d.h. durch Bestrahlung mit UV- und/oder sichtbarem Licht ausgehär tet werden.
Geeignete Initiatoren können z.B. Photoinitiatoren sein. Diese sind dadurch charakterisiert, dass sie durch Absorption von Licht im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 700 nm, bevorzugt von 350 nm bis 600 nm und besonders bevorzugt von 380 nm bis
500 nm und optional durch die zusätzliche Reaktion mit einem oder mehreren Coinitiatoren die Aushärtung des Materials be wirken können. Bevorzugt werden hier Phosphinoxide, Acylphos- phinoxide, Bisacylphosphinoxide und Derivate hiervon, Acylger- manane, wie beispielsweise in der EP2649981A1, W02017/055209A1 und EP3153150A1 beschrieben, Benzoinether, Benzilketale, Ace- tophenone, Benzophenone, Thioxanthone, Bisimidazole, Metallo- cene, Fluorone, a-Dicarbonylverbindungen, Aryldiazoniumsalze, Arylsulfoniumsalze, Aryliodoniumsalze, Ferroceniumsalze, Phe- nylphosphoniumsalze oder eine Mischung aus diesen Verbindungen eingesetzt .
Besonders bevorzugt werden Diphenyl-2,4,6-trimethylbenzoyl- phosphinoxid, Phenyl-bis-2,4,6-trimethylbenzoyl-phosphinoxid, Benzoin, Benzoinalkylether, Benzildialkylketale, a-Hydroxy- acetophenon, Dialkoxyacetophenone, a-Aminoacetophenone, iso- Propylthioxanthon, Campherchinon, Phenylpropandion, 5,7-Diio- do-3-butoxy-6-fluoron, (eta-6-Cumol)(eta-5-cyclopentadie- nyl)eisen-hexafluorophosphat , (eta-6-Cumol)(eta-5-cyclopenta- dienyl)eisentetrafluoroborat, (eta-6-Cumol)(eta-5-cyclopenta- dienyl)eisen-hexafluoroantimonat, substituierte Diaryliodoni- umsalze, Triarylsulfoniumsalze oder eine Mischung aus diesen Verbindungen eingesetzt.
Als Coinitiatoren für eine photochemische Aushärtung werden bevorzugt tertiäre Amine, Borate, organische Phosphite, Diary- liodoniumverbindungen, Thioxanthone, Xanthen, Fluorene, Fluo rone, -Dicarbonylverbindungen, Dicarbonylsysteme wie in WO2021/048313A1 beschrieben, kondensierte Polyaromaten oder eine Mischung aus diesen Verbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt werden N,N-Dimethyl-p-toluolidin, N,N-Dialkyl-alkyl- aniline, N,N-Dihydroxyethyl-p-toluidin, 2-Ethylhexyl-p-(dime- thylamino)-benzoat, Ethyl-p-(dimethylamino)-benzoat, Butyryl-
cholin-triphenylbutyl-borat oder eine Mischung aus diesen Ver bindungen eingesetzt.
Als Initiatoren können auch sogenannte thermische Initiatoren eingesetzt werden, die durch die Aufnahme von thermischer Energie bei erhöhter Temperatur die Aushärtung des Materials bewirken können. Hierbei werden bevorzugt anorganische und/oder organische Peroxide, anorganische und/oder organische Hydroperoxide, , '-Azo-bis(isobutyroethylester), a,a'-Azo- bis (isobutyronitril), Benzpinakole oder eine Mischung aus die sen Verbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt werden Dia- cylperoxide wie z.B. Benzoylperoxid oder Lauroylperoxid, Cu- molhydroperoxid, Benzpinakol, 2,2'-Dimethylbenzpinakol oder eine Mischung aus diesen Verbindungen eingesetzt.
Für eine chemische Aushärtung bei Raumtemperatur wird i.a. ein Redoxinitiatorsystem verwendet, das aus einem bzw. mehreren Initiatoren und einem als Aktivator dienenden Coinitiator bzw. Coinitiatoren besteht. Aus Gründen der Lagerstabilität werden einzelne Komponenten eines Initiatorsystems in räumlich von einander getrennten Teilen des erfindungsgemäßen Dentalmateri als eingearbeitet, d.h. es liegt ein mehrkomponentiges, bevor zugt ein zweikomponentiges Material vor. Als Initiator bzw. Initiatoren werden bevorzugt anorganische und/oder organische Peroxide, anorganische und/oder organische Hydroperoxide, Bar- bitursäurederivate, Malonylsulfamide, Protonensäuren, Lewis oder Broensted-Säuren bzw. Verbindungen, die solche Säuren freisetzen, Carbeniumionen-Donatoren wie z.B. Methyltriflat oder Triethylperchlorat oder eine Mischung aus diesen Verbin dungen und als Coinitiator bzw. als Coinitiatoren bevorzugt tertiäre Amine, Schwermetallverbindungen, insbesondere Verbin dungen der 8. und der 9. Gruppe des Periodensystems ("Eisen- und Kupfergruppe")/ Verbindungen mit ionogen gebundenen Halo genen oder Pseudohalogenen wie z. B. quartäre Ammoniumhaloge-
nide, schwache Broenstedt-Säuren wie z. B. Alkohole und Wasser oder eine Mischung aus diesen Verbindungen eingesetzt.
In dem erfindungsgemäßen Dentalmaterial kann auch jede denkba re Kombination der oben beschriebenen Initiatoren und Coini- tiatoren enthalten sein. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte dualhärtende Dentalmaterialien, die sowohl Photoinitiatoren und optional die entsprechenden Coinitiatoren für eine photo chemische Aushärtung als auch Initiatoren und entsprechende Coinitiatoren für eine chemische Aushärtung bei Raumtemperatur enthalten.
Bevorzugt ist das erfindungsgemäße polymerisierbare Dentalma terial lichthärtend. In einer bevorzugten Ausführungsform ist Campherchinon (CQ) als Initiator und 2-Ethylhexyl-p-(dime- thylamino)benzoat (EHA) als Co-Initiator enthalten. c) Füllstoffe
Das erfindungsgemäße polymerisierbare Dentalmaterial kann wei tere dentalübliche Additive enthalten. Die Füllstoffpartikel sind nicht festgelegt auf eine bestimmte Partikelform. Viel mehr können Füllstoffe mit einer kugelförmigen, schuppenförmi gen, Plättchen-artigen, nadelförmigen, Blatt-artigen oder ir regulären Gestalt sehr gut Verwendung finden. Bevorzugt weisen die Füllstoffpartikel einen durchschnittlichen Partikeldurch messer von 5 nm bis 100 gm, vorzugsweise von 5 nm bis 50 gm auf.
Geeignete Füller können ausgewählt sein aus einer großen Viel falt von Materialien, die üblicherweise in Dentalprodukten ein gesetzt werden. Durch die Auswahl des Füllers kann beispiels weise die Fluidität, die Viskosität, die Konsistenz, der Farb ton, die Röntgensichtbarkeit und die mechanische Stabilität des
Dentalmaterials eingestellt werden. Die Füller lassen sich auf grund ihrer chemischen Natur grob in drei verschiedene Klassen einteilen: anorganische Füller, organische Füller und organisch anorganischer Komposit-Füller. Die Füller können nicht nur ein zeln, sondern auch in Kombination miteinander eingesetzt wer den.
Als anorganische Füllstoffe können gemahlene Pulver von natür lichen oder synthetischen Gläser oder kristallinen anorganischen Substanzen in verschiedenen Größen und Zuständen (monodispers, polydispers) zum Einsatz kommen. Geeignet sind beispielsweise Quarz, Cristobalit, Glaskeramik, Feldspat, Bariumsilikatgläser (wie z.B. unter den Handelsnamen Kimble RAY-SORB T3000, Schott 8235, Schott GM27884, Schott G018-053, und Schott GM39923 er hältlich), Bariumfluorosilikatgläser , Strontiumsilikatgläser, Strontiumborosilikatgläser (wie z.B. unter den Handelsnamen RAY- SORB T4000, Schott G018-093, Schott G018-163, und Schott GM32087 erhältlich), Lithiumaluminiumsilikatgläser, Bariumgläser, Cal ciumsilikate, Natriumaluminiumsilikate, Fluoroaluminiumsilikat- gläser (wie z.B. unter den Handelsnamen Schott G018-091 and Schott G018-117 erhältlich), Zirkonium- oder Cäsiumboroalumino- silikgläser (wie z.B. unter den Handelsnamen Schott G018-307, G018-308 and G018-310 erhältlich), Zeolithe und Apatite. Die Füller haben bevorzugt eine mittlere Partikelgröße d50 von 0,01- 15 gm, bevorzugt eine mittlere Partikelgröße d50 von 0,2-5 gm und besonders bevorzugt eine mittlere Partikelgröße von 0,2-1,5 pm. Es kann bevorzugt sein, dass die mittlere Partikelgröße d50 zwischen 0,1-0,5 pm liegt. In solchen Fällen ist es besonders bevorzugt, dass die mittlere Partikelgröße d90 kleiner als 1,0 pm ist. Ferner können diskrete, nicht agglomerierte, nicht ag gregierte, organisch oberflächenmodifizierte Nanopartikel ein gesetzt werden, um so eine gleichmäßigere Füllung des Dentalma terials zu bewirken, und um die Härte und Abrasionsfestigkeit zu erhöhen .
Unter Nanopartikeln werden in diesem Zusammenhang kugelförmige Partikel mit einer mittleren Partikelgröße von weniger als 200 nm verstanden. Vorzugsweise ist die mittlere Partikelgröße klei ner als 100 nm und besonders bevorzugt kleiner 60 nm. Je klei ner die Nanopartikel sind, desto besser können sie ihrer Funk tion gerecht werden, die Hohlräume zwischen den gröberen Parti keln auszufüllen. Die Materialien für die Nanopartikel sind vor zugsweise Oxide oder Mischoxide und bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Oxiden und Mischoxiden der Elemente Sili zium, Titan, Yttrium, Strontium, Barium, Zirkonium, Hafnium, Niob, Tantal, Wolfram, Wismut, Molybdän, Zinn, Zink, Ytterbium, Lanthan, Cer, Aluminium und deren Mischungen. Die bevorzugten oxidischen Nanopartikel sind nicht agglomeriert. Um eine gute Einbindung der Nanopartikel in die Polymermatrix eines Kompo- sitmaterials zu ermöglichen, sind die Oberflächen der Nanopar tikel organisch modifiziert. Bevorzugt erfolgt die Oberflächen behandlung der Füllstoffe mit einem Silanisierungsmittel. Als Haftvermittler eignet sich besonders das Methacryloxypropyltri- methoxysilan . Kommerziell erhältliche nanoskalige, nicht-agglo- merierte und nicht aggregierte Kieselsole, die eingesetzt wer den können, sind beispielsweise unter der Bezeichnung „NALCO COLLOIDALSILICAS" (Nalco Chemical Co.), „Ludox colloidal sili- ca" (Grace) oder „Highlink OG" (Clariant) im Handel.
Submikronfüller oder Mikrofüller, die aus agglomerierten, na- noskaligen Partikeln bestehen, können ebenfalls eingesetzt wer den, insbesondere dann, wenn ihre spezifische Oberfläche (be stimmt nach Brunauer, Emmet, Teller) im Bereich zwischen 100 bis 400 m2/g liegt. Pyrogene Kieselsäure oder nass gefällte Kiesel säure sind bevorzugt. Geeignete, einsetzbare Produkte von nicht oberflächenbehandelten Siliziumdioxid-Füller sind im Handel un ter den Bezeichnungen AEROSIL™ ("0X50", "90", "130", "150", "200", "300" und "380", „R8200" von Evonik Industries AG, Es sen, Germany), Cab-O-Sil („LM-150", "M-5", "H-5", "EH-5" von Ca-
bot Corp., Tuscola, IL), HDK™ ("S13", "V15", "N20", "T30 ", "T40 "
Wacker-Chemie AG, Munich, Germany) und Orisil™ („200", "300", "380" Orisil, Lviv, Urkraine) erhältlich.
Besonders vorteilhafte Abrasions- und Glanzbeständigkeitseigen schaften lassen sich durch den Einsatz von aggregierten, nano- skaligen Partikeln auf Basis von Mischoxiden von Siliziumdioxid und Zirkondioxid im Dentalmaterial realisieren. Ein geeigneter Füller kann nach einem Prozess hergestellt werden, der z.B. in US 6,730,156 (Beispiel A) beschrieben ist. Der so hergestellte Füller kann anschließend nach einem Verfahren wie in US 6,730,156 (z.B. Herstellungsbeispiel B) beschrieben, oberflächenbehandelt werden.
Besonders vorteilhaft, um hohe Füllgrade bei gleichzeitig hoher Ästhetik und Abrasionsstabilität zu erreichen, kann der Einsatz von sphärischen Submikropartikeln auf Basis von Silicium-Zirco- nium-Mischoxiden sein, wie in DE 19524362 Al oder US2020/0121564 Al beschrieben.
Die aggregierten Füller haben bevorzugt eine mittlere Sekundär partikelgröße von 1-15 gm, bevorzugt eine mittlere Sekundärpar tikelgröße von 1-10 gm und besonders bevorzugt eine mittlere Se kundärpartikelgröße von 2-5 pm.
Zudem können nennenswerte Mengen an ausgewählten, röntgenopaken Füllstoffen vorhanden sein. Der Zusatz von röntgensichtbaren Partikeln zum Dentalmaterial ist vorteilhaft, weil es ermög licht, zwischen heiler Zahnhartsubstanz und der Restauration zu unterscheiden. Geeignete, röntgensichtbare Füllstoffe enthalten Partikel von Metalloxiden, Metallfluoriden oder Bariumsulfat. Oxide und Fluoride von Schwermetallen mit einer Ordnungszahl größer als 28 sind bevorzugt. Die Metalloxide und -fluoride soll ten so ausgewählt sein, dass sie die Farbe der Restauration mög-
liehst wenig beeinflussen. Geeigneter sind Metalloxide und - fluoride mit einer Ordnungszahl größer als 30. Geeignete Metal loxide sind Oxide vom Yttrium, Strontium, Barium, Zirkonium, Hafnium, Niobium, Tantal, Wolfram, Bismut, Molybdän, Zinn, Zink, Lanthanide (Elemente mit einer Ordnungszahl von 57 bis 71), Cer und Kombinationen davon. Geeignete Metallfluoride sind z.B. Yt- triumtrifluorid und Ytterbiumtrifluorid. Besonders bevorzugt ge eignet sind hier unregelmäßig geformte oder sphärische YbF3- oder YF3-Partikel mit einer mittleren Korngröße der Primärpartikel von 40 nm bis 1,5 gm und besonders bevorzugt sind Core-Shell- Kombinationsprodukte aus YF3- oder YbF3-Kern und Si02-Schale, wo bei ganz besonders bevorzugt die Si02-Schalenoberfläche silani- siert ist. Insbesondere weist ein solches Kern-Schale-Kombina- tionsprodukt einen Brechungsindex von 1,48 bis 1,54 und eine ge messene mittlere Korngröße der agglomerierten Partikel zwischen 0,5 und 5 gm auf.
Beispiele für geeignete organische Füller sind gefüllte und un gefüllte, pulverisierte Polymere oder Copolymere auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyethylmethacrylat, Polypropyl- methacrylat, Polybutylmethacrylat, (PBMA), Polyvinylacetate (PVAc), Polyethylenglycol (PEG), Polypropylenglycol (PPG), Po- lyvinylalcohol (PVA), Polyurethane (PU), Polyharnstoff, Methyl- methacrylat-Ethylmethylacrylat-Copolymer , Ethylenvinylacetat- Copolymer, und Styrol-Butadien-Copolymer. Weiterhin kann der or ganische Füller eine biologisch aktive Komponente, ein bestimm tes Pigment, einen Polymerisationsinitiator, einen Stabilisator oder etwas Vergleichbares enthalten, welches während des Her stellungsprozesses zugesetzt worden ist. Die organischen Füll stoffe können allein oder als Mischungen eingesetzt werden.
Vorteilhafte Poliereigenschaften bei gleichzeitig höherem Füll grad lassen sich in den Dentalmaterialien erzielen, wenn soge nannte Organisch-anorganischer Komposit-Füller eingesetzt wer-
den. Diese Füller lassen sich hersteilen, indem ein polymeri sierbares Monomer mit einem anorganischen Füller zu einer Paste verarbeitet, anschließend durch Polymerisation ausgehärtet und dann fein zermahlen wird, bevor es als Füllstoff eingesetzt wird. Bevorzugt werden hier Mikrofüller als anorganischer Füllstoff eingesetzt. Nach dem Mahlen haben die Füller bevorzugt eine mitt lere Partikelgröße von 0,05-100 gm, bevorzugt eine mittlere Par tikelgröße von 0,5-50 gm und besonders bevorzugt eine mittlere Partikelgröße von 1-30 gm.
Es ist bevorzugt, dass die Füllstoffe in den Dentalmaterialien oberflächenmodifiziert sind. Hierzu werden z.B. die beschriebe nen anorganischen oder organisch-anorganischen Komposit-Füller vor ihrer Verwendung einer Oberflächenbehandlung unterzogen, um die Kompatibilität, die Affinität und die Einarbeitbarkeit der Füller in die Harzmischung zu verbessern. Durch diese Behand lung sind die Oberflächen der anorganischen Partikel organisch modifiziert, d.h. die Oberflächen weisen organische Struktur elemente auf. Hierbei sind alle dem Fachmann bekannten Verfah ren anwendbar. Silanisierungsmittel sind für die anorganischen Füller, die OH-Gruppen auf der Oberfläche tragen, bevorzugt. Beispielhaft seinen hier das y-Methacryloxyalkyltrimethoxysila- ne (Anzahl der C-Atome zwischen der Methacryloxy-Gruppe und dem Silizium-Atom: 3 bis 12), y-Methacryloxyalkyltriethoxysilane (Anzahl der C-Atome zwischen der Methacryloxy-Gruppe und dem Si lizium-Atom: 3 bis 12) oder Silikonverbindungen wie Vinyltrime- thoxysilan, Vinylethoxysilan und Vinyltriacetoxysilan genannt. Als Silanisierungsmittel ist das Methacryloxypropyltrimethoxy- silan besonders bevorzugt.
Anorganische Füller, die kaum oder keine OH-Gruppen auf der Ober fläche tragen, werden bevorzugt mit anderen Oberflächenmodifi zierungsmitteln, wie zum Beispiel Titanate, Aluminate, Zirkoalu- minate, Tensiden, Fettsäuren, organischen Säuren, anorganischen
Säuren oder Metallalkoxiden oberflächenbehandelt. Als Oberflä- chenmodifizierungsagentien für Salze des Bariums, Strontiums und Seltenerdmetallen sind organische Verbindungen, die N-, P-, S- und/oder O-haltige funktionelle Gruppen tragen (z.B. Polyole, Sulfoxide, Phosphinsäureester, Phosphonsäureester , Trial- kylphosphine, Carbonsäuren und Carbonsäureester) besonders be vorzugt. Besonders geeignet ist hier das 1O-Methacryloyloxyde- cyldihydrogenphosphat .
Insbesondere bei agglomerierten Nanofüllern auf Siliziumdioxid basis können die Oberflächenmodfizierungen in radikalisch reak tiven Gruppen, wie den o.g. Methacryloyloxyalkylgruppen, oder auch in radikalisch unreaktiven Gruppen bestehen. Geeignete un reaktive Gruppen sind z.B. Trimethylsilyl-, Dimethylsilylen- oder Methylsilylidengruppen, die durch Silanisierung z.B. mit Hexamethyldisilazan, Dimethyldimethoxysilan bzw. Methyltrime- thoxysilan auf die Oberfläche aufgebracht werden können. Geeig nete unreaktiv oberflächenmodifizierte agglomerierte Nanofüller sind im Handel z.B. unter den Bezeichnungen Aerosil R8200, Ae rosil R812S, Aerosil R805, Aerosil R202, Aerosil R974 (Evonik Industries AG, Essen, Germany) oder HDKH2000, HDKH200/4 (Wacker Chemie, Burghausen, Germany) erhältlich. Weiterhin bevorzugt können die agglomierierten Nanofüller mit in radikalischen Pro zessen reaktiven Gruppen, bspw. Methacryloylgruppen modifiziert sein. Ein käufliches Produkt eines radikalisch reaktiv modifi zierten agglomerierten Nanofüllers ist unter der Bezeichnung Ae rosil R7200 (Evonik Industries AG, Essen, Germany) erhältlich.
Bevorzugt können die agglomerierten Nanofüller weitgehend deag- glomeriert vorliegen, wie es z.B. in EP1720206 beschrieben wird.
Ein erfindungsgemäßes Dentalmaterial kann einen Anteil an Füll stoffpartikeln zwischen 0 und 95 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des polymerisierbaren
Dentalmaterials enthalten. Je nach Indikation des Dentalproduk tes wird die Menge der Füllstofffraktion gewählt. So werden für standfeste, modellierbare Füllungskomposite, für Dentalzusam mensetzungen zur Herstellung von Inlays, Onlays oder Overlays sowie für Zusammensetzungen zur Herstellung von dentalen CAD- CAM-Materialien möglichst hohe Füllstoffmengen verwendet. In der Regel weisen diese Zusammensetzungen Füllstoffgehalte von 75 Gew.-% bis zu 92 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, auf. Fließfähige Dentalkomposite, Befestigungskomposite, Stumpfaufbaumaterialien, Kronen- und Brückenmaterialien weisen im Allgemeinen einen mittleren Füllstoffbereich von 40 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, auf, während bei dentalen Lacken, dentalen Versiegelungsmaterialien, dentalen In filtranten oder dentalen Adhäsiven Füllstoffe im Bereich von 1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, eingesetzt werden. Die oben angegebenen Füllstoffbereiche sind nur als Richtwerte zu verstehen, je nach Auswahl der Füller kann es auch Abweichungen davon geben. d) dentalübliche Additive
Das erfindungsgemäße polymerisierbare Dentalmaterial kann wei tere dentalübliche Additive enthalten. Dentalübliche Additive sind dem Fachmann bekannt, bevorzugte Additive sind Inhibito ren, Stabilisatoren, Beschleuniger, Farbstoffe, Fluoridie rungsmittel, Remineralisierungsmittel, Röntgenopaker und Film bildner .
Inhibitoren und Stabilisatoren dienen insbesondere dazu, eine vorzeitige Polymerisation zu verhindern. Bei ihnen handelt es sich um Substanzen, die mit reaktiven Radikalen zu stabileren Abfangprodukten reagieren. Durch Zugabe von Inhibitoren bzw. Stabilisatoren wird die Lagerstabilität der noch zu härtenden Zusammensetzungen verbessert. Überdies können Inhibitoren dazu
dienen, die Verarbeitungszeit erhärtender Systeme in einem ge eigneten Bereich einzustellen. Geeignete Inhibitoren sind z.B. Phenolderivate, wie Hydrochinonmonomethylether (HQME) oder 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol (BHT). Weitere Inhibitoren, wie tert-Butylhydroxyanisol (BHA), 2,2 Diphenyl-l-picrylhydra- zyl-, Galvinoxyl-, Triphenylmethyl-Radikale, 2,3,6,6,-Tetrame- thylpiperidinyl-l-oxylradikale (TEMPO) sowie Derivate von TEM PO oder Phenothiazin sowie Derivate dieser Verbindung werden in der EP 0783880 Bl beschrieben. Alternative Inhibitoren sind der DE 10119831 Al oder der EP 1563821 Al zu entnehmen.
Als Stabilisator kann das polymerisierbare Dentalmaterial ins besondere 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol(BHT) enthalten.
Das erfindungsgemäße Dentalmaterial kann als dentalübliches Additiv UV-Stabilisatoren enthalten. UV-Stabilisatoren dienen insbesondere der Stabilisierung des Dentalmaterials gegen Ab bau oder Verfärbung durch UV-Strahlung. Beispiele von UV-Ab- sorbern sind 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, Salicylsäurephe- nylester 3-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benzotriazol oder Die- thyl-2,5-dihydroxy-terephthalat .
Das erfindungsgemäße Dentalmaterial kann als dentalübliches Ad ditiv eine oder mehrere fluoridabgebende Substanzen in fein ver teilter, partikulärer Form enthalten. Fluoridabgebende Substan zen können wasserlösliche Fluoride wie Natriumfluorid oder Amin fluorid sein. Weitere geeignete fluoridabgebende Substanzen sind schwerlösliche Fluoride der 2. Hauptgruppe. Auch fluoridhaltige Gläser sind geeignete Fluoridquellen.
Weitere geeignete Additive sind feinpartikuläre Substanzen, die Calcium und/oder Phosphat abgeben und dadurch reminerali- sierend wirken. Geeignete remineralisierende Substanzen sind Calcium-Phosphat-Verbindungen wie Hydroxylapatit, Brushit, Mo nocalciumphosphat, Fluorapatit, bioaktive Gläser wie die in
DE10111449A1, DE102005053954A1 oder US9517186B2 genannten Glä ser.
Das erfindungsgemäße Dentalmaterial kann ein Farbmittel oder Farbmittelgemisch ausgewählt aus Fluoreszenzfarbstoffen, Fluo reszenzpigmenten, organischen Farbpigmenten, anorganischen Farbpigmenten und Gemischen hiervon enthalten.
Ein Fluoreszenzfarbmittel oder -pigment ist vorzugsweise ein organischer Fluoreszenzfarbstoff oder ein organisches Fluores zenzpigment, insbesondere ein nicht polymerisierbares, organi sches Fluoreszenzfarbmittel ggf. umfassend Arylcarbonsäurees ter, wie Diethyl-2,5-dihydroxyterephthalat, Arylcarbonsäuren, Cumarin, Rhodamin, Naphtanlinimid oder Derivate davon. Anorga nische Fluoreszenzpigmente können z.B. CaAl407 :Mn2+
(BaO.98EuO.02)MgAli0Oi7, BaMgF4:Eu2+, Y (1.995)Ce (0.005)Si05 um fassen. Als Farbpigmente kann das erfindungsgemäße Dentalmate rial organische Pigmente sowie anorganische Pigmente, wie N,N'-Bis (3,5-xylyl)perylen-3,4:9,10-bis(dicarbimid), Kupfer- Phthalocyanin, Titanat-Pigment, insbesondere Chromantimontita- nat (Rutilstruktur), Spinellschwarz, insbesondere Pigmente ba sierend auf Eisenoxidschwarz (Fe304), wobei Eisen teilweise durch Chrom und Kupfer oder Nickel und Chrom oder Mangan sub- situiert ist, Zinkeisenchromspinellbraun Spinell,
((Zn,Fe)(Fe,Cr)204) Cobaltzinkaluminatblauspinell und/oder Ti tanoxid umfassen.
Die Bestandteile in dem Dentalmaterial können in den folgenden Massenanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse des erfindungsge mäßen Dentalmaterials, enthalten sein: die Monomermischung von 1 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise von
20 bis 95 Gew.-%;
der mindestens eine Initiator oder ein Initiatorsystem für die radikalische Polymerisation von 0 bis 5 gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-%; die Füllstoffe von 0 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 95 Gew.-%, weiter vorzugsweise von 5 bis 85 Gew.-%, noch weiter vorzugsweise von 20 bis 80 Gew.-%; die dentalüblichen Additive von 0 bis 5 Gew.-%, vorzugs weise von 0,001 bis 5 Gew.-%.
Vorzugsweise enthält das Dentalmaterial keine Verbindung mit einem Bisphenol A-basierten Strukturelement.
Gegenstand der Erfindung ist ferner das erfindungsgemäße Den talmaterial, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 11 bis 13, zur Anwendung in einem therapeutischen Verfahren als Dental- komposit, Füllungs-, Unterfüllungs-, Befestigungs-, Stumpfauf bau-, Wurzelkanalfüllungs-, Kronen-, Brücken-, Restaurations und/oder Prothesenmaterial.
Gegenstand der Erfindung ist zudem auch ein ausgehärtetes Den talmaterial, hergestellt aus dem erfindungsgemäßen polymeri sierbaren Dentalmaterial, insbesondere nach einem der Ansprü che 11 bis 13.
Die Erfindung wird nun anhand einiger vorteilhafter Ausfüh rungsformen beispielhaft beschrieben.
Beis iele
In den Beispielen wurde eine Mischung enthaltend Oligoesterdi- methacrylate und Bis(methacryloyloxymethyl) tricyclo-
[5.2.1.0/2,6]decan (TCDDMA) eingesetzt. Die Strukturformel der in den Beispielen eingesetzten Mischung aus OEDMA mit n = 1-4 und TCDDMA mit n = 0 ist im Folgenden abgebildet.
Die eingesetzte Mischung lässt sich durch im Stand der Technik bekannte Veresterungsreaktionen von Tricyclodekandimethanol mit 1,4-Cyclohexandicarbonsäure und mit Methacrylsäure her- stellen.
Das Massenverhältnis der Bestandteile der eingesetzten Mi schung aus OEDMA und TCDDMA wurde mittels GPC-Messung unter sucht. Es ergab sich ein Massenanteil TCDDMA: Oligoester n =
1: Oligoester n = 2: Oligoester n = 3: Oligoester n = 4 von 31:29:18:16:7. Somit betrug der TCDDMA-Massenanteil in der OEDMA-Mischung 31 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Mi schung aus OEDMA und TCDDMA.
Weiterhin wurden Bis(methacryloyloxymethyl)tricyclo- [5.2.1.0/2,6]decan, Bis(acryloyloxymethyl)tricyclo- [5.2.1.0/2,6]decan (TCDDA), 7,7,9-(bzw. 7,9,9-)Trimethyl-4,13- dioxo-3,14-dioxa-5,1 2-diaza-hexadecan-l ,16-diol-dimethacrylat (UDMA) und 7,7,9-(bzw. 7,9,9-)Trimethyl-4,13-dioxo-3,14-dioxa- 5,1 2-diaza-hexadecan-l ,16-diol-diacrylat (UDA), das Reakti onsprodukt aus 1 Mol Isophorondiisocyanat und 2 Mol 2-Hydro- xyethylmethacrylat (UDMA-IPDI), Triethylenglycoldimethacrylat (TEGDMA), 1,6-Hexandioldimethacrylat (HDDMA) und Bisphenol-A- glycidylmethacrylat (BisGMA) eingesetzt.
Herstellung der Harze
Entsprechend der nachfolgend aufgeführten Tabellen 1 und 2 wurden Monomermischungen hergestellt und ein Initiatorsystem zugegeben (alle Angaben in Gew.-%, jeweils bezogen auf die Ge samtmassen des polymerisierbaren Dentalmaterials). Dieses be stand in allen Beispielen aus den gleichen eingesetzten Mengen an Campherchinon (CQ) und 2-Ethylhexyl-p-(dimethylamino)ben- zoat (EHA) als Co-Initiator. 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphe- nol (BHT) wurde in allen Mischungen als Stabilisator in der gleichen Konzentration eingesetzt. Die resultierenden Harze wurden über Nacht per Magnetrührer homogenisiert.
Tabelle 1: Zusammensetzung, Volumenschrumpf, Biegefestigkeit und E-Modul nicht erfindungsgemäßer Dentalmaterialzusammenset zungen
Die Beispiele 1 bis 4 zeigen als Vergleich die Eigenschaften von Monomermischungen des Standes der Technik. Vergleichsbei-
spiel 3 entspricht einem polymerisierbaren Dentalmaterial ent haltend eine Monomermischung der EP 2436365 Bl.
Tabelle 2: Zusammensetzung, Volumenschrumpf und Biegefestig keit und E-Modul erfindungsgemäßer Dentalmaterialzusammenset zungen
Die Beispiele 5 bis 9 entsprechen erfindungsgemäßen polymeri sierbaren Dentalmaterialen. In Beispiel 7 sind Volumenschrumpf
und Biegefestigkeit deutlich verbessert. Die Beispiele 5 und 6 zeigen, dass der Volumenschrumpf weiter verringert wird und ebenfalls gute Biegefestigkeiten erhalten wurden.
Herstellung der Dentalkomposite
Entsprechend der nachfolgend aufgeführten Tabellen 3 und 4 wurden Dentalkomposite hergestellt. Zur Herstellung dentaler Komposite wurde den zuvor erhaltenen Harzen sukzessive insge samt 75 Gew.-% des Dentalglases G018-053 der SCHOTT AG (mitt lere Korngröße 0,7 gm, 6 Gew.-% Silan), bezogen auf den Ge samtmassenanteil des Dentalkomposits, zugegeben und mittels Speedmixer (Fa. Hauschild) homogenisiert. Anschließend wurde entgast.
Tabelle 3: Zusammensetzung, Volumenschrumpf, Biegefestigkeit und E-Modul der nicht erfindungsgemäßen Dentalkomposite K-l und K-2
Tabelle 4: Zusammensetzung, Volumenschrumpf, Biegefestigkeit und E-Modul der erfindungsgemäßen Dentalkomposite K-3 und K-4
Bestimmung der Biegefestigkeit und des E-Moduls
Biegefestigkeit und E-Modul wurden bestimmt. Hierzu erfolgte die Herstellung von Prüfkörpern entsprechend ISO 4049:2009.
Die Prüfkörper wurden durch Belichtung mit einem HiLite®power Lichtpolymerisationsgerät (Firma Heraeus) hergestellt. Hierzu wurden die Dentalkomposite in den Prüfkörperformen (40 mm x 2 mm x 2 mm) jeweils 90 s von beiden Seiten belichtet. Die Prüf körper wurden 24 Stunden in destilliertem Wasser bei 37°C ge lagert. Die Bestimmung der Biegefestigkeit und des E-Moduls erfolgte mit einer Zwick Universalprüfmaschine. Angegeben ist der Mittelwert aus 6 Einzelmessungen und die Standardabwei chung.
Volumenschrumpf
Der Volumenschrumpf wurde berechnet aus der Differenz der Dichte p der Dentalkomposite vor (VA) und 24 Stunden nach (NA) der Aushärtung. Pro Komposit wurden jeweils 3 Proben gemessen, der Mittelwert wurde als Dichte verwendet. Für die Dichte-Be stimmung der Komposite nach Aushärtung wurden zylindrische Prüfkörper (8 mm Durchmesser und 2 mm Höhe) durch Belichtung mit einem HiLite power Lichtpolymerisationsgerät (Firma Hera-
eus) hergestellt. Die Belichtung erfolgte 90 s vonbeiden Sei ten des Prüfkörpers. Diese wurden 24 Stunden bei 23°C trocken gelagert. Für die Messung der Dichte der ausgehärteten und un- ausgehärteten Komposite wurde ein Helium Gaspyknometer (Accu- pyc III 1340) eingesetzt.
Der Volumenschrumpf VS ergab sich aus der folgenden Formel:
VS = 100 % x (PNA - PVA) / PNA·
Dynamische Viskosität (Scherraten)
Die dynamische Viskosität wurde mittels eines Kinexus DSR der Firma Malvern Instruments Ltd. gemessen. Dabei wurde eine Platte-Platte Geometrie mit einem Durchmesser der oberen Plat te von 25 mm und einer Spaltbreite von 0,1 mm verwendet. Es wurde ein Schubspannungsbereich von 1 Pa bis 50 Pa bei der Messung überstrichen. Der Wert bei 50 Pa Schubspannung wurde für die Auswertung herangezogen. Die Messung erfolgt bei einer konstanten Probentemperatur von 23 °C, die durch die interne Temperierung des Geräts überwacht und konstant gehalten wurde.
GPC-Messunq
Die GPC-Messung erfolgte auf einer GPC-Anlage (PSS SECcurity GPC System, Fa. PSS Polymer Standards Service GmbH) mit Säule nofen und RI-Detektor. Zur Trennung der Bestandteile wurde folgende Säulenkombination eingesetzt: Vorsäule VA 50/7.7 Nucleogel GP 5 P, Trennsäulen VA 300/7.7 Nucleogel GPC 104-5 und VA 300/7.7 Nucleogel GPC 500-5 (alle von Macherey & Na gel). Die Säulen wurden bei 20°C thermostatiert. Die Proben konzentration betrug 1 %. Es wurden je 20 mΐ Probe injiziert und als Laufmittel wurde THF ((Merck 109731) eingesetzt. Der Fluss des Laufmittels betrug 0,5 ml/min.
Zum Gegenstand der Offenbarung zählen ferner auch die weiteren Aspekte, die auch ohne ein spezifisches Masseverhältnis Y = m(M2)/m(Ml) der Basismonomere M2 zu Ml von 0,9 < Y < 20, be vorzugt 0,9 < Y < 10, bevorzugter 0,95 < Y < 3, einen eigen ständigen erfinderischen Gehalt aufweisen. Die weiteren Aspek te der Offenbarung sind in Form von Klauseln (im Sinne der Entscheidung J15/81 der juristischen Beschwerdekammer des EPA) nachfolgend aufgeführt:
Klausel 1. Monomermischung zur Herstellung eines Dentalmateri als, umfassend: a. mindestens ein Basismonomer Ml der folgenden Formel 1:
PG-S-A-S- [OOC— K— COO— S— A— S ] n— PG (Formel 1), mit
PG = eine polymerisierbare Gruppe ausgewählt aus OOC-CH=CH2 und -OOC-C (CH3)=CH2;
S = eine Abstandsgruppe ausgewählt aus unverzweigtem und ver zweigtem Alkylen mit Cl-ClO-Kohlenstoffatomen, welches zusätz lich in der Kohlenstoffkette Sauerstoff oder -OOC- enthalten kann, vorzugsweise Methylen, oder S entfällt;
A = eine aliphatische polycyclische Gruppe, vorzugsweise eine aliphatische tricyclische Kohlenwasserstoffgruppe, in der ein oder mehrere Wasserstoffatome jeweils unabhängig voneinander durch Cl-C4-Alkylreste, Cl-C4-Alkoxyreste, Fluoratome, Chlora tome oder Trifluormethyl-gruppen ersetzt sein können, weiter vorzugsweise Tricyclodecanylen, noch weiter vorzugsweise Tri- cyclo[5.2.1.0/2,6]decanylen;
K = eine aliphatische acyclische oder cyclische, gesättigte oder ungesättigte Einheit mit Cl-ClO-Kohlenwasserstoffatomen, vorzugsweise mit C3-C1O-Kohlenwasserstoffatomen, weiter vor zugsweise eine gesättigte cycloaliphatische Einheit, noch wei ter vorzugsweise 1,4-Cyclohexanylen; n = 1-9, vorzugsweise 1-5, weiter vorzugsweise 1-4; b. mindestens ein Basismonomer M2 der folgenden Formel 2:
PG' -S' -A' -S' -PG' (Formel 2), mit
PG' = eine polymerisierbare Gruppe ausgewählt aus OOC-CH=CH2 und -OOC-C (CH3)=CH2;
S' = eine Abstandsgruppe ausgewählt aus unverzweigtem und ver zweigtem Alkylen mit Cl-ClO-Kohlenstoffatomen, welches zusätz lich in der Kohlenstoffkette Sauerstoff oder -OOC- enthalten kann, vorzugsweise Methylen, oder S' entfällt;
A' = eine aliphatische polycyclische Gruppe, eine aliphatische tricyclische Kohlenwasserstoffgruppe, in der ein oder mehrere Wasserstoffatome jeweils unabhängig voneinander durch C1-C4- Alkylreste, Cl-C4-Alkoxyreste, Fluoratome, Chloratome oder Trifluormethylgruppen ersetzt sein können, weiter vorzugsweise Tricyclodecanylen, noch weiter vorzugsweise Tricyc- lo[5.2.1.0/2,6]decanylen .
Klausel 2. Monomermischung nach Klausel 1, dadurch gekenn zeichnet, dass in der Monomermischung mehrere Basismonomere Ml, bevorzugt mindestens zwei Basismonomere M2, bevorzugter
mehr als zwei Basismonomere Ml, noch bevorzugter mehr als drei Basismonomere Ml, noch weiter bevorzugter mehr als vier Basis monomere Ml vorhanden sind.
Klausel 3. Monomermischung nach Klausel 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, dass das Basismonomer M2 ausgewählt ist aus Bis (methacryloyloxymethyl)tricyclo [5.2.1.0/2,6]decan,
Bis (acryloyloxymethyl)tricyclo [5.2.1.0/2,6]decan und Gemi schen hiervon, vorzugsweise ist das Basismonomer M2 Bis(metha cryloyloxymethyl )tricyclo[5.2.1.0/2,6]decan.
Klausel 4. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomermischung ein Basismo nomer M3 umfasst, welches sich von den Basismonomeren Ml der Formel 1 und M2 der Formel 2 unterscheidet.
Klausel 5. Monomermischung nach Klausel 4, dadurch gekenn zeichnet, dass das Basismonomer M3 ausgewählt ist aus Urethan- basierten Monomeren, vorzugsweise ausgewähl aus difunktionel- len Urethan (meth)acrylaten, mehrfachfunktionellen Urethan (meth)acrylate und Gemischen hiervon, weiter vorzugs weise Urethandi(meth)acrylaten, noch weiter vorzugsweise Uret- handi (meth)acrylaten ausgewählt aus linearen oder verzweigten Alkyen-funktionalisierten Urethandi(meth)acrylaten und Uret handi (meth)acrylat-funktionalisierten Polyethern.
Klausel 6. Monomermischung nach Klausel 4 oder 5, dadurch ge kennzeichnet, dass das Basismonomer M3 ausgewählt ist aus
7.7.9-Trimethyl-4,13-dioxo-3, 14-dioxa-5,12-diazahexadecan-
1.16-diyl-bis (2-methylacrylat), 7,9,9-Trimethyl-4,13-dioxo-
3,14-dioxa-5,12-diazahexadecan-l ,16-diyl-bis(2-methylacrylat),
7.7.9-Trimethyl-4,13-dioxo-3, 14-dioxa-5,1 2-diaza-hexadecan-
1.16-diol-diacrylat, 7,9,9-Trimethyl-4,13-dioxo-3,14-dioxa-5,1 2-diaza-hexadecan-l,1 6-diol-diacrylat und Gemischen hiervon.
Klausel 7. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Basismonomere jeweils in den folgenden Massenanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse der Mo nomermischung, enthalten sein können:
Basismonomer Ml von 2 bis 52,5 Gew.-%, vorzugsweise von 5 bis 52,5 Gew.%, weiter vorzugsweise von 12,5 bis 52,5 Gew.—%
Basismonomer M2 von 23 bis 96 Gew.-%, vorzugsweis von
47.5 bis 95,5 Gew.-%, weiter vorzugsweise von 47,5 bis
87.5 Gew.-%;
Basismonomer M3 von 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 30 Gew.-%, weiter vorzugsweise von 1 bis 15 Gew.-%.
Klausel 8. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomermischung die Basismo nomere Ml und M2 in einem Massenanteil von 25 Gew.-% oder mehr, bevorzugter von 50 Gew.-% oder mehr, noch bevorzugter von 70 Gew.-% oder mehr, weiter bevorzugt von 85 Gew.-% oder mehr, noch weiter bevorzugter von 100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmassen der Monomermischung, umfasst bzw. aus diesen be steht.
Klausel 9. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomermischung die Basismo nomere Ml, M2 und optional M3 in einem Massenanteil von 95 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise von 99 bis 100 Gew.-%, weiter vor zugsweise 100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Monomer mischung, umfasst bzw. aus diesen besteht.
Klausel 10. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Monomermischung kein Mono mer enthalten ist, das eine Bisphenol A-Struktur aufweist,
vorzugsweise kein 2,2-Bis[4-(2-hydroxy-3-(meth)acryloxypro- poxy)phenyl]-propan (BisGMA) und kein ethoxyliertes Bisphenol A-Di (meth)acrylat (BisEMA) enthalten ist.
Klausel 11. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Monomermischung kein Mono mer ausgewählt aus niedermolekularen und niederviskosen Mono- und Di(meth)acrylaten, vorzugsweise kein Monomer mit einer Viskosität bei einer Temperatur von 23°C kleiner als 0,05 Pa s und/oder mit einer partiellen Wasserlöslichkeit, enthalten ist.
Klausel 12. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomermischung frei von Hex- andioldiacrylat (HDDA), Hexandioldimethacrylat (HDDMA), Trie- thylenglycoldiacrylat (TEGDA) und/oder Triethylenglycoldime- thacrylat (TEGDMA) ist.
Klausel 13. Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomermischung bei einer Temperatur von 23°C eine Viskosität von 0,2 bis 10, vorzugs weise 1 bis 6 Pa s aufweist.
Klausel 14. Verwendung der Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 13 zur Herstellung eines radikalisch polymeri sierbaren Dentalmaterials, vorzugsweise eines Dentalkomposits, Stumpfaufbau-, Wurzelkanalfüllungs-, Füllungs-, Unterfüllungs- , Befestigungs-, Kronen-, Brücken-, Res-taurations- und/oder Prothesenmaterials .
Klausel 15. Polymerisierbares Dentalmaterial, umfassend: a) die Monomermischung nach einer der Klauseln 1 bis 13;
b) optional mindestens einen Initiator oder ein Initiator system für die radikalische Polymerisation; c) optional Füllstoffe; d) optional dentalübliche Additive.
Klausel 16. Dentalmaterial nach Klausel 15, dadurch gekenn zeichnet, dass die Bestandteile in dem Dentalmaterial in den folgenden Massenanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse des Den talmaterials, enthalten sein können: a) die Monomermischung von 1 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise von 20 bis 95 Gew.-%; b) der mindestens eine Initiator oder ein Initiatorsystem für die radikalische Polymerisation von 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-%; c) die Füllstoffe von 0 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 95 Gew.-%, weiter vorzugsweise von 1 bis 85 Gew.-%, noch weiter vorzugsweise von 20 bis 80 Gew.-%; d) die dentalüblichen Additive von 0 bis 5 Gew.-%, vorzugs weise von 0,001 bis 5 Gew.-%.
Klausel 17. Dentalmaterial nach einer der Klauseln 15 bis 16 zur Anwendung in einem therapeutischen Verfahren als Dental- komposit, Füllungs-, Unterfüllungs-, Befestigungs-, Stumpfauf bau-, Wurzelkanalfüllungs-, Kronen-, Brücken-, Restaurations und/oder Prothesenmaterial.
Klausel 18. Dentalmaterial nach einer der Klauseln 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmaterial thermisch,
chemisch und/oder photochemisch, vorzugsweise durch UV- und/oder sichtbares Licht ausgehärtet wird.
Klausel 19. Dentalmaterial nach einer der Klauseln 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmaterial lichthärtbar ist.
Klausel 20. Dentalmaterial nach einer der Klauseln 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Dentalmaterial Campherchi- non (CQ) als Initiator und 2-Ethylhexyl-p-(dimethylamino)ben- zoat (EHA) als Co-Initiator enthalten sind.
Klausel 21. Dentalmaterial nach einer der Klauseln 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalmaterial keine Bisphe- nol-haltige Verbindung, vorzugsweise keine Verbindung mit ei nem Bisphenol A-basierten Strukturelement enthält.
Klausel 22. Ausgehärtetes Dentalmaterial, hergestellt aus einem polymerisierbaren Dentalmaterial nach einer der Klauseln 15 bis 21.