Lagersystem
Die Erfindung betrifft ein Lagersystem, welches zumindest eine Station, wie eine Wareneinlage rungs-, Warenumlagerungs-, Warenkommissionierungs- und/oder Warenauslagerungsstation und ein Hochregallager umfasst. Das Hochregallager weist eine Vielzahl von nebeneinander und übereinander angeordneten Lagerplätzen für die Lagerung von Waren auf, wobei das La gersystem ferner mindestens ein verfahrbares Warentransportfahrzeug umfasst, das dazu ein gerichtet ist, mindestens eine Ware von der Station zu einem beliebigen Lagerplatz oder umge kehrt ohne ein Umladen der Ware auf ein anderes Warentransportfahrzeug oder ein anderes Transportmittel zu transportieren. Die Erfindung betrifft ferner ein Warentransportfahrzeug für ein entsprechendes Lagersystem.
Gattungsgemäße Lagersysteme sind gemeinsam mit ihren Warentransportfahrzeugen dazu eingerichtet, einen möglichst effizienten Materialfluss zwischen einem Hochregallager und ge gebenenfalls auch einer Vielzahl von Stationen wie beispielsweise Wareneinlagerungs-, Waren umlagerungs-, Warenkommissionierungs- und/oder Warenauslagerungsstationen zu ermögli chen.
Die Stationen selbst können als Arbeitsstationen für Personen und/oder Roboter eingerichtet sein, an welchen wenigstens eine Person und/oder wenigstens ein Roboter Waren manipulieren, die dem Hochregallager entnommen wurden oder die in dem Hochregallager eingelagert werden sollen.
Problematisch an den aus dem Stand der Technik bekannten Lagersystemen und Warentransportfahrzeugen ist, dass diese nicht daraufhin optimiert sind, die Arbeitsabläufe an den Stationen, also die von den Personen und/oder Robotern durchgeführten Arbeitsschritte wie beispielsweise das Kommissionieren einzelner Versandpakete, möglichst effizient zu gestalten.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Lagersystem beziehungsweise ein verbessertes Warentransportfahrzeug bereitzustellen, mittels derer der Transport der Waren optimiert und insbesondere die Arbeitsabläufe an der Station effizienter gestaltet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lagersystem gemäß Anspruch 1 und durch ein Warentransportfahrzeug gemäß Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist ein Lagersystem vorgesehen, das zumindest eine Station, wie eine Wareneinlagerungs-, Warenumlagerungs-, Warenkommissionierungs- und/oder Warenauslagerungsstation und ein Hochregallager umfasst. Das Hochregallager weist eine Vielzahl von nebeneinander und übereinander angeordneten Lagerplätzen für die Lagerung von Waren auf, wobei das Lagersystem ferner mindestens ein verfahrbares Warentransportfahrzeug umfasst, das dazu eingerichtet ist, mindestens eine Ware von der Station zu einem beliebigen Lagerplatz oder umgekehrt ohne ein Umladen der Ware auf ein anderes Warentransportfahrzeug oder ein anderes Transportmittel zu transportieren.
Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass das Warentransportfahrzeug dazu eingerichtet ist, sich für den Transport der Ware sowohl im horizontal orientierten Bereich zwischen der Station und dem Hochregallager als auch horizontal und vertikal im Hochregallager zu bewegen. Das Warentransportfahrzeug und die dem Warentransportfahrzeug zugeordneten Verfahrwege sind dabei so ausgebildet, dass ein möglichst flexibler Warentransport zwischen dem Hochregallager und der Station und darüber hinaus auch zwischen einzelnen Lagerplätzen des Hochregallagers erreicht wird. Insbesondere ist es so möglich, dass mehr als ein Warentransportfahrzeug im Bereich der Station zur Aufnahme und/oder Abgabe von Waren positioniert werden kann. Die Warentransportfahrzeuge und die Station können dabei so eingerichtet sein, dass zwei oder mehr Warentransportfahrzeuge gegebenenfalls auch gleichzeitig an der Station zur
Aufnahme und/oder Abgabe von Waren positionierbar sind. Das Warentransportfahrzeug kann ferner dazu eingerichtet sein, alle T ransporttätigkeiten selbständig beziehungsweise autonom durchzuführen. Es kann sich damit um ein Roboterfahrzeug mit entsprechender Steuerung/Regelung, Sensorik und Antriebseinrichtung handeln.
Mit der Aufnahme von Waren ist vorliegend gemeint, dass eine Ware oder mehreren Waren beispielsweise aus einem Lagerplatz oder aus der Station von dem Warentransportfahrzeug entnommen werden, um vom Warentransportfahrzeug transportiert werden zu können. Mit der Abgabe von Waren ist entsprechend umgekehrt gemeint, dass eine Ware oder mehrere Waren von dem Warentransportfahrzeug an der Station oder an einem Lagerplatz abgelegt werden.
Die Aufnahme beziehungsweise Abgabe der Waren kann hierbei von dem Warentransportfahrzeug selbst oder von sonstigen Hilfsmitteln durchgeführt oder unterstützt werden, die Aufnahme beziehungsweise Abgabe von Waren kann auch als Ein- beziehungsweise Ausfördem der auf dem Warentransportfahrzeug vorgesehenen oder vorsehbaren Ware bezeichnet werden.
In einer bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass wenigstens ein Teil der Lagerplätze des Hochregallagers Vertikalträger und Horizontalträger umfasst, wobei die Horizontalträger je wenigstens einen Horizontalverfahrbereich umfassen, an dem das Warentransportfahrzeug horizontal verfahrbar ist und die Vertikalträger je wenigstens einen Vertikalverfahrbereich umfassen, an dem das Warentransportfahrzeug vertikal verfahrbar ist. Die Verfahrbereiche sind diejenigen Bereich, entlang derer das Warentransportfahrzeug verfahrbar ist und mit denen das Warntransportfahrzeug dabei in Kontakt ist. Die Verfahrbereiche können demnach wenigstens abschnittsweise integraler Bestandteil der Lagerplätze sein, was die Herstellung und den Aufbau des Systems vereinfacht. Selbstverständlich kann der Verfahrbereich des Warentransport fahrzeuges zusätzlich zu den Trägern der Lagerplätze weitere Bereiche umfassen, wie insbe sondere Abschnitte zwischen dem Hochregallager und der Station. Bei diesen Abschnitten kann es sich um einfache, insbesondere ebene Bodenbereiche handeln, auf denen das Warentrans portfahrzeug verfahrbar ist und auf denen das Hochregallager und/oder die Station positioniert ist. Alternativ oder Zusätzlich kann der Verfahrbereich des Warentransportfahrzeuges komplexere Strukturen wie beispielsweise Schienen und/oder Verbindungsregale umfassen, über die das Warentransportfahrzeug zwischen dem Hochregallager und der Station verfahrbar ist. Das Warentransportfahrzeug ist dazu eingerichtet, alle Bewegungen selbständig, das heißt ohne externe elektromechanische Antriebe oder sonstige Komponenten durchzuführen. Das Warentransportfahrzeug kann ferner unabhängig von gegebenenfalls weiteren vorhandenen Warentransportfahrzeugen im Bereich des Lagersystems verfahren werden, wobei es selbstverständlich dazu eingerichtet ist, Kollisionen mit diesen anderen Warentransportfahrzeugen zu verhin-
dern. Das Hochregallager kann so ausgebildet sein, dass das Warentransportfahrzeug unterschiedliche Reihen des Hochregallagers anfahren kann, ohne dazwischen auf dem Untergrund des Hochregallagers verfahren zu müssen.
In einer besonders bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Horizontalverfahrbereiche zweier benachbarter Lagerplätze durch einen Vertikalverfahrbereich getrennt sind und/oder dass die Vertikalverfahrbereiche eine Zahnstange, eine Kette und/oder eine Lochplatte umfassen. Derartige konstruktive Ausgestaltungen bieten eine besonders einfache und kostengünstige Möglichkeit, ein Warentransportfahrzeug zu nutzen, welches autonom unterschiedliche Ebenen eines Hochregallagers anfahren kann.
In einerweiteren besonders bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass zwischen Horizontalverfahrbereichen und Vertikalverfahrbereichen Richtungsänderungsbereiche vorgesehen sind, die eine Richtungsänderung der Bewegung des Warentransportfahrzeugs zwischen einer horizontalen und einer vertikalen Richtung ermöglichen. Die Richtungsänderungsbereiche können beispielsweise Aussparungen der Horizontalverfahrbereiche und/oder der Vertikalverfahrbereiche umfassen.
In einerweiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Warentransportfahrzeug mechanisch dazu eingerichtet ist, zu einem gegebenen Zeitpunkt entweder nur horizontal oder nur vertikal beweglich zu sein. Hierdurch wird eine Sicherung bereitgestellt, die ein fehlerhaftes Verfahren des Warentransportfahrzeugs verhindert und damit die Verfügbarkeit des Warentransportfahrzeugs sowie des Lagersystems insgesamt steigert.
In einer besonders bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Vertikalverfahrbereiche ver setzt von den Horizontalverfahrbereichen angeordnet sind, so dass die Vertikalverfahrbereiche weiter als die Horizontalverfahrbereiche von einem Verfahrraum des Warentransportfahrzeugs angeordnet sind, in dem sich das Warentransportfahrzeug beim Verfahren befindet. Die genannte versetzte Anordnung der Vertikalverfahrbereiche und der Horizontalverfahrbereiche kann so verstanden werden, dass die Vertikalverfahrbereiche tiefer innerhalb der Struktur des Hochregallagers positioniert sind als die Horizontalverfahrbereiche. Denkbar ist auch eine Ausführung, bei der beide Verfahrbereiche gleich tief bezogen auf das Hochregallager angeordnet sind oder bei der die Horizontalverfahrbereiche tiefer innerhalb der Struktur des Hochregallagers positioniert sind als die Vertikalverfahrbereiche.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Hochregallager wenigstens zwei parallel angeordnete und voneinander beabstandete Hochregalreihen mit je wenigstens
einem Horizontalverfahrbereich umfasst, wobei das Warentransportfahrzeug an den Horizontalverfahrbereichen horizontal verfahrbar ist, und/oder dass der Horizontalverfahrbereich ein eiförmiges und/oder ein L-förmiges Profil aufweist. Derartige Ausführungen vereinfachen die konstruktive Ausgestaltung des Lagersystems mit seinem Warentransportfahrzeug weiter. Insbesondere wird dabei der flexible Warentransport mittels des Warentransportfahrzeugs weiter vereinfacht. Dieser Vorschlag erlaubt es, die Warentransportfahrzeuge übereinander, horizontal zu bewegen und so einen möglichen Stau in der Gasse, zwischen den beiden Hochregallagern zu vermeiden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Warentransportfahrzeug selbständig verfahrbar ist, und/oder dass das Warentransportfahrzeug über wenigstens einen Vertikalverfahrbereich von einem Horizontalverfahrbereich zu einem davon vertikal beabstandeten anderen Horizontalverfahrbereich selbständig verfahrbar ist, und/oder dass das Warentransportfahrzeug für das Ein- oder Ausfördern der auf dem Warentransportfahrzeug vorgesehenen oder vorsehbaren Ware ein Fördermittel, wie ein durch einen Antrieb antreibbares Transportband oder eine durch einen Antrieb antreibbare Rollenbahn umfasst. Bei dem Fördermittel kann es sich alternativ oder zusätzlich um eine Greifvorrichtung oder eine sonstige Vorrichtung handeln, die dazu eingerichtet ist, Waren zwischen dem Warentransportfahrzeug und einem davon beabstandeten Lagerplatz zu bewegen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Station ein Transportband und/oder eine Rollenbahn umfasst, wobei das Transportband und/oder die Rollenbahn dazu eingerichtet ist, mindestens eine Ware von dem Warentransportfahrzeug zu einem Arbeitsplatz am Transportband und/oder an der Rollenbahn zu transportieren. Das Transportband bezie hungsweise die Rollenbahn wird vorliegend explizit als Bestandteil der Station aufgefasst.
Das Transportband beziehungsweise die Rollenbahn ermöglicht es, die Waren in einer be stimmten Reihenfolge vorzuhalten und zu transportieren. Sollen die Waren beispielsweise von einer Person oder einem Roboter kommissioniert werden, so können die Waren genau in der Reihenfolge bereitgestellt werden, in welcher sie beispielsweise einer einzelnen Paketsendung hinzuzufügen sind. Das Transportband beziehungsweise die Rollenbahn ermöglichen es dabei ferner, dass die Waren in möglichst geringen räumlichen beziehungsweise zeitlichen Abständen der Person beziehungsweise dem Roboter bereitgestellt werden. Die Person beziehungsweise der Roboter muss so nicht zeitintensiv auf eine nachfolgende Bereitstellung einer nachfolgenden Ware durch ein nachfolgendes Warentransportfahrzeug warten, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Gemäß dem Stand der Technik werden Waren nämlich von einem Warentransportfahrzeug direkt, das heißt ohne zwischengeschaltetem Transportband beziehungsweise ohne zwischengeschaltete Rollenbahn einem Roboter beziehungsweise einer Person zur
weiteren Manipulation der Waren bereitgestellt. Muss dann eine nachfolgende Ware ebenfalls dem Roboter beziehungsweise der Person bereitgestellt werden, so muss zunächst das aktuell genutzte Warentransportfahrzeug seinen Platz am Roboter beziehungsweise an der Person freimachen, damit sich das nachfolgende Warentransportfahrzeug mit der nachfolgenden Ware dem Roboter beziehungsweise der Person nähern kann.
In einerweiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Station wenigstens ein Kommissionierungsregal umfasst, dass dazu eingerichtet ist, vom Warentransportfahrzeug sowohl horizontal wie auch vertikal befahren zu werden. Das Kommissionierungsregal erleichtert dabei die flexible Platzierung der Waren auf dem Transportband beziehungsweise auf der Rollenbahn. Selbstverständlich kann das Kommissionierungsregal so dimensioniert sein, dass gleichzeitig mehr als ein einzelnes Warentransportfahrzeug darin verfahrbar ist. Hierdurch wird es vereinfacht, Waren auf dem Transportband beziehungsweise auf der Rollenbahn in einer gewünschten Reihenfolge zu positionieren.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Kommissionierungsregal Vertikalträger und Horizontalträger umfasst, wie die Lagerplätze des Hochregallagers. Die Träger des Kommissionierungsregals können dabei baugleich zu den T rägern des Hochregallagers ausgebildet sein, so dass die Verfahrbarkeit des Warentransportfahrzeuges sowohl im Hochregallager als auch im Kommissionierungsregal ermöglicht wird. Insbesondere ist es denkbar, dass die Träger des Kommissionierungsregals und des Hochregals gleiche Querschnitte aufweisen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Kommissionierungsregal mehr stöckig ausgebildet ist und/oder dass an beiden Längsseiten des Transportbandes und/oder der Rollenbahn je wenigstens ein Kommissionierungsregal angeordnet ist und/oder dass das Wa rentransportfahrzeug dazu eingerichtet ist, selbständig das Kommissionierungsregal zu befah ren und/oder dass das Kommissionierungsregal direkt am oder im Hochregallager, als Teil des Hochregallagers oder davon beabstandet, eingerichtet ist.
Je nach konkreter Ausgestaltung des Kommissionierungsregals ist es somit denkbar, im Fall eines separaten Kommissionierungsregals, das von dem Hochregallager beabstandet ist, zwischen dem Kommissionierungsregal und dem Hochregallager Verfahrloops oder sonstige Verbindungseinrichtungen vorzusehen, die den Wechsel von Gassen ermöglichen, so dass das Warentransportfahrzeug von allen Hochregalgassen zu allen Kommissionierbereichen beziehungsweise Plätzen der Station beziehungsweise des Kommissionierungsregals verfahren kann. Als Hochregalgassen können vorliegend Verfahrwege für das Warentransportfahrzeug angesehen werden, die zwischen einzelnen Regalen des Hochregallagers angeordnet sind.
In einer Ausführung der Erfindung mit zwei entlang des Transportbandes beziehungsweise der Rollenbahn angeordneten Kommissionierungsregalen ist es einfacher möglich, dass mehrere Warentransportfahrzeuge gegebenenfalls auch von beiden Längsseiten des Transportbandes beziehungsweise der Rollenbahn insbesondere gleichzeitig oder in engen zeitlichen Abständen Colli beziehungsweise Waren auf das Transportband beziehungsweise auf die Rollenbahn aufgeben können. Hierdurch wird das Bilden einer gewünschten Warensequenz beziehungsweise Sequenz von Colli vereinfacht, wodurch wiederum die Effizienz der die Waren manipulierenden Person beziehungsweise des die Waren manipulierenden Roboters gesteigert wird.
Daher ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das Lagersystem eine Sequenzierungsvorrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist, die in dem Kommissionierungsregal, auf den in dem Kommissionierungsregal fahrenden Warentransportfahrzeug und/oder in den Lagerplätzen des Kommissionierungsregals gelagerten Waren in einer vorgegebenen bzw. vorgebbaren (z.B. von einem Lager- oder Verpackungssteuerungsprogramm) Reihenfolge auf das Transportband bzw. Rollenbahn auszugeben.
In einer alternativen Ausgestaltung des Vorschlages ist vorgesehen, dass das Kommissionierungsregal als Teil des Hochregallagers eingerichtet ist. Eine solche Ausgestaltung ist platzsparend.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Kommissionierungsregal niedriger und/oder kürzer ausgebildet ist als das Hochregallager. Die Größe des Kommissionierungsregals kann insbesondere an die Größe der Station angepasst sein und/oder daran, wie viele Warentransportfahrzeuge gleichzeitig oder innerhalb von kurzer Zeit Zugang zum Trans portband beziehungsweise zu der Rollenbahn der Station haben sollen. Das Kommissionie rungsregal kann innerhalb eines Hochregals integriert sein, wobei beispielsweise das T rans- portband beziehungsweise die Rollenbahn der Station wenigstens teilweise zwischen zwei Reihen des Hochregals positioniert ist und die dem Transportband beziehungsweise der Rollenbahn benachbarten Abschnitte des Hochregallagers als Kommissionierungsregal ausgebildet sind beziehungsweise als solches funktionieren.
Das Kommissionierungsregal kann alternativ oder zusätzlich über dem Transportband beziehungsweise über der Rollenbahn angeordnet sein, wobei die Warentransportfahrzeuge dazu ausgebildet sein können, Waren von oben auf das T ransportband beziehungsweise auf die Rollenbahn ablegen zu können.
Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der Lagerplatz als aktiv oder passiv antreibbarer Gurtförderer ausgebildet ist. Alternativ ist vorgesehen, dass der Lagerplatz mit einer Warenschieb- oder Warenziehvorrichtung ausgestattet ist. Die Möglichkeit, dass die Ware im Lagerplatz bewegbar ist, eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Zunächst ist es möglich, dass der Lagerplatz effizienter mit Ware gefüllt werden kann, also zum Beispiel kleinere Warenstücke effizienter auf einem Lagerplatz gelagert werden können. Es ist aber auch vorgesehen, dass der Lagerplatz auch eine Transportaufgabe für die Ware übernimmt, wobei vorzugsweise der jeweilige Lagerplatz an der Vorder- und Rückseite einer Gasse anschließt, in welcher zum Beispiel mit dem Warentransportfahrzeug die Ware übernommen oder von wo die Ware eingelagert werden kann. Bei breiteren Hochregallagern ist es natürlich möglich, dass die benachbarten Lagerplätze je mit korrespondierenden, benachbarten Lagerplätzen und entsprechenden Fördermittel ausgestattet sind und auch so eine von dem Warentransportfahrzeug autarke Bewegung der Ware erlaubt.
Natürlich ist möglich, dass eine kombinierte Vorrichtung eingesetzt wird, die sowohl als Warenschieb-, wie auch als Warenziehvorrichtung, je nach Bewegungsrichtung des Aktuators eingesetzt wird. Alternativ ist es auch vorgesehen, dass das Warentransportfahrzeug, gegebenenfalls jedes Warentransportfahrzeug des Lagersystems, mit einer entsprechenden Warenschieb- und/oder Warenziehvorrichtung ausgestattet ist.
Ein aktiv angetriebener Gurtförderer ist vorzugsweise mit einem eigenen, von der Steuerung des Lagersystems kontrollierten und beherrschten Elektromotor ausgestattet.
Bei einem passiv angetriebenen Gurtförderer wird die Förderleistung bzw. Fördererenergie von einem anderen Element des Lagersystems abgeleitet. Zum Beispiel ist das Warentransportfahr zeug mit einem entsprechenden Antrieb ausgestattet, der mit dem Lagerplatz koppelbar ist und so den passiven Gurtförderer mit Antriebsenergie versorgt. Dies kann zum Beispiel durch einen entsprechenden Zapfwellenansatz oder ähnlichen erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass der Lagerplatz einen teleskopierbaren Lagerplatzabschnitt aufweist und die auf dem Lagerplatz gelagerte Ware durch den teleskopierbaren Lagerplatzabschnitt bewegbar ist, insbesondere in die Gasse zwischen den einzelnen Hochregallagern hinein- oder herausförderbar ist. Auch mit diesem Mittel ist eine Bewegung der Ware auf dem Lagerplatz realisierbar. Der Vorschlag erlaubt es auch, dass die Ware über die Gasse hinweg von einem Hochregallager in das nächste, benachbarte Hochregallager gefördert wird, ohne hierfür in der Gasse (temporär) ein Warentransportfahr-
zeug oder ein anderes Brückenelement vorzuhalten. GünstigerWeise ist in diesem Fall ein autarker Antrieb für den Lagerplatz, zum Beispiel mit einem Elektromotor und ein entsprechender mechanischer Antrieb und Führung für den teleskopierbaren Lagerplatzabschnitt vorgesehen.
Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Lagerplatz selber die mindestens eine Ware während der Lagerung bewegt, insbesondere quer zur Längserstreckung des Hochregallagers. Bislang war es üblich, dass das Hochregallager die zu lagernde Ware statisch aufnimmt und die Ware entweder durch das Regalbediengerät oder das Warentransportfahrzeug ein- und auch wieder ausgelagert wird, insbesondere wenn die Ware konfektioniert und verschickt werden soll. Für Optimierungszwecke ist es bereits vorgesehen gewesen, dass die Ware in dem Regallagersystem optimiert eingelagert wird, also zum Beispiel oftmals verwendete und benötigte Ware schnell erreichbar gelagert werden und Güter, die seltener umgeschlagen werden, eher in den entfernten Bereichen des Hochregallagers eingelagert werden. Entsprechende Algorithmen sind auch für die flexible Zuordnung der Lagerplätze an die Größe bzw. Menge der einzulagernden Güter hinlänglich bekannt. Für ein vollautomatisches Ein-und Auslagern der Güter ist es vorteilhaft, dass die Lagerplätze mit entsprechenden mit (aktiv oder passiv) antreibbaren Fördermitteln, wie Gurtförderer, teleskopierbarem Lagerplatzabschnitt oder ähnlichen ausgestattet sind, also die Lagerplätze mit einem entsprechenden Fördermittel ertüchtigt werden.
Dieses Fördermittel erlaubt aber jetzt einen zusätzlichen überraschenden Vorteil, da damit aus dem statischen Lager ein dynamisches Lager wird, in welchen der Lagerplatz die Ware je nach Algorithmus vorgegeben bewegt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist daher vorgesehen, dass der Lagerplatz das Lagersystem, insbesondere das Hochregallager eine aus mehreren Lagerplätzen bestehendes Pufferlager aufweist, in welchem die zu lagernde Ware, zumindest durch die Lagerplätze bewegt, vorgruppiert oder vorkommissioniert wird. Das Lagersystem wird durch diesen Vorschlag erheblich flexibler ersetzbar, da dieses Pufferlager oder Pufferband (aus mehreren einzelnen, jeweils antreibbaren Lagerplätzen bestehend) als eigene Station oder Vorstation für die Warenkommissionierung diese erheblich unterstützt und eine effizientere Bearbeitung erlaubt. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der vorbeschriebene Gedanke auch unabhängig von der eingangs beschriebenen Ausgestaltung des Lagersystems realisierbar ist, also dieses im Hochregallager angeordnete Pufferlager oder Pufferband ist auch realisierbar, wenn die Ware zwischen dem Lagerplatz und der Station auf weitere Fördermittel, wie zum Beispiel ein Regalbediengerät oder weitere Warentransportfahrzeuge mehrfach umgelagert werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Warentransportfahrzeug für ein Lagersystem wie beschrieben. Das Warentransportfahrzeug kann dabei dazu ausgebildet sein, einen Teil oder alle der weiter
oben in Verbindung mit dem Lagersystem genannten Merkmale beziehungsweise Funktionen zu realisieren.
In bevorzugter Ausführung ist denkbar, dass das Warentransportfahrzeug dazu eingerichtet ist, einzelne Waren zwischen einem Lagerplatz eines Hochregallagers und einem T ransportband und/oder einer Rollenbahn einer Station zu transportieren. Demnach kann das Warentransport fahrzeug nicht nur Behälter mit einer Vielzahl von Waren beziehungsweise Colli aufnehmen und transportieren, sondern eine beispielsweise für einen Kommissionierauftrag genau benötigte Anzahl von Waren, also auch einzelne Waren transportieren. Hierdurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen. So kann das Warentransportfahrzeug nach Durchführen eines Warentransportes direkt einen folgenden Warentransport durchführen und muss nicht erst überschüssige Waren an ihren Lagerplatz im Hochregallager zurück transportieren. Es wird ferner vereinfacht, unter schiedliche Waren gemeinsam mittels des Warentransportfahrzeuges zu transportieren. Denn es werden nur noch die gerade beispielsweise für einen aktuellen Kommissionierungsauftrag benötigten und keine weiteren Waren transportiert, was mehr Transportkapazität im Waren transportfahrzeug für andere, insbesondere nachfolgend benötigten Waren lässt. Die nachfol gend benötigten Waren können dabei beispielsweise dem aktuellen Kommissionierungsauftrag oder einem nachfolgenden Kommissionierungsauftrag zugeordnet sein.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind anhand der Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1 : eine schematische Draufsicht eines Teils des Lagersystems;
Figur 2: eine schematische Draufsicht des Lagersystems mit einer Kommissionierungs station samt Kommissionierungsregal;
Figur 3: eine schematische Seitenansicht des Lagersystems mit einer Kommissionie rungsstation samt Kommissionierungsregal; und Figur 4: eine schematische Draufsicht eines Lagerplatzes des Lagersystems.
Figur 1 zeigt einen Teil eines Lagersystems 1 zum Lagern von Waren beziehungsweise Colli. Das Lagersystem 1 ist in einer Draufsicht gezeigt. Das Lagersystem 1 umfasst zumindest eine Station 2, welche in den folgenden Figuren 2 und 3 näher erläutert wird. Bei der Station 2 kann es sich um eine Wareneinlagerungs-, Warenumlagerungs-, Warenkommissionierungs- und/oder eine Warenauslagerungsstation handeln. Das Lagersystem 1 umfasst ferner ein Hochregallager 3, mit einer Vielzahl von nebeneinander und/oder übereinander angeordneten Lagerplätzen 31 für die Lagerung von Waren. Das Hochregallager 3 kann eine Vielzahl von Regalreihen umfas sen, die insbesondere parallel zueinander angeordnet sein können.
Das Lagersystem 1 umfasst ferner mindestens ein verfahrbares Warentransportfahrzeug 4, das dazu eingerichtet ist, mindestens eine Ware von der Station 2 zu einem beliebigen Lagerplatz 31 oder umgekehrt ohne ein Umladen der Ware auf ein anderes Warentransportfahrzeug 4 o- der ein anderes Transportmittel zu transportieren. Das Warentransportfahrzeug 4 ist dazu eingerichtet, sich für den Transport der Ware sowohl im horizontal orientierten Bereich zwischen der Station 2 und dem Hochregallager 3 als auch horizontal und vertikal im Hochregallager 3 zu bewegen. In der Draufsicht der Figur 1 kann sich das Warentransportfahrzeug 4 zwischen zwei Regalreihen des Hochregallagers 3 in einer horizontalen Ebene, beziehungsweise in der Figur in einer vertikalen Richtung, bewegen.
Wenigstens ein Teil der Lagerplätze 31 des Hochregallagers 3 kann Vertikalträger 32 und Horizontalträger 33 umfassen, wobei die Horizontalträger 33 je wenigstens einen Horizontalverfahrbereich umfassen, an dem das Warentransportfahrzeug 4 horizontal verfahrbar ist und die Vertikalträger 32 je wenigstens einen Vertikalverfahrbereich umfassen, an dem das Warentransportfahrzeug 4 vertikal verfahrbar ist. Die Verfahrbereiche der Träger 32, 33 können einstückig mit den Trägern gefertigt sein. Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 sind im oberen Bereich fünf Lagerplätze 31 gezeigt, denen zwei Horizontalträger 33 zugeordnet sind. Die Anzahl der Lagerplätze 31, die den Horizontalträgern 33 und den Vertikalträgern 32 zugeordnet ist, kann jedoch größer oder kleiner sein, als dies in der Figur 1 gezeigt ist.
Die Vertikalträger 32 könne als Stützen des Hochregallagers 3 ausgebildet sein, die sich von einem Untergrund des Hoch reg allagers 3 nach oben erstrecken und an denen die Horizontalträger 33 angeordnet sind.
Im linken Bereich der Figur 1 ist erkennbar, dass die Horizontalträgern 33 zweier benachbarter Lagerplätze 31 durch einen Vertikalträger 32 getrennt sein können. So sind die beiden Horizon talträger 33 der oberen fünf Lagerplätze 31 von den unteren beiden Horizontalträgern 33 durch je einen Vertikalträger 32 getrennt. Die beiden mit dem Bezugszeichen 32 gekennzeichneten Vertikalträger 32 beabstanden dabei die ihnen benachbarten Horizontalträger 33. Die Horizontalträger 33 können mit den ihnen benachbarten Vertikalträgern 32 verschraubt und/oder verschweißt und/oder anderweitig gekoppelt sein.
Die Vertikalträger 32 können wenigstens eine Zahnstange, eine Kette und/oder eine Loch platte umfassen, die dazu ausgebildet sein können, dass das Warentransportfahrzeug 4 daran in vertikaler Richtung entlang des Hochregallagers 3 verfahren kann. Zwischen den Horizontalverfahrbereichen der Horizontalträger 33 und den Vertikalverfahrbereichen der Vertikalträger 32 können ferner Richtungsänderungsbereiche vorgesehen sein, die eine Richtungsänderung der Bewegung des Warentransportfahrzeugs 4 zwischen einer horizontalen und einer vertikalen Richtung ermöglichen. Bei den Richtungsänderungsbereichen kann es sich um Aussparungen
an den T rägern 32, 33 oder an jeweils einem der Träger 32, 33 handeln. Die Richtungsänderungsbereiche können Führungs- und/oder Stützabschnitte umfassen, die eine Richtungsänderung des Warentransportfahrzeuges ermöglichen.
Das Lagersystem 1 umfasst insbesondere im Bereich des Hochregallagers 3 Verfahrbereiche für das Warentransportfahrzeug 4, in denen dieses entweder in horizontaler Richtung oder in vertikaler Richtung verfahren kann. Um zu verhindern, dass es beim Verfahren des Warentransportfahrzeuges zu Fehlfunktionen kommt, kann vorgesehen sein, dass das Warentransportfahrzeug 4 mechanisch dazu eingerichtet ist, zu einem gegebenen Zeitpunkt entweder nur horizontal oder nur vertikal beweglich zu sein.
Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Vertikalverfahrbereiche versetzt von den Horizontalverfahrbereichen angeordnet sind, so dass die Vertikalverfahrbereiche weiter als die Horizontalverfahrbereiche von einem Verfahrraum des Warentransportfahrzeugs 4 angeordnet sind, in dem sich das Warentransportfahrzeug 4 beim Verfahren befindet. Da die Vertikalverfahrbereiche den Vertikalträgern 32 und die Horizontalverfahrbereiche den Horizontalträgern 33 zugeordnet sein können, können die Träger 32, 33 selbst entsprechend versetzt zueinander angeordnet sein.
Rechts in der Figur 1 ist ein Teil einer Reihe des Hochregallagers 3 gezeigt, die parallel zur links in Figur 1 gezeigten Reihe des Hochregallagers 3 angeordnet ist. Jede der beiden Hochregalreihen umfasst je wenigstens einen Horizontalverfahrbereich, wobei das Warentransportfahrzeug 4 an den beiden Horizontalverfahrbereichen horizontal verfahrbar ist. Die beiden Horizontalverfahrbereiche der beiden Hochregalreihen sind entsprechend parallel zueinander angeord net und so beabstandet, dass das Warentransportfahrzeug 4 mit seiner linken Seite auf dem lin ken Horizontalverfahrbereich aufliegt und mit seiner rechten Seite auf dem rechten Horizontal verfahrbereich aufliegt. Der Horizontalverfahrbereich kann ein C-förmiges und/oder ein L-förmi- ges Profil aufweisen, das ein Teil des Horizontalträgers 33 ist und an dessen horizontal ausgerichtetem Schenkel das Warentransportfahrzeug 4 verfährt.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann selbständig verfahrbar, also ein Roboterfahrzeug sein. Hierzu kann es sämtliche erforderliche Einrichtungen wie einen Antrieb, eine Regelung/Steuerung, eine Energieversorgung, Sensoreinrichtungen, Kommunikationsschnittstellen und Ähnliches umfassen.
Das Lagersystem 1 kann so ausgebildet sein, dass das Warentransportfahrzeug 4 über wenigstens einen Vertikalverfahrbereich von einem Horizontalverfahrbereich zu einem davon vertikal
beabstandeten anderen Horizontalverfahrbereich selbständig verfahrbar ist. Diese vertikale Verfahrrichtung des Warentransportfahrzeuges 4 entspricht der Richtung senkrecht zur Zeichenebene der Figur 1. Insbesondere ist es denkbar, dass das Warentransportfahrzeug 4 über insgesamt vier Vertikalverfahrbereiche beziehungsweise Vertikalträger 32 in einer vertikalen Richtung verfahrbar ist. Hierzu kann das Warentransportfahrzeug 4 beispielsweise so groß dimensioniert sein, dass es gleichzeitig an insgesamt vier Vertikalträger 32 gekoppelt und an diesen entlang in vertikaler Richtung verfahren werden kann.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann für das Ein- oder Ausfördern der auf dem Warentransportfahrzeug 4 vorgesehenen oder vorsehbaren Ware ein Fördermittel umfassen, wie beispielsweise ein durch einen Antrieb antreibbares Transportband oder eine durch einen Antrieb an- treibbare Rollenbahn.
Figur 2 zeigt das Lagersystem 1 in einer Draufsicht, wobei das Hochregallager 3 im oberen Bereich und eine Station 2 im unteren Bereich der Figur 2 erkennbar sind. Bei der Station 2 kann es sich beispielsweise um eine Kommissionierstation handeln, an der eine Person 20 Waren von einem Transportband 21 in einen Versandbehälter wie einen Versandkarton lädt.
Alternativ oder zusätzlich kann die Station 2 eine Rollenbahn umfassen. Das Transportband 21 und/oder die Rollenbahn können dazu eingerichtet sein, mindestens eine Ware von dem Warentransportfahrzeug 4 zu einem Arbeitsplatz am Transportband 21 und/oder an der Rollenbahn zu transportieren.
Die Station 2 kann ferner wenigstens ein Kommissionierungsregal 22 umfassen, das dazu ein gerichtet ist, vom Warentransportfahrzeug 4 sowohl horizontal wie auch vertikal befahren zu werden. Die Träger des Kommissionierungsregals 22 können dabei baugleich ausgebildet sein, wie die Träger des Hochregallagers 3, so dass das Warentransportfahrzeug 4 das Kommissio nierungsregal 22 und das Hochregallager 3 auf die gleiche Art und Weise befahren kann.
Wie Figur 3 zu entnehmen ist, kann das Kommissionierungsregal 22 mehrstöckig ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel sind bis zu fünf Stockwerke des Kommissionierungsregals 22 zu erkennen. Selbstverständlich kann auch eine davon unterschiedliche Anzahl von Stockwerken vorgesehen sein. Figur 3 zeigt weiter, dass sich zwei Warentransportfahrzeuge 4 gleichzeitig und übereinander im Kommissionierungsregal 22 befinden. Die Warentransportfahrzeuge 4 können das Kommissionierungsregal 22 befahren, um Waren auf das Transportband 21 abzulegen oder vom Transportband 21 aufzunehmen. Je nach Größe des Kommissionierungsregals 22 kann eine entsprechend große oder kleine Anzahl von Warentransportfahrzeugen 4 gleichzeitig im Kommissionierungsregal 22 verfahrbar sein.
Es kann an jeder Längsseite des Transportbandes 21 je ein Kommissionierungsregal 22 vorgesehen sein. Hierdurch können Warentransportfahrzeuge 4 von beiden Längsseiten des Transportbandes 21 und/oder der Rollenbahn zur Warenübergabe an diese heranfahren. Die Begriffe des Transportbandes 21 und der Rollenbahn sind vorliegend breit zu verstehen und können jegliche Einrichtungen umfassen, mittels derer Waren von den Warentransportfahrzeugen 4 an die Person 20 herangeführt werden können.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Warentransportfahrzeuge 4 dazu eingerichtet sind, selbständig das Kommissionierungsregal 22 zu befahren. Das Kommissionierungsregal 22 kann dabei von den Warentransportfahrzeugen in gleicher Art und Weise befahren werden, wie das Hochregallager 3. Figur 3 zeigt, dass das Kommissionierungsregal 22 direkt am Hochregallager 3 angeordnet sein kann. Hierbei kann die Höhe der einzelnen Stockwerke des Kommissionierungsregals 22 der Höhe der Lagerplätze 31 beziehungsweise der Stockwerke des Hochregallagers 3 entsprechen. Alternativ ist es denkbar, dass das Kommissionierungsregal 22 beab- standet vom Hochregallager 3 eingerichtet ist. Hierbei kann eine entsprechende Verbindungseinrichtung zwischen dem Kommissionierungsregal 22 und dem Hochregallager 3 vorgesehen sein. Figur 3 zeigt zudem, dass das Kommissionierungsregal 22 niedriger und/oder kürzer ausgebildet sein kann als das Hochregallager 3.
Die vorliegend beschriebene Erfindung bietet somit eine bisher unbekannte Möglichkeit, unterschiedlichste Waren in einem hochautomatisierten Lager zu lagern, zu entnehmen zu kommissionieren und versandfertig zu machen.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann ein einfaches, leichtes und kostengünstiges Fahrzeug sein, welches einen sehr leichten Rahmen mit Rädern umfasst. Das Fahrzeug kann ferner ein Transportband umfassen, mittels dem Waren vom Fahrzeug aufgenommen oder abgelegt wer den können. Das Fahrzeug kann des Weiteren einen einfachen Mechanismus zum Antreiben von Warentransporteinrichtungen umfassen, wobei die Warentransporteinrichtungen an den Lagerplätzen 31 und/oder an der Station 2 vorgesehen sein können und dazu eingerichtet sein können, Waren zwischen den Lagerplätzen 31 und/oder der Station 2 einerseits und dem Warentransportfahrzeug 4 andererseits zu transportieren. Das Fahrzeug kann ferner eine Antriebseinrichtung umfassen, welche in die Träger des Hochregallagers 3 beziehungsweise des Kommissionierungsregals 22 zum Antreiben des Fahrzeugs einführbar sind. Das Warentransportfahrzeug 4 kann ferner einen einfachen Mechanismus zum Ändern der Fahrrichtung des Warentransportfahrzeuges 4 umfassen. Eine Stromversorgung des Warentransportfahrzeuges 4 kann beispielsweise über insbesondere metallische Verfahrbereiche des Warentransportfahr-
zeuges 4 erfolgen. Hierbei kann eine niedervolt Stromschiene beziehungsweise ein entsprechendes System genutzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Warentransportfahrzeug 4 eine Batterie umfassen.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann mittels einer zentralen Steuerungssoftware gesteuert werden oder es kann eine dezentrale Regelung/Steuerung mit entsprechender Regelungs-/Steue- rungssoftware am Warentransportfahrzeug 4 vorgesehen sein. Die Steuerungssoftware kann jedenfalls dazu eigerichtet sein, eine optimale Route durch das Hochregallager 3 beziehungsweise zur Station 2 für einen gegebenen T ransportauftrag zu berechnen beziehungsweise zu befahren. Die Steuerungssoftware beziehungsweise die Regelung/Steuerung kann ferner dazu eingerichtet sein, andere Warentransportfahrzeuge 4 zu erkennen, um Kollisionen beziehungsweise Stockungen zu vermeiden.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann ferner eine WLAN-Einrichtung und/oder Bluetooth-Einrich- tung umfassen um beispielsweise mit einem zentralen Server und/oder mit anderen Warentransportfahrzeugen 4 und/oder mit Serviceeinrichtungen zu kommunizieren. Das Warentransportfahrzeug 4 kann des Weiteren eine Einrichtung zur Kollisionsverhinderung und/oder Stoßfänger umfassen, mittels derer Beschädigungen des Warentransportfahrzeugs 4 verhindert o- der minimiert werden können.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann dazu eingerichtet sein, vorwärts und rückwärts mit einer Geschwindigkeit von ca. 10m/s zu verfahren. Die Räder des Warentransportfahrzeuges 4 können einen Durchmesser von 50 - 300 mm aufweisen. Die Betriebsspannung beziehungsweise Stromversorgung des Warentransportfahrzeuges 4 kann eine Spannung von 24 - 48 V aufwei sen.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann ferner Lenkrollen umfassen und/oder entlang von Schie nen verfahrbar sein, so dass ein selbständiges Lenken des Warentransportfahrzeuges 4 ermöglichtwird. Das Warentransportfahrzeug 4 kann einen Antrieb zum Antreiben entlang einer X- Richtung und zwei Antriebe zum Antreiben entlang einer Y-Richtung umfassen. Es kann ferner ein Transportband vorgesehen sein, dass dazu eingerichtet ist, in einer Z-Richtung Waren zu transportieren.
Die Komponenten des Lagersystems 1 wie beispielsweise die Träger 32, 33 können aus Stahl, Aluminium und/oder Kunststoff gefertigt sein. Es kann sich dabei um Profilelemente handeln. Derartige Profilelemente können sehr einfach zu montieren, anzupassen und auszuwechseln sein. Die T räger 32, 33 beziehungsweise Verfahrbereiche des Warentransportfahrzeuges 4
können zur Horizontalen angewinkelt sein und so Rampen bilden, an denen das Warentransportfahrzeug 4 Höhenunterschiede überwinden kann.
Im Falle angewinkelter Verfahrbereiche können diese Strukturen wie beispielsweise Querstreifen oder andere Mittel umfassen, die ein Abrutschen des Warentransportfahrzeuges 4 beim Befahren der Rampe verhindern. Hierbei ist es denkbar, dass die Rampe eine Oberfläche aufweist, welche einen hohen Reibungswiderstand hat. Denkbar ist auch, dass an der Rampe Zähne beziehungsweise Vorsprünge oder Aussparungen vorgesehen sind, die das Befahren auch steiler Rampen ohne Abrutschen des Warentransportfahrzeuges 4 ermöglichen. Das Warentransportfahrzeug 4 kann entsprechende Gegenstrukturen umfassen, die mit den Strukturen der Rampe wechselwirken können.
Das Warentransportfahrzeug 4 kann insbesondere außerhalb des Hochregals 3 entlang eines Schienensystems verfahrbar sein. Das Schienensystem kann zwei im Wesentlichen parallel geführte Schienen zum Führen des Warentransportfahrzeuges 4 oder eine einzelne, platzsparende Schiene umfassen. Eine Ausführung mit einer einzelnen Schiene ermöglicht es ferner, das Warentransportfahrzeug 4 entlang engerer Kurvenradien zu führen. Die Vertikalträger 32 und Horizontalträger 33 des Hochregallagers 3 können Teil des Schienensystems sein.
Das Schienensystem kann aus einzelnen Modulen aufgebaut sein, die einen Barcode und/oder einen RFID-Transponder umfassen. Hierdurch ist es möglich, das Warentransportfahrzeug besonders schnell zum autonomen Befahren des Schienensystems zu programmieren. Die Installation und spätere Modifikationen beziehungsweise Erweiterungen des Lagersystems werden hierdurch vereinfacht beziehungsweise beschleunigt.
Die Module des Schienensystems können WLAN- oder Bluetooth-Einrichtungen umfassen, mit tels der die Installation, die Inbetriebnahme und die Erweiterung des Systems vereinfacht und im Betrieb des Systems Fehler, Störungen und Schäden des Systems erkannt werden können.
Die Vertikalträger 32 können Durchführungen umfassen, mit denen das Warentransportfahrzeug 4 zum vertikalen Verfahren des Warentransportfahrzeugs 4 wechselwirken kann. Dies gilt auch für den Bereich des Kommissionierungsregals 22 und damit der Station 2.
Jedes Warentransportfahrzeug 4 kann einen einfachen IPC (Industrie-PC) als Regelung/Steuerung umfassen, der am Warentransportfahrzeug 4 angeordnet und mit einem Hauptserver über WLAN verbunden sein kann. Der Hauptserver kann hierbei dem Lagersystem zugeordnet sein. Das Warentransportfahrzeug 4 kann mittels des IPC gesteuert werden und beispielsweise gemäß einer Bestellung beziehungsweise gemäß einem Kommissionierungsauftrag verfahren
werden. Der IPC kann auf eine insbesondere externe Software zugreifen, beziehungsweise eine entsprechende Schnittstelle zu externen Systemen aufweisen und hierüber Informationen dazu erhalten, wie das Warentransportfahrzeug 4 im Hochregallager 3 beziehungsweise im Kontext des Lagersystems 1 verfahren werden soll. Der IPC kann ferner die genauen Abmaße der Waren verwalten und Informationen dazu gegebenenfalls mit dem Hauptserver austau- schen.
Figur 4 zeigt eine schematische Draufsicht eines Lagerplatzes 31 des Lagersystems 1. Der Lagerplatz 31 und seine nachfolgend beschriebenen Eigenschaften stehen hierbei stellvertretend für eine beliebige Anzahl entsprechender oder ähnlicher Lagerplätze 31 eines Lagersystems 1. Der Lagerplatz 31 kann bewegliche Abschnitte umfassen, die dazu eingerichtet sind, im bzw. auf dem Lagerplatz 31 gelagerte Waren aufzunehmen, also zu lagern und/oder wenigstens abschnittsweise zu bewegen.
Denkbar ist beispielsweise, dass der Lagerplatz 31 als Gurtförderer 34 ausgebildet ist oder einen Gurtförderer 34 umfasst. Der Gurtförderer 34 kann quer zur Längsrichtung der Regalreihe angeordnet sein, in welcher sich der Lagerplatz 31 befindet. Hierdurch können auf dem Gurtförderer 34 gelagerte Waren von einem inneren Bereich des Lagerplatzes 31 zu einem äußeren Bereich des Lagerplatzes 31 bewegt werden und umgekehrt. In einer Ausführung, in welcher der Lagerplatz 31 an zwei Seiten von Lagergassen bzw. Hochregalgassen begrenzt wird bzw. in welcher an zwei Seiten des Lagerplatzes 31 Lagergassen angeordnet sind, kann mittels des Gurtförderers 34 eine Ware von einer der Lagergassen zur anderen Lagergasse bewegt werden, ohne dass hierfür ein Warentransportfahrzeug 4 benötigt wird.
Denkbar ist auch, dass unterschiedlich orientierte Gurtförderer 34 im Hochregallager 3 vorgese hen sind. Diese Gurtförderer 34 können dazu eingerichtet sein, Waren voneinander zu überneh men bzw. aneinander zu übergeben und zu transportieren. So kann es vorgesehen sein, dass wenigstens ein Gurtförderer 34 parallel zur Längsrichtung einer Regalreihe angeordnet ist, während eine Mehrzahl von Gurtförderern 34 quer dazu angeordnet ist. Hierdurch können Waren wenigstens teilweise unabhängig von Warentransportfahrzeugen 4 im Hochregallager bzw. zwischen einzelnen Lagerplätzen 31 des Hochregallagers bewegt werden. Ein Lagerplatz 31 kann hierbei im Wesentlichen mit einem quer zur Längsrichtung der Regalreiche angeordneten Gurtförderer 34 korrespondieren.
Der Begriff des Gurtförderers 34 wird vorliegend nicht einschränkend verwendet. Es kommen somit sämtliche Einrichtungen in Frage, mittels derer Waren beweglich innerhalb des Lagerplatzes 31 anordenbar sind. Der Gurtförderer 34 kann einen eigenen Antrieb und/oder eine eigene Energieversorgung des Antriebs umfasse. Denkbar ist auch, dass der Gurtförderer 34 mit dem
Warentransportfahrzeug 4 zum Antreiben des Gurtförderers 34 koppelbar ist. Der Gurtförderer 34 kann dazu ausgebildet sein, Waren von einem Warentransportfahrzeug 34 aufzunehmen bzw. an ein Warentransportfahrzeug 34 zu übergeben. Es kann ferner vorgesehen sein, dass am Ende einer Hochregalgasse wenigstens ein Förderelement 35 vorgesehen ist, mittels dem Waren über mehrere Gassen hinweg transportiert bzw. ausgetauscht werden können, ohne dass hierfür ein Warentransportfahrzeug 4 erforderlich ist. Das Förderelement 35 kann dabei dazu eingerichtet sein, Waren von einem Warentransportfahrzeug 4 zu übernehmen bzw. Waren an das Warentransportfahrzeug 4 zu übergeben.
Der untere der beiden mit dem Bezugszeichen 34 gekennzeichneten Gurtförderer 34 in Figur 4 ist in einem austeleskopierten oder anderweitig verstellten Zustand gezeigt, in welchem sich der entsprechende Lagerplatz 31 einem dazu benachbarten Lagerplatz 31 einer anderen Regalreihe selbständig angenähert hat. Ein Gurtförderer 34 ist hierfür nicht zwingend erforderlich. So ist auch die Ausführung eines Lagerplatzes 31 denkbar, der zwar keinen Gurtförderer 34 umfasst, aber dennoch teleskopierbar oder anderweitig verfahrbar zum Regal angeordnet ist, in welchem er sich befindet. Durch entsprechend verfahrbare Lagerplätze 31 kann es vorteilhafterweise ermöglicht werden, Waren über Gassen bzw. Hochregalgassen hinweg von einem Lagerplatz 31 zu einem dazu benachbarten Lagerplatz 31 zu bewegen, ohne dass hierfür ein Waren- transportfahrzeug 4 benötigt wird.
Bezugszeichen
1 Lagersystem 2 Station
3 Hochregallager
4 Warentransportfahrzeug
21 Transportband
22 Kommissionierungsregal 31 Lagerplätze
32 Vertikalträger
33 Horizontalträger
34 Gurtförderer
35 Förderelement