EP3127825B1

EP3127825B1 - Aufblasstation zum aufblasen von folienbeuteln und verfahren dazu

Info

Publication number: EP3127825B1
Application number: EP15180147.9A
Authority: EP
Inventors: Rolf Harth; Frank Lechert
Original assignee: INDAG Pouch Partners GmbH
Current assignee: Pouch Partners GmbH
Priority date: 2015-08-07
Filing date: 2015-08-07
Publication date: 2018-10-10
Anticipated expiration: 2035-08-07
Also published as: ES2698506T3; US20170036793A1; US10654603B2; EP3127825A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufblasstation zum Aufblasen von Folienbeuteln gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein entsprechendes Verfahren nach Anspruch 6.

Stand der Technik

Es sind Aufblasstationen für Folienbeutel bekannt, die eine Saugleiste und eine Aufblasleiste umfassen. Um die Blasmunde der Aufblasleiste in die Folienbeutel einbringen zu können, wird die Aufblasleiste mittels eines Gestänges mit Kniehebel und Druckluftfeder relativ zu der Saugleiste bewegt. Der notwendige Anpressdruck ergibt sich ebenfalls mittels des Gestänges mit Kniehebel und Druckluftfeder. Die Druckluftfeder begrenzt im Totpunkt des Kniehebels die maximal auftretende Kraft.
Durch die großen Massen von Gestänge, Kniehebel und Druckluftfeder, die bewegt werden müssen, ergibt sich eine Einschränkung in der Maschinengeschwindigkeit und in der Genauigkeit der Positionierung. Zudem kann der Anpressdruck nicht überprüft bzw. nicht genau gesteuert werden, was zu einem erhöhten Verschleiß der Vakuumsauger der Saugleiste führt. Auch können sich sehr lange Einstellzeiten der Gestänge nach Wartungsarbeiten ergeben. Zudem ist keine ausreichende Flexibilität in Bezug auf die Verarbeitung verschiedener Folienbeuteltypen mit beispielsweise unterschiedlichen Formaten gegeben.
WO 99/59876 offenbart eine Vorrichtung zum Öffnen von Folienbeuteln, die zwei einander gegenüberliegende Anlegköpfe mit je einem Saugnapf umfasst, die zwischen einer Ansaug- und einer Spreizposition vor- und zurückbewegt werden können. Der Kantenbereich eines zu öffnenden Folienbeutels kann zwischen den beiden Anlegköpfen an zwei beabstandeten Punkten mittels Klemmbacken eingeklemmt werden, wenn die Anlegköpfe aufeinander zubewegt werden. In der Ansaugposition wird ein Ansaugkanal geschlossen und mittels einer Vakuumquelle wird Luft aus dem Ansaugkanal gepumpt, bis die Saugnäpfe von der Wand des Folienbeutels bedeckt werden, so dass in dem Absaugkanal ein Druckabfall erzeugt wird. Wenn die Saugnäpfe dann von der Ansaug- in die Spreizposition bewegt werden, um den Folienbeutel zu öffnen, werden die Klemmbacken gegeneinander gedrückt, so dass der Folienbeutel weiterhin durch die Klemmbacken gehalten wird. Der Folienbeutel kann dann mit Flüssigkeit oder mit einem viskosen Material gefüllt werden oder es kann ein Verschluss eingesetzt und eingeschweißt werden.
US 3,545,166 offenbart, dass zum Öffnen eines Beutels die oberen Endbereiche der beiden Seiten durch ein Paar von Saugnäpfen erfasst werden, die mit einer Vakuumquelle verbunden und voneinander wegbewegbar sind, um den Beutel zu öffnen, so dass eine Düse einbringbar ist. Nachdem die Düse in den geöffneten Beutel eingebracht wurde, wird ein Paar Klemmbacken aufeinander zubewegt und in Verbindung mit den oberen Endbereichen gebracht, um diese an die Düse zu drücken und die oberen Endbereiche des Beutels abzudichten. Bevor Luft mittels der Düse eingebracht wird, werden die Saugnäpfe von der Vakuumquelle getrennt.
US 4,724,656 offenbart, dass zum Öffnen eines Beutels Vakuumsauger verwendet werden, die zunächst von beiden Seiten mit dem Beutel in Kontakt gebracht werden und, nachdem ein Vakuum aufgebaut wurde, auseinandergezogen werden, um den Beutel zu öffnen. Danach wird eine Luftdüse in den so geöffneten Beutel eingebracht, und Luft wird in den Beutel geblasen, um den Beutel aufzublasen. Es kann vorgesehen sein, dass die Vakuumröhren in ihren Mittelbereichen nach außen gebogen sind, so dass sie die Luftdüse umschließen können.

Aufgabe

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Aufblasstation zum Aufblasen von Folienbeuteln und ein entsprechendes Verfahren zur Verfügung zu stellen, die einen erhöhten Durchsatz und einen verschleißfreieren Betrieb der Aufblasstation ermöglichen.

Lösung

Die Aufgabe wird gelöst durch die Ausblasstation nach Anspruch 1 und das Verfahren nach Anspruch 6. Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
Die Aufblasstation in einer Folienbeutelabfüllvorrichtung zum Aufblasen von Folienbeuteln vor einem Füllprozess umfasst einen ersten Saugleistenarm und einen zweiten Saugleistenarm zum Öffnen mehrerer, nebeneinander angeordneter Folienbeutel und eine Aufblasleiste mit daran angeordneten Blasmunden zum Aufblasen der geöffneten Folienbeutel umfasst, wobei der erste Saugleistenarm mit einer ersten Antriebswelle und der zweite Saugleistenarm mit einer zweiten Antriebswelle bewegbar sind. Ein Servomotor ist an der ersten Antriebswelle angeordnet, und eine Antriebsbewegung der ersten Antriebswelle wird von einem ersten Zahnrad an ein in das erste Zahnrad greifendes zweites Zahnrad und von dem zweiten Zahnrad an die zweite Antriebswelle übertragen. Die beiden Saugleistenarme können in einem geschlossenen Zustand zudem dazu ausgelegt sein, die aufzublasenden Folienbeutel für und/oder während des Aufblasprozesses zu halten.
Die Folienbeutelabfüllvorrichtung kann in der lebensmittelverarbeitenden Industrie für das Abfüllen von flüssigen oder stückigen Lebensmitteln, wie Getränken oder Brei, in Folienbeutel vorgesehen sein.
Es ist aber stattdessen bzw. ebenso möglich, dass die Folienbeutelabfüllvorrichtung in der tierfutterverarbeitenden Industrie für das Abfüllen von flüssigen oder stückigen Futtermitteln, wie Katzenmilch oder Nassfutter, in Folienbeutel vorgesehen ist.
Folienbeutel, die befüllt werden sollen, werden vor dem Befüllen in einem zusammengelegten Zustand gelagert. Um einen Füllprozess durchführen zu können, werden die Folienbeutel vor dem Befüllen ausgeformt, was bedeutet, dass in ihrem Innern ein Hohlraum geschaffen wird, in den das Füllgut eingefüllt werden soll.
Durch die Verwendung eines direkt an einer Antriebswelle angeordneten Servomotors entfallen die im Stand der Technik benötigten Gestänge, die Druckluftfeder und der Kniehebel. Somit besitzt die erfindungsgemäße Aufblasstation im Vergleich zu einer Aufblasstation des Stands der Technik eine geringere Masse, so dass eine höhere Betriebsgeschwindigkeit möglich ist. Zudem entfallen lange Einstellzeiten nach einer Wartung der Aufblasstation.
Durch die Anordnung des Servomotors an der ersten Antriebswelle, ist eine direkte Einwirkung des Servomotors auf diese Antriebswelle möglich, wodurch eine Genauigkeit in der Positionierung der Saugleistenarme und des zwischen ihnen auftretenden Anpressdrucks gewährleistet wird, so dass Verschleißerscheinungen der Saugleistenarme, insbesondere der Vakuumsauger, minimiert werden, da beispielsweise der Anpressdruck der beiden Saugleistenarme, d.h. auch der Klemmleisten, anpassbar ist. Durch die genaue Positionierung ist zudem ein definiertes Aufblasen der Folienbeutel möglich, da auch die Blasmunde genau in die geöffneten Folienbeutel und den Einbauchungen der Klemmleisten positionierbar sind.
Durch den Zahnradantrieb mit den beiden ineinandergreifenden Zahnrädern wird die Antriebsbewegung der ersten Antriebswelle an das erste Zahnrad und von dort an das zweite Zahnrad und somit an die zweite Antriebswelle übertragen. Da die erste Antriebswelle für eine Antriebsbewegung des ersten Saugleistenarms und die zweite Antriebswelle für eine Antriebsbewegung des zweiten Saugleistenarms zuständig ist, erfolgt immer eine synchrone Bewegung der beiden Saugleistenarme während des Öffnens bzw. Schließens der Aufblasstation. Aufgrund dieser Anordnung der Saugleistenarme und des beschriebenen Antriebs ist es somit möglich, eine rotativ-parallele Bewegung auszuführen, wodurch die gewünschte präzise Ausführung der Bewegung und eine Steuerung des Anpressdrucks der beiden Saugleistenarme gewährleistet werden können.
Die Saugleistenarme umfassen Vakuumsauger, die dazu ausgelegt sind, Folienbeutel mittels Vakuumsaugen zu öffnen. Da die Folienbeutel in einem zusammengelegten Zustand an die Aufblasstation übergeben werden, ist es für einen durchzuführenden Aufblasprozess der Folienbeutel erforderlich, die Folienbeutel zunächst zu öffnen, so dass die Blasmunde in die geöffneten Folienbeutel eingebracht werden können. In dem oberen Bereich der Folienbeutel sind an den Saugleistenarmen die Vakuumsauger angeordnet. Die Vakuumsauger werden in einem geschlossenen Zustand der Saugleistenarme jeweils durch ein horizontales Verfahren der Vakuumsauger in eine erste Richtung in Kontakt mit den jeweiligen Folienbeutelhälften gebracht. Die erste Richtung ist hierbei auf die Folienbeutel zu gerichtet. Durch Absaugen von Luft in den Vakuumsaugern werden ein Unterdruck und somit eine Saugwirkung erzeugt, so dass die beiden Folienbeutelhälften im Bereich der Vakuumsauger angesaugt werden. Durch ein horizontales Verfahren der Vakuumsauger in eine zweite Richtung, entgegengesetzt zu der ersten Richtung, werden die Folienbeutelhälften auseinander gezogen, wodurch die Folienbeutel geöffnet werden, so dass die Blasmunde in sie eingebracht werden können.
Zudem umfassen die Saugleistenarme Klemmleisten mit Einbauchungen, wobei die Klemmleisten vorzugsweise elastisches Material umfassen. Die Einbauchungen sind vorgesehen, damit Blasmunde durch die geschlossenen Klemmleisten in von den Klemmleisten gehaltenen und bereits geöffneten Folienbeutel eingebracht werden können. Das elastische Material ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Anpressdrucks, der durch die geschlossenen Saugleistenarme ausgeübt wird.
Die Aufblasleiste mit den daran angeordneten Blasmunden ist vertikal verfahrbar, so dass die Blasmunde in die geöffneten Folienbeutel für einen Aufblasprozess einbringbar bzw. nach dem Aufblasen wieder aus den Folienbeuteln ausbringbar sind.
Die Saugleistenarme sind dazu ausgelegt, in einem geschlossenen Zustand einen Anpressdruck auszuüben. Die Stärke des Anpressdrucks kann veränderbar sein, so dass neben einem Halten von Folienbeuteln auch in Zusammenwirkung mit den eingebrachten Blasmunden eine luftdichte Abdichtung möglich ist.
Die Aufblasstation umfasst weiter eine Mess- und Steuervorrichtung für einen Strom des Servomotors. Die Mess- und Steuervorrichtung ermöglicht ein Messen des Stroms, der in dem Servomotor fließt und/oder ein Steuern des Stroms, so dass es möglich ist, den Strom während eines Aufblasprozesses, davor oder danach zu verändern, d.h. zu steuern.
Die Mess- und Steuervorrichtung kann dazu ausgelegt sein, den Anpressdruck basierend auf Typangaben der Folienbeutel, wie Folienbeutelformaten, Füllvolumen und/oder Folienbeutelmaterialien, mittels des Stroms des Servomotors zu steuern. Dazu kann ein solcher Strom basierend auf den Typangaben berechnet werden. Der berechnete Sollstrom entspricht einem gewünschten Anpressdruck, der durch die Saugleistenarme ausgeübt werden soll. Die Typangaben der Folienbeutel können in die Mess- und Steuervorrichtung eingegeben und/oder aus einem Datenspeicher eingelesen werden. Der Datenspeicher kann ein Teil der Mess- und Steuervorrichtung sein oder der Datenspeicher kann ein davon unabhängiger Speicher sein.
Es kann vorteilhaft sein, den Anpressdruck zu erhöhen, wenn Folienbeutel aufgeblasen werden sollen, deren Folienbeutelmaterial beispielsweise eine größere Dicke als zuvor aufgeblasene Folienbeutel aufweist oder deren Größe, d.h. das Format, größer ist als zuvor aufgeblasene Folienbeutel. Entsprechend kann es vorteilhaft sein, den Anpressdruck zu verringern, wenn Folienbeutel aufgeblasen werden sollen, deren Folienbeutelmaterial beispielsweise eine kleinere Dicke als zuvor aufgeblasene Folienbeutel aufweist oder deren Größe, d.h. das Format, kleiner ist als zuvor aufgeblasene Folienbeutel.
Die Aufblasstation kann weiter eine Auswerte- und Steuereinheit umfassen, die dazu ausgelegt ist, eine Stärke eines Druckimpulses zum Aufblasen basierend auf Typangaben der Folienbeutel, wie Füllvolumen, Folienbeutelformat und/oder Folienmaterial, zu berechnen. Um ein definiertes Aufblasen der Folienbeutel zu gewährleisten, so dass der im Inneren der Folienbeutel erzeugte Hohlraum für Folienbeutel eines gleichen Typs jeweils gleich ist, ist es vorteilhaft, wenn das Aufblasen mittels eines Druckimpulses mit definierter Stärke, d. h. einer Sollstärke, erfolgt. Die Sollstärke ist vorzugsweise an die Typangaben der Folienbeutel angepasst. Der Druckimpuls kann von den Blasmunden der Aufblasleiste zum Aufblasen der Folienbeutel erzeugt bzw. in die Folienbeutel eingebracht werden. Dementsprechend würde die Auswerte- und Steuereinheit die Blasmunde steuern, da diese den Druckimpuls mit der berechneten Sollstärke zum Aufblasen der Folienbeutel verwenden.
Die Mess- und Steuervorrichtung und die Auswerte- und Steuereinheit können jeweils eine getrennte Vorrichtung bzw. Einheit sein, es kann aber auch vorgesehen sein, dass sie eine gemeinsame Vorrichtung bzw. Einheit darstellen.
Die Aufblasstation kann weiter eine Folienbeuteltransportvorrichtung umfassen. Mit der Folienbeuteltransportvorrichtung können die zusammengelegten Folienbeutel der Aufblasstation für einen Aufblasprozess zugeführt werden bzw. nach erfolgtem Aufblasen können die aufgeblasenen Folienbeutel mit der Folienbeuteltransportvorrichtung weiteren Prozessen zugeführt werden.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Aufblasen von Folienbeuteln mit der Aufblasstation wie oben oder weiter unten beschrieben, umfasst die Schritte: Positionieren der Folienbeutel unterhalb der Aufblasstation; Schließen der Saugleistenarme und Ausüben eines Anpressdrucks mit einem ersten Wert; horizontales Verfahren der Vakuumsauger in eine erste Richtung und in Kontakt bringen mit den jeweiligen Folienbeutelhälften, Ausbilden eines Unterdrucks; horizontales Verfahren der Vakuumsauger in eine zweite Richtung und dadurch Öffnen der Folienbeutel; Einbringen der Blasmunde in die geöffneten Folienbeutel; Erhöhen des Anpressdrucks auf einen zweiten Wert und danach Aufblasen der Folienbeutel mittels der eingebrachten Blasmunde.
Nach dem Schritt des Aufblasens können ein Öffnen der Saugleistenarme und ein Ausbringen der Blasmunde aus den aufgeblasenen Folienbeuteln erfolgen.
Danach kann dann ein Entfernen der aufgeblasenen Folienbeutel erfolgen, um diese für weitere Prozesse zu verwenden.
Das Verfahren kann die weiteren Schritte umfassen: Eingeben von Typangaben der Folienbeutel und/oder Einlesen von Typangaben der Folienbeutel aus einem Datenspeicher; Berechnen eines Sollstroms des Servomotors basierend auf den Typangaben mittels einer Mess- und Steuervorrichtung und Steuern des Servomotors entsprechend des berechneten Sollstroms.
Die beigefügten Figuren stellen beispielhaft zum besseren Verständnis und zur Veranschaulichung Aspekte der Erfindung dar. Es zeigt:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer offenen Aufblasstation in einer ersten Blickrichtung von schräg unten,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht der offenen Aufblasstation in einer zweiten Blickrichtung von schräg unten und
Figur 3 ein Detail zur Bewegung der beiden Saugleistenarme.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer offenen Aufblasstation 1 in einer ersten Blickrichtung von schräg unterhalb der Aufblasstation 1, so dass die Seite der Aufblasstation 1 mit dem Servomotor 17 zu sehen ist. Die Aufblasstation 1 umfasst zwei relativ zueinander bewegbare Saugleistenarme 2, 3. Die Saugleistenarme 2, 3 sind spiegelsymmetrisch und weisen in dem Bereich, in dem sie in Kontakt gebracht werden können bzw. in dem Folienbeutel gehalten werden jeweils mehrere, nebeneinander entlang der Saugleistenarme 2, 3 angeordnete Elemente auf, die bei einer geschlossenen Aufblasstation 1 zum Festklemmen und Öffnen von Folienbeuteln dienen. Diese Elemente umfassen je eine Klemmleiste 4 mit einer Einbauchung 5 in der Mitte und mehrere Vakuumsauger 6 pro Element. Die Einbauchung 5 ist vorgesehen, damit Blasmunde 7 durch die geschlossenen Klemmleisten 4 in von den Klemmleisten 4 gehaltenen und bereits geöffneten Folienbeutel eingebracht werden können. Die Blasmunde 7 können durch ein vertikales Verfahren der Aufblasleiste 8, an der sie angebracht sind, bewegt werden. Die Folienbeutel werden in einem zusammengelegten Zustand der Aufblasstation 1 mit einer Folienbeuteltransportvorrichtung (nicht dargestellt) zugeführt, in der sich die Folienbeutel in einer solchen Ausrichtung relativ zu der Aufblasstation 1 befinden, dass bei einem Schließen der Saugleistenarme 2, 3 die Folienbeutel in einem oberen Bereich zwischen den Klemmleisten 4 gehalten bzw. eingeklemmt werden können. Die Klemmleisten 4 umfassen vorzugsweise ein elastisches Material.
Die Dimensionen der Blasmunde 7 sind derart beschaffen, dass sie durch die Einbauchung 5 der Klemmleisten 4 in die geöffneten Folienbeutel eingebracht werden können und dabei auch, im Zusammenwirken mit dem Anpressdruck der Saugleistenarme 2, 3, nach dem Einbringen einen im Wesentlichen luftdichten Abschluss gewährleisten, so dass die Folienbeutel mittels durch die Blasmunde 7 eingebrachte Luft definiert aufblasbar sind.
Das Öffnen bzw. Schließen der Saugleistenarme 2, 3 erfolgt mittels des Servomotors 17, der direkt an einer ersten Antriebswelle 14 (hier nicht sichtbar; siehe Figur 2) angeordnet ist. Durch diese Anordnung ist eine direkte Einwirkung des Servomotors 17 auf die erste Antriebswelle 14 möglich, wodurch die Bewegung der beiden Saugleistenarme 2, 3 besser gesteuert werden kann und eine Genauigkeit in der Positionierung der Saugleistenarme 2, 3 gewährleistet wird. Dadurch können Verschleißerscheinungen der Saugleistenarme 2, 3, insbesondere der Vakuumsauger 6, minimiert werden, da beispielsweise der Anpressdruck der beiden Saugleistenarme 2, 3, d.h. auch der Klemmleisten 4, anpassbar ist. Durch die genaue Positionierung ist zudem ein definiertes Aufblasen der Folienbeutel 18 möglich, da auch die Blasmunde 7 genau in die geöffneten Folienbeutel 18 und den Einbauchungen 5 der Klemmleisten 4 positionierbar sind.
Der erste Saugleistenarm 2 ist durch die erste Antriebswelle 14 bewegbar, an deren einem Ende der Servomotor 17 und an deren anderem Ende ein erstes Zahnrad 9 (hier nicht sichtbar; siehe Figur 2) angeordnet ist. Der erste Saugleistenarm 2 weist zwei Achsen 10, 11 auf (hier nicht sichtbar; siehe Figur 2), wobei die erste Achse 10 mittels eines ersten Gestänges 12 mit der ersten Antriebswelle 14 und die zweite Achse 11 mittels eines zweiten Gestänges 13 mit einer dritten, zu der ersten Antriebswelle 14 parallelen Achse 15 verbunden sind.
Der zweite Saugleistenarm 3 weist ebenfalls zwei Achsen 19, 20 auf (hier nicht sichtbar; siehe Figur 3), wobei die erste Achse 19 mittels eines ersten Gestänges 21 mit der zweiten Antriebswelle 23 und somit mit einem zweiten Zahnrad 16 (hier nicht sichtbar; siehe Figur 2) und die zweite Achse 20 mittels eines zweiten Gestänges 22 mit einer dritten, zu der zweiten Antriebswelle 23 parallelen Achse 24 verbunden sind (hier nicht dargestellt; siehe Figur 3).
Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der geschlossenen Aufblasstation 1 in einer zweiten Blickrichtung von schräg unterhalb der Aufblasstation 1, so dass die Seite der Aufblasstation 1 mit den beiden Zahnrädern 9, 16 zu sehen ist. Die beiden Saugleistenarme 2, 3 wurden aufeinander zubewegt und die Aufblasstation 1 geschlossen, so dass die Klemmleisten 4 nun in Kontakt bzw. zwischen den Klemmleisten 4 die oberen Bereiche der aufzublasenden Folienbeutel 18 eingeklemmt sind bzw. davon gehalten werden. Zwischen den beiden Saugleistenarmen 2, 3 besteht ein Anpressdruck, dessen Stärke durch den Servomotor 17 steuerbar ist. Deutlich zu erkennen sind die Durchlässe für die Blasmunde 7, die durch die Einbauchungen 5 in den Klemmleisten 4 gebildet werden.
Die Schließbewegung der beiden Saugleistenarme 2, 3 wurde durch den Zahnradantrieb mit den ineinandergreifenden ersten 9 und zweiten Zahnrädern 16 ausgeführt, wobei die Bewegung des ersten Zahnrads 9 an das zweite Zahnrad 16 übertragen wurde. Somit erfolgte eine synchrone Bewegung des ersten 2 und des zweiten 3 Saugleistenarms während des Schließens ausgehend von dem an der ersten Antriebsachse 14 angeordneten Servomotor 17.
Da die Folienbeutel 18 in einem zusammengelegten Zustand an die Aufblasstation 1 übergeben werden, ist es für einen durchzuführenden Aufblasprozess der Folienbeutel 18 mittels der Blasmunde 7 erforderlich, die Folienbeutel 18 zunächst zu öffnen, so dass die Blasmunde 7 in die geöffneten Folienbeutel 18 eingebracht werden können.
Exemplarisch ist ein Folienbeutel 18 gezeigt, der zwischen zwei Klemmleisten 4 der Saugleistenarme 2, 3 gehalten wird. In dem oberen, nicht sichtbaren Bereich des Folienbeutels 18 sind an den Saugleistenarmen 2, 3 die Vakuumsauger 6 angeordnet. Diese werden jeweils durch ein horizontales Verfahren in eine erste Richtung in Kontakt mit den jeweiligen Folienbeutelhälften gebracht. Die erste Richtung ist hierbei auf die Folienbeutel 18 zu gerichtet. Durch Absaugen von Luft in den Vakuumsaugern 6 werden ein Unterdruck und somit eine Saugwirkung erzeugt, so dass die beiden Folienbeutelhälften im Bereich der Vakuumsauger 6 angesaugt werden und durch ein horizontales Verfahren der Vakuumsauger 6 in eine zweite Richtung, entgegengesetzt zu der ersten Richtung, auseinander gezogen werden können, wodurch die Folienbeutel 18 geöffnet werden, so dass die Blasmunde 7 für den Aufblasvorgang in sie eingebracht werden können.
Während oder nachdem die Blasmunde 7 in die Folienbeutel 18 eingebracht werden oder eingebracht wurden, kann der Anpressdruck der beiden Saugleistenarme 2, 3 mittels des Servomotors 17 nachgeregelt werden, beispielsweise durch eine Überwachung und Regelung der Stromaufnahme des Servomotors 17. Durch eine Erhöhung des Anpressdrucks können die Folienbeutel 18 nicht nur zwischen den Klemmleisten 4 der Saugleistenarme 2, 3 gehalten werden, sondern, wenn die Blasmunde 7 in die Folienbeutel 18 eingebracht worden sind, abgedichtet werden. Ohne eine solche Abdichtung würde Sterilgas und/oder -luft, die mittels der Blasmunde 7 während des Aufblasprozesses in die Folienbeutel 18 eingebracht wird, zum Teil wieder entweichen können. Durch ein derartiges Aufblasen, bei dem während des Aufblasens wieder Gas und/oder Luft entweicht, würden Folienbeutel 18 nach dem Aufblasprozess keine definierte Form und somit keinen definierten Hohlraum in ihrem Inneren aufweisen.
Durch das Nachregeln des Anpressdrucks der beiden Saugleistenarme 2, 3 mittels des direkt an der Antriebswelle 14 angebrachten Servomotors 17, nachdem sich die Vakuumsauger 6 bereits in die zweite Richtung bewegt haben, wird eine zusätzliche mechanische Beanspruchung der Vakuumsauger 6 vermieden, so dass Verschleißerscheinungen minimiert werden können.
Nach dem Ausblasen und einem Öffnen der Saugleistenarme 2, 3 können die aufgeblasenen Folienbeutel 18 mittels der Folienbeuteltransportvorrichtung weiteren Prozessen zugeführt werden.
Figur 3 zeigt ein Detail zur Bewegung der beiden Saugleistenarme 2, 3. In dieser schematischen Seitenansicht sind der erste 2 und der zweite Saugleistenarm 3 sowie das erste 9 und das zweite Zahnrad 16 zu sehen. Der erste Saugleistenarm 2 ist durch die erste Antriebswelle 14 bewegbar, an deren einem Ende der Servomotor 17 und an deren anderem Ende das erste Zahnrad 9 angeordnet ist. Der erste Saugleistenarm 2 weist zudem Achsen 10, 11 auf, wobei die erste Achse 10 mittels eines Gestänges 12 mit der ersten Antriebswelle 14 und die zweite Achse 11 mittels eines Gestänges 13 mit einer dritten, zu der ersten Antriebswelle 14 parallelen Achse 15 verbunden sind.
Der zweite Saugleistenarm 3 weist ebenfalls zwei Achsen 19, 20 auf, wobei die erste Achse 19 mittels eines Gestänges 21 mit der zweiten Antriebswelle 23 und die zweite Achse 20 mittels eines Gestänges 22 mit einer dritten, zu der zweiten Antriebswelle 23 parallelen Achse 24 verbunden sind.
Durch diesen Zahnradantrieb mit den zwei ineinandergreifenden Zahnrädern 9, 16 wird die Bewegung des ersten Zahnrads 9 an das zweite Zahnrad 16 und somit eine Antriebsbewegung der ersten Antriebswelle 14, an der der Servomotor 17 angeordnet ist, an die zweite Antriebswelle 23 übertragen. Somit erfolgt immer eine synchrone Bewegung des ersten 2 und des zweiten 3 Saugleistenarms während des Öffnens bzw. Schließens der Aufblasstation 1. Aufgrund der dargestellten Anordnung der beiden Saugleistenarme 2, 3 ist es somit möglich, eine rotativ-parallele Bewegung auszuführen, wodurch die gewünschte präzise Ausführung der Bewegung und eine Steuerung des Anpressdrucks der beiden Saugleistenarme 2, 3 gewährleistet werden können.

Claims

Aufblasstation (1) in einer Folienbeutelabfüllvorrichtung zum Aufblasen von Folienbeuteln (18) vor einem Füllprozess, wobei die Aufblasstation (1) einen ersten Saugleistenarm (2) und einen zweiten Saugleistenarm (3) zum Öffnen mehrerer, nebeneinander angeordneter Folienbeutel (18) und eine vertikal verfahrbare Aufblasleiste (8) mit daran angeordneten Blasmunden (7) zum Aufblasen der geöffneten Folienbeutel (18) umfasst, wobei der erste Saugleistenarm (2) mit einer ersten Antriebswelle (14) und der zweite Saugleistenarm (3) mit einer zweiten Antriebswelle (23) bewegbar sind, wobei ein Servomotor (17) an der ersten Antriebswelle (14) angeordnet ist und eine Antriebsbewegung der ersten Antriebswelle (14) von einem ersten Zahnrad (9) an ein in das erste Zahnrad (9) greifendes zweites Zahnrad (16) und von dem zweiten Zahnrad an die zweite Antriebswelle (23) übertragen wird, wobei die Saugleistenarme (2, 3) dazu ausgelegt sind, in einem geschlossenen Zustand einen Anpressdruck auszuüben, wobei die Saugleistenarme (2, 3) Klemmleisten (4) mit Einbauchungen (5) und Vakuumsauger (6) umfassen, wobei die Vakuumsauger (6) dazu ausgelegt sind, in einem geschlossenen Zustand der Saugleistenarmen (2, 3) Folienbeutel (18) mittels Vakuumsaugen und horizontalem Verfahren der Vakuumsauger (6) zu öffnen, so dass die Blasmunde (7) für den Aufblasvorgang in sie eingebracht werden können, wobei die Aufblasstation (1) weiter eine Mess- und Steuervorrichtung für einen Strom des Servomotors (17) umfasst.
Aufblasstation nach Anspruch 1, wobei die Klemmleisten (4) elastisches Material umfassen.
Aufblasstation nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Mess- und Steuervorrichtung dazu ausgelegt ist, den Anpressdruck basierend auf Typangaben der Folienbeutel (18) mittels des Stroms des Servomotors (17) zu steuern.
Aufblasstation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, die weiter eine Auswerte- und Steuereinheit umfasst, die dazu ausgelegt ist, eine Stärke eines Druckimpulses zum Aufblasen basierend auf Typangaben der Folienbeutel (18) zu berechnen.
Aufblasstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die weiter eine Folienbeuteltransportvorrichtung umfasst.
Verfahren zum Aufblasen von Folienbeuteln (18) mit der Aufblasstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit den Schritten:
- Positionieren der Folienbeutel (18) unterhalb der Aufblasstation (1),

- Schließen der Saugleistenarme (2, 3) und Ausüben eines Anpressdrucks mit einem ersten Wert,

- horizontales Verfahren der Vakuumsauger (6) in eine erste Richtung und in Kontakt bringen mit den jeweiligen Folienbeutelhälften, Ausbilden eines Unterdrucks,

- horizontales Verfahren der Vakuumsauger (6) in eine zweite Richtung und dadurch öffnen der Folienbeutel (18),

- Einbringen der Blasmunde (7) in die geöffneten Folienbeutel (18)

- Erhöhen des Anpressdrucks auf einen zweiten Wert und

- danach Aufblasen der Folienbeutel (18) mittels der eingebrachten Blasmunde (7).
Verfahren nach Anspruch 6, das nach dem Schritt des Aufblasens ein Öffnen der Saugleistenarme (2, 3) und ein Ausbringen der Blasmunde (7) aus den aufgeblasenen Folienbeuteln (18) umfasst.
Verfahren nach Anspruch 7, bei dem anschließend ein Entfernen der aufgeblasenen Folienbeutel (18) erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8 mit den weiteren Schritten:
- Eingeben von Typangaben der Folienbeutel (18) und/oder Einlesen von Typangaben der Folienbeutel (18) aus einem Datenspeicher,

- Berechnen eines Sollstroms des Servomotors (17) basierend auf den Typangaben mittels einer Mess- und Steuervorrichtung,

- Steuern des Servomotors (17) entsprechend des berechneten Sollstroms.