Halterung für einen bewegbaren Sensor
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Halterung für einen bewegbaren Sensor, der auf ein Ziel ausrichtbar ist, an einer Tragstruktur. Derartige Sensoren können beispielsweise Radarsensoren, Kamerasensoren oder allgemein Sender und/oder Empfänger von elektromagnetischer Strahlung sein.
Die Bezeichnung "Sensor" für ein ausrichtbares Funktionselement im Kontext der vorliegenden Anmeldung ist somit nicht auf Empfangseinrichtungen begrenzt, sondern kann ebenso Sendeeinrichtungen oder kombinierte Sende-/ Empfangseinrichtungen für elektromagnetische Strahlung umfassen.
Um derartige Sensoren auf ein Ziel ausrichten zu können, ist eine bewegbare Halterung für den Sensor erforderlich. Insbesondere, wenn die Tragstruktur selbst ebenfalls bewegbar ist, beispielsweise Bestandteil eines Luftfahrzeugs, eines Raumfahrzeugs, eines Wasserfahrzeugs oder eines Landfahrzeugs ist, muss diese Halterung in der Lage sein, den Sensor so nachführen zu können, dass dieser auf das Ziel ausgerichtet bleibt. Das trifft auch zu, wenn sich das Ziel bewegt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Halterung für einen bewegbaren Sensor, der auf ein Ziel ausrichtbar ist, an einer Tragstruktur anzugeben, wobei die Halterung einen kompakten Aufbau aufweist, eine schnelle Ausrichtung des Sensors auf das Ziel ermöglicht und weiterhin eine schnelle Nachführung des Sensors bei bewegtem Ziel und/oder bewegter Tragstruktur gestattet.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Halterung gelöst.
Dazu ist die Halterung versehen mit zumindest zwei voneinander beabstandeten sensorseitigen Lagern, zumindest zwei voneinander beabstandeten tragstrukturseitigen Lagern, zumindest zwei längenveränderbaren
Stellantriebseinheiten, wobei jede der Stellantriebseinheiten zwischen einem zugeordneten sensorseitigen Lager und einem zugeordneten tragstrukturseitigen Lager vorgesehen ist, und einem mittleren Lager, das derart ausgebildet ist, dass es den Sensor um einen kinematischen Schwenkmittelpunkt und zumindest zwei Raumachsen schwenkbar an der Tragstruktur lagert.
VORTEILE
Eine derartige Sensorhalterung besitzt einen sehr leichten und kompakten Aufbau. Ihre Kinematik ermöglicht eine optimale Nachführung des Sensors (z. B. einer Radarantenne) in einem räumlich sehr eingeschränkten Raum, beispielsweise einer Flugzeugnase. Die Schwenkbarkeit um zumindest zwei Raumachsen, die vorzugsweise rechtwinklig zueinander stehen, gestattet ein Schwenken des Sensors in jede Richtung innerhalb des durch die entsprechende Konstruktion vorgegebenen Schwenkbereichs um die jeweilige Raumachse. Entsprechend kann auch die Nachführung des Sensors kontinuierlich in jede dieser Richtungen erfolgen. Das mittlere Lager, das beispielsweise als Kreuzgelenk ausgebildet sein kann, gewährleistet die Schwenkbarkeit des Sensors und die Stellantriebseinheiten, die beispielsweise durch in ihrer Länge veränderbare Lenker oder Streben gebildet sein können und einen Servoantrieb aufweisen können, ermöglichen die Schwenkbewegung um die beiden Raumachsen.
Vorzugsweise ist eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung der jeweiligen Servoantriebe der Stellantriebseinheiten vorgesehen, die die Längenveränderung der jeweiligen Stellantriebseinheit kontrolliert und somit die Schwenkbewegung
des Sensors steuert. Eine derartige Kinematik ermöglicht bei leichter und kompakter Bauweise eine kontinuierliche Sensornachführung in allen Richtungen bei optimaler Krafteinleitung und niedrigen zu drehenden Massen. Selbst bei sich stetig verändernden Koordinaten des Ziels und einer sich bewegenden Tragstruktur, beispielsweise bei einem fliegenden Flugzeug oder einem fahrenden Schiff bzw. Landfahrzeug, gestattet es die Kinematik der erfindungsgemäßen Halterung, den Sensor, beispielsweise eine Radarantenne, kontinuierlich innerhalb des konstruktiv vorgegebenen Schwenkbereichs nachzuführen.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen Halterung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Halterung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest drei voneinander beabstandete sensorseitige Lager vorgesehen sind, dass zumindest drei voneinander beabstandete tragstrukturseitige Lager vorgesehen sind, dass zumindest drei längenveränderbare Stellantriebseinheiten vorgesehen sind, wobei jede der Stellantriebseinheiten zwischen einem zugeordneten sensorseitigen Lager und einem zugeordneten tragstrukturseitigen Lager vorgesehen ist und dass das mittlere Lager derart ausgebildet ist, dass es den Sensor um den kinematischen Schwenkmittelpunkt um drei Raumachsen schwenkbar an der Tragstruktur lagert.
Diese vorteilhafte Weiterbildung der Halterung gestattet es zusätzlich, den Sensor gegenüber der Tragstruktur um die dritte Raumachse zu schwenken. Damit ist es möglich, bei einem Sensor, der als Radarantenne ausgebildet ist oder eine
Radarantenne aufweist, den Sensor nicht nur nachzuführen, sondern außerdem die die Polarisationsebene der Antenne stets in Bezug auf das Ziel konstant ausgerichtet zu halten. Dies trifft natürlich auch für andere Arten von Sensoren zu, die vorzugsweise in einer konstanten Ausrichtung auf das Ziel gehalten werden sollen, was beispielsweise auch für bildgebende Sensoren im
Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts oder in einem anderen Wellenlängenbereich zutrifft.
Wird eine derartige Halterung beispielsweise in einem Flugzeug eingesetzt, so können gemäß dieser vorteilhaften Weiterbildung sowohl Bewegungen des
Flugzeugs um die Nickachse (Querachse) und um die Gierachse (Hochachse), als auch Bewegungen des Flugzeugs um dessen Rollachse (Längsachse) kompensiert werden. In entsprechender Weise können auch Bewegungen des Sensorziels kompensiert werden.
Vorzugsweise weisen die sensorseitigen Lager jeweils einen kinematischen Mittelpunkt auf, um den das jeweilige Lager eine Schwenkbewegung um drei Raumachsen zulässt. Die sensorseitigen Lager sind dazu vorzugsweise als kugelgelenkartige Lager ausgebildet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die kinematischen Lagermittelpunkte der sensorseitigen Lager in einer gemeinsamen Ebene gelegen.
Vorteilhaft ist auch, wenn die tragstrukturseitigen Lager jeweils einen kinematischen Lagermittelpunkt aufweisen, um den das jeweilige Lager eine Schwenkbewegung um drei Raumachsen zulässt. Auch hier sind die tragstrukturseitigen Lager bevorzugt als kugelgelenkartige Lager ausgebildet.
Vorzugsweise sind die kinematischen Lagermittelpunkte der tragstrukturseitigen Lager in einer gemeinsamen Ebene gelegen.
Weiter vorteilhaft ist es, wenn der kinematische Schwenkmittelpunkt des mittleren Lagers in der Ebene der kinematischen Lagermittelpunkte der sensorseitigen Lager oder in der Ebene der kinematischen Lagermittelpunkte der tragstrukturseitigen Lager gelegen ist.
Vorteilhafterweise weist der Sensor eine Sende- und/oder Empfangsantenne auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Sensor als Radarsensor ausgebildet und weist beispielsweise eine Radarantenne auf. Die Erfindung ist jedoch nicht auf einen Radarsensor beschränkt, sondern die erfindungsgemäße Halterung ist auch für andere Sensoren, beispielsweise bildgebende Sensoren oder andere Arten von Antennen oder beispielsweise auch für ein Echolot geeignet. Dabei ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, dass der Sensor einen Empfänger oder eine Antenne davon aufweist oder darstellt, sondern er ist ein ausrichtbares Funktionselement, das gemäß der Definition des Begriffs "Sensor" in dieser Anmeldung von einer Sendeeinrichtung oder einer Antenne davon gebildet sein kann oder diese aufweisen kann oder eine Kombination aus Sende- und Empfangseinrichtung oder diesbezüglichen Antennen darstellen kann. Als Sendeeinrichtung in diesem Sinn ist zum Beispiel auch ein Energiestrahler (zum Beispiel ein Laserstrahler) einer Strahlenwaffe zu verstehen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Halterung;
Fig. 1 A einen das mittlere Lager darstellenden vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 ;
Fig. 2A bis 2D die erfindungsgemäße Halterung gemäß Anspruch 1 in vier unterschiedlichen Schwenkpositionen;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 unterschiedliche Einsatzbedingungen für die Halterung gemäß der in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsform.
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Halterung 1 , die einen Sensor 2 an einer Tragstruktur 3 haltert. Eine sensorseitige Stützplatte 10 ist dazu mit einer Sensorrückwand 20 des Sensors 2 verbunden.
Die sensorseitige Stützplatte 10 der Halterung 1 weist zwei voneinander beabstandete sensorseitige Lager 22, 24 auf, an denen Stellantriebseinheiten 4, 5 gelenkig angebracht sind. Die sensorseitigen Lager 22, 24 sind kugelgelenkartig ausgebildet und ermöglichen so eine relative Verschwenkung der jeweiligen Stellantriebseinheit 4, 5 bezüglich der sensorseitigen Stützplatte 10 in alle Richtungen um einen Lagermittelpunkt.
Die sensorseitige Stützplatte 10 weist weiterhin ein mittleres oder zentrales Lager 7 auf, welches die sensorseitige Stützplatte 10 an einem Lagerbock 12 um zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Raumachsen X, Y lagert.
Der Lagerbock 12 ist an einer tragstrukturseitigen Stützplatte 14 vorgesehen, die ihrerseits an der Tragstruktur 3 angebracht ist.
Die tragstrukturseitige Stützplatte 14 weist zwei voneinander beabstandete tragstrukturseitige Lager 32, 34 auf, mittels derer die Stellantriebseinheiten 4 bzw.
5 an der tragstrukturseitigen Stützplatte 14 kugelgelenkartig um einen jeweiligen Lagermittelpunkt schwenkbar gelagert sind.
Die Stellantriebseinheiten 4, 5 weisen jeweils einen äußeren Gehäusekörper 40, 50 sowie einen inneren Gehäusekörper 42, 52 auf. Der jeweils innere
Gehäusekörper 42, 52 ist im zugeordneten äußeren Gehäusekörper 40, 50 längsverschiebbar aufgenommen. Das freie Ende des inneren Gehäusekörpers 42, 52 ist mittels des zugeordneten sensorseitigen Lagers 22, 24 an der sensorseitigen Stützplatte 10, wie bereits beschrieben, gelenkig gelagert. Das jeweils freie Ende des äußeren Gehäusekörpers 40, 50 ist mittels des zugeordneten tragstrukturseitigen Lagers 32, 34 auf bereits beschriebene Weise an der tragstrukturseitigen Stützplatte 14 gelenkig gelagert.
Die Stellantriebseinheiten 4, 5 weisen jeweils einen — nicht gezeigten — Stellantrieb auf, der eine axiale Relatiwerschiebung zwischen dem jeweiligen äußeren Gehäusekörper 40, 50 und dem jeweiligen inneren Gehäusekörper 42, 52 bewirkt. Beispielsweise können die Stellantriebseinheiten 4, 5 einen bekannten Zahnstangenantrieb, Schneckenwellenantrieb oder einen anderen Translationsantrieb aufweisen. Für besonders schnelle axiale Relativbewegungen ist es vorteilhaft, einen Linearantrieb vorzusehen.
Im gezeigten Beispiel der Fig. 1 ist erkennbar, dass die Lagermittelpunkte der sensorseitigen Lager 22, 24 und der Lagermittelpunkt des mittleren Lagers 7 in einer gemeinsamen Ebene liegen. Um zu ermöglichen, dass mittels der Stellantriebseinheiten 4, 5 eine Verschwenkung des Sensors 2 gegenüber der Tragstruktur 3 durchgeführt werden kann, muss zumindest eines der sensorseitigen Lager 22, 24 von der ersten Achse X und zumindest das zweite der Lager 24, 22 von der Achse Y seitlich beanstandet sein.
Wie in Fig. 1A dargestellt ist, ist das mittlere Lager 7 als Kreuzgelenk ausgebildet, wodurch eine kardanische Lagerung entsteht, die ein Verschwenken um einen
kinematischen Schwenkpunkt herum ermöglicht, wobei der Schwenkpunkt durch den Schnittpunkt der Achsen X und Y definiert ist. Die Verschwenkung um den Schwenkpunkt erfolgt durch eine Längenverstellung zumindest einer der Stellantriebseinheiten 4, 5, wodurch der Abstand zwischen dem jeweils einer Stellantriebseinheit zugeordneten sensorseitigen Lager 22, 24 und dem dieser Stellantriebseinheit zugeordneten tragstrukturseitigen Lager 32, 34 verkürzt oder verlängert wird.
Diese Verschwenkbarkeit des Sensors 2 relativ zur Tragstruktur 3 um den Schwenkpunkt des mittleren Lagers 7 in beliebige Richtungen zeigen die Fig. 2A bis 2D. Darin zeigt Fig. 2A eine Position bei der der Sensor 2 nach oben geschwenkt ist. Fig. 2B zeigt eine Stellung, in der der Sensor 2 (in Blickrichtung Z) nach unten rechts geschwenkt ist, und Fig. 2C eine Stellung, in der der Sensor 2 nach unten links geschwenkt ist. Fig. 2D zeigt eine Stellung, in der der Sensor 2 direkt nach unten geschwenkt ist.
Eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 3 dargestellt. Auch hier weist die Haltung 1' eine sensorseitige Stützplatte 10 auf, die mit dem Sensor 2 verbunden ist und die über ein mittleres Lager 8 mit einem Lagerbock 12 verbunden ist, der auf einer tragstrukturseitigen Stützplatte 14 angebracht ist, mittels welcher die gesamte Halterung an der Tragstruktur 3 angebracht ist.
Das mittlere Lager 8 ist jedoch im Gegensatz zur Ausführung der Fig. 1 bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform der Erfindung als Kugelgelenk ausgebildet, sodass dieses mittlere Lager 8 den Sensor 2 um den kinematischen Schwenkmittelpunkt des mittleren Lagers um drei Raumachsen X, Y, Z schwenkbar an der Tragstruktur 3 lagert. Der kinematische Schwenkmittelpunkt dieses kugelgelenkartigen mittleren Lagers 8 ist der Schnittpunkt der drei Raumachsen X, Y, Z.
Die Halterung 11 umfasst drei Stellantriebseinheiten 4, 5, 6, die in der gleichen Weise aufgebaut sind wie die in Verbindung mit der Fig. 1 beschriebenen Stellantriebseinheiten 4, 5 und die auf die gleiche Weise mittels sensorseitiger Lager 22, 24, 26 und tragstrukturseitiger Lager 32, 34, 36 an der sensorseitigen Stützplatte 10 bzw. an der tragstrukturseitigen Stützplatte 14 kugelgelenkartig gelagert sind. Die drei sensorseitigen Lager 22, 24, 26 bilden auf der sensorseitigen Stützplatte 10 die Ecken eines Dreiecks, wobei das kugelgelenkartige mittlere Lager 8 im Inneren des Dreiecks gelegen ist. Sowohl die Lagermittelpunkte der sensorseitigen Lager 22, 24, 26, als auch der Schwenkpunkt des mittleren Lagers 8 liegen in einer gemeinsamen Ebene. Die Anbringung des mittleren Lagers 8 in der Mitte des Sensors 2 bewirkt, dass beim Rotieren des Sensors 2 Massenkräfte über einen zentralen Rotationspunkt, nämlich den Lagermittelpunkt des mittleren Lagers 8, eingeleitet werden und so Unwuchten reduziert oder sogar verhindert werden.
Das jeweils andere Ende der Stellantriebseinheit 4, 5, 6 ist mittels jeweils eines kugelgelenkartig ausgebildeten tragstrukturseitigen Lagers 32, 34, 36 an der tragstrukturseitigen Stützplatte 14 auf die gleiche Weise gelagert, wie dies in Verbindung mit der Ausführungsform der Fig. 1 beschrieben worden ist. Auch die tragstrukturseitigen Lager 32, 34, 36 bilden die Ecken eines Dreiecks, wobei die Längsachse Z durch dieses Dreieck hindurch läuft. Auch wenn im gezeigten Beispiel die tragstrukturseitigen Lager 32, 34, 36 in einer gemeinsamen Ebene liegen, so ist dies nicht zwingend funktionsnotwendig.
Der Vorteil der in Fig. 3 dargestellten Halterung 1 liegt darin, dass der Sensor 2 mit dieser Halterung nicht nur um die beiden Raumachsen X, Y verschwenkt werden kann, wie dies beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 der Fall ist, sondern dass der Sensor 2 mittels der Halterung 11 auch um die Längsachse Z herum schwenkbar ist. Betrachtet man als Beispiel die Anbringung des Sensors 2 mittels der Halterung 1' an einer Tragstruktur 3, die Bestandteil eines Luftfahrzeugs ist, dann entspricht die Längsachse Z der Rollachse (Längsachse) des Luftfahrzeugs
oder verläuft zumindest parallel zu dieser. Die vertikale Achse X verläuft parallel zur Gierachse (Hochachse) des Luftfahrzeugs und die Querachse Y verläuft parallel zur Nickachse (Querachse) des Luftfahrzeugs. In diesem Fall können mittels der Halterung 1' Nickbewegungen des Luftfahrzeugs durch Verschwenkung des Sensors 2 um die Achse Y kompensiert werden.
Gierbewegungen des Luftfahrzeugs können kompensiert werden, indem der Sensor 2 um die vertikale Achse X geschwenkt wird, und Rollbewegungen des Luftfahrzeugs können durch eine Verschwenkung des Sensors 2 um die Längsachse Z kompensiert werden. Dadurch ist es nicht nur möglich, ein Nicken und Gieren des Luftfahrzeugs so zu kompensieren, dass die orthogonale Sensorachse M des Sensors 2 auf ein Ziel T eingestellt wird und durch Kompensation der Nick- und Gier-Bewegungen des Luftfahrzeugs nachgeführt wird, sondern es ist außerdem möglich, dass Rollbewegungen des Luftfahrzeugs durch ein Verdrehen des Sensors 2 um die Achse Z kompensiert werden, so dass sich der Sensor 2 gegenüber dem Ziel T nicht um die Sensorachse M verdreht. Dies ist beispielsweise vorteilhaft bei Sensoren, die eine vorgegebene Polarisationsebene aufweisen. Durch die in Fig. 3 dargestellte Halterung 1' bleibt die Polarisationsebene des Sensors 2 in Bezug auf das Ziel T auch dann raumstabil, wenn das Luftfahrzeug eine Rollbewegung um die Längsachse Z durchführt.
Diese Vorteile der Ausführungsform gemäß Fig. 3 werden anhand der Darstellung in Fig. 4 deutlich. Dort sind unterschiedliche Fluglagen eines Luftfahrzeugs 9 gezeigt. In der Darstellung A ist die Längsachse Z des Luftfahrzeugs unmittelbar auf das Ziel T ausgerichtet. Eine Kompensation von Nick- oder Gier-Bewegungen des Luftfahrzeugs ist in diesem Fall nicht erforderlich. Das Luftfahrzeug kann jedoch um seine Längsachse Z rollen, wie diese durch den Pfeil a symbolisiert ist. Diese Rollbewegung kann, wie bereits beschrieben worden ist, durch Verschwenkung des Sensors 2 um die Luftfahrzeuglängsachse Z kompensiert werden.
Die Darstellung B zeigt ein Luftfahrzeug 9, dessen Längsachse Z nicht mehr auf das Ziel T, welches sich inzwischen ebenfalls von der ursprünglichen Position fortbewegt hat, wie die gestrichelte Linie zeigt, weist. Das Luftfahrzeug 9 hat zudem in dieser Position in Bezug zur Richtung z auf das Ziel eine Gierbewegung, um den Winkel ß durchgeführt. Der Gierwinkel ß kann jedoch durch entsprechende Verschwenkung des Sensors 2 mittels der Halterung Y um die Achse X kompensiert werden. Zudem kann das Luftfahrzeug 9 auch in der bei B gezeigten Position eine Rollbewegung durchführen, wie durch den Pfeil b gezeigt ist; auch diese Rollbewegung wird von der Halterung 11 durch Rotation des Sensors 2 um die Achse Z kompensiert.
Schließlich zeigt die Darstellung C des Luftfahrzeugs 9 in Fig. 4 noch eine weitere Ortsveränderung des Ziels T, wobei davon ausgegangen wird, dass das Flugzeug seine in C gezeigt Flugrichtung und Fluglage nicht ändert. Zunächst hatte der Sensor 2 des Luftfahrzeugs 9 das Ziel T in der durch den Pfeil Ci dargestellten Richtung angepeilt. Das Ziel T hat daraufhin entlang der gestrichelten Pfeillinie seine Position verändert, wobei durch gesteuerte Verschwenkung des Sensors 2 um die Achsen X und Y eine Nachführung der auf das Ziel T gerichteten Peilung erfolgt, wie durch den Pfeil C2 dargestellt ist.
Selbst wenn das Flugzeug bei dieser Nachführung der Peilrichtung eine Rollbewegung durchführt, die durch den Pfeil c symbolisiert ist, wird die Peilung zum bewegten Ziel T nicht verloren und auch die Polarisationsebene E des Sensors 2 ändert sich in Bezug auf das bewegte Ziel T nicht.
Die erfindungsgemäße Halterung gestattet damit sowohl eine Kompensation der Position des Ziels, auf welches der Sensor ausgerichtet ist, auch dann, wenn sich das Ziel bewegt. Darüber hinaus gestattet die erfindungsgemäße Halterung auch eine Kompensation der Position und der Lage des Sensors, falls dieser an einem sich bewegenden Träger (Flugzeug, Schiff, Landfahrzeug oder Raumfahrzeug) angebracht ist. In der Weiterbildung gemäß Fig. 3 ist es sogar möglich, eine
Relativbewegung zwischen Sensor und Sensorziel um die Sensorachse zu verhindern, auch wenn der Träger (oder auch das Sensorziel) eine Rollbewegung um die entsprechende Längsachse durchführt, sodass ein unerwünschtes Verschwenken der Polarisationsebene um die Verbindungsachse M zwischen Sensor und Sensorziel vermieden wird.
Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
Es bezeichnen:
1 Halterung
1' Halterung
2 Sensor
3 Tragstruktur
4 Stellantriebseinheiten
5 Stellantriebseinheiten
6 Stellantriebseinheiten
7 mittleres Lager (Kreuzgelenk)
8 mittleres Lager (Kugelgelenk)
9 Luftfahrzeug
10 sensorseitige Stützplatte
12 Lagerbock
14 tragstrukturseitige Stützplatte
20 Sensorrückwand
22 sensorseitige Lager
24 sensorseitige Lager
26 sensorseitige Lager
30 Tragstrukturbasis
32 tragstrukturseitige Lager
34 tragstrukturseitige Lager
36 tragstrukturseitige Lager
40 äußerer Gehäusekörper
42 innerer Gehäusekörper
50 äußerer Gehäusekörper
52 innerer Gehäusekörper
T Sensorziel
M Verbindungsachse
X Raumachse
Y Raumachse
Z Raumachse