VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR BLASFORMUNG VON BEHÄLTERN UNTER VERWENDUNG EINES BEWEGLICH GEFÜHRTEN VENTILTRÄGERS
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Blasformung von Behälternj bei dem ein Vorformling nach einer thermischen Konditionierung innerhalb einer Blasform durch Blasdruck-einwirkung in den Behälter umgeformt wird sowie bei dem ein Blasgas durch ein Anschlußelement hindurch in einen Innen-raum des Vorformlings eingeleitet wird.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Vorrichtung zur Blasformung von Behältern, die mindestens eine Blasstation mit einer Blasfprm aufweist, sowie bei der sich ein Strδmungsweg für ein Blasgas zur Blasformung der Behälter durch ein Anschlußelement hindurch erstreckt.
Bei einer Behälterformung durch Blasdruckeinwirkung werden Vorformlinge aus einem thermoplastischen Material, bei-spielsweise Vorformlinge aus PET (Polyethylen- terephthalat) , innerhalb einer Blasmaschine unterschiedlichen Bearbei-tungsStationen zugeführt. Typi-
scherweise weist eine der-artige Blasmaschine eine Heizeinrichtung sowie eine Blas-einrichtung auf, in deren Bereich der zuvor temperierte Vorformling durch biaxiale Orientierung zu einem Behälter expandiert wird. Die Expansion erfolgt mit Hilfe von Druck-luft, die in den zu expandierenden Vorformling eingeleitet wird. Der verfahrenstechnische Ablauf bei einer derartigen Expansion des Vorformlings wird in der DE-OS 43 40 291 erläutert. Die einleitend erwähnte Einleitung des unter Druck stehenden Gases umfaßt auch die Druckgaseinleitung in die sich entwickelnde Behälterblase sowie die Druckgas-einleitung in den Vorformling zu Beginn des Blasvorganges.
Der grundsätzliche Aufbau einer Blasstation zur Behäl- ■ ter-formung wird in der DE-OS 42 12 583 beschrieben. Mög-lichkeiten zur Temperierung der Vorformlinge werden in der DE-OS 23 52 926 erläutert.
Innerhalb der Vorrichtung zur Blasformung können die Vorformlinge sowie die geblasenen Behälter mit Hilfe unter-schiedlicher Handhabungseinrichtungen transportiert werden. Bewährt hat sich insbesondere die Verwendung von Transport-dornen, auf die die Vorformlinge aufgesteckt werden. Die Vorformlinge können aber auch mit anderen Trageinrichtungen gehandhabt werden. Die Verwendung von Greifzangen zur Hand-habung von Vorform- lingen und die Verwendung von Spreiz-dornen, die zur Halterung in einen Mündungsbereich des Vor-formlings einführbar sind, gehören ebenfalls zu den verfügbaren Konstruktionen.
Eine Handhabung von Behältern unter Verwendung von Über-gaberädern wird beispielsweise in der DE-QS 199 06
438 bei einer Anordnung des ϋbergaberades zwischen einem Blasrad und einer Ausgabestrecke beschrieben..
Die bereits erläuterte Handhabung der Vorformlinge erfolgt zum einen bei den sogenannten Zweistufenverfahren, bei denen die Vorformlinge zunächst in einem Spritzgußverfahren hergestellt, anschließend zwischengelagert und erst später hinsichtlich ihrer Temperatur konditioniert und zu einem Behälter aufgeblasen werden. Zum anderen erfolgt eine An-wendung bei den sogenannten Einstufenverfahren, bei denen die Vorformlinge unmittelbar nach ihrer spritzgußtech-nischen Herstellung und einer ausreichenden Verfestigung geeignet temperiert und anschließend aufgeblasen werden. <
Im Hinblick auf die verwendeten Blasstationen sind un- ter-schiedliche Ausführungsformen bekannt. Bei Blasstationen, die auf rotierenden Transporträdern angeordnet sind, ist eine buchartige Aufklappbarkeit der Formträger häufig anzu-treffen. Es ist aber auch möglich, relativ zueinander ver-schiebliche oder andersartig geführte Formträger einzu-setzen. Bei ortsfesten Blasstationen, die insbesondere dafür geeignet sind, mehrere Kavitäten zur Behälterformung aufzunehmen, werden typischerweise parallel zueinander angeordnete Platten als Formträger verwendet.
Eine detaillierte Beschreibung eines Recksystems einer Blasstation mit zugeordneter Reckstange erfolgt in der DE-OS 101 45 579. Die Reckstange ist hier als ein massiver Stab ausgebildet und die Blasluft Wird der Blas- form durch einen Anschlußkolben hindurch zugeführt, der einen größeren Innendurchmesser aufweist, als der Außendurchmesser der Reckstange beträgt. Hierdurch wird zwischen der Reckstange und einer Innenfläche des An-
schlußkolbens ein Ringspalt bereitgestellt,. durch den das unter Druck stehende Gas hindurchströmen kann.
Die Verwendung einer hohlen Reckstange ist beispielsweise aus der DE-OS 28 14 952 bekannt. Ein Anschluß für das unter Druck stehende Gas erfolgt hier über ein einer Reckstangen-kuppe abgewandtes Ende der rohrartig ausgebildeten Reck-stange. Eine DruckgasZuführung über das Ende einer hohlen Reckstange wird darüber hinaus in der DE 34 08 740 C2 beschrieben. i
Bei allen bekannten BlasgasZuführungen werden zur Steuerung der Blasgaszufuhr Ventile verwendet. Verbreitet ist insbe-sondere die Verwendung von elektromagnetisch ansteuerbaren Ventilen. Eingänge der Ventile sind über Verbindungs-leitungen mit Druckgasversorgungen verbunden. Nach einem Öffnen der Ventile wird sowohl ein vom Ventil bis zum Vorformling bzw. zum Behälter verlaufender Strömungsweg als auch ein Innenraum des Vorformlings bzw. des Behälters mit dem Druckgas beaufschlagt. Dies bedeutet, daß zur Er-reichung eines angestrebten Druckniveaus innerhalb des Vorformlings bzw. des Behälters so viel Druckgas durch das Ventil hin- dύrchströmen muß, daß sowohl der Bereich des Strömungs- weges als auch der entsprechende Innenraum des Vorform- lings bzw. des Behälters mit einer ausreichenden Menge an Druckgas gefüllt ist. Das Volumen des Strömungs- weges hat somit eine Verzögerung des angestrebten Druk- kauf-baues im Vorformling bzw. im Behälter zur Folge, da ■ zusätz-lich zur eigentlich benötigten Menge an Druckgas auch die zur Füllung des Strömungsweges erforderliche Menge an Druckgas durch das Ventil hindurch- strδmen muß. Neben der entsprechenden Prozeßverzδgerung resultiert hieraus auch ein erhöhter Verbrauch an Druckgas mit entsprechend er-höhten Betriebskosten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Ver-fahren der einleitend genannten . Art derart zu verbessern, daß sowohl auftretende Verzögerungszeiten als auch der Blasgasverbrauch verringert werden.
Diese Aufgabe wird erfindύngsgemäß dadurch gelöst, daß das Blasgas durch mindestens ein von einem relativ zur Blasforπi beweglich geführten Ventilträger gehaltertes Ventil zuge-führt wird. ■
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend genannten Art derart zu kon- stru-ieren, daß Totraumvoluminar im Bereich der BlasgasZuführung vermindert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Anschlußelement ein relativ zur Blasform unbeweglich ange-ordnetes Basisteil und einen relativ zum Basisteil beweg-lich geführten Ventilträger aufweist und daß, der Ventil-träger mindestens ein Blasventil hal- tert .
Durch die Anordnung des Blasventils direkt am beweglich geführten Ventilträger ist es möglich, das Blasventil mit äußerst kurzem räumlichen Abstand zur Blasform sowie zum herzustellenden Behälter , zu positionieren1. Es werden hier-durch sehr kurze Strömungswege bereitgestellt, die zu einer Verminderung des Blasgasverbrauches sowie zu einer Ver-minderung von Verzögerungszeiten führen. Darüber hinaus ist der Blasvorgang exakter steuerbar.
Eine kompakte Ausführungsform wird insbesondere dadurch unterstützt, daß das Blasgas von einem seitlich am Ventilträger positionierten Ventil zugeführt wird.
Besonders kurze Strömungswege und kurze Verzögerungs- zeiten lassen sich dadurch erreichen, daß der Ventilträger mindestens teilweise zwischen einem relativ zur Blasform unbeweglichen Basisteil des Anschlußelementes und der Blasform positioniert wird.
Zur Unterstützung einer Beweglichkeit des Ventilträgers wird vorgeschlagen, daß das Blasgas dem Ventil durch einen flexiblen Schlauch hindurch zugeführt wird.
Eine einfache Steuerbarkeit wird dadurch unterstützt, daß die Blasgaszufuhr durch mindestens ein elektromagnetisch steuerbares Ventil zugeführt wird.
Eine exakt reproduzierbare Durchführung von Positionierbewegungen des Ventilträgers wird dadurch erreicht, daß der Ventilträger von einer Kurvensteuerung positioniert wird. . • ,
Zu einer vereinfachten Ausführungsform trägt es bei, daß von der Kurvensteuerung lediglich eine Bewegungs- richtung des Ventilträgers vorgegeben wird.
Insbesondere ist daran gedacht, daß der Ventilträger von mindestens einer Feder in eine Grundpositionierung zurückgeführt wird. .
Eine weitere Gewichtsreduzierung im Bereich des Ventilträgers läßt sich dadurch erreichen, daß mindestens eines der Ventile mit einem Pilotventil verbunden wird.
Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Ventilträger in lotrechter Richtung von unten relativ zum Vorformling bewegt wird.
Ebenfalls ist daran gedacht, daß der Ventilträger in lotrechter Richtung von oben relativ zum Vorformling bewegt wird.
Zur. Vermeidung von Druckverlusten wird vorgeschlagen, daß der Ventilträger relativ zum Vorformling abgedichtet wird.
Ebenfalls erweist es sich als zweckmäßig, daß die Reckstange relativ zum Ventilträger abgedichtet wird.
Eine relativ zueinander unabhängige Vorgabe von Bewegungsabläufen kann dadurch erfolgen, daß die Reckstange innerhalb des. Ventilträgers verschieblich geführt wird.
Eine kompakte und mechanisch hochbelastbare Anordnung bei gleichzeitiger Bereitstellung einer hohen. Zuverlässigkeit wird dadurch erreicht, daß der Ventilträger in einer axialen Richtung der Reckstange positioniert wird.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Eine perspektivische Darstellung einer Blasstation zur Herstellung von Behältern aus Vor- formlingen,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Blasform, in der ein Vorformling gereckt und expandiert wird,
Fig. 3 eine Skizze zur Veranschaulichung eines grundsätzlichen Aufbaus einer Vorrichtung zur Blasformung von Behältern,
Fig. 4 eine modifizierte Heizstrecke mit vergrößerter Heizkapazität,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Blasstation, bei der eine Reckstange von einem Reckstangenträger posi-tioniert wird und
Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen Anschlußkolben zur Zuführung von Blasgas, bei dem die Blas- ventile im Bereich eines beweglichen Teiles des Anschluß-elementes sowie in unmittelbarer Nähe der Blas-formen angeordnet sind.
Der prinzipielle Aufbau einer Vorrichtung zur Umformung von Vorformlingen (1) in Behälter (2) ist in Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellt. . ' ,
Die Vorrichtung zur Formung des Behälters (2) besteht im wesentlichen aus einer Blasstation (3), die mit einer Blas-form (4) versehen ist, in die ein Vorformling (1) einsetz-bar ist. Der Vorformling (1) kann ein spritzgegossenes Teil aus Polyethylenterephthalat sein. Zur Ermόglichung eines Einsetzens des Vorformlings (1) in die Blasform (4). und zur Ermöglichung eines Herausnehmens des fertigen Behälters (2) besteht die Blasform (4) aus Formhälften (5, 6) und einem Bodenteil (7), das von einer Hubvorrichtung (8) positio-nierbar ist. Der Vorformling (1) kann im Bereich der Blasstation (3) von einem Transportdorn (9) gehalten sein," der gemeinsam mit dem Vorformling (1) eine Mehrzahl von Behandlungs- stationen innerhalb der Vorrichtung durchläuft . Es ist
aber auch möglich, den Vorformling (1) beispiels-weise über Zangen oder andere Handhabungsmittel direkt in die Blasform (4) einzusetzen.
Zur Ermδglichung. einer Druckluftzuleitung ist unterhalb des Transportdornes (9) ein Anschlußkolben (10) angeordnet, der dem Vorformling (1) Druckluft zuführt und gleichzeitig eine Abdichtung relativ zum Transportdorn (9) vornimmt. Bei einer abgewandelten Konstruktion ist es grundsätzlich aber auch denkbar, feste Druckluftzuleitungen zu verwenden.
Eine Reckung des Vorformlings (1) erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel mit Hilfe einer Reckstange (11), die von einem Zylinder (12) positioniert wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform wird eine mechanische Po- si-tionierung der Reckstange (11) über Kurvensegmente durch-geführt, die von Abgriffrollen beaufschlagt sind. Die Ver-wendung von Kurvensegmeήten ist insbesondere dann zweck-mäßig, wenn eine Mehrzahl von Blasstationen (3) auf einem rotierenden Blasrad angeordnet sind
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist das Recksystem derart ausgebildet, daß eine Tandem- Anordnung von zwei Zylindern (12) bereitgestellt ist. Von einem Pri-märzylinder (13) wird die Reckstange (11) zunächst vor Beginn des eigentlichen Reckvorganges bis in den Bereich eines Bodens (14) des Vorformlings (1) gefahren. Während des eigentlichen Reckvorganges wird der Primärzylinder (13) mit ausgefahrener Reckstange gemeinsam mit einem den Primärzylinder (13) tragenden Schlitten (15) von einem Sekundärzylinder (16) oder über ßine Kurvensteuerung posi-tioniert. Insbesondere ist daran gedacht, den Sekundär-zylinder (16) derart kurvengesteuert einzusetzen, daß von einer Führungsrol-
Ie (17) ,, die während der Durch-führung des Reckvorganges an einer Kurvenbahn entlang gleitet, eine aktuelle Reckposition vorgegeben wird. Die Führungsrolle (17) wird vom SekundärzylInder (16) gegen die Führungsbahn gedrückt. Der Schlitten (15) gleitet entlang von zwei Führungselementen (18) .
Nach einem Schließen der im Bereich von Trägern (19, 20) angeordneten Formhälften (5, 6) erfolgt eine Verriegelung der Träger (19, 20) ' relativ zueinander mit Hilfe einer Verriegelungseinrichtung (20) .
Zur Anpassung an unterschiedliche Formen eines Mündungsabschnittes (21) des Vorformlings (1) ist gemäß , Fig. 2 die Verwendung separater Gewindeeinsätze (22) im Bereich der Blasform (4) vorgesehen.
Fig. 2 zeigt zusätzlich zum' geblasenen Behälter (2) auch gestrichelt eingezeichnet den Vorformling1 (1) und schematisch eine sich entwickelnde Behälterblase (23) .
Fig. 3 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Blasmaschine, die mit einer Heizstrecke ,(24) sowie einem rotierenden Blasrad. (25) versehen ist. Ausgehend von einer Vorform-lingseingabe (26) werden die Vorformlinge (1) von Ober-gaberädern (27, 28, 29) in den Bereich der Heizstrecke (24) transportiert. Entlang der Heizstrecke (24) sind Heiz-strahler (30) sowie Gebläse (31) ange- . ordnet, um die Vor-formlinge (l) zu temperieren. Nach einer ausreichenden Temperierung der .Vorformlinge (1) werden diese an das Blasrad (25) übergeben, in dessen Bereich die Blasstationen (3) angeordnet sind. Die fertig geblasenen Behälter (2) werden von weiteren Übergaberädern einer Ausgäbestrecke ' (32) zugeführt.
Um einen Vorformling (1) derart in einen Behälter (2) •umformen zu können, daß der Behälter (2) Materialeigen- schaften aufweist, die eine lange Verwendungsfähigkeit von innerhalb des Behälters (2) abgefüllten Lebensmitteln, insbesondere von Getränken, gewährleisten, müssen spezielle Verfahrensschritte bei der Beheizung und Orientierung der Vorformlinge (1) eingehalten werden. Darüber hinaus können vorteilhafte Wirkungen durch Einhaltung spezieller Dimen-sionierungsvorschriften erzielt werden.
Als thermoplastisches Material können unterschiedliche Kunststoffe verwendet' werden. Einsatzfähig sind bei- spiels-weise PET,, PEN oder PP. . , .
Die Expansion des Vorformlings (1) während des Orien- tierungsvorgange.s erfolgt durch Druckluftzuführung. Die DrückluftZuführung ist in eine Vorblasphase, in der Gas, zum Beispiel Preßluft, mit einem niedrigen Druckniveau zugeführt wird und in eine sich anschließende Haupt-blasphase unterteilt, in der Gas mit einem höheren Druck-niveau zugeführt wird. Während der Vorblas- phase wird typischerweise Druckluft mit einem Druck im Intervall von 10 bar bis 25 bar verwendet und während der Hauptblasphase wird Druckluft mit einem Druck im Intervall von 25 bar bis 40 bar zugeführt.
Aus Fig. 3 ist ebenfalls erkennbar, daß bei der dargestellten Ausführungsform die Heizstreeke—(-2-*-)—au-s—e-iner- Vielzahl umlaufender. Transportelemente (33) ausgebildet ist, die kettenartig aneinandergereiht und entlang von Um-lenkrädern (34) geführt sind. Insbesondere ist daran ge-dacht, durch die kettenartige Anordnung eine im we- sent-lichen rechteckförmige .Grundkontur aufzuspannen. Bei der dargestellten Ausführungsform werden im Bereich
der dem Übergaberad (29) und einem Eingaberad (35) zugewandten Ausdehnung der Heizstrecke (24) ein einzelnes relativ groß dimensioniertes Umlenkrad (34) und im Bereich von benach-barten Umlenkungen zwei vergleichsweise kleiner dimension-ierte Umlenkräder (36) (verwendet. Grundsätzlich sind aber auch beliebige andere Führungen denkbar.
Zur Ermδglichung einer möglichst dichten Anordnung des Übergaberades (29) und des Eingaberades (35) relativ zuein-ander erweist sich die dargestellte Anordnung als besonders zweckmäßig, da im Bereich der entsprechenden Ausdehnung der Heizstrecke (24) drei Umlenkräder (34, 36) positioniert sind, und zwar jeweils die kleineren Umlenkräder (36) im Bereich der Überleitung zu den linearen Verläufen der Heiz-strecke (24) und das größere Umlenkrad (34) im unmittel-baren Übergabebereich zum Übergaberad (29) und zum Eingabe-rad (35) . Alternativ zur Verwendung von kettenartigen Transportelementen (33) ist es beispielsweise auch möglich, ein rotierendes Heizrad zu verwenden.
Nach einem fertigen Blasen der Behälter (2) werden diese von einem Entnahmerad (37) aus dem Bereich der Blasstationen (3) herausgeführt und über das Übergaberad (28) und ein Ausgaberad (38) zur Ausgabestrecke (32) trans-portiert .
In der in Fig. 4 dargestellten modifizierten Heizstrek- ke (24) können durch die größere Anzahl von Heizstrahlern (30) eine größere Menge von Vorformlingen (1) je Zeiteinheit1 temperiert werden. Die Gebläse (31) leiten hier .Kühlluft in den Bereich , von Kühlluftkanälen (39) ein, die den zuge-ordneten Heizstrahlern (30) jeweils gegenüberliegen und über Ausströmöffnungen die Kühlluft
abgeben. Durch die Anordnung der Ausströmrichtungen wird eine Strόmungs-richtung für die Kühlluft im wesentlichen quer zu einer Transpόrtrichtung der Vorformr- linge (1) realisiert. Die Kühlluftkanäle (39) können im Bereich von den Heizstrahlern (30) gegenüberliegenden Oberflächen Reflektoren . für die Heizstrahlung bereitstellen, ebenfalls ist es möglich, über die abgegebene Kühlluft auch eine Kühlung der Heizstrahler (30) zu realisieren.
Fig. 5 zeigt eine gegenüber der Darstellung in Fig. T abge-wandelte Darstellung der Blasstation (3) bei einer Blick-richtung von vorne. Insbesondere ist aus dieser Darstellung erkennbar, daß die1 Reckstange (11) von einem Reckstangen-träger (41) gehaltert ist,, der aus einem Trägersockel (40) und einem über ein Kupplungsele- ment (42) mit dem Träger-sockel (40) verbundenen Rollenträger (43) ausgebildet ist. Der Rollenträger (43) haltert die Führungsrolle (17), die zur' Positionierung des Recksystems dient. Die Führungsrolle (17) wird entlang einer nicht dargestellten Kurvenbahn geführt. Es ist hier eine vollständige mechanische Steuerung des Reckvorganges realisiert.
Das in Fig. 5 veranschaulichte Kupplungselement (42) kann auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 zur Ermöglichung einer vollständigen mechanischen Entkopplung der Zylinder (12) voneinander bzw. von einem Tragele- ment für die Führungsrolle (17). eingesetzt werden.
Fig. 5 veranschaulicht einen eingerasteten Zustand des Kup-plungselementes (42) , in dem der Trägersockel (40) und der Rollenträger (43) miteinander . durch das Kupplungselement (42) verbunden sind. Es liegt hierdurch eine starre mecha-nische Kopplung vor, die dazu führt,
daß eine Positio-nierung der "Führungsrolle (17) direkt und -unmittelbar in eine Positionierung der Reckstange
(11) umgesetzt wird. Es liegt hierdurch in jedem Bewegungszustand des Blasrades (25) eine, exakt vorgegebene Positionierung der Reckstange (H)- vor und die Positionierung der Reckstange (11) wird bei einer Mehrzahl von auf dem Blasrad (25) angeordneten Blasstationen, (3) bei jeder Blasstation (3) exakt repro-duziert . Diese exakte mechanische Vorgabe der Positionie-rung der Reckstange
(11) trägt zu einer hohen Produkt-quälitat sowie zu ei- ner hohen Gleichmäßigkeit der herge-stellten Behälter
(2) bei..
Fig. 5 zeigt ebenfalls die Anordnung eines Pneumatik- blockes (46) zur Blasdruckversorgung der Blasstation (3) . Der Pneu-matikblock (46) ist mit HQchdruckventilen (47) ausge-stattet, die über Anschlüsse (48) an eine oder mehrere Druckversorgungen angeschlossen werden können. Nach einer Blasformung der Behälter (2) wird in. eine Umgebung abzu-leitende Blasluft wird über den Pneumatikblock (46) zu-nächst einem Schalldämpfer (49) . zugeführt . .
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der zur Zuführung von Blasluft ein Anschlußelement (50) im Bereich der Blas-Station (3) angeordnet ist, das im wesentlichen aus einem relativ zur Blasform (4) unbeweglich angeordneten Basisteil (51) sowie einem relativ zum Basisteil (51) beweglich geführten Ventilträger (52) aus- gebildet ist. Der Ventil-träger (52) erstreckt sich' mindestens bereichsweise zwi-schen dem Basisteil (51) und der Blasform (4) . Gemäß der Ausführungsform in Fig. 6 ist der Ventilträger (52) mit einem Trägerschaft (53) in einer Ausnehmung (54) des Basisteils (51) geführt. Eine exakte Führung des Träger-schaftes (53) in der
Ausnehπiung (54) wird durch Lager' (55, 56) unterstützt. Das Basisteil (51) ist bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform mit einer Tragstruktur (57) verschraubt, die als Teil des Blasrades (25) ausgebildet sein kann. Die Verwendung von Anschlußelementen (50) gemäß Fig. 6 ist aber auch bei ortsfesten Blasstationen möglich.
Das Basisteil (51) und der Ventilträger (52) können durch Federn (58, 59) miteinander gekoppelt werden. Die Federn (58, 59) können sowohl als Druckfedern als auch als Zug-federn realisiert werden. Durch die Federn (58, 59) wird erreicht, daß lediglich eine aktive Positionierbewegung für den Ventilträger (52) vorgegeben werden muß und daß nach Beendigung einer Beauschlagung mit einer Stellkraft der Ventilträger (52) automatisch in eine Grundpositionierung zurückkehrt. Abhängig von der Realisierung der Federn (58, 59) als Druckfedern oder als Zugfedern kann die Grundposi-tionierung sowohl eine gemäß der Darstellung in Fig. 6 angesenkte Positionierung des Ventilträgers (52) als auch eine angehobene Positionierung des Ventilträgers (52) dar-stellen.
Die Federn (58, 59) können in Vertiefungen (60, 61) des Basisteiles (51) und. des Ventilträgers (52) positioniert werden. Hierdurch ist es möglich, trotz der Verwendung der Federn. (58, 59) eine möglichst dichte Anordnung des Bäsisteiles. (51) und des Ventilträgers (52) vorgeben zu können. ' ' ,
Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform-erfolgt eine Blasverformung der Vorformlinge (1) in Behälter (2) mit den Mündungsabschnitten in lotrechter Richtung nach unten orientiert. Die Anordnung kann aber auch gegenüber der Darstellung in Fig. 6 um 180 ° Grad gedreht
eingesetzt werden, so daß die Vorformlinge (1) mit ili- ren Mündungs-abschnitten in lotrechter Richtung nach oben in die Behälter (2) umgeformt werden.
Fig. 6 zeigt eine Ausführung des Anschlußelementes' (50) derart, daß Blasluftventile (63, 64)', ein Blasluftrück- führventil (65) sowie ein Entlüftungsventil (66) direkt am. Ventilträgers (52) angeordnet und gemeinsam mit diesem positionierbar sind. Ein Innenraum (67) des Ventilträgers (52) ist über Verbindungskanäle (68, 69, 70, 71) mit den jeweiligen Ventilen (63, 64, 65, 66) verbunden. Eine Positionierung des Ventilträgers (52) kann kurvengesteuert derart erfolgen, daß eine mit dem Ventilträger (52) ver-bundene Kurvenrolle (72) entlang einer Steuerkurve (73) geführt wird. Das Blasluftventil (63) ist mit einer Nieder-druckversorgung (74) verbunden, das Blasluftventil (64) ist an eine Hochdruckversorgung (75) angeschlossen. Das Blas-luftrückführventil (65) ist mit einem Rückführsystem (76) verbunden und das 'Entlüftungsventil (66) ist an einen Schalldämpfer (77) angeschlossen.
Zur ' Unterstützung einer verlustarmen Blasdruckzufuhr zum Vorform!ing (1) ist der ' Ventilträger (52) im Bereich seiner der Blasform (4) zugewandten Ausdehnung mit einer Dichtung (78) versehen. Die Dichtung (78) kann als ein Dichtring -ausgeführt sein, der bereichsweise einen in den Mündungs-bereich des Vorformlings (1) einführbaren Stutzen (79) umgibt. Zur weiteren Vermeidung von Druckverlusten ist die Reckstange (11) über eine Dichtung (80) relativ zum Ventil-träger (52) abgedichtet. Eine Führung der Reckstange (11) wird durch ein im Bereich des Ventilträgers (52) angeord-netes Lager (81) unterstützt.
Gemäß der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform sind die Ventile (63, 64, 65, 66) als elektrisch steuerbare •Ventile ausgeführt. Insbesondere ist an eine Realisierung als elektromagnetisch steuerbare 'Ventile gedacht. Zur Veran-schaulichung dieses Funktionsprinzips sind in Fig. 6 Ventilteller (82) abgebildet, die mit Verbindungselementen (83) im Bereich von Steuerspulen (84) geführt sind.
Alternativ zur Verwendung von elektrisch oder elektromagnetisch gesteuerten Ventilen können aber auch Ventile beliebig, anderer Bauart eingesetzt werden. Insbesondere ist auch daran gedacht, die unmittelbar am Ventilträger (52) angeordneten Ventile mit relativ zu diesen entfernt angeordneten Pilotventάlen zu koppeln.
Gemäß einem typischen Funktionsablauf bei der in Fig. 6 dargestellten räumlichen Orientierung der Vorformlinge (1) mit ihren Mündungsabschnitten in lotrechter Richtung nach unten erfolgt nach einem Schließen der Blas- form (4) ein Anheben des Ventilträgers (52) so lange, bis die Dichtung (78) gegen den Rand des Mündungsbereiches des Vorformlings (1) geführt ist. Koordiniert zu einem Einfahren der Reck-stange (11) in den Vorformling (1) öffnet zunächst das Blasluftvent;Ll (63) zur Zufuhr eines niedrigeren Blasdruckes und nach einem Schließen des Blasventils (63) öffnet das Blasventil (64) zur Zufuhr des höheren Blasdruckes . Nach einem Abschluß des Blasvorganges öffnet bei Verwendung eines Blasluftrück- führsystems zunächst das Blasluftrückführventil (65) und nach einem Schließen des Ventils das Entlüftungs- ventil (66) . Der Ventilträger (52) wird anschließend in seine Grundpositionierung zurückgefahren und die Blas- form (4) öffnet, um den fertig geblasenen Behälter (2) entnehmen zu können.
Vorteilhaft in der Ausführungsform gemäß Fig.. 6 ist insbesondere die axiale Positionierung des Ventilträgers (52) entlang einer Längsachse der Reckstange (11) . Der Vorformling (1) , der Ventilträger (52) und das Basisteil (51) erstrecken sich jeweils entlang der Längsachse der Reckstange (11) .