EP1432285B1

EP1432285B1 - Hydrophobic coating of individual hearing aid components

Info

Publication number: EP1432285B1
Application number: EP03029970.5A
Authority: EP
Inventors: Erdal Karamuk; Stefan Launer; Michael Mathey
Original assignee: Sonova AG
Current assignee: Sonova Holding AG
Priority date: 2003-12-30
Filing date: 2003-12-30
Publication date: 2016-06-08
Anticipated expiration: 2023-12-30
Also published as: US20050141738A1; US7267847B2; EP1432285A2; EP1432285A3

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum flüssigkeitsdichten Abdichten von Kleinstspalten, Ritzen und/oder Öffnungen in Gehäusewandungen, Verwendungen des Verfahrens, Gehäuse von elektrischen bzw. elektronischen Geräten, aufweisend Spalten, Kapillaren, Ritzen, Öffnungen und dgl., welche gegen das Eindringen von Flüssigkeit abzudichten sind, nicht jedoch gegen Gasdurchlässigkeit, sowie ein Batteriefach eines Hörgerätes.The present invention relates to a method for the liquid-tight sealing of micro-gaps, cracks and / or openings in housing walls, uses of the method, housings of electrical or electronic devices, having gaps, capillaries, scratches, openings and the like, which prevent the ingress of liquid be sealed, but not against gas permeability, and a battery compartment of a hearing aid.

Insbesondere bei medizinischen Geräten, welche am Körper getragen werden besteht die Gefahr, dass durch Feuchtigkeit, Schweiss, etc. gewisse Teile und Komponenten des Gerätes korrodieren können bzw. nicht mehr funktionieren. Speziell führt das Eindringen von Feuchtigkeit und Schweiss in Hörgeräten zu Korrosion, beispielsweise der Batterie, und in einigen Fällen zu Störungen der Elektronik sowie der elektroakustischen Wandler. Entsprechend werden verschiedene Verfahren beschrieben, um Hörgeräte feuchtigkeitsresistenter zu machen.In particular, in medical devices that are worn on the body there is a risk that by moisture, sweat, etc. certain parts and components of the device can corrode or no longer work. Specifically, the ingress of moisture and sweat in hearing aids leads to corrosion, such as the battery, and in some cases, to electronic and electroacoustic transducer disturbances. Accordingly, various methods are described to make hearing aids more moisture resistant.

In der DE 19502994A1 wird ein wasserdichtes Hörgerät beschrieben, in welchem die Eigenschaft der Wasserdichtheit durch aufwendige konstruktive Massnahmen, wie Dichtungen und Membranen erreicht wird. Die DE 3834316C1 beschreibt ein vollständig wasserdichtes Hörgerät, zeigt aber im . Vergleich zur vorherigen Patentanmeldung nicht im Detail auf, wie die Wasserdichtheit erreicht wird und legt grösseres Gewicht auf die Ausführung der wasserdichten Bedienungselemente. Wiederum in der JP 11069498 , derIn the DE 19502994A1 a waterproof hearing aid is described, in which the property of watertightness is achieved by complex design measures, such as seals and membranes. The DE 3834316C1 describes a completely waterproof hearing aid, but shows in. Comparison to the previous patent application not in detail on how waterproofing is achieved and places greater emphasis on the design of the waterproof controls. Again in the JP 11069498 , of the

US 005249234A und der US 6510230B2 werden verschiedene Ansätze beschrieben, um HdO-Geräte mittels einer Schutzhülle vor Feuchtigkeit zu schützen. Diese Schutzhülle enthält je nach Ausführung auch schweiss- oder feuchtigkeitsabsorbierende Stoffe. US 005249234A and the US 6510230B2 Several approaches are described to protect BTE devices from moisture by means of a protective cover. Depending on the version, this protective cover also contains substances that absorb sweat or moisture.

In der US 20020181725A1 wird ein Kondensator-Mikrophon beschrieben mit einer hydrophoben Membrane, um ein Zusammenkleben mit dem Backplate zu verhindern und auch verschiedene Methoden, wie diese Hydrophobisierung erreicht werden kann.In the US 20020181725A1 For example, a condenser microphone is described with a hydrophobic membrane to prevent sticking to the backplate and also various methods of achieving this hydrophobization.

Die US 2002100605 beschreibt eine hydrophobe Beschichtung für Gehäuse von elektrischen Geräten, insbesondere in Bezug auf Überspannungsableiter. Wiederum in weiteren Druckschriften werden hydrophobe Beschichtungen von Substraten, wie Kunststoffen, Holz, Beton, etc. beschrieben, bei welchen aber die oben geschilderte Problematik kein Thema ist.The US 2002100605 describes a hydrophobic coating for housings of electrical equipment, in particular with regard to surge arresters. Again in other documents hydrophobic coatings of substrates such as plastics, wood, concrete, etc. are described in which, however, the above-mentioned problem is not an issue.

In der EP 0 629 101 sowie der WO 99/45744 werden je Hörgerätegehäuse beschrieben, aufweisend je ein Gehäuseteil, welches mit einer hydrophoben Beschichtung versehen ist, um den allfälligen Flüssigkeitseintritt durch diese Gehäuseteile zu verhindern. Gleichzeitig ist diese Beschichtung derart, dass eine gewisse Gasdurchlässigkeit gewährleistet ist.In the EP 0 629 101 as well as the WO 99/45744 Be described for each hearing aid housing, each having a housing part, which is provided with a hydrophobic coating in order to prevent the possible ingress of liquid through these housing parts. At the same time, this coating is such that a certain gas permeability is ensured.

Speziell medizinische Geräte, welche am Körper getragen werden, wie Pulsfrequenzmesser, invasiv ermittelnde Bluteigenschaftssensoren, wie Oximetrie-Sensoren, Herzfrequenzmessgeräte, Hörgeräte und dgl. sind in der Regel komplexe Apparate, welche aus einer Vielzahl einzelner, mechanischer und elektronischer Komponenten bestehen, die in verschiedenen Verfahren hergestellt und anschliessend montiert werden. Wegen der mechanischen Toleranzen der Spritzgusskunststoffteile, welche in den meisten Fällen für Gehäuse, Batteriedeckel, Schalter, und dgl. verwendet werden, entstehen auch im zusammengebauten Zustand der Geräte immer mikroskopische Kapillarspalte zwischen den einzelnen Komponenten.Especially medical devices worn on the body, such as pulse rate, invasive blood characteristic sensors, such as oximetry sensors, heart rate monitors, hearing aids and the like. Are usually complex apparatus, which consist of a variety of individual, mechanical and electronic components in different Process produced and then assembled. Because of the mechanical tolerances of the injection molded plastic parts, which in the Most cases are used for housing, battery cover, switches, and the like., Also arise in the assembled state of the devices always microscopic capillary gaps between the individual components.

Weil die überragende Mehrheit dieser medizinischen Geräte, wie beispielsweise Hörgeräte, mit Zink-Luft-Batterien betrieben werden ist es nicht möglich, das Gerät hermetisch zu verschliessen, da die Batterie eine konstante Sauerstoffversorgung benötigt, um die Betriebsspannung aufrecht zu erhalten. Selbstverständlich ist diese Anforderung auch bei anderen elektronischen bzw. elektrischen Komponenten denkbar, welche eine gewisse Belüftung benötigen. Dies hat zur Folge, dass eine vollständige Dichtheit, wie teilweise im Stand der Technik beschrieben, nicht geeignet ist. Auch aufwendige mechanische Konstruktionen mittels Dichtungen und poröser Membranen, wie aus dem Stand der Technik bekannt, sind nicht geeignet und machen medizinische Geräte in der Regel grösser und teurer.Because the overwhelming majority of these medical devices, such as hearing aids, are powered by zinc-air batteries, it is not possible to hermetically seal the device because the battery requires a constant supply of oxygen to maintain the operating voltage. Of course, this requirement is also conceivable for other electronic or electrical components, which require a certain ventilation. This has the consequence that a complete tightness, as partially described in the prior art, is not suitable. Even complex mechanical constructions by means of seals and porous membranes, as known from the prior art, are not suitable and make medical devices usually larger and more expensive.

Es ist äusserst schwierig die Einflüsse von Kapillarspalten in der Designphase eines Hörgerätes bzw. generell eines medizinischen Kleinstgerätes vorauszusehen. Da jedoch mechanische Konstruktionen zur Verhinderung eines Flüssigkeitseintrittes bei bestehenden Gerätedesigns nicht mehr ohne weiteres möglich sind, ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Dichtheit von medizinischen Geräten, wie insbesondere Kleinstgeräten und Hörgeräten zu erfüllen ohne Designänderungen vornehmen zu müssen. Wesentlich ist auch, dass bei vollständigem Abdichten gegen Feuchtigkeitseintritt nach wie vor eine Gasdurchlässigkeit in den Kapillarspalten vorhanden ist.It is extremely difficult to foresee the effects of capillary gaps in the design phase of a hearing aid or, in general, a medical microdevice. However, since mechanical designs to prevent liquid ingress are no longer readily available in existing device designs, it is an object of the present invention to provide for the tightness of medical devices such as, in particular, miniature devices and hearing aids without design changes. It is also essential that with complete sealing against Moisture still exists a gas permeability in the capillary gaps.

In der Entwicklung von Hörgeräten und dgl. geht der Trend immer mehr in den Bau modularer Komponenten, welche für verschiedene Geräte neu kombiniert werden können. Zur Reduktion der Arbeitszeit und -kosten und der Verbesserung der Reproduzierbarkeit wird auch beispielsweise für Im-Ohr-Hörgeräte eine höhere Modularität angestrebt. Das inhärente Problem bei modularen Systemen sind jedoch die erwähnten Kapillarspalten, die beim Zusammensetzen der einzelnen Module zu einem Gerät entstehen. Durch diese Kapillaren wird ein Eindringen von Flüssigkeit in das Hörgerät beschleunigt.In the development of hearing aids and the like, the trend is increasingly in the construction of modular components, which can be recombined for different devices. For the reduction of the working time and costs and the improvement of the reproducibility a higher modularity is also aimed for example for in-the-ear hearing aids. The inherent problem with modular systems, however, are the capillary gaps mentioned, which arise when assembling the individual modules to form a device. These capillaries accelerate the penetration of fluid into the hearing aid.

Schliesslich scheitert die Möglichkeit, das Hörgerät aus wasserabstossenden hydrophoben Werkstoffen zu bauen, welche die Benetzbarkeit und damit ein Eindringen von Flüssigkeit durch Kapillarspalten reduzieren würde an der Tatsache, dass solche Werkstoffe, wie z.B. Teflon, weder mit den üblichen Verfahren bearbeitet werden können, noch die mechanischen und ästhetischen Kriterien erfüllen.Finally, the ability to build the hearing aid from water-repellent hydrophobic materials which would reduce wettability and thus penetration of liquid through capillary gaps fails due to the fact that such materials, such as e.g. Teflon, neither can be processed by the usual methods, nor meet the mechanical and aesthetic criteria.

Erfindungsgemäss wird zur Lösung der oben geschilderten Problematik vorgeschlagen, durch gezielte, hydrophobe Beschichtung einzelner Komponenten bzw. Bereichen eine Gehäusewandung eines elektronischen oder elektrischen Gerätes, wie insbesondere eines medizinischen Gerätes, im Bereich der erwähnten Kapillarspalten, Ritzen und dgl. diese gegen einen Flüssigkeitseintritt zu schützen, indem die hydrophobe Beschichtung (Hydrophobisierung) der einzelnen Bauteile bzw. Gehäusebereiche die Oberflächenenergie des Werkstoffes erniedrigt. Dies bewirkt, dass sich Flüssigkeitstropfen, wie Wasser, Schweiss und dgl., auf der Oberfläche der Bauteile bzw. Gehäusebereiche nicht ausbreiten können, sondern sich mit einem höheren Kontaktwinkel zusammenziehen, wie dies in den Figuren 1a und 1b bzw. 2 gezeigt ist. Dadurch ist es für einen Flüssigkeitstropfen schwieriger, durch die Kapillarspalte ins Innere des medizinischen Gerätes, wie beispielsweise des Hörgerätes, einzudringen. Andererseits aber bleiben diese Kapillarspalten bzw. Ritzen durch den Verzicht auf Anordnen von Dichtungen gasdurchlässig, so dass der eingangs erwähnte Gasaustausch mit der Umgebung gewährleistet ist, wie beispielsweise die Sauerstoffversorgung von Zink-Luft-Batterien.According to the invention, in order to solve the above-described problem, it is proposed to protect these against ingress of liquid by targeted, hydrophobic coating of individual components or areas of a housing of an electronic or electrical device, such as in particular a medical device in the mentioned capillary gaps, scratches and the like by the hydrophobic coating (hydrophobization) of the individual components or housing areas the Surface energy of the material is lowered. This causes liquid drops, such as water, sweat and the like, can not spread on the surface of the components or housing portions, but contract with a higher contact angle, as in the FIGS. 1a and 1b or 2 is shown. This makes it more difficult for a drop of liquid to penetrate through the capillary gaps into the interior of the medical device, such as the hearing aid. On the other hand, these capillary gaps or cracks remain permeable to gas by dispensing with the arrangement of seals, so that the initially mentioned gas exchange with the environment is ensured, such as the oxygen supply of zinc-air batteries.

Die Erfindung wird nun beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.The invention will now be explained in more detail by way of example and with reference to the accompanying drawings.

Dabei zeigen:

Fig. 1a und 1b: den Einfluss einer hydrophoben Beschichtung auf die Benetzbarkeit der beschichteten Oberfläche bzw. auf den Kontaktwinkel von Wasser auf der Oberfläche,
Fig. 2: im Schnitt dargestellt, eine Kapillaröffnung bzw. eine Spalte in einer Gehäusewandung, wie beispielsweise eines Hörgerätes,
Fig. 3 und 4: je ein Beispiel eines Batteriefaches im Schnitt eines Hörgerätes.

Showing:

Fig. 1a and 1b: the influence of a hydrophobic coating on the wettability of the coated surface or on the contact angle of water on the surface,
Fig. 2: shown in section, a capillary opening or a column in a housing wall, such as a hearing aid,
3 and 4: each an example of a battery compartment in the section of a hearing aid.

Figur 1a zeigt den Kontaktwinkel von Wasser auf einer unbehandelten bzw. nicht beschichteten Oberfläche 3, wie beispielsweise eines Polymeres, welches für Hörgerätebestandteile eingesetzt wird. Beispielsweise verwendete Polymere sind Polyamid, ABS, etc.. Der Kontaktwinkel liegt gemäss Figur 1a deutlich unter 80°. FIG. 1a shows the contact angle of water on an untreated or uncoated surface 3, such as a polymer used for hearing aid components. Polymers used for example are polyamide, ABS, etc .. The contact angle is according to FIG. 1a well below 80 °.

Durch eine hydrophobe Beschichtung auf der Oberfläche 5 wird nun der Kontaktwinkel deutlich gesteigert, wie beispielsweise über 100°, was in etwa der Benetzbarkeit von Teflon entspricht.By a hydrophobic coating on the surface 5, the contact angle is now significantly increased, such as over 100 °, which corresponds approximately to the wettability of Teflon.

In Figur 2 ist schematisch im Schnitt eine Kapillarspalte 11 dargestellt, welche beispielsweise in einer Hörgeräte-Gehäusewandung 7 ausgebildet sein kann. Ein Vergleich mit den beiden Figuren 1a und 1b zeigt nun deutlich, dass ein Wassertropfen gemäss Figur 1a mit Leichtigkeit durch die Kapillare 11 hindurchgelangen kann, währenddem der Wassertropfen gemäss Figur 1b auf der Oberfläche der Gehäusewandung verbleibt, indem Eindringen durch die Kapillare 11 unmöglich ist. Da aber keine dichtende Mittel, wie beispielsweise Gummidichtungen und dgl. in der Kapillare 11 angeordnet sind, bleibt trotzdem die Gasdurchlässigkeit erhalten.In FIG. 2 is schematically shown in section a capillary 11, which may be formed for example in a hearing aid housing 7. A comparison with the two FIGS. 1a and 1b now clearly shows that a drop of water according to FIG. 1a can easily pass through the capillary 11, while the water droplet according to FIG. 1b remains on the surface of the housing wall by penetration by the capillary 11 is impossible. However, since no sealing means, such as rubber seals and the like. Are arranged in the capillary 11, the gas permeability is still maintained.

Anhand der beiden Figuren 3 und 4 sollen nun konkrete Beispiele dargestellt werden, welche Bauteile, wie je ein Batteriefach in einem Hörgerät, darstellen, welches erfindungsgemäss abzudichten ist.Based on the two Figures 3 and 4 concrete examples will now be presented, which represent components, such as a respective battery compartment in a hearing aid, which is to be sealed according to the invention.

Figur 3 zeigt im Schnitt den Bereich eines Batteriefaches eines herkömmlichen Hörgerätes, welches gegen das Eindringen von Flüssigkeit abgedichtet ist. Dabei ist es nun wichtig, dass sämtliche im Bereich des Batteriefaches 19 angeordneten Gehäuseteile mit einer hydrophoben Beschichtung versehen sind. Diese Teile umfassen den Batteriedeckel 13, das erwähnte Batteriefach 19, das Gehäuse 23 sowie den Funktionsschalter 21. FIG. 3 shows in section the area of a battery compartment of a conventional hearing aid, which is sealed against the ingress of liquid. That's it now important that all disposed in the battery compartment 19 housing parts are provided with a hydrophobic coating. These parts include the battery cover 13, the mentioned battery compartment 19, the housing 23 and the function switch 21.

Die einzelnen Bauteile werden nach ihrer Herstellung oder Lieferung und vor dem Einbau in ein Hörgerät beschichtet. Für ein Gehäuse, wie beispielsweise dargestellt in Figur 3, heisst dies beispielsweise, dass es nach dem Spritzgiessen gereinigt und falls nötigt vorbehandelt wird, um anschliessend mit einem der später beschriebenen Verfahren hydrophob beschichtet zu werden.The individual components are coated after their manufacture or delivery and before installation in a hearing aid. For a housing such as shown in FIG FIG. 3 This means, for example, that it is cleaned after the injection molding and, if necessary, pretreated, in order subsequently to be hydrophobically coated by one of the methods described below.

Welche Komponenten von einem spezifischen Hörgeräte-Design beschichtet werden müssen um einen möglichst wirksamen Schutz gegen das Eindringen von Flüssigkeit zu gewährleisten muss für jedes Hörgerät einzeln evaluiert werden. Grundsätzlich müssen mehrere Komponenten beschichtet werden, um eine Hydrophobisierung aller Seiten eines Kapillarsystems zu erreichen, wie beispielsweise unter Bezug auf Figur 3 beschrieben.Which components of a specific hearing aid design must be coated to ensure the most effective protection against the ingress of liquid must be evaluated individually for each hearing aid. Basically, multiple components must be coated to achieve hydrophobization of all sides of a capillary system, such as with reference to FIG FIG. 3 described.

Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Batteriefaches von einem Hörgerät und wiederum werden diejenigen Gehäuseteile bzw. Komponenten bezeichnet, welche mit einer hydrophoben Beschichtung zu versehen sind. Diese Teile umfassen beispielsweise einen Funktions- oder Tastknopf 31, den Batteriedeckel 33 sowie einen Rahmen 35. FIG. 4 shows a further embodiment of a battery compartment of a hearing aid and again those housing parts or components are referred to, which are to be provided with a hydrophobic coating. These parts include, for example, a function or touch button 31, the battery cover 33 and a frame 35th

Im Gegensatz zu den verschiedenen, eingangs beschriebenen Lösungen zum flüssigkeitsdichten Ausrüsten von Geräten wird in der vorliegenden Erfindung ein Flüssigkeitsschutz durch eine gezielte Oberflächenbehandlung einzelner Komponenten eines elektronischen oder elektrischen Gerätes, wie beispielsweise einzelner Hörgeräte-Komponenten, erreicht. Mit welchem Verfahren die Bauteile hydrophobisiert werden ist an sich für die Erfindung von zweitrangiger Bedeutung, da eine Vielzahl derartiger Verfahren aus dem Stand der Technik bekannt sind. Nachfolgend sollen lediglich einige Verfahren beispielsweise angeführt werden, für das bessere Verständnis für die vorliegende Erfindung.In contrast to the various solutions described at the beginning for the liquid-tight finishing of devices, in the present invention a liquid protection is provided by a targeted surface treatment of individual components of an electronic or electrical device, such as individual hearing aid components achieved. With which method the components are hydrophobized is of secondary importance for the invention, since a large number of such methods are known from the prior art. In the following, for example, only a few methods will be cited for the better understanding of the present invention.

Grundsätzlich bieten sich chemische und physikalische Beschichtungsverfahren an. Bekannt sind beispielsweise Beschichtungen mittels sogenannter Sol-Gel Prozesse. Diese Verfahren stammen aus der chemischen Nanotechnologie. Die Oberfläche wird mit hydrophoben Nanopartikeln beschichtet, die in ein Polymernetzwerk eingebunden sind. Diese Schichten sind Verbundwerkstoffe (Nanokomposite) mit organischen und anorganischen Komponenten, welche über Sol-Gel Prozesse erzeugt werden können. Die Schichten werden durch einfache Tauch- oder Sprühprozesse aufgetragen und anschliessend ausgehärtet. Prinzipiell lassen sich diese Schichten auf alle Materialien auftragen, die die notwendigen Temperaturen zum Aushärten (Sintern) vertragen. Für die meisten Werkstoffe, die in Hörgeräten eingesetzt werden ist eine Beschichtung über Sol-Gel Prozesse möglich. Durch die Auswahl der einzelnen chemischen Komponenten lassen sich die Eigenschaften der Oberfläche einstellen und hydrophobe oder auch antimikrobielle Effekte erzielen, wie z.B. in der WO03/094574 beschrieben.In principle, chemical and physical coating processes are suitable. For example, coatings using so-called sol-gel processes are known. These processes come from chemical nanotechnology. The surface is coated with hydrophobic nanoparticles embedded in a polymer network. These layers are composites (nanocomposites) with organic and inorganic components, which can be generated by sol-gel processes. The layers are applied by simple dipping or spraying processes and then cured. In principle, these layers can be applied to all materials that tolerate the necessary temperatures for curing (sintering). For most materials that are used in hearing aids, a coating on sol-gel processes is possible. By selecting the individual chemical components, the properties of the surface can be adjusted and hydrophobic or even antimicrobial effects can be achieved, such as in the WO03 / 094574 described.

Der Vorteil dieser Beschichtungen liegt in der einfachen Handhabung und dem geringen apparativen Aufwand der nötig ist.The advantage of these coatings is the ease of use and the low expenditure on equipment is necessary.

Nanopartikel mit hydrophoben und oleophoben Eigenschaften und deren Applikationen wurden beispielsweise auch in DE10051182A1 , DE 19544763A1 oder DE19948336A1 beschrieben. Weitere Verfahren zur hydrophoben Beschichtung von Polymeroberflächen finden sich in US 2002/0192385A1 oder DE10106213A1 .Nanoparticles with hydrophobic and oleophobic properties and their applications have also been described in DE10051182A1 . DE 19544763A1 or DE19948336A1 described. Further processes for the hydrophobic coating of polymer surfaces can be found in US 2002 / 0192385A1 or DE10106213A1 ,

Selbstverständlich sind auch weitere chemische Hydrophobisierungsprozesse bekannt, wie beispielsweise unter Verwendung von Beschichtungen aus hydradisierten Silanen, fluorhaltigen Polykondensatbeschichtungen, etc..Of course, other chemical hydrophobization processes are also known, for example using coatings of hydrated silanes, fluorine-containing polycondensate coatings, etc.

Nebst chemischen Verfahren sind auch physikalische Verfahren, wie beispielsweise Beschichtungen über Plasmaverfahren, geeignet.Apart from chemical processes, physical processes, such as plasma-process coatings, are also suitable.

Die Beschichtung erfolgt über Niedertemperatur-Plasmaverdampfungsverfahren. Dabei wird im gleichen Arbeitsschritt die Oberfläche gereinigt und aktiviert (z.B. 02 Plasma) und anschliessend beschichtet. Bei der Beschichtung wird entweder eine kompakte Polymerschicht aus einem fluorhaltigen Polymer auf das Bauteil aufgebracht oder ein hydrophobes Molekül direkt an den Bauteilkunststoff angeheftet.The coating takes place via low-temperature plasma evaporation processes. In the same step, the surface is cleaned and activated (for example 02 plasma) and then coated. In the coating, either a compact polymer layer made of a fluorine-containing polymer is applied to the component or a hydrophobic molecule is attached directly to the component plastic.

Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind die Folgenden: Infolge der hydrophoben Beschichtungen, beispielsweise im Bereich eines Batteriefaches kann die Anfälligkeit auf Korrosion in einem elektronischen Kleinstgerät, wie beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie insbesondere einem Hörgerät, durch Verhinderung des Flüssigkeitseintrittes vermindert oder gar ausgeschlossen werden.The advantages of the present invention are the following: Due to the hydrophobic coatings, for example in the area of a battery compartment, the susceptibility to corrosion in a micro-electronic device, such as For example, a medical device, such as in particular a hearing aid, be reduced by preventing the ingress of liquid or even excluded.

Die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens ist auf alte, schon in den Markt eingeführte Produkte möglich. Die Verbesserung der Flüssigkeitsresistenz ist möglich ohne Designänderungen. Ein Gerät kann nachträglich im Service mit hydrophobisierten Bauteilen nachgerüstet werden.The application of the inventive method is possible on old, already introduced into the market products. The improvement of the liquid resistance is possible without design changes. A device can be retrofitted in the service with hydrophobized components.

Serviceintervalle bedingt durch Verschmutzung oder Korrosion können verlängert werden, d.h. das Gerät verfügt über eine längere Lebensdauer.Service intervals due to contamination or corrosion can be prolonged, i. The device has a longer life.

Bei modularen elektronischen Geräten, wie Medizinalgeräten bzw. Hörgeräten, mit vielen Kapillarspalten ist eine Verminderung/Veränderung des Wassereintrittes möglich. Dadurch fallen aufwendige, mechanische Dichtungen weg und die Geräte können kleiner und kostengünstiger gebaut werden.In modular electronic devices, such as medical devices or hearing aids, with many capillary columns a reduction / change of water ingress is possible. This eliminates expensive, mechanical seals away and the devices can be built smaller and cheaper.

Claims

Method for the liquid impervious sealing of small crevices, chinks and/or capillaries in a housing wall which occur due to the assembly of at least two components, characterized in that said components at least in the area of the crevices, chinks and/or capillaries are provided with a hydrophobic coating.
Method according to claim 1, characterized in that all components of the housing wall at least in the area of the crevice, chink or capillary are provided with a hydrophobic coating.
Method according to claims 1 or 2, characterized in that the housing wall or its surface, respectively, in the area of the crevices, chinks, capillaries, or openings are coated by means of hydrophobic nanoparticles.
Method according to any of claims 1 to 3, characterized in that the hydrophobic coating by means of hydrophobic nanoparticles is produced by a so called Sol-Gel process.
Method according to one of claims 1 or 2, characterized in that the hydrophobic coating is achieved by coating the housing wall by means of hydrated silanes or fluorine containing polycondensates.
Method according to one of claims 1 or 2, characterized in that the coating is achieved by means of low temperature plasma evaporation processes, wherein during the coating process a compact polymer layer, preferably consisting of a fluorine containing polymer, is deposited on the housing wall.
Use of the method according to any of claims 1 to 6 for the liquid impervious sealing of crevices, chinks or capillary openings in housing walls of electric or electronic smallest devices, such as in particular smallest devices in the medical field, such as in particular hearing devices.
Use of the method according to any of claims 1 to 6 for the liquid impervious sealing of a battery compartment within a hearing device.
Housing of electric or electronic smallest devices comprising small crevices, capillary openings or chinks in the housing wall which occur due to the assembly of at least two components, characterized in that the single components of the housing wall at least in the area of the crevices, chinks or capillaries are provided with a hydrophobic coating.
Housing according to claim 9, characterized in that the hydrophobic coating is such that the minimal contact angle of water at room temperature is at least 100°.
Housing according to claims 9 or 10, characterized in that the hydrophobic coating comprises a layer thickness which is ≤ 5 micrometer.
Battery compartment of a hearing device, characterized in that all components or parts in the area of the hearing device housing wall which are arranged close to or at the battery compartment are provided with a hydrophobic coating.