Beschreibung
Schaltungsanordnung zum Ersatzschalten von Übertragungsem- πchtungen m MPLS-Pakete fuhrende Ringarchitekturen.
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruch 1.
Eine Schaltungsanordnung zum Ersatzschalten von Ubertragungs- emrichtungen m Ringarchitekturen ist bereits aus der deutschen Patentanmeldung DE 197 039 93.6 bekannt.
Diese bekannte Schaltungsanordnung bezieht sich auf Ubertra- gungsemrichtungen, über die Informationen nach einem asynchronen Transfermodus (ATM) geleitet werden. Hierbei ist eine Ubertragungseinrichtung zur bidirektionalen Übertragung von Digitalsignalen vorgesehen, bei der zwei als Endstellen fungierende Vermittlungseinrichtungen über eine Mehrzahl von Be- triebsstrecken und eine Ersatzstrecke miteinander verbunden sind. Die beiden Endstellen enthalten jeweils Überwachungsvorrichtungen zur Feststellung von Übertragungsstorungen. Eine durch eine Uberwachungsvorrichtung steuerbare Schaltvorrichtung verbindet eine Empfangsvorrichtung in einem ersten Schaltzustand mit der Betriebsstrecke und m einem zweiten Schaltzustand mit der Ersatzstrecke .
Nachteilig an dieser bekannten Schaltungsanordnung ist, daß sie sich ausschließlich auf ATM-Übertragungseinrichtungen be- zieht. Im Internet werden Informationen über eine Mehrzahl von Netzknoten, die als Router ausgebildet sein können, dem empfangenden Teilnehmer zugeführt. Zwischen den Routern können MPLS-Netze angeordnet sein. MPLS-Netze sind aber in der bekannten Schaltungsanordnung überhaupt nicht angeprochen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß Informationen, die nach einem Internetprotokoll übertragen
werden, mit großer Sicherheit über eine Mehrzahl von Netz¬ knoten übertragen werden können.
Die Erfindung wird ausgehend von den im Oberbegriff des Pa- tentanspruchs 1 angegebenen Merkmale durch dessen kennzeich¬ nende Merkmale gelöst.
Vorteilhaft an der Erfindung ist insbesondere, daß eine Mehr¬ zahl von, aus MPLS-Vermittlungseinrichtungen gebildeten li- nearen Ubertragungsabschnitten zu einem Ringsystem zusammengefügt werden. Ein Übertragungsabschnitt wird dabei von einer Betriebsstrecke und/oder einer Ersatzstrecke gebildet. Ferner werden zwei gegenläufige unidirektionale MPLS-Verbindungen logisch miteinander assoziiert, die jeweils die gleichen MPLS-Vermittlungseinrichtungen verbinden, wobei Betriebsstrecke und Ersatzstrecke über unterschiedliche physikalische Wege geführt sind. Die MPLS-Vermittlungseinrichtungen sind dabei als Label Switched Router ausgebildet. Damit ist der Vorteil verbunden, daß MPLS-Verbindungen im Störungsfall der Betriebsstrecke in derart weitergebildeten Ringsystemen in effizienter Weise aufrechterhalten werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei- spiels näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 ein in das Internet eingebundenes MPLS-Netz,
Figur 2 Eine Konfiguration zur Übertragung von MPLS-Paketen in einer linearen 1+1-Struktur,
Figur 3 Eine Konfiguration zur Übertragung von MPLS-Paketen in einer linearen 1 : 1-Struktur,
Figur 4 die erfmdungsgemaße Schaltungsanordnung,
In Fig. 1 ist beispielhaft aufgezeigt, wie Informationen aus¬ gehend von einem Teilnehmer TLN1 einem Teilnehmer TLN2 zu¬ geführt werden. Der sendende Teilnehmer TLN1 ist dabei an das Internet-Netz IP angeschlossen, durch das die Informationen nach einem Internetprotokoll wie z.B. das IP-Protokoll ge- leitet werden. Dieses Protokoll ist kein verbmdungsorien- tiertes Protokoll. Das Internet-Netz IP weist eine Mehrzahl von Routern R auf, die untereinander vermascht sein können. Der empfangende Teilnehmer TLN2 ist an ein weiteres Internet- Netz IP angeschlossen. Zwischen den beiden Internet-Netzen IP ist ein MPLS-Netz (Multiprotocol Packet Label Switchmg) eingefügt, durch das Informationen m Form von MPLS-Paketen ver- bmdungsorientiert durchgeschaltet werden. Dieses Netz weist eine Mehrzahl von miteinander vermaschten Routern auf. In einem MPLS-Netz können dies sogenannte Label Switched Router (LSR) sein. Einer der Router ist als sendende Einrichtung W und ein weiterer als empfangende Einrichtung E bezeichnet.
MPLS-Pakete weisen jeweils einen Kopfteil sowie einen Informationstell auf. Der Kopfteil dient der Aufnahme von Verbm- dungsinformation wahrend der Informationsteil der Aufnahme von Nutzinformation dienlich ist. Als Nutzinformation werden IP-Pakete verwendet. Die im Kopfteil enthaltene Verbindungsinformation ist als MPLS-Verbindungsnummer ausgebildet. Diese hat aber lediglich im MPLS-Netz Gültigkeit. Wenn somit ein IP-Paket vom Internet-Netz IP in das MPLS-Netz eindringt, wird diesem der im MPLS-Netz gültige Kopfteil angehängt. Dann sind alle Verbindungsinformationen enthalten, die den Weg des MPLS-Paketes im MPLS-Netz vorgeben. Verlaßt das MPLS-Pa- ket das MPLS-Netz, wird der Kopfteil wieder entfernt und das IP-Paket im sich daran anschließenden Internet-Netz IP nach Maßgabe des IP-Protokolls weitergeroutet .
In Fig. 2 sind beispielshaft zwei Knoten eines MPLS-Netzes m einer linearen Konfiguration aufgezeigt, welche jeweils als Vermittlungseinrichtung W, E ausgebildet sind. In vorliegen¬ dem Ausfuhrungsbeispiel wird davon ausgegangen, daß es sich bei diesen Vermittlungseinrichtungen um MPLS Cross Connect Vermittlungseinrichtungen handelt. Die Verwendung derart aus¬ gebildeter Vermittlungseinrichtungen bedeutet jedoch keine Einschränkung der Erfindung, andere Vermittlungseinrichtungen wie z.B. ATM-Vermittlungsemπchtungen sind ebenso ver- wendbar. In Fig. 2 sollen nun MPLS-Pakete (Multiprotocol La¬ bel Switched Packets) von der als Label Switched Router W ausgebildeten Vermittlungseinrichtung zu der als Label Switched Router E ausgebildeten Vermittlungseinrichtung hin übertragen werden.
Fig. 2 zeigt eine lineare 1+1 Struktur. Ferner ist hier ein bidirektionaler Ubertragungsfall dargestellt. Die Übertragung von MPLS-Paketen im MPLS-Netz ist unidirektional definiert. Demzufolge sind im bidirektionaler Übertragungsfall für die Hin - und Ruckubertragung von einer Verbindung WT zugehörigen MPLS-Pakete zwischen dem Label Switched Router W und dem Label Switched Router E insgesamt 2 „Verbindungen (eine für die Hinrichtung und eine für die Ruckrichtung) aufzubauen. Eine „Verbindung* im MPLS-Netz wird als Label Switched Path (LSP) bezeichnet.
Die Label Switched Router W, E sind über eine Betriebsstrecke WE (WORKING ENTITY) sowie eine Ersatzstrecke PE (PROTECTION ENTITY) miteinander verbunden. Die Betriebsstrecke WE kann optional auch aus einer Mehrzahl von Betriebsstrecken ausgebildet sein. Weiterhin sind Schalteinrichtungen S (BRIDGE) aufgezeigt, über die die ankommenden MPLS-Pakete aufgenommen und die Betriebsstrecken WE zum Label Switched Router E hm übertragen werden. Fig. 2 sind ebenso Selektionsemrichtungen SN entnehmbar, deren Aufgabe darin besteht, die über die
Betriebsstrecke WE übertragenen MPLS-Pakete dem Ausgang des Label Switched Routers E zuzuführen. Gemäß vorliegendem Aus-
fuhrungsbe spiel sind die Selektionseinrichtungen SN als Koppelfeld ausgebildet. Das Koppelfeld SN ist sowohl im Label Switched Router W als auch im Label Switched Router E ange¬ ordnet.
Weiterhin sind in beiden Label Switched Router W, E Überwa¬ chungsvorrichtungen UEo, UEi (PROTECTION DOMAIN SINK, PRO- TECTION DOMAIN SOURCE) aufgezeigt, die den Zustand bzw. die Qualität der über die Betriebstrecken WE übertragenen MPLS- Pakete überwachen. Beispielsweise werden die MPLS-Pakete der Verbindung mit der Nummer 1 WTi bevor sie über die Betriebsstrecke WE zum Label Switched Router E hm übertragen werden, m der Uberwachungsemπchtung UEi des Label Switched Routers W mit Steuerinformation beaufschlagt, die die Überwachungs- e πchtung UEi des empfangenden Label Switched Routers E entnimmt und überprüft. Anhand dieser Steuerinformation kann dann ermittelt werden, ob die Übertragung des MPLS-Paketes korrekt erfolgt ist oder nicht. Insbesondere kann hier ein Totalausfall (SIGNAL FAIL FOR WORKING ENTITY) der Betπebs- strecke WE ermittelt werden. Ebenso sind aber auch unter Verwendung bekannter Verfahren Verschlechterungen in der Uber- tragungsqualitat (SIGNAL DEGRADE) ermittelbar.
Die Uberwachungsvorrichtungen UEi schließen die Betriebs- strecke WE auf beiden Seiten ab. Weitere Überwachungsvorrichtungen UEo sind auf beiden Enden der Ersatzstrecke PE angeordnet. Diese soll im Fehlerfall als Übertragungsstrecke für die außer Betrieb genommene Betriebsstrecke WE dienen. Weiterhin werden hierüber Ersatzschalteprotokolle ES ubertra- gen, so daß die Intaktheit der Ersatzstrecke oberste Priorität hat.
In jeder der Label Switched Router W, E sind ferner zentrale Steuereinrichtungen ZST angeordnet. Diese beinhalten jeweils lokale und globale Prioritatstabellen, in denen Zustand und Priorität des lokalen Label Switched Routers W (lokale Prio- πtatstabelle) sowie Zustand und Priorität des lokalen und
des verbleibenden Label Switched Routers E (globale Priori¬ tätstabelle) geführt werden. Durch die Einführung der Priori¬ täten wird erreicht, daß beim gleichzeitigen Auftreten mehre¬ rer Ersatzschalteanforderungen festgelegt ist, welche Be- triebstrecke im Falle des Vorhandenseins mehrerer Betriebs- strecken ersatzzuschalten ist. Ebenso sind in den Prioritäts¬ tabellen die Ersatzschalteanforderungen priorisiert. So besteht beispielsweise eine hochpriore Anforderung von einem Anwender. Da dieser Ersatzschalteanforderung eine hohe Prio- rität zugewiesen ist, wird sie somit bevorzugt gesteuert.
Eine von einer der Betriebsstrecken gesteuerte Ersatzschalte- anforderung, der eine niedrigere Priorität zugewiesen ist, wird somit zurückgewiesen.
Die zentralen Steuereinrichtungen ZST der Label Switched Router W, E tauschen Informationen in einem Ersatzschalteprotokoll ES aus. Dieses Protokoll wird über die Ersatzstrecke PE übertragen und von der zugeordneten Überwachungseinrichtung ÜE0 des jeweils empfangenden Label Switched Routers entnom- men, und der betreffenden zentralen Steuereinrichtung ZST zugeführt. Weiterhin wird in der zentralen Steuervorrichtung ZST dafür Sorge getragen, daß im Fehlerfall die Schaltvorrichtungen S in entsprechender Weise angesteuert werden.
Im Protokoll ES sind Informationen K:, K2 abgelegt. Bei er- steren handelt es sich um Informationen bezüglich der generierten Ersatzschalteanforderung, während es sich bei den letzteren um Informationen bezüglich der momentanen Zustände der Schalteinrichtungen handelt. Das Protokoll ES wird je- weils bei Generierung einer Ersatzschalteanforderung zwischen den beiden Label Switched Router W, E ausgetauscht. In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, das Protokoll ES zyklisch zwischen beiden Label Switched Routern W, E zu übertragen.
In Fig. 3 ist eine weitere lineare Struktur aufgezeigt, mit der MPLS-Pakete ersatzgeschaltet werden können. Hierbei handelt es sich um eine 1:1 Struktur. Der Unterschied zu der in
Fig. 2 aufgezeigten 1+1 Struktur besteht darin, daß die dort aufgezeigten Brückeneinrichtungen S als Schaltvorrichtungen So, Si ausgebildet sind. Die Selektionseinrichtung SN ist hier ebenso als Koppelfeld ausgebildet, wie in Fig. 2. Die über die Ersatzstrecke PE geleiteten MPLS-Pakete werden die¬ sem Koppelfeld zugeführt. Hier wird nun die logische MPLS- Verbindungsnummer dem Paketkopf entnommen, ausgewertet und durch das Koppelfeld durchgeschaltet. Das Ansteuern von Schalteinrichtungen entfällt somit in diesem Fall in der e p- fangenden Vermittlungseinrichtung. In den beiden Label Swit¬ ched Routern W, E gemäß Fig. 3 sind ebenso - nicht aufge¬ zeigte - zentrale Steuereinrichtungen mit lokalen und globalen Prioritätstabellen enthalten.
Die Ersatzstrecke PE kann während dieser Zeit ungenutzt bleiben. Gegebenenfalls können aber auch während dieser Zeit Sonderdaten (EXTRA TRAFFIC) dem Label Switched Routern E zugeführt werden.
Das Protokoll ES ist hier in anderer Weise ausgebildet, als im ersten Fall. So sind hier zusätzlich zu den bereits im ersten Fall angesprochenen Informationen bezüglich der generierten Ersatzschalteanforderung weitere Informationen abgelegt. Dabei handelt es sich um Informationen bezüglich der momentanen Zustände der Schaltvorrichtungen S0,Sι. Im Fehlerfall müssen die Schaltvorrichtungen S0, Si in entsprechender Weise gesteuert werden. Das Protokoll wird jeweils bei Generierung der Ersatzschalteanforderung zwischen den beiden Label Switched Routern W, E ausgetauscht. In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, das Protokoll ES zyklisch zwischen beiden Label Switched Routern W, E zu übertragen.
In Fig. 4 ist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung auf- gezeigt (Dedicated Protection) . Dedicated Protection bedeutet, daß die Bandbreite pro MPLS-Switched Path sowohl auf der Betriebsstrecke WE als auch auf der Ersatzstrecke PE fest re-
serviert ist. Die Label Switched Router sind so geschaltet, daß sich ein geschlossener Ring ergibt. Gemäß vorliegendem Ausfuhrungsbeispiel soll dabei dieser Ring aus linearen Ver- b dungsabschnitten aufgebaut sein, wie sie gemäß Fig. 2 oder Fig. 3 aufgezeigt sind. Gemäß vorliegendem, in Fig. 4 be¬ schriebenen Ausfuhrungsbeispiel soll der Ring aus den m Fig. 2 aufgezeigten linearen 1+1 Strukturen gebildet werden, ohne daß damit eine Bevorzugung dieser Struktur angedeutet werden soll .
In Fig. 4 sind Label Switched Router NA, NB, Nc sowie ND auf¬ gezeigt. Jeweils zwei Label Switched Router schließen dabei Ubertragungsabschnitte ab. Am Beispiel der Label Switched Router NA und ND sind dies die Verbindungsabschnitte WEA-D_ SO- wie WED_A. Am Beispiel der Label Switched Router NA sowie NB oder NB, Nc oder Nc, ND sind dies die Verbindungsabschnitte PEA-D sowie PED_A.
Gemäß Fig. 4 weist jede dieser Label Switched Router eine Bruckenemrichtung S sowie eine Selektionseinrichtung SN auf. Die Label Switched Router sollen derart geschaltet sein, daß zwischen den Label Switched Routern NA und ND die jeweils aktiven Betriebsstrecken WEA-D_ sowie WED_A angeordnet sind. Über diese Betriebsstrecken werden dann die über die Verbindung WTA-E_ sowie WTD-A ankommenden MPLS-Pakete geleitet. Die Ersatzstrecken werden hingegen von dem Label Switched Router NA über weitere Label Switched Router NB, Nc zum Label Switched Router ND geleitet. Dort verlassen die MPLS-Pakete den Ring, um weiteren Einrichtungen zugeführt zu werden.
Weiterhin ist der von den Label Switched Router gebildete Ring Fig. 4 bidirektional ausgeprägt. Die Ruckrichtung der Verbindung WTA-D wird durch die Verbindung WTD_A gebildet. Zum besseren Verstandniss sei angemerkt, daß beide Verbindungen getrennt behandelt werden, obwohl es sich um eine bidirektionale Verbindung handelt. Wesentlich ist, daß der jeweiligen Betriebsstrecke jeweils genau eine Ersatzstrecke zugeordnet
ist. Somit ist der Betriebsstrecke WEA_D_die Ersatzstrecke PEA_D und der als Rückrichtung fungierenden Betriebsstrecke WED-A die Ersatzstrecke PED-A zugeordnet. Ferner ist als Ausgestal¬ tung der in Fig. 4 offenbarten Konfiguration auch ein unidi- rektionaler Übertragungsfall möglich.
Weiterhin sind in den einzelnen Label Switched Router - in Fig. 4 nicht aufgezeigte - Überwachungseinrichtungen ange¬ ordnet. Diese schließen jeweils die Betriebstrecken WEA_D_ und WED-A sowie die Ersatzstrecken PEA_D sowie PED-A ab. Ferner wer¬ den alle über denselben physikalischen Pfad geführten MPLS- Verbindungen* (Label Switched Path) logisch zu einer Gruppe zusammengefaßt, wobei für diese Gruppe 2 Ersatzschaltever- bindungen erstellt werden. Die erste dieser Ersatzschalte- Verbindungen wird über die Betriebsstrecke WE geleitet (MPLS- Ersatzschalte-LSP; LSP= Label Switched Path) , womit sie über den gleichen physikalischen Weg zwischen den Label Switched Routern W und E geführt ist, wie alle zugehörigen Einzelverbindungen. Die zweite dieser Ersatzschalteverbindungen wird über die Ersatzstrecke PE eingerichtet.
Im Gruppenersatzschalteverfahren werden nun nur noch diese beiden Ersatzschalteverbindungen auf Ausfälle und Störungen in den Überwachungseinrichtungen ÜE:, ÜE0 überwacht. Die Ein- zelverbindungen werden nicht mehr überwacht. Im Falle einer Ersatzschalteanforderung wird die prioritätsgesteuerte Ersatzschalteentscheidung wie bisher in der lokalen Prioritätslogik getroffen. Im Ersatzschaltefall werden allerdings alle zu einer Gruppe zugehörigen Einzelverbindungen gemeinsam durch die Schaltvorrichtung SN umgeschaltet. Dabei muß nur ein einziges Ersatzschalteprotokoll über die Ersatzstrecke PE abgewickelt werden.
Vorteilhaft daran ist, daß eine Vielzahl von Einzelverbin- düngen durch eine einzige Ersatzschalteverbindung und ein einziges Ersatzschalteprotokoll überwacht und ersatzgeschaltet werden können, um somit auf die im praktischen Betrieb am
häufigsten vorkommenden Fehlerfälle angemessen reagieren zu können. Ferner wird lediglich ein Ersatzschalteprotokoll in der lokalen Prioritätstabelle eingetragen. Dies hat den Vorteil, daß das Ersatzschalteprotokoll im Störungsfall einer Betriebstrecke lediglich einmal zu übertragen ist. Dabei wird davon ausgegangen, daß andernfalls pro MPLS-Pfadnummer ein Ersatzschalteprotokoll zu übertragen wäre. Dies würde jedoch aufgrund der Vielzahl der MPLS-Verbindungen zu einer dy¬ namischen Belastung des Ringes führen. Da aber eine Mehrzahl von Verbindungen mit derselben MPLS-Verbindungsnummer densel¬ ben Übertragungsabschnitt benutzen und eine mögliche Störung in der Regel den gesamten Übertragungsabschnitt betrifft, ist eine logische Bündelung der MPLS-Verbindungsnummer zu einer logischen Bündelnummer vorteilhaft.
Im folgenden soll davon ausgegangen werden, daß die Verbindung WTA-D es erfordert, daß die zugehörigen MPLS-Pakete über den Label Switched Router NA dem Ring zugeführt werden und über den Label Switched Router ND denselben wieder verlassen. In diesem Fall werden somit die der Verbindung WTA-D zugehörigen MPLS-Pakete der im Label Switched Router NA angeordneten Brückeneinrichtung S zugeführt. Da diese fest eingestellt ist, werden die MPLS-Pakete zum Label Switched Router [ sowohl über die Betriebsstrecke WEA_n als auch über die Er- satzstrecke PEA_D zugeleitet und verlassen dort den Ring.
Im störungsfreien Fall, d.h. wenn keine Betriebsstörung auf der aktiven Betriebsstrecke vorliegt, werden die MPLS-Pakete vom Label Switched Router NA unmittelbar zum Label Switched Router ND geleitet. Tritt hier jedoch eine Betriebsstörung auf, so wird dies von der im empfangenden Label Switched Router angeordneten Überwachungseinrichtung ermittelt. Dies soll in vorliegendem Fall der Label Switched Router ND sein. Daraufhin wird von diesem unverzüglich das Ersatzschalteproto- koll über die zugeordnete Ersatzstrecke PEA-D zum sendenden Label Switched Router, also dem Label Switched Router NA zugeführt. Zeitgleich hierzu wird die Selektionseinrichtung SN
in den Betriebszustand gesteuert, der MPLS-Pakete über die Ersatzstrecke PEA-D entgegennimmt.
Die Überwachungseinrichtungen überprüfen ebenfalls den Be- tπebszustand auf den Ersatzstrecken. Werden beispielsweise MPLS-Pakete über die Betriebsstrecke WEA_D übertragen und wird nun vom empfangenden Label Switched Router, also dem Label Switched Router Nπ ein Storungsfall auf der zugeordneten Er¬ satzstrecke PEA-D ermittelt, so wird über im Ersatzschalte- Protokoll abgelegten Informationen dies dem sendenden Label Switched Router NA mitgeteilt. Dadurch wird verhindert, daß im Falle einer zusatzlichen Störung auf der aktiven Betriebsstrecke WEA-D ein Umschalten auf eine storungsbehaftete Ersatzstrecke PEA-D erfolgt.
Erfindungsgemaß wird das Ersatzschalteprotokoll ES lediglich beim Auftreten von Störungen ausgetauscht, ein zyklischer Austausch kann aber ebenfalls gesteuert werden. Ebenso kann der Austausch des Ersatzschalteprotokolls verbmdungsmdi- viduell pro MPLS-Verbmdungsnummer erfolgen. Dabei muß jedoch berücksichtigt werden, daß m diesen Fallen eine dynamische Zusatzbelastung des Ringes erfolgt. Vorteilhaft hierbei ist jedoch, daß verbindungs dividuelle Störungen bezüglich der MPLS-Verbmdungsnummer mit einer derartigen Vorgehensweise behandelt werden können. Mit der bevorzugten Ausfuhrungsform der Gruppenersatzschaltung kann lediglich der - am häufigsten auftretende Strorungsfall auf der Trasse - behandelt werden.
Abschließend sei angemerkt, daß zwar der Ring bei vorliegen- dem Ausfuhrungsbeispiel aus linearen 1+1 Strukturen aufgebaut ist. Die Verwendung einer 1:1 Struktur gemäß Fig. 3 bringt aber weitere Vorteile. Zwar ist das Ersatzschalteprotokoll hier komlexer aufgebaut, allerdings können hier Sonderdaten über die Ersatzstrecke wahrend der störungsfreien Zeit auf der Betriebsstrecke übertragen werden. Als Sonderdaten können dabei Steuerdaten allgemeiner Art verwendet werden. Erfin-
dungsgemäß können die Sonderdaten auch als spezielle Ver¬ kehrsdaten ausgebildet sein.
Als Sonderdaten kann über die Ersatzstrecke auch niederpri- orer Verkehr übertragen werden, der nur dann im Netz über¬ tragen wird, wenn ausreichend Ressourcen vorhanden sind. Der niederpriore Verkehr wird dann in diesem Fall durch Ersatz¬ schalten des hochprioren Verkehrs automatisch verdrängt. In diesem Fall erfolgt die Verdrängung der Sonderdaten im Er- satzschaltefall nicht durch Umschalten der Schaltvorrichtung S in Figur 2, sondern durch Priorisierung des hochprioren Verkehrs gegenüber den niederprioren Sonderdaten in jeder Übertragungseinrichtung.
Die Betriebs- und Ersatzstrecken WE und PE müssen vor Inbetriebnahme eingerichtet werden. Dazu müssen Verbindungen zwischen den Label Switched Routern W und E, sowie gegebenenfalls an dazwischenliegenden Übertragungseinrichtungen eingerichtet (konfiguriert) werden.
Das Einrichten dieser Verbindungen erfolgt üblicherweise per TMN (Telekommunikations-Netzmanagement) , kann aber auch mittels eines MPLS-Signalisierungsprotokolles erfolgen. Hierzu wird dabei per Signalisierung der Weg der Betriebs- bzw. Er- satzstrecke festgelegt. Zusätzlich wird über das Signalisie- rungsprotokoll Bandbreite in den Übertragungseinrichtungen reserviert, damit die Übertragung der Informationen über die Betriebs- bzw. Ersatzstrecke sichergestellt ist.