Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Verdichten von Formstoffen z.B. Gießereiformsand innerhalb einer
geschlossenen Formkammer, wobei der Formstoff durch einen
Druckluftstoß und durch mechanisches Pressen verdichtet wird.
Die Formkammer wird dabei von der Modellplattenoberfläche, den
Formkasten-und Füllrahmeninnenwänden und der Unterseite des
Verdichtungsaggregates umschlossen.
Beim Verdichten von Formstoffen für Gießereiformen gibt es
eine Vielfalt von Einflußgrößen, die sich auf das Verdichtungsergebnis
und somit auch auf die Gußqualität auswirken. Es
kommt daher im besonderen auf flexible Formverfahren an, die
dieser Vielfalt von Einflußgrößen Rechnung tragen und entsprechend
daran angepaßt werden können. Eine besondere Bedeutung
haben dabei kombinierte Verdichtungsverfahren mit stufenlosen
Übergängen zwischen den einzelnen Verfahrensschritten.
Bei schwierigen Modellen bzw. Formen ist es von besonderer Bedeutung,
daß der Verdichtungsprozeß und der Fließzustand, in
dem sich der Formstoff während des Verdichtungssprozeßes befindet,
bis zum Erreichen der Endverdichtung ohne Unterbrechung
aufrecht erhalten wird. Die Erfahrung zeigt, daß bei einem
stufenweise durchgeführten Verdichtungsprozeß, bei dem
also auch jeweils der Fließzustand des Formstoffes unterbrochen
ist, der vorverdichtete Formstoff aus der vorangegangenen
Verdichtungsstufe in einer weiteren Verdichtungsstufe nicht
mehr in einen optimalen Fließzustand gebracht werden kann und
daß sogar je nach Modellsituation stellenweise ein Fließzustand
nicht mehr zustande kommt. Die Folge ist dann, daß es in
den entsprechenden Formpartien bei der geringen Vorverdichtung
bleibt, womit auch die in der Praxis häufig anzutreffenden geringeren
Formfestigkeiten in bestimmten Formpartien u.a. zu
erklären sind.
Bei den bekannten einstufigen Luftimpuls-Verdichtungsverfahren,
welches im Bereich von ca. 20 Millisekunden abläuft,
liegt es in der Natur der Sache, daß der Verdichtungsvorgang
ohne Unterbrechung bis zur Endverdichtung abläuft. Bei dem bekannten
mechanischen Pressen mittels Preßplatte oder Vielstempelpresse,
welches im Bereich von ca. 3 Sekunden abläuft, kann
schon eine kurzzeitige Unterbrechung der Preßhubbewegung oder
der Preßkraftwirkung den Fließzustand des Formstoffes unterbrechen
und zu entsprechenden Nachteilen führen. Bei den bekannten
kombinierten bzw. mehrstufigen Verdichtungsverfahren
(wie beispielsweise DE2930874, DE3740185, EP0650788 oder
EP0673698), bei denen zunächst eine Vorverdichtung und dann
eine Nachverdichtung durchgeführt wird, ergibt sich zwangsläufig,
daß beim Übergang von dem einen zum anderen Verfahren,
z.B. vom Luftstrom zum mechanischen Pressen oder vom Luftimpuls
zum mechanischen Pressen, der Fließzustand des Formstoffes
mit den nachteiligen Auswirkungen unterbrochen wird. Im
weiteren haben die bekannten mechanischen Preßeinrichtungen
wie Preßplatte oder Vielstempelpresse den Nachteil, daß sie
nur sehr begrenzt auf höhere Geschwindigkeitswerte beschleunigt
werden können. Dies liegt einerseits in den hohen Gewichten
bzw. in der daraus resultierenden hohen Massenträgheit der
bewegten Teile der Preßeinrichtung begründet. Andererseits
würden bei der Hydraulik unwirtschaftlich hohe Durchflußmengen
mit entsprechender Dimensionierung der Ventile und Rohrleitungen
erforderlich, wobei auch eine hohe Beschleunigung der
großen Hydraulikölmassen problematisch ist. Es ist daher mit
diesen bekannten Systemen nicht möglich einen schnell ablaufenden
Druckluftimpuls mit einer wesentlich langsamer ablaufenden
mechanischen Preßeinrichtung so zu synchronisieren, daß
ein stufenloser Verdichtungsübergang entsteht, bei dem der
eingeleitete Fließzustand des Formstoffes ohne Unterbrechung
bis annähernd zur Endverdichtung aufrecht erhalten wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der zuvor beschriebenen
Nachteile und unter dem Sammelbegriff "Multi-Airpress-System"
ein flexibles und multifunktionales Verdichtungssystem
zu schaffen, womit verschiedene Verdichtungsverfahren
einzeln oder in Kombination zueinander wahlweise je
nach den Modellerfordernissen angewendet werden können und womit
durch gezielte Auswahl der Verdichtungsverfahren oder deren
Kombinationen insbesondere bei kritischen Modellen eine
verbesserte Formstoffverdichtung erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Formstoff durch die kinetische Energie eines extrem hoch, bis
zu 800m/sek2 beschleunigten Vielstempel-Preßimpulses verdichtet
wird, wobei zusätzlich zum Vielstempel-Preßimpuls auch
noch ein parallel ablaufender Druckluftimpuls auf den Formstoff
zur Einwirkung gebracht werden kann und wobei die Formstoffverdichtung
durch eine abgestimmte Synchronisation zwischen
dem Vielstempel-Preßimpuls und dem Druckluftimpuls erfolgt
und dabei der einmal eingeleitete Fließzustand des Formstoffes
ohne Unterbrechung bis zur Endverdichtung aufrecht erhalten
wird. Im weiteren kann diesem Verdichtungsverfahren
auch noch ein aus EP-0995522 bekanntes und in verschiedenen
Varianten anwendbares Luftstromverfahren vorgeschaltet werden,
welches den Formstoff ohne erkennbare Vorverdichtung fluidisiert
und homogenisiert und dem in einem stufenlosen Übergang
die Kombination aus Vielstempel-Preßimpuls und Druckluftimpuls
folgt. Je nach den modellspezifischen Erfordernissen ist es
grundsätzlich auch möglich, die Formstoffverdichtung nur mit
dem Vielstempel-Preßimpuls oder nur mit dem Druckluftimpuls
oder mit Vielstempel-Preßimpuls und vorgeschaltetem Luftstrom
oder mit Druckluftimpuls und vorgeschaltetem Luftstrom durchzuführen,
wobei auch hierbei der einmal eigeleitete Fließzustand
des Formstoffes ohne Unterbrechung bis zur Endverdichtung
aufrecht erhalten wird.
Erfindungsgemäß erfolgt der Vielstempel-Preßimpuls dadurch,
daß die einzelnen, in Zylinder- und Kolbenstangenbohrungen
leichtgängig geführten Preßstempel durch die kinetische Energie
eines druckluftbetriebenen und schlagartig einsetzenden
Düsenstrahles wie ein Geschoß oder wie ein Freiflugkolben extrem
hoch beschleunigt werden, wobei jedem Preßstempel eine
eigene Düse zugeordnet ist. Besonders vorteilhaft zur Erzeugung
eines Düsenstrahles ist dabei eine Lavaldüse, weil hiermit
eine optimale Umsetzung von potentieller Druckenergie in
kinetische Energie ermöglicht wird. Die Beschleunigung der
Preßstempel kann aber auch durch eine schlagartige Druckbeaufschlagung
des Preßkolbems mittels einer schlagartig öffnenden
großflächigen Bohrung erfolgen. Die Formstoffverdichtung erfolgt
dabei durch die kinetische Energie der einzelnen Preß-stempel,
die in einem rechtwinkeligen Raster innerhalb eines
Zylinderblockes, nah beieinander liegend und flächendeckend
über der Formstoffoberfläche angeordnet sind. Mit der Endverdichtung
des Formstoffes kommen die Preßstempel schließlich
zum Stillstand, wodurch sich ein stufenloser Übergang von der
Impulsverdichtung zum statischen Pressen mit dem Druck des
Druckluftbehälters bzw. des Speicherkessels einstellt. Die
Preßstempel sind vorzugsweise als Hohlkörper ausgeführt und
sie haben dadurch nur ein geringes Gewicht bzw. eine nur geringe
zu beschleunigende Masse, wodurch eine wesentlich höhere
Beschleunigung ermöglicht wird und wodurch die maximale kinetische
Energie gegenüber einem Vollkörper in wesentlich kürzerer
Zeit erreicht wird, was in Bezug die Synchronisation von
Vielstempel-Preßimpuls und Druckluftimpuls von Bedeutung ist.
Der Vielstempel-Preßimpuls insbesondere in Kombination mit einem
Druckluftimpuls sowie im weiteren auch mit einem vorgeschalteten
Luftstrom ermöglicht eine wesentlich verbesserte
homogene Verdichtung insbesondere bei kritischen Modellen. Im
weiteren bewirkt der Vielstempel-Preßimpuls, der in der Endphase
stufenlos und kontinuierlich in den Zustand des statischen
Pressens übergeht, auch eine verbesserte Haltbarkeit
bzw. Tragfähigkeit der Form innerhalb des Formkastens, was besonders
bei großen Formkastenabmessungen hinsichtlich des
Formkastentransportes innerhalb der Formanlage von Bedeutung
ist. Bekanntlich weisen nur luftimpulsverdichtete Formen zur
Formrückenseite hin eine stark abnehmende Verdichtung auf, wodurch
die Trag- bzw. Transportfähigkeit der Form bei großen
Formkastenabmessungen nicht mehr gewährleitet ist. Die Form
wird daher in solchen Fällen durch mechanisches Nachpressen
zusätzlich verfestigt, was der erfindungsgemäße Vielstempel-Preßimpuls
neben seiner eigentlichen Funktion einer verbesserten
Verdichtung kritischer Modelle noch zusätzlich mit bewirkt
Die Wirkungsweise der Formstoffverdichtung durch einen Vielstempel-Preßimpuls
in Kombination mit einem Druckluftimpuls
besteht darin, daß beide zusammen eine hochbeschleunigte Verdichtungsfront
an der Formstoffoberfäche bilden, die sich unmittelbar
auf den Formstoff überträgt. Der Formstoff wird dabei
gleichermaßen und zusammen mit der Verdichtungsfront hoch
beschleunigt und zusammen mit den Preßstempeln in Zustand hoher
kinetischer Energie versetzt. Die in Richtung Modellplatte
beschleunigten Formstoffmassen werden von der starren und unnachgiebigen
Modellplatte abrupt an der Weiterbewegung gehindert
und abgebremst, wodurch der Formstoff verdichtet wird. Da
die Masse des losen Formstoffes aus der Masse der einzelnen
Sandkörner besteht, nimmt die verdichtungswirksame Masse des
Formstoffes und damit die verdichtungswirksame kinetische Energie
nach oben hin ab und sie wird an der Oberfläche des losen
Formstoffes nahezu Null. Bei der reinen Druckluftimpuls-Verdichtung
ohne Nachpressen führt dies bekanntlich dazu, daß
die obere Formrückenschicht unverdichtet bleibt und bis in
brauchbar verdichtete Schichten abgeschnitten werden muß. Bei
dem erfindungsgemäßen Verdichtungsverfahren durch den Vielstempel-Preßimpuls
in Kombination mit einem Druckluftimpuls,
kompensieren die Preßstempel, die während des Verdichtungsvorganges
ständig im Kontakt mit der Formstoffoberfläche sind,
mit ihrer festen Masse und mit ihrer entsprechenden kinetischen
Energie die zuvor beschriebene Auswirkung der nach oben
hin abnehmenden Formstoffmasse. Theoretisch könnte man daher
die Preßstempel auch als letzte Schicht von Sandkörnern mit
größerer Masse betrachten, wobei ein gemeinsamer Druckluftimpuls
auf den Formstoff und auf die Preßstempel einwirkt. Wie
bereits zuvor beschrieben geht der Vielstempel-Preßimpuls
schließlich stufenlos und kontinuierlich in den Zustand des
statischen Pressens über.
Die Preßfüße sind kreisrund ausgeführt, so daß auf eine aufwendige
Verdrehsicherung, wie sie bei den bekannten viereckigen
Preßfüßen erforderlich ist, verzichtet werden kann. Damit
die diagonalen, zwischen den kreisrunden Preßfüßen liegenden
Formstoffbereiche auch von der Preßstempelverdichtung erfaßt
werden, sind die unteren Flächen der Preßfüße erfindungsgemäß
kegelig ausgebildet. Dadurch wird der auch bei planparallelen
Preßfußflächen entstehende Verdichtungskegel im Formstoff wesentlich
vergrößert, so daß bereits in geringer Tiefe unter
der Formstoffoberfläche eine gleichmäßige Verdichtungsschicht
entsteht. Im weiteren ermöglichen die diagonal zwischen den
kreisrunden Preßfüßen vorhandenen offenen Flächen den Durchgang
des Druckluftimpulses, der in der Folge noch beschrieben
wird.
Der Zylinderblock für die Preßstempel, in dem sich auch die
Durchgangskanäle für den Druckluftimpuls befinden, ist erfindungsgemäß
unmittelbar unter der Bodenplatte des Druckluftbehälters
angeordnet, in dem die Druckluft für den Vielstempel-Preßimpuls
und für den Druckluftimpuls gespeichert wird. In
der Bodenplatte des Druckluftbehälters befinden sich die Düsen
für die einzelnen Preßstempel und für den Druckluftimpuls, so
daß die potentielle Druckluftenergie in unmittelbarer Nähe der
Preßstempelkolben ansteht. Die Düsen für die Preßstempel können
über ein Ventilsystem, welches sich innerhalb des Druckluftbehälters
befindet, schlagartig und gleichzeitig geöffnet
werden, so daß alle Preßstempel gleichzeitig und abrupt mit
gleicher Energie beaufschlagt werden. Dies führt zunächst zu
einem gleichzeitigen Start und zum Gleich-bzw. Sychronlauf aller
Preßstempel. Das individuelle Abbremsen der Preßstempel
erfolgt dann durch die Formstoffverdichtung unter den einzelnen
Preßstempeln und zwar in Abhängigkeit von der jeweils modellabhängigen
Höhe der Sandsäule, die sich vor Verdichtungsbeginn
zwischen Preßfuß und Modellteil befindet. Durch die
große Anzahl von Preßstempeln (Vielstempelsystem) wird so
durch die Anpassung der Verdichtungshübe an die Modellkontur
eine einheitliche Verdichtung auch bei stark abweichenden Modellkonturen
erreicht.
Anstatt dem gleichzeitigen öffnen der Düsen und damit dem
gleichzeitigen Start aller Preßstempel, ist aber mit besonderem
Vorteil auch möglich, die Preßstempel partiell einzeln
oder in Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu starten
indem die entsprechenden Düsen bzw. Öffnungen zwar auch
schlagartig aber zeitversetzt geöffnet werden. Da es sich bei
dem Vielstempel-Preßimpuls um ein sehr schnell ablaufenden
Vorgang handelt, liegt der Zeitversatz natürlich im Bereich
von Sekundenbruchteilen. Das zeitversetzte öffnen führt zu einem
synchronen Voreilen der als erstes gestarteten Preßstempel,
wodurch beispielsweise die durch tiefere Modellpartien
bedingten längeren Verdichtungshübe annähernd gleichzeitig mit
den modellbedingten kürzeren Verdichtungshüben die Endverdichtung
erreichen. Mit Vorteil kann die Startfolge der Preßstempel
auch so ausgeführt werden, daß als erstes die äußeren
Preßstempel und dann zunehmend die inneren Preßstempel gestartet
werden, was in Bezug auf die Formstoffreibung am Formkastenrand
vorteilhafterweise zu einer glockenförmigen Hubfront
der Preßstempel führt. Im weiteren können die äußern Preßstempel
wegen der Formstoffreibung am Formkastenrand auch mit einer
höheren kinetischen Energie beaufschlagt werden, indem die
Düsen bzw. Öffnungen für die äußeren Preßstempel mit einen
größeren Querschnitt ausgeführt werden. Durch die gleiche Energiezufuhr
zu den entsprechenden Preßstempeln einer Gruppe
bleibt auch der Gleich- bzw. Synchronlauf innerhalb dieser
Preßstempelgruppe erhalten.
Erfindungsgemäß werden die Kolben- und Kolbenstangendichtungen
der Preßstempel vorzugsweise als aktivierbare Dichtungen ausgeführt,
wodurch die Reibung ganz wesentlich reduziert wird
und wodurch schließlich eine wesentlich höhere Beschleunigung
und Beschleunigungsreaktion der Preßstempel ermöglicht wird.
Die Dichtungen werden jeweils durch die Druckbeaufschlagung
des abzudichtenden Raumes aktiviert und dabei gegen die Dichtflächen
gedrückt. Im nicht aktivierten Zustand ziehen sich die
Dichtungen durch ihre Elastizität von der Dichtfläche zurück,
so daß keine Berührung zwischen Dichtfläche und Dichtung besteht.
Dieser Zustand wird vor Auslösen des Vielstempel-Preßimpulses
herbeigeführt, indem der im kolbenstangenseitigen
Raum zum Anheben und Hochhalten der Preßstempel anstehende
Druck auf atmosphärischen Druck oder auf einen bestimmten Unterdruck
abgebaut wird. Kolben und Kolbenstange der Preßstempel
sind dadurch allseitig druckfrei, sodaß sich die Dichtungen
von den Dichtflächen zurückziehen können und nur noch eine
leichtgängige Führung über reibungsarme, nichtmetallische und
hoch verschleißfeste Führungsbänder besteht. Die Führungsbänder
verhindern dabei eine metallische Berührung der gleitenden
Teile. Mit dem Auftreffen des mit Überschallgeschwindigkeit
aus einer Lavaldüse austretenden Düsenstrahles auf den Kolben
des Preßstempels kann so der Preßstempel extrem hoch beschleunigt
werden, wobei jedem Preßstempel eine eigene Lavaldüse zugeordnet
ist. Da die Preßstempel durch die kinetische Energie
der einzelnen Düsenstrahle beschleunigt werden, ist eine Abdichtung
der Preßstempelkolben während der Strahleinwirkung
nicht erforderlich. Erst nachdem die Preßstempel durch ihre
kinetische Energie den Formstoff verdichtet haben und zum
Stillstand kommen, entsteht über den Preßstempelkolben ein
Druck, der von der Druckluftkammer her aufgebaut wird. Dieser
Druck aktiviert die obere Kolbendichtung, womit ein stufenloser
Übergang zum statischen Pressen erfolgt. Zum anschließenden
Anheben der Preßstempel wird der kolbenseitige Zylinderraum
entlüftet und der kolbenstangenseitige Zylinderraum mit
Druck beaufschlagt. Dadurch zieht sich die obere Kolbendichtung
zurück und die untere Kolbendichtung und die Kolbenstangendichtung
werden aktiviert, sodaß der kolbenstangenseitige
Raum für das Anheben abgedichtet ist.
Wie bereits zuvor beschrieben, ist der Zylinderblock für die
Preßstempel unmittelbar unter der Bodenplatte des Druckluftbehälters
angeordnet, in welchem die Druckluft für den Vielstempel-Preßimpuls
und für den Druckluftimpuls gespeichert wird.
In dem Zylinderblock sind die Preßstempel in einem rechtwinkeligen
Raster und flächendeckend über der Formstoffoberfläche
verteilt angeordnet. Im weiteren sind diagonal zwischen den
Preßstempeln ebenfalls in einem rechtwinkeligen Raster Durchgangskanäle
für den Druckluftimpuls flächendeckend über der
Formstoffoberfläche verteilt angeordnet. In der Bodenplatte
des Druckluftbehälters befinden sich die Düsen für die Preßstempel
und für den Druckluftimpuls. Die Düsen für die Preßstempel
münden unmittelbar in den Zylinderräumen der Preßstempel.
Die Düsen für den Druckluftimpuls münden unmittelbar in
den Durchgangskanälen des Zylinderblocks, wobei die Durchgangskanäle
die Distanz der Zylinderblockhöhe überbrücken und
unmittelbar in der Formkammer münden. Auch die Düsen für den
Druckluftimpuls sind vorzugsweise als Lavaldüsen ausgebildet,
so daß der Luftstrahl mit Überschallgeschwindigkeit aus der
Düse austritt und den Durchgangskanal durchströmt und schließlich
als Verdichtungsimpuls in die Formkammer gelangt. Durch
die Vielzahl der Düsen und Durchgangskanäle, die in einem
rechtwinkeligen Raster zwischen den Preßstempeln nah beieinanderliegend
und flächendeckend über der Formstoffoberfläche angeordnet
sind und durch die Verteilerwirkung der kegeligen
Preßfüße sowie der unter den Durchgangskanälen für einen Vorluftstrom
angeordneten Rautenrohre, bildet sich in der Formkammer
eine gleichmäßige, auf den Formstoff einwirkende und
den Formstoff verdichtende Druckwelle. Da die Druckwelle auch
auf die Oberseite der kegeligen Preßfüße einwirkt, erhalten
die Preßstempel neben der Strahlkraft auf ihre Kolben noch
eine zusätzliche Beschleunigungskraft.
Der Aufbau des Vielstempel-Preßimpulses benötigt mehr Zeit als
der Aufbau des Druckluftimpulses. Während sich nach dem
schlagartigen Öffnen der Düsen beim Druckluftimpuls innerhalb
von ca. 10 Millisekunden eine verdichtungswirksame Druckwelle
über der Formstoffoberfläche bildet, müssen die Preßstempel
erst ihre Haftreibung und ihre Massenträgheit überwinden, bevor
sie eine verdichtungswirksame kinetische Energie erreichen.
Würden die Düsen für den Druckluftimpuls und für den
Vielstempel-Preßimpuls gleichzeitig geöffnet, so hätte dies
eine asynchrone Wirkung von Druckluftimpuls und Vielstempel-Preßimpuls
zur Folge, wobei der Fließzustand des Formstoffes
mit den Eingangs beschriebenen Nachteilen unterbrochen würde.
Um dies zu vermeiden und um eine synchrone Verdichtungswirkung
von Druckluftimpuls und Vielstempel-Preßimpuls zu erreichen,
werden die Preßstempeldüsen erfindungsgemäß früher geöffnet
als die Düsen für den Druckluftimpuls. Da der Vielstempel-Preßimpuls
mit Beschleunigungswerten von bis zu 800m/seck2 erfolgt,
liegt dieser Zeitversatz natürlich im Bereich von Sekundenbruchteilen.
Von Vorteil zur Erzielung derart hoher Beschleunigungswerte
ist dabei insbesondere die geringe Masse
der als Hohlkörper ausgeführten Preßstempel, die fehlende Reibung
der Dichtungen (aktivierbare Dichtungen), die leichtgängige
Führung der Preßstempel mit reibungsarmen Führungsbändern
sowie die druckentlasteten Zylinderräume der Preßstempel in
Verbindung mit einem geringen Unterdruck im kolbenstangenseitigen
Raum der Preßstempel. Durch die Druckentlastung der Zylinderräume
und durch das Anlegen eines geringen Unterdruckes
im kolbenstangenseitigen Zylinderraum, was vor dem Auslösen
des beschleunigenden Düsenstrahles erfolgt, lösen sich die
Preßstempel durch ihr Gewicht und durch die Unterdruckwirkung
aus ihrer oberen Ausgangsstellung und aus ihrer Haftreibung,
so daß sich die Preßstempel beim Auslösen des Düsenstrahles
bereits im Zustand der Gleitreibung befinden, was auch zur Erzielung
einer schnellen Beschleunigungsreaktion und hoher Beschleunigungswerte
wesentlich beiträgt. Die mit ihrem geringen
Gewicht bzw. mit ihrer geringen Masse in großer Vielzahl vorhandenen
Preßstempel, die in einem rechtwinkeligen Raster flächendeckend
über der Formstoffoberfläche verteilt sind, machen
so erst eine hochdynamische Preßimpulsverdichtung möglich.
Durch die Aufteilung in viele einzelne leichte Preßstempel
wird die zu beschleunigende Gesamtmasse in viele kleine Masseneinheiten
aufgelöst, womit die hochdynamische Preßimpulsverdichtung
leicht beherrschbar wird, was beim Eingangs geschilderten
Stand der Technik auf Grund großer zu beschleunigender
Masseneinheiten nicht möglich ist.
Wie bereits ausgeführt, befinden sich die Düsen für den Vielstempel-Preßimpuls
und für den Druckluftimpuls in der Bodenplatte
des Druckluftbehälters, unter der auch unmittelbar der
Zylinderblock für die Preßstempel angeordnet ist. Die Düsenlänge
entspricht dabei der Bodenplattenstärke, so daß die potentielle
Druckluftenergie über die Distanz der Düsenlänge unmittelbar
und ohne Strömungsverluste vor den Preßzylinderkolben
bereit steht. Dadurch können die Preßstempel beim öffnen
der Düsen verzögerungsfrei reagieren. Das Öffnen und Schließen
der Düsen erfolgt über Ventilstößel, die innerhalb des Druckluftbehälters
angeordnet sind. Die Ventilstößel werden durch
den im Druckluftbehälter herrschenden Druck auf Ihren Düsensitz
gedrückt und dadurch geschlossen gehalten. Um einen wirkungsvollen
Vielstempel-Preßimpuls und Druckluftimpuls zu erzielen,
müssen die Düsen schlagartig geöffnet werden. Von Bedeutung
ist daher zunächst, daß nur ein sehr kurzer Ventilstößelhub
von einem viertel eines Düseneinlaufdurchmessers (d/4)
erforderlich ist, um einen drosselfreien Durchgangsquerschnitt
am Düseneinlauf freizugeben. Die Ventilstößel sind an einem
zentralen Hubrahmen befestigt, der zum öffnen der Düsen
schlagartig angehoben wird, wobei der drosselfreie Durchgangsquerschnitt
einer Düse (d/4) in weniger als 7 Millisekunden
freigegeben wird. Die Ventilstößel weisen dabei zwei Ausführungsformen
auf, wobei für den Vielstempel-Preßimpuls elastisch
verformbare Ventilstößel verwendet werden, die sich
beim Anheben des Hubrahmens zunächst entspannen und dann mit
einer bereits definitiven Geschwindigkeit "im fliegenden
Start" vom Ventilsitz abheben. Die Ventilstößel für den Druckluftimpuls
sind über Schleppbolzen an dem Hubrahmen befestigt,
wodurch sie erst nach einen bestimmten Hubrahmenweg und entsprechend
verzögert ebenfalls mit einer bereits definitiven
Geschwindigkeit im "fliegenden Start" vom Ventilsitz abheben.
Durch eine erfindungsgemäße Einstellmöglichkeit am Schleppbolzen
kann der öffnungsbeginn der einzelnen Düsen individuell
festgelegt werden. Neben dem Effekt des "fliegenden Starts"
kann somit auch das zuvor beschriebene zeitversetzte öffnen
zwischen den Preßstempeldüsen und den Druckimpulsdüsen realisiert
werden, welches zur Vermeidung einer asynchronen Wirkungsweise
von Preßstempelimpuls und Druckluftimpuls erforderlich
ist.
Anstatt eines über einen Hubzylinder betätigten zentralen Hubrahmens,
an dem die Ventilstößel befestigt sind, können die
Ventilstößel zum Öffnen und Schließen der Düsen erfindungsgemäß
auch mit Einzelantrieben ausgeführt werden, wobei jeder
einzelne Ventilstößel einen Hubzylinder mit integriertem Elektromagnetventil
aufweist. Hierbei sind die aus einem elastischen
Dichtmaterial (z.B. Gummi) bestehenden Ventilstößel direkt
an der Kolbenstange des Hubzylinders befestigt. Der elastische
Ventilstößel wird durch die Zuhaltekraft verformt und
er speichert somit Energie, die beim Anheben des Ventilstößels
bzw. beim öffnen der Düse durch die Rückfederung frei wird und
die zusätzlich zur Kolbenhubkraft den öffnungsvorgang unterstützt.
Im weiteren wird der Ventilstößel durch die Rückfederung
erst vom Ventilsitz abgehoben, wenn der Hubkolben bereits
eine bestimmte Geschwindigkeit (fliegender Start) erreicht
hat, wodurch der vollständige Durchgangsquerschnitt der Düse
schlagartig in weniger als 7 Millisekunden freigegeben wird.
Der Hubzylinder hat hierbei nur einen sehr kurzen Hub durchzuführen,
der sich aus der Rückfederung zuzüglich dem Öffnungshub
von einem Viertel des Düseneinlaufdurchmessers (d/4)
ergibt, was auch zur schlagartigen Freigabe des vollständigen
Durchgangsquerschnittes der Düse beiträgt.
Die Einzelantriebe der Ventilstößel haben insbesondere den
Vorteil, daß der Öffnungsbeginn jeder einzelnen Düse in Abhängigkeit
von modellspezifischen Gegebenheiten individuell bestimmt
werden kann. Dies erfolgt durch ein entsprechend zeitversetztes
Ansteuern der unmittelbar im Zylinderkopf der Ventilstößelzylinder
integrierten Elektromagnetventile. Hierdurch
kann zunächst der bereits schon erwähnte zeitversetzte Start
zwischen Vielstempel-Preßimpuls und Druckluftimpuls realisiert
werden, um eine synchrone Verdichtungswirkung von Vielstempel-Preßimpuls
und Druckluftimpuls zu erreichen. Im weiteren können
in Abhängigkeit vom jeweiligen Modell die Startzeitpunkte
der Preßstempel und/oder der Druckluftimpulsdüsen frei und
universell bestimmt werden, um beispielsweise unterschiedliche
Verdichtungshübe der Preßstempel auf Grund unterschiedlicher
Sand- bzw. Modellhöhen so auszugleichen, daß sie gleichzeitig
die Endverdichtung erreichen, was wesentlich zu einer homogenen
und spannungsfreien Formverdichtung beiträgt. Die Preßstempel
mit längeren Verdichtungshüben werden dabei entsprechend
früher gestartet. Eine weitere beispielhafte Anwendungsmöglichkeit
besteht darin, daß durch entsprechend unterschiedliche
Starzeitpunkte eine glockenförmige Hubfront der Preßstempel
und/oder der Druckluftimpulswelle erzeugt werden kann.
Auf Grund der Schnelligkeit des Systems liegen die Startzeitunterschiede
natürlich im Bereich von Sekundenbruchteilen, was
mit der modernen Steuerungstechnik leicht beherrschbar ist.
Sinnvollerweise werden die Startzeitpunkte für jeden einzelnen
Ventilstößel in modellbezogenen Datensätzen abgelegt, wobei
die Datensätze der Modellnummer zugeordnet werden. Bei einem
jeden Modellwechsel wird die Modellnummer des eingewechselten
Modells durch automatisches Auslesen oder durch manuelle Eingabe
aktiviert und der zugeordnete Datensatz wird an die
Steuerung übertragen, womit die individuellen Startzeitpunkte
der einzelnen Ventilstößel für das betreffende Modell automatisch
aktiviert sind.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt es auch, daß die
einzelnen Preßstempel durch den Verbrennungsdruck eines zündfähigen
Gas/Luft- oder Benzin/Luft-Gemisches angetrieben werden.
Jedem Preßstempel wird dabei ein entsprechend ausgebildeteter
Zylinder mit Kolben und Zündkerze innerhalb des Zylinderblockes
zugeordnet. Die Funktion des Druckluftimpulses mit
den Düsen und mit den Durchgangskanälen im Zylinderblock
bleibt dabei unverändert erhalten. Die bereits erwähnten
Startzeitpunkte der Preßzylinder werden dabei durch entsprechend
zeitversetzte Ansteuerung der Zündkerzen realisiert.
Neben der zuvor beschriebenen Impulsverdichtung mittels Vielstempel-Preßimpuls
und/oder Druckluftimpuls ermöglicht die
Vorrichtung zur Durchführung dieser Verfahren auch noch ein
weiteres, nicht impulsartig ablaufendes Verdichtungsverfahren,
welches nur durch Umschalten des Steuerprogrammes beispielsweise
über einen modellbezogenen Datensatz oder über einen
Wahlschalter aktiviert werden kann. Bei diesem erfindungsgemäßen
Verdichtungsverfahren wird zunächst Druckluft von unten
über die Schlitzdüsen der Modellplatte entgegen der Schwerkraft
des Formstoffes in die Formkammer eingeblasen, bis der
Druck in der Formkammer gleich dem Druck im Druckluftbehälter
ist. Das Einblasen erfolgt mit einem flachen Druckgradienten
von ca. 2 bis 4 bar, um den lose eingeschütteten Formstoff
nicht anzuheben. Während dem Einblasen ist die Formkammer zur
freien Atmosphäre hin abgesperrt, damit ein Druckaufbau möglich
ist. Auch die Düsen in der Bodenplatte sind während des
Einblasens durch die Ventilstößel verschlossen. Eine Verdichtung
des Formstoffes kann dabei nicht stattfinden, weil sich
zwischen der losen Formstoffoberfläche und der Formkammerdecke
noch ein Freiraum befindet, so daß sich der Formstoff nach
oben nicht abstützen kann. Die Formkammer und die Luftporen im
Formstoff werden dabei lediglich in einen Zustand höheren atmosphärischen
Druckes gebracht, wobei dieser Druck gleich dem
Druck im Druckluftbehälter ist. Während des Einblasens werden
auch die kolbenstangenseitigen Räume der Preßzylinder auf diesen
Druckwert gebracht. Nachdem nun diese Druckwerte in der
Formkammer und in den kolbenstangenseitigen Räumen der Preßzylinder
anstehen, werden die Düsen in der Bodenplatte des
Druckluftbehälters durch Anheben der Ventilstößel geöffnet,
womit eine Verbindung zwischen Druckluftbehälter und Formkammer
sowie zwischen Druckluftbehälter und Preßstempelkolben
hergestellt wird. Da in diesem Zustand allseitige Druckgleichheit
herrscht, entsteht keine Bewegung. Lediglich die Preßstempel
können sich vorteilhafterweise mit ihrem geringen Eigengewicht
auf die lose Formstoffoberfläche auflegen. Der Verdichtungsvorgang
wird nun dadurch eingeleitet, indem der Raum
unter der Modellplatte und die kolbenstangenseitigen Räume der
Preßzylinder zur freien Atmosphäre oder zu einer Unterdruckquelle
hin entlastet werden. Dabei entsteht ein über die Modellplattendüsen
abfließender und vom Druckluftbehälter gespeister
Verdichtungsluftstrom bei gleichzeitigem Nachschieben
der Preßstempel in Richtung Modellplatte. Durch eine anfänglich
stark gedrosselte Entlastung des Raumes unter der Modellplatte,
kann zunächst ein Fluidisierungsstrom eingeleitet werden,
dem dann durch Aufhebung der Drosselung der Verdichtungsluftstrom
mit den nachschiebenden Preßzylinder folgt. Der
Luftstrom und die Preßstempelbewegung wird dabei innerhalb von
ca. 2 Sekunden durch die zunehmende Verdichtung gedrosselt,
wobei ein stufenloser Übergang zum statischen Pressen durch
die Preßstempel entsteht. Beim Übergang zum statischen Preßzustandes
werden die Düsen in der Bodenplatte wieder verschlossen
und danach wird die Formkammer auf atmosphärischen Druck
entlastet. Durch die Entlastung der Formkammer wird die statische
Preßkraft weiter erhöht, weil kein formkammerseitiger Gegendruck
mehr auf Kolbenstangenflächen wirkt. Eine weitere Erhöhung
der Preßkraft ist noch dadurch möglich, daß die Preßzylinder
parallel zur Formkammerentlastung mit dem höheren Druck
des Druckluftnetzes beaufschlagt werden. Nach Beendigung dieses
Verdichtungsvorganges werden die Preßstempel wieder in
ihre obere Ausgangsstellung zurückgefahren.
Das vorangehend beschriebene Verdichtungsverfahren hat den
Vorteil, daß das den Verdichtungsluftstrom auslösende Druckgefälle
unmittelbar an der Modelloberfläche entsteht und somit
der Verdichtungsluftstrom und die Verdichtung an der Modelloberfläche
beginnt und sich dann erst nach oben hin aufbaut,
wobei die nachschiebenden Preßstempel den Verdichtungsvorgang
wirksam unterstützen. Die Ausbildung einer Verdichtungsfront
in der oberen Formstoffschicht, wie sie bei der Impulsverdichtung
oder bei der mechanischen Preßverdichtung entsteht, wird
hierbei weitgehendst vermieden. Der Seitendruck auf die Formkastenwand
und somit auch die Formstoffreibung an der Formkastenwand
wird dadurch wesentlich reduziert. Im weiteren hat
dieses Verdichtungsverfahren noch den Vorteil, daß der von unten
erfolgende Druckaufbau in der Formkammer zu keiner Vorverdichtung
führt und der Fließzustand des Formstoffes während
der Verdichtungsphase wie bei den anderen beschriebenen Verfahren
nicht unterbrochen wird.
Das erfindungsgemäße multifunktionale Verdichtungssystem ermöglicht
entsprechend der vorangegangenen Beschreibung je nach
den Modellerfordernissen die Anwendung verschiedener Verdichtungsvarianten,
die wie folgt nochmals zusammengefaßt sind:
1.) Vielstempel-Preßimpuls alleine 2.) Druckluftimpuls alleine 3.) Vielstempel-Preßimpuls zusammen mit Druckluftimpuls 4.) Vielstempel-Preßimpuls mit vorgeschaltetem fluidisierenden
Luftstrom entsprechend EP-0995522 5.) Druckluftimpuls mit vorgeschaltetem fluidisierenden
Luftstrom entsprechend EP-0995522 6.) Vielstempel-Preßimpuls zusammen mit Druckluftimpuls
und mit vorgeschaltetem fluidisierenden Luftstrom
entsprechend EP-0995522 7.) Verdichtungsluftstrom mit nachschiebenden Preßstempeln
ohne Vorfluidisieren 8.) Verdichtungsluftstrom mit nachschiebenden Preßstempeln
und mit Vorfluidisieren.
Die Verdichtungsvarianten 1, 2, und 3 können mit oder ohne Modellplattendüsen
betrieben werden. Hingegen sind bei den Verdichtungsvarianten
4 bis 8 Modellplattendüsen zwingend erforderlich.
Die Anordnung und Anzahl der Modellplattendüsen richtet
sich nach den modellspezifischen Gegebenheiten. Ein Vorteil
der kombiniert oder einzenln anwendbaren Verdichtungsvarianten
liegt somit u.a. darin, daß nicht der gesamte Modell-park,
sondern nur Modelle mit entsprechenden Schwierigkeitsgrad
mit den erforderlichen Modellplattendüsen versehen werden
müssen. Mit dem multifunktionalen Verdichtungssystem können
somit alle Modelltypen durch entsprechende Auswahl der Verdichtungsvariante
abgeformt werden.
Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben, woraus noch weitere Merkmale und
Vorteile zu ersehen sind. Die Zeichnungen zeigen:
- Fig.01
- einen vertikalen Querschnitt durch eine Formmaschine
mit einer Vielstempelpreßimpuls- und Druckluftimpuls-Verdichtungseinheit
- Fig.02
- einen vertikalen Teilschnitt durch die Vielstempel-Preßimpuls-
und Druckluftimpuls-Einheit mit ausführlicher
Darstellung der Lavaldüsen, der Ventilstößel
und der Impulspreßstempel
gemäß Schnittlinie A-A in Fig.06
- Fig.03
- einen vertikalen Schnitt durch einen Preßstempelzylinder
mit aktivierbaren Dichtungen.
- Fig.03a
- eine Teilansicht unter den Zylinderblock mit Darstellung
der Preßstempelzylinderbefestigung
gemäß Ansicht B in Fig.03.
- Fig.04
- einen horizontalen Schnitt durch die Druckluftkammer
und durch den zentralen Hubrahmen für die Ventilstößel
gemäß Schnittlinie C-C in Fig.01.
- Fig.05
- einen horizontalen Schnitt durch die Druckluftkammer
und durch die Ventilstößel
gemäß Schnittlinie D-D in Fig.01
- Fig.06
- einen horizontalen Schnitt durch den Zylinderblock
gemäß Schnittlinie E-E in Fig.01 und Fig.02
- Fig.07
- eine horizontale Darstellung der flächendeckenden
Anordnung der Preßstempel und der Austrittsöffnungen
für den Druckluftimpuls
- Fig.08
- einen vertikalen Längsschnitt durch den Zylinderblock
mit Darstellung der Durchgangskanäle für den
Druckluftimpuls und mit der Darstellung der Rautenrohre
für den fluidisierenden Luftstrom
gemäß Schnittlinie F-F in Fig.06
- Fig.08a
- Rautenrohrquerschnitt mit Schlitzdüsen
- Fig.08b
- Rautenrohrquerschnitt mit Rundlochdüsen
- Fig.09
- einen horizontalen Schnitt durch die Bodenplatte der
Druckluftkammer mit Darstellung der pneumatischen
Preßstempelkontrolle für den angehobenen Zustand der
Preßstempel
gemäß Schnittlinie G-G in Fig.01
- Fig.09a
- detailierte Darstellung der pneumatischen Preßstempelkontrolle
- Fig.10
- einen vertikalen Querschnitt durch die Druckluftkammer
und durch die Hubeinrichtung für den zentalen
Hubrahmen, als Alternative zur Hubeinrichtung in
Fig.01
- Fig.11
- einen vertikalen Querschnitt durch die Druckluftkammer
und durch die dezentralen Einzelantriebe der
Ventilstößel, als Alternative zur Hubeinrichtung in
Fig.01 und Fig.10
- Fig.11a
- eine detailierte Darstellung des Ventilstößelhubzylinders
- Fig.11b
- einen elastischen Ventilstößel
- Fig.11c
- eine Teilansicht auf die Zylinderköpfe der Ventilstößelantriebe
mit Darstellung der Zylinderkopfbefestigung
gemäß Ansicht H und K in Fig.11a
- Fig.12
- einen vertikalen Querschnitt durch eine Formmaschine
mit einer Vielstempelpreßimpuls- und Druckluftimpuls-Verdichtungseinheit,
wobei sich die Preßstempel
in der Ausgangsstellung unten befinden, als Alternative
zu Fig.01
- Fig.13
- einen vertikalen Schnitt durch eine vereinfachte
Ausführungsvariante, bei der nur der Verdichtungsluftstrom
mit nachschiebenden Preßstempeln gemäß der
zuvor aufgelisteten Verdichtungsvarianten 7 und 8
vorgesehen ist.
Die Fig.01 zeigt einen vertikalen Querschnitt durch die erfindungsgemäße
Verdichtungseinheit innerhalb einer als beispielhaft
dargestellten Formmaschine. Selbstverständlich kann die
erfindungsgemäße Verdichtungseinheit aber auch in anderen
Formmaschinenausführungen eingesetzt werden. Die Verdichtungseinheit
mit dem Vielstempel-Preßimpuls-System (Fig.01), dem
Druckluftimpuls-System (Fig.08) und dem Fluidisierungs-System
(Fig.01/08) ist im Kopfrahmen 15 der Formmaschine integriert
und sie besteht im wesentlichen aus aus dem Druckluftbehälter
19 mit dem darin eingebauten Verschlußsystem 21.5, 23.1, 24.1
für die Düsen 25.1, der Bodenplatte 20.2 mit den darin angeordneten
Düsen 25.1, dem unter der Bodenplatte 20.2 befestigten
Zylinderblock 26.1 mit den Preßstempeln 27.1 und den
Durchgangskanälen 26.3 (Fig.8) für den Druckluftimpuls sowie
einen unter dem Zylinderblock 26.1 befestigten Zwischenrahmen
30.1, mit dem der Freiraum 09 für die Preßstempelfüße 27.2
(Fig.02) und für die Rautenrohre 30.2 des Fluidisierungssystem
gebildet wird. Die Formmaschine besteht im Bereich der Verdichtungsstation
aus dem Grundrahmen 12 mit dem Hubtisch 13,
den Tragsäulen 14 und dem Kopfrahmen 15 mit der Verdichtungseinheit.
Im weiteren weist die Formmaschine noch eine untere
Modellplattenrollenbahn 16, eine ausschwenkbare obere Modellplattenrollenbahn
17 und eine Formkastenrollenbahn 18 auf. Die
Darstellung in Fig.01 entspricht der Ausgangsstellung zum Verdichtungsvorgang,
wobei die aus dem Modellplattenträger 01,
der Modellplatte 02, dem Formkasten 03 und dem Füllrahmen 04
bestehende und mit losen Formstoff 08 gefüllte Formeinheit 05
auf der oberen Modellplattenrollenbahn 17 in die Verdichtungsstation
eingefahren ist und dort durch den Hubtisch 13 mit einer
dem Verdichtungsdruck entsprechenden Schließkraft gegen
den Zwischnrahmen 30.1 gedrückt wurde. Die aus dem Bereich des
lose geschütteten Formstoffes 08 und dem darüber befindlichen
Freiraum 09 bestehende Formkammer 10 ist dadurch über die
Dichtungen 11.1 bis 11.5 zur freien Atmosphäre hin druckdicht
verschlossen. In dieser Position wird der Verdichtungsvorgang,
der in der Folge noch genauer beschrieben wird, durchgeführt.
Mit Beginn des Verdichtungsvorganges wird die ausschenkbare
Modellplattenrollenbahn 17 zurückgeschwenkt, so daß nach dem
Verdichtungsvorgang und nach dem Abbau des Verdichtungsdruckes
das Entformen beginnen kann. Dabei wird der Hubtisch 13 abgesenkt,
wobei der Formkasten 03 nach einem geringen Hub auf der
Rollenbahn 18 aufsetzt und das Modell 01/02 dann aus der Form
aussenkt, wonach es nach weiteren Absenken auf die untere Modellplattenrollenbahn
16 abgesetzt wird und wonach die ausschwenkbare
Modellplattenrollenbahn 17 wieder einschwenkt. Danach
wird der abgeformte Formkasten 03 (z.B.als OK) mit dem
Füllrahmen 04 aus der Verdichtungsstation herausgefahren und
gleichzeitig eine mit losen Formstoff 08 gefüllte Formeinheit
05 (z.B.als UK) mit Füllrahmen 04 in die Verdichtungsstation
eingefahren. Gleichzeitig mit dem Formkastentransport wird das
Modell 01/02 auf der unteren Modellplattenrollenbahn 16 nach
hinten zur Sandfüllstation gefahren, wonach der Hubtisch 13
wieder anhebt und die Formeinheit 05 gegen den Zwischenrahmen
30.1 drückt, womit ein neuer Verdichtungsvorgang beginnt.
Die Fig.02 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch die Verdichtungseinheit
mit ausführlicher Darstellung des Zylinderblockes
26.1, der Preßstempel 27.1, der Druckluftimpulskanäle
26.3 und des Düsen- und Ventilstößelsystems 25.1/23.1/24.1
entsprechend der Schnittlinie A-A in Fig.06 sowie auch andeutungsweise
das Fluidisierungsssytem 30.2/30.4/30.5. Ergänzend
hierzu zeigt die Fig.06 einen horizontalen Schnitt durch den
Zylinderblock 26.1 mit der Darstellung der rastermäßigen Anordnung
der Zylinderbohrungen 26.2 für die Preßstempel (Raster
25.7) und der Durchgangskanäle 26.3 für den Druckluftimpuls
(Raster 25.8). Die Fig.08 zeigt einen vertikalen Längsschnitt
durch die Verdichtungseinheit mit Darstellung des Druckluftimpuls-Systems
und der dazu gehörenden Durchgangskanäle 26.3 sowie
mit Darstellung der Rautenrohre 30.2 für das Fluidisierungs-System.
Im weiteren zeigt die Fig.07 die flächendeckende
Anordnung der Preßfußflächen 27.2 (Raster 25.7 )und der Druckluftimpulskanäle
26.3 (Raster 25.8 )im Bereich des Formkastens
03 bzw. über dem Formrücken. Die Fig.05 zeigt einen horizontalen
Schnitt durch den Druckluftbehälter 19 und durch das Ventilstößelsystem
23.1/24.1, wobei die Ventilstößel 23.1 zum Rastersystem
25.7 des Vielstempel-Preßimpulses und die Ventilstößel
24.1 zum Rastersystem 25.8 des Druckluftluftimpulses
gehören.
Die Preßstempel 27.1 sind als Hohlkörper ausgebildet, um ein
geringes Gewicht bzw. eine geringe zu beschleunigende Masse zu
erzielen. Entsprechend besteht der in Fig.02 dargestellte
Preßstempel 27.1 aus einem hohlen Preßfuß 27.2, einer hohlen
Kolbenstange 27.3, einem hohlen Kolbenträgerteil 27.4, einer
Prallscheibe 28.3 (jeweils aus einem Stahlwerkstoff bestehend)
und aus einem Leichtmetallkolben 28.1/28.2. Die Kolbenstange
27.3, der kreisrunde Preßfuß 27.2 und das Kolbenträgerteil
27.4 sind durch Schweißverbindungen zu einem Teil zusammengefügt.
An der Kehle 27.5 entsteht somit ein stufenloser Übergang
zwischen Preßfuß und Kolbenstange, womit die Ablagerung
von Formstoff an diesem Übergang vermieden wird. Die Preßfußoberseite
ist als steilwinkeliger Kegel ausgeführt und im weiteren
ist der gesamte Preßfuß 27.2 und die Kolbenstange 27.3
an den Außenflächen hartverchromt. Durch diese Maßnahmen wird
insbesondere das Anhaften von Formstoff verhindert. Die Verchromung
verhindert außerdem eine Korrision und sie führt zu
einer wesentlichen Verbesserung der Gleit- und Reibungseigenschaften
an der Kolbenstange, die in dem Kobenstangenlager
29.1 und in den reibungsarmen und hochverschleißfesten Führungsbändern
29.7 leichtgängig geführt ist. Ebenso ist der
Kolben 28.1/28.2 über die reibungsarmen und hochverschleißfesten
Führungsbänder 28.7 in der Zylinderbohrung 26.2 des Zylinderblockes
26.1 leichtgängig geführt. Die Kolbendichtungen
28.6, die Kolbenstangendichtungen 29.4/29.5 und der Abstreifer
29.6 sind speziell für kurzzeitige und sich zyklisch wiederhohlende
Hochgeschwindigkeiten geeignet. Die Kolbenstangendichtung
29.4 dichtet den Zylinderraum 29.9 zur Formkammer 10
hin ab, während die Kolbenstangendichtung 29.5 umgekehrt den
Formkammerdruck gegen den während der Verdichtung drucklosen
Zylinderraum 29.9 abdichtet. Der aus den Teilen 28.1/2/3 bestehende
Kolben wird über die Abschlußscheibe 28.4 und über
die Hutmutter 28.8 auf dem Kolbenträgerteil 27.4 der Kolbenstange
befestigt. Auf der Abschlußscheibe 28.4 ist ein Dämpfgummi
28.5 aufvulkanisiert, womit der Preßstempelanschlag am
Ende der Aufwärtsbewegung abgedämpft wird. Im weiteren ist auf
dem Kolbenstangenlager 29.1 ein Dämpfgummi 29.8 aufvulkanisiert,
womit der Preßstempelanschlag am Ende der Abwärtsbewegung
abgedämpft wird. Die aus einem Stahlwerkstoff bestehende
Prallscheibe 28.3 verhindert dabei eine Überbeanspruchung des
aus Leichtmetall bestehenden Kolbenteiles 28.1. Die Preßstempel
haben eine ausreichende Hubreserve, so daß der Preßstempelhub
beim Verdichtungsvorgang nicht voll ausgefahren wird
und durch den verdichteten Formstoff begrenzt wird. Das untere
Dämpfgummi 29.8 ist daher nur eine Sicherheitsmaßnahme für
einen eventuellen fehlerhaften Betrieb, wenn sich z.B. zu wenig
Formstoff 08 in der Formeinheit 05 befindet. Der Preßfuß
27.2 ist kreisrund (Fig.07) ausgeführt, so daß auf eine aufwendige
Verdrehsicherung, wie sie bei den bekannten viereckigen
Preßfüßen erforderlich ist, verzichtet werden kann. Im
weiteren ist der Preßfuß 27.2 an seiner Unterseite kegelig
ausgeführt, um den Verdichtungskegel im Formstoff zu vergrößern,
wodurch in Verbindung mit den benachbarten Verdichtungskegeln
bereits in geringer Tiefe unter der Formstoffoberfläche
eine gleichmäßige Verdichtungsschicht entsteht und und wodurch
sich viereckige Preßfüße erüberigen. Der Durchmesser des Preßfußes
27.2 entspricht annähernd dem Durchmesser des Kolbens
28.1, so daß der auf den Kolben 28.1 wirkende Druck mit dem
Formpreßdruck des Preßfußes 27.2 identisch ist.
Entsprechend der Darstellung in Fig.02 bildet der Innenbereich
der Abschlußscheibe 28.4 und des Dämpfgummis 28.5 vorteilhafterweise
einen Aufprallbecher 25.2 für den Freistrahl, der mit
Überschallgeschwindigkeit und gebündelt aus der Lavaldüse 25.1
austritt und der unmittelbar unterhalb der Lavaldüse 25.1 in
den Aufprallbecher 25.2 trifft. Eine nach oben hin verlaufende
konische Aufweitung und die kugelige Form der zentrisch angeordneten
Hutmutter 28.8 bilden dabei eine für die Strahleinwirkung
vorteilhafte Innenform des Aufprallbechers 25.2. In
der Lavaldüse 25.1 wird die im Druckluftbehälter 19 anstehede
potentielle Druckenergie in kinetische Strahlenergie umgesetzt,
womit der Preßstempel wie ein Freiflugkolben oder wie
ein Geschoß extrem hoch beschleunigt wird. Vor der Auslösung
des Freistrahls wird der Kolbenstangenseitige Zylinderraum
29.9 über die Kanäle 26.4, über das Verteilerrohr 26.5 und
über die Ventile 72.1/2 zur Atmosphäre hin oder über die Ventile
73.1/2 zu einer Unterdruckquelle 84 hin entlastet, damit
während der Freistrahleinwirkung kein Gegendruck auf die Kolbenstangenseitigen
Kolbenflächen wirkt. Die Kanäle 26.4, die
Verteilerrohre 26.5 und die Ventile 72.1/2 bzw. 73.1/2 sind
großzügig dimensioniert, damit die während der impulsartigen
Abwärtsbewegung der Preßstempel verdrängte atmosphärische bzw.
unteratmosphärische Restluft ohne besonderen Widerstand verdrängt
werden kann, wobei insbesondere die Verbindung zur Unterdruckquelle
hin den Widerstand besonders wirksam reduziert.
Im Ruhezustand bzw. im Ausgangszustand sind die Preßstempel
27.1 angehoben und sie werden dabei durch den Netzdruck 40,
der über das ausgeschaltete Ventil 71, über das Verteilerrohr
26.5 und über die Kanäle 26.4 (Fig.02 u.06) in den kolbenstangenseitigen
Zylinderräumen 29.9 ansteht, in der oberen Stellung
gehalten. Die oberen Kolbenräume 25.3 werden dabei über
die Kanäle 26.6, über das Verteilerrohr 26.7 und die ausgeschalteten
Ventile 67.1/2 zur Atmosphäre hin entlastet. In der
Abschlußscheibe 28.4 sind kleine Entlastungsbohrungen 28.9 angebracht,
worüber eventuelle Leckagen von den Ventilsitzen
23.1/24.1 zur Atmosphäre hin abfließen können, so daß ein störender
Druckaufbau im Aufprallbecher 25.2 vermieden wird.
Mit dem in Fig.01 u.02 dargestellten Zwischenrahmen 30.1 wird
der Freiraum 09 für die Preßfüße 27.2 und für das Fluidisierungssystem
30.2 gebildet. Der Freiraum 09 und der lose geschüttete
Formstoff 08 bilden die Formkammer 10 (Fig.01.). Die
Preßfüße 27.2 befinden sich im angehobenen Zustand im geschützten
Bereich des Freiraumes 09 und sie haben nur einen
geringen Abstand 30.6 zur Unterkante des Zwischenrahmens 30.1.
Um eine Kollision der Preßstempel mit dem in nur geringer Distanz
zur Unterkante des Zwischenrahmens 30.1 ein- und ausfahrenden
Füllrahmen 04 (Fig.01) zu vermeiden, wird der angehobene
Zustand der Preßstempel durch eine erfindungsgemäße pneumatische
Kontrolleinrichtung überwacht. Die Kontrolleinrichtung
ist in Fig.01, Fig.02, Fig.09 und Fig.09a dargestellt und
sie besteht aus den in der Bodenplatte 20.2 angeordneten vertikalen
Bohrungen 33.1, den horizontalen Bohrungen 33.2/33.3
und den Verteilerkanälen 33.4/33.5. Im weiteren besteht die
Kontrolleinrichtung aus dem Steuerventil 59, den Drosselblenden
60.1/2, den Drucksensoren 61.1/2 und den Rückschlagventilen
62.1/2. Die horizontalen Bohrungen 33.2 und 33.3 sind wegen
der Bohrtiefenbegrenzung von zwei Seiten als Sackbohrungen
in die Bodenplatte 20.2 eingebohrt (Fig.09). Die vertikalen
Bohrungen 33.1 werden im angehobenen Zustand der Preßstempel
von den Dämpfungsgummis 28.5 entsprechend der Darstellung in
Fig.02 und Fig.09a druckdicht verschlossen. Die Kontrolleinrichtung
funktioniert wie folgt: Nach dem Verdichtungsvorgang
und nach dem Verschließen der Lavaldüsen 25.1 durch die Ventilstößel
werden die Preßstempel durch Ausschalten der Ventile
67.1/2, 71, und 72.1/2 (die Ventile 64, 73.1/2 und 75 sind dabei
ausgeschaltet) angehoben. Dabei werden die kolbenseitigen
Zylinderräume 25.3 drucklos und der Drucksensor 68 (Fig.01)
fällt ab. In den kolbenstangenseitigen Zylinderräumen 29.9
baut sich ein für das Anheben der Preßstempel erforderlicher
Druck auf, der sich auf den Netzdruck 40 erhöht und zum Ansprechen
des Drucksensors 69 führt, sobald alle Preßstempel
angehoben bzw. zum Stillstand gekommen sind. Der angesprochene
Drucksensor 69 meldet in Koinzidenz mit dem abgefallenen
Drucksensor 68, daß die Preßstempel von den Druckverhältnissen
her gesehen ihre ungefährdete obere Endlage erreicht haben.
Diese Druckverhältnisse können jedoch auch enstehen, wenn beispielsweise
ein Preßstempel im Fehlerfall festsitzt und die
obere Endlage nicht erreicht. Das Koinzidenzsignal des angesprochenen
Drucksensors 69 und des abgefallenen Drucksensors
68 lösen daher noch einen zweiten pneumatischen Kontrollvorgang
aus, indem das Ventil 59 kurzzeitig eingeschaltet wird.
Dabei strömt Druckluft mit Netzdruck über die Drosselblenden
60.1/2, über die Verteilerkanäle 33.4/5 und über die horizontalen
Bohrungen 33.2/3 zu den vertikalen Bohrungen 33.1. Wenn
alle Preßstempel angehoben sind und die vertikalen Bohrungen
33.1 durch die Dämpfungsgummis 28.5 verschlossen sind, dann
baut sich ein Druck auf und die Drucksensoren 61.1/2 sprechen
an und geben den Transport der Formeinheit 05 mit dem Füllrahmen
04 (Fig.01) frei. Wenn beispielsweise ein Preßstempel die
obere Endlage nicht erreicht hat, dann ist auch die entsprechende
vertikale Bohrung 33.1 nicht verschlossen, so daß die
vom Ventil 59 zugeführte Druckluft über die Kanäle 26.6 und
über die Ventile 67.1/2 zur Atmosphäre hin abfließen kann. Die
Drucksensoren 61.1 oder 61.2 können dadurch nicht ansprechen
und der Transport der Formeinheit 05 mit dem Füllrahmen 04
wird in Verbindung mit einer Störmeldung nicht freigegeben.
Die Drosselblenden 60.1/2 stellen sicher, daß sich kein Staudruck
aufbauen kann und die Drucksensoren 61.1/2 nicht ansprechen,
wenn nur eine vertikale Bohrung 33.1 nicht verschlossen
ist. Über die Drosselblende fließt daher nur soviel Druckluft,
wie über eine vertikale Bohrung 33.1 drosselfrei abfließen
kann. Das Anheben der Preßstempel und die Kontrolle der angehobenen
Preßstempel erfolgt während des Entformvorganges, so
daß die Taktzeit hierdurch nicht beeinträchtigt wird.
Die vertikalen Bohrungen 33.1, die horizontalen Bohrungen
33.2/3 und die Verteilerkanäle 33.4/5 können neben der Kontrollfunktion
auch noch zur Ölschmierung der Preßstempelzylinder
verwendet werden. Hierzu ist ein Ölbehälter 56 über die
Drosselblenden 57.1/2 und über die Rückschlagventile 58.1/2
mit den Verteilerkanälen 33.4/5 (Fig.02 und Fig.09) verbunden.
Durch kurzzeitiges und zyklisch erfolgendes Einschalten des
Ventils 55 wird der Ölbehälter 56 mit Druckluft beaufschlagt,
womit Schmieröl über die Drosselblenden 57.1/2 in die vertikalen
Bohrungen 33.1 gelangt. Die Schmierölmenge wird dabei
durch die Einschaltdauer des Ventils 55 und durch die Größe
der Drosselblenden 57.1/2 bestimmt. Der Schmierimpuls erfolgt
zweckmäßigerweise während der Phase des statischen Pressens,
also unmittelbar nach dem Vielstempel-Preßimpuls mit jeweils
zyklischer Wiederholung nach einer bestimmten Anzahl von Verdichtungsvorgängen.
Zur schnellen Beförderung des Schmieröls
zu den vertikalen Bohrungen 33.1 kann nach dem Schmierimpuls
durch das Ventil 55 noch ein kurzzeitiger Druckimpuls über das
Ventil 59 erfolgen. Die Rückschlagventile 58.1/2 und 62.1/2
verhindern eine gegenseitige Beeinflussung des Kontrollsystems
und des Schmiersystems.
Die Fig.03 zeigt einen Preßstempelzylinder mit aktivierbaren
Dichtungen 31.7 und 32.6. Abgesehen von den aktivierbaren
Dichtungen weist dieser Preßstempelzylinder die gleichen Merkmale
auf, wie der bereits zuvor, in Verbindung mit der Fig.02
beschriebene Preßstempelzylinder. Die Kolbendichtungen 31.7
und die Stangendichtungen 32.6 sind aus einem elastischen
Dichtungswerkstoff und sie weisen ein hutförmiges Profil auf.
Die Kolbendichtungen 31.7 sind mit ihrem im Kragenbereich zwischen
den beiden gleichförmigen Kolbenteilen 31.1, dem Zwischenring
31.2 und den beiden gleichförmigen Zwischenringen
31.3 eingespannt, wobei der Dichtflächenbereich und der Stegbereich
zwischen der Dichtfläche und dem Kragen frei beweglich
ist. Die Innenräume der Dichtungen sind über die Kanäle 31.6
zur jeweiligen Druckseite hin verbunden. Ist eine Kolbenseite
drucklos, dann ist auch der entsprechende Dichtungsinnenraum
drucklos und die Dichtung zieht sich durch ihre Elastizität
von der Zylinderwand zurück. Wird eine Kolbenseite mit Druck
beaufschlagt, dann gelangt der Druck über den Kanal 31.6 in
den Dichtungsinnenraum und die Dichtung 31.7 wird aufgedehnt
und gegen die Zylinderwand gedrückt. Um die Andrückkraft gegen
die Zylinderwand zu begrenzen, werden die konischen Stege der
Dichtung an den entsprechend konisch ausgeführten Flächen des
Kolbenteils 31.1 und des Zwischenringes 31.2 abgestüzt. In
gleicher Weise funktionieren auch die Kolbenstangendichtungen
32.6, die ebenfalls im Kragenbereich zwischen dem Kolbenstangenlager
32.1 und dem Zylinderdeckel 32.4 sowie über die Zwischenringe
32.2/3 eingespannt sind und über die Kanäle 32.5
mit Druckluft aktiviert werden. Die obere Dichtung 32.6 dichtet
den Zylinderraum 29.9 zur Formkammer 10 hin ab, während
die untere Dichtung 32.6 umgekehrt den Formkammerdruck gegen
den während der Verdichtung drucklosen Zylinderraum 29.9 abdichtet.
Zur Vermeidung von Schmutzeintritt ist der Kanal 32.5
mit einem Filter 32.7 versehen. Die aktivierbaren Dichtungen
haben den besonderen Vorteil, daß während der Beschleunigungsphase
des Preßimpulses keine Dichtungsreibung vorhanden ist.
Im weiteren ist auch während des Preßimpulses keine Dichtung
erforderlich, weil die Preßzylinder beim Auslösen des Verdichtungsvorganges
allseitig drucklos sind und die Beschleunigung
der Preßstempel nicht durch Druck sondern durch die kinetische
Energie der Düsenstrahle erfolgt. Erst am Ende des Verdichtungsvorganges
baut sich ein Druck auf, wodurch die entsprechenden
Dichtungen aktiviert werden und wodurch ein stufenloser
Übergang zum statischen Pressen entsteht.
Die Fig.03a zeigt die Befestigung der Zylinderdeckel 32.4 am
Zylinderblock 26.1, wobei diese Befestigung sowohl für den Zylinder
gemäß Fig.03 als auch für den Zylinder gemäß Fig.02
gilt. Auf Grund der engmaschigen Preßstempelraster 25.7 und
der diagonal zwischen den Zylinderdeckeln 29.3/32.4 (Fig.02,
03 u.03a) angeordneten Durchgangskanäle 26.3 für den Druckluftimpuls,
werden die Zylinderdeckel 29.3/32.4 über die Laschen
27.6 mit den Schrauben 27.7 am Zylinderblock 26.1 befestigt.
Die Fig.02 zeigt im oberen Teil das Lavaldüsen- und Ventilstößelsystem.
Die Lavaldüsen 25.1 sind in der Bodenplatte 20.2
des Druckluftbehälters 19 angeordnet und sie münden unmittelbar
in den Kolbenräumen 25.3 der Preßstempelzylinder bzw. in
den Durchgangskanälen 26.3 für den Druckluftimpuls. Die Lavaldüsen
werden von den Ventilstößeln 23.1 und 24.1 geöffnet
bzw. geschlossen. Die an einem Hubrahmen 21.5 befestigten Ventilstößel
23.1 und 24.1 weisen zwei unterschiedliche Ausführungsformen
auf. Mit den unterschiedlichen Ausführungsformen
wird das erforderliche und eingangs bereits erwähnte frühere
Öffnen der Preßstempeldüsen realisiert, um das synchrone Zusammenwirken
von Vielstempel-Preßimpuls und Druckluftimpuls zu
erzielen. Der Ventilstößel 23.1 für die Preßstempel besteht
aus einem elastischen Dichtwerkstoff, der auf einem Stahlkern
23.2 aufvulkanisiert ist und mittels einer Scheibe 23.3 und
einer Schraube 23.4 am Schaft 21.6a des Hubrahmens 21.5 befestigt
ist. Durch den elastischen Dichtwerkstoff (z.B. Gummi)
ist der Ventilstößel verformbar, so daß er durch die nach unten
gerichtete Schließkraft des Hubrahmens 21.5 von dem im
öffnungszustand bestehenden Maß 23.6 auf das im Schließzustand
bestehende Maß 23.7 zusammengedrückt wird. Die dadurch gespeicherte
Federkraft unterstützt schließlich beim Öffnen wieder
den Beschleunigungsvorgang des Hubrahmens 21.5. Im weiteren
wird dadurch der Ventilstößel 23.1 mit einer Geschwindigkeit
größer als Null im "fliegenden Start" vom Ventilstiz abgehoben,
was sich vorteilhaft auf das erfoderliche schlagartige
öffnen der Lavaldüsen auswirkt. Der konisch ausgebildete Spalt
23.5, der sich im geöffneten Zustand zwischen dem Ventilstößel
23.1 und der Scheibe 23.3 einstellt, ermöglicht eine weitgehend
reibungsfreie Verformung. Im geschlossenen Zustand wird
der Ventilstößel 23.1 von der Scheibe 23.3 von innen her abgestützt.
Die Lavaldüsen für die am Formkastenrand liegenden
Preßstempel können vorteilhafterweise mit einem größeren
Durchmesser ausgeführt werden, um durch eine höhere Energiezufuhr
die Formstoffreibung am Formkastenrand zu kompensieren.
Der voll wirksame Durchgangsquerschnitt der Lavaldüsen ist bereits
nach einem geringen Hub von D/4 (Fig.02 u.Fig.11b) erreicht.
Der Hubrahmen 21.5 durchläuft jedoch einen längeren
Hub 22.3, um auch noch die in der Folge beschriebenen Ventilstößel
24.1 für den Druckluftimpuls vom Ventilsitz abzuheben.
Der Ventilstößel 24.1 für den Druckluftimpuls besteht aus einem
Ventilteller 24.2 mit aufvulkanisierter Dichtung 24.3, wobei
der Ventilteller 24.2 zusammen mit einer Dämpfscheibe 24.5
an einem Schleppbolzen 24.4 befestigt ist. Der Schleppbolzen
24.4 ist in einer im Schaft 21.6b des Hubrahmens 21.5 befestigten
Lagerbüchse 24.6 geführt. Auf der Lagerbüchse 24.6
liegt eine aus Gummi bestehende Dämpfscheibe 24.7 und eine aus
schlagfestem Kunststoff bestehende Schlagscheibe 24.8 auf. Am
oberen Ende des Schleppbolzens 24.4 ist eine metallische Mitnehmerscheibe
24.9 befestigt. Zum Öffnen der Düsen 25.1 wird
der Hubrahmen 21.5 schlagartig angehoben, wobei zunächst die
Preßstempeldüsen (wie zuvor beschrieben) geöffnet werden. Die
Düsen für den Druckluftimpuls werden erst geöffnet, wenn der
Hubrahmen 21.5 den Hub 25.6 zurückgelegt hat, womit das synchrone
Zusammenwirken von Vielstempel-Preßimpuls und Druckluftimpuls
erzielt wird. Die Ventilteller 24.2 werden bis zu
diesem Punkt durch den im Druckluftbehälter 19 herrschenden
Druck auf ihren Ventilsitzen gehalten. Nachdem der Hubrahmen
21.5 mit dem Schaft 21.6b, der Lagerbüchse 24.6, der Dämpfscheibe
24.7 und der Schlagscheibe 24.8 den Hub 25.6 durchlaufen
hat, schlägt die Schlagscheibe 24.8 an der Mitnehmerscheibe
24.9 an und reißt den Schleppbolzen 24.4 und den daran
befestigten Ventilteller 24.2 mit nach oben, wodurch der Ventilteller
24.2 mit der bereits hoch beschleunigten Hubrahmengeschwindigkeit
"im fliegenden Start" schlagartig vom Ventilsitz
abhebt. Nach dem Gesamthub 22.3 haben die Ventilstößel
24.1 die maximale Öffnungsstellung 22.5 (d/4) und die Ventilstößel
23.1 die öffnungsstellung 22.6 erreicht. Die aus
schlagfestem Kunststoff bestehende Schlagscheibe 24.8 verhindert
ein hartes Anschlagen an der metallischen Mitnehmerscheibe
24.9 und durch die aus Gummi bestehenden Dämpfscheibe
24.7 wird der Anschlag an der Mitnehmerscheibe noch zusätzlich
gedämpft. Beim wesentlich langsamer ablaufenden Schließvorgang
verhindert die aus schlagfestem Kunststoff bestehende Dämpfscheibe
24.5 ein hartes metallisches Anschlagen an der Lagerbüchse
24.6 .Im weiteren begrenzt die Dämpfscheibe 24.5 den
Schließhub des Hubrahmens 21.5 und somit auch das Verformungsmaß
23.7 am Ventilstößel 23.1. Die Schlüsselbohrungen 24.6a in
der Lagerbüchse 24.6 und der Sechskant 24.4a am Schleppbolzen
24.4 ermöglichen nach Entfernen der Bodenplatte 20.2 eine von
unten leicht durchführbare Montage bzw. Demontage der Ventilstößel
24.1 im Wartungs- bzw. Reparaturfall. Das Hubmaß 25.6
kann durch Längenbestimmung des Schleppbolzens 24.4 oder der
Schlagscheibe 24.8 für jeden einzelnen Ventilstößel festgelegt
werden. Beispielsweise können durch entsprechend abgestimmte
Hubmaße 25.6 zuerst die außen liegenden Lavaldüsen geöffnet
werden und dann zunehmend die inneren Lavaldüsen, womit eine
vorteilhafte glockenförmige Druckluft-Impulswelle erzielt
wird. Im weiteren könnten auch für die innen liegenden Preßstempel
die Ventilstößel 24.1 und für die außen liegenden
Preßstempel weiterhin die Ventilstößel 23.1 verwendet werden,
womit auch für die Preßstempel eine vorteilhafte glockenförmige
Hubfront realisiert werden kann. Das zeitversetzte, nicht
gleichzeitige Öffnen aller Lavaldüsen hat zudem den Vorteil,
daß die erforderliche Hubkraft des Hubrahmens 21.5 wesentlich
reduziert wird.
Der zuvor zur Fig.02 beschriebene Hubrahmen 21.5 mit den
Ventilträgerschäften 21.6a und 21.6b besteht im weiteren gemäß
Darstellung in Fig.01 aus dem Verbindungsrohr 21.4 mit dem
Führungskolben 21.3 und mit dem Arbeitskolben 21.1, die in dem
Zylinderrohr 20.4 geführt sind. Das Zylinderrohr 20.4 ist Bestandteil
der Kopfplatte 20.3, die zusammen mit dem im Maschinenrahmen
15 integrierten Gehäuse 20.1 und der Bodenplatte
20.2 den Druckluftbehälter 19 bildet. Durch die Öffnungen
20.5, 20.6, und 20.7 sind die Zylinderräume 20.8 und 20.9 Bestandteil
des Druckluftbehälters 19. Ebenso sind auch die Innenbereiche
der Ventilträgerschäfte 21.6a und 21.6b durch die
Öffnungen 21.8 und 21.9 Bestandteil des Druckluftbehälters 19.
Die Fig.04 zeigt einen horizontalen Schnitt durch den Druckluftbehälter
19 mit Darstellung des Hubrahmens 21.5, der eine
große Anzahl von Öffnungen 21.7 und 21.8 aufweist. Die größeren
Öffnungen 21.7 liegen zwischen den Ventilstößeln (Fig.01
u.04) und sie bilden einen unmittelbaren Durchgang für den
Luftstrom durch den Hubrahmen 21.5. Die kleineren Öffnungen
21.8 liegen im Zentrum der Ventilstößel und sie bilden zusammen
mit den Öffnungen 21.9 (Fig.02) ebenfalls einen Durchgang
durch den Hubrahmen 21.5. Durch diese komplexe Anordnung der
Durchgangsöffnungen gelangt die Druckluft ohne Umwege direkt
zu den Lavaldüsen 25.1. Der im Zylinderrohr 20.4 geführte Hubrahmen
ist durch die Gleitstücke 25.9 (Fig.02 u.04) gegen Verdrehen
gesichert. Der Arbeitskolben 21.1 ist mit einer aus
Gummiwerkstoff bestehenden Dämpfscheibe 21.2 versehen, um den
Anschlag des Arbeitskolbens 21.1 am Hubende zu dämpfen. Auf
der Kopfplatte 20.3 ist ein hydraulischer Tandemzylinder 22.1
aufgesetzt, mit dessen Kolben 22.2 der Hub des Arbeitskolbens
21.1 begrenzt werden kann. Im zurückgefahrenen Zustand des
Kolbens 22.2 durchläuft der Arbeitskolben 21.1 bzw. der Hubrahmen
21.5 den langen Hub 22.3 (Fig.01), wodurch die Lavaldüsen
für die Preßstempelzylinder und die Lavaldüsen für den
Druckluftimpuls geöffnet werden und wodurch die kombinierte
Verdichtung Vielstempel-Preßimpuls / Druckluftimpuls ausgelöst
wird. Im ausgefahrenen Zustand des Kolbens 22.2 durchläuft der
Arbeitskolben 21.1 bzw. der Hubrahmen 21.5 den kurzen Hub 22.4
(Fig.01), wodurch nur die Lavaldüsen für die Preßstempel geöffnet
werden und somit nur der Vielstempel-Preßimpuls ausgelöst
wird. Soll nur der Druckluftimpuls ausgelöst werden, dann
ist der Kolben 22.2 zurückgefahren und der Arbeitskolben 21.1
bzw. der Hubrahmen 21.5 durchläuft den langen Hub 22.3
(Fig.01), wodurch die Lavaldüsen für die Preßstempelzylinder
und die Lavaldüsen für den Druckluftimpuls geöffnet werden. Um
dabei den Vielstempel-Preßimpuls zu unterbinden, bleiben die
kolbenstangenseitigen Zylinderräume 29.9 mit dem hohen Netzdruck
40 beaufschlagt, d.h. die Ventile 67.1/2, 72.1/2, 73.1/2
und 75 bleiben geschlossen und das Ventil 71 bleibt zur Netzdruckzufuhr
geöffnet, so daß der Druck in den kolbenstangenseitigen
Zylinderräumen 29.9 zwischen dem Rückschlagventil 70
und dem Sicherheitventil 74 eingespannt ist und somit der
Vielstempel-Preßimpuls unterbunden wird. Im Falle einer noch
geringen Preßstempelbewegung würde der eigespannte Druck weiter
komprimiert, wodurch die Preßstempel wieder in Ihre obere
Ausgangsstellung zurückfedern. Der Kolben 22.2 wird über das
Ventil 103 hydraulisch betätigt. In der Kreuzstellung des Ventils
103 wird der Kolben 22.2 durch die Druckluft im Zylinderraum
22.7 nach oben gedrückt, wobei das Hydrauliköl über das
Rückschlagventil 102 zum Tank abfließt. Während der kurzzeitigen
drucklosen Phase im Zylinderraum 22.7, die während des
Verdichtungsvorganges entsteht, verhindert das Rückschlagventil
102 ein Absenken des Kolbens 22.2. In der Parallelstellung
des Ventils 103 wird der Kolben 22.2 bis zum Anschlag in die
gestrichelt dargestellte Position (Fig.01) gefahren. Das unter
Druck stehende Hydrauliköl ist dabei zwischem dem Kolben 22.2,
dem Rückschlagventil 101, dem Blasenspeicher 105 und dem Sicherheitsventil
104 eingespannt, wobei durch eine entsprechende
Druckhöhe die Hubbegrenzung des Arbeitskolbens 21.1
bzw. des Hubrahmens 21.5 sichergestellt ist. Der Blasenspeicher
105 verhindert, daß beim Anschlagen des Arbeitskolbens
21.1 an den Kolben 22.2 Druckspitzen entstehen. Anstatt eines
hydraulischen Tandemzylinders 22.1 kann natürlich auch bei
entsprechendem Durchmesser ein nicht dargestellter pneumatischer
Tandemzylinder eingesetzt werden.
Der Druckluftbehälter 19 ist über großzügig bemessene Leitungen
mit dem Speicherkessel 45 verbunden, so daß ein ständiges
ungedrosseltes Nachspeisen des Druckluftbehälters 19 erfolgen
kann. Der Speicherkessel 45 ist über das Druckregelventil 43
und über das Schaltventil 42 sowie über eine pneumatische Wartungseinheit
41 mit dem Druckluftnetz verbunden, welches üblicherweise
einen Druck von bis zu 8 bar aufweist. Der für den
Verdichtungsvorgang erforderliche Druck im Druckluftbehälter
19 wird am Druckregler 43 eingestellt. Dieser Druck kann maximal
8 bar betragen, vorzugsweise wird jedoch ein Druck von 3
bis 6 bar verwendet. Die Druckeinstellung kann manuell oder
über einen modellspezifischen Datensatz automatisch durchgeführt
und überwacht werden. Vor dem Auslösen des Vielstempel-Preßimpulses
werden die kolbenstangenseitigen Zylinderräume
29.9 über die Ventile 73.1/2 zur Unterdruckquelle 84 hin entlastet.
Die Preßstempel lösen sich dabei durch die Unterdruckeinwirkung
und durch ihr Eigengewicht sowie durch die geöffneten
Ventile 67.1/2 aus ihrer oberen Ausgangsstellung und
aus ihrer Haftreibung, so daß sie sich beim Auslösen des Verdichtungs-
bzw. Beschleunigungsvorganges vorteilhafterweise
bereits im Zustand der geringeren Gleitreibung befinden. Alternativ
bzw. in Ermangelung einer Unterdruckquelle kann der
gleiche Effekt auch erzielt werden, wenn die kolbenstangenseitigen
Zylinderräume 29.9 über die Ventile 72.1/2 zur freien
Atmosphäre hin entlastet werden und gleichzeitig die kolbenseitigen
Zylinderräume 25.3 über den Druckregler 63 und über
das Ventil 64 mit einem geringen Überdruck beaufschlagt werden.
Zum Auslösen des Verdichtungsvorganges werden die großzügig
dimensionierten Schnellschaltventile 48.1/2 eingeschaltet,
wodurch der unter Druck stehende Zylinderraum 22.7 schlagartig
entlastet wird. Der unter dem Arbeitskolben 21.1 ständig anstehende
Druck des Druckbehälters 19 kann dadurch den Arbeitskolben
21.1 bzw. den Hubrahmen 21.5 schlagartig anheben und
die Lavaldüsen 25.1 für den Verdichtungsvorgang schlagartig
öffnen. Der Verdichtungsvorgang, der am Ende stufenlos von einem
dynamischen in einen statischen Zustand mit einem einheitlichen
Ausgleichsdruck im Bereich Druckluftkammer 19, der oberen
Preßzylinderräume 25.3 und der Formkammer 10 übergeht,
wird von den Drucksensoren 68 und 87 quittiert. Mit der Quittierung
werden die Lavaldüsen 25.1 wieder geschlossen. Zum
Schließen der Lavaldüsen bzw. zum Absenken des Arbeitskolbens
21.1 werden die Schnellschaltventile 48.1/2 ausgeschaltet und
das Ventil 46 kurzzeitig eingeschaltet. Mit dem kurzzeitigen
Einschalten des Ventils 46 wird der Zylinderraum 22.7 kurzzeitig
mit dem höheren Netzdruck 40 beaufschlagt, um den Schließvorgang
zu beschleunigen. Nach dem Verschließen der Lavaldüsen
25.1 wird der in der Formkammer 10 aufgebaute Ausgleichsdruck
über die Schaltventile 85.1/2 (Fig.08) und über die Drosselventile
86.1/2 (Fig.08) innerhalb einer bestimmten Zeit abgebaut.
Gleichzeitig dazu werden die Preßstempel durch Ausschalten
der Ventile 67.1/2 und 72.1/2 bzw. 73.1/2 sowie durch Einschalten
des Ventils 71 wieder in die obere Ausgangsstellung
zurückgefahren. Die Preßstempel können aber auch noch nach dem
Schließen der Lavaldüsen und während des Druckabbaues in der
Formkammer 10 zwecks Erhöhung des statischen Preßdruckes über
den Druckregler 63 und über das Ventil 64 mit dem höheren
Netzdruck 40 beaufschlagt werden und erst danach wieder in
ihre obere Ausgangsstellung zurückgefahren werden. Durch den
Einsatz eines nicht dargestellten Druckübersetzers kann der
Druck auch noch auf bis zu 12 bar erhöht werden, wodurch auf
Grund der annähernden Durchmessergleichheit des Kolbens 28.1
und des Preßfußes 27.2 ein dem Hochdruck zuzuordnender Formpreßdruck
von 120 N/cm2 erreicht wird. Im Ruhezustand mit geschlossenen
Lavaldüsen ist der Zylinderraum 22.7 bei ausgeschalteten
Ventil 46 über die ausgeschalteten Schnellschaltventile
48.1/2 mit dem Druckluftbehälter 19 verbunden, so daß
am Arbeitskolben 21.1 beidseitig der gleiche Druck herrscht.
Die komplette Hubeinrichtung 21.1 bis 21.6 liegt daher mit ihrem
Eigengewicht auf den Ventilstößeln 23.1 und 24.1 auf und
die Ventilstößel werden durch die Druckdifferenz zwischen
Druckluftbehälter 19 und dem atmosphärischen Druck unter den
Lavaldüsen 25.1 auf ihren Ventilsitz gedrückt, so daß die Lavaldüsen
eigensicher geschlossen sind. Der Druckluftöler 47
stellt die Schmierung des Arbeitskolbens 21.1 und des Führungskolben
21.3 sicher.
Die Fig.10 zeigt eine alternative Ausführung zum in Fig.01
dargestellten Antrieb des Hubrahmens 21.5 Diese Alternative
hat den Vorteil, daß der Hubrahmen 21.5 beim Auslösen seiner
Hubbewegung zum öffnen der Lavaldüsen 25.1 wesentlich schneller
reagiert und beschleunigt, weil hierbei die Hubkraft auf
zwei im Tandem angeordnete Arbeitskolben aufgeteilt wird und
nur einer davon mit einem wesentlich verkleinertem Hubraum gesteuert
werden muß. Die beiden im Tandem angeordneten Arbeitskolben
bestehen aus dem als Arbeitskolben ausgebildeten Führungsrohr
34.1 und dem daran angekoppelten Zusatzkolben 35.2,
wobei das als Arbeitskolben ausgebildete Führungsrohr 34.1
dauernd unter dem Druck des Druckluftbehälters 19 steht und
der verkleinerte Zusatzkolben 35.2 für den Öffnungs- und
Schließvorgang der Lavaldüsen 25.1 mit dem höheren Druck des
Druckluftnetzes 40 betrieben wird. Das Führungsrohr 34.1 ist
Bestandteil des Hubrahmens 21.5 mit seinen Ventilträgerschäften
21.6a und 21.6b. Der Hubrahmen 21.5 weist insgesamt die
gleichen Merkmale auf, wie zur Fig.01, 02 und 04 beschrieben,
ebenso der Druckluftbehälter 19. Der Innenraum 34.7 des Führungsrohres
34.1 ist durch die Öffnungen 20.5 und 20.6 Bestandteil
des Druckluftbehälters 19. Das Führungsrohr 34.1
wird in den reibungsarmen und hochverschleißfesten Führungsbändern
34.2 des Zylinders 34.6 geführt, der Bestandteil der
Kopfplatte 34.5 ist. Der Zylinder ist im weiteren mit einer
Dichtung 34.3 und einem Schmutzabstreifer 34.4 versehen. Der
Zylinder 35.1 für den Zusatzkolben 35.2 ist über die vier
Stangen 35.3 an der Kopfplatte 34.5 befestigt. Der hydraulische
Tandemzylinder 35.4 (Fig.10) mit seinem Kolben 22.2
(Fig.10) hat die gleiche Funktion wie schon zuvor zu Fig.01
beschrieben und die Hubmaße 22.3 und 22.4 in Fig.10 sind die
Gleichen wie 22.3 und 22.4 in Fig.01. Der Zusatzkolben 35.2
ist mit einer aus Gummiwerkstoff bestehenden Dämpfscheibe 35.5
versehen, um den Anschlag des Zusatzkolbens 35.2 am Hubende zu
dämpfen. Die Steuerventile 89.1/2 und 90.1/2 sind unmittelbar
an den Kopfplatten des Zusatzzylinders 35.1 angebracht, um
kurze und verlustarme Druckluftwege zu erzielen. Der Druckluftöler
88 dient zur Schmierung des Zusatzkolbens 35.2. Die
Kolbenstange des Zusatzkolbens 35.2 ist über die Verbindungsscheiben
34.8 und 34.9 zwangsfrei an das Führungsrohr 34.1 angekoppelt.
In der Ruhestellung steht das Führungsrohr 34.1 mit
dem Hubrahmen 21.5 und den Ventilstößeln 23.1 und 24.1 auf der
Bodenplatte 20.2. Dabei hat der Zusatzkolben 35.2 zum Bodenflansch
des Zusatzzylinders nur ein geringes Spiel 35.6 von
beispielsweise 5mm, wodurch beim öffnen der Ventile 90.1/2 die
Druckeinwirkung verzögerungsfrei einsetzt. Im Ruhezustand sind
die Ventile 89.1/2 und 90.1/2 ausgeschaltet, wodurch der Zusatzkolben
35.2 beidseitig drucklos ist. Das als Arbeitskolben
ausgebildete Führungsrohr 34.1 übt eine nach oben gerichtete
Kraft auf den Hubrahmen 21.5 aus, während die elastischen Ventilstößel
23.1 durch ihre Schließkraft auf den Ventilsitz eine
nach unten gerichtete Kraft auf den Hubrahmen 21.5 ausüben.
Die Flächenverhältnisse zwischen dem Führungsrohr 34.1 und den
elastischen Ventilstößeln 23.1 werden dabei so ausgelegt, daß
die resultierende Kraft nach unten gerichtet ist und zwar in
einer Größe, die ein eigensichers Schließen der Lavaldüsen
25.1 gewährleistet. Zum Auslösen des Verdichtungsimpulses werden
die Ventile 90.1/2 eingeschaltet, wobei der höhere Netzdruck
40 den Zusatzkolben 35.2 von unten beaufschlagt und womit
eine entsprechend große Kraft zum schlagartigen Anheben
des Hubrahmens 21.5 bzw. zum schlagartigen öffnen der Lavaldüsen
25.1 entsteht. Das schlagartige Anheben wird dabei insbesondere
dadurch begünstigt, weil der Kolbenraum über dem Zusatzkolben
35.2 drucklos ist und über die großzügig dimensionierten
Ventile 89.1/2 zur freien Atmosphäre hin verbunden ist
und weil der kleine, nur ca. 5mm hohe Raum (Maß 35.6) unter
dem Zusatzkolben 35.2 nach dem Einschalten der großzügig dimensionierten
Ventile 90.1/2 eine verzögerungsfreie Druckeinwirkung
ermöglicht. Zum Schließen der Lavaldüsen 25.1 nach dem
Verdichtungsvorgang werden die Ventile 89.1/2 eingeschaltet
und die Ventile 90.1/2 ausgeschaltet. Dadurch wird das Führungsrohr
34.1 mit dem Hubrahmen 21.5 nach unten gedrückt und
die Lavaldüsen werden verschlossen. Nach dem Druckabbau in der
Formkammer 10 und in den Preßzylinderräumen 25.3 werden die
Ventile 89.1/2 wieder ausgeschaltet, so daß der Zusatzkolben
35.2 beidseitig drucklos ist. Die zuvor beschriebene, aus den
Flächenverhältnissen zwischen Führungsrohr 34.1 und den elastischen
Ventilstößeln 23.1 resultierende Kraft übernimmt dann
das eigensichere Zuhalten der Lavaldüsen.
Die Fig.11 zeigt eine weitere Alternative zum Öffnen und
Schließen der Lavaldüsen 25.1 durch einzeln angetriebene Ventilstößel,
wobei die in der Fig.05 gezeigte Ventilstößelaufteilung
auch für diese Alternative gilt. Der Einzelantrieb besteht
aus einem Hubkolben 37.1, einer damit verbundenen hohlen
Kolbenstange 37.2, an deren unteren Ende ein elastischer Ventilstößel
23.1 befestigt ist sowie im weiteren aus einem Zylinder
36.3, einem Zylinderdeckel 36.7 mit integriertem
Schnellschaltventil 92 und einer Kolbenstangenführung
38.3/38.4. Der elastische Ventilstößel 23.1 ist mit dem bereits
zuvor zur Fig.02 beschriebenen elastischen Ventilstößel
23.1 identisch. Er besteht aus einem elastischen Dichtwerkstoff,
der auf einem Stahlkern 23.2 aufvulkanisiert ist und
mittels einer Scheibe 23.3 und einer Schraube 23.4 an dem Kolbenstangenschaft
37.3 befestigt ist. Durch den elastischen
Dichtwerkstoff (z.B.Gummi) ist der Ventilstößel verformbar, so
daß er durch die nach unten gerichtete Schließkraft des Hubkolbens
37.1 von dem im öffnungszustand bestehenden Maß 23.6
auf das im Schließzustand bestehende Maß 23.7 zusammengedrückt
wird. Die dadurch gespeicherte Federkraft unterstützt während
des Hubweges 38.6 beim Öffnungsvorgang die Beschleunigung des
Hubkolbens 37.1 und der Kolbenstange 37.2. Im weiteren wird
dadurch der Ventilstößel nach dem Hubweg 38.6 mit einer Geschwindigkeit
größer als Null "im fliegenden Start" vom Ventilsitz
abgehoben, was sich vorteilhaft auf das schlagartige
Öffnen der Lavaldüsen auswirkt. Der konisch ausgebildete Spalt
23.5, der sich im geöffneten Zustand zwischen dem Ventilstößel
23.1 und der Scheibe 23.3 einstellt, ermöglicht eine weitgehend
reibungsfreie Verformung. Im geschlossenen Zustand wird
der Ventilstößel 23.1 von der Scheibe 23.3 von innen her abgestützt.
Der voll wirksame Durchgangsquerschnitt der Lavaldüsen
ist nach einem geringen öffnungshub von D/4 (Fig.11a und 11b)
erreicht, so daß der Gesamthub des Hubkolbens 37.1 sehr klein
ist und sich aus dem Entspannungshub 38.6 (Maß 23.6 abzüglich
Maß 23.7) plus dem Maß D/4 zusammensetzt. Im geschlossenen Zustand
hat der Hubkolben 37.1 nach unten hin eine ausreichende
Hubreserve, um ein sicheres Schließen der Lavaldüsen zu gewährleisten.
Der Kolben 37.1, die Kolbenstange 37.2 und der
Kolbenstangenschaft 37.3 sind durch Schweißverbindugen zu einem
Teil zusammengefügt. Die Hohlräume der Kolbenstangen 37.2
sind durch die Öffnungen 37.4 Bestandteil des Druckluftbehälters
19. Der Kolben 37.1 und die Kolbenstange 37.2 werden in
den reibungsarmen und hochverschleißfesten Führungsbändern
38.1 bzw. 38.4 geführt und durch die Dichtungen 38.2 bzw. 38.5
abgedichtet. Der Kolben 37.1 ist mit einem Dämpfgummi 37.5
versehen, womit beim Öffnungsvorgang der Anschlag am Zylinderdeckel
36.7 abgedämpft wird. Beim Schließvorgang erfolgt die
Dämpfung durch den elastischen Ventilstößel 23.1. Die quadratischen
Zylinderdeckel 36.7 und 36.8 sind wegen des engmaschigen
Rasters gemäß Fig.05 und Fig.11c jeweils an den zusammenlaufenden
Ecken mit der Schraubverbindung 36.9 befestigt. Die
Hubkolben 37.1 für die Ventilstößel werden mit dem höheren
Druck des Druckluftnetzes 40 betrieben, um die erforderliche
Öffnungs- bzw. Beschleunigungskraft zu erzielen. Zur Schmierung
der Kolben 37.1 und der Kolbenstangenlager 37.2 wird die
Druckluft über den Druckluftöler 91 geleitet. Kolbenstangenseitig
stehen die Kolben 37.1 über die abgeschottete Druckluftkammer
36.4 und über die Ringkanäle 36.5 unter Dauerdruck.
Die abgeschottete Druckluftkammer 36.4 und die Zylinderplatte
36.2 sind Bestandteil der Kopfplatte 36.1, die den Druckluftbehälter
19 an der Oberseite abschließt. Die Druckluft wird
über die Kanäle 36.6 der abgeschotteten Kammer 36.4 zugeführt.
Im Ruhezustand sind die Schnellschaltventile 92 ausgeschaltet,
so daß auch die oberen Kolbenräume 37.6 unter Druck stehen.
Die Ventilstößel 23.1 werden dabei durch die Druckdifferenz
zwischen dem Druck im Druckluftbehälter 19 und dem atmosphärischen
Druck unter den Lavaldüsen 25.1 auf den Ventilsitz gedrückt,
so daß die Lavaldüsen eigensicher geschlossen sind. Im
weiteren wirkt noch eine zusätzliche Schließkraft auf den Ventilstößel
23.1, die aus den Differenzflächen von Kolben und
hohler Kolbenstange und aus der Druckdifferenz zwischen dem
Druck im Druckluftbehälter 19 und dem Netzdruck 40 resultiert.
Zum Öffnen der Lavaldsüsen bzw. zum Anheben der Ventilstößel
23.1 werden die Schnellschaltventile 92 eingeschaltet, wodurch
die kleinvolumigen Zylinderräume 37.6 schlagartig entlastet
werden. Dadurch entsteht eine nach oben gerichtete Öffnungskraft,
die noch durch die zuvor beschriebene Federwirkung der
elastischen Ventilstößel 23.1 unterstützt wird, wodurch die
Lavaldüsen entsprechend dem Hub D/4 schlagartig freigegeben
werden.
Der Vorteil der einzeln angetriebenen Ventilstößel liegt im
besonderen darin, daß die Steuerung jeder einzelnen Lavaldüse
25.1 frei bestimmt werden kann. Damit kann der bereits beschriebene
zeitversetzte Start zwischen dem Vielstempel-Preßimpuls
und dem Druckluftimpuls durch entsprechend zeitversetztes
Einschalten der Schnellschaltventile 92 einfach realisiert
werden. Im weiteren kann die Auswahl der Verdichtungsprogramme
"kombinierter Vielstempel-Preßimpuls / Druckluftimpuls",
"nur Vielstempel-Preßimpuls" oder "nur Druckluftimpuls"
einfach dadurch realisiert werden, imdem nur die zum Verdichtungsprogramm
erforderlichen Schnellschaltventile 92 eingeschaltet
werden. Auch können mit den einzeln angetriebenen
Ventilstößeln modellabhängige Verdichtungsprofile realisiert
werden, indem die öffnungszeitpunkte der Preßstempeldüsen
und/oder der Druckluftimpulsdüsen bzw. die Schaltzeitpunkte
der entsprechenden Schnellschaltventile 92 auf die Modellkontur
abgestimmt werden. So können beispielsweise unterschiedliche
Verdichtungshübe der Preßstempel wegen unterschiedlicher
Sand- bzw. Modellhöhen so ausgeglichen werden, daß sie gleichzeitig
die Endverdichtung in den entsprechenden Formbereichen
erreichen. Auch kann durch entsprechend zeitversetztes Ansteuern
der Schnellschaltventile 92 eine in Bezug auf die Formstoffreibung
am Formkastenrand vorteilhafte, glockenförmige
Hubfront der Preßstempel und/oder der Druckluftimpulswelle erzeugt
werden. Die Schaltzeitpunkte für jedes einzelne Schnellschaltventil
92 werden in modellbezogenen Datensätzen der Modellnummer
zugeordnet abgelegt. Der entsprechende Datensatz
wird über die Modellnummer abgerufen, die beim Einwechseln eines
Modells automatisch ausgelesen oder manuell eingegeben
werden kann, so daß die Schaltzeitpunkte für die einzelnen
Schnellschaltventile 92 automatisch aktiviert sind. Ein weiterer
Vorteil der Einzelantriebe besteht noch darin, daß die
Druckluft den Druckluftbehälter 19 unbehindert mit besserem
Wirkungsgrad zwischen den Kolbenstangen 37.2 durchströmen
kann.
Zur Erweiterung der multifunktionalen Verdichtungsmöglichkeiten,
ist es im weiteren auch noch möglich, das aus EP-0995522
bekannte Luftstromverfahren entsprechend der Darstellung in
den Figuren 01,02 und 08 in das erfindungsgemäße Verdichtungssystem
zu integieren. Bei diesem Verfahren wird der lose geschüttete
Formstoff zunächst durch einen ca. 1 bis 3 Sekunden
dauernden Luftstrom homogenisiert und fluidisiert, ohne dabei
eine erkennbare Vorverdichtung zu bewirken. Dabei wird nur soviel
Druckluft in die Formkammer 10 eingeblasen, wie bei einem
entsprechenden Druckgefälle über die Modellplattendüsen 07
ohne weiteren Druckanstieg wieder abfließen kann. Alternativ
kann der Luftstrom aber auch von einer Unterdruckquelle 84 unterhalb
der Modellplatte 02 oder aus einer Kombination aus Unterdruck
unter der Modellplatte 02 und einem geringen Überdruck
in der Formkammer 10 erzeugt werden. In den laufenden
Homogenisierungs- und Fluidisierungsvorgang hinein wird dann
in einem stufenlosen Übergang der erfindungsgemäße Verdichtungsimpuls
eingeleitet. Die Integration dieses Verfahrens erfolgt
über die rautenförmigen Rohre 30.2, die gemäß Darstellung
in den Figuren 01 und 08 im Zwischenrahmen 30.1 gleichmäßig
verteilt angeordnet sind. Die rautenförmige Ausbildung der
Rohre 30.2 wurde gewählt, um eine Stromteilung der aus den
Kanälen 26.3 gebündelt austretenden Düsenstrahle zu bewirken.
Die Rautenrohre 30.2 sind gemäß Fig.08a mit schmalen Schlitzen
oder gemäß Fig.08b mit kleinen Bohrungen versehen, die in größerer
Anzahl über die Rohrlänge verteilt sind und über die der
Luftstrom gleichmäßig verteilt in die Formkammer einströmt.
Die Schlitze Fig.08a bzw. die Bohrungen Fig.08b bilden insgesamt
in Anzahl und Größe einen fixen Querschnitt, so daß der
von der Durchströmkapazität der Modellplattendüsen 07 abhängige
Massenstrom nach den Gesetzmäßigkeiten des unterkritischen
Auströmens durch den Druck in den Rautenrohren 30.2 bestimmt
wird. Dieser Druck wird am Druckregler 51 eingestellt
und über den Reglerkessel 52, über das Ventil 77 sowie über
den Verteilerkanal 30.5 den Rautenrohren 30.2 zugeführt, wobei
das Ventil 78 geschlossen ist. Der über die Modellplattendüsen
abfließende Luftstrom gelangt über die ausgeschalteten Ventile
80, 81 und 83 in die freie Atmosphäre oder alternativ über die
ausgeschalteten Ventile 80 und 81 sowie über das eingeschaltete
Ventil 83 zur Unterdruckquelle 84. Soll der Luftstrom nur
von der Unterdruckquelle erzeugt werden, dann sind die Ventile
77, 80 und 81 ausgeschaltet und die Ventile 78, 83 und 85.1/2
eingeschaltet und der Luftstrom wird über Rautenrohre 30.2 und
über das Ventil 78 aus der freien Atmosphäre angesaugt, so daß
in der Formkammer 10 keine Unterdruckwirkung entstehen kann.
Gemäß Fig.01 werden die Rautenrohre 30.2 linksseitig in den
Zwischenrahmen 30.1 eingeführt und dort über den Flansch 30.3
befestigt. Rechtsseitig münden die Rautenrohre 30.2 mit ihren
Öffnungen 30.4 im Verteilerkanal 30.5 (Fig.01 u.02), der im
Zwischenrahmen 30.1 integriert ist. Das Rückschlagventil 76
verhindert, daß der Verdichtungsdruck von der Formkammer 10 in
das Luftstrom-Drucksystem gelangt. Der am Druckregler 51 einzustellende
Druck ist auf Grund der unterschiedlichen Düsenbestückung
der Modellplatten 02 modellabhängig. Die Druckwerte
werden daher auch in den bereits beschriebenen Datensätzen abgelegt,
so daß die Druckeinstellung beim Einwechseln eines Modells
automatisch erfolgen kann.
Wie eingangs bereits ausgeführt, ermöglicht die Vorrichtung
zur Durchführung der erfindungsgemäßen Impulsverdichtungen
auch noch ein weiteres, nicht impulsartig ablaufendes Verdichtungsverfahren,
welches einfacherweise durch Umschalten auf
ein entsprechendes Steuerprogramm aktiviert werden kann. Bei
diesem erfindungsgemäßen Verdichtungsverfahren wird zunächst
Druckluft von unten über das Ventil 80 und über die Modellplattendüsen
07 entgegen der Schwerkraft des Formstoffes in
die Formkammer 10 eingeblasen, bis der Druck in der Formkammer
10 gleich dem Druck im Druckluftbehälter 19 bzw. im Speicherkessel
45 ist. Dieser Druck, der am Druckregler 43 eingestellt
wird, kann zwischen 2 bar und dem maximalen Netzdruck von 8
bar, vorzugsweise aber zwischen 3 bar und 6 bar liegen. Das
Einblasen erfolgt mit einem flachen, am Drosselventil 79 einstellbaren
Druckgradienten von 1 bis 6 bar/sek (vorzugsweise 2
bis 4 bar/sek), um den lose eingeschütteten Formstoff nicht
anzuheben. Dieses Einblasen bewirkt keine Formstoffverdichtung,
weil sich oberhalb des lose geschütteten Formstoffes 08
noch der Freiraum 09 befindet, so daß sich der Formstoff nach
oben hin nicht abstützen kann. Die Formkammer 10 und die Luftporen
im Formstoff werden dabei lediglich in einen Zustand höheren
atmosphärischen Drukes gebracht. Im weiteren ist es auch
möglich, zusätzlich zum Einblasen von unten auch noch über das
Ventil 77 und über die Rautenrohre 30.2 von oben Druckluft in
die Formkammer 10 einzublasen, womit der Druckaufbau in der
Formkammer 10 beschleunigt wird. Um dabei eine Vorverdichtung
des Formstoffes zu vermeiden, wird das Einblasen von oben erst
eingeschaltet, wenn das Einblasen von unten bereits im Gange
ist und der Druckaufbau in der Formkammer 10 ca. 30 bis 70%
(vorzugsweise 50%) des Enddruckes erreicht hat. Entsprechend
wird das Ventil 77 zeitverzögert zum Ventil 80 eingeschaltet.
Ausgehend von der in Fig.01 dargestellten Ausgangsstellung, in
der nur die beiden Ventile 42 und 50 eingeschaltet sind und
alle anderen Ventile und die Ventile in Fig.08 ausgeschaltet
bzw. stromlos sind, läuft der zuvor beschriebene Verdichtungsvorgang
wie folgt ab: Vorbereitend werden zunächst die Ventile
49, 71, 75, 67.1/2 und 85.1/2 (Fig.08) eingeschaltet und
das Ventil 50 ausgeschaltet. Durch Ausschalten des Ventils 50
und Einschalten des Ventils 49 wird vom Drucksystem 52 für das
Luftstromverfahren gemäß EP-0995522 auf das Drucksystem des
Druckluftbehälters 19 bzw. Speicherkessels 45 umgeschaltet,
welches für das Einblasen bei diesem Verdichtungsverfahrens
erforderlich ist. Durch Einschalten der Ventile 71 und 75 werden
die kolbenstangenseitigen Zylinderräume 29.9 vom Netzdrucksystem
40 auf das Drucksystem des Druckbehälters 19/45
umgeschaltet und durch Einschalten der Ventile 67.1/2 und
85.1/2 (Fig.08) werden zum einen die Zylinderräume 25.3 und
zum anderen die Formkammer 10 zur freien Atmosphäre hin abgesperrt.
Danach wird das Ventil 80 eingeschaltet, womit die
Druckluft des Druckluftbehälters 19/45 von unten in den Hohlraum
06 des Modellplattenträgers 01 und von dort über die Modellplattendüsen
07 in die Formkammer 10 eingeblasen wird. Zusätzlich
zum Einblasen von unten kann auch noch zeitlich verzögert
von oben Druckluft in die Formkammer 10 eingeblasen
werden, indem das Ventil 77 mit entsprechender Zeitverzögerung
nach dem Ventil 80 eingeschaltet wird. Da aus der Formkammer
10 keine Druckluft entweichen kann, stellt sich hier schließlich
der gleiche Druck wie im Druckluftbehälter 19/45 ein. Mit
Erreichen dieses Druckes schaltet der Formkammerdrucksensor 87
(Fig.08) das Anheben der Ventilstößel 23.1/24.1 ein, wodurch
über die Düsen 25.1 eine Verbindung zwischen dem Druckluftbehälter
19 und der Formkammer 10 sowie zwischen dem Druckluftbehälter
19 und den oberen Preßzylinderräumen 25.3 hergestellt
wird. Da in diesem Zustand allseitige Druckgleichheit
herrscht, entsteht keine Bewegung. Nur die Preßstempel legen
sich mit ihrem geringen Eigengewicht auf die lose Formstoffoberfläche
auf. Danach wird durch Ausschalten des Ventils 80
und durch Einschalten des Ventils 81 ein Fluidisierungsvorgang
eingeschaltet, wobei über die Modellplattendüsen 07, über das
Ventil 80, über die Drossel 82 und über das Ventil 83 eine geringe,
der Fluidisierung entsprechenden Luftmenge zur freien
Atmosphäre hin abfließt. Die Zeit für diese Fluidisierung ist
frei wählbar und während dieser Zeit wird der Druckluftbehälter
19/45 über das Ventil 42 und über den Druckregler 43 nachgespeist.
Nach der Fluidisierung folgt stufenlos der Verdichtungsvorgang,
wobei die Ventile 72.1/2 eingeschaltet und die
Ventile 75 und 81 ausgeschaltet werden. Durch Ausschalten des
Ventils 81 wird die Fluidisierung aufgehoben und der Verdichtungsluftstrom
freigegeben. Durch das gleichzeitige Einschalten
der Ventile 72.1/2 werden die kolbenstangeseitigen Zylinderräume
29.9 zur freien Atmosphäre hin entlastet, so daß die
Preßstempel im Kontakt mit dem Formstoff nach unten bewegt
werden und zusammen mit dem Verdichtungsluftstrom den Form-stoff
verdichten. Der Verdichtungsluftstrom und die Preßstempelbewegung
werden dabei von dem Druckluftbehälter 19/45 gespeist,
wobei dieser wiederum über das Ventil 42 und über den
Druckregler 43 vom Druckluftnetz 40 nachgespeist wird. Diese
kombinierte Verdichtung beginnt mit der Expansion des Formkammerdruckes
unmittelbar an den Modellplattendüsen 07 und somit
vorteilhafterweise unmittelbar an der Modellplattenoberfläche,
wobei der so entstehende Verdichtungsluftstrom von den unmittelbar
nachschiebenden Preßstempeln wirksam unterstützt wird.
Dieses Verdichtungssystem kann daher auch als Expansionspressen
bezeichnet werden. Nach ca. 70% der Verdichtungszeit werden
die Düsen 25.1 durch Absenken der Ventilstößel 23.1/24.1
wieder verschlossen, wodurch die Nachspeisung aus dem Druckluftbehälter
19/45 beendet wird. Der Verdichtungsluftstrom
wird danach von der in der Formkammer 10 und in den Durchgangskanälen
26.3 noch verhandenen Druckluft gespeist. Mit dem
Schließen der Düsen 25.1 wird das Ventil 64 eingeschaltet, wodurch
die oberen Preßzylinderräume 25.3 über den Druckregler
63 mit einem höheren Druck, bis zum Netzdruck oder über einen
in Fig.01 nicht dargestellten Druckübersetzer mit einem über
den Netzdruck liegenden Druck beaufschlagt werden und wodurch
ein stufenloser und kontinuierlicher Übergang zum statischen
Pressen erfolgt. Mit Erreichen des maximalen, vom Drucksensor
68 gemeldeten Druckes werden die Ventile 85.1/2 (Fig.08) ausgeschaltet,
wodurch der Formkammerdruck über die Drosselventile
86.1/2 (Fig.08) kontrolliert abgebaut wird. Dabei entfällt
die formkammerseitige Druckwirkung auf die Kolbenstangenflächen
der Preßstempel, womit sich die Preßkraft der Preßstempel
weiter erhöht. Nach dem vom Drucksensor 87 (Fig.08)
gemeldeten Druckabbau in der Formkammer 10 werden die Ventile
64, 67.1/2 und 72.1/2 ausgeschaltet und das Ventil 71 eingeschaltet,
womit die Preßstempel wieder in ihre obere Ausgangsstellung
gehoben werden. Gleichzeitig mit dem Anheben der
Preßstempel wird der Entformungsvorgang mit dem Absenken des
Hubtisches 13 gestartet. Sofern die Unterdruckquelle 84
installiert ist, können die kolbenstangenseitigen Zylinderräume
29.9 zur noch intensiveren Verdichtungswirkung anstatt
zur freien Atmosphäre auch zur Unterdruckquelle 84 hin geschaltet
werden, indem anstatt der Ventile 72.1/2 die Ventile
73.1/2 eingeschaltet werden. Im weiteren kann nach dem Fluidisierungsvorgang
der aus den Modellplattendüsen 07 abfließende
Verdichtungsluftstrom auch zur Unterdrukquelle 84 hin abgeführt
werden, indem mit dem Ausschalten des Ventils 81 das
Ventil 83 eingeschaltet wird.
Wenn eine Verdichtungseinheit nur mit dem zuvor beschriebenen
Verdichtungsverfahren des Expansionspressens betrieben werden
soll, dann können anstatt der Lavaldüsen nur einfache zylindrische
Bohrungen verwendet werden und außerdem kann dabei
auch das Ventilstößelsystem wesentlich vereinfacht werden.
Gemäß Fig.13 besteht eine weitere Vereinfachung darin, den
Verdichtungsvorgang unter Wegfall des Druckluftbehälters
19/20.1 und des Ventilstößelsystems 23.1/24.1 über externe
Schaltventile zu steuern, wobei das System dann vom Druckluftbehälter
45 gespeist wird. Dabei übernehmen die Ventile 93.1/2
und 94.1/2 die Steuerung der Preßstempelzylinder. Die Ventile
77.1/2 steuern den Verdichtungsluftstrom, der über die Kanäle
99 und über die Bohrungen bzw. Düsen 99a in die Formkammer
einströmt. Mit den Ventilen 95/96 kann noch zusätzlich nach
Erreichen des Niederdruckpreßwertes auf Hochdruckpressen umgeschaltet
werden, wobei der Hochdruck vom Druckübersetzer 97
und vom nachgeschalteten Hochdruckkessel 98 bereit gestellt
wird. Am Ende des Hochdruckpressens wird beim Reversieren der
Preßstempel zunächst der in den Zylinderräumen 25.3 vorhandene
Hochdruck in den Niederdruckbehälter 45 entlastet, so daß mit
Vorteil für den Energiebedarf die Zylinderräume 25.3 nur mit
dem Niederdruck zur freien Atmosphäre entlastet werden. Auf
Grund der Volumensverhältnisse zwischen 45 und 25.3 entsteht
bei der Hochdruckentlastung von 25.3 nach 45 keine nennenswerte
Druckerhöhung in 45. Die überigen in der Fig.13 dargestellten
Ventile und Drucksensoren behalten ihre Funktion analog
der vorangegangenen Beschreibung.
Die Fig.12 zeigt eine mögliche Variante, die alternativ zur
Fig.01 ausgeführt werden kann. Hierbei ermöglicht das Distanzmaß
30.7 ein Aus- und Einfahren des Füllrahmens 04 bzw. der
Formeinheit 05 bei vollständig abgesenkten Preßstempeln
27.1/27.2, wobei zwischen den Preßfüßen 27.2 und dem Füllrahmen
04 ein Sicherheitsabstand von beispielsweise 15 bis 20mm
vorgesehen ist. Eine Sicherheitsüberwachung der Preßstempel
für Füllrahmentransport (gemäß Fig.09/09a) ist bei dieser Ausführungsvariante
nicht erforderlich. In der rechten Schnitthälfte
der Fig.12 ist die Ausgangs- bzw. Ruhestellung dargestellt.
In der linken Schnitthälfte der Fig.12 ist die Arbeits-
bzw. Verdichtungsstellung dargestellt. Der Verdichtungsvorgang
mit den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten
kann unverändert genau so ablaufen, wie bisher beschrieben,
wobei die Preßstempel nach dem Verdichtungsvorgang jeweils
wieder in die obere Endlage zurückgefahren werden. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, daß die Preßstempel nach dem Verdichten
in ihrer unteren Stellung belassen werden und die Zylinderräume
25.3 und 29.9 drosselfrei zur freien Atmosphäre
hin entlastet werden. Beim Anheben der Formeinheit 05 in die
Verdichtungsstellung werden die Preßstempel dann von dem lose
geschütteten Formstoff 08 angehoben. Das geringe Gewicht der
als Hohlkörper ausgebildeteten Preßstempel sowie die geringe
Reibung durch die deaktivierten Dichtungen gemäß Fig.03, bewirken
nur ein geringes Andrücken der losen Formstoffoberfläche,
so daß die Preßfüße 27.2 beim Auslösen des Verdichtungsvorganges
bereits Kontakt mit der losen Formstoffoberfläche
haben. Eine soche Betriebsweise wäre beispielsweise mit hydraulisch
angetriebenen Preßstempel nicht möglich. Eine weitere
Verdichtungsmöglichkeit mit der Ausführungsvariante gemäß
Fig.12 besteht darin, daß im abgesenkten Zustand der Preßstempel
die Zylinderräume 25.3 mit einem entsprechend eingestellten
Druck des Druckluftbehälters 19 durch Öffnen der Preßstempeldüsen
25.1 beaufschlagt werden, wobei die kolbenstangenseitigen
Zylinderräume 29.9 zur freien Atmosphäre hin entlastet
sind. Die Formeinheit 05 mit dem losen Formstoff 08 wird dann
gegen die vorgespannten Preßstempel gefahren, wobei die einzelnen
Preßstempel wie eine elastische Preßplatte wirken und
der einzelne Preßstempel dabei entsprechend der von der Modellkontur
abhängigen Formstoffverdichtung gegen den Vorspanndruck
hochgedrückt wird. Diese Verdichtungsvariante, für die
nur ein entsprechendes Steuerprogramm zu aktivieren ist, kann
auch noch durch ein von der Unterdruckquelle 84 angesaugten
Fluidisierungstrom unterstützt werden. Um nach der Verdichtung
einen langen Leerhub bis zum Entformen zu vermeiden, kann noch
eine Hubvorrichtung 30.8 vorgesehen werden, die nach dem Andrücken
des Füllrahmens 04 an den Zwischenrahmen 30.1 (Fig.12,
linke Schnitthälfte) mit den Halteplatten 30.9 gegen den Formkasten
03 gefahren wird. Der Aussenkvorgang durch den Hubtisch
13 kann dadurch sofort nach der Verdichtung und nach dem
Druckabbau in der Formakmmer 10 und in den Preßzylinderräumen
25.3 beginnen und zwar aus der Lage, die der Formkasten während
der Verdichtung eingenommen hatte. Nach einem bestimmten
Aussenkhub der Modellplatte 01/02 wird auch die Hubvorrichtung
30.8 mit dem Formkasten 03 und dem Füllrahmen 04 zeitparallel
zum Resthub der Modellplatte abgesenkt, wodurch der Formkasten
03 mit dem aufliegenden Füllrahmen 04 auf die Formkastenrollenbahn
18 abgesetzt wird.
Die wiederholt in der Beschreibung angesprochenen Datensätze
können natürlich sämtliche modellbezogenen Daten für die Verdichtung
und für sonstige Funktionen beinhalten. Ein Datensatz
ist dabei immer einer Modellnummer bzw. dem zugehörigen Modell
zugeordnet. Beim Einwechseln eines Modells in die Formmaschine
wird die Modellnummer durch manuelle Eingabe oder durch automatisches
Auslesen aktiviert. Die Daten des zugeordneten Modells
werden dann automatisch an die Steuerung übertragen und
die entsprechenden Aktoren werden automatisch auf die entsprechenden
Werte eingestellt.
Bezugszeichenliste