Die Erfindung betrifft einen gekühlten Kolben
für Verbrennungskraftmaschinen nach den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie eine
Verbrennungskraftmaschine mit derartigen Kolben nach dem
Anspruch 11.
In höherbelasteten Verbrennungskraftmaschinen können die
Betriebstemperaturen der Kolben die vom Kolbenwerkstoff und
der Funktionssicherheit der Kolbenringe her zulässigen
Grenzen überschreiten, wenn nicht Maßnahmen zur Kühlung des
Kolbens, insbesondere im Bereich der ersten Ringnut,
ergriffen werden.
Eine wirksame Kühlung des Kolbenkopfes derartiger Kolben wird
erreicht durch das Vorsehen mindestens eines Kühlhohlraums im
Kolbenkopf mit mindestens einer Eintritts- und einer
Austrittsstelle, durch die die Kühlflüssigkeit, meist Öl,
hindurchgeleitet wird. Eintritts- bzw. Austrittsstellen sind
dabei meistens gebildet durch Öffnungen von Kanälen oder
dgl., die zum Kühlhohlraum bzw. den Kühlhohlräumen führen.
Die Kühlflüssigkeit wird dem Kühlhohlraum entweder über
Bohrungen im Pleuel und/oder Kolbenbolzen zugeführt oder
mittels Spritzdüsen, die im Kurbelgehäuse oder im Zylinder
angebracht sind und in einem Freistrahl die Kühlflüssigkeit
über die Eintrittsstelle in den Kühlhohlraum einführen. Der
Kühlflüssigkeitsaustritt aus dem Kühlhohlraum erfolgt
meistens als freier Auslauf aus dem Kühlhohlraum durch
mindestens eine Austrittsstelle in das Innere des Kolbens.
Die zurückfließende Kühlflüssigkeit kann dabei zugleich der
Schmierung von Lagerstellen, z. B. des kleinen Pleuellagers
dienen.
Der Kühlhohlraum im Kolbenkopf kann unterschiedlich
ausgebildet sein. Er kann z. B. durch eine Kühlschlange
gebildet sein. Diese ist z. B. ein in den Kolbenkopf
eingegossenes Stahlrohr, welches im Bereich der Ringnuten
mehrere Wendel besitzt. Der Kühlhohlraum kann aber auch durch
einen im Kolbenkopf gießtechnisch erzeugten Kühlkanal
gebildet sein, der im Bereich der Ringnuten ringförmig den
Kolbenkopf durchsetzt. Schließlich können im Kolbenkopf
mehrere voneinander getrennte Kühlhohlräume angeordnet sein,
die in der Nähe der thermisch hochbeanspruchten Bereiche des
Kolbenbodens und/oder des Ringfeldes plaziert sind. Ein guter
Überblick über die im Stand der Technik üblichen Maßnahmen
zur Kolbenkühlung wird gegeben in MAHLE, "Kolbenkunde",
Ausgabe 1984, Kapitel 2, Seiten 8-13.
Bei den bekannten gekühlten Kolben sind üblicherweise sowohl
die Eintritts- als auch die Austrittsstellen der
Kühlhohlräume in dem vom Kolbenschaft umschlossenen Innenraum
des Kolbens oder im Kolbenmantel selber angeordnet. Eine
besondere Schwierigkeit in der Kühlflüssigkeitszuführung
liegt dabei darin, daß der Kolbeninnenraum durch Bolzen und
Pleuel und deren Lager weitgehend ausgefüllt ist, so daß es
kaum möglich ist, den von der Spritzdüse ausgehenden
Kühlflüssigkeits-Freistrahl parallel zur Hauptachse des
Kolbens bzw. Zylinders zu führen. Ein schräg zur Hauptachse
des Kolbens, d. h. schräg zur Bewegungsrichtung des Kolbens
gerichteter Freistrahl, trifft aber, bedingt durch die Auf- und
Abbewegung und die gleichzeitig stattfindende
Schwenkbewegung des Pleuels die Eintrittsstelle des
Kühlhohlraums nur zeitweise optimal. Die mit einer
Schrägführung des Kühlmittel-Freistrahls verbundenen
Schwierigkeiten sind z. B. in der DE-43 40 891 A1 und in der
DE-43 31 649 A1 geschildert.
Man hat versucht, dieses Problem u. a. dadurch zu lösen, daß
man die Eintrittsöffnung in Form eines Eintrittskanals durch
eine Verdickung im Kolbenschaft bis zu dessen unterem Rand
heruntergezogen hat (Kühlölpfeife), so daß im unteren
Totpunkt des Kolbens die Spritzdüse beinahe in die
Eintrittsöffnung eintauchen kann (MAHLE a.a.O., Seite 10,
Tafel 4). Das bringt jedoch außer einer Gewichtserhöhung den
weiteren Nachteil mit sich, daß der Kolbenschaft durch die
örtliche Randverdickung unsymmetrisch versteift und dadurch
in seinem Elastizitätsverhalten beeinträchtigt wird, was sich
wiederum nachteilig auf die Laufeigenschaften des Kolbens
auswirkt.
Kolben mit dem im Anspruch 1 vorausgesetzten Merkmal, wonach
der Schaft im Bereich der Bolzennaben zumindestens über einen
Teil seines Umfangs uns seiner Höhe derart zurückgesetzt ist,
daß der darüberliegende Bereich des Kolbenkopfes überkragt,
sind in Form sog. "Kastenkolben" bekannt, vg1. z. B. DE-44
38 703 A1, Fig. 4 und 5. Das genannte Charakteristikum
zeigt auch ein Kolben, wie er in der DE-41 09 160 A1
geschildert ist. Bevorzugt beträgt der Abstand der äußeren
Nabenstirnflächen nicht mehr als 80 % des größten
Kolbendurchmessers.
Derartige Kolben mit zurückgesetzten Bolzennaben sind ein
Ergebnis der Bemühungen, die bewegten Massen in einer
Verbrennungskraftmaschine zu reduzieren. Der Stahlbolzen, der
den Kolben mit dem Pleuel verbindet, trägt erheblich zur
Masse der Einheit von Kolben/Bolzen/Pleuel bei, so daß eine
Verkürzung des Bolzens bei gleichzeitigem Zurücksetzen der
Bolzenaugen des Kolbenschaftes zu einer wesentlichen
Massenreduzierung führt.
Mit dem Ziel weiterer Masseneinsparung wird häufig der über
die zurückgesetzten Bolzennaben überkragende Teil des
Kolbenkopfes von unten her taschenförmig ausgespart, wie dies
beispielhaft in Fig. 1 der DE-42 10 056 A1 dargestellt ist.
Die DE-44 38 703 A1 belegt, daß auch bei diesen Kolbentypen
in traditioneller Weise die Eintritts- sowie Austrittsstellen
für die Kühlhohlräume im Inneren des Kolbens positioniert
sind (DE-44 38 703 A1, Spalte 2, Zeilen 12-18: die dortige
Aussage, getroffen für einen Vollschaftkolben gemäß Fig. 1
gilt ersichtlich sinngemäß auch für die im übrigen gezeigten
Kolbentypen, da für diese keine anderen Angaben zur Lage der
Eintritts- und Austrittsöffnungen gemacht worden sind.).
Die nach dem Stand der Technik übliche Anordnung der
Eintritts- und Austrittsstellen der Kühlhohlräume innerhalb
des Kolbenschaftes führt insgesamt zu einer aufwendigen
Fertigung mit Kolben, kritischer Justierung der Spritzdüsen
in bezug auf die Eintrittsstellen für die Kühlflüssigkeit in
die Kühlhohlräume des Kolbens und bedingt einen stark
streuenden Kühl-Wirkungsgrad über den Verlauf eines
Kolbenbewegungszyklus, bezogen auf die abgespritzte
Kühlmittelmenge.
In bezug auf diesen Stand der Technik liegt der Erfindung das
technische Problem zugrunde, einen Kolben der angesprochenen
Bauart zu schaffen, der einfach ausgebildet und deshalb
kostengünstig herstellbar ist und der im Zusammenhang mit
einer entsprechend ausgebildeten Verbrennungskraftmaschine
mit einfachen Mitteln eine effektive, über den Motorzyklus
gleichmäßige Kolbenkühlung gewährleistet.
Dieses technische Problem wird kolbenseitig durch einen
Kolben nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Kolben erlaubt eine einfache
Bearbeitung, weil die Eintrittsstelle zum Kühlhohlraum
außerhalb des Kolbenschaftes liegt, und ein sich daran
anschließender Eintrittskanal ebenso wie der zur Herstellung
des Kühlmediums vorgesehene Freistrahl parallel zur
Kolbenachse geführt sein kann. Die Bearbeitung des
Kurbelgehäuses kann demgemäß sowohl für die Zylinder wie für
die Spritzdüsenbohrung in Hauptrichtung eines
Mehrspindelwerkzeugs erfolgen.
Im Gegensatz zur bisher üblichen Anordnung der
Kühlflüssigkeits-Eintrittsstelle im Inneren des Kolbens mit
entsprechend beengten Platzverhältnissen, ermöglicht die
Plazierung der Eintrittsstelle außerhalb des Kolbenschaftes
eine optimale Ausrichtung des Kühlflüssigkeits-Freistahls der
Spritzdüse derart, daß ein hoher, während der gesamten
Kolbenbewegung gleichmäßiger Fanggrad für die Kühlflüssigkeit
und dadurch eine hohe Effektivität der abgespritzten
Kühlflüssigkeitsmenge erreicht werden.
Des weiteren wird eine einfache Kühlmittelzuleitung zur
Spritzdüse über die zur Versorgung der Kurbelwellenlager
vorhandene Druckölleitung ermöglicht.
Es entfällt die Notwendigkeit einer Wandverdickung zur
Anordnung der Kühlölzuleitung im Kolbenschaft, so daß der
Kolbenschaft entsprechend der angestrebten Schaftelastizität
frei gestaltet werden kann.
Insgesamt kann durch die wirksame Kühlung des Kolbenkopfes
aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen das
Konstruktionsprinzip des Kastenkolbens ein Stück weiter
vorangetrieben werden.
Zwar ist es bekannt, Kühlflüssigkeit durch in der
Zylinderwand angeordnete Spritzöffnungen senkrecht zur Achse
des Kolbenschaftes in entsprechende Einspritzöffnungen im
Kolbenkopf einzuspritzen, s. EP-0 167 976 B1 oder über außen
im Kolbenschaft liegende Nuten den Kühlkanälen zuzuführen, s.
DE-21 35 896 A1. Diese Systeme sind aber von anderer Gattung
als der erfindungsgemäße Kolben. Nach der ersten Variante ist
das Einspritzen des Kühlmediums aus einer in der Zylinderwand
radial angeordneten Bohrung in einen im Kolbenkopf
angeordneten Kühlölhohlraum jeweils nur während einer kurzen
Phase der Kolbenbewegung möglich. Nach der zweiten Variante
liegt die Kühlmittelzuleitung in der Wand des Kolbenschaftes
selbst und bedingt dadurch eine örtliche Unstetigkeit in der
Schaftelastizität. Sie ist zudem wegen erforderlicher
diffiziler Bauteile aufwendig in der Herstellung und
störanfällig im Motorbetrieb.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kolbens
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 10.
Die Plazierung der Austrittsöffnung nach Anspruch 4 trägt zu
einer weiteren Vereinfachung der Kolbenkonstruktion und damit
einer Verbilligung der Herstellung bei.
Die Maßnahmen nach den Ansprüchen 5 bis 8 ermöglichen eine
besonders wirksame, den thermischen Motorbedingungen
angepaßte Kühlung des erfindungsgemäßen Kolbens.
Durch die Ausbildung der Eintrittsöffnung nach Anspruch 9
wird der Fanggrad auch eines langen Kühlflüssigkeits-Freistrahls
erhöht. Diese Ausbildung der Eintrittsöffnung
kann durch eine Aufweitung des Zulaufguerschnitts schon beim
Gießen oder durch eingesetzte und/oder eingegossene
Fangtrichter, z. B. aus Blech, erfolgen.
Anspruch 10 betrifft einen Kolben mit nach unten offenen
Kühltaschen, mit denen ebenfalls das erfindungsgemäße Prinzip
verwirklicht werden kann.
Der erfindungsgemäße Kolben ermöglicht die Ausbildung einer
Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 15.
Diese Maßnahmen führen zu einer einfachen Anordnung und
Ausbildung der Spritzdüsen für die Kühlflüssigkeitszufuhr zum
Kolben sowie zu einem weitgehend gleichmäßigen Fanggrad für
den Kühlmittelfreistrahl und damit zur Erhöhung der
Kühlleistung.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kolbens sowie eine
mögliche Anordnung der Kühlflüssigkeits-Spritzdüse sind in
den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- rechts eine Seitenansicht eines ersten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Kolbens senkrecht zur Bolzenachse, links den
entsprechenden Schnitt,
- Fig. 2
- rechts eine Seitenansicht des Kolbens nach Fig. 1
parallel zur Bolzenachse, links den entsprechenden
Schnitt,
- Fig. 3
- eine Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Kolbens nach dem Schnitt
III-III in Fig. 4,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den Kolben nach Fig. 3
entsprechend dem Schnitt IV-IV,
- Fig. 5
- eine Darstellung entsprechend Fig. 1 eines dritten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Kolbens, und
- Fig. 6
- eines vierten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Kolbens in einer Ansicht von
unten.
In den Figuren ist der Kolbenkopf des Kolbens insgesamt mit 1
bezeichnet, während der Kolbenschaft insgesamt mit 2 markiert
ist.
In der Mantelfläche des Kolbenkopfes sind drei Ringnuten 3
eingearbeitet, in die entsprechende Kolbenringe einsetzbar
sind. Im Kolbenschaft 2 sind die Bolzennaben 4 ausgebildet.
Wie die Schnittdarstellung in Fig. 1 links zeigt, ist der
Kolbenschaft 2 im Bereich der Bolzennaben 4 über einen Teil
seines Umfangs, jedoch über seine gesamte Höhe radial nach
innen zurückgesetzt, so daß der darüberliegende Bereich 5 des
Kolbenkopfes 1 den Schaft 2 überkragt.
Im Kolbenkopf 1 ist ein ringförmiger Kühlhohlraum 6
ausgebildet, der so in bezug auf die Ringnuten 3 sowie die
brennraumseitige Stirnfläche 7 des Kolbens angeordnet ist,
daß eine durch den Kühlhohlraum 6 hindurchströmende
Kühlflüssigkeit diese thermisch hoch beanspruchten Bereiche
des Kolbens effektiv kühlen kann. Dem Kühlhohlraum 6 wird die
Kühlflüssigkeit über eine Eintrittsöffnung 8 zugeleitet, die
durch das äußere Ende eines parallel zur Hauptachse des
Kolbens verlaufenden Eintrittskanals 9 gebildet ist. Diese
Eintrittsöffnung 8 liegt im überkragenden Bereich 5 des
Kolbenkopfes 1 und außerhalb des zurückgesetzten Teiles des
Kolbenschafts 2. Sie öffnet sich im wesentlichen in Richtung
parallel zur Mittelachse A des Kolbens, d. h., die von ihr
definierte Ebene liegt im wesentlichen senkrecht zur
Mittelachse A.
Die Zuführung der Kühlflüssigkeit erfolgt mittels einer nur
angedeuteten Spritzdüse 10 in einem in Richtung des Pfeils 11
und damit parallel zur Kolben-Mittelachse A gerichteten
Freistrahl, der bevorzugt parallel zur Bewegungsrichtung des
Kolbens geführt ist, zumindest nicht mehr als 10° von dieser
Richtung bzw. Achse abweicht. Die Kühlflüssigkeit tritt über
die Eintrittsöffnung 8 und den Eintrittskanal 9 in den
ringförmigen Kühlhohlraum 6 ein. Im ringförmigen Kühlhohlraum
6 wird dann die Kühlflüssigkeit in beide Richtungen verteilt.
Sie tritt an einer diametral der Eintrittsöffnung 8
gegenüberliegenden Austrittsöffnung in Pfeilrichtung 12 aus
dem Kolbenkopf wieder aus. Im gezeigten Fall ist die
Austrittsöffnung ebenfalls außerhalb des Kolbenschaftes
angeordnet, und zwar in dem der Eintrittsseite
gegenüberliegenden überkragenden Bereich des Kolbenkopfes;
sie kann aber auch im Inneren des Kolbenschaftsraumes
angeordnet sein.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Kolbens, bei der kreisbogenförmige
Teilkühlkanäle 13 so angeordnet sind, daß sie sich im
wesentlichen nur im überkragenden Teil des Kolbenkopfes 1
erstrecken, also in dem im Bereich der Bolzennaben 4 oberhalb
des zurückgesetzten Schaftbereiches liegenden Teil des
Kolbenkopfes 1. Dabei ist Fig. 3 ein Schnitt nach III-III in
Fig. 4.
Beide Teilkühlkanäle haben eine eigene
Kühlmitteleintrittsöffnung 8 und zumindest eine eigene
Kühlmittelaustrittsöffnung 15. Im gezeigen Beispiel liegen
sowohl die Eintrittsöffnungen 8 wie auch die
Austrittsöffnungen 15 außerhalb des im Bolzennabenbereichs
zurückgesetzten Schaftbereichs. Möglich wäre es auch, die
Teilkühlkanäle zumindest einseitig so weit zu führen, daß der
zurückfließende Kühlmittelstrahl (12) in den vom Kolbenschaft
2 umschlossenen Innenraum austritt.
Der in der Fig. 5 dargestellte Kolben hat noch die
konstruktive Besonderheit, daß die Zurückssetzung des
Schaftes 2 nur über einen Teilabschnitt seiner Höhe
vorgenommen worden ist. D. h., daß der Kolbenschaft 2 an
seinem unteren Ende wieder als Vollkreisschaft ausgebildet
ist. Der Kühlmittelfreistrahl verläuft in diesem Fall im
unteren Schaftabschnitt innerhalb des Kolbenschafts 2 und
erst in dem im Bereich der Bolzennaben 4 zurückgesetzten
Schaftabschnitt außerhalb des Kolbenschafts 2, von wo aus er
auch in die Eintrittsöffnungen 8 der Kühlkanäle 6 eintritt.
Die Ausbildung der Kühlhohlräume als Teilkühlkanäle ist
besonders dann vorteilhaft, wenn es darauf ankommt, den
Kolben in den in Bolzenrichtung liegenden Teilbereichen des
Kopfes 1 selektiv zu kühlen, was z. B. notwendig sein kann,
wenn die Zylinderbohrungen im Motorblock so eng beieinander
liegen, daß die zwischen ihnen liegenden Wände nicht mehr in
die allgemeine Motorblockkühlung einbezogen werden können, so
daß in diesen Bereichen eine Gefahr von örtlichem Wärmestau
gegeben ist.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Kolbens von unten. Bei dieser ist der
Kühlhohlraum durch zwei Kühltaschen 16 gebildet. Diese werden
jeweils durch eine Aussparung in der unteren Fläche der
überkragenden Bereiche 5 des Kolbenkopfes 1 dargestellt. Der
Kühlmittel-Freistrahl tritt an einer Eintrittsstelle in die
jeweilige Kühltasche 16 ein. Das Kühlmittel verläßt die
Kühltasche 16 wieder an Austrittsstellen, die von der Form
der Kühltasche und damit der Flüssigkeitsführung darin
abhängen.
Das erfindungsgemäße Prinzip der Kühlmittelzuführung durch
einen außerhalb des Kolbenmantels liegenden Freistrahl ist
nicht nur für einstückig gegossene Leichtmetallkolben
anwendbar, sondern auch für sogenannte gebaute Kolben mit z.
B. einem Kopfteil aus Stahl oder Grauguß und einem damit
verbundenen Schaftteil aus einer Leichtmetall-Legierung.