Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung von blähfähigem oder blähfähig gemachtem aluminosilikathaltigem rieselfähigem Gut
DieErfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung von blähfähigem oder blähfähig gemachtem aluminosilikathaltigem rieselfähigem Gut in Haufwerken, bei dem die Haufwerke in einer Mehrzahl etagenweise getrennt übereinander und unter Belassung freier Zwischenräume von Haufwerk zu Haufwerk in einem Schacht untergebracht und nach vorbestimmten Verweilzeiten in den einzelnen Etagen jeweils mit dem oder den untersten Haufwerken durch dessen Austrag beginnend von oben nach unten durch den Schacht hindurchgefördert werden und bei dem das Gut während der Verweilzeiten mittels in die freien Zwischenräume eingeleiteter heißer Gase beaufschlagt wird.
Es ist bekannt, poröse Zuschlagstoffe aus blähfähigem Gut in der vorgenannten Art zu behandeln (DE-AS 11 65 477). Zu diesem Zweck wird das zu blähende und in der gewünschten Korngröße gebrochene Gut, wie Ton oder Ölschiefer, in übereinander vorgesehene Kammern eines Schachtes eingebracht und dabei jede der Kammern nur zum Teil gefüllt, so daß zwischen dem in der jeweiligen Kammer befindlichen Haufwerk und dem darüber befindlichen aus um die Längsachse drehbaren Lamellen bestehenden Boden der nächstfolgenden Kammer ein freier Zwischenraum verbleibt, in welchen die von seitlich in den Wandungen des Schachtes angeordneten Brennern erzeugten Brenngase eingeleitet werden. Um ein Zusammenbacken des Gutes zu vermeiden, erfolgt eine mechanische Auflockerung der Haufwerke dadurch, daß die Böden rotierend angetrieben und mit nach unten weisenden bis in Nähe des nächsten Bodens reichenden Zähnen ausgerüstet sind.
Es ist weiterhin bekannt geworden (DE-AS 12 43 827), beiderseits eines Schachtes Brennkammern anzuordnen und diese über Durchtrittsöffnungen in der Schachtwandung mit dem Schachtinneren zu verbinden, wobei das Schachtinnere wiederum durch Böden aus drehbaren Klappen in Kammern unterteilt ist. Durch entsprechende Steuerung der Bodenklappen der einzelnen Schachtkammern und eine die beiden Brennkammern wechselweise abdeckende Beschickungsvorrichtung soll das jeweils von Kammer zu Kammer fallende Gut wechselseitig angeblasen, durchwirbelt und auf diese Weise eine Querstromerhitzung des Gutes erzielt werden.
Bei den bekannten Verfahren wird nur eine relativ geringe Energieausbeute der Brenngase erreicht, da im ersten Falle die Brenngase lediglich über die jeweiligen Kammerböden und die dem Zwischenraum zugekehrten Oberflächen der Haufwerke auf das zu behandelnde Gut übertragen werden, während
im zweiten Falle die Erhitzung des Gutes praktisch ausschließlich während der geringen Zeit des freien Falles des Gutes von Kammerboden zu Kammerboden erfolgt. Diese geringe Energieausnutzung der Brenngase führt zwangsläufig dazu, daß eine Vielzahl übereinander angeordneter Kammern in dem Schacht vorgesehen sein muß, weil die Temperatur der Heiz- und Brenngase nicht beliebig hoch gewählt werden kann, um den Beginn des Blähvorganges in den Außenzonen nicht bereits einzuleiten, noch ehe eine hinreichende Erwärmung im Inneren der einzelnen Gutteilchen erfolgt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der einleitend genannten Art so auszubilden, daß eine kurzfristige und gleichmäßige thermische Behandlung aller in den Haufwerken befindlichen Gutteilchen erzielt wird und eine unterschiedliche Temperaturführung sowie Behandlung des Gutes mit unterschiedlich zusammengesetzten Gasen während der Verweilzeiten in den einzelnen Etagen ermöglicht wird.
Gelöst wird vorstehende Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß aus dem Gut vor dessen Zuführung zu dem Schacht Granulate etwa einheitlicher Größe mit Längs- und Querabmessungen im Bereich von 6 bis 26 mm geformt, bei Temperaturen bis zu 360°C getrocknet und dem jeweiligen Haufwerksvolumen entsprechend dosiert und gleichmäßig so über eine Fläche, die der Querschnittsfläche des Schachtes entspricht, verteilt werden, daß Haufwerke mit über ihren Querschnitt gleicher Schichtdicke gebildet und die Haufwerke im Schacht jeweils durch Roste abgestützt werden, daß die Haufwerke während mehrerer der aufeinanderfolgenden Verweilzeiten auf den verschiedenen Rosten durch die in die freien Zwischenräume zwischen benachbarte Haufwerke eingeleiteten, jedoch
aus anderen Zwischenräumen abgeführten heißen Gase in Richtung senkrecht zur Schichtebene durchströmt und die Granulate während einiger Verweilzeiten mit Gasen unterhalb der Vorblähtemperatur des jeweiligen Gutes vorgewärmt sowie anschließend während wenigstens einer weiteren Verweilzeit bei einer Gastemperatur oberhalb der Vorblähtemperatur des jeweiligen Gutes vorgebläht und im vorgeblähten Zustand haufwerksweise zur Weiterverarbeitung ausgetragen werden, wobei die Haufwerke nach der jeweiligen Verweilzeit auf den Rosten durch ein zeitlich gesteuertes Herausbewegen wenigstens eines Teiles der Roststäbe aus der Rostebene aufgelöst und die Granulate in Form eines über die Querschnittsfläche des Haufwerkes weitgehend gleichmäßigen Rieselstromes dem jeweilig nächstfolgenden Rost so zugeführt werden, daß sie wiederum Haufwerke mit über ihren Querschnitt gleicher Schichtdicke bilden.
Zur Erzielung einer einheitlichen thermischen Behandlung der Granulate ist es zunächst erforderlich, diesemit etwa einheitlicher Größe herzustellen und zu trocknen, wobei diese die Form von Kugeln haben können, in der Regel jedoch als zylinderförmige Teilchen hergestellt werden, die hinsichtlich ihrer Länge die obengenanntenAbmessungen von 26 mm nicht überschreiten sollten, während ihr Durchmesser im allgemeinen geringer bemessen ist. Wichtig ist ferner für die gleichmäßige Behandlung aller Granulate, daß diese in den einzelnen Etagen jeweils Haufwerke gleichbleibender Schichtdicke bilden, wobei durch die genannte Struktur der Granulate zwischen diesen hinreichen Lückenräume verbleiben, welche es ermöglichen, die Heizgase durch das Haufwerk hindurchzuleiten, so daß sie alle in dem Haufwerk befindlichen Granulate gleichmäßig umströmen und durch die Verwirbelung in den Lückenräumen zu einer weiteren Verbesserung der Wärmeübertragung führen.
Dadurch, daß die zugeführten heißen Gase auf der einen Seite der Schachtwandung in die Zwischenräume zwischen benachbarte Haufwerke eingeleitet und auf der anderen Seite wieder abgeführt werden, können die Haufwerke in den einzelnen Etagen oder auch in Gruppen von Etagen mit Heiz-gasen unterschiedlicher Temperatur bzw. unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung und unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeit beaufschlagt werden. Die Anzahl der Haufwerke und ihre Behandlungszeit auf den Rosten kann je nach Rohstoff und Verfahrensziel individuell festgelegt und somit eine dem jeweiligen Gut angepaßte Verfahrensführung erreicht werden.
Durch die Anordnung der Haufwerke auf den Rosten in den einzelnen Etagen wird nicht nur die Durchströmung der Haufwerke in Richtung zur Längsachse des Schachtes ermöglicht, sondern gleichzeitig auch bei entsprechend gesteuertem Herausbewegen wenigstens eines Teiles der Roststäbe aus der Rostebene der für die gleichmäßige Schichtbildung in der nächstfolgenden Etage günstige
Rieselstrom des Gutes über die gesamte Querschnittsfläche der Etage erzielt. Dabei kann die gewünschte Rieselbewegung entweder durch Absenken oder aber durch Anheben eines Teiles der Roststäbe erzeugt werden, wobei die Hubwege bzw. Hubhöhen und die Überführung der Roststäbe in zwei oder drei verschiedene Ebenen in Abhängigkeit von dem jeweiligen Gut und der Form der Granulate den jeweiligen Bedingungen entsprechend eingestellt werden können, wobei die günstigsten Ergebnisse durch entsprechende Rieselversuche ermittelt werden können. In der
Regel wird die Rieselzeit auf 2 bis 4 Sekunden je Haufwerk eingestellt.
Da die Fallhöhen des Gutes verhältnismäßig gering gehalten werden können, ergibt sich nur eine geringe mechanische
Beanspruchung des Gutes im Vergleich zu dem bisher für das Vorblähen üblichen Verfahren der Granulatbehandlung in Drehrohröfen.
Zur Beschickung des Schachtes können die Granulate außerhalb des Schachtes dosiert und bei ihrer Überführung in den Schacht auf dem obersten Rost unter Bildung des Haufwerkes mit über den Querschnitt gleicher Schichtdicke verteilt werden. Dabei ist es zweckmäßig, wenn wenigstens das im Schacht oberste Haufwerk gegen ein Durchströmen mit heißen Gasen abgeschirmt wird. Auf diese Weise trägt das im Schacht oberste Haufwerk gleichzeitig zur Abschirmung des Schachtinnenraumes bei.
Günstig ist es, wenn die Haufwerke während einiger Verweilzeiten in der einen Richtung und während anderer Verweilzeiten in entgegengesetzter Richtung von den heißen Gasen durchströmt werden. Dies ist beispielsweise besonders einfach möglich, wenn die in eine Kammer eingeleiteten heißen Gase aus den beiden benachbarten Kammern nach der Durchströmung der Haufwerke abgeführt werden oder umgekehrt, so daß beispielsweise das zunächst von unten nach oben durchströmte Haufwerk bei Überführung in die nächste Kammer von dem gleichen Gasstrom von oben nach unten durchströmt wird, ohne daß hierfür eine
Strömungsumkehr der heißen Gase durch die genannten Kammern erforderlich ist .
Durch eine Umkehr der Strömungsrichtung ist es jedoch auch ohne weiteres möglich und in vielen Fällen zweckmäßig, die Haufwerke während einiger Verweilzeiten abwechselnd gegensinnig von den heißen Gasen durchströmen zu lassen. Durch die in der einen oder anderen Weise erzielbare gegensinnige Durchströmung der Haufwerke wird in Abhängigkeit von der Schichthöhe der Haufwerke eine Ver
gleichmäßigung der Erwärmung der Granulate ohne örtliche Uberhitzungen erreicht.
Es wurde gefunden, daß die Aufheizleistung bei wechselseitiger Durchströmung einer Schüttung, die mit dem Ziel der Temperaturvergleichmäßigung im Schüttgut bei dessen konvektiver Aufheizung erwünscht sein kann, geringer ist als die Aufheizleistung bei der einseitigen konvektiven Aufheizung unter sonst gleichen Bedingungen.
Um den Vorteil der einseitigen Durchströmung auch für den Vorgang zu nutzen, bei dem die Gase in jeden zweiten Zwischenraum zwischen den Haufwerken in die schachtartige Umschließung eintreten und aus den jeweils anderen Zwischenräumen austreten, wird die Strömungsrichtung des Gasstromes jeweils während des Zeitraumes, in dem die Schüttkörper zur nächsten Bühne weiterfallen, umgeschaltet.
Durch diese Umschaltung der Gasströmungsrichtung wird für jeden einzelnen Schüttkörper beim beschriebenen Vorgang die vorteilhafte einseitige Gasdurchströmung während seines gesamten Aufenthaltes im Schacht bewirkt.
Vorteilhaft ist es, wenn die Haufwerke während des Vorwärmens von einem heißen neutralen oder reduzierenden Gas und zum Vorblähen von einem oxidierenden Gas durchströmt werden. Durch neutrale oder reduzierende Gase wird die Blähtemperatur der Granulate nach oben hin verschoben, während oxidierende Gase das Blähen der Granulate bei niedrigen Temperaturen begünstigen.
Zur Herstellung von platten- oder blockförmigen Bauelementen empfiehlt es sich, gemäß dem Anspruch 2 oder 3 zu verfahren und die Granulate in einer der Dicke der herzustellenden Eauelemente entsprechenden Menge zu den
Haufwerken zu dosieren, so daß die einzelnen vorgeblähten Haufwerke der Granulate ohne nochmalige Zu- oder Abdosierung weiterbehandelt werden können, indem sie beispielsweise einer Einrichtung zum Zusammenblähen zugeleitet werden.
Einen besonderen Vorzug bietet das neue Verfahren, indem es die Herstellung von Schichtwerkstoffen aus den vorgeblähten Granulaten in besonders einfacher Weise ermöglicht. Zu diesem Zweck, also zur Herstellung von geschichteten Bauelementen, ist es günstig, die Granulate jeder Schicht in einer der einzelnen Schichtdicke entsprechenden Menge zu einem Haufwerk zu dosieren und nach beendetem Vorblähen die Haufwerke in der gewünschten Schichtung zusammenzubringen und der weiteren Bearbeitung zuzuleiten. Auf diese Weise ist es z.B. möglich, Bauelemente in Platten- oder Blockform herzustellen, welche monolithische Verbundelemente darstellen, deren eine Schicht beispielsweise eine außerordentlich hohe Wärmedämmung aufweist, während die andere Schicht als tragende Schicht eine besonders hohe Druckfestigkeit zeigt.
Um durch zufällige örtlich dichte Packung der Granulate innerhalb der Haufwerke eine ungleichmäßige Durchströmung der Haufwerke zu vermeiden und eine Auflösung dieser dichten Packungen zu erreichen, welche sonst erst bei der nächstfolgenden Überführung des Haufwerkes in die tieferliegende Etage durch die der Brückenbildung entgegenwirkenden heb- oder senkbaren Roststäbe erfolgt, kann es zweckmäßig sein, daß die Haufwerke bei einer Durchströmung von unten nach oben zeitweilig einem derart intensiven Gasstrom ausgesetzt werden, daß der Lockerungspunkt erreicht oder gerade überschritten wird.
Während des Vorblähens der Granulate, welches gegen Ende der Behandlung der Haufwerke erfolgt, besteht eine besondere Gefahr des Verklebens der Granulate, da diese während des Vorblähens an den Oberflächen die schmelzflüssige Phase erreichen. Um hier Verklebungen und Brückenbildungen zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn während des Vorblähens der Granulate die Haufwerke wenigstens während einiger Verweilzeiten örtlich wechselnd partiell gegen ein Durchströmen der Gase abgeschirmt und in den übrigen Bereichen bis zum Erreichen oder überschreiten des Lockerungspunktes durchströmt werden. Hierdurch wird eine Art partieller Umschichtung der Granulate aus den jeweils partiell durchströmten Bereichen in die nichtdurchströmten Bereiche erreicht, wobei durch den örtlichen Wechsel der partiellen Durchströmung immer wieder eine Rückführung der zuvor umgeschichteten Granulate bewirkt wird.
Bei einer praktischen Verfahrensführung hat es sich als zweckmäßig ergeben, wenn die Haufwerke auf dem Wege durch den Schacht während der ersten oder ersten beiden Verweilzeiten gegen ein Durchströmen der heißen Gase abgeschirmt, während einer folgenden Reihe, insbesondere von vier bis zehn Verweilzeiten, von einem neutralen oder reduzierten Gas einer Temperatur dicht unterhalb der Vorblähtemperatur, und zwar von Verweilzeit zu Verweilzeit entgegengerichtet durchströmt werden, und daß während der letzten Verweilzeit die Haufwerke von einem oxidierenden Gas bei einer Temperatur oberhalb der Vorblähtemperatur der Granulate durchströmt werden. Die Dauer der Verweilzeiten der Haufwerke in den einzelnen Etagen beträgt in der Praxis etwa einige Minuten je nach Schichtdicke des Haufwerkes und dessen Lückenvolumen. Die Strömungsgeschwindigkeiten der heißen Gase liegen im Anströmbereich der Haufwerke in der Größenordnung zwischen 0,5 und 4 m/Sek.
Die Temperaturen der heißen Gase liegen bei praktischer Anwendung des Verfahrens in der Größenordnung von 800°C während der ersten Verweilzeiten der Vorwärmung und können bei den folgenden Verweilzeiten der Vorwärmung bis 940 oder 950°C betragen, während in der Vorblähphase die Temperatur des Heizgases über 1.000°C liegt, jedoch in allen Phasen der Zusammensetzung und nach der Blähfähigkeit des Gutes angepaßt werden muß.
Bei der Behandlung von Granulaten als Vorprodukte für die Herstellung von Bauelementen für Ofenauskleidungen oder dgl. können Gastemperaturen bis 1.600°C erforderlich werden, da das Behandlungsgut bereits auf Temperaturen bis über 1.500°C gebracht werden muß.
Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens gehen aus von einem Schacht, dessen Innenraum in Kammern zur Aufnahme der Haufwerke durch Zwischenböden unterteilt ist, die verstellbare Bodenelemente zum chargenweisen Hindurchfördern der Haufwerke durch den Schacht sowie in den Schachtwandungen freie Durchtrittsöffnungen zu den Kammern aufweisen. Erfindungsgemäß kennzeichnen sich diese Vorrichtungen dadurch, daß oberhalb oder im oberen Teil des Schachtes eine Einrichtung zum gleichmäßigen Verteilen des vordosierten Gutes über den Schachtquerschnitt auf einen den Boden einer Verteilerkammer bildenden Rost vorgesehen ist, daß die Zwischenböden zur Bildung der Kammern ebenfalls aus Rosten bestehen und alle Roste wenigstens teilweise aus bewegliehen Roststäben mit Betätigungseinrichtungen zur vorübergehenden zeitlich gesteuerten Vergrößerung der freien Zwischenräume zwischen benachbarten Roststäben durch Herausbewegen eines Teiles der Roststäbe aus der Rostebene bestehen, und daß mit den Durchtrittsöffnungen
in den Schachtwandungen Gaszu- und -abführungsleitungen mit diesen zugeordneten Steuerungseinrichtungen verbunden sind.
Der vorgenannte Schacht, dem in seiner genannten Ausbildungsform eine eigenständige erfinderische Bedeutung zukommt, ist nicht nur für das Vorwärmen und Vorblähen der Granulate aus dem aluminosilikathaltigen Gut, wie Blähton oder dgl. , geeignet, sondern kann bei der beschriebenen Ausgestaltung auch für die Vortrocknung dieser Granulate verwendet werden, wobei lediglich im Vergleich mit dem oben näher beschriebenen Verfahren zum Vorblähen der Granulate eine andere Temperaturführung und ggf. auch eine von dem Vorwärm- und Vorblähprozeß andere Folge der Durchströmungsrichtung der Haufwerke gewählt wird.
Im Falle der Verwendung des Schachtes für den Trocknungsvorgang können die mit den heißen Gasen in Berührung kommenden Bauteile aus einem weniger wärmefesten Werkstoff bestehen, da die Trocknungstemperaturen wesentlich niedriger liegen als die Vorwärm- und Vorblähtemperaturen. Bei Verwendung des Schachtes für die Vorwärmung und für das Vorblähen müssen zumindest die Roste der Vorblähzone und die mit den heißen Gasen in der Vorblähzone in Berührung kommenden tragenden Teile der Roste aus einem entsprechend hochwärmefesten Werkstoff bestehen. Als Material hierfür hat sich SiSiC bis zu Temperaturen von 1.350°C und reaktionsgesintertes SiC bis zu Temperaturen von 1.600°C bewährt.
Um die bereits oben beschriebene Durchströmung von zwei benachbarten Haufwerken oder aber auch mehr als zwei Haufwerken mittels ein und desselben zugeführten Gasstromes zu bewerkstelligen, empfiehlt es sich, die Durchtrittsöffnungen in dem Schacht wenigstens im Bereich
der Vorwärmzone für die Zuführung der heißen Gase und deren Abführung gruppenweise miteinander zu verbinden und an die Zu- und Abführungsleitungen anzuschließen. Hierdurch wird der Aufwand für die Zu- und Abführungsleitungen erheblich verringert, und darüber hinaus kann auch die Führung der unterschiedlich temperierten bzw. die in ihrer chemischen Zusammensetzung unterschiedlichen Gase im Kreislauf geführt werden, um hierdurch in bekannter Weise den Energieaufwand für die Behandlung des in dem Schacht befindlichen Gutes klein zu halten. In bekannter Weise können dabei in dem Kreislauf der heißen Gase Wärmetauscher oder Regeneratoren vorgesehen sein, wie sie bei anderen Anlagen für ähnliche Wärmebehandlung ebenfalls benutzt werden.
Die Anordnung und Ausbildung der Roststäbe erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß die beweglichen Roststäbe eines jeden Stabrostes durch eine Verbindung ihrer Enden wenigstens eine Baueinheit bilden, welche durch die Betätigungseinrichtungen aus der Ebene der festen Roststäbe herausbewegbar ist. Dabei ist die bereits beschriebene Überführung der beweglichen Roststäbe in zwei oder drei Ebenen möglich, um in Abhängigkeit von der Form und Größe der zu behandelnden Granulate sowie auch der Roststäbe die überführung der Haufwerke von Etage zu Etage bei gleichbleibender Schichtdicke der Haufwerke über den gesamten Schachtquerschnitt sicherzustellen. Dabei können die aus den beweglichen Roststäben gebildeten Baueinheiten mittels einer Hubeinrichtung zweckmäßig in eine Ebene unterhalb der Ebene der festen Roststäbe absenkbar und in die Ebene der festen Roststäbe rückführbar gehalten sein. Statt der Absenkbewegung der Baueinheiten kann auch ein Anheben dieser Baueinheiten vorgesehen sein, jedoch ist das Absenken in der Regel zweckmäßiger, wenn das Gut
nicht besonders stark zur Brückenbildung neigt.
Weitere Einzelheiten über die Ausbildung und die Betätigung der Roststäbe bzw. der aus diesen Roststäben gebil- deten Baueinheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen, in cenen auch die verschiedenen Möglichkeiten der Ausbildung des Schachtes aus ringförmig geschlossenen Modul- teilen mit jeweils einem Rost und DurchtrittsÖffnungen in den Wandungen für die Zu- undAbführung der Gase sowie die Ausbildung der Roste als seitlich durch verschließbare Fensteröffnungen in die SchachtWandungen einschiebbare Baueinheiten beschrieben ist.
Um ein Verschließen der zwischen den Rosten befindlichen Spalträume durch die Granulate mit Sicherheit zu vermeiden, sind besondere Maßnahmen notwendig, damit eine ausgerichtete Lage der Granulate, insbesondere bei im Querschnitt zylinderförmiger Ausbildung dieser Granulate, verhindert wird. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß die Roststäbe im Querschnitt gesehen in ihrem oberen Teil eine hinterschnittene Profilierung aufweisen und mit aufgeschobenen austauschbaren, reiterförmigen Profilteilen ausgerüstet sind, die zweckmäßigerweise hufeisenförmig mit in Längsrichtung der Roststäbe weisenden Vor- Sprüngen als Anschläge mit benachbarten Profilteilen ausgebildet sind.
Um die bereits oben beschriebene mögliche Brückenbildung durch Verkleben der Granulate, insbesondere während des Vorblähprozesses, zu vermeiden und eine Auflockerung bzw. partielle Umschichtung der Granulate zu erreichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn unterhalb der Roste, auf denen die Granulate vorgebläht werden,ein gitter- förmiger Einsatz zur Bildung paralleler Strömungs- kanäle vorgesehen ist, und daß um horizontale Achsen
drehbare Klappen in den Strömungskahälen vorgesehen sind, welche den Feldern eines Schachbrettes entsprechend wechselweise oder in Gruppen in die Schachtebene oder senkrecht hierzu verschwenkbar sind. Um die Klappen jeweils gruppenweise betätigen zu können, empfiehlt es sich, je Klappenreihe zwei übereinander angeordnete horizontale Achseh für die wechselweise Anordnung der Klappen vorzusehen.
Schließlich ist es zur Trennung der verschiedenen Gasströme sowie auch ggf. zur Abriegelung des Schachtes unterhalb des obersten Rostes zweckmäßig, wenn an diesen genannten Stellen zwischen jeweils zwei benachbarten Rosten eine aus schwenkbaren Lamellen gebildete und durch Verstellung der Lamellen in die Schließ- und Offenstellung überführbare Trennwand vorgesehenαst.
Die Zeichnung gibt in schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele für Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens und Einzelheiten dieser Vorrichtungen wieder.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Schacht zum Vorblähen vorgetrockneter Granulate aus einem aluminosilikathaltigen Werkstoff, wie Ton, Fig.2a in vergrößerter Darstellung einen Teil des
Schnittbildes gemäß Fig. 1 in Höhe eines Rostes, aus dem Einzelheiten der Rostanordnungen erkennbar sind, Fig.2b eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig.2a, Fig.3a und 3b mögliche Stellungen der Roststäbe bei ihrer Anordnung und Ausbildung gemäß den Fig. 2a und 2b,
Fig. 4 in perspektivischer Darstellung zwei Roststäbe mit teils aufgebrachten reiterförmigen Profilteilen,
Fig. 5 eine Teildraufsicht auf Roststäbe gemäß Fig.4 mit aufgebrachten reiterförmigen Profilteilen,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen Schacht ähnlich Fig. 1 für die Behandlung von Granulaten zur Herstellung von Verbundplatten oder Blöcken,
Fig. 7 einen Teillängsschnitt durch einen Schacht nach den Fig. 1 und 6 in vergrößerter Darstellung mit unter dem Rost vorgesehenen drehbaren Klappen,
Fig. 8 eine Ansicht von unten gegen die über den
Schachtquerschnitt verteilt angeordneten Klappen gemäß Fig. 7, Fig. 9 in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt durch eine der Klappen nach den Fig. 7 und 8,
Fig. 10 einen Teillängsschnitt durch einen Schacht mit seitlich einschiebbaren Rosten.
Der in Fig. 1 wiedergegebene Schacht weist insgesamt mit 1 bezeichnete Wandungen auf und kann einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen. In dem Schacht sind in Abständen übereinander in den Wandungen Roste 2 im Abstand voneinander gehalten, so daß zwischen benachbarten Rosten 2 jeweils Kammern 3 entstehen, welche nur z.T. durch ebene Haufwerke 4 aus Granulaten gefüllt sind, die aus aluminosilikathaltigem Rohstoff, wie Ton oder dgl., bestehen.
Der wiedergegebene Schacht dient zur Vorwärmung und zum Vorblähen der in den Haufwerken befindlichen Granulate. An seinem oberen Ende ist der Schacht, welcher in dem dargestellten Beispiel aus ringförmig geschlossenen Modulteilen 5 mit jeweils einem darin gehaltenen Rost 2 zusammengesetzt ist, nach oben hin durch ein Abschluß
gehäuse 6 verschlossen, in welchem eine Dosiereinrichtung 7 und eine darunter befindliche Verteileinrichtung 8 für das dem obersten Rost zuzuführende Gut angeordnet ist. In der Dosiereinrichtung wird die jeweils für ein Haufwerk 4 vorgesehene Menge der Granulate aus einem nicht wiedergegebenen Vorrat oder über eine Zufördereinrichtung aufgenommen, ehe die Granulate über die bereits genannte Verteilereinrichtung 8 auf den obersten Rost 2 überführt werden.
An seinem unteren Ende ist der Schacht mit einem seine Austragöffnung 9 wahlweise verschließenden oder freigebenden Schieber 10 ausgerüstet, welcher oberhalb einer Form 11 angeordnet ist, in welche das auf dem untersten Rost 2 behandelte Haufwerk 4 der Granulate nach der Beendigung der Behandlung durch freien Fall überführt wird.
In der Wandung 1 des Schachtes sind beiderseitig Durchtrittsöffnungen vorgesehen, die mit Gaszu- bzw. -abführungsleitungen 12,13 bzw. 14 und 15 verbunden sind. Diese genannten Leitungen sind ihrerseits über Steuerungseinrichtungen mit Fördergebläsen und Heizeinrichtungen für die dem Schacht zuzuführenden Gase verbunden. Zu den genannten Steuerungseinrichtungen gehören in der Regel auch solche, welche bedarfsweise eine Umkehr der Strömungsrichtung gestatten.
Bei dem dargestellten Schacht nach Fig. 1 ist zwischen den beiden obersten Rosten 2 bzw. den beiden obersten Kammern 3 eine aus schwenkbaren Lamellen 16 gebildete und durch Verstellung der Lamellen in die Schließ- und Offenstellung überführbare Trennwand vorgesehen. Eine ähnliche Trennwand aus Lamellen 16 ist zwischen der im
Schacht untersten Kammer, welche gleichzeitig die Aus- tragskammer bildet,und der darüberliegenden Kammer angeordnet.
Schließlich ist unterhalb des im Schacht untersten Rostes noch die Anordnung eines gitterrostförmigen Einsatzes 29 erkennbar, welcher zur Bildung paralleler Strömungskanäle 30 dient,und in denen Klappen 17 angeordnet und um eine horizontale Achse drehbar sind und teils eine Sperrstel- lung sowie teils eine Durchlaßstellung einnehmen.
Die in dem Schacht angeordneten Roste bestehen gemäß den Fig. 2a und 2b teils aus feststehenden Roststäben 18 sowie teils aus beweglichen RostStäben 19 und 20, wobei letztere gegenüber den feststehenden Roststäben 18 in dem dargestellten Beispiel der Fig. 2a und 2b aus der Rostebene nach oben bewegbar sind, um die freien Zwischenräume zwischen benachbarten Roststäben vorübergehend zu vergrößern.
In der Fig. 2a ist im linken Teil die Stellung der Roststäbe 18 bis 20 in der Rostebene wiedergegeben, während im rechten Teil die Roststäbe 19 und 20 in unterschiedlich angehobener Position gegenüber der Rostebene darge- stellt sind. Zum Anheben der Roststäbe 19 und 20 sind in entspre chenden Nischen 21 auf der Innenseite der Schachtwandung 1 Kurbel- bzw. Schwenkarme 22 vorgesehen, die von außen über eine Betätigungswelle 23 in die verschiedenen Postionen verschwenkbar sind zwischen den Stellungen, wie sie in der Fig. 2a im linken und rechten Teil wiedergegeben sind. Die beweglichen Roststäbe 19 und 20 sind gegenüber den festen Roststäben verlängert ausgebildet und zu einer heb- und senkbaren Baueinheit zusammengefaßt, wobei die Verlängerung der Roststäbe
gemäß Fig. 2a die Form von unterschiedlich langen Abkröpfungen 19a und 20a aufweisen. Dies hat zur Folge, daß bei einer Schwenkbewegung der Kurbelarme 22 um die von der Außenseite des Schachtes durch einen Schwenkantrieb betätigbare Schwenkwelle die Roststäbe 19 und 20 in die unterschiedlichen Höhenlagen überführt werden, wie dies aus Fig. 2a in der rechten Hälfte hervorgeht.
Je nach Anordnung und Ausbildung der Roststäbe ergeben sich im angehobenen Zustand die aus den Fig. 3a oder 3b jeweils im linken und rechten Teil dargestellten möglichen verschiedenen Positionen der Stäbe zueinander je nachdem, ob eine Überführung der beweglichen Roststäbe 19 und 20 in die angehobene Stellung oder umgekehrt eine Absenkung dieser Roststäbe vorgesehen ist.
Durch Verwendung eines regelbaren Antriebes für die Betätigungswellen 23 der Kurbelarme 22 kann eine veränderbare zeitlich gesteuerte Überführung der Roststäbe 19 und 20 in ihre verschiedenen Stellungen erfolgen.
Die hinsichtlich ihrer Querschnittsgestaltung in den Fig. 2a und 2b schematisch wiedergegebenen Roststäbe weisen in der Praxis zweckmäßig die in den Fig. 4 und 5 wiedergegebene Form auf. Man erkennt aus den genannten Figuren, daß die Roststäbe, welche als Voll- oder Hohlprofile ausgebildet sein können, im Querschnitt gesehen in ihrem oberen Teil eine hinterschnittene Profilierung 24 aufweisen und mit aufgeschobenen austauschbaren, reiterförmigen Profilteilen 25 ausgerüstet sind, welche auf die Roststäbe aufgeschoben werden. Die reiterförmigen Profilteile sind hufeisenförmig ausgebildet und mit in Längsrichtung der Roststäbe weisenden Vorsprüngen 26 als Anschläge mit benachbarten reiterförmigen Profil
teilen ausgerüstet. Bei dichter Packung der reiterförmigen Profilteile auf den Roststäben ergibt sich für die Roststäbe eine Form, wie sie in der Draufsicht der Fig. 5 auf zwei benachbarte Roststäbe ersichtlich ist. Durch Ver- wendung von unterschiedlich großen Reitern auf den Roststäben kann der örtliche Durchströmungswiderstand im Sinne einer Vergleichmäßigung über den Schachtquerschnitt beeinflußt werden.
Die reiterförmigen Profilteile bewirken, daß die in jedem Haufwerk 4 unterste Schicht der Granulate nicht die Zwischenräume zwischen benachbarten Roststäben verschließen können, auch wenn die Granulate eine zylindrische Form aufweisen, bei der ohne die reiterförmigen Profilteile durch die Rollbewegung der Granulate mit einer re.ihen- förmigen Anordnung in den Zwischenräumen zwischen den RostStäben gerechnet werden muß.
Bei einer Ausrüstung des in Fig. 1 wiedergegebenen Schach- tes mit den bisher beschriebenen Elementen ergibt sich für diesen Schacht z.B. zur Vorwärmung und zur Vorblähung der in den Schacht eingebrachten Haufwerke von Granulaten für die Herstellung von Bauelementen die folgende Funktionsweise:
Das in dem Schacht unterste Haufwerk 4 wird durch Zuführung heißer oxidierender Gase bei einer Temperatur von etwa 1.100°C im Bereich der von den Klappen 17 freigegebenen Strömungskanälen 30 durchströmt , wobei das Gas nach der Durchströmung bei einer Schließstellung der oberhalb des untersten Haufwerkes 4 vorgesehenen Lamellen 66 durch die Gasabführungsleitung 15 abgeführt wird. Die Anströmgeschwindigkeit des Gases gegen das in dem Schacht unterste Haufwerk wird dabei auf Werte von bei- spielsweise 4 m/Sek, eingestellt, durch die der Auflocke-
rungspunkt der in dem Haufwerk befindlichen Granulate erreicht bzw. überschritten wird, so daß im Bereich oberhalb der durchströmten Kanäle 30 eine partielle Bewegung der Granulate erfolgt und diese durch die Auflockerung und die Strömung in den Bereich oberhalb der nicht durchströmten Kanäle 30 gelangen. Durch einen Wechsel der Stellung der Klappen 17 erfolgt eine Rückführung und umgekehrte Bewegung der Granulate, so daß infolge dieser partiellen Bewegung ein Zusammenbacken der Granulate auch bei Erreichen der Schmelzphase in den Außenzonen nicht zu befürchten ist. Infolge des durch das Haufwerk hin- durchstrδmenden heißen Gases erfolgt eine gleichmäßige Erwärmung aller Granulate dieses Haufwerkes.
Das oberhalb der unteren schwenkbaren Lamellen 16 befindliche Haufwerk 4 bildet eine zusätzliche Sperrschicht zu den in der Schließstellung befindlichen Lamellen 16 und wird von keinem heißen Gas durchströmt . Demgegenüber werden die in Höhenrichtung nächstfolgenden vier Haufwerke teils von oben nach unten und teils von untenήach oben durchströmt, wobei diesen Haufwerken eine gemeinsame Gaszuführungsleitung 12 und auch eine gemeinsame Gasabführungs- leitung 13 zugeordnet sind. In dieser Zone der Behandlung erfolgt eine Beaufschlagung der Haufwerke mit einem redu- zierenden Gas bei einer Temperatur zwischen 800 und
1.020°C, so daß in dieser Zone eine entsprechende Vorwärmung der Granulate erfolgt, ehe sie der bereits beschriebenen Vorblähbehandlung auf dem im Schacht untersten Rost ausgesetzt werden.
Das in dem dargestellten Schacht nach Fig. 1 zweite Haufwerk von oben bildet wiederum eine Sperrschicht, da oberhalb dieses Haufwerkes eine von den schwenkbaren Lamellen 16 gebildete Trennwand vorgesehen ist, welche sich während der Durchströmung der Haufwerke in der Schließstellung
befindet. Schließlich wird auch das in dem Schacht oberste Haufwerk nicht von heißen Gasen durchströmt. Dies ist auch deshalb nicht möglich, weil die Bildung dieses Haufwerkes erst auf dem obersten Rost durch die Verteilein- richtung 8 erfolgt, und zwar während einer Zeit, in der die anderen Haufwerke in der beschriebenen Weise durchströmt werden.
Wenn die auf dem untersten Rost befindlichen Granulate die- ses Haufwerkes den Vorblähzustand erreicht haben, kann, aber muß nicht der Zustrom der heißen Gase durch die Zuführungsleitung 14 unterbrochen werden, jedoch wird durch die Überführung der beweglichen Roststäbe dieses Rostes in die Öffnungsstellung das Haufwerk aufgelöst und unter Bildung eines über die Querschnittsfläche des Schachtes weitgehend gleichmäßigen Rieselstromes nach Öffnung des unteren Schiebers 10 in die Form 11 überführt. Nach der erfolgten Rückführung der beweglichen Roststäbe in die Ebene der festen Roststäbe werden die schwenkbaren Lamellen 16 oberhalb dieses Rostes in die Offenstellung verschwenkt und durch Betätigung der Roststäbe des oberhalb dieser Lamellen befindlichen Rostes das auf disen befindliche Haufwerk in der bereits beschriebenen Weise aufgelöst und in Form eines gleichmäßigen Rieselstromes auf den untersten Rost durch freien Fall weitergeleitet.
Dieser Vorgang wiederholt sich nun von Rost zu Rost, bis der im Schacht oberste Rost frei ist, so daß über die Verteileinrichtung nunmehr bei geschlossener Stellung der im oberen Teil des Schachtes vorgesehenen Lamellen 16 die Bildung eines neuen Haufwerkes auf dem obersten Rost erfolgen kann.
Bei Granulaten mit Längs- und Querabmessungen von etwa 16 mm .und einem lichten Querschnitt des Schachtes von
1.200 x 1.200 mm liegen die Höhenabmessungen der Haufwerke in der Praxis bei ca. 100 mm. Die jeweiligen Rieselzeiten liegen dabei in der Regel bei 2 bis 4 Sek. je Haufwerk. Die Verweilzeiten betragen etwa 180 Sek. je Etage.
Die in der Fig. 1 durch Pfeile jeweils angedeutete Strömung der heißen Gase durch die Haufwerke hindurch kann bei entsprechender Anordnung von Umsteuerungsklappen oder -ventilen in den Gaszu- und -abführungsleitungen auch während der Verweilzeit der Haufwerke auf den einzelnen Rosten ggf. in ihrer Richtung geändert werden.
Die Anordnung des Schachtes gemäß Fig. 6 entspricht in ihrem Aufbau dem Schacht gemäß Fig. 1, wobei allerdings eine etwas andere Strömungsführung vorgesehen ist, wie die Gaszu- und -abführungsleitungen 12 und 13 im Bereich der Vorwärmzone sowie 14 und 15 im Bereich der Vorblähzone zeigen. Dabei ist zusätzlich unterhalb des zwischen den Gaszu- und -abführungsleitungen 14 und 15 befindlichen Rostes bzw. Haufwerkes noch ein weiterer Rost mit einem darauf befindlichen Haufwerk als Sperrschicht vorgesehen, welcher bei der Herstellung von Verbundplatten aus zwei oder mehr verschiedenen Werkstoffen in Schichtbauweise eine besondere Bedeutung zukommt. Bei der Herstellung derartiger geschichteter, jedoch monolithischer Platten oder Blöcke werden Haufwerke der verschiedenen Materialien in der Schichtfolge durch den Schacht in der beschriebenen Weise hindurchgefördert und beim Austrag aus dem Schacht in die Form 11 überführt. Bei einem Verbundwerkstoff aus zwei Schichten empfiehlt es sich, das bereits vorgeblähte Haufwerk in dem Schacht zu belassen, bis das nächstfolgende den anderen Schicht
Werkstoff bildende Haufwerk ebenfalls den Vorblähzustand auf dem oberhalb des untersten Rostes befindlichen Rost erreicht hat. Es werden dann in sehr kurzen Abständen die beiden untersten Schichten sehr kurzfristig hinter- einander in die Form 11 überführt, so daß sie praktisch die gleiche Temperatur haben und mit der Form der Weiterverarbeitung beispielsweise einer Brennkammer zum Zusammenblähen der Granulate zugeführt werden kann.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen Einzelheiten hinsichtlich der Anordnung und Ausbildung der um ihre horizontalen Achsen drehbaren Klappen 17. Diese Klappen 17 sind, wie die Fig. 7 und 8 zeigen, in den Strömungskanälen 30 eines gitter- rostförmigen Einsatzes 29 angeordnet und sind entspre- chend den Feldern eines Schachbrettes so gehalten, daß nebeneinanderliegende Klappen jeweils eine unterschiedliche Stellung einnehmen. Um die stellungsgleichen Klappen 17 einer jeden Reihe gemeinsam verstellen zu können, sind zwei übereinander angeordnete horizontale Achsen 27 und 28 gemäß Fig. 9 vorgesehen, auf denen die Klappen 17 jeder Reihe wechselweise gehalten sind. Die Fig. 9 zeigt dabei auch die praktische Ausführung der Klappen 17 und ihre Anordnung auf den horizontalen Achsen, wobei die dargestellte Klappe 17 auf der Achse 27 aufgenommen ist, während sie in einer Aussparung die Achse 28 der jeweils benachbarten Klappen aufnimmt, ohne daß diese Achse 28 die Schwenkbewegung der dargestellten Klappe 17 in Richtung der dargestellten Pfeile behindert. Die der dargestellten Klappe 17 benachbarten Klappen sind um l80° verschwenkt auf der Achse 28 angeordnet und nehmen in ihren Aussparungen die Achse 27 auf. Durch die beschriebene Anordnung ist es -möglich, alle Klappen in die Sperrstellung oder alle Klappen in die Offenstellung zu überführen sowie auch benachbarte Klappen in die unter- schiedlichen Positionen zu überführen, wie dies in Fig.8 dargestellt ist.
Der gitterrostförmige Einsatz 29 sowie die darin gehaltenen Klappen 17 und die tragenden Achsen 27 und 28 sind ebenso sie die Roste 2 aus SiSiC oder reaktionsgesinder- tem SiC hergestellt und zweckmäßig auch mit einer Deck- schicht aus Bornitrit versehen.
Statt der oben beschriebenen Modulbauweise des Schachtes kann die Schachtwandung 1 auch als durchgehende Schachtwandung ausgebildet sein und gemäß dem Beispiel der Fig. 10 Fensteröffnungen 31 aufweisen, in welche die
Roste 2 in der Form der bereits genannten Baueinheiten seitlich einschiebbar sind. Bei dieser Baueinheit bestehen die Roste 2 aus den im Zusammenhang mit den Fig. 2a und 2b bzw. 3a und 3b beschriebenen beweglichen und ortsfesten Roststäben und den zugehörigen Vorrichtungen für die Hubbewegung der aus der Rostebene herausbewegbaren Roststäbe.
Die in Fig. 10 dargestellten, als Baueinheiten ausgebil- deten Roste 2 sind in nutförmigen Ausnehmungen 32 der seitlichen SchachtWandungen über eine Trageinrichtung 33 gehalten.
Die Fensteröffnung 31 in der Schachtwandung 1 ist durch ein der Fensteröffnung angepaßtes Füllstück 34 verschließbar, welches aus dem gleichen Werkstoff besteht wie die Schachtwandung 1. Zusätzlich ist eine Deckplatte 35 vorgesehen, welche nach eingesetztem Füllstück 34 in die Fensteröffnung 31 mit der Schachtwandung 1 verschraubt wird und so die Position des Füllstückes 34 in dem eingesetzten Zustand sichert. Es ist erkennbar, daß mit sehr geringem Aufwand ein Austausch der als Baueinheit ausgebildeten Roste bei der vorgesehenen Ausgestaltung des Schachtes nach der Fig. 10 möglich ist.