DE99297C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Kravattenhalter.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1898 ab.

Die bisher vorgeschlagenen Schlipshalter, welche aus einer über den Kragenknopf greifenden Drahtklammer bestehen, haben den Nachtheil, dafs sie nicht fest genug sitzen und den Knopf leicht loslassen. Bei anderen Anordnungen sind Zangen aus Blech vorhanden, welche einer Befestigungsplatte angelenkt sind und, hinter den Kopf des Knopfes geschoben, durch eine Feder geschlossen gehalten werden. Letztere Halter sind aber, da sie aus mehreren Theilen bestehen, verhältnifsmäfsig schwierig herzustellen und theuer und werden durch' Abnutzung und Bruch leicht unbrauchbar. Sie sind ferner nicht ohne Mühe zu befestigen, da der Kragenknopf nicht leicht in die Maulöffnung der Zangen eingeschoben werden kann.

Der Schlipshalter gemä'fs vorliegender Erfindung besteht dagegen aus einem einzigen Stück Metallblech, welches zu einer knopf lochförmigen Klammer gebogen ist, deren einer Schenkel gegen den anderen federt. Die Klammer besitzt zwei Oeffnungen, eine untere weite und eine obere, in welche der Stiel des Knopfes hineinpafst. In die untere wird der Knopf hineingesteckt, dann wird die Klammer nach unten gezogen. Dabei preist der Knopf die beiden Schenkel aus einander und gelangt in die obere Oeffnung, in welcher er durch die zurückfedernden Klammerschenkel festgehalten wird.

Beiliegende Zeichnung stellt den Gegenstand der Erfindung dar, und zwar zeigt

Fig. ι die an der Kravatte befestigte Klammer,

Fig. 2 die Rückseite der Klammer, während

Fig. 3 das Blechstück veranschaulicht, aus welchem die Klammer gebogen wird.

Die Klammer besteht aus einem Stück Stahlblech oder anderem geeigneten Stoff. Ihre beiden Schenkel besitzen jeder eine Spitze oder Nase α, b und sind so ausgeschnitten, dafs sie beim Zusammenbiegen zwei Oeffnungen c und d bilden. Der eine Schenkel trägt noch einen Lappen e, welcher nach der Linie x-x (Fig. 3) umgebogen wird und über das Ende des anderen Schenkels hinübergreift, jedoch so, dafs letzterer sich frei verschieben kann. Die Enden des Lappens sind mit Löchern f versehen, welche zur Befestigung der Klammer an der Kravatte dienen. Das untere Ende der Klammer wird zweckmäfsig bei g g angenäht. Infolge dieser Anordnung hat der Innenraum der Klammer eine knopflochförmige Gestalt. Der Knopf kann leicht in die untere gröfsere Oeffnung d eingeführt werden. Dann wird die Kravatte nach unten gezogen und der Knopf gelangt, indem er auf den schrägen Kanten der Nasen a b gleitend die beiden Schenkel aus einander drückt, in die Oeffnung c, in welcher er von den beiden Schenkeln festgehalten wird. An den Stellen λ und b sind die Schenkel zweckmäfsig etwas gewölbt, so dafs der Kopf des Knopfes sich, leicht darunter hindurchschieben läfst.

Um die Kravatte abzunehmen, mufs der Knopf erst wieder in die Oeffnung d gebracht werden. Es ist unmöglich, denselben aus der Oeffnung d direct herauszuziehen, weil der

federnde freie Schenkel der Klammer von dem umgebogenen Lappen des anderen Schenkels sicher gehalten und geführt wird und sich nur nach einer Seite verschieben kann. Weil die Feder aus Blech besteht und an der Biegungsstelle im unteren Scheitel verhältnifsmäfsig breit ist, ist die Steifigkeit und Federkraft der Klammer so grofs, dafs der Knopf nicht unbeabsichtigt sich in die untere Oeffnung zurückschieben kann. Der hervorstehende untere Rand der Klammer macht es andererseits leicht, den Knopf in die Oeffnung d hineinzuführen, da infolge dessen die Oeffnung nicht verfehlt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kravattenhalter, bei welchem der Kragenknopf in eine gröfsere Oeffnung eingeführt und in eine kleinere geschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dafs die Klammer aus einem Stück federnden Stahlbleches oder anderen geeigneten Materials besteht, deren einer Schenkel mit einem umgebogenen Lappen den anderen umfafst.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.