DE98351C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesserung an Druckübersetzern, ,d. h. an Maschinen zum Uebersetzen der Arbeit des gespannten Dampfes in Wasserdruck, und bezweckt, nicht nur den Dampfein- und Austritt, sondern auch den Ein- und Austritt des Druckwassers von Hand regeln zu können, eine Vorrichtung, welche besonders bei Schmiedepressen Verwendung finden soll.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigen Fig. 1 und 2 einen solchen Druckübersetzer in horizontaler Anordnung im Längsschnitt und in Ansicht.

Der horizontale Dampfcylinder A ist hier directwirkend. Der Dampfkolben B trägt als Verlängerung der Kolbenstangen rechts und links die beiden Taucherkolben C C¹, die in den Pumpencylindern DD¹ arbeiten. E ist der Hochwasserbehälter, von dem das Wasser durch Rohr F und durch die Ventile G G¹ den Pumpencylindern D D¹ zugeführt wird. HH¹ sind Ventile, durch welche das Wasser in das Rohr J und von dort zur Presse K gelangt.

Die Ventile sind sämmtlich durch Handhebel L L zu regeln.

Wird nun während'des Hubes des Kolbens B in der Pfeilrichtung von rechts nach links das Ventil G von Hand geschlossen gehalten, so entsteht, da der Wasserzutritt abgesperrt ist, im Pumpencylinder D ein luftleerer Raum, während das Wasser aus dem Cylinder D¹ in die Leitung I gedrückt wird. Läfst man dann den Kolben am Ende seines Hubes einen Augenblick stehen und öffnet Ventil H, so strömt das Wasser aus dem Druckcylinder M der Presse K rasch hinaus, um das Vacuum in D zu füllen, wenn die Hebekolben Q. Q.¹ gleichzeitig Druck von unten erhalten. Infolge dessen ' führt der Kolben N der Presse einen entsprechenden Rückgang aus, um bei der weiteren Bewegung des Dampfkolbens von links nach rechts wieder niedergedrückt zu werden.

Diese so erlangte, fortdauernd und regelmäfsig sich wiederholende Auf- und Niederbewegung des Prefskolbens ist bei dem einfachen Strecken einesBlockes unter der Schmiedepresse erforderlich, weil dabei der letztere durch jeden Hub des ersteren auf ein bestimmtes Mafs zusammengeprefst wird, indem er nach jedem Hube um die Breite der Schmiedebahn vorangeschoben wird.

■ Der einfachwirkende Druckübersetzer -erzeugt diese Art der Bewegung des Prefskolbens naturgemäfs, indem ein und dasselbe Wasserquantum stets vor- und rückwärts strömt, wenn die Leitung zwischen dem Prefscylinder und dem Wassercylinder des Uebersetzers offen ist, wie solches der Fall ist, wenn das in derselben befindliche Rückschlagventil geöffnet erhalten wird. Die Zahl der Hübe in der Minute, welche der einfachwirkende Druckübersetzer zu erreichen vermag, ist eine begrenzte, weil beim Rücklauf kein Druckdampf zur Wirkung gelangt. Dieselbe ist um so kleiner, je gröfser der Uebersetzer ist, und daher für mehrere Zwecke zu gering, so dafs das Bedürfnifs vorliegt, dem doppeltwirkenden Uebersetzer dieselbe Fähigkeit zu ertheilen, wie oben beschrieben.

Soll der Prefskolben bei jedem Hube des Dampfkolbens weiter abwärts gedrückt werden,

so läfst man die Ventile unbeeinflufst arbeiten. Was mit den Ventilen auf der einen Seite der Maschine ausgeführt werden kann, läfst sich auch mit denjenigen der anderen Seite verrichten.

Die Steuerung der Dampfventile von Hand läfst sich auf bekannte zweckmäfsige Weise ausführen.

Die vorliegende Beschreibung bezieht sich auf eine directwirkende Maschine. Dieselbe Anordnung läfst sich indessen, wie leicht ersichtlich, auch bei anderen Druckübersetzern anwenden, z. B. solchen, welche von einer Dampfmaschine betrieben werden, deren rotirende Bewegung wieder in die gradlinige zurückgeführt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Doppeltwirkender Dampfdruckübersetzer für Schmiedepressen und dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs der Ein- und Austritt sowohl des Dampfes, als auch des Wassers durch Handhebel an den Saug- und Druckventilen der Pumpen von Hand gesteuert werden kann, zu dem Zwecke, die Hübe der Prefskolben schnell auf einander folgen lassen zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.