DE977019C - Kopplungsanordnung fuer Wellenuebertragungssysteme - Google Patents
Kopplungsanordnung fuer WellenuebertragungssystemeInfo
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- DE977019C DE977019C DEP30093A DEP0030093A DE977019C DE 977019 C DE977019 C DE 977019C DE P30093 A DEP30093 A DE P30093A DE P0030093 A DEP0030093 A DE P0030093A DE 977019 C DE977019 C DE 977019C
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Description
(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 23. DEZEMBER 1964
P 30093 IXdI'21 a4 D
ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kopplungsanordnung für die Ankopplung von vier Übertragungskreisen
A, B, C, D eines Wellenübertragungsnetzwerks. Es ist bekannt, vier Übertragungskreise als Zweige an eine geschlossene Übertragungsschleife
anzukoppeln, deren elektrische Länge ein ungerades Vielfaches einer Halbwellenlänge bei
der Betriebsfrequenz beträgt, und zwar derart, daß die Wellenübertragung zwischen jedem Kreis eines
ersten, die Kreise A und C umfassenden Paares und jedem Kreis eines zweiten, die Kreise B und D
umfassenden Paares stattfinden kann, daß aber die Wellenübertragung zwischen den Kreisen A und C
bzw. B und D des gleichen Paares weitgehend verhindert ist.
Bei der bekannten Kopplungsanordnung sind sämtliche Anschlüsse als Parallelanschlüsse ausgeführt.
Es ergeben sich daraus gewisse Einschränkungen in der Anwendung; insbesondere läßt sich
die bekannte Anordnung als Wellenleiter-Doppel-, kompensator nur in der Weise verwenden, daß in
einer Seite der Schleife eine Umwandlung oder Leitervertauschung vorgenommen wird, um an dem
gegenüberliegenden Anschluß eine Löschung der in den beiden Schleifenseiten sich fortpflanzenden
Wellenenergie zu verwirklichen.
409 765/5
Die Erfindung will eine Kopplungsanordnung der angegebenen Art vervollkommnen und insbesondere
bei der Verwirklichung einer Doppelkompensation die Abhängigkeit von Umwandlungs-
oder Vertauschungsmaßnahmen vermeiden.
Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß unter Anwendung entweder eines Parallel- oder
eines Reihenanschlusses für jeden Zweig wenigstens einer der Zweige mittels Reihenanschluß an
ίο die geschlossene Schleife angeschlossen ist, daß der
längs der Schleife bestehende elektrische Abstand zwischen zwei je am nächsten nebeneinander angeschlossenen
Zweigkreisen angenähert Null oder ein ganzes Vielfaches (o, i, 2, 3, 4) der Viertelwellenlänge
bei Betriebsfrequenz beträgt und der Abstand längs der Schleife zwischen den beiden Kreisen
jedes Paares angenähert mit Null oder einem geraden Vielfachen (0, 2, 4, 6 . ..) der Viertelwellenlänge
bei Betriebsfrequenz bemessen ist, wenn die Anschlüsse an die Schleife gleicher Art, d. h. beide
Reihen- oder Parallelanschlüsse sind, daß der längs der Schleife bestehende Abstand der Zweige eines
Paares bei Anwendung eines Reihenanschlusses für den einen Zweig und eines Parallelanschlusses für
den anderen Zweig angenähert ein ungerades Vielfaches einer Viertelwellenlänge beträgt und daß
höchstens drei der vier Zweige an einem gegebenen Punkt der Schleife angeschlossen sind.
Die Verbindung einer Zweigleitung mit einer Hauptleitung (Schleifenteil) wird Reihenanschluß
genannt, wenn bei Leistungszufuhr von der Zweigleitung in die Hauptleitung die Phase der Wellen;
welche in der Hauptleitung von der Anschlußstelle weg in der einen Richtung fortschreiten, um i8o°
von der Phase der Wellen abweicht, welche von der Anschlußstelle weg in der andern, d. h. entgegengesetzten
Richtung fortschreiten, wobei die Phase im Prinzip gleichzeitig beiderseits der Anschlußstelle
an von der Mitte der letzteren gleich weit entfernten Punkten gemessen wird.
Die Verbindung einer Zweigleitung mit einer Hauptleitung (Schleifenteil) wird Parallelanschluß
genannt, wenn bei Leistungszufuhr von der Zweigleitung in die Hauptleitung die Phase der Wellen,
welche in der Hauptleitung von der Anschlußstelle weg in der einen Richtung fortschreiten, mit der
Phase der Wellen übereinstimmt, welche von der Anschlußstelle weg in der andern, d. h. entgegengesetzten
Richtung fortschreiten, wobei die Phase im Prinzip gleichzeitig beiderseits der Anschlußstelle
an von der Mitte der letzteren gleich weit entfernten Punkten gemessen wird.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die Übertragungsschleife auf ihrer ganzen Länge gleichen Wellenwiderstand besitzt
und daß jeder Kreis des einen Paares an seiner Schleifenanschlußstelle eine Impedanz gleich dem
Wellenwiderstand des Schleifenkreises aufweist, während die Impedanz der beiden Kreise des anderen
Paares an ihren Schleifenanschlußstellen so bemessen ist, daß die Summe ihrer Impedanzen durch
den Schleifenkreis über jeden der erstgenannten Kreise gesehen ebenfalls gleich dem Wellenwiderstand
des Schleifenkreises ist. Der Schleifenkreis kann .erfindungsgemäß sehr vielseitige Ausgestaltung
erfahren. Es besteht insbesondere die Möglichkeit, den Schleifenkreis als koaxiale Leitung auszubilden
oder als eine abgeschirmte Zweidrahtleitung; der Schleifenkreis kann auch aus einem
ringförmigen Wellenleiter für polarisierte elektromagnetische Wellen bestehen, deren elektrischer
Vektor parallel zur Schleifenebene verläuft. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, den
Schleifenkreis aus zwei oder mehr in Reihe liegenden Netzwerken mit konzentrierten Kreiskonstanten
zusammenzusetzen, deren jedes im wesentlichen einer Übertragungsleitung von einer Viertelwellenlänge
bei der vorbestimmten Betriebsfrequenz äquivalent ist.
Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen, in welchen die Fig. 1 bis 10 lediglich zur allgemeinen Erläuterung dienen, aber
noch nicht die eigentliche Erfindung veranschaulichen. Fig. ι zeigt ein vereinfachtes Schaubild;
Fig. 2 bis 10 zeigen abschnittsweise Querschnitte und perspektivische Ansichten von verschiedenen Anordnungen, die zur Verbindung von Wellenleitern miteinander oder von Wellenleitern mit koaxialen Leitungen dienen, so daß Reihenparallelanschlüsse entstehen, wie sie bei den Anordnungen nach der Erfindung verwendet werden;
Fig. 2 bis 10 zeigen abschnittsweise Querschnitte und perspektivische Ansichten von verschiedenen Anordnungen, die zur Verbindung von Wellenleitern miteinander oder von Wellenleitern mit koaxialen Leitungen dienen, so daß Reihenparallelanschlüsse entstehen, wie sie bei den Anordnungen nach der Erfindung verwendet werden;
Fig. 11 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Art Kopplungsanordnung im Sinne der Erfindung;
Fig. 12, 13 und 14 sind Schaubilder, welche die
Wirkungsweise der Wellen-Kopplungsanordnung nach Fig. 11 veranschaulichen;
Fig. 15 bis 29 zeigen perspektivische Ansichten oder Querschnittsdarstellungen anderer Kopplungs- io<
oder Kompensationsanordnungen im Sinne der Erfindung, wobei Wellenleiter und koaxiale Leitungen
in Kombination sowie verschiedene Kombinationen von Reihen- oder Parallelanschlüssen der
Zweigleitungen an der Kopplungsschleife Anwen- 10; dung finden;
Fig. 30 bis 34 zeigen andere Kopplungs- oder Kompensationsanordnungen im Sinne der Erfindung,
wobei die Kopplungsschleife oder der Kopplungsring aus koaxialem Kabel besteht und die an- in
gekoppelten Zweigleitungen koaxiale Kabel oder abgeschirmte Doppelleitungen oder Paralleldrähte
darstellen;
Fig· 35 bis 39 veranschaulichen weitere Kopplungs-
oder Kombinationsanordnungen im Sinne ii|
der Erfindung, wobei der Kopplungsring oder die Kopplungsschleife und die Zweigleitungen aus abgeschirmten
Doppelleitungen bestehen;
Fig. 40 bis 44 zeigen andere Kopplungs- oder Kompensationsanordnungen nach der Erfindung,
wobei der Kopplungsring oder die Kopplungsschleife aus Kreisen mit konzentrierten Konstanten
zusammengesetzt ist;
Fig. 45 bis 48 veranschaulichen die Anwendung der Kopplungs- oder Kompensationsanordnungen iaj
nach der Erfindung bei Doppel-Nachrichtensyste-
men mit Nachrichtenübertragung mittels Draht oder auf drahtlosem Wege, bei einem Ortungssystem und bei einem Gegensprechverstärker;
Fig. 49 zeigt in schematischer Form, wie eine Mehrzahl von Kopplungs- oder Kompensationsanordnungen nach der Erfindung kombiniert werden
können, um Mehrfach-Gegensprech-Ausgleiche zu bilden.
Die Reichweite der Prinzipien, welche die ίο Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung
bestimmen, ist so allgemein, daß andere Formen der Wellenfortpflanzung umfaßt werden und daß
Beschränkungen in der Anwendung der Vorrichtung in der Hauptsache nur durch die Voraus-Setzungen
der praktischen Konstruktion gegeben sind. Der Einfachheit halber wird die folgende, ins
einzelne gehende Beschreibung auf Anordnungen in Verbindung mit Wechselstromübertragung und
einige der wichtigsten möglichen Anwendungsfälle beschränkt.
Da alle Einrichtungen der Erfindung mit Hilfe von Wellenkompensation arbeiten und da die Einrichtungen
hauptsächlich für Doppel-Nachrichtensysteme von Nutzen sind, wo sie die gleichzeitige
Übertragung von Nachrichten in zwei Richtungen bei der gleichen Frequenz ermöglichen, werden sie
in der nachfolgenden Beschreibung der Bequemlichkeit halber mit dem allgemeinen Ausdruck »Doppel-Kompensator«
bezeichnet. Jedoch soll dieser in der Beschreibung und in einigen Ansprüchen verwendete
Ausdruck eine weite Auslegung erfahren und nicht auf Doppelsysteme beschränkt sein.
Die nachfolgend beschriebenen Ausführungen der Erfindung, bei denen hohle Metall-Wellenleiter, koaxiale
Kabel, abgeschirmte Drahtleitungen oder Kombinationen solcher Leiter verwendet werden,
sind insbesondere für Systeme geeignet, die Wellen mit ultrahohen Frequenzen übertragen.
Die Ausführungen, bei denen Kreise mit konzentrierten Konstanten, z. B. Spulen-Kondensator-Netzwerke
Verwendung finden, sind besonders geeignet für Systeme, welche Wellen von verhältnismäßig
niedriger Frequenz übertragen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung soll in allgemeiner
Form an Hand des einfachen Schaubildes der Fig. 1 beschrieben werden. Bei dieser Figur ist
die Einrichtung durch ein Kästchen dargestellt, wobei es für die allgemeine Beschreibung unerheblich
ist, was sich in dem Kästchen befindet. Jedoch soll der Inhalt so beschaffen sein, daß die unten beschriebenen
Ergebnisse erzielt werden. Von dem Kästchen gehen vier »Leitungen« aus, die mit A,
B, C und D bezeichnet sind. Eine solche Leitung kann aus einem Wellenleiter, einem koaxialen Kabei,
einem abgeschirmten Leiterpaar, einem Drähtepaar und einem andern Leiter, der für die vorhandene
Frequenz geeignet ist, bestehen. Wenn an die Leitung A ein Generator angeschlossen wird und
wenn die Kompensation durchgeführt ist und an die anderen drei Leitungen geeignete Belastungen
angeschlossen sind, wird die vom Generator abgegebene Leistung gleichmäßig auf die Belastungen
bei B und D verteilt, während von der Belastung bei C keine Leistung aufgenommen wird. Wenn der
Generator bei B angeschlossen wird, wird die Leistung gleichmäßig auf die geeigneten Belastungen
bei A und C verteilt, während zur Belastung bei D keine Leistung geht.
Bei der Anwendung einer solchen Einrichtung wird an die Leitung^ ein Signalsender, an die Leitung
D eine künstliche Belastung, an die Leitung C ein Signalempfänger und an die Leitung B eine
Nachrichtenleitung angeschlossen. Der Empfänger wird durch die Leistung, die vom Sender zur Nachrichtenleitung
und zur künstlichen Belastung geht, nicht beeinflußt; er spricht jedoch auf die Leistung
an, die von der Nachrichtenleitung her ankommt.
Da die Verwendung von hohlen Metall-Wellenleitern bei bestimmten Ausführungen der Erfindung
besondere Verbindungen erfordert und da diese Arbeitsweise sich beträchtlich von den Verbindungen
bei koaxialen Kabeln, Paralleldrahtleitungen oder elektrischen Netzwerken unterscheidet, erscheint
es an dieser Stelle wünschenswert, einige Grundlagen der Übertragung mit Wellenleitern
und des Aufbaus von Wellenleitern zu behandeln.
Grundlagen der Wellenleitertechnik
Von der unendlichen Zahl von möglichen Wellentypen, die sich in hohlen Metallwellenleitern fortpflanzen
können, soll nur die Grundwelle betrachtet werden. Die Grundwelle ist die Welle mit der niedrigsten
kritischen Frequenz. Der Grund, der am meisten für die Verwendung dieser Welle spricht,
besteht darin, daß sich die Grundwelle fortpflanzen kann, wenn die verwendete Frequenz in der Mitte
zwischen der kritischen Frequenz der Grundwelle und der kritischen Frequenz der Welle mit der
nächsthöheren Ordnung liegt. Hierdurch wird ein ungünstiges Gemisch von Wellentypen vermieden,
das durch Unregelmäßigkeiten und Unvollkommenheiten im Aufbau des Wellenleiters entstehen kann.
Aus diesem Grunde ist es günstig, daß die Beschränkung auf die Grundwelle die einfachste und
leistungsfähigste Form eines Doppelkompensators für Wellenleiter ergibt. Jedoch scheinen keine
grundsätzlichen Ursachen vorhanden zu sein, weshalb andere Wellentypen nicht verwendet werden
könnten.
Es gibt Wellenleiter mit kreisförmigem und mit rechteckigem Querschnitt. Die rechteckigen Wellenleiter
sind für viele Zwecke überlegen, weil die Grundwelle sich nur mit einer Polarisation fortpflanzt,
wenn eine Seite des Querschnitts hinreichend klein ist. Das heißt die Fortpflanzung findet
so statt, daß die elektrische Feldstärke parallel zu der kleinen Seite liegt. Bei den Ausführungen
der Erfindung werden daher rechteckige Wellenleiter bevorzugt.
Außerdem ist für das Verständnis der Arbeitsweise von Doppelkompensatoren für Wellenleiter
die Kenntnis der Grundlagen über Abzweigungen bei Wellenleitern erforderlich. Der allgemeine Fall
einer solchen Abzweigung ist sehr kompliziert, jedoch gibt es gewisse, nachfolgend behandelte spe-
zielle Fälle, die qualitativ untersucht werden können. Es sei z. B. Fig. 2 betrachtet. Diese Figur stellt
ein gerades Stück eines rechteckigen Wellenleiters dar, an das ein anderer rechteckiger Wellenleiter im
rechten Winkel angeschlossen ist, und zwar in der elektrischen Ebene, d. h. in der Ebene, die parallel
zu den Kraftlinien der elektrischen Feldstärke beider Leiter liegt. In Fig. 2 sind die Kraftlinien der
elektrischen Feldstärke nach dem Huygensschen Prinzip gezeichnet, um den Vorgang qualitativ zu
beschreiben, bei dem sich die Grundwelle vom senkrechten Arm aus auf die Verbindungsstelle der beiden
Leiter zu bewegt. Obschon eine gewisse Reflexion an der Verbindungsstelle auftreten kann,
erkennt man, daß die »übertragene Leistung« gleichmäßig auf die beiden in einer Linie liegenden
Arme verteilt wird und daß die Wellen bei AÄ gegen die Wellen bei BB' um i8o° phasenverschoben
sind, wenn die Querschnitte AA' und BB' gleich weit von der Verbindungsstelle entfernt sind.
Fig. 3 zeigt die gleiche Abzweigung wie Fig. 2. Hier stellen die ausgezogenen Linien innerhalb der
Leiter die elektrische Feldstärke der von links ankommenden Wellen und die gestrichelten Linien die
elektrische Feldstärke der von rechts ankommenden Wellen in den beiden in einer Linie liegenden
Teilen dar. Man erkennt, daß der senkrechte Arm Wellen erhält, die um i8o° phasenverschoben sind,
wenn die beiden Wellenzüge· bei AA' und BB' in Phase sind. Wenn die Amplituden der beiden ursprünglichen
Wellenzüge gleich sind, heben sich die Wellen im Seitenarm auf, und die Abzweigung
nimmt keine Leistung auf. Solche Wellenzüge gleicher Amplitude, die in entgegengesetzter Richtang
fortschreiten, erzeugen selbstverständlich stehende Wellen mit einem Spannungsbauch an der
Verbindungsstelle. Mit anderen Worten, ein senkrechter Arm, der in der elektrischen Ebene im
Spannungsmaximum einer stehenden Welle »eingeführt« wird, nimmt keine Leistung auf.
Fig. 4 zeigt eine Verbindungsstelle von Wellenleitern in der magnetischen Ebene, d. h. in der
Ebene, die parallel zu den Kraftlinien der magnetischen Feldstärke und daher senkrecht zu den
Kraftlinien der elektrischen Feldstärke liegt, die durch kleine Kreise bezeichnet ist. Die Linien der
elektrischen Feldstärke sind für Wellen dargestellt, die vom Seitenarm aus auf die Verbindungsstelle
zu fortschreiten. Da die geometrische Anordnung hier nicht so wirkt, daß die Polarität der Kraftlinien
umgekehrt ist, sind die Wellen im Querschnitt^^' in Phase mit denjenigen im Querschnitt
BB'. Der Seitenarm wird bei den Wellen mit gleichen Amplituden, die von links und rechts ankommen
und die bei den Querschnitten AA' und BB' in Phase sind, die Wellen aufnehmen, da sämtliche
Wellen in Phase sind. Er wird also ein Maximum an Leistung aufnehmen. Mit anderen Worten: Der
Seitenarm nimmt ein Maximum an Leistung auf, wenn er dort eingeführt ist, wo sich sonst ein
Spannungsmaximum der stehenden Welle befindet. Dafür, daß die obigen Feststellungen über Abzweigungen
in der elektrischen und in der magnetischen Ebene richtig sind, ist es nicht notwendig, daß die
beiden Arme des Wellenleiters in einer Linie liegen. 6g Es ist jedoch erforderlich, daß die Abzweigung
symmetrisch in bezug auf die Seitenarme ist. Fig. 5 zeigt eine solche symmetrische Abzweigung, bei der
die Arme des Wellenleiters nicht in einer Linie liegen.
Wegen der Analogie mit Verbindungen mit den üblichen Übertragungsleitungen kann die Einrichtung
nach Fig. 2 als Reihen verbindung des Seitenarms mit dem »Haupt-Wellenleiter« und die Verbindung
nach Fig. 4 als Parallelverbindung angesehen werden, und zwar wegen der vorherrschenden
Phasenbeziehungen. In der folgenden Beschreibung werden die Einrichtungen nach Fig. 2 und nach
Fig. 4 mit der Verallgemeinerung nach Fig. 5 mit Reihenverbindung bzw. mit Parallelverbindung bezeichnet.
Fig. 6 zeigt die Einrichtung, die sich für eine Abzweigung bei einer Verbindung von Wellenleitern
mit einem koaxialen Kabel eignet. Die von der koaxialen Leitung, welche in der Mitte der
Figur schematisch gezeichnet ist, gelieferte Leistung
breitet sich nach rechts und links aus, wobei die Phasenverschiebung in den Querschnitten AÄ und
BB' o° beträgt. Umgekehrt wird das koaxiale Kabel bei Wellen von gleicher Amplitude, die sich
nach rechts und links im Wellenleiter fortbewegen, ein Maximum an Leistung aufnehmen, wenn die
sich nach rechts bewegenden Wellen im Querschnitt AÄ in Phase mit den sich in entgegengesetzter
Richtung fortbewegenden Wellen im Querschnitt BB' sind. Ein Vergleich dieses Vorganges
mit dem Vorgang bei der Einrichtung nach Fig. 4 zeigt, daß die Einrichtung nach Fig. 6, wenigstens
soweit es die Phasenlage angeht, als Parallelverbindung einer koaxialen Leitung mit einem
Wellenleiter bezeichnet werden kann. Es gibt noch verschiedene andere Wege, eine Verbindung eines
koaxialen Kabels mit einem Wellenleiter auszuführen; z. B. braucht der innere koaxiale Leiter
nur zum Teil in den Wellenleiter hineinzuragen, oder er kann innerhalb des Wellenleiters durch eine
geeignete Antenne abgeschlossen sein, deren anderes Ende einen Rückschluß zum äußeren koaxialen
Leiter besitzt. Die Verbindung kann sogar in der magnetischen Ebene ausgeführt werden, voraus- 11c
gesetzt, daß der innere koaxiale Leiter durch eine Einrichtung abgeschlossen wird, die in der Lage
ist, die Leistung des Wellenleiters aufzunehmen. Es muß daher betont werden, daß es auch andere
Verfahren zur Ausführung der Verbindung zwi- nj sehen koaxialen Kabeln und Wellenleitern gibt, die
bei speziellen Anwendungen geeigneter sind, jedoch wird zur schematischen Darstellung in dieser Erfindung
zumeist die in Fig. 6 dargestellte Anordnung verwandt. ia<
Die wichtigsten Erkenntnisse über die oben beschriebenen speziellen Fälle von Abzweigungen
können wie folgt zusammengefaßt werden :
ι. Ein Generator in einem senkrechten oder symmetrischen
Seitenarm eines Wellenleiters gibt 12; an die beiden anderen Arme Wellen ab, die
eine Phasenverschiebung von i8o° aufweisen,
wenn der Seitenarm in Reihenschaltung mit den anderen beiden Armen verbunden ist. Eine
solche Reihenverbindung ist eine Abzweigung in der elektrischen Ebene, wie sie in Fig. 2
dargestellt ist (oder in allgemeinerer Form in Fig. S).
2. Ein Generator in einem senkrechten oder symmetrischen
Seitenarm eines Wellenleiters gibt an die beiden anderen Arme Wellen ab, die in Phase sind, wenn der Seitenarm in Parallelschaltung
mit den beiden anderen Armen verbunden ist. Eine solche Parallel verbindung ist eine Abzweigung in der magnetischen Ebene,
wie sie in Fig. 4 dargestellt ist (oder in allgemeinerer Form in Fig. 5), oder eine Verbindung
mit einer koaxialen Leitung, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist.
3. Eine symmetrische Reihenverbindung mit einem Wellenleiter mit einer stehenden Welle
nimmt keine Leistung auf, wenn die Verbindung bei einem Spannungsmaximum vorgenommen
ist. Sie nimmt ein Maximum an Leistung auf, wenn die Verbindung dort vorgenommen
ist, wo sich sonst ein Spannungsknoten befindet.
4. Eine symmetrische Parallelverbindung mit einem Wellenleiter mit einer stehenden Welle
nimmt keine Leistung auf, wenn die Verbindung bei einem Spannungsknoten vorgenommen
ist. Sie nimmt ein Maximum an Leistung auf, wenn die Verbindung dort aufgenommen
ist, wo sich sonst ein Spannungsmaximum befindet.
Wie später ausgeführt wird, ist es bei einigen Formen von Doppelkomposatoren nach der Erfindung
notwendig, zwei oder drei Anschlüsse an einem Wellenleiter anzubringen, und zwar an der
gleichen Stelle. Bezüglich der Überlagerung von zwei Anschlüssen interessiert für Doppelkompensatoren
nur der Fall, daß ein Reihenanschluß und ein Parallelanschluß vorliegt. Fig. 7 veranschaulicht
eine Möglichkeit für die Herstellung eines solchen Anschlusses, wobei zwei Wellenleiter mit einem
Hauptwellenleiter verbunden sind. Der Reihenanschluß erfolgt in den elektrischen Ebenen, während
der Parallelanschluß in der magnetischen Ebene vorgenommen wird.
In Fig. 7 sind die rechteckigen Wellenleiter 1 und 2 an derselben Stelle mit dem rechteckigen
Hauptwellenleiter 3 in Form von zwei Abzweigungen verbunden. Der Abzweigungswellenleiter 1 ist
mit dem Hauptwellenleiter 3 in der elektrischen Ebene verbunden, d. h. in der Ebene, die parallel zu
den Kraftlinien der elektrischen Feldstärke beider Wellenleiter liegt. Diese Verbindung kann, wie an
Hand der Fig. 2 weiter oben erklärt wurde, als elektrische Reihenverbindung mit dem Hauptwellenleiter
angesehen werden. Der Abzweigungswellenleiter 2 ist mit dem Hauptwellenleiter in der magnetischen
Ebene verbunden, d. h. in der Ebene, die parallel zu den Kraftlinien der magnetischen Feldstärke
liegt. Diese Verbindung kann, wie an Hand der Fig. 4 weiter oben erklärt wurde, als elektrische
Parallelverbindung mit dem Hauptwellenleiter angesehen werden. Fig. 8 zeigt schematisch eine andere
Möglichkeit für eine solche Verbindung. Hier ist für die Abzweigung 2 ein koaxiales Kabel verwendet,
um eine elektrische Parallelverbindung mit dem Hauptleiter 3 zu erhalten. Wegen des Vorhandenseins
der Wellenleiter-Reihenabzweigung 1 ist es nicht möglich, die Einrichtung der Fig. 6 in
der dargestellten Form zu verwenden. Daher ist eine andere der oben erwähnten Ausführungen benutzt.
Bei der in Fig. 8 angegebenen Ausführung ist zur Abstimmung vorgesehen, daß die Länge des
inneren koaxialen Leiters 4 quer zum Wellenleiter 3 veränderlich ist.
Die verschiedenen allgemeinen Formen von grundlegendem Interesse bei drei überlagerten Anschlüssen
an einem Hauptwellenleiter sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Art des Anschlusses
Reihe | Reihe | Parallel | Parallel | |
a
b C d e |
Wellenleiter Wellenleiter Wellenleiter Wellenleiter Wellenleiter |
Wellenleiter Wellenleiter |
Wellenleiter Wellenleiter Koaxiales Kabel Wellenleiter Koaxiales Kabel |
Wellenleiter Koaxiales Kabel Koaxiales Kabel |
Die Anordnungen α und b sind an Hand der Fig. 7 leicht erkennbar; für d gilt Fig. 8. Mögliche
Anordnungen für c und e werden in den Fig. 9 und gezeigt.
Es ist angebracht, diese Diskussion über Wellenleitergrundlagen mit einer Behandlung des Wellenwiderstandes
von Wellenleitern zu beschließen. Es gibt mehrere Definitionen, nach denen der Wellenwiderstand
von Wellenleitern berechnet werden kann. Diese verschiedenen Berechnungen führen zu iao
Ausdrücken, welche dieselbe funktionelle Abhängigkeit von den Dimensionen des Leiters und von der
Frequenz zeigen; sie unterscheiden sich aber in ihren numerischen Konstanten. Die Tatsache, daß
mit Bezug auf den absoluten Wert des Wellen-Widerstandes eine Zweideutigkeit besteht, ist nor-
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malerweise ohne Bedeutung bei praktischen Berechnungen. Das soll besagen, daß es sich gewöhnlich
nur um relative Größen handelt und daß für solche Fälle der eindeutige Gebrauch eines Impedanzausdruckes,
welcher auf irgendeiner Definition basiert, zu denselben Resultaten führen wird, wie
sie mit Bezug auf eine andere Definition erhalten werden.
Der Wellenwiderstand Z0 von Wellenleitern mit
ίο kreisförmigem und rechteckigem Querschnitt läßt
sich leicht berechnen. Für die dominierende Welle in kreisförmigen Leitern ändert sich Z0 von Unendlich
bei der. kritischen Frequenz bis herunter zu einem Wert von einigen hundert Ohm für Frequenzen,
die von der kritischen Frequenz entfernt liegen. Beispielsweise nähert sich Z0 bei einer auf der übertragenen
Energie und dem Längsleitstrom beruhenden Berechnung 353 Ohm, wenn die Frequenz erhöht
wird. Um einen weiten Bereich von Impedanzwerten zu erhalten, wird es notwendig, sich der
kritischen Frequenz so weit zu nähern, daß oft experimentelle Schwierigkeiten auftreten können.
Für die dominierende Welle im rechteckigen Leiter besitzt Z0 aber nicht nur dieselbe Abhängigkeit von
der Frequenz, sondern auch eine lineare Abhängigkeit von den Dimensionen parallel zu dem elektrischen
Feld. So kann ein weiter Bereich von Impedanzwerten durch Variation dieser Dimension erhalten
werden. Dieser Umstand führt in gewissen Fällen zu einer Bevorzugung der rechteckigen
gegenüber kreisförmigen Leitern. Für den rechteckigen Leiter jedoch empfiehlt sich, die Dimension
in der elektrischen Ebene auf solche Werte zu beschränken, daß die dominierende Welle für die Polarisation
senkrecht zu der gewählten Richtung nicht aufrechterhalten werden kann.
Eine Type eines Wellenleiter-Doppelkompensators
Eine schrittweise Erklärung der Konstruktion und Wirkungsweise einer besonderen Form von
Wellenleiter-Doppelkompensatoren nach der Erfindung wird in Verbindung mit Fig. 12 gegeben. In
Fig. 12 ist ein geschlossener ring- oder schleifenförmiger Wellenleiter gezeichnet, der einen mittleren
Umfang von ein und einer halben Wellenlänge hat und an welchen ein gerader Wellenleiter symmetrisch
angeschlossen ist, d. h., die Achse des geraden Leiters läuft durch die Mitte des Ringes.
Die Ebene des Ringes ist die elektrische Ebene. Fig. 12 zeigt somit einen Querschnitt in der elektrischen
Ebene, und der elektrische Vektor für den gesamten Wellenleiter liegt in der Papierebene.
Es sei angenommen, daß ein Generator an dem Seitenarm-Wellenleiter so angebracht ist, daß er Grundwellen in Richtung zu dem Ring sendet. In Fig. 12 sind Vektoren dargestellt, welche die für einen Augenblick bestehende elektrische Feldstärke mit Bezug auf die Zeit wiedergeben. Die ausgezogenen und gestrichelt dargestellten Vektoren sind den Wellen zugeordnet, welche an der Verbindungsstelle zwischen dem geraden Wellenleiter und dem Ring nach links bzw. nach rechts fortgeschritten sind. Die Wirkung ist ähnlich derjenigen, welche im Zusammenhang mit der Abzweiganordnung 6g nach Fig. 2 besprochen worden ist, zumal die an der Verbindungsstelle nach links und rechts auseinandergehenden Wellen um i8o° in der Phase verschoben sind. Da der Ring eine ungerade Zahl von Halbwellenlängen umfaßt, erreichen die Wellen, welche den Ring durchlaufen haben, die Verbindungsstelle in Phase mit denjenigen Wellen, welche in den Ring eintreten. Da der Generator keine andere Leistung an den Ring abgibt als die vernachlässigbaren Ohmschen Verluste, so ergibt sich im Beharrungszustand eine im wesentlichen reine stehende Welle im ganzen Ring, wobei ein Spannungsmaximum an der Verbindungsstelle besteht. Das Verhalten mit der Zeit läßt sich leicht aus den Momentanwerten gemäß Fig. 12 ableiten, indem man die ausgezogenen und gestrichelt dargestellten Vektoren zwischen entgegengesetzt gepolten Grenzwerten gleicher Größe schwingen läßt. Außer dem Spannungsmaximum an der Verbindungsstelle gibt es noch zwei weitere Maxima und dazu noch drei Spannungsknoten, wobei entsprechend der Darstellung die Abstände gleich einer Viertelwellenlänge sind.
Es sei angenommen, daß ein Generator an dem Seitenarm-Wellenleiter so angebracht ist, daß er Grundwellen in Richtung zu dem Ring sendet. In Fig. 12 sind Vektoren dargestellt, welche die für einen Augenblick bestehende elektrische Feldstärke mit Bezug auf die Zeit wiedergeben. Die ausgezogenen und gestrichelt dargestellten Vektoren sind den Wellen zugeordnet, welche an der Verbindungsstelle zwischen dem geraden Wellenleiter und dem Ring nach links bzw. nach rechts fortgeschritten sind. Die Wirkung ist ähnlich derjenigen, welche im Zusammenhang mit der Abzweiganordnung 6g nach Fig. 2 besprochen worden ist, zumal die an der Verbindungsstelle nach links und rechts auseinandergehenden Wellen um i8o° in der Phase verschoben sind. Da der Ring eine ungerade Zahl von Halbwellenlängen umfaßt, erreichen die Wellen, welche den Ring durchlaufen haben, die Verbindungsstelle in Phase mit denjenigen Wellen, welche in den Ring eintreten. Da der Generator keine andere Leistung an den Ring abgibt als die vernachlässigbaren Ohmschen Verluste, so ergibt sich im Beharrungszustand eine im wesentlichen reine stehende Welle im ganzen Ring, wobei ein Spannungsmaximum an der Verbindungsstelle besteht. Das Verhalten mit der Zeit läßt sich leicht aus den Momentanwerten gemäß Fig. 12 ableiten, indem man die ausgezogenen und gestrichelt dargestellten Vektoren zwischen entgegengesetzt gepolten Grenzwerten gleicher Größe schwingen läßt. Außer dem Spannungsmaximum an der Verbindungsstelle gibt es noch zwei weitere Maxima und dazu noch drei Spannungsknoten, wobei entsprechend der Darstellung die Abstände gleich einer Viertelwellenlänge sind.
Wenn in dem Ring an den Stellen 2 und 4 Öffnungen eingeschnitten und Wellenleiter symmetrisch
an diesen Stellen an den Ring angeschlossen sind, so ergibt sich aus den oben behandelten Grundsätzen,
daß diese Reihenanschlüsse maximale Leistung empfangen. Wenn in diesen Abzweigwellenleitern
gleiche Belastungen angebracht werden, so werden sie auch gleiche Leistung aufnehmen.
Die Amplitude der Wellen, welche an dem Punkt 4 in Richtung zum Punkt 3 vorbeigehen,
wird gleich der Amplitude derjenigen Wellen sein, welche an Punkt 2 in Richtung auf Punkt 3 vorbei- io<
gehen, da gleiche Leistungen von den Wellen bei ihrem Vorbeigang entnommen werden. Dieser Teil
des Ringes zwischen den Stellen 2 und 4 wird daher nach wie vor nur eine stehende Welle enthalten,
und zwar mit einem Spannungsmaximum an der 10; Stelle 3. Ein an Punkt 3 des Ringes angebrachter
Reihenanschluß wird aus diesem Grunde keine Leistung empfangen.
Fig. 11 zeigt eine perspektivische Darstellung einer solchen abgeänderten Ausführung, wobei die n<
vier geraden Wellenleiterzweige mittels Serienanschluß mit dem Wellenleiterring an den Punkten
i, 2, 3 und 4 verbunden sind.
Es soll nunmehr untersucht werden, was geschieht, wenn ein Generator in dem Wellenleiter- iij
arm an dem Punkt 2 der Fig. 11 angebracht wird. Wie ersichtlich, läßt sich dieser Fall aus dem vorbesprochenen
Fall ableiten, indem man in Fig. 12 alle Teile um 6o° verdreht und hiervon lediglich die
Nummern ausnimmt. Auf diese Weise wird die 12c Interferenz der Felder zur Herstellung eines Spannungsmaximums
an den Stellen 2, 4 und 6 und zur Herstellung von Spannungsknoten an den Punkten
i, 3 und 5 des Ringes beitragen. Wenn nunmehr gleiche Belastungen in den Zweigwellenleitern 1 i2£
und 3 angebracht werden, so erhalten dieselben von'
dem Generator, der dem Wellenleiterzweig 2 zugeordnet ist, gleiche Leistung, während die Belastung
in dem Wellenleiterzweig 4 keine Leistung aufnimmt, da dieser Zweig an ein Spannungsmaximum
einer reinen stehenden Welle angeschlossen ist.
Es wurde gezeigt, daß die Anordnung nach Fig. 11 eine geeignete Konstruktion für einen
Wellenleiter-Doppelkompensator bildet, soweit die Kompensation betroffen ist. Es soll nunmehr gezeigt
werden, daß ein Satz von Impedanzen so gewählt werden kann, daß eine Impedanzanpassung
verwirklicht wird, und zwar unabhängig davon, ob der Kompensator von dem Wellenleiterzweig 1 oder
von dem Wellenleiterzweig 2 betrieben wird. Die Nachprüfung der Impedanzwerte nach Fig. 11 ergibt
folgendes: Wenn der Wellenwiderstand des den Ring bildenden Wellenleiters mit Z0 gewählt
wird, so bestehen die Zweige 1 und 3 aus Wellenleitern mit dem Wellenwiderstand 2 Z0, während
ao die Zweige 2 und 4 aus den Wellenleitern mit einem
Wellenwiderstand Z0 bestehen. Es sei außerdem angenommen, daß die Wellenleiterzweige 2, 3 und 4
mit ihren Wellenwiderständen abgeschlossen sind und daß ein Generator von der Impedanz 2 Z0 (oder
ein impedanzfreier Generator, der in Reihe mit einer Impedanz 2 Z0 liegt) an den Wellenleiterzweig
ι angeschlossen ist. Da die Wellenleiterzweige 2 und 4 gleiche Belastungen von Z0 enthalten,
so wird keine Leistung von dem Generator in den Wellenleiterzweig 3 gelangen. Der Betrieb wird
in der Tat im wesentlichen unbeeinflußt bleiben, wenn dieser Teil des Wellenleiters zwischen den
Punkten 2 und 4 entfernt wird. Diese geänderte Anordnung ist in Fig. 13 gezeigt. Es ist nunmehr
klar, daß jeder Bogen des Ringes mit Wellenwiderstand abgeschlossen ist und daß der Generator von
der Impedanz 2 Z0 an zwei Belastungen Z0 in Reihe
angeschlossen ist. Die Impedanzen sind daher angepaßt, um maximale Energiezufuhr von dem
Generator sicherzustellen.
Mit den Impedanzen entsprechend der Anordnung nach Fig. 11 soll das Verhalten der Vorrichtung
betrachtet werden, wenn die Zweigleiter an den Stellen 1, 3 und 4 mit ihren Wellenwiderständen
abgeschlossen sind und wenn ein Generator von der Impedanz Z0 an den Wellenleiterzweig an
Punkt 2 angeordnet ist. Da die Belastungsimpedanzen an den Zweigen an den Punkten 1 und 3 gleich
sind, so enthält der Bogen 3-4-5-6-1 lediglich eine stehende Welle und kann daher aus dem Ring herausgenommen
werden. Die entsprechende Anordnung ist in Fig. 14 gezeigt. Es muß nunmehr aber
berücksichtigt werden, daß die Impedanz, welche durch eine Einviertelwellenlängen-Übertragungsleitung,
deren Wellenwiderstand Z0 ist, und welche
Z
2
mit der Impedanz Z abgeschlossen ist, gleich ——■
ist. In dieser Hinsicht verhalten sich die Wellenleiter in genau der gleichen Weise. Jede der 2 Z0-Belastungen
nach Fig. 14 erscheint daher als \ Z0
an der Verbindungsstelle mit dem Wellenleiterzweig 2. Da die Generator impedanz Z0 auf zwei J Z0-Belastungen
in Serie arbeitet, so sind die Impedanzen angepaßt, und es besteht maximale Leistungsfähigkeit.
Andere Ausführungen von Doppelkompensatoren
Eine Reihenimpedanz Z an einer Übertragungsleitung kann durch eine Nebenschlußimpedanz-™!-
ersetzt werden, welche beiderseits durch eine Viertelwellenlängenleitung ergänzt ist. Mit Hilfe
eines solchen Ersatzes kann ein Duplexkompensator mit vier Serienbelastungsimpedanzen in andere
Formen verwandelt werden, deren Belastungsimpedanzen in verschiedener Weise als Reihen- oder
Nebenschlußelemente angeordnet sind. Beim Übergang von Reihen- auf Nebenschlußbelastungen kann
es jedoch erforderlich sein, eine halbe Wellenlänge aus irgendeinem Teil des Ringes zu entfernen, um
die Kompensationseigenart zu erhalten. Diese Ersatzmaßnahme liefert fünf verschiedene Kompensatoren
in Ergänzung des oben behandelten Kompensators nach Fig. 11. Diese zusätzlichen Kornpensatoren
sind schematisch in Fig. 15 bis 18 gezeigt, wobei jeder einen Wellenleiter in Form einer
geschlossenen Schleife oder eines Ringes aufweist, mit einem mittleren Umfang von anderthalb Wellenlängen;
außerdem sind vier Leiter vorgesehen, welche als Hohlwellenleiter oder koaxiales Kabel
ausgebildet sein können, wie es schematisch dargestellt ist, und an voneinander entfernten Punkten
von dem Ring abzweigen. Die Zweigleitungen sind mit dem Ring entweder mittels Reihenanschluß
oder Parallelanschluß verbunden. Elektrische Abstände zwischen den Zweigleitungen längs des
Ringes in Wellenlängen, welche durch die Anschlußart bestimmt sind, und ebenso die Wellenwiderstände
der Zweigleitungen mit Bezug auf den Wellenwiderstand Z0 des Wellenleiterringes, die
für die Erzeugung einer Impedanzanpassung zwischen den Leitungen benötigt werden, sind in den
Figuren angegeben.
Die Wirkungsweise der in Fig. 15 bis 18 dargestellten
Einrichtungen kann mit Hilfe der gleichen Methode analysiert werden, welche im Zusammenhang
mit der alternativen Einrichtung nach Fig. 11 Anwendung fand; es läßt sich dadurch zeigen, daß
jede Einrichtung so arbeitet, wie es dem gewünschten Verhalten entspricht. Die fünf in Fig. 11 und
15 bis 18 dargestellten Einrichtungen können als
grundlegend angesehen werden. Aus jeder von ihnen kann eine nahezu unendlich große Anzahl
von unterschiedlich dimensionierten Doppelkompensatoren hergestellt werden, wobei die folgenden
Regeln zu beachten sind.
1. Eine beliebige ganze Anzahl von Wellenlängen kann jedem Bogen zugefügt werden;
2. jede ganze Anzahl von halben Wellenlängen kann, jedem von zwei beliebigen Bögen zugefügt
werden.
Diese Regeln sollten in den meisten Fällen Anwendung
finden, wo es erwünscht ist, die Winkel unter den verschiedenen Anschlüssen zu ändern,
um die Konstruktion zu vereinfachen oder um
Kondensatoren zu erhalten, welche sich leichter dem verfügbaren Raum anpassen. Es soll jedoch
vorausgesetzt werden, daß im allgemeinen die Verlängerung der Bögen den praktischen Bereich der
Betriebsfrequenzen verringert.
Da die Dimensionen aller Doppelkompensatoren auf Wellenlängen bezogen sind, so ist es klar, daß
jede spezielle Ausführung eine mehr oder weniger ausgesprochene Trennschärfe hinsichtlich Frequenz
ίο aufweist. Bei den anderen Frequenzen als denjenigen,
auf welche die Einrichtung abgestellt ist, bleiben die physikalischen Dimensionen nicht mehr
genau richtig, und zwar entweder mit Bezug auf die Schaffung der besten Impedanzanpassung oder
mit Bezug auf die beste Kompensation. Eine Aufklärung über die verfügbaren Bandbreiten ergibt
sich aus einer Betrachtung spezieller Fälle.
Die Grundschaltungen gemäß Fig. ii und 17 erreichen
die Kompensation dadurch, daß zwischen gegenüberliegenden Anschlüssen der Zweigleitungen
zwei Wege längs des Ringes oder der Schleife geschaffen werden, welche geometrisch um eine
halbe Wellenlänge voneinander abweichen. Wenn eine andere als die Entwurfsfrequenz benutzt wird,
so unterscheiden sich diese beiden Wege nicht mehr genau um eine halbe Wellenlänge; eine vollkommene
Kompensation wird nicht erhalten, und die Fehlkompensation wird zunehmen, wenn die Differenz
zwischen der Betriebsfrequenz und der Entwurfsfrequenz größer wird. Ein spezielles Modell irgendeiner
dieser Grundschaltungen kann daher nicht so ausgebildet sein, daß es über ein Frequenzband vollkommene
Kompensation liefert. Eine Untersuchung ähnlicher Schaltungen niedriger Frequenz ergibt,
daß bei kleinen prozentualen Abweichungen von der Entwurfsfrequenz das Maß der Fehlkompensation
angenähert durch die Gleichung
(fo)2
gegeben ist, wobei Pbp gleich der in der Belastung
am Ausgleichspunkt (was der Fall sein sollte) entwickelten Leistung ist, P1 die in denjenigen Belastungen,
welche die Leistung empfangen sollen, entwickelte Leistung bedeutet, / der Betriebsfrequenz, /0 der Entwurfsfrequenz entspricht und C
eine Konstante in der Größenordnung von Eins darstellt.
Für Frequenzen, welche gewöhnlich bei Wellenleitern Anwendung finden, zeigt der obengenannte
Ausdruck, daß die Modelle nach Fig. 11 und 17 in
vielen B reitband-Anwendungen benutzt werden können. Wenn beispielsweise eine vollkommene
Kompensation bei /0 = 3000 Megahertz besteht,
wird Pf,p etwa 60 Dezibel unterhalb P1 an den Rändern
eines 6-Megahertz-Bandes und etwa 40 Dezibel unterhalb P1 an den Rändern eines 60-Megahertz-Bandes
liegen.
In den Grundschaltungen gemäß Fig. 15 und 18
sind die Zweigleitungen, welche an geometrisch entgegengesetzten Punkten in den Ring führen, an
den Ring mittels Serienanschluß und mittels Parallelanschluß angeschlossen. Eine Belastung, die an
einem dieser geometrisch entgegengesetzten Reihen- oder Parallelanschlüssen angeordnet ist, ist mit
Bezug auf einen an dem anderen Anschluß angebrachten Sender abgeglichen. Der richtige Phasenabgleich
oder die richtige Kompensation beruht nicht auf der Verwendung von zwei Wegen unterschiedlicher
elektrischer Länge, sondern ergibt sich aus der Ungleichheit der beiden Anschlußarten.
Darüber hinaus hängt die Kompensation von der Gleichheit der beiden Belastungen ab, welche die
Leistung aufnehmen. Der Grad der an diesen beiden Punkten erzielbaren Kompensation ist daher unabhängig
von der Frequenz und abhängig lediglich von dem Ausmaß, bis zu welchem die beiden Belastungen
gleichgemacht werden können. Der Grad der Kompensation an den beiden anderen Abzweigpunkten
hängt von der Frequenz ab, und zwar in Übereinstimmung mit dem oben angegebenen, angenäherten
mathematischen Ausdruck. Der Grad der Kompensation an irgendeinem Punkt ist häufig
das einzig wichtige Kriterium, und in vielen An-Wendungen werden die Anordnungen nach Fig. 15
und 18 tatsächlich eine Kompensation über einen weiten Frequenzbereich besitzen.
Der in Fig. 16 dargestellte Doppelkompensator bewirkt die Kompensation für irgendeinen Punkt
durch die Ungleichheit von entgegengesetzt angeordneten Anschlüssen. Trotzdem ist die Kompensation
frequenzabhängig. Es ist dabei gleichgültig, wo ein Sender angeschlossen ist und wo eine
Reihenbelastung und eine Parallelbelastung betrieben werden. Bei der Entwurfsfrequenz befinden
sich virtuelle Kolben in dem Ring, und zwar einer an dem Anschluß der Reihenbelastung und einer
eine Viertelwellenlänge hinter dem Anschluß der Parallelbelastung. Wenn sich die Frequenz ändert,
werden diese Kolben um ungleiche Strecken verschoben, und demgemäß erscheinen die Belastungen
an dem Sender nicht mehr identisch. Infolgedessen sind die Amplituden nicht genau gleich, obwohl
zwei Wellensätze mit i8o° Phasenverschiebung an dem Kompensationspunkt ankommen. Es besteht
indessen ein teilweiser Kompensationseffekt, welcher diesem Doppelkompensator einen Kompensationsgrad
verleiht, welcher mit Bezug auf die Frequenz mehr konstant ist als in den Fällen der
Fig. 11 und 17.
Hinsichtlich der Frequenzabhängigkeit der Impedanzanpassung wird für sämtliche Grundschaltungen
die Vollkommenheit der Impedanzanpassung eine Verschlechterung erfahren, wenn die Betriebsfrequenz
von der Entwurfsfrequenz abweicht. Der Verlust, welcher aus der Impedanz-Fehlanpassung
erwächst, wird jedoch gewöhnlich vernachlässigbar sein. Wenn beispielsweise eine vollkommene Anpassung
für das Modell nach Fig. 11 bei einer Frequenz von 3000 Megahertz besteht, so wird
der durch die Fehlanpassung bedingte Verlust 0,01 Dezibel an den Rändern eines 60-Megahertz-Bandes
nicht überschreiten.
Es wurden oben zwei Regeln angegeben, welche Anwendung finden können, um die Größe irgend-
eines !Compensators durch Zufügung von Wellenlängen oder Halbwellenlängen zu steigern. Eine
weitere Regel sei noch erwähnt, nämlich, daß eine halbe Wellenlänge von jedem zweier beliebiger
Bögen abgezogen werden kann. Diese Regel ist jedoch nur begrenzt anwendbar, da sie nur bei den
Grundschaltungen nach Fig. 15, 16, 17 und 18 benutzt
werden kann. Konzentrierte Schaltungen, welche unter Anwendung der letztgenannten Regel
aus den Schaltungen nach Fig. 15, 16 und 18 abgeleitet
werden, sind schematisoh in Fig. 19, 20 und 21 dargestellt; die Schaltungen nach Fig. 22
bis 26 sind sämtlich von Fig. 17 abgeleitet, und zwar die vier ersten, indem in verschiedener Art
und Weise ein Paar Halbwellenlängen entfernt wurden, und die letzte durch Abzug von zwei
Paaren von Halbwellenlängen. Bei allen konzentrierten Schaltungen besteht die Notwendigkeit
überlagerter Anschlüsse. Bei den schematisch dargestellten überlagerten Anschlüssen ist von den Abzweigschemata
nach Fig. 7 bis 10 Gebrauch gemacht. Es sei bemerkt, daß die Anordnungen nach
Fig. 19 bis 26 nur eine spezielle Konstruktion für jeden konzentrierten Doppelkompensator darstellen.
Andere Maßnahmen zur Verwirklichung der gewünschten überlagerten Anschlüsse können
natürlich Anwendung finden, um andere spezielle Anordnungen zu verwirklichen, welche für bestimmte
Zwecke den Ausführungen überlegen sein mögen, welche zum Zweck der Erläuterung gewählt
worden sind. Es wurde bereits angegeben, daß einige der überlagerten Anschlüsse an einen Wellenleiter
in der Praxis beträchtliche Abweichungen von einfach überlagerten Anschlüssen ergeben können.
Es ist dann möglich, daß einige der konzentrierten Ausführungsformen von Doppelkompensatoren
eine ausgedehnte Reaktanzabstimmung (nicht dargestellt) erforderlich machen, um arbeitsfähig
zu sein.
Wie bei den Anordnungen nach Fig. 15 und 18,
so sollten die entgegengesetzt liegenden Zweigleitungen mit Reihen- und Parallelanschlüssen auch
bei den Anordnungen nach Fig. 19 und 21 eine Kompensation entfalten, welche nur von dem Ausmaß
abhängt, bis zu welchem zwei Belastungen identisch gemacht werden können. Die Frequenzabhängigkeit
der Kompensation in den übrigen konzentrierten Modellen wird weniger ernst sein als bei ihren Prototypen, aber im wesentlichen denselben
Charakter haben. Es ist ferner zu erwarten, daß alle konzentrierten Schaltungen bessere Impedanzanpassung
über ein gegebenes Frequenzband zeigen. Aus diesen Gründen können die Anordnungen
nach Fig. 19 bis 26 besonders geeignet sein in Wellenleitersystemen, wo Kompaktheit und ein
breiter Frequenzgang wesentlich sind. Bei anderen Anwendungen mag natürlich eine Verlängerung der
Bögen vorzuziehen sein, um die mechanische Konstruktion zu erleichtern.
Unter den untersuchten und geprüften Modellen von Doppelkompensatoren befanden sich diejenigen
nach Fig. 11, 19, 27 und 28. Fig. 29 zeigt die wirkliche
Konstruktion, die für den sohematisch in Fig. 19 dargestellten Kompensator benutzt wurde.
Fig. 27 und 28 unterscheiden sich von den Fig. 11 und 16 nur durch die Hinzufügung einer ganzen
Zahl von Wellenlängen zu bestimmten Bögen, entsprechend der oben angegebenen ersten Regel. Es
wurde gefunden, daß diese Modelle genauso arbeiten, wie auf Grund einfacher Annahmen vorausgesetzt
wurde, wobei es nicht notwendig war, einen wesentlichen Korrekturfaktor an dem ersten Muster
anzubringen, um Verzerrungen der elektromagnetischen Felder zu beseitigen, die man auf Grund
von Leiterkrümmung und scharfen Biegungen hätte erwarten können.
Es wurde gefunden, daß bei jedem der Versuchsmodelle
die an einem Kompensationspunkt entwickelte Energie 45 Dezibel oder vielleicht etwas
mehr unter der Energie lag, welche an den Ring gesendet wurde. Solch eine Kompensation ist über
einen relativ weiten Frequenzbereich erzielbar; die Impedanzfehlanpassung jedoch ändert sich über
diesen Bereich. Der Grund hierfür besteht darin, daß mit Ausnahme eines relativ schmalen Frequenzbandes
um die »Entwurfsfrequenz«, d. h. der optimalen Frequenz, eine gewisse Reaktanzbestimmung
notwendig ist, um eine Kompensation durch geeignete Phasengebung zu erhalten. Diese Reaktanzbestimmung
ändert jedoch die Impedanz des Doppelkompensators, von irgendeinem Reihen- oder Parallelanschluß aus gesehen, und so wird die Anordnung
nicht länger die Impedanz der Leitung anpassen, an welche sie angelegt ist.
Unter Reaktanzbestimmung ist entweder die Einführung von geeigneten Anordnungen, welche einstellbare
Reaktanzen in Parallelschaltung mit den Widerstandsbelastungen darstellen, in einen oder
mehrere Zweige des Kompensators zu verstehen oder die vorsichtige Verstimmung der Belastung
selbst, so, daß sie eine Blindkomponente in der Belastungsimpedanz darstellt. Es ist von größter
Wichtigkeit, daß die Reaktanzabstimmung experimentell als ausführbar festgesetzt wurde und daß
auf Grund der Impedanzfehlanpassung die Betriebsdämpfung für einen weiten Frequenzbereich nicht
über wenige Prozent der Energie hinauszugehen braucht.
Es sei bemerkt, daß die in Fig. 11, 27, 28 und 29
veranschaulichten Versuchsmodelle typische Muster der verschiedenen theoretischen Schaltungen bilden.
Im Hinblick auf die ausgezeichneten Leistungen jeder dieser praktischen Konstruktionen bietet das
Problem der Verfeinerung der Ausführung zwecks Verbesserung des Kompensationsgrades und zwecks
Verringerung der Betriebsdämpfung keine Schwierigkeiten. Dies würde in der Tat nur als ein Entwurfsproblem
anzusehen sein, welches nur mit Bezug auf spezielle Größen und Formen des Wellenleiters
und spezielle Wellenlängenbereiche am besten zu lösen ist.
Doppelkompensatoren mit Verwendung anderer Typen von Übertragungsleitungen
Die allgemeinen Prinzipien, von welchen die Wirkungsweise der oben beschriebenen Doppel-
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kompensatoren abhängt; sind nicht den Wellenleitern
allein eigentümlich; die grundlegenden, in den Fig. π und 15 bis 18 gezeigten Schaltungen
können vielmehr auf die Anwendung jeder Art gewohnlicher »Rückkehrweg«-Übertragungsleitung,
beispielsweise eines koaxialen Kabels oder eines abgeschirmten Doppeladerkabels (Paralleldrahtleitungen)
oder auf die Anwendung jeder geeigneten Kombination derselben unter Einschluß der
ίο Wellenleiter ■ eingerichtet werden. Bei der Spezifikation
eines grundlegenden Doppelkompensatorkreises für jede Übertragungsleitertype und für jede
Typenkombination muß darauf geachtet werden, daß die richtigen Leitungs- und Belastungsimpedanzen
vorgesehen sind und daß entsprechend dem jeweiligen Erfordernis ein Reihen- oder Parallelanschluß
durchgeführt ist.
Es sei bemerkt, daß gewisse Kombinationen unterschiedlicher Typen von Übertragungsleitungen
untereinander und mit Wellenleitern handlicher sind als andere Kombinationen. Zum Beispiel läßt sich
koaxiales Kabel leichter in Verbindung mit Wellenleitern verwenden als eine abgeschirmte Doppel-(Paralleldraht-)Leitung;
dies gilt sowohl für die mechanische Ausführung von Reihen- und Parallelanschlüssen
als auch bezüglich der Schwierigkeit, elektrische Symmetrie- und Impedanzanpassung zu
verwirklichen. Es darf außerdem nicht angenommen werden, daß im allgemeinen eine gegebene
■3° Leitertype mit Vorteil für den ganzen Doppelkompensator
benutzt werden kann. Zum Beispiel läßt sich ein Reihenanschluß an koaxiales Kabel
viel bequemer von einem abgeschirmten Paar Kabel als von einem anderen koaxialen Kabel ausführen.
Es ist wahrscheinlich jedoch in den meisten Fällen wünschenswert, nur eine Leitungsart für den Ausbau
des »Ring«teils des Kompensators zu benutzen.
Kombinationen von Wellenleitern und Übertragungsleitungen, welche die praktischste Konstruktion
bilden, sind nachstehend zusammengestellt:
Ring besteht aus |
Einfachster Reihenanschluß mit |
Einfachster Parallel anschluß mit |
Wellenleiter Koaxialkabel abgeschirmtem Paar |
Wellenleiter abgeschirmtem Paar abgeschirmtem Paar |
Koaxialkabel abgeschirmtem Paar abgeschirmtem Paar |
Es sei bemerkt, daß bei den Doppelkompensatoren nach der Erfindung, die einen Wellenleiterring entsprechend
Fig. 11 und 15 bis 16 besitzen, die Zweigleitungen,
welche mit dem Ring mittels Parallelanschluß verbunden sind, als koaxiale Leitungen
dargestellt worden sind, da die Anwendung von Wellenleitern für Parallelanschlüsse wahrscheinlich
unpraktisch ist, wenn nicht der Ring viele halbe Wellenlängen umfaßt, d.h. einen großen
Krümmungsradius besitzt, oder wenn nicht der Ring so verformt ist, daß er einen oder, mehrere
gerade Teile aufweist. ." . .
Die grundlegenden Schaltungen für einen Ring aus koaxialem Kabel sind in Fig. 30 bis 34 und für
einen Ring aus abgeschirmter Paardrahtleitung in Fig. 35 bis 39 gezeigt. Nur die Zweigleitungsanschlüsse, wie sie in der Tabelle zusammengestellt
sind, wurden dargestellt. Wie gezeigt, sind die Impedanzwerte und Dimensionen für die Koaxialkabel-Doppelkompensatoren
nach Fig. 30 bis 34 und für die abgeschirmten Drahtleitungs-Kompensatoren nach Fig. 35 bis 39 die gleichen wie für die entsprechenden
Kompensatoren, die einen Wellenleiterring nach Fig. 11 und 15 bis 18 benutzen. Die aus
den grundlegenden Schaltungen nach den Fig. 15 bis 18 abgeleiteten und in Fig. 19 bis 26 gezeigten konzentrierten
Schaltungen sind natürlich bei den Doppelkompensatoren nach Fig. 30 bis 39 anwendbar.
Doppelkompensatoren mit konzentrierten Konstanten
Ein Abschnitt einer Übertragungsleitung von beliebiger Länge kann für irgendeine besondere Betriebsfrequenz
durch ein symmetrisches T- oder π-Netzwerk mit konzentrierten Kreiskonstanten
dargestellt werden, und die Impedanzwerte, welche für die Darstellung nötig sind, sind wohlbekannt.
Um die Übertragungsleitungs-Doppelkompensatoren, wie sie oben beschrieben wurden, in Doppelkompensatoren
zu überführen, welche Kreise mit konzentrierten Konstanten benutzen, d. h. Spulen,
Kondensatoren und Widerstände, ist es nur nötig, die passenden T- und π-Abschnitte mit konzentrierten
Konstanten an Stelle von Halbwellenlängen-, Viertelwellenlängen- und Dreiviertelwellenlängenabschnitten
anzuordnen, die bei dem Ring oder der Schleife zwischen den Zweigleitungen der vorbeschriebenen
Kompensatoren benutzt wurden. Zur Darstellung der Verlustleistung der wirklichen
Leitungen ist in üblicher Weise in jedem Zweig jedes T- und π-Netzwerkes ein Serienwiderstand
zugefügt. Spulen und Kondensatoren haben jedoch auch stets Verlustleistung, so daß für die vorliegenden
Zwecke die Annahme besonders einfach ist, daß die Verluste in den Spulen und Kondensatoren
so eingestellt sind, daß eine gegebene Dämpfungsleitung genau dargestellt wird.
Die Darstellung von Viertel- und Dreiviertelwellenlängenabschnitten
von Kreisen mit konzentrierten Konstanten ist geradsinnig; es besteht, um sicher zu sein, eine Doppeldeutigkeit bezüglich der
Vorzeichen der Reaktanzen; aber in jedem Falle läßt sich dies bequem durch eine Stromanalyse
lösen. Der Fall eines Halbwellenlängenabschnittes ist nicht so einfach. Die analytische Lösung, die auf
Impedanzen basiert, führt nur zu einem Drahtpaar. Die Analyse, welche auf Strömen basiert, zeigt jedoch,
daß diese Drähte sich kreuzen müssen. Nichtsdestoweniger können selbst gekreuzte Drähte nicht
frei als ein Ersatz für einen Halbwellenlängenabschnitt benutzt werden. Im allgemeinen sind gekreuzte
Drähte gänzlich unzulänglich, um das Verhalten eines Halbwellenlängenabschnitts mit Bezug
auf die Frequenz darzustellen. In dem gegenwärtigen Fall gibt darüber hinaus der Doppelkompensator
mit konzentrierten Konstanten, welcher von der Anordnung von Fig. 17 abgeleitet ist, indem
drei Paare gekreuzter Drähte Anwendung fanden, überhaupt keine Kompensation. Es ist daher notwendig,
bei der Darstellung von Halbwellenlängenabschnitten vorsichtig vorzugehen. Es wurde gefunden, daß zwei T- oder, π-Teile mit konzentrier-
ten Konstanten, die in Reihe liegen und deren jeder einem Viertel- oder Dreiviertelwellenlängenabschnitt
äquivalent ist, eine angemessene Darstellung in solchen Fällen ergeben, wo gekreuzte Drähte versagen.
Es kann darüber hinaus gezeigt werden, daß die Netzwerksdarstellung von Viertel- und Dreiviertelwellenlängenabschnitten
für kleine Abweichungen von der gegebenen Frequenz die genaue funktionell Änderung entfaltet, welche sich von
dem Ausdruck der Übertragungsleitung nur durch numerische Konstanten von der Größenordnung
Plins unterscheidet.
Durch Benutzung symmetrischer elektrischer T- oder π-Netzwerke oder deren Kombinationen
von richtiger äquivalenter Wellenlänge an Stelle der entsprechenden Wellenleiterlängen in den
Wellenleiter-Doppelkompensatören nach Fig. 11 und
15 bis 18 kann eine große Anzahl von Doppelkompensatoren
mit konzentrierten Konstanten abgeleitet werden. Diese Zahl läßt sich noch durch
jo Anwendung der Regel steigern, daß die Darstellung einer halben Wellenlänge mit konzentrierten Konstanten
jedem von zwei beliebigen Bögen zugefügt werden kann. Zur Veranschaulichung werden die
Schaltbilder von sechs solcher Doppelkompensato-
!5 ren mit konzentrierten Konstanten, die von Fig. 11
und 15 bis 18 abgeleitet sind, in Fig. 40 bis 44 gezeigt.
Anwendungen von Doppelkompensatoren
to Wie bereits gesagt, sind die Doppelkompensatoren
nach der Erfindung in erster Linie von Wert für Doppelnachrichtensysteme, denn sie ermöglichen
eine gleichzeitige Übertragung von Nachrichten in zwei Richtungen bei derselben Frequenz. Um zwi-
■5 sehen zwei Stationen A und B eine Nachrichtenübermittlung
einzurichten, können entweder (a.) Übertragungsleitungen oder (b) ein Funkweg benutzt
werden, um die Stationen zu verbinden. In beiden Fällen kann der Doppelkompensator mit
ο großem Vorteil benutzt werden. In Fig. 45 ist ein
schematisches Schaltbild gezeigt für den Fall einer Übertragungsleitung. Hier ermöglicht die Verwendung
eines Doppelkompensators von irgendeiner der oben beschriebenen Typen (schematisch in
Fig. 45 und in den folgenden Figuren gezeigt) bei Anordnung des Empfängers in einem mit Bezug
auf den Sender kompensierten Arm gleichzeitig Sendung und Empfang an jeder Station mit nur
einer Leitung zwischen A und B. Bei jeder Sendung besteht ein Verlust von 3 Dezibel infolge der
Verlustleistung in der Blindbelastung, und bei dem Empfang besteht ein Verlust von 3 Dezibel in dem
Sender. Der Gesamtverlust von 6 Dezibel wird in einigen Fällen keine Bedeutung haben im Vergleich
zu dem wirtschaftlichen Vorteil, daß nur die halbe Länge Übertragungsleitung nötig ist; in anderen
Fällen kann die Einfachleitung selbst so verbessert werden, daß sie die 6 Dezibel Verlust mit einer
Wirtschaftlichkeit bezüglich Raumbedarf und Kosten oder beiden ausgleicht.
In Fig. 46 ist ein schematisches Schaubild für den Fall einer Funknachrichtenübertragung über
einen Luftweg gegeben. Das Vorhandensein eines Doppelkompensators in beiden Stationen A und B
ermöglicht die Anordnung eines Einfach-Antennen- oder Strahlungssystems, welches gleichzeitig für
Empfang und Sendung benutzt werden kann. Wie im Falle der Fig. 45 besteht ein Gesamtverlust von
6 Dezibel bei Nachrichtenübermittlung in beiden Richtungen. Bei Richtantennenanlagen ist jedoch
der für den Strahler verfügbare Platz oft begrenzt. Die Anwendung eines Doppelkompensators gestattet
den ganzen Raum für Sendung und Empfang zu benutzen, wodurch ein Gewinn von 3 Dezibel für
jeden Vorgang erreicht wird. Die Leistungspegel für die Anordnung nach Fig. 46 mit einem »doppeltgroßen« Strahlungssystem sind daher dieselben wie
für ein System mit zwei getrennten Antennen einfacher Größe für Empfang und Sendung.
In seiner einfachsten Form besteht ein Gegenstands-Ortungssystem aus einem Sender, welcher
eine Richtantenne betreibt, wobei Kurz- oder Ultrakurzwellen ausgesandt werden, und aus einem
Empfänger, der mit einer nahen Richtantenne verbunden ist und durch welchen die von einem Objekt
reflektierten Wellen empfangen werden. Fig. 47 zeigt schematisch, wie ein Doppelkompensator nach
der Erfindung für eine Gegenstandsortung mit einem Einfachstrahler benutzt werden kann. Der
Gesamtverlust von 6 Dezibel kann durch Verdopplung der »Größe« des Strahlers (im Falle eines
Hornes durch Verdopplung der Öffnungsgröße) genau ausgeglichen werden. Ein solcher Strahler
doppelter Größe besitzt jedoch eine beträchtlich größere »Winkelrichtwirkung« als ein Strahler einfächer
Größe; und solch ein vergrößertes Winkelauflösungsvermögen ist oft sehr erwünscht. Die Anordnung
nach Fig. 47 kann sich hiernach für viele Zwecke der Gegenstandsortung als besonders
leistungsfähig erweisen.
Es könnte scheinen, als ob der Gesamtverlust von 6 Dezibel beim Duplexbetrieb nicht vermeidbar
ist, solange passive Übertragungselemente benutzt werden. Es kann aber vorweg gesagt werden,
daß für einige Fälle der Duplexübertragung die Schaltungselemente auf scharfe Impulse eingestellt
sind, wobei sich der Sender zwischen den Impulsen in einem Ruhezustand befindet. Bei dieser Sachlage
empfiehlt sich die Verwendung von aktiven Schaltungselementen, wodurch andere Anordnungen geschaffen
werden können, welche den den gegenwärtigen Doppelkompensatoren anhaftenden Verlust
von 6 Dezibel ausschalten. Es sei aber bemerkt, daß der Doppelkompensator mit aktiven Elementen
in den Sender- und Blindarmen einen Gesamtverlust von nur ungefähr 3 Dezibel zeigen würde.
In Verbindung mit Problemen der Gegenstandsortung erhebt sich die Frage, was für eine Polarisation
für Sendung und Empfang benutzt werden soll. Linear polarisierte Wellen sind am einfachsten
anzuwenden, aber es können Fälle auftreten, in denen der Polarisationswinkel sehr ungünstig gewählt
ist mit Bezug auf einige Gegenstände in bestimmten Positionen, wodurch die reflektierte Energie
zu klein ist, um aufgenommen zu werden. Es ist ίο jedoch klar, daß die Benutzung von kreispolarisierten
Wellen jede solche Schwierigkeit behebt.
Für den Fall einer Anwendung der Kreispolarisation ist es wichtig zu wissen, ob ein Wellenleiterdoppelkompensator
leicht erhältlich ist. Es sei daran erinnert, daß die Abzweigung in der elektrischen
Ebene einem Reihenanschluß und in der magnetischen Ebene einem Parallelanschluß gleicht.
Wenn daher die Schaltung nach Fig. ii mit kreisförmigem
Wellenleiter für den Ring und für alle Abzweigarme
ausgeführt wird, entsteht ein Kompensator für linear polarisierte Wellen mit elektrischer
Feldstärke in der Papierebene und für Linearpolarisation rechtwinklig zu der Papierebene. Da
sich die Schaltung für beide Polarisationen richtig verhält, stellt sie einen Doppelkompensator für
kreisförmige oder elliptische Polarisation dar; es muß jedoch darauf geachtet werden, daß die richtigen
Impedanzen getrennt für die zwei senkrechten Komponenten vorgesehen sind. Das dürfte nicht
schwierig sein, besonders wenn die zwei Komponenten getrennt empfangen werden, um ein Polarisations-Mehrfachempfangssystem
zu bilden. Sogar wenn alle Impedanzen gleich Z0 bleiben, würde doch
der auf Grund der Impedanz-Fehlanpassung auftretende Verlust nicht über 1 Dezibel hinausgehen.
Aus der gewöhnlichen Telefonpraxis ist bekannt, daß durch den Gebrauch von Vorrichtungen, welche
in einer ähnlichen Weise arbeiten wie eine Sprechspule, die Konstruktion eines Zwei-Wege-Verstärkers
eine klare Angelegenheit ist. Zwei Doppelkompensatoren nach der Erfindung können daher
in Verbindung mit zwei Verstärkern benutzt werden, um einen Doppelverstärker zu bilden. Fig. 48.
zeigt schematisch einen solchen Verstärker für Wellenleiter unter Benutzung von Wellenleiterverstärkern
mit Geschwindigkeitsvariation. Es ist charakteristisch für diese Verstärker, daß die
Rückkopplung zwischen dem Endausgangsspalt und dem vorhergehenden Spalt sehr klein ist. Daraus
folgt, daß die Rückkopplung dieses Verstärkers sehr gering ist.
Fig. 49 zeigt einen Weg, wie drei beliebige Doppelkompensatoren nach der Erfindung, wie sie
oben beschrieben und in der Figur schematisch gezeigt sind, direkt verbunden werden können, um
einen »Mehrfach-Doppelkompensator« zu bilden. Ein solcher würde in dem Fall von großem Nutzen
sein, wo gleichzeitig von einer Station 0 zu vier Stationen A, B1 C, D gesendet und gleichzeitig an
der Station 0 von Station A oder B und C oder D empfangen werden soll. Noch mehr Doppelkompensatoren
können direkt in einer ähnlichen Weise verbunden werden, um eine größere Anzahl von Stationen
zu verketten; z. B. können sieben Kompensatoren für eine Zentralstation und acht Unter-Stationen
benutzt werden. In einer solchen Anwendung besteht kein Verlust bei der Sendung und
nicht mehr als 3 Dezibel Verlust beim Empfang; die Benutzung von Strahlern oder Leitungen doppelter
Größe führt daher zu einem Gewinn von 3 Dezibel für solche Anordnungen.
Im allgemeinen kann festgestellt werden, daß die Doppelkompensatoren nach der Erfindung vorteilhaft
in den meisten Fällen angewendet werden können, wo Signale gleicher Frequenz, welche in
entgegengesetzter Richtung auf derselben Leitung oder auf demselben Luftweg übertragen werden,
getrennt werden sollen. Der mit solchen Methoden der Doppelnachrichtenübermittlung verbundene Gesamtverlust
von 6 Dezibel muß übernommen und ertragen werden, obwohl dieser Verlust, wie oben
erwähnt wurde, oft durch irgendwelche Änderungen in der Anlage reduziert oder zum Verschwinden
gebracht werden kann.
Es sei bemerkt, daß in der obigen Beschreibung der Doppelkompensatoren nach der Erfindung eine
gleiche Energieaufteilung für die beiden betriebenen Belastungen unterstellt worden ist. Wenn die
Anordnungen entsprechend den obigen Erläuterungen konstruiert werden, ist eine gleichmäßige
Energieaufteilung notwendig, um eine Kompensation zu sichern. Mit geeigneten Modifikationen
kann man jedoch eine Kompensation auch ohne gleichmäßige Energieaufteilung erhalten. Wenn
Fälle auftreten, deren Erfordernisse am besten mit einem Kompensator mit ungleicher Energieaufteilung
befriedigt werden können, müssen die bereits beschriebenen Doppelkompensatoren durch Reaktanzbestimmung
innerhalb des Ringes geändert werden oder durch die Benutzung eines Ringes,
der aus zwei oder mehr in geeigneter Weise gekoppelten Ubertragungsleitungsbögen zusammengesetzt
ist, die in ihrer Art möglichst voneinander abweichen und unterschiedlichen Wellenwiderstand
aufweisen. 10:
Im allgemeinen Fall kann dann eine Belastung p Prozent der ausgesandten Energie aufnehmen, während
die andere Belastung (100—p) Prozent empfängt. Bei passiven Schaltungselementen erfordert
die Reziprozität, daß, wenn der Sender (Signal- u< generator) an Stelle der ersten Belastung angeschlossen
ist, p Prozent von dessen ausgesandter Energie an eine geeignete, an dem ursprünglichen
Sendepunkt gelegenen Belastung geliefert werden muß. Da das Produkt p (loo—p) für ^=50 Prozent
ein Maximum ist, ist ersichtlich, daß der Fall gleichmäßiger Energieverteilung den höchsten
Doppelwirkungsgrad besitzt. Im Hinblick auf diese Wirkungsgradbetrachtung und im Hinblick auf die
Tatsache, daß eine ungleiche Energieverteilung beträchtliche zusätzliche Verwicklungen in der Konstruktion
und Wirkungsweise der Anordnung zur Folge haben würde, wird der Fall gleicher Energieaufteilung
normalerweise vorgezogen und wurde demgemäß für die obigen Erläuterungen allein in
Betracht gezogen.
Für den Fachmann wird es über die erläuterten und beschriebenen Änderungen hinaus noch viele
weitere Änderungsmöglichkeiten bezüglich Ausbildung und Anwendung der Anordnungen geben,
ohne daß dadurch aber von dem Wesen der Erfindung abgewichen und der Umfang der Erfindung
überschritten wird.
PATENTANSPRÜCHE:
i. Kopplungsanordnung für die Ankopplung von vier Übertragungskreisen A, B, C und D
eines Wellenübertragungsnetzwerkes als Zweige an eine geschlossene Übertragungsschleife, deren
elektrische Länge ein ungerades Vielfaches einer Halbwellenlänge bei der Betriebsfrequenz
beträgt, derart, daß die Wellenübertragung zwischen jedem Kreis eines ersten, die Kreise A
und C umfassenden Paares und jedem Kreis eines zweiten, die Kreise B und D umfassenden
Paares stattfinden kann, daß aber die Wellenübertragung zwischen den Kreisen A und C
bzw. B und D des gleichen Paares weitgehend verhindert ist, dadurch gekennzeichnet, daß unter
Anwendung entweder eines Parallel- oder eines Reihenanschlusses für jeden Zweig wenigstens
einer der Zweige mittels Reihenanschluß an die geschlossene Schleife angeschlossen ist, daß der
längs der Schleife bestehende elektrische Abstand zwischen zwei je am nächsten nebeneinander
angeschlossenen Zweigkreisen angenähert Null oder ein ganzes Vielfaches (o, i, 2, 3, 4)
der Viertelwellenlänge bei Betriebsfrequenz beträgt und der Abstand längs der Schleife zwischen
den beiden Kreisen jedes Paares angenähert mit Null oder einem geraden Vielfachen
(0, 2, 4, 6 . . .) der Viertelwellenlänge bei Betriebsfrequenz bemessen ist, wenn die Anschlüsse
an die Schleife gleicher Art, d. h. beide Reihen- oder Parallelanschlüsse sind, daß der
längs der Schleife bestehende Abstand der Zweige eines Paares bei Anwendung eines
Reihenanschlusses für den einen Zweig und eines Parallelanschlusses für den anderen Zweig
angenähert ein ungerades Vielfaches einer Viertelwellenlänge beträgt, und daß höchstens
drei der vier Zweige an einem gegebenen Punkt der Schleife angeschlossen sind.
2. Kopplungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsschleife auf ihrer ganzen Länge gleichen Wellenwiderstand
besitzt und daß jeder Kreis des einen Paares an seiner Schleifenanschlußstelle eine Impedanz gleich dem Wellenwiderstand
des Schleifenkreises aufweist, während die Impedanz der beiden Kreise des anderen Paares
an ihren Schleifenanschlußstellen so bemessen ist, daß die Summe ihrer Impedanzen, durch
den Schleifenkreis über jeden der erstgenannten Kreise gesehen, ebenfalls gleich dem Wellenwiderstand
des Schleifenkreises ist.
3. Kopplungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleifenkreis aus einer koaxialen Leitung besteht.
4. Kopplungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer
der an die Schleife angeschlossenen Zweigkreise als koaxiale Leitung ausgebildet ist, deren innerer
und äußerer Leiter zwecks Bildung eines Parallelanschlusses mit den entsprechenden
Leitern der Schleife verbunden sind.
5. Kopplungsanordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der an die Schleife angeschlossenen Zweigkreise aus einer abgeschirmten Zweidrahtleitung
besteht, welche in Reihe mit dem inneren Leiter der Schleife angeschlossen ist.
6. Kopplungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleifenkreis aus einer abgeschirmten Zweidrahtleitung besteht.
7· Kopplungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der an den
Schleifenkreis angeschlossenen Kreise als abgeschirmte Zweidrahtleitung ausgebildet ist.
8. Kopplungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleifenkreis aus einem ringförmigen Wellenleiter für polarisierte elektromagnetische Wellen
besteht, deren elektrischer Vektor parallel zur Schleifenebene verläuft.
9. Kopplungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer
der an die Schleife angeschlossenen Kreise aus einem Wellenleiter besteht, der im wesentlichen
radial zu der ringförmigen Wellenleiterschleife verläuft und dessen elektrische Ebene zwecks
Bildung eines Reihenanschlusses zu der elektrischen Ebene der Schleife parallel ist.
10. Kopplungsanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der an die Schleife angeschlossenen Kreise aus einer koaxialen Leitung besteht, deren innerer
Leiter zwecks Bildung eines Parallelanschlusses in das Innere des ringförmigen Wellenleiters führt.
11. Kopplungsanordnung nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifenkreis aus zwei oder mehr in Reihe
liegenden Netzwerken mit konzentrierten Kreiskonstanten besteht, deren jedes im wesentlichen
einer Übertragungsleitung von einer Viertelwellenlänge bei der vorbestimmten Betriebsfrequenz äquivalent ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 540 615;
USA.-Patentschriften Nr. 1 944 283, 2 134 278, 147809, 2244756;
Proc. of the I.R.E., 1941, S. 115 bis 120.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
© 409 765/5 12.
Claims (1)
- Ergänzungsblatt zur Patentschrift Nr. 977 019Kl. 21a* Gr. 74AUSGEGEBEN AM 25. MÄRZ 1965Das Patent 977 019ist durch rechtskräftigen Beschluß des Deutschen Patentamts
vom 31. Dezember 1964 beschränkt worden.a) Die bisherige Bescheibung Seite ι bis Seite 2, Zeile 28, ist wie folgt geändert worden:Die Erfindung bezieht sich auf eine Kopplungsanordnung für die Ankopplung von vier Übertragungskreisen A, B, C, D eines Wellenübertragungsnetzwerks. Es ist bekannt, vier Übertragungskreise als Zweige an eine geschlossene Übertragungsschleife anzukoppeln, deren feste elektrische Länge ein ungerades Vielfaches einer Halbwellenlänge bei der Betriebsfrequenz beträgt, und zwar derart, daß die Wellenübertragung dauernd zwischen jedem einzelnen Kreis A oder C eines ersten, die Kreise A und C umfassenden Paares und beiden Kreisen B und D eines zweiten, die Kreise B und D umfassenden Paares und gleichermaßen zwischen beiden Kreisen A und C des ersten Paares und einem einzelnen Kreis B oder D des zweiten Paares stattfinden kann, daß aber die Wellenübertragung zwischen den Kreisen A und C bzw. B und D des gleichen Paares weitgehend immer verhindert ist.Bei der bekannten Kopplungsanordnung sind sämtliche Anschlüsse als Parallelanschlüsse ausgeführt. Die Abstände zwischen zwei Zweigkreisen verschiedener Paare beträgt ein Viertel der Wellenlänge bei der Betriebsfrequenz oder ein ungerades Vielfaches der Viertelwellenlänge, während der Abstand längs der Schleife zwischen den beiden Kreisen jedes Paares ein gerades Vielfaches der Viertelwellenlänge ist. Durch die Verwendung von Parallelanschlüssen für alle Zweigkreise ergeben sich gewisse Einschränkungen in der Anwendung; insbesondere läßt sich die bekannte Anordnung als Wellenleiter-Doppelkompensator nur in der Weise verwenden, daß in einer Seite der Schleife eine Umwandlung oder Leitervertauschung vorgenommen wird, um an dem gegenüberliegenden Anschluß eine Löschung der in den beiden Schleifenseiten sich fortpflanzenden Wellenenergie zu verwirklichen.Die Erfindung will eine Kopplungsanordnung der angegebenen Art vervollkommnen und insbesondere bei der Verwirklichung einer Doppelkompensation die Abhängigkeit von Umwandlungs- oder Vertauschungsmaßnahmen vermeiden.Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß unter Anwendung entweder eines Parallel- oder eines Reihenanschlusses für jeden Zweig wenigstens einer der Zweige mittels Reihenanschluß an die geschlossene Schleife angeschlossen ist, daß der längs der Schleife bestehende feste elektrische Abstand zwischen zwei Zweigkreisen {AB, BC, CD, DA) verschiedener Paare zu deren wechselseitiger Ankopplung bei Vorliegen von verschiedenartigen Anschlüssen bei den betrachteten Kreisen mit angenähert Null oder einem geradzahligen Vielfachen der \^iertelwellenlänge bemessen ist, dagegen bei Vorliegen von gleichartigen Anschlüssen angenähert mit einem ungeradzahligen Vielfachen der Viertelwellenlänge, wobei die letztere Bemessungsregel für Parallelanschlüsse bekannt ist, daß der längs der Schleife bestehende Abstand zwischen zwei Zweigkreisen desselben Paares (AC oder BD) zu deren wechselseitiger Entkopplung bei Vorliegen von verschiedenartigen Anschlüssen der betrachteten Kreise mit angenähert einem ungeradzahligen Vielfachen der Viertelwellenlänge bemessen ist, dagegen bei Vorliegen von gleichartigen Anschlüssen mit angenähert Null oder einem für Parallelanschlüsse an sich bekannten geradzahligen Vielfachen der Viertelwellenlänge, und daß höchstens drei der vier Zweige an demselben Punkt der Schleife angeschlossen sind.b) Der Patentanspruch 1 ist wie folgt geändert worden:Kopplungsanordnung für die Ankopplung von vier Übertragungskreisen A, B, C und D eines Wellenübertragungsnetzwerks als Zweige an eine geschlossene Übertragungsschleife, deren feste elektrische Länge ein ungerades Vielfaches einer Halbwellenlänge bei der Betriebsfrequenz beträgt, derart, daß die Wellenübertragung dauernd zwischen jedem einzelnen Kreis A oder C eines ersten, die Kreise A und C umfassenden Paares und beiden Kreisen B und D eines zweiten, die Kreise B und D umfassenden Paares und gleichermaßen zwischen beiden Kreisen A und C des ersten Paares und einem einzelnen Kreis B oder D des zweiten Paares stattfindenkann^ daß [aber die Wellenübertragung zwischen den Kreisen A und C bzw. B und D des gleichen Paares weitgehend immer verhindert ist, dadurch gekennzeichnet, daß unter Anwendung entweder eines Parallel- oder eines Reihenanschlusses für jeden Zweig wenigstens einer der Zweige mittels Reihenanschluß an die geschlossene Schleife angeschlossen ist, daß der längs der Schleife bestehende feste elektrische Abstand zwischen zwei Zweigkreisen (AB, BC, CD, DA) verschiedener Paare zu deren wechselseitiger Ankopplung bei Vorliegen von verschiedenartigen Anschlüssen bJei den betrachteten Kreisen mit angenähert Null oder einem geradzahligen Vielfachen der Viertelwellenlänge bemessen ist, dagegen bei Vorliegen von gleichartigen Anschlüssen angenähert mit einem ungeradzahligen Vielfachen der Viertelwellenlänge, wobei die letztere Bemessungsregel für Parallelanschlüsse bekannt ist, daß der längs1 der Schleife bestehende Abstand zwischen zwei Zweigkreisen desselben Paares (AC oder 5D) zu deren wechselseitiger Entkopplung bei Vorliegen von verschiedenartigen Anschlüssen der betrachteten Kreise mit angenähert einem ungeradzahligen Vielfachen der Viertel wellenlänge bemessen ist, dagegen bei Vorliegen von gleichartigen Anschlüssen mit angenähert Null oder einem für Päräilelansehlüsse an sich bekannten geradzahligen Vielfachen der Viertelwellenlänge, und daß höchstens drei der vier Zweige an demselben Punkt der Schleife angeschlossen sind.
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CH271529A (fr) | 1950-10-31 |
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