DE973643C - Verfahren zur Herstellung von leitenden oder halbleitenden Belaegen auf keramischen Isolierkoerpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von leitenden oder halbleitenden Belaegen auf keramischen IsolierkoerpernInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 2. JUNI 1960
Si 2420 VIII dj2i c
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von leitenden oder halbleitenden Belägen
auf keramischen Isolierkörpern.
Es ist bekannt, sogenannte leitende oder halbleitende Beläge auf keramischen Körpern für elektrische
Zwecke zu verwenden. So sind beispielsweise Hochspannungsisolatoren und Induktoren gewöhnlich
mit solchen Belägen versehen zu dem Zweck, Spannungen zu verteilen, die sich im Gebrauch in der Nähe
der Hochspannungsleiter einstellen, d. h. Spannungen, die bei Abwesenheit solcher Verteilungsmittel unerwünschte
Koronaentladungen zur Folge haben und infolgedessen den Radiobetrieb stören. Es sind auch
Widerstände bekannt, welche aus einem nichtleitenden keramischen Element bestehen, das mit einem leitenden
oder halbleitenden Belag versehen ist und mit Kontakten zur Anbringung von Leitungsdrähten
od. dgl. an ihnen. Derartige leitende oder halbleitende Beläge bestehen gewöhnlich aus einer Schicht eines
Oxyds oder von Oxyden, welche leitende oder halbleitende Eigenschaften besitzen, und sie können einen
Glasurbelag haben, oder diese Oxyde können andererseits dem Glasurbelag einverleibt sein.
Bekannte halbleitende Glasuren sind nicht immer ganz befriedigend, insbesondere für solche Anwendüngen,
bei denen es notwendig ist, die Leitfähigkeit
OM 522/17
innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen einzustellen. Es hat sich in vielen Fällen als unmöglich herausgestellt,
die Leitfähigkeit befriedigend zu regeln, während es sich in anderen Fällen gezeigt hat, daß sich die
Leitfähigkeit im Gebrauch unter gewissen Bedingungen verringert. In anderen Fällen kann die halbleitende
Glasur etwas aufgerauht sein, dabei ist es besonders schwierig, diesen elektrischen Isolierkörper reinzuhalten.
Es ist weiterhin notwendig, den Ausdehnungskoeffizienten einer keramischen Glasur zu regeln,
um das Entstehen von mechanischen Spannungen in dem Körper während des Brennens zu vermeiden, da
nämlich ungünstige Spannungen auf der Oberfläche eines keramischen Teiles (z. B. in der Glasur) besonders
schlechte Wirkungen auf die mechanische Festigkeit des Stückes haben kann. Die Einverleibung von halbleitenden Materialien zum Zwecke, den erwünschten
Widerstand zu erreichen, kann den Ausdehnungskoeffizienten ändern, und es ist oft schwierig, diese
Wirkung hinsichtlich des Ausdehnungskoeffizienten auszugleichen, ohne gleichzeitig den Widerstand zu
ändern.
Es ist auch bekannt, daß Titandioxyd beim Brennen unter reduzierenden Bedingungen, wie beispielsweise
beim Brennen von Hartporzellan, oder in Gegenwart gewisser anderer Oxyde dazu neigt, während der
Brennbehandlung in eine leitende oder halbleitende Form überzugehen, welche als »blaues« Titanoxyd bezeichnet
wird. Doch erfolgt gewöhnlich nach dem Brennen während des Abkühlens je nach den dabei
herrschenden Bedingungen wieder eine teilweise oder völlige Zurückbildung der nichtleitenden Form. So
bewirken beispielsweise oxydierende Bedingungen während des Abkühlens eine im wesentlichen vollkommene
Zurückverwandlung in die nichtleitende Form.
Aus der britischen Patentschrift 564 669 ist ein Porzellan- oder keramischer Isolator mit einem halbleitenden Belag bekannt, der aus 1 bis 40 Gewichtsprozent
Titandioxyd und 60 bis 99 % Eisenoxyd sowie gegebenenfalls bis zu 2 °/0 eines tonartigen Stoffes, wie
Bentonit, besteht und mit der üblichen Silikatglasur überzogen ist. Dabei hat die Glasur nur die Aufgabe,
die mechanische Festigkeit zu verbessern, gegen atmosphärische Einflüsse zu schützen und das Ansetzen
von Staub und Schmutz zu vermindern, während das den Belag überwiegend bildende Eisenoxyd den Stoff
mit bemerkenswert leitenden Eigenschaften bildet.
Bei einem Verfahren zur Herstellung von solchen leitenden oder halbleitenden Belägen unter Verwendung
von leitenden oder halbleitenden Oxyden und einer darauf aufgebrachten Glasur auf keramischen
Isolierkörpern für elektrische Zwecke wird nun gemäß der Erfindung der keramische Grundkörper mit einem
Titandioxydbelag versehen, auf diesen eine Rohglasur aufgebracht und anschließend unter reduzierenden Bedingungen
bei einer Temperatur gebrannt, die oberhalb der Temperatur liegt, bei der das Titandioxyd in
seine leitende oder halbleitende Form übergeht und bei der die Glasur durch Schmelzen einen für die bei
der Abkühlung verwendete oxydierende Atmosphäre undurchlässigen Überzug bildet. Dabei wird Eisenoxyd
als schädlicher Bestandteil angesehen; demgemäß werden die einzelnen Mischungsbestandteile für
die Masse so ausgewählt, daß ein möglichst geringer Eisenoxydgehalt in dem Endprodukt enthalten ist.
Statt dessen werden der Masse Flußmittel zugesetzt. Sie ist derart zusammengesetzt, daß sie bei einer Temperatur
oberhalb derjenigen, bei der Titandioxyd in seine leitende oder nichtleitende Form übergeht, in
einen im wesentlichen undurchlässigen Zustand gebracht wird. Das Brennen dieser mit einem einzigen
Belag versehenen Isolierkörper erfolgt unter derartigen Bedingungen, daß das Titandioxyd seine halbleitende
Form annimmt und dabei im wesentlichen gegen Re-Oxydation in seine nichtleitende Form geschützt wird,
und zwar durch den undurchdringbaren Belag, von dem es einen Teil bildet. Die Auswahl einer Glasur,
welche in einem unreifen oder durchlässigen Zustand bei der Blauungstemperatur des Titandioxyds verbleibt,
erleichtert das Eindringen von reduzierenden Gasen, welche während des Brennens zur Erzeugung
der Blauung des Titandioxyds in dem Ofen zugegen sind. Der nachfolgende Übergang der Glasur in ihre
undurchlässige Form schützt das darunterliegende oder in sie eingebettete Titanoxyd gegen nachfolgende
Oxydationen, die sonst eine Zurückführung des Titandioxyds in seine nichtleitende Form zur Folge haben
würden.
Wenn auch die Verwendung von einigen Metalloxyden neben Titandioxyd zur Beeinflussung der Leitfähigkeit
solcher Massen bekannt ist, so stellt der Zusatz der nachstehend genannten Oxyde — eine
Maßnahme, für welche an sich kein selbständiger Schutz beansprucht wird — doch eine wesentliche und
vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. So kann der Zusatz gewisser Oxyde,
beispielsweise solcher von Beryllium, Chrom, Kupfer, Kobalt, Nickel, Mangan, Molybdän, Wolfram und
Vanadium und von gewissen anderen Stoffen, wie z. B. Magnesiumthorat und -zirkonat, die dem Titandioxyd
innewohnende Eigenschaft fördern oder hemmen, in seine leitende Form überzugehen, wenn die herrchenden
Bedingungen, die Entstehung eines unerwünschten Grades der Leitfähigkeit, und zwar entweder
zu groß oder zu gering bewirken wurden. Die Zugabe derartiger Oxyde kann daher innerhalb gewisser
Grenzen die Erreichung eines gewünschten Grades der Leitfähigkeit unterstützen, der im anderen
Falle unmöglich oder unpraktisch sein würde, beispielsweise dadurch, daß Ofenbedingungen vorherrschen,
welche im hohen Maße einen unerwünschten Effekt zur Folge haben. Es scheint weiterhin, daß der
durch mindestens einige der obengenannten Oxyde irreichte Effekt von den Verhältnissen abhängt, in
denen sie zugesetzt werden, und eine wesentliche Menge von beispielsweise io°/0 des Titandioxydgehaltes
kann den gegensätzlichen Effekt zu demjenigen hervorbringen, welcher bei Zugabe von 0,5 bis
2°/0 des gleichen Stoffes eintritt. Gemäß einer Ausgestaltung
der Erfindung werden also der Masse bis zu io°/o seines Titandioxydgehaltes eines oder mehrere
der genannten Oxyde oder der genannten Stoffe hin-,ugefügt, um die Leitfähigkeit zu regeln und bzw. oder
unerwünschten atmosphärischen Bedingungen in dem Ofen entgegenzuwirken.
Die Leitfähigkeit der Belagmasse kann auch dadurch beträchtlich beeinflußt werden, daß der
Titandioxydmasse andere Stoffe einverleibt werden. So können gemäß einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung Verdünnungsmittel, wie Ton, Magnesiumoxyd, Aluminiumoxyd, Ceroxyd, Siliciumoxyd oder
die Oxyde der alkalischen Erden in Mengen bis zu 20 Teilen des Verdünnungsmittels auf einen Teil
Titandioxyd zugefügt werden. Durch Veränderung
ίο des Verhältnisses von Titandioxyd zum Verdünnungsmittel
kann die Leitfähigkeit des Belages innerhalb einer sehr weiten Grenze geregelt werden. Das Verdünnungsmittel
wird gewöhnlich derart ausgewählt, daß ein Wärmeausdehnungskoeffizient entsteht, der
ähnliph demjenigen des keramischen Grundmaterials ist. Wenn das Grundmaterial aus Porzellan besteht
und das gleiche Porzellan als Verdünnungsmittel verwendet wird, besitzt die gebrannte Titandioxyd-Porzellanschicht
einen höheren Ausdehnungskoeffizienten als das gebrannte Grundmaterial. Der Ausdehnungskoeffizient
kann dadurch verringert werden, daß die Zusammensetzung des als Verdünnungsmittel
verwendeten Porzellans abgeändert wird. Ein Verfahren gemäß einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung besteht darin, Steatit hinzuzufügen, und eine Porzellan-Steatit-Mischung mit einem Mischungsverhältnis
von 93:7 hat sich als brauchbar herausgestellt. Zirkonporzellane (Porzellane, in denen das
Siliciumoxyd teilweise durch Zirkonoxyd ersetzt ist) oder Porzellane, die Ceroxyd enthalten, besitzen
ebenfalls niedrige Expansionskoeffizienten.
Die Tabelle I zeigt beispielsweise die Wirkung der Änderung des Verhältnisses von Titandioxyd zum
Verdünnungsmittel in einer Belagmischung, welche keine anderen Bestandteile enthält und wobei das
Verdünnungsmittel, welches eine Porzellan-Steatit-Mischung von 93:7 enthält, folgende allgemeine
Zusammensetzung besitzt:
Ton 35%
Siliciumoxyd 36%
Feldspat 23%
Seifenstein 6 %
Die Probestücke bestanden aus Porzellanstangen von ι cm Durchmesser, welche vor dem Brennen
10 Sekunden lang in die Titandioxyd enthaltende Masse getaucht wurden und dann trocknen gelassen
wurden, bevor sie in eine übliche durchsichtige Glasurmasse 1 Sekunde lang getaucht wurden. Diese
Porzellanstangen wurden dann zusammen mit einer Kapsel in einem Tunnelofen gebrannt. Kontrollstücke,
welche nur mit der Transparentglasur versehen waren, wurden in der gleichen Kapsel gebrannt. Es zeigte
sich, daß die Kontrollstücke nach dem Brennen weiß und nichtleitend waren, während die Probestücke mit
dem halbleitenden Belag eine blaugraue Farbe angenommen hatten und die in der Tabelle I angegebenen
Leitfähigkeiten besaßen. Die Leitfähigkeit wurde unter einer Spannung von 4000 Volt gemessen,
welche auf eine Länge von 7,6 cm jeder Stange angelegt wurde, und die Stangen wurden dann zerbrochen,
um ihre mechanische Festigkeit zu bestimmen. Die mittlere Festigkeit betrug 843,7 kg
pro cm2, und es bestand kein wesentlicher Unterschied zwischen den Stücken, welche den halbleitenden
Belag besaßen, und den Kontrollstücken.
TiO2 | Verdünnungsmittel | Oberflächen widerstand |
Vo | Vo | 0hm |
40 | 60 | 2 · IO5 |
36 | 64 | I · IO6 |
32 | 68 | 2 · IOe |
28 | 72 | 5-IO6 |
24 | 76 | I · IO7 |
19 | 81 | 5-IO7 |
13 | 87 | I-IO9 |
5 | 95 | I · IO10 |
Die Änderung der Leitfähigkeit der Belagmischungen gemäß Tabelle I ist graphisch in Fig. 1 wiedergegeben,
wobei der Titandioxydgehalt gegenüber dem Logarithmus des Oberflächenwiderstandes aufgetragen ist.
Im Gegensatz zu dem graduellen Effekt bei der Zugabe eines Verdünnungsmittels zwecks Änderung
des Oberflächenwiderstandes, wie er aus Tabelle I und Fig. ι hervorgeht, hat die Zugabe gewisser
anderer Oxyde eine mehr ausgesprochene Wirkung auf den Widerstand. Dies ergibt sich aus den Werten
der Tabelle II, welche die Wirkung bei der Zugabe verschiedener Mengen von Chrom- und Wolframoxyden
zu einer Grundbelagzusammensetzung wiedergibt, welche aus einem Grundstoff von 24°/,, Titandioxyd
und 76 % eines Porzellan-Steatit-Verdünnungsmittels in einem Verhältnis von 93:7 wiedergibt.
Die Grundlage dieser Belagmischung war, obwohl sie im Grunde genommen die gleiche war wie diejenige,
auf der die Werte der Tabelle I beruhen, in der Tat eine verschiedene Mischung, und das Brennen
erfolgte auch eine verschiedene Zeit lang, und hieraus ergeben sich die Änderungen hinsichtlich des Widerstandes
zwischen Zeile 5 der Tabelle I und Zeile 1 der Tabelle II. Die Wirkungen der verschiedenen
Zugaben ergeben sich aus der Tabelle II, und sie sind graphisch in der Fig. 2 wiedergegeben, welche
auch eine Kurve enthält, welche die verhältnismäßig geringe Wirkung erkennen läßt, die dadurch entsteht,
daß verschiedene Mengen von Verdünnungsmitteln an Stelle von Wolfram- und Chromoxyden zugegeben
werden.
Tabelle II | Grund- | Zugesetzte Oxyde | als °/o von | Oberflächenwider- 115 | 120 | 6 | 12 | IO |
ZU- | als °/o der | TiO2 | stand (Megohm) | 40 | 25 | |||
sammen- | Grund | WO3 I Cr2O3 | 60 | 40 | ||||
setzung | zusammen | Grundzusammen | 80 | 15 125 | ||||
°/o | setzung | O | setzung | 170 | 0,5 | |||
I | ||||||||
100 | O | |||||||
99»76 | 0,24 | 3 | ||||||
99.52 | 0,48 | 5 | ||||||
99.28 | 0,72 | IO | ||||||
98,8 | 1.2 | |||||||
97.7 | 2,3 | |||||||
Wenn in der obigen Beschreibung von einer Regelung der Leitfähigkeit durch den Erfindungsgegenstand
die Rede ist, so soll hierunter nicht verstanden werden, daß die strenge Kontrolle durch die üblichen Standardmethoden
notwendig oder leicht erreichbar ist. Für die meisten Anwendungen sind Änderungen hinsichtlich
der Leitfähigkeit in der Größenordnung von 2 bis ι zwischen dem Maximum und Minimum zulässig,
während für gewisse Anwendungen beträchtlich größere Änderungen zulässig sind. Selbst dieser Grad der
Kontrolle läßt sich jedoch sehr schwierig erreichen, da nämlich die halbleitenden Stoffe sehr empfindlich sind
gegenüber ganz geringen Veränderungen ihrer Zusammensetzung, wodurch Änderungen in der Leitfähigkeit
von 1000:1 oder sogar von 1 Million: 1 auftreten
können. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist es notwendig, die Brennbedingungen mindestens
so nahe wie möglich den üblichen Brennbedingungen bei der Herstellung von hochwertigem elekirischem
Porzellan anzugleichen, um ein befriedigendes Ausbringen an Gegenständen von zulässiger Leitfähigkeit
zu erreichen und beizubehalten. Die verhältnismäßig geringe Änderung, die schon als bestehend
erwähnt wurde, zwischen der Titandioxyd-Verdünnungsmittel-Zusammensetzung
im Verhältnis von 24:76 läßt den Grad der Beständigkeit erkennen, welcher normal erwartet werden kann, wenn die notwendige
genaue Produktionskontrolle durchgeführt wird. '
Es ist selbstverständlich möglich, daß Beläge, deren Widerstand außerhalb der zulässigen Toleranzen liegt,
in jedem besonderen Falle einer Oxydation oder Reduktionsbehandlung bei einer Temperatur unterworfen
werden können, die hoch genug ist, um die Belagglasur und bzw. oder die halbleitende Schicht
etwas gasdurchlässig zu machen. Im allgemeinen wird der Widerstand durch eine solche Behandlung in einer
reduzierenden Atmosphäre, wie beispielsweise Wasserstoff, verringert und durch Behandlung in einer oxydierenden
Atmosphäre, wie Luft, vergrößert.
Ein weiterer Vorteil der Titandioxyd enthaltenden leitenden Glasur liegt in ihrem verhältnismäßig
niedrigen Temperaturkoeffizienten. Obwohl dieser Temperaturkoeffizient ähnlich demjenigen sämtlicher
Halbleiter hoch ist im Vergleich zu den Temperaturkoeffizienten metallischer Leiter, ist er geringer als
derjenige von den meisten anderen Halbleitern. So zeigten Versuche an einer Porzellanstange, welche mit
einem Belag versehen war, der 26 °/0 Titandioxyd enthält,
daß sich der Widerstand bei einem Temperaturanstieg von 6o° C halbiert hatte, während veröffentlichte
Werte angeben, daß der Widerstand anderer Halbleiter sich schon bei einem Temperaturanstieg
von 25° C halbiert.
Ein weiterer Vorteil der aus Titandioxyd bestehenden halbleitenden Glasur besteht darin, daß der
Strom nicht direkt proportional ist zu der angelegten Spannung, sondern daß er zu ihr nach der Gleichung
= En in Beziehung steht, wobei I die Stromstärke
ist, welche bei einer angewandten Spannung E auftritt, und der Index η sich ändert von wenig mehr als
der Einheit bis zu etwa 2, jedoch gewöhnlich etwa 1,7
beträgt. Dies hat die Wirkung, daß die Stabilisierungsfähigkeit der halbleitenden Glasur auf langen Isolatoren
wächst oder auf Isolatoren, welche aus verschiedenen, in Serien angeordneten Einheiten bestehen.
In dem Falle, wo die leitende Schicht in Form eines Titandioxyd enthaltenden Belages aufgebracht wird,
der dann durch eine Glasur bedeckt wird, ergeben sich andere wesentliche Vorteile. In diesem Falle ist es
innerhalb gewisser Grenzen möglich, die Zusammensetzung des Belages entsprechend einzustellen, um
eine gewünschte Leitfähigkeit zu erhalten, ohne daß die Eigenschaften der Deckglasur beeinflußt werden.
Die Deckglasur kann in der Tat unter dem Gesichtspunkt der Glätte, des Expansionskoeffizienten, der
Farbe oder anderer Eigenschaften ausgewählt werden, wie es für die üblichen Glasuren der Fall ist, und der
einzige andere Faktor, der zu berücksichtigen ist, ist der der Reifungstemperatur. Die meisten der üblichen
Glasuren, welche in der keramischen Industrie für übliche Zwecke angewandt werden, sind in den Anfangsstufen
des Brennprozesses genügend durchlässig oder können als solche angenommen werden, d. h.
während der Zeit, in der die Ofenatmosphäre nicht oxydierend ist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann für Hochspannungsisolatoren
und für die Herstellung von Widerständen angewandt werden. In dem Falle, wo es notwendig ist, beispielsweise bei Widerständen, elektrische
Verbindungen zwischen einem Leiter und der leitenden Schicht auf der Vorrichtung herzustellen,
kann die aufgebrachte Glasur auf beliebige Weise örtlich entfernt werden, beispielsweise durch Sandblasen
oder auch durch Abschleifen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von leitenden oder halbleitenden Belägen unter Verwendung von leitenden
oder halbleitenden Oxyden und einer darauf aufgebrachten Glasur auf keramischen Isolierkörpern
für elektrische Zwecke, dadurch gekenn zeichnet, daß der keramische Grundkörper mit
einem Titandioxydbelag versehen, auf diesen eine Rohglasur aufgebracht und anschließend unter
reduzierenden Bedingungen bei einer Temperatur gebrannt wird, die oberhalb der Temperatur liegt,
bei der das Titandioxyd in seine leitende oder halbleitende Form übergeht und bei der die Glasur
durch Schmelzen einen für die bei der Abkühlung verwendete oxydierende Atmosphäre undurchlässigen
Überzug bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Titandioxydbelag ein geringer Anteil von bis zu 10 °/0 des Titandioxydgehaltes an
Wolframoxyd (WO3) zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Titandioxydbelag eine geringe Menge von bis zu 10 % des Titandioxydgehaltes an
einem oder mehreren der Oxyde von Beryllium, Kobalt, Nickel, Mangan und Molybdän zugesetzt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Titandioxydbelag
eine geringe Menge von bis zu 10%
des Titandioxydgehaltes an Magnesiumthorat oder Zirkonat zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Titandioxydbelag
ein Anteil an Verdünnungsmittel zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Titandioxydbelag bis zu 20 Teile
Verdünnungsmittel auf 1 Teil Titandioxyd zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel Ton,
Magnesiumoxyd, Aluminiumoxyd, Siliciumoxyd, Zirkonoxyd, Ceroxyd, die Oxyde der Erdalkalimetalle,
Feldspat oder Seifenstein zugesetzt werden, und zwar in Form der getrennten Stoffe oder in
Form von Porzellan oder Steatit.
8. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel eine
Mischung von 93 Teilen Porzellan auf 7 Teile Steatit zugesetzt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 564 669, 513 379;
USA.-Patentschriften Nr. 2 371 660, 2 311 918,
311 917, 1997688;
französische Patentschriften Nr. 952 247, 836 204; belgische Patentschrift Nr. 369 548.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
©009' 522/1? 5.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB973643X | 1949-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=10824406
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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