DE972423C

DE972423C - Verfahren zur Beheizung eines Vertikalkammerofens

Info

Publication number: DE972423C
Application number: DEB18245A
Authority: DE
Inventors: Karl Dipl-Chem Bleyer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-12-19
Filing date: 1951-12-19
Publication date: 1959-07-16

Description

Verfahren zur Beheizung eines Vertikalkammerofens Um die in Vertikalkammeröfen eingebauten, mit Kohle gefüllten vertikalen Entgasungskammern zu beheizen, wird das Heizgas in den in diese Öfen eingebauten Einzelgeneratoren, die im oberen Teil aus einem Koksfüllschacht und im unteren Teil aus einem Vergasungsschacht mit dem Vergasungsrost bestehen, durch Vergasung von teurem, stückigem Koks erzeugt und aus dem Vergasungsschacht unmittelbar in die Heizkanäle der Entgasungskammern unter Zuführung von Verbrennungsluft geführt und nach der Verbrennung als Abgas in die Rekuperation abgeleitet. Bei anderen Vertikalkammeröfen sind im Kopf des Generatorschachtes zwei kleine Vertikalretorten zur Aufnahme des Vergasungsbrennstoffes, wie Kohle, Braunkohle oder Torf, angeordnet, bei denen das im Generator erzeugte Heizgas aus dem Vergasungsschacht unmittelbar in die Heizkanäle der vertikalen Entgasungskammern unter Zuführung von Verbrennungsluft eingeleitet und alsdann das entstehende Abgas in die Heizkanäle der beiden im Generatorschacht angeordneten kleinen Vertikalretorten zur Vorwärmung des für den Generator bestimmten Brennstoffes geleitet wird, wobei bei diesem Verfahren die für die Herstellung des Heizgases erforderliche große Brennstoffmenge in den kleinen, nicht unmittelbar in den Vergasungsschacht einmündenden Retorten mit geringer Fläche nicht hoch erhitzt und das Destillationsgas, das am Kopf der kleinen Retorten abgezogen und zu dem Destillationsgas der Entgasungskammern zugemischt wird, nicht restlos aus der Kohle gewonnen werden kann.
Eine wirtschaftlichere Beheizung der Vertikalkammeröfen unter gleichzeitiger zusätzlicher Erzeugung von größeren Mengen hochwertigen Gases läßt sich erreichen, wenn im eingebauten Einzelgenerator Einrichtungen geschaffen werden, mit denen durch entsprechende Führung der Heizgase eine Hochtemperaturentgasung sowohl der in den Generator eingesetzten billigen kleinkörnigen Kohlen, möglichst im Gemisch mit einzukoliendem Koksgrus und/oder Kleinkoks, als auch der in die Entgasungskammern eingefüllten Kohle ermöglicht werden kann.
Diese :Möglichkeit zur Beheizung eines Vertikalkammerofens mittels eines in einem Einzelgenerator erzeugten Gases und zusätzlicher Gaserzeugung aus dem für den Generator bestimmten Brennstoff unter Vorwärmung dieses Brennstoffes zwecks Entgasung und Verkokung wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Generatorgas in einem Schachtofen, dessen unterer, kleinerer Teil aus dem Generator und dessen oberer, erheblich größerer Teil aus den unmittelbar in den Vergasungsschacht einmündenden Entgasungskammern besteht, erzeugt, dieses Gas beim Austritt aus dem Vergasungsschacht in die unteren Heizkanäle dieser Kammern zwecks Hochtemperaturbeheizung des im unteren Teil der Generatorkammern befindlichen Generatorbrennstoffes geführt und alsdann in die Heizkanäle der Kammern des Vertikalentgasungskammerofens unter Zuführung von Verbrennungsluft eingeleitet wird. Die in diesen Heizkanälen durch Verbrennung entstehenden Abgase werden unmittelbar in die Heizkanäle des oberen Teiles der Generatorbrennstoffkammern zur Abgabe der fühlbaren Wärme geführt und dann zu den Rekuperatoren abgeleitet. Zur Erhöhung der Temperatur im unteren Teil der Generatorkammern kann ein Teil des die unteren Generatorbrennstoffentgasungskammern umspülenden Heizgases in den Heizkanälen verbrannt werden. Das bei dieser Beheizungsart in den Entgasungskammern des Vertikalkammerofens erzeugte Nutzgas kann durch den oberen Teil der Generatorbrennstoffentgasungskammern geführt und dann, gemischt mit dem darin aus den bituminösen Brennstoffen entstehenden Gas, aus dem unteren Teil der letztgenannten Kammern abgeführt werden. Das in den Generatorkammern erzeugte Destillationsgas kann auch ohne Zuführung des Nutzgases aus dem unteren Teil der Generatorkarnmern abgeführt und alsdann denn NTutzgas zugeleitet werden.
Infolge der Anwendung von Generatorbrennstoffentgasungskammern mit großem Inhalt und demgemäß großer Heizfläche in unmittelbarer Verbindung mit dem Generator ist durch die Umspülung des' oberen Teiles der Generatorbrennstoffentgasungskammern mit den aus den Heizkanälen der das Nutzgas erzeugenden Entgasungskammern abströmenden Abgasen die Möglichkeit gegeben, den Generatorbrennstoff in dem oberen Teil der Generatorkammern durch die Wärmeübertragung der den Brennstoff umspülenden heißen Abgase hoch zu erhitzen, so daß durch die weitere Umspülung der Generatorkammern im unteren Teil mittels des größeren Teiles und die Einleitung in den unteren Teil der Generatorkammern des kleineren Teiles des aus dem Vergasungsschacht zugeführten heißen Generatorgases eine vollständige Entgasung des Generatorbrennstoffes erreicht und ein Koks von hoher Temperatur zur unmittelbaren, wärmeverlustfreien Einwanderung in die Reduktionszone des Vergasungsschachtes erzielt wird, wobei zur Beheizung des Generatorbrennstoffes infolge der Wärmetönung beim Vergasungsvorgang dieses heiße Generatorgas mit einer weit höheren Temperatur als das üblicherweise aus vorgewärmten, unter Auftreten von Wärmeverlusten mittelbar in den Vergasungsschacht einwanderndem Brennstoff gewonnene anfällt und aus dem Generatorbrennstoff bei Aufspaltung der bituminösen Dämpfe das Nutzgas restlos in größerer Menge erzeugt wird.
In der Zeichnung ist der neuartig beheizte Vertikalkammerofen in Fig. r und 3 im Längsschnitt, in Fig. 2 und d. im Grundriß, in Fig. 5 der Einzelgenerator mit Entgasungskammern und Rekuperation und in Fig. 6 die Vertikalkammern im Querschnitt dargestellt.
In die GeneratorbrennstoffentgasungskammernA wird von oben bituminöser Brennstoff, dem zur Verbilligung auch Kleinkoks oder/und Koksgrus zugemischt werden kann, eingefüllt der vermittels der durch die Heizzüge B und F strömenden Gase entgast wird. Der hierbei gebildete Koks wandert aus den Generatorkammern A unmittelbar in den darunter befindlichen Vergasungsschacht C1 mit Rost C und wird durch Zuführung von Luft zum glühenden Koks im Vergasungsschacht Cl vergast. Das im Vergasungsschacht C1 erzeugte Heizgas wird zwecks Beheizung der darüber angeordneten Generatorkammern A in den Heizzügen B hochgeführt und nach Abgabe eines kleinen Teiles der fühlbaren Wärme über die Durchführung b in die Heizkanäle Bi zur Beheizung der in dem Vertikalkammerofen D angeordneten Entgasungskammern E weitergeleitet. Das aus den Heizzügen Bi der Entgasungskammern E nach der Verbrennung abströmende Abgas wird über die Durchführung a in die oberen Heizzüge F des oberen Teiles der Generatorkammern A eingeleitet und alsdann in die Züge des Rekuperators U bei g abgeleitet. Die Heizgase können in horizontal oder auch in senkrecht angeordneten Heizzügen an den Außenwänden der Generatorkammern A geführt werden, wobei bei ersteren im unteren Teil die entsprechende Zuführung von Verbrennungsluft bei f möglich ist, falls zur Erhöhung der Entgasungswärme eine teilweise Verbrennung des aus dem Vergasungsschacht Cl in die Heizzüge B zugeführten Heizgases erforderlich ist. Das in den Generatorkammern A aus den eingefüllten Brennstoffen entstehende hochwertige Gas wird im unteren Teil der Generatorkammern unter Zumischung von Generatorgas bei c abgezogen und zusätzlich zu dem in den Entgasungskammern E erzeugten Nutzgas zur Erhöhung der Stadtgasmenge zugeführt. Es kann auch unterhalb der Generatorkammern A dem Heizgas bei d zur Erhöhung des Heizwertes zugeführt werden. Es ist auch möglich, das in den Entgasungskammern E aus den in diese Kammern eingefüllten Kohlen erzeugte Gas dem in den Entgasungskammern A erzeugten Gas über die Durchführung e zuzuführen und im unteren Teil der Kammern A unter Zumischung von Generatorgas bei c abzuführen, wobei die mit dem Destillationsgas in abwärts gerichtetem Strom geführten bituminösen Dämpfe zu flüchtigen Kohlenwasserstoffen aufgespalten werden. Durch die Zumischung von Generatorgas in den unteren Teil der Generatorkammern A wird weitere Wärme dem in die Generatorkammern A eingefüllten Brennstoff vor der Einwanderung in den Vergasungsschacht Cl zugeführt.
Durch die Erfindung ist bei der angewandten Art der Beheizung die Möglichkeit gegeben, die Gasleistung eines Vertikalkammerofens bei weitgehender Ausnutzung der Beheizungswärme zur Entgasung der in die Entgasungskammern und Generatorkammern eingefüllten Brennstoffe erheblich zu steigern, so daß hierdurch eine wesentliche Senkung der Gasgestehungskosten erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beheizung eines Vertikalkammerofens mittels eines in einem eingebauten Einzelgenerator erzeugten Gases und zusätzlicher Gaserzeugung aus dem für den Generator bestimmten Brennstoff unter Vorwärmung dieses Brennstoffes zwecks Entgasung und Verkokung, dadurch gekennzeichnet, daß das Generatorgas in einem Schachtofen, dessen unterer, kleinerer Teil aus dem Generator (C1) und dessen oberer, erheblich höherer Teil aus den Entgasungskammern (A) für den Generatorbrennstoff besteht, erzeugt, dieses Gas nach Durchströmen von unteren Heizkammern (B) der Generatorbrennstoffentgasungskammern den Heizkammern (B1) des Vertikalkammerentgasungsofens (E) zugeleitet und dort verbrannt wird und die hierbei entstehenden Abgase unmittelbar durch Heizkanäle (F) des oberen Teiles der Generatorbrennstoffentgasungskammern geführt und dann den Rekuperatoren zugeleitet werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des die unteren Generatorbrennstoffentgasungskammern umspülenden Gases in den Heizkanälen verbrannt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Vertikalkammern (E) erzeugte Nutzgas durch den oberen Teil der Generatorbrennstoffentgasungskammern (A) geführt und dann, gemischt mit dem darin entstehenden Gas, aus dem unteren Teil der letztgenannten Kammern abgeführt wird. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Generatorbrennstoffentgasungskammern (A) erzeugte Destillationsgas aus dem unteren Teil dieser Kammern bei (C) abgeführt und dem in den Vertikalkammern (E) erzeugten Gas zugeleitet wird. s In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 394576, 411 151, 599 292. 61o 894, 675 399; »Die Gaserzeugung«, Deutscher Verein von Gas-und Wasserfachmännern, S. 139.