DE969453C

DE969453C - Photographische Kamera mit Auswechselobjektiven und mit diesen zusammenwirkendem Entfernungsmesser oder Messsucher

Info

Publication number: DE969453C
Application number: DEL19274A
Authority: DE
Inventors: Dr Med H C Ludwig Leitz; Dr Felix Stumpf
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1954-07-06
Filing date: 1954-07-06
Publication date: 1958-06-04

Description

AUSGEGEBEN AM 4. JUNI 1958

L 19274IX157 a

Wenn ein mit der Objektiveinstellung gekuppel- | ter Basisentfernungsmesser oder Meßsucher einer photographischen Kamera für mehrere Objektive verschiedener Brennweite verwendet werden soll, so müssen Ausgleichsmittel vorgesehen werden, welche den konstruktiv festgelegten Stellweg des beweglichen Entfernungsmesserteils an die unterschiedlichen Einstellwege der einzelnen Objektive anpassen. Die mechanische Ausbildung dieser Mittel ist umständlich.

Die Erfindung besteht nun darin, daß die Ausgleichsmittel aus einer rein optischen Vorrichtung gebildet sind. Nach der Erfindung sind teleskopische Vorsatzlinsensysteme vorgesehen, die vor die Entfernungsmesserausblicke zu setzen sind und durch ihre Vergrößerung oder Verkleinerung den Stellweg des Entfernungsmessers an die Einstellwege der jeweils benutzten Objektive anderer Brennweite anpassen. Insbesondere kann die Feinkorrektur der Kupplung zwischen dem Objektiv und dem verstellbaren Teil des Entfernungsmessers durch eine passend berechnete Verzeichnung des teleskopischen Vorsatzsystems bewirkt werden. Man benötigt hierbei an der Kamera nur eine einzige mit dem Stellglied des Entfernungsmessers gekuppelte Schneckengangfassung, in welche die verschiedenen Auswechselobjektive eingesetzt werden. An sich ist, es bei photographischen Kameras bekannt, einen

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gemeinsamen Scharfeinstelltubus für die auswechselbaren Objektive vorzusehen, wobei die Anpassung des Entfernungsmessers an die unterschiedlichen Objektivbrennweiten durch umfangreiche mechanische Umschaltvorrichtungen durchgeführt wird. Im Entfernungsmesserbau ist es außerdem an sich bekannt, die Meßgenauigkeit eines Basisentfernungsmessers dadurch zu beeinflussen, daß die Gesamtvergrößerung des Entfernungsmessers

ίο derart unterteilt wird, daß die eine (augennahe) Teilvergrößerung im eigentlichen Meßteil des Entfernungsmessers liegt, während die andere (augenferne) Teilvergrößerung zur Umformung des Winkels dient, unter dem die Basis vom Ziel aus erscheint. Durch das gleichzeitige Zusammenwirken dieser beiden fernrohrartigen Einrichtungen mit ihnen zugeordneter Teilvergrößerung wird die Meßgenauigkeit eines derartigen Entfernungsmessers erhöht.

Durch die Kombination dieser beiden an sich bekannten Einrichtungen wird eine Kamera mit auswechsel- und kuppelbaren Objektiven unterschiedlicher Brennweite und einem den jeweils eingesetzten Objektiven angepaßten Meßsucher geschaffen, welche sich durch einfache und billige Herstellung auszeichnet. Ist die Kupplung für ein Objektiv mittlerer Brennweite eingerichtet, so hat man für ein Objektiv kürzerer Brennweite vor die Ausblicksöffnungen des Entfernungsmessers verkleinernde teleskopische Systeme vorzuschalten, z. B. umgekehrte Galileisysteme. Für ein längerbrennweitiges Objektiv müssen die teleskopischen Systeme vergrößern. Man kann die Verhältnisse der Objektivbrennweiten, z.B. 3,5cm, 5 cm und 7,15 cm, so wählen, daß man mit einem i,43fachen Galileisystem sowohl die normale, die kürzere als auch die längere Objektivbrennweite beherrscht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. I die erfindungsgemäße Anordnung für ein Objektiv mittlerer und ein Objektiv kurzer Brennweite,

Fig. 2 die Anordnung für ein langbrennweitiges Objektiv,

Fig. 3 die Anordnung des teleskopischen Vorsatzsystems in einem gemeinsamen, an der Kamera ansetzbaren Gehäuse in perspektivischer Dar-So stellung.

In dem Kameragehäuse 1 ist ein üblicher Basisentfernungsmesser angeordnet, dessen Verstellglied aus einer verschieblichen Linse 2 besteht, die auf dem Hebel 3 angeordnet ist. Der Hebel 3 ist mittels der für alle Objektive gemeinsamen Schneckengangfassung 4 verstellbar. In die Fassung 4 kann beispielsweise ein Objektiv 5 von mittlerer Brennweite, z. B. 5 cm, eingesetzt werden. Dieses ist in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellt. Da der Entfernungsmesser für diese Objektivbrennweite ausgelegt ist, sind in diesem Fall keine optischen Ausgleichsmittel vor den Entfernungsmesserausblicken nötig. Wird statt dieses Objektivs ein — gestrichelt gezeichnetes —kurzbrenn weitiges Objektiv 5' eingesetzt, so werden vor die Ausblicksöffnungen des Entfernungsmessers die — ebenfalls gestrichelt gezeichneten — verkleinernden teleskopischen Vorsatzsysteme 6, 6' gesetzt, die in einem gemeinsamen Gehäuse oder Träger 9 gefaßt sein können. Diese bewirken eine optische Untersetzung der Verstellung des Entfernungsmessers in Anpassung an den der Objektivbrennweite entsprechenden Einstellhub des Objektivs.

Nach Fig. 2 sind in die Schneckengangf as'sung 4 ein langbrennweitiges Objektiv 7 und vor die öffnungen des Entfernungsmessers vergrößernde teleskopische Systeme 8, 8' eingesetzt. Diese können unter Umständen dieselben wie 6, 6' sein, jedoch in umgekehrter Lage, wie nach Fig. 1 dargestellt. Hierdurch wird eine optische Übersetzung der Verstellung des Entfernungsmessers in Anpassung an die andere Objektivbrennweite bewirkt.

Der gemeinsame Träger 9 für die teleskopischen Vorsatzsysteme 6, 6' bzw. 8, 8' ist beispielsweise mittels Schwalbenschwanz 10 an die Kamera 1 ansetzbar (Fig. 3). Die Vorderseite des Trägers 9 kann dabei mit einer der zugehörigen Objektivbrennweite entsprechenden Entfernungsskala 11 versehen sein. Bei doppelseitiger Verwendung der Vorsatzsysteme sind auch auf der jeweils gegenüberliegenden Seite des Trägers 5 ein weiterer Schwalbenschwanz 10 und eine der anderen Objektivbrenn weite entsprechende Entfernungsskala vorzusehen.

Claims

Patentansprüche:

1. Photographische Kamera mit Auswechselobjektiven und einem mit diesen zusammenwirkenden Entfernungsmesser oder Meßsucher, dadurch gekennzeichnet, daß für die Objektive (5, 7) eine ihnen gemeinsame Schneckengangfassung (4) an der Kamera (1) vorgesehen ist, die auf das Einstellglied (2, 3) des Entfernungsmessers wirkt, und daß vor die Ausblicksöffnung des Entfernungsmessers bzw. Meßsuchers vorschaltbare teleskopische Vorsatzsysteme (6, 6' bzw. 8, 8') vorgesehen sind.

2. Photographische Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Objektivbrennw.eiten und die optische Wirkung des teleskopischen Vorsatzsystems aufeinander abgestimmt sind, so daß ein Paar teleskopische Vorsatzsysteme (6, 6' bzw. 8, 8') unter Ausnutzung der Umkehrung ihrer optischen Wirkung für zwei verschiedene Objektivbrennweiten verwendbar ist.

3. Photographische Kamera nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als teleskopische Vorsatzsysteme ,Galileisysteme (6, 6' bzw. 8, 8') vorgesehen sind.

4. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Paar teleskopische Vorsatzsysteme

(6, 6' bzw. 8, 8') in einem gemeinsamen, an die Kamera (i) ansetzbaren Gehäuse oder Träger (9) angeordnet sind.

5. Photographische Kamera nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse bzw. der Träger (9) der teleskopischen Vorsatzsysteme (6, 6' bzw. 8, 8') mit mindestens einer der zugehörigen Objektivbrennweite entsprechenden Entfernungsskala (11) versehen ist, die in Verbindung mit einer am drehbewegliehen Teil der Schneckengangfassung (4) angebrachten Ablesemarke die eingestellte Entfernung anzeigt.

6. Photographische Kamera nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses oder Trägers (9) Entfernungsskalen (11) angebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen