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DE96936C - - Google Patents

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Publication number
DE96936C
DE96936C DENDAT96936D DE96936DA DE96936C DE 96936 C DE96936 C DE 96936C DE NDAT96936 D DENDAT96936 D DE NDAT96936D DE 96936D A DE96936D A DE 96936DA DE 96936 C DE96936 C DE 96936C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
stain
bacteria
bacterial
metabolic
potatoes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT96936D
Other languages
English (en)
Publication of DE96936C publication Critical patent/DE96936C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Fruits And Vegetables (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Als wirksames Agens bei der sogen. Kothbeize, wie solche bisher speciell für den Gerbprocefs Anwendung gefunden hat, hat man neuerdings specifische Bakterien angenommen, deren Einflüsse allein die Wirksamkeit der Beize zugeschrieben wurde.
An Versuchen, den Hundekoth oder faulen Urin zu ersetzen, hat es nicht gefehlt, doch gelang es nie, brauchbare Präparate herzustellen.
Wie nun eingehende bakteriologische Untersuchungen erwiesen haben, beruht die Wirkung der Beize nicht auf der Anwesenheit einer bestimmten specifischen Bakterienart, sondern einzig und allein auf der Wirkung der Stoffwechsel- und Zerfallproducte der verschiedensten, überall vorkommenden Bakterienarten. Es mufs demnach dem Hunde- und Hühnerkoth in Bezug auf die Beizwirkung den übrigen Bakterien gegenüber jede besondere Eigenschaft abgesprochen werden. Als Beleg für diese Behauptung dient Folgendes: Bereitet man Kartoffeln nach der Esm arch 'sehen Methode als Bakteriennährboden und kocht sie eine halbe Stunde in Dampf, so sind die Sporen der verschiedensten Kartoffelbacillen, also die gemeiner und ubiquitärer Fäulnifserreger, nicht getödtet.
Bringt man diesen Nährboden nun in den Brutofen bei 300 bis 37 °, so überziehen sich die Kartoffelscheiben mit einem dichten Bakterienrasen. Verrührt man nun nach 2 bis 3 Tagen Wachsthum Kartoffel und Bakterienrasen zu · einem Brei, trocknet denselben bei 40 bis 50°, zerkleinert die Masse oder pulvert sie und übergiefst sie mit heifsem Wasser, so zeigt die so hergestellte Beize bei 20 bis 40° bereits nach
1 bis 2 Stunden dieselbe intensive Wirkung auf Felle wie Hundekoth, während nach dem Garkochen einfach getrocknete Kartoffeln eine derartige Wirkung nicht aufweisen. Hieraus ergiebt sich, dafs nur die Stoffwechsel- und Zerfallproducte der Bakterien den Beizprocefs bedingen. Dasselbe Resultat erzielt man, wenn man gargekochte und zerkleinerte Kartoffeln
2 bis 3 Tage im Brutofen durch Einbringen in nicht sterilisirten Gefäfsen faulen läfst, trocknet und ebenso wie vorstehend gesagt weiter behandelt.
Dieser Versuch lehrt auch, dafs die Wirkung der sogen. Kothbeize, dieselben sonstigen Verhältnisse vorausgesetzt, durch die Stoffwechsel- und Zerfallproducte, besonders auch durch die Leibessubstanz der im Koth zu Grunde gegangenen Bakterien bedingt war.
Die praktische Durchführung der Beizedarstellung ist in gewisser Beziehung analog dem der früheren Verfahren: Es wird zuerst auch hier ein möglichst üppiges Wachsthum von Bakterien hervorgebracht, jedoch mit dem Unterschiede, dafs diese Propagation sich nicht auf eine bestimmte Bakterienspecies beschränkt und dafs das Bakterienwachstbum plötzlich unterbrochen wird, um auf diese Weise möglichst viel Zerfallproducte zu erhalten, was durch scharfe Trocknung sehr begünstigt wird. Es handelt sich demnach im vorliegenden Falle nicht um eine Beize von Reinculturen, sondern um eine Bakterienbeize im weitesten Sinne.
Die Darstellungsweise der neuen Beize für den Gerbprocefs gestaltet sich demnach folgendermafsen: Rohe Kartoffeln, Runkelrüben, Rübenschnitzel, Abfälle jeder Art, wofern sie aus
stärke-, dextrin-, eiweifs- und zuckerhaltigen Stoffen pflanzlichen oder thierischen Ursprungs bestehen, werden in der Weise als Nährboden präparirt, dafs sie zerkleinert, unter Dampfdruck etwa eine halbe Stunde gar gekocht, eventuell, wenn sie nicht von selbst neutral oder alkalisch reagiren, schwach alkalisch gemacht und bei einer Temperatur von 30 bis 400 an feuchter Luft unter gleichzeitiger reichlicher Lüftung exponirt werden. Da die resistenteren Sporen einerseits durch das Garkochen nicht untergehen und andererseits die Gefä'fse, in denen die Züchtung vorgenommen wird (Horden, Triften und dergl), nicht sterilisirt sind, so entwickelt sich rasch ein intensives Bakterienwachsthum, der Nährboden überzieht sich mit einem Bakterienrasen. Als zweckmäfsig, wenn auch nicht als unbedingt nothwendig, hat sich erwiesen, den in irgend einem Gefäfs zusammengerührten Brei von Bakterienrasen und Nährboden bei gewöhnlicher Temperatur vor der Trocknung ca. 8 Tage stehen zu lassen.
Das auf diese Weise mit Bakterien und ihren Stoffwechselproducten reichlich durchsetzte breiige Präparat wird nun getrocknet und gepulvert. Die Trocknung geschieht am besten bei einer Temperatur von 45 bis 550; höhere Temperaturen, z. B. ioo°, lassen das Product an Wirksamkeit Einbufse erleiden.
Zum Gebrauch wird das Bakterienpulver mit heifsem Wasser angerührt und nach Abkühlung auf 40 bis 350 wie die frühere Kothbeize verwendet. Zweckmäfsig ist, für Erhaltung dieser Temperatur während des Gebrauches Sorge zu tragen, da hierdurch die Wirksamkeit der Beize sehr beschleunigt wird.
Die Pulverform ist für den Handel und die praktische Verwendung die geeignetste; doch kann selbstverständlich die Beize auch in breiiger Form zur Verwendung gelangen. Auch kann das breiige oder pulverförmige Product mit Wasser extrahirt,' das Extract concentrirt und dieses concentrate Product in den Handel gebracht werden; es mufs dann vor dem Gebrauch verdünnt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Abänderung des im Patent Nr. 86335 angegebenen Verfahrens zur Herstellung einer Beize für die Zwecke der Gerberei, darin bestehend, dafs man Bakterien beliebiger Art in geeigneten Nährböden zu intensiver Vegetation und hierauf die mit Stoffwechsel- und Zerfallproducten durchsetzte Nährsubstanz zur Trockne bringt.
DENDAT96936D Active DE96936C (de)

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DE (1) DE96936C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1233530B (de) * 1953-02-26 1967-02-02 Samuel Smith & Sons Colne Ltd Verfahren zum enzymatischen Enthaaren und bzw. oder Beizen von Haeuten und Fellen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1233530B (de) * 1953-02-26 1967-02-02 Samuel Smith & Sons Colne Ltd Verfahren zum enzymatischen Enthaaren und bzw. oder Beizen von Haeuten und Fellen

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