DE968671C - Verfahren zur Herstellung von loeslichen, leicht anfaerbbaren Mischpolymerisaten des Acrylnitrils - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von loeslichen, leicht anfaerbbaren Mischpolymerisaten des AcrylnitrilsInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F220/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F220/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
- C08F220/42—Nitriles
- C08F220/44—Acrylonitrile
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 20. MÄRZ 1958
K Ii 80s IVb139 c
Mischpolymere des Acrylnitrils, die Acrylnitril in überwiegender Menge enthalten und sich für die
Verformung zu Faserstoffen eignen, können gegenüber reinem Polyacrylnitril erheblich verbesserte
Eigenschaften aufweisen, ζ. B. in bezug auf Löslichkeit und Verspinnbarkeit. Soweit die zusätzlichen
Komponenten basische Gruppen enthalten, wie im Fall von Vinylpyridin, Vinylimidazol oder /3-Morpholinäthyl-vinyläther
ist die Anfärbbarkeit solcher Mischpolymerer gesteigert. Es ist auch schon bekannt,
Acrylnitril mit geringen Mengen basisch substituierter Ester der Acrylsäure zu copolymerisieren.
Dabei hat sich gezeigt, daß die Steigerung der Anfärbbarkeit verhältnismäßig gering ist und
daß es sehr schwierig ist, ohne Anwendung zu großer Mengen an Fremdkomponenten sehr tiefe Töne,
insbesondere ein einwandfreies Schwarz zu erhalten. Dies gilt vor allem für das Färben mit Farbstoffen,
die eine gewisse Molekülgröße übersteigen. Derartige Farbstoffe müssen aber in der Regel verwendet
werden, wenn man z. B. echte Schwarztöne erhalten will.
Ferner ist die Herstellung von Mischpolymerisaten aus Acrylnitril und substituierten Acrylsäureamiden,
wiez. B. Acrylsäuremethylamid, gegebenenfalls in Gegenwart anderer polymerisierbarer Vinyl-
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verbindungen, bekannt. Gebilde aus derartigen Mischpolymeren zeigen ebenfalls keine den praktischen
Anforderungen genügende Anfärbbarkeit.
Es wurde nun gefunden, daß man spinnbare Acrylnitrilmischpolymere
mit wesentlich verbesserten färberischen Eigenschaften erhalten kann, wenn man Acrylnitril mit gegebenenfalls in α-Stellung
substituierten Acrylsäureamiden, bei denen ein Wasserstoffatom der Säureamidgruppe durch eine
ίο Gruppe mit basischem, tertiärem Stickstoff ersetzt
ist, mischpolymerisiert.
Die Polymerisation wird vorzugsweise in wässerigem Medium in Gegenwart von Emulgatoren
und in schwach alkalisch reagierender Phase vorgenommen. Basisch substituierte Amide von Acrylsäuren,
die für das Verfahren der Erfindung in Betracht kommen, sind z. B. Acrylsäure-dimethylaminomethylamid,
Acrylsäure-^-dimethylaminoäthylamid, Acrylsäure-zS-pyrrolidinoäthylamid,
Methacrylsäure-zi-dimethylaminopropylamid.
Der Anteil an diesen basischen Acrylmonomeren kann weitgehend variiert werden, jedoch sollen die
Polymeren für die Faserherstellung 2 bis 15% an basischen Amiden, bezogen auf Acrylnitril, einpolymerisiert
enthalten. Vorzugsweise beträgt die Menge an basischer Komponente in diesem Fall
zwischen 5 und 12%. Die basischen Acrylsäureamide können in α-Stellung durch Gruppen, wie
Methyl, Carboxymethyl, Cyan oder Halogen, substituiert sein.
Als zusätzliche Monomere kommen im Sinne der Erfindung beispielsweise folgende in Frage:
Acrylsäureamid, Acrylsäuremethylamid, Methacrylsäure.
Ferner niedrige Vinylester wie Vinylformiat. Solche Verbindungen zeigen gegenüber
Acrylnitril eine höhere Hydrophilie und fördern damit die Aufnahme wasserlöslicher Farbstoffe, speziell
solche mit sauren Gruppen, die mit den basischen Aminogruppen unter Salzbildung zu reagieren
vermögen.
Die Polymerisation wird vorzugsweise im wässerigen Medium mit Hilfe wasserlöslicher Peroxyverbindungen,
wie Kalium- oder Ammoniumpersulfat, als Katalysator durchgeführt, zweckmäßig in Gegenwart von Dispergiermitteln, wie
Schwefelsäureestern, höherer Fettalkohole. Von Wichtigkeit ist außerdem die Mitbenutzung von
reduzierend wirkenden Stoffen als Aktivatoren. Solche sind z. B. Natriumdithionit, Natriumsulfoxylat,
Natriumpyrosulfit und Natriumsulfit. Schon die erfindungsgemäß angewandten tertiären
Aminoverbindungen können als Aktivatoren wirken. Doch ist es in der Regel zweckmäßig, zusätzlich
noch Stoffe der eben genannten Art zuzufügen. Der pH-Wert liegt zweckmäßig im schwach alkalischen
Gebiet, am besten zwischen J,2 und 7,8. Die Polymerisation
wird in üblicher Weise unter Stickstoff bei erhöhter Temperatur, z. B. zwischen 60 und 65° C,
durchgeführt. Dabei kann man die Gesamtmenge des Katalysators in der wässerigen Phase mit einem Teil
der Monomerenmischung und des Aktivators zusammenbringen und nach Start der Reaktion die
Restmenge der beiden letztgenannten Komponenten allmählich zugeben, oder man kann die drei Reaktionsteilnehmer
nebeneinander nach Maßgabe des Verbrauchs der wässerigen Lösung zufügen. Es ist auch möglich, erst eine wässerige Emulsion der
Monomerenmischung zu bereiten und diese dann allmählich einer wässerigen Lösung des Katalysators
zuzugeben.
Man kann ferner mit Vorteil einen aliquoten Teil des zu verwendenden Acrylnitrils nach der in der
eben beschriebenen Möglichkeit anpolymerisieren und dann die Polymerisation fortsetzen unter Zugabe
der Monomerenmischung, welche sich aus den restlichen Teilen des Acrylnitrils und der beiden anderen
Komponenten zusammensetzt. Nachdem alle Reaktionsteilnehmer zusammengegeben sind, läßt
man die Mischung noch kurze Zeit unter geringer Temperaturerhöhung nachreagieren. Die Isolierung
der Polymerisate geschieht in bekannter Weise.
Die nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Polymeren stellen farblose Pulver dar, die sich in
Dimethylformamid sowie in anderen bekannten Lösungsmitteln für Polyacrylnitril, z. B. in Butyrolacton
oder in Tetramethylensulfon, klar und farblos lösen, mitunter bereits in der Kälte. Es sind auch
Mischungen dieser Lösemittel mit anderen an sich nicht lösenden Flüssigkeiten, wie Aceton oder
Acetonitril, brauchbar. Die Lösungen sind hochviskos und lassen sich zur Herstellung von Überzügen
verwenden, oder zu Fasern ausspinnen bzw. zu Filmen vergießen. Die Gebilde sind' durch Reckung
orientierbar und weisen dann beträchtliche mechanische Festigkeiten auf. Vor allem aber sind sie mit
einer Reihe von Farbstoffen ausgezeichnet anfärbbar, z. B. mit sauren Wollfarbstoffen und mit Dispersionsfarbstoffen
von der Art der Acetatfarbstoffe, ferner mit einzelnen Küpenfarbstoffen.
Von den bekannten aus Acrylnitril und basischen Aminoestern hergestellten Mischpolymerisaten
zeichnen sich die Fasern, Fäden u. dgl. nach der Erfindung besonders noch durch Stabilität im alkalischen
Gebiet aus. Es besteht also nicht die Gefahr, daß z. B. beim Färben mit Küpenfarbstoffen durch
alkalische Verseifung empfindlicher Estergruppen die färberischen Eigenschaften verändert werden.
3500 Teile Wasser, die 3,5 Teile cetylschwefelsaures Natrium enthalten, stellt man mit Ammoniak
auf einen pn-Wert von 7,8 ein. Dieser Lösung fügt
man unter Überleiten von sauerstofffreiem Stickstoff 30 Teile Acrylnitril und die Lösungen von 0,7 Teilen
Natriumsulfit in 50 Teilen Wasser sowie von 0,7 Teilen Kaliumpersulfat in 50 Teilen Wasser zu.
Darauf erwärmt man unter mechanischer Bewegung der Flüssigkeit auf 6o° C. Sobald die Polymerisation
unter Trübung der Lösung einsetzt, tropft man während 5 Stunden gleichmäßig 2,9 Teile Natriumsulfit,
gelöst in i5oTeilen Wasser, 1,5 Teile Kaliumpersulfat,
gelöst in 150 Teilen Wasser, und ein Gepiisch
von 330 Teilen Acrylnitril, 22,2 Teilen Methylvinylsulfon und 36 Teilen Acrylsäure-ß-dimethylaminoäthylamid
zu. Nach Beendigung der Zugabe läßt man 1 Stunde bei 650C nachreagieren, filtriert
das Polymerisat ab, wäscht mit Wasser und Methanol und trocknet bei 6o° C im Vakuum. Das
Produkt löst sich in kaltem Dimethylformamid und ßutyrolacton zu farblosen, hochviskosen Lösungen,
die sich in bekannter Weise zu geformten Gebilden, wie Fäden und Filmen, verarbeiten lassen.
Diese Produkte zeichnen sich durch sehr
Affinität zu Säurefarbstoffen aus.
Affinität zu Säurefarbstoffen aus.
gute
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von löslichen, leicht anfärbbaren Mischpolymerisaten aus Acrylnitril und substituierten Acrylsaureami den und anderen polymerisierbaren Vinylverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Acrylnitril mit gegebenenfalls in α-Stellung substituierten Acrylsäureamiden, bei denen ein Wasserstoff atom der Säureamidgruppe durch eine Gruppe mit einem basischen, tertiären Stickstoffatom ersetzt ist, polymerisiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Acrylnitril in überwiegender Menge vorhanden ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die basische Komponente in Mengen von 1 bis 15%, vorzugsweise 5 bis 12%, zugegen ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Mischpolymerisation gegebenenfalls mitverwandten anderen polymerisierbaren Vinylverbindungen eine Carboxyl-, Ester-, Amid- oder Sulfogruppe enthalten.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation mit reinem Acrylnitril einleitet.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2239718, 2436926, 2537031·#709 905/59 3.08
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK11805A DE968671C (de) | 1951-10-29 | 1951-10-30 | Verfahren zur Herstellung von loeslichen, leicht anfaerbbaren Mischpolymerisaten des Acrylnitrils |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE318831X | 1951-10-29 | ||
DEK11805A DE968671C (de) | 1951-10-29 | 1951-10-30 | Verfahren zur Herstellung von loeslichen, leicht anfaerbbaren Mischpolymerisaten des Acrylnitrils |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE968671C true DE968671C (de) | 1958-03-20 |
Family
ID=25798702
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK11805A Expired DE968671C (de) | 1951-10-29 | 1951-10-30 | Verfahren zur Herstellung von loeslichen, leicht anfaerbbaren Mischpolymerisaten des Acrylnitrils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE968671C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2239718A (en) * | 1937-05-27 | 1941-04-29 | Du Pont | Composition of matter and pellicles of polyvinyl alcohol |
US2436926A (en) * | 1943-08-02 | 1948-03-02 | Du Pont | Polymerization of acrylic acid nitriles |
US2537031A (en) * | 1948-09-25 | 1951-01-09 | American Viscose Corp | Acrylonitrile copolymers and method of producing them |
-
1951
- 1951-10-30 DE DEK11805A patent/DE968671C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2239718A (en) * | 1937-05-27 | 1941-04-29 | Du Pont | Composition of matter and pellicles of polyvinyl alcohol |
US2436926A (en) * | 1943-08-02 | 1948-03-02 | Du Pont | Polymerization of acrylic acid nitriles |
US2537031A (en) * | 1948-09-25 | 1951-01-09 | American Viscose Corp | Acrylonitrile copolymers and method of producing them |
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