DE968529C - Elektrischer Widerstand aus auf einem nichtleitenden Traeger niedergeschlagener leitender Schicht - Google Patents
Elektrischer Widerstand aus auf einem nichtleitenden Traeger niedergeschlagener leitender SchichtInfo
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Description
Elektrische Schichtwiderstände sind infolge der geringen Stärke des aktiv wirksamen Teiles, nämlich
der Schicht, empfindlich gegen äußere Einflüsse und erfordern Schutzmaßnahmen irgendeiner
Art. Solche Schutzmaßnahmen bestehen üblicherweise aus Schutzüberzügen, die nicht nur mechanische
Verletzungen der empfindlichen Widerstandsschicht abhalten und verhindern sollen, sondern
auch für die Erhaltung und Konstanz der elektrischen Werte der Widerstandsschicht beitragen
sollen. Selbst wenn man die Schicht, gleichgültig ob es sich um eine Metall- oder Kohlenstoffschicht
od. dgl. handelt, nach einem solchen Verfahren herstellt, bei welchem Schichten erzeugt werden, die
in ihrer Struktur keine zeitlichen Änderungen mehr zeigen, werden trotzdem durch die Einlagerung von
Luft, anderen Gasen, Wasserdampf u. dgl. Veränderungen hervorgerufen, die sich erst im Laufe sehr
langer Zeit, unter Umständen im Laufe von Jahren, stabilisieren und auch dann erst konstante Widerstandswerte
zulassen. Dies ist der Grund dafür, weswegen selbst sogenannte Glanzkohlewiderstände
zunächst noch ganz beachtliche Wertänderungen zeigen, die erst.im Laufe sehr langer Zeit zum Abklingen
kommen. Ändern sich im Laufe der Zeit die Betriebsbedingungen bzw. Lagerungsbedingun-
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gen des Widerstandes, dann kann wiederum eine Unstabilität einsetzen, die bei gleichbleibenden
veränderten Bedingungen wiederum erst im Laufe langer Zeit zum Abklingen kommt. Man hat nun Schichtwiderstände mit Schutzüberzügen
der verschiedensten Art versehen. Am bekanntesten sind Lacküberzüge, die meist aus
härtbaren Grundstoffen hergestellt und durch eine Temperatureinwirkung auf der Widerstandsschicht
ίο ausgehärtet sind. Auch diese Widerstände unterliegen den vorbeschriebenen Veränderungen, wobei
unter Umständen sogar noch eine größere Unstabilität zu beobachten ist, was vermutlich darauf
beruht, daß die Widerstandsschicht aus dem Lacküberzug zunächst Lösungsmittel aufnimmt, die
dann im Laufe der Zeit wieder abgegeben werden. Tm übrigen sind auch Lackschichten wie ähnliche
andere Überzugskörper Mittel, · die sich lange Zeit chemisch bzw. physikalisch nicht im Ruhezustand
befinden und naturgemäß auf die empfindliche Unterlage, nämlich die Widerstandsschicht, einwirken.
Bei der Untersuchung dieser Verhältnisse und den damit in Zusammenhang stehenden Fragen
hat sich nun ergeben, daß Kohlenstoffschichten, die aus sehr kleinen Kohlenstoffteilchen bestehen, eine
sehr geringe Aufnahme für Lösungsmittel, Gase, Wasserdampf usw. besitzen. Da diesen Kohlenstoffteilchen
gleichzeitig eine geringe Leitfähigkeit eigen ist bzw. da man die Herstellung dieser Teilchen
so steuern' kann, daß sie sehr schlecht leiten, lassen sie sich zur Lösung des vorliegenden Problems verwenden, wenn man sie erfindungsgemäß
als Überzugsschicht auf einer leitenden Widerstandsschicht anbringt. Die auf dem nichtleitenden
Körper aufgetragene Widerstandsschicht, die noch Poren und Stoßstellen zwischen den einzelnen Kristallen
enthält, wird beim Überziehen mit der äußerst feinen kristallinen Kohle bedeckt, wobei
gleichzeitig die Poren und Löcher durch die feinen Kohleteilchen ausgefüllt werden. Wenn man derart
hergestellte Widerstände nun mit einer an sich bekannten Lackschutzschicht versieht, dann hat man
den Vorteil, daß einerseits wesentlich kleinere Anteile von Lacklösungsmitteln von der Widerstandsschicht
aufgenommen werden und daß auch im Laufe der Zeit durch die Lackschicht hindurch
diffundierende Gase nur in geringerem Umfang die Widerstandsschicht beeinflussen können, so daß derartige
Widerstände eine überraschend hohe zeitliehe Konstanz zeigen, was für viele Fälle von
ausschlaggebender Bedeutung sein kann. Wenn es sich bei der Widerstandsschicht um eine Glanzkohleschicht
handelt, dann wird diese Kohlenstoffschicht gleichsam mit Kohlenstoff gefüllt.
Die aus Kohlenstoff feinster Verteilung hergestellte Schutzschicht kann in verschiedener Weise
erzeugt werden. Ein sehr einfaches Verfahren besteht darin, die Schicht aus gasförmigen Kohlenwasserstoffen
niederzuschlagen in ähnlicher Weise, wie es bei der Herstellung der Glanzkohlewiderstandsschichten
bekannt ist. Um jedoch zu den erforderlichen kleinen Kohlenstoffteilchen zu gelangen,
ist es notwendig, unterhalb der für die Erzeugung von Glanzkohle notwendigen Temperaturen
zu bleiben und diese Schichten beispielsweise bei 7000 C und darunter herzustellen. Besonders
zweckmäßig ist es, während der Abscheidung der für den Überzug bestimmten Kohlenstoffteilchen
eine wesentlich höhere Konzentration des Kohlenwasserstoffdampfstromes zu verwenden im Gegensatz
zur Widerstandsglanzkohleherstellung.
Vermutlich tritt bei dieser Herstellungsweise noch ein weiterer Effekt auf. Da die Kohleabscheidungstemperatur
sehr niedrig und die Gaskonzentration hoch ist, werden neben den Kohleteilchen wahrscheinlich auch hochsiedende Kohlenwasserstoffreste,
die nicht oder nur zum Teil gespalten sind, niedergeschlagen, so daß gleichsam eine dünne
Schicht von dickflüssigen vergußmasseähnlichen Stoffen die einzelnen Kohleteilchen umhüllt, wodurch
ein besonders dichter Abschluß durch die Schutzschicht erzielt wird. Diese Vermutung wird
dadurch gestützt, daß bei der Anwendung des beschriebenen Verfahrens zeitweise geringe Mengen
von teerähnlichen Bestandteilen an der Wand des Zersetzungsgefäßes feststellbar sind, die naturnotwendigerweise
dann auch auf den Widerstandskörpern vorhanden sein müssen.
Man könnte nun daran denken, die für den Schutzüberzug benutzte Kohlenstoffmodifikation
für die Herstellung der Widerstandsschicht zu benutzen, da diese Schicht doch offenbar bessere
-Eigenschaften hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit von Fremdbestandteilen u. dgl. aufweisen, so daß
eine höhere Widerstandskonstanz gegeben sein müßte. Dies ist prinzipiell möglich, jedoch werden
dann Nachteile in Kauf genommen, die bei den erfindungsgemäßen kombinierten Schichtwiderständen
nicht auftreten. Wenn auch die Schutzschichten aus kleinkristalliner Kohle über eine höhere Konstanz
verfügen und diese Kohle auch härter ist als die Glanzkohle, so liegt doch unter anderem der
Temperaturkoeffizient dieser Kohle ungünstiger, was stark hinderlich ist. Außerdem aber ist die
Verwirklichung dieser Idee dadurch unmöglich, daß im Falle der Abscheidung der kleinkristallinen
Kohlenstoffschicht durch Zersetzung gasförmiger Kohlenwasserstoffe bei tiefen Temperaturen die
Bekohlung der Trägerunterlagen sehr ungleichmäßig wird, daß, wie man zu sagen pflegt, die
Oberfläche des Trägers in die Widerstandsschichtbildung mit eingeht.
Da bei Schichtwiderständen im Interesse einer gleichmäßigen und hohen Belastbarkeit größter
Wert auf gleichmäßige homogene Schichten gelegt werden muß, ist also die Herstellung der Widerstandsschicht
bei hohen Temperaturen, wie sie für die Glanzkohleherstellung bekannt sind, nämlich
900 bis iooo0 C, erforderlich.
Um daher sowohl widerstandsmäßig als auch schutzschichtmäßig ein Optimum zu erzielen, ist es
notwendig, Widerstandsschicht und Schutzschicht getrennt bzw. in zwei Verfahrensstufen herzustellen.
Bei der Bildung der Widerstandsschicht nach dem Glanzkohleverfahren ist die Herstellung des
Widerstandes nach dem Kennzeichen der Erfindung
besonders einfach. Nachdem man die Widerstandsträger in üblicher Weise bei hohen Temperaturen
mit Glanzkohleniederschlägen versehen hat, stellt man die Zufuhr des Kohlenwasserdampfstromes ab
und läßt den Bekohlungsbehälter abkühlen. Wenn er eine Temperatur von 7000 C erreicht hat, stellt
man die Zufuhr des Kohlenwasserstoffdampfes wieder an bzw. sorgt für die Zufuhr eines wesentlich
konzentrierteren Gemisches und bekohlt nun bei weiterer natürlicher Abkühlung des Ofens
weiter, bis eine genügend starke Schutzschicht aus kleinkristalliner Kohle erzeugt ist.
In der Zeichnung ist schematisch an einem Querschnitt die Verwirklichung des Erfindungsgedankens
näher erläutert, α ist der Trägerkörper, der beispielsweise
aus einem Porzellanstäbchen bestehen kann. Auf diesem ist die Widerstandsschicht b, die
nach aus der Widerstandstechnik her bekannten zweckmäßigen Verfahren gebildet sein kann, auf-
ao gebracht. Die Risse, Poren und Stoßstellen der aus einzelnen Kristallen bestehenden Widerstandsschicht b sind mit äußerst kleinkristalliner Kohle c
ausgefüllt und gleichzeitig die gesamte Widerstandsschicht b mit dieser Kohle bedeckt. Einwirkungen
von Fremdgasen und ähnlichen Stoffen auf die Widerstandsschicht b werden durch die feinkristalline Kohle c ferngehalten bzw. stark vermindert.
Über der feinkristallinen Kohlenschicht c kann dann noch eine Schutzlackschicht d beispielsweise
durch Aufspritzen oder Einbrennen angebracht sein.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Elektrischer Widerstand aus auf einem nichtleitenden Träger niedergeschlagener leitender Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Schicht mit einer aus kleineren Teilchen als Glanzkohlekristallen bestehenden schlechter leitenden Kohlenstoffschicht überzogen ist.' 2. Elektrischer Widerstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht aus einer unterhalb der Glanzkohleabscheidungstemperatur gegebenenfalls bei höherer Konzentration des Kohlenwasserstoffdampfes gewonnenen Kohlenstoffschicht besteht.3. Elektrischer Widerstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht bei 7000 C oder darunter abgeschieden ist.4. Elektrischer Widerstand nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandsschicht aus Glanzkohle besteht.Entgegengehaltene ältere Rechte:
Deutsches Patent Nr. 881 687.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 709 892/50 2.58
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DE968529C true DE968529C (de) | 1958-02-27 |
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1943
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DE881687C (de) * | 1943-05-15 | 1953-07-02 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellung von Schutzschichten auf elektrischen Widerstaenden |
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