DE967361C - Verfahren und Anordnung zum Herstellen von Draehten, Baendern und Rohren durch Strangpressen und Sintern von pulverfoermigen Metallen, insbesondere Metallgemischen - Google Patents

Description

• Es ist bekannt, Eisen- und Metallpulver durch Walzen von Bändern und Drähten zu verarbeiten, indem z. B. Eisen- oder Metallpulver vor dem Walzspalt eines horizontal gelegten, mit besonderen Walzen ausgestatteten Duowalzwerks aufgestreut wird. Durch den Walzprozeß wird das Pulver zu einem Strang - Band oder Draht -verdichtet. Anschließend an die Walzung findet eine Sinterung und Weiterverarbeitung der Bänder statt.
• Es ist ferner bekannt, hydraulische Strangpressen für das Herstellen von Drähten. und einfachen Profilen aus Metallpulvern anzuwenden. Dabei wird das vorbereitete Pulver in den Rezipienten einer Strangpresse eingefüllt und durch eine Düse ausgepreßt. Anschließend an diesen Preßvorgang findet die Sinterung des Stranges statt. Es ist klar, daß der Strang nach dem Sintern noch keine hohe Zugfestigkeit aufweist. Es ist bisher nicht gelungen, den auf diese Weise kontinuierlich hergestellten Strang mit rundem oder rechteckigem Querschnitt sofort einem üblichen Walz- oder Ziehprozeß zuzuführen., da die bei dem normalen Walzen in Duowalzwerken auftretenden Kräfte Risse verursachen würden. Das gleiche gilt für die Verformung in Ziehringen.
• Es ist schließlich auch bekannt, Eisenpulver strangzupressen und den Strang kalt zu verformen. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, für dieses Kaltverformen von Bändern., Drähten und Rohren aus stranggepreßtem und gesintertem Metallpulver das unter dem Namen »Kaltpilgern« bekanntgewordene Walzverfahren anzuwenden. Wider Erwarten hat sich gezeigt, daß trotz des hohen Verformungsgrades beim Kaltpilgern nicht die sonst beim üblichen Walzen oder Ziehen auftretenden Risse verursacht werden, offenbar weil die Verformung unter allseitigem Druck stattfindet und auf eine Strecke verteilt wird, die dem Hub des hin-und hergehenden Walzgerüstes entspricht. Diese allmähliche Verformung unter allseitigem Druck ist für die einwandfreie und rißlose Verdichtung der kontinuierlich stranggepreßten und gesinterten Metallpulver entscheidend. Nach dem Kaltpilgern muß ein Glühprozeß stattfinden. Anschließend an diesen Glühprozeß können die in der Technik üblichen Zieh- und Walzverfahren angewendet werden.
• In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Anordnung zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt.
• Abb. i zeigt das Ende einer Preßvorrichtung i mit der Preßdüse, einen Sinterofen 2, der durch Hochfrequenz, Widerstandserhitzung oder Gas erhitzt werden kann, und. eine Transportrolle 3. Von dieser Transportrolle gelangt der gesinterte Strang, wie aus Abb. 2 ersichtlich, in ein Kaltpilgerwalzwerk q.. Der zur Durchführung des Glühprozesses erforderliche Ofen ist nicht dargestellt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Drähten, Bändern und Rehren durch Pressen von pulverförmigen Metallen, insbesondere Metallgemischen, zu einem Strang, Sintern des Stranges und Kaltverformen, dadurch gekennzeichnet, daß der gesinterte Strang kalt gepilgert wird.
2. 2. Anordnung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Presse, einen hinter der Düse der Presse angeordneten Sinterofen und ein sich daran anschließendes Kaltpilgerwalzwerk. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften. Nr. 58 762, 638 195; Kieffer und Hotop, Sinterlisen und Sinterstahl, Wien, 1948, Springer Verlag, S. 257 bis 265.