DE966973C - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren KunststoffenInfo
- Publication number
- DE966973C DE966973C DEST1461D DEST001461D DE966973C DE 966973 C DE966973 C DE 966973C DE ST1461 D DEST1461 D DE ST1461D DE ST001461 D DEST001461 D DE ST001461D DE 966973 C DE966973 C DE 966973C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- aluminum
- plastics
- molecular weight
- acids
- production
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G79/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing atoms other than silicon, sulfur, nitrogen, oxygen, and carbon with or without the latter elements in the main chain of the macromolecule
- C08G79/10—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing atoms other than silicon, sulfur, nitrogen, oxygen, and carbon with or without the latter elements in the main chain of the macromolecule a linkage containing aluminium
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen Es ist bekannt, zu Eiweißstoffen sowie eiweißhaltigen Körpern, wie Casein, Horn, Hautabfällen, Aluminiumhydroxyd, Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid sowie verschiedenen anderen Aluminiumverbindungen, wie Aluminiumpalmitat, Aluminiumoleat, zuzusetzen und hierdurch plastische Massen herzustellen. Die bekannten Herstellungsverfahren ergeben zwar plastische Massen, jedoch keine löslichen definierten Verbindungen, die erst durch Weiterbehandlung in die gewünschte Form der Hochpolymeren übergeführt werden können. Es ist schon bekanntgeworden, daß Aluminiumsalze von Carbonsäuren, insbesondere auch sekundäre und tertiäre Aluminiumsalze hochmolekularer Säuren, durch Umsetzung der Säuren in indifferenten organischen Lösungsmitteln mitAluminiumalkoholat unter Erhitzen erhalten werden. können.
- Es wurde nun gefunden, daß aus i Mol Aluminiumalkoholat und i bis 3 Mol einer ein- oder mehrbasischen gesättigten oder ungesättigten organischen Säure, die mindestens 4 C-Atome enthält, bzw. mit Gemischen mehrerer solcher Säuren erhaltenen Aluminiumsalze, gelöst in gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln bzw. in dem. bei der Reaktion frei werdenden Alkohol, bei schonender Einwirkung von Wasser, beispielsweise in Form von flüssigem Wasser, Wasserdampf, wass.erdampfhaltiger Luft, wasserhaltiger Lösungsmittel oder wäßriger Alkalien, in neuartige hochpolymere Stoffe von der Art der Kunststoffe übergeführt werden können.
- Bei der Umsetzung der Aluminiumalkoholate mit den organischen Säuren werden vorteilhaft nicht sämtliche OR-Gruppen der Alkoholate mit Säuren umgesetzt. Man verwendet beispielsweise i Mol Alkoholat auf 2 Mol höhermolekulare Fettsäuren und erhält hierbei Verbindungen folgender Konstitution: bei denen also noch eine Alkoholgruppe bestehenbleibt. Ähnliche Verbindungen erhält man auch durch Umsatz der festen Kohlensäureadditionsverbindungen der Aluminiumalkoholate mit beispielsweise höhermolekularen Fettsäuren. Bei dieserUmsetzung bewirkt die entweichende Kohlensäure eine schnelle und gründliche Durchmischung des Aluminiumalkoholats mit der betreffenden Säure.
- An Stelle einbasischer Carbonsäuren, wie insbesondere höhermolekularer Fettsäuren, können auch mehrbasische aliphatische oder aromatische Carbonsäuren, insbesondere zweibasische Säuren, wie Adipinsäure oder Phthalsäure, angewandt werden. Ferner können Gemische der vorgenannten Säuren sowieGemische von ein- und mehrbasischen Säuren benutzt werden. Als sehr vorteilhaft hat sich die Anwendung eines Gemisches einer höhermolekularen Fettsäure mit Phthalsäure erwiesen. Unter Umständen können an Stelle der Säuren deren Anhydride, z. B. an Stelle von Phthalsäure Phthalsäureanhydrid, angewandt werden. Die Verwendung von ungesättigten Säuren, wie Ölsäure, Linolensäure, ergibt Aluminiumverbindungen, bei denen nicht nur das Wasser, sondern auch der Sauerstoff eine härtende Wirkung ausübt, so daß deren Verwendung als Lackgrundstoffe besonders geeignet erscheint. Ferner kann wenigstens eine der OR-Gruppen durch einen gegebenenfalls substituierten Phenol- oder Naphtholrest, z. B. durch die Phenoxygruppe -O C6 H., ersetzt werden, wobei ebenfalls Ausgangsprodukte für die durch Umsetzung mit Wasser entstehenden hochpolymeren Kunststoffe erhalten werden.
- Je nach der bei der Einwirkung von Wasser angewandten Formgebung werden künstliche Fasern, Fäden, Filme oder Bänder erhalten. Preßt man z. B. eine alkoholischeLösung einer derartigen Aluminiumverbindung durch eine Spinndüse in Wasser oder in mit Wasserdampf beladene Luft ein, so entstehen je nach der Größe der Düsenöffnungen dünne Fasern, die zu einem kunstseideähnlichenProdukt versponnen, oder stärkereFäden, die zu künstlichen Borsten verarbeitet werden können. Die bei der Einwirkung von Wasser frei werdenden Säuren bzw. Alkohole können aus dem Fällungsmittel wiedergewonnen werden. Um die Rückgewinnung zu erleichtern, ist es zweckmäßig, als Lösungsmittel für die Aluminiumverbindungen einen solchen Alkohol anzuwenden, der bei der Umsetzung der Carbonsäuren mit den Aluminiumalkoholaten abgespalten wird.
- Die erfindungsgemäß erhaltenen Kunststoffe können außer als Kunstfasern auch zur Herstellung von künstlichem Haar, von Lacken, Filmen, Imprägnierungsmitteln, besonders für Textilwaren, zur Herstellung von Druckwalzen und sonstigen Formkörpern dienen. Außerdem können diese Aluminiumverbindungen infolge ihres schnellen Trocknens an feuchter Luft als Klebstoff Verwendung finden.
- Ferner können die erhaltenen Kunststoffe, z. B. in Form von Fäden, Filmen oder Bändern, einem Reckprozeß unterworfen werden, wodurch eine Orientierung der Fadenmoleküle längs der Faserachse eintritt, was eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Formgebilde, insbesondere eine Erhöhung ihrer mechanischen Festigkeit zur Folge hat. Außerdem können die erfindungsgemäßen Kunststoffe bzw. daraus hergestellte Formkörper einer Härtung unterworfen werden, die sowohl durch Anwendung erhöhter Temperaturen, z. B. ioo bis 15o°, als auch durch Behandlung,der Kunststoffe mit gerbend wirkenden Mitteln, wie Formaldehyd, natürlichen oder synthetischen Gerbstoffen, bewirkt werden kann. Durch diese Maßnahmen, die gegebenenfalls auch in Kombination angewandt werden können, werden sowohl die physikalischen Eigenschaften, wie Festigkeit, Oberflächenhärte, als auch die Beständigkeit gegen Lösungsmittel günstig beeinflußt.
- Die erfindungsgemäßen Produkte können auch auf Preßmassen verarbeitet werden. Die Eigenschaften der Preßmassen können durch Zusatz von Weichmachern, wie Butylstearat, vor der Umsetzung mit Wasser in weiten Grenzen variiert werden.
- Die Erfindung sei an Hand der Beispiele näher erläutert. Beispiel 1 246 g Aluminium-sek.-butylat werden mit 300 g eines Fettsäuregemisches mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 150 sowie 749 s,ek.-Butylalkohol versetzt und bei etwa ioo° bis zum homogenen Zustand stark gerührt. Die hierbei erhaltene Lösung wird durch eine Düse in Wasser gepreßt. Die entstehende Faser wird gewaschen, getrocknet und gegebenenfalls bei höheren Temperaturen gehärtet. Die Weiterbehandlung erfolgt gemäß den bei der Kunstfaserherstellung üblichen Verfahren. Beispiel e Zu 344 g Caprinsäure und 166 g Phthalsäure gibt man 204g Aluminiumisopropylat und erhitzt das Gemisch auf etwa i io° am Rückfluß unter starkem Rühren, bis eine schwachgelbgefärbte klare Flüssigkeit entstanden ist. Das Produkt wird mit einem Füllstoff, z. B. Ruß oder Aluminiumhydroxyd, versetzt und hierauf in Gegenwart von Wasser zerrissen und stark geknetet, wobei der größte Teil des Isopropylalkohols in die wäßrige Phase übergeht und hieraus durch Destillation zurückgewonnen werden kann. Die elastische Masse wird abfiltriert und bei einer Temperatur von etwa 9o° und bei Drücken von einigen Tausend Atmosphären in Formen gepreßt. Nach der Härtung der Preßkörper bei etwa i5o° über einige Stunden erhält man äußerst widerstandsfähige Formkörper.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß aus i Mol Aluminiumalkoholat und i bis 3 Mol, vorzugsweise 2 Mol, einer ein- oder mehrbasischen gesättigten oder ungesättigten Säure, die mindestens 4 C-Atome enthält, bzw. deren Anhydrid bzw. einem Gemisch solcher Säuren bzw. Anhydride erhaltene Aluminiumsalze, gelöst in einem organischen Lösungsmittel, einer schonenden Einwirkung von Wasser unterworfen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß einAluminiumsalz angewandt wird, welches aus einer Kohlensäureadditionsverbindung eines Alutniniumalkoholats erhalten wurde.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminiumsalze aus einem Aluminiumalkoholat verwendet werden, bei dem wenigstens eine der Alkoholgruppen durch einen gegebenenfalls substituierten Phenol- oder Naphtholrest ersetzt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 569 9-.6.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST1461D DE966973C (de) | 1943-07-10 | 1943-07-10 | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST1461D DE966973C (de) | 1943-07-10 | 1943-07-10 | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE966973C true DE966973C (de) | 1957-09-19 |
Family
ID=7452516
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST1461D Expired DE966973C (de) | 1943-07-10 | 1943-07-10 | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE966973C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976417C (de) * | 1951-01-05 | 1963-08-14 | Albert Ag Chem Werke | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen |
EP0121241A1 (de) * | 1983-03-30 | 1984-10-10 | Idemitsu Kosan Company Limited | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Organoaluminiumpolymeren |
DE4233477A1 (de) * | 1992-10-05 | 1994-04-07 | Fraunhofer Ges Forschung | Viskose, zur Herstellung von Gelfäden oder -fasern geeignete Flüssigkeit, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von oxidischen, anorganischen Fasern |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE569946C (de) * | 1931-03-25 | 1933-02-09 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung der Aluminiumsalze von Carbonsaeuren |
-
1943
- 1943-07-10 DE DEST1461D patent/DE966973C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE569946C (de) * | 1931-03-25 | 1933-02-09 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung der Aluminiumsalze von Carbonsaeuren |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976417C (de) * | 1951-01-05 | 1963-08-14 | Albert Ag Chem Werke | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen |
EP0121241A1 (de) * | 1983-03-30 | 1984-10-10 | Idemitsu Kosan Company Limited | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Organoaluminiumpolymeren |
DE4233477A1 (de) * | 1992-10-05 | 1994-04-07 | Fraunhofer Ges Forschung | Viskose, zur Herstellung von Gelfäden oder -fasern geeignete Flüssigkeit, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von oxidischen, anorganischen Fasern |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE976641C (de) | Verfahren zur Herstellung von polymeren AEthern | |
DE1067215B (de) | Verfahren zur Polymerisation von ungesättigten Verbindungen | |
DE966973C (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, verspinnbaren Kunststoffen | |
DE2152705C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Textilausrüstungsmitteln | |
DE853354C (de) | Verfahren zur Herstellung organischer Aluminiumverbindungen von Kunststoffcharakter aus Aluminiumalkoholaten und Anhydriden von Dicarbonsaeuren | |
DE1645548A1 (de) | UEberzugsgemische und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE666646C (de) | Verfahren zur Herstellung von organischen stickstoffhaltigen Kondensationsprodukten | |
DE729774C (de) | Verfahren zur Herstellung von polymeren carboxylgruppenhaltigen Verbindungen | |
DE664648C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylacetalen | |
DE655742C (de) | Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Kondensationsprodukte | |
DE540071C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen, die Harnstoff- und bzw. oder Thioharnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte enthalten | |
DE906652C (de) | Verfahren zur Herstellung von an klebrigen Stoffen nicht festhaftenden Zellstoffaser-Schichten | |
DE1093084B (de) | Verfahren zum Aushaerten ungesaettigter Polyesterharzmassen | |
DE609729C (de) | Verfahren zur Herstellung von haertbaren, schmelzbaren, in organischen Loesungsmitteln loeslichen Kondensationsprodukten aus aromatischen Aminen und Aldehyden | |
AT231164B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten von α,β-äthylenisch ungesättigten Aldehyden | |
DE567364C (de) | Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise zur Bereitung von Kunststoffen verwendbaren Cellulosederivaten | |
AT133507B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen. | |
AT202153B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen, kationaktiven, amidgruppenhaltigen Harnstoffderivaten. | |
DE928906C (de) | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen und Folien aus regenerierter Cellulose | |
DE558250C (de) | Verfahren zur Herstellung von Umsetzungsprodukten und von lufttrocknenden Lacken aus Vereinigungsprodukten von Phenol-Aledehyd-Harzen und lufttrocknenden OElen | |
DE941815C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen und Kunstharzzwischenprodukten | |
DE615781C (de) | Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetocrotonsaeureestern hoeheren Crotonylgehaltes | |
DE1769523C3 (de) | Ein Säureamid enthaltendes Hydrophobiermittel und Verfahren zum Hydrophobieren | |
DE342365C (de) | ||
DE1144481B (de) | Verfahren zur Herstellung weichgemachter synthetischer linearer Polyamide |