DE966371C

DE966371C - Verfahren zum Herstellen waessriger Dispersionen auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech

Info

Publication number: DE966371C
Application number: DEG8980A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Franz Eisenhut; Dipl-Ing Viktor Gobiet; Dr Phil Karl Meyer; Dr Rer Nat Adolf Siegl
Original assignee: Gelsenkirchener Bergwerks AG
Current assignee: Gelsenkirchener Bergwerks AG
Priority date: 1952-05-31
Filing date: 1952-05-31
Publication date: 1957-08-01

Description

Verfahren zum Herstellen wäßriger Dispersionen auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech Zusatz zum Patent 959044 Gegenstand des Patents 959 o44 ist ein Verfahren zum Herstellen von wäßrigen Dispersionen auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech in Gegenwart von wasserdispergierbaren tonartigen Stoffen, bei dem in die Dispersion oder mindestens einen der daran beteiligten Partner mindestens 0,5 0/o, vorzugsweise I bis 4°/o, einer oder mehrerer Verbindungen mit zwei oder höchstens drei Ringen, wie Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, eingetragen werden. Vorzugsweise werden die mehrcyclisdhenVerbindungen dem zur Dispersion dienenden Wasser zugegeben.
Als Träger solcher Verbindungen kann auch das in der Kokereigasreinigung anfallende wäßrige Gaskondensat verwendet werden. An Stelle eines Steinkohlenteerpeches mit einem Erweichungspunkt von höchstens etwa 600 (K./S.) können auch auf einen solchen Erweichungspunkt geluxte Hart-oder Sonderpeche dispergiert werden. Die Disperson karm zur Anfärbung mit Pigmenten versetzt werden. Der Zusatz der aromatischen Kohlenwasserstoffe erfolgt spätestens, solange die Mischung sich noch auf höherer Temperatur, vorzugsweise 60 bis 800 C, befindet. Nach einem bekannten Verfahren wird eine viskose bituminöse Emulsion gewonnen, wobei lösliche Emulgatoren (Seifen) verwendet werden und in alkalischer Lösung gearbeitet wird. Ein besonderes Merkmal diese Verfahrens ist die Einstellung der Viskosität durch Zusatz von Salzen (Kalzium, Magnesiumchlorid) und die Verwendung von Stabilisierungsmitteln, vorzugsweise von Trinatriumphosphat. Auch nach einem anderen bekannten Verfahren wird in alkalischer Lösung unter Zusatz von Kasein und Formaldehyd zur primär hergestellten B itumenemul-sion gearbeitet Diese bekannten Verfahren erfordern einen großen Arbeitsaufwand und den Zusatz teilweise kostspieliger Stoffe.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung farbiger Bitumen~Dispersionen, besonders für den Straßenbau und zum Färben von Beton, bekanntgeworden.
Das Verfahren besteht darin, zunächst in der Wärme eine Grundemulsion ans Bitumen und einer alkalisch-wäßrigen Lösung mit Hilfe einer geeigneten Homogenisiermaschine herzustellen und sodann durch Zusatz von Kasein zu stabilisieren.
Nach Abkühlen und Vendünnen wird ein Quellkörper (Bentonit) sowie etwas Aluminiumsulfat-Lösung zugefügt. Der technische Aufwand für dieses Verfahren ist daher beträchtlich und der Arbeitsprozeß demgemäß entsprechend kostspielig.
Der benötigteWarmeaufwandI und die verschiedenen Zusätze verteuern das-Verfahren noch mehr. Infolge der bei Ausführung des Verfahrens eintretenden Klebrigkeit des Oberflächenfilms ist ein Zusatz von Aluminiumsulfat zur Behebung dieses Umstandes notwendig. Dieser Verfahrensschritt macht die Durchführung noch umständlicher und verschlechtert die Wirtschaftlichkeit.
Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß sich ausgezeichnete wäßrige Dispersionen ergeben, wenn die wasserdispergierbaren ton artigen Stoffe der Hauptpatentanmeldung G 7838 IV d/23 c teilweise oder ganz durch wasserbenetzbare oder wasseraufnahmefähigen Stoffe und/oder durch Benetzungsmittel mit Wasser benetzbar gemachte Stoffe ersetzt werden. Zur erstgenannten Klasse gehören z. B. Gi-chtstaub, Kiesabbrände, Erze, gebrauchte Gasreinigungsmasse, Kalk- und Acetylenschlamme, Flugasche, zu der zweiten z. B.
Graphit, Ruß und Kohlenstaub.
Die auf diese Weise erzielten Dispersionen können eine manuigfaltige Verwendung finden. Sie eignen sich nicht nur zur Herstellung von Auftragsschichten, z. B. auf Beton, Mauerwerk oder Straßenflächen, Metall, Glas oder als Verguß- und Spachtelmasse, sondern auch als Bindemittel, z. B. für Feinkohle und Erze, als Zusatz bei der Herstellung feuerfester Steine, von gebrannten oder ungebrannten Bauelementen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen wäßriger Dispersionen auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech gemäß Patent 959044, dadurch gekennzeichnet, daß neben oder an Stelle von wasserdispergierbaren tonartigen Stoffen wasserbenetzbare oder wasseraufnahmefähige Stoffe und/oder durch Benetzungsmittel mit Wasser benetzbar gemachte Stoffe verwendet werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 123 844; deutsche Patentschrift Nr. 536 912 K. 23c; französische Patentschriften Nr. 5880 I6,760544, 732 463; britische Patentschrift Nr. 5I48I8; »Straßen und Tiefbau«, I947, 5. I80; »Farben, Lacke, Anstrichstoffe«, I948, S. 195.