DE965335C - Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais - Google Patents
Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere SchutzrelaisInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 6. JUNI 1957
S 29891 VIIIb12ic
ist als Erfinder genannt worden
Einrichtungen, die zur Prüfung von Schutzrelais herangezogen werden, stellen zum Teil die einschränkende
Forderung, daß die Prüfung nur bei Stillstand des betreffenden Anlagenteiles erfolgen
kann. Andere gestatten es, auch während des Betriebes zu prüfen. Hierbei werden die Auslöseleitungen
des Schutzes von den gesteuerten Apparaten, wie Schaltern usw., abgetrennt und auf
irgendwelche Anzeigeorgane geschaltet, die das ordnungsgemäße Ansprechen des Schutzes melden.
Bei diesen Prüfeinrichtungen wird der Prüfimpuls nach erfolgter Ab- bzw. Umschaltung der Auslöseleitungen
mittels eines Schalters oder einer Taste an das zu prüfende Relais gelegt und das darauffolgende
Ansprechen beobachtet, wobei es vollkommen dem Ermessen des Prüfenden überlassen
bleibt, wie lange der Schutz, betriebsmäßig gesehen, unwirksam ist. Ebenso ist die Erfahrung bzw.
Sachkenntnis des Bedienungspersonals dafür maßgebend, inwieweit Fehlauslösungen von Leistungsschaltern
u. dgl. als Folge des Prüfvorganges eintreten können, da keine oder keine ausreichenden
Sicherungsmaßnahmen gegen Fehlschaltungen getroffen sind.
Die Ansprechzeiten moderner schnell schaltender Schutzrelais liegen in der Größenordnung von
0,1 see, zum Teil sogar noch darunter, so daß die Prüfung nach den oben angeführten bekannten
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Methoden stets ein Vielfaches der Zeit erfordert, die das Relais wirklich zum Ansprechen benötigt,
die also an sich zum Prüfen erforderlich wäre. Die bekannten P ruf einrichtungen stellen deshalb aus
verschiedenen Gründen keine befriedigende Lösung der ihnen zukommenden Aufgabe dar.
Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, die nicht nur eine Prüfung innerhalb erheblich kürzerer
Zeit ermöglicht, sondern auch durch eine besondere ίο Verriegelung mittels der Stromimpulse, die das
geprüfte Relais beim Ansprechen abgibt, eine absolute Sicherheit gegen Fehlauslösungen als Folge
von Fehlschaltungen während des Prüfvorganges gewährleistet.
Die Prüfeinrichtung von betriebsmäßig installierten Relais, insbesondere Schutzrelais nach der
Erfindung, ist im wesentlichen . dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel derart angeordnet sind,
daß das zu prüfende Relais nach dem Anregen der Prüfeinrichtung den Prüfvorgang selbst steuert.
Auf diese Weise wird es möglich, durch einen Anregeimpuls, der beispielsweise durch einen Schalter
oder eine Taste ausgelöst wird, einen Prüfvorgang auszulösen, der praktisch auf die Eigenzeit des zu
prüfenden Relais und somit auf das kürzestmögliche Maß beschränkt ist.
Wie aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung hervorgeht,
kann ferner durch relativ einfache Schalt: maßnahmen erreicht werden, daß bei j eder Anregung
der Prüfeinrichtung nur eine einzige Prüfung des angewählten Schutzrelais durchgeführt wird, gleichgültig,
ob der Anregestromkreis bei Beendigung der Prüfung noch geschlossen ist oder nicht. Ferner
werden gleichzeitig mit dem Anlegen des Prüfstromes an das zu prüfende Relais und in Abhängigkeit
hiervon die vom zu prüfenden Relais zu den von diesem gesteuerten Schutzschaltern
u. dgl. führenden Auslöseleitungen auf Prüfung umgeschaltet, und zwar so, daß der oder die beim
Ansprechen des geprüften Relais ausgelösten Impulse in den Prüfvorgang eingreifen. Das Eintreffen
dieser Impulse bewirkt den sofortigen Entzug des bzw. der Prüfströme und eine gleichzeitige Verriegelung
gegen die Zurückschaltung der Auslöseleitungen, um eine Fehlschaltung bzw. eine
ungewollte Auslösung der von dem zu prüfenden Relais gesteuerten Schaltmittel zu verhindern. Die
Zurückschaltung der Auslöseleitungen in den betriebsmäßigen
Zustand erfolgt erst nach ordnungsgemäßem Ablauf des Prüfvorganges, sofern dieser
keinen Fehler feststellt.
Die neue Prüfeinrichtung gestattet auch die
Prüfung von Relais in Selbsthalteschaltung, bei denen kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen
dem Entzug des Prüfstromes und dem Wegfall der Ansprechimpulse besteht. Auch hierbei ist eine
absolute Sicherheit gegen Fehlauslösungen gegeben.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Prüfeinrichtung dargestellt,
die mit einem Wahlschalter WS an verschiedene Prüflinge anschließbar ist. Im .Ausführungsbeispiel
ist angenommen, daß - von einer Überstromzeitscliutzeinrichtung, bestehend aus den Übers t rom relais
Ur1 üs, Vt und dem Zeitrelais Z, das Relais ür
zu prüfen sei. Das Zeitrelais Z steuert über seinen Kontakt S1 das Auslösehilfsrelais AH und über
seinen Kontakt z2 eine Meldeeinrichtung, beispielsweise
in Form einer Signallampe L1. Das Auslösehilfsrelais AH hat zwei Kontakte, von denen der
eine beispielsweise den Entregungsschalter des Generators und der andere den Leistungsschalter
steuern möge. Die zugehörigen Auslöseleitungen können, wie durch die Pfeile (rechts oben) angedeutet,
noch zu weiteren Auslösehilfsrelais von anderen Schutzeinrichtungen führen. Die Anzahl
der Auslöseleitungen hängt von der Anzahl der auszulösenden Schutzschalter u. dgl. ab.
Die Auslöseleitungen führen über die Kontakte 4,
5 und 6 eines Anwurfrelais I, so daß bei dessen Erregung die Auislöseleitungen unterbrochen und
auf mit der Prüfeinrichtung verbundene Kontakte umgeschaltet werden.
Mit dem Einstellen des Wahlschalters WS findet zunächst nur eine Auswahl des zu prüfenden
Schutzes statt, da der vom Prüftransformator Tr gelieferte Prüfstrotn über die in der Ruhestellung
offenen Kontakte 1, 2 des Relais IV an den Prüfling gelegt wird und der über den Wahlschalter
verlaufende Anregestromkreis für das Relais IV zunächst noch unterbrochen ist. Die Anregung des
Prüfvorganges erfolgt erst durch LTmlegen des Tastschalter PT in die Steilung pv />2 und ps, P1
»für Prüfung«. Dadurch kommt ein Stromkreis zustande über u, Kontakte pv P2, Kontakt 1 (Ruhe)
des Stopprelais II, Kontakte der Unterbrechertaste UT, Anwurfrelais I, Phase ν des Sekundärkreises
des Prüftransformators Tr. Das Anwurfrelais spricht an und legt seine Kontakte 1 bis 6 auf
Arbeit. Einerseits kommt dadurch über den Kontakt 2 ein über den Ruhekontakt 2 des Stopprelais II
und den Wahlschalter WS verlaufender Anregestromkreis für das Relais IV zustande, wodurch
über dessen Kontakte 1 und 2 dem Relais ür des Überstromzeitschutzes ein einen Überstrom vortäuschender
zusätzlicher Strom zugeführt wird, und andererseits kommt die Signallampe L2 zum
Aufleuchten. Gleichzeitig wird über den Kontakt 3 des Stopprelais II und den Kontakt 3 des Anwurfrelais
I ein Haltestromkreis für dieses Relais hergestellt. Außerdem werden durch Umlegen der
Kontakte 4 bis 6 des Relais I die Auslöseleitungen unterbrochen. Ferner wird über den Kontakt 1
ein Zeitmeßwerk (Synchronuhr) SU eingeschaltet, welches im Ausführungsbeispiel so beschaffen sein
möge, daß es anläuft bzw. eingeschaltet wird, wenn die Kontakte 1 und 3 an Spannung gelegt werden,
und daß es ausgeschaltet bzw. stillgesetzt wird, wenn die Kontakte 2 und 3 kurzgeschlossen werden.
Ist das Überstromrelais Ür in Ordnung, so spricht es an und schaltet das Zeitwerk Z ein. Gleichzeitig
beginnt der Zeitmesser SU zu laufen. Sobald das Zeitrelais Z des Überstromzeitschutzes seine Kontakte
sv S2 schließt, leuchtet die Signallampe L1
auf, und das Hilf srelais AH spricht an. Dadurch kommt über die Kontakte 1 und 2 desselben und
über die auf Arbeit stehenden Kontakte 4 und 5 des Anwurfrelais I eine Erregung beider Wicklungen
des Hilfsrelais III zustande, das nur ansprechen kann, wenn beide Wicklungen erregt
werden. Wäre die Schaltung so getroffen, daß auch die über den Kontakt 6 des Anwurfrelais I verlaufende
Auslöseleitung beim betriebsmäßigen Ansprechen des Überstromzeitschutzes an Spannung
gelegt wird, so müßte das Hilfsrelais III mit drei Erregerwicklungen ausgeführt werden, damit der
Zustand aller drei Auslösestromkreise überprüft wird. Es können gegebenenfalls auch beim Vorhandensein
mehrerer Auslöseleitungen an Stelle des Hilfsrelais III mehrere solche Relais in entsprechender
Schaltung vorhanden sein.
Beim Ansprechen des Hilfsrelais III wird nun über dessen Kontakt χ ein Haltestromkreis für das
Anwurfrelais I hergestellt, der zu dem über den Ruhekontakt 3 des Stopprelais II und den Arbeitskontakt
3 des Anwurfrelais I verlaufenden Haltestromkreis parallel liegt. Ferner wird über den
Kontakt 2 des Hilfsrelais III das Stopprelais 2 erregt. Dieses legt seine Kontakte 1 bis 4 auf Arbeit
und stellt dadurch über seinen Kontakt 1 und den Kontakt 2 des Hilfsrelais III einen Selbsthaltestromkreis
her. Außerdem wird durch Öffnen des Kontaktes 2 des Stopprelais II das Relais IV zum
Abfallen gebracht und der Prüfstrom für das Relais Ür unterbrochen. Gleichzeitig werden über den
Kontakt 4 des Stopprelais II die Kontakte 2, 3 des Zeitmeßwerkes SU kurzgeschlossen und dieses sofort
stillgesetzt. An dem Meßwerk SU läßt sich nun feststellen, ob der Überstromzeitschutz mit der
richtigen Verzögerung angesprochen hat.
Sobald ■—· wie schon erwähnt — das Relais IV abfällt und den Prüfstrom unterbricht, kehrt der
bis dahin auf Arbeit gestandene Kontakt des Uberstromrelais Ür auf Ruhe zurück. Das Auslösehilfsrelais
AH fällt deshalb wieder ab und unterbricht über das Hilfsrelais III den Haltestromkreis für
das Anwurfrelais I. Damit kehrt die Anlage wieder in die dargestellte Ruhelage zurück, bei der die
Auslöseleitungen an die von ihnen zu betätigenden Schalter usw. angeschlossen sind.
Die beschriebenen Vorgänge spielen sich so rasch ab, daß sie keine praktisch merkbare Zeit über die
Eigenzeit des zu prüfenden Relais hinaus dauern, denn die zusätzlich benötigte Zeit ist lediglich durch
die Ansprechzeit der wenigen in Betracht kommenden Relais bedingt, die jedoch höchstens einige
ra/sec erfordert. Die Zeit, in welcher die zu prüfende Schutzeinrichtung durch den Prüfvorgang
außer Tätigkeit gesetzt ist, ist folglich auf das unbedingt notwendige Minimum beschränkt. Der
in dieser Hinsicht erzielte Vorteil ist die Folge davon, daß — wie sich aus vorstehenden Ausführungen
ergibt — der Prüfling nach dem Anregen der Prüfeinrichtung den Prüfvorgang selbst steuert.
Bei jedem Auslenken der Prüftaste PT in die Stellung »Prüfen« kann außerdem nur eine einzige
Prüfung der durch den Wahlschalter WS angewählten Schutzeinrichtung erfolgen, und zwar
unabhängig davon, wie lange die Prüf taste gedrückt wird, und auch davon, daß die Prüftaste vielleicht
noch gedrückt ist, wenn der Prüfvorgang bereits beendet ist. Diese Sicherung ist wegen der erwähnten
kurzen Zeitdauer der Prüfung von erheblicher Bedeutung. Sie wird dadurch erreicht, daß
das Stopprelais II, das am Ende des Prüfvorganges anspricht, so lange nicht abfallen kann, solange über
die Kontakte pv p.2 der Prüf taste und den auf Arbeit
liegenden Kontakt 1 des Stopprelais II ein Haltestromkreis für dieses geschlossen ist. Dadurch ist
ein erneutes Anregen des Anwurfrelais I unterbunden.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Prüfeinrichtung besteht darin, daß ein Schließen
der Auslösestromkreise und damit ein ungewolltes Auslösen von irgendwelchen an die Auslösestromkreise
angeschlossenen Apparaten und Schaltern während des Prüfvorganges verriegelt ist. Die
Auftrennung der Auslösestromkreise erfolgt zunächst zwangläufig zu Beginn des Prüfvorganges
mit dem gleichen Anwurfrelais I, das auch den Prüfvorgang einleitet. Sobald der Prüfling anspricht,
wird durch Erregung des Hilfsrelais IH das Abfallen des Anwurfrelais I durch den oder die
vom geprüften Relais gelieferten Auslöseimpulse so lange verriegelt, bis die Auslöseimpulse beendet
sind und somit beim Zurückschalten der Auslöse- g0 leitungen auf Auslösung keine Fehlauslösungen
mehr bewirken können.
Weitere Vorteile der neuen Prüfeinrichtung ergeben sich aus folgender Beschreibung ihrer
Wirkungsweise beim Auftreten einzelner Fehler:
Sollte der Prüfling bei Beginn des Prüfvorganges nicht ansprechen, so würde das Anwurfrelais I nicht
mehr abfallen. Die Signallampe L2 würde dauernd
brennen; dagegen würde die Signallampe L1 dunkel bleiben. Daran ist für den Prüfenden sofort zu
erkennen, daß der Prüfling nicht angesprochen hat, also fehlerbehaftet ist.
Sollte der bei modernen Relais selten eintretende Fall vorkommen, daß die Kontakte des zu prüfenden
Relais hängenbleiben und nicht mehr abfallen, so würde der Prüfende dies ebenfalls wieder an den
Signallampen L1 und L2 erkennen, denn sie würden
nach Ablauf der Prüfzeit weiterbrennen. Wie schon ausgeführt wurde, wird nämlich der Prüfvorgang
erst beendet, wenn das Anwurfhilfsrelais AH abfällt. Der Prüfende muß also den Schaden beseitigen,
d. h. die Kontakte des Prüflings zum Abfallen bringen, worauf die Prüfanlage selbsttätig in
die Ruhelage zurückkehrt.
Eine weitere Fehlermöglichkeit könnte darin bestehen, daß das zu prüfende Relais nicht richtig
durchzieht, so daß nur ein Teil der Kontakte des Anwurfhilfsrelais AH geschlossen wird. In diesem
Fall kann die Prüfeinrichtung nicht in die Ruhelage zurückkehren, weil das Hilfsrelais III nicht
ansprechen kann. Die Kontrollampe L2 bleibt somit brennen, und die Synchronuhr SU läuft weiter. Der
Prüfende kann dann durch Umlegen der Prüftaste PT in die Stellung »Lösen« die Prüfeinrichtung in
die Ruhelage zurückstellen, da das fehlerhafte Relais eindeutig lokalisiert ist. Beim Umlegen der
Prüftaste PT in die Stellung »Lösen« werden die Kontakte I1,12 und /3, /4 geschlossen. Über diese
Kontakte Averden die beiden Erregerwicklungen des Hilfsrelais III erregt. Dadurch wird über den Kontakt
2 dieses Relais das Stopprelais II erregt und durch Öffnen des Kontaktes 2 desselben das Relais
IV zum Abfallen gebracht. Beim Loslassen der Prüftaste fällt dann auch das Anwurf relais I ab,
und die Schaltung kehrt in die dargestellte Ruhelage zurück.
Hieraus geht auch hervor, daß bei dem vorher besprochenen Beispiel, bei dem ein Hängenbleiben
der Kontakte des Anwurfhilfsrelais bzw. des Überstromzeitschutzes in der Arbeitsstellung angenommen
wurde, ein Betätigen der Prüftaste PT in Richtung »Lösen« keine Fehlauslösung zur Folge
haben kann, weil das Hilfsrelais III beim Loslassen der Prüftaste PT, d. h. beim Wiederöffnen der
Kontakte I11J2 und I3,I1, weiterhin angesprochen
bleibt und die Auslösung verriegelt. Es muß also zunächst der Fehler am Prüfling beseitigt werden,
damit die Prüfeinrichtung in die Ruhelage zurückkehren kann.
Tritt der Fall ein, daß während der Prüfung des Überstromrelais Or, die sich über mehrere Sekunden
erstrecken kann, in der vom Überstromzeitschutz überwachten Anlage ein Überstrom auftritt, so gilt
folgendes:
Den einzelnen Überstromrelais Ur1 Üs, Üt bzw.
deren Kontakte sind Schauzeichen Sr1 Ss, St oder
sonstige Anzeigeeinrichtungen zugeordnet. Wenn also das Überstromrelais Ür geprüft wird, darf nur
das Schauzeichen Sr ansprechen. Beim Auftreten eines Überstromes in der Anlage sprechen aber auch
die Überstromrelais Üs und Üt an, so daß dies durch die zugeordneten Schauzeichen Ss, St angezeigt
wird. Der Prüfende kann dann die Unterbrechertaste UT drücken und dadurch den Prüfvorgang
unterbrechen. Mit dem sofort abfallenden Anwurf relais I werden dann die Auslösestromkreise
geschlossen und die in Betracht kommenden Schutzauslösungen bewirkt. Die geprüfte Schutzeinrichtung
ist also vom Augenblick der Betätigung der Unterbrechertaste UT an sofort voll wirksam.
Die Wechselstromrelais I, II und IV, die mit der Sekundärspannung des Prüftransformators Tr betrieben werden, sind vorteilhaft so bemessen, daß sie bei einem gewissen Absinken der Spannung, beispielsweise von 24 auf 18 V, bereits abfallen. 50 ?Dadurch wird gleichzeitig ein wirksamer Schutz gegen Fehler geschaffen, die sich in der Anlage in einer Spannungsabsenkung auswirken. Tritt eine solche Spannungsabsenkung während des Prüfvorganges ein, so fallen die genannten Relais sofort ab, und der Schutz durch das gerade geprüfte Schutzrelais ist somit voll wirksam.
Die Wechselstromrelais I, II und IV, die mit der Sekundärspannung des Prüftransformators Tr betrieben werden, sind vorteilhaft so bemessen, daß sie bei einem gewissen Absinken der Spannung, beispielsweise von 24 auf 18 V, bereits abfallen. 50 ?Dadurch wird gleichzeitig ein wirksamer Schutz gegen Fehler geschaffen, die sich in der Anlage in einer Spannungsabsenkung auswirken. Tritt eine solche Spannungsabsenkung während des Prüfvorganges ein, so fallen die genannten Relais sofort ab, und der Schutz durch das gerade geprüfte Schutzrelais ist somit voll wirksam.
Mit dem Wahlschalter WS lassen sich nacheinander
alle in der Anlage vorhandenen Relais prüfen. Hierzu ist — wie schon ausgeführt wurde ■— vor
jedem Prüf Vorgang zunächst der entsprechende Prüfling durch den Wahlschalter WS anzuwählen,
bevor die Prüftaste PT in Richtung »Prüfen« betätigt und damit der Prüfvorgang angeregt wird.
Die Prüfung der in der Anlage vorhandenen Relais kann aber auch selbsttätig nacheinander vorgenommen
werden, indem der Wählschalter WS mit einer Fortschalteinrichtung ausgerüstet wird, welche ihn
nach Beendigung eines Prüfvorganges um einen Schritt weiterschaltet und eine erneute Prüfung
auslöst. Zum Beispiel kann ein aus der Fernsprechtechnik bekannter Schrittschaltwähler benutzt und
die Schaltung so getroffen werden, daß der Wähler, der in der Ruhelage der Prüfeinrichtung in der
Stellung 1 steht, nach Ablauf der durch Betätigen der Prüftaste ausgelösten Prüfung des ersten Relais
selbsttätig in die Stellung 2 geht und in dieser beispielsweise durch zusätzliche, den Kontakten P1
bis P1 parallel geschaltete Kontakte einen erneuten
Anregeimpuls für die Prüfeinrichtung gibt usw. Mit Ablauf der letzten Prüfung kehrt dann der
Wähler in die Stellung 1 zurück, so daß die Prüfanlage für eine weitere Durchprüfung sämtlicher
Relais bereit ist. Der Anreiz zur Fortschaltung des Wählers nach Beendigung der einzelnen Prüfvorgänge
kann dabei beispielsweise durch einen Ruhekontakt am Anwurfrelais I gegeben werden. Da
beim Vorliegen eines Fehlers an dem zu prüfenden Relais die Prüfeinrichtung nicht in die Ruhelage
zurückkehrt, wird auch der Wähler nicht weitergeschaltet, und das fehlerhafte Relais ist somit g0
sofort zu erkennen. Um letzteres zu erleichtern, kann man den einzelnen Wählerkontakten besondere
Signallampen zuordnen, so daß daran jeweils das gerade der Prüfung unterliegende Relais zu
erkennen ist.
Um bei der automatischen Durchprüfung auch die Ansprechzeiten kontrollieren zu können, kann
man entweder ein schreibendes Zeitmeßwerk SU verwenden oder mehrere Zeitmeßwerke, welche
durch den Wähler nacheinander eingeschaltet werden.
Claims (10)
1. Einrichtung zum Prüfen von betriebsmäßig installierten Relais, insbesondere Schutzrelais
in elektrischen Anlagen, auch während des Betriebes der Anlagen, dadurch gekennzeichnet,
daß Schaltmittel derart angeordnet sind, daß das zu prüfende Relais nach dem Anregen der
Prüfeinrichtung, z.B. durch eine Taste (PT), den Prüfvorgang selbst steuert.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Schaltmittel vorhanden sind, welche die Auslöseleitungen des der Prüfung unterliegenden Schutzes beim Anlegen des Prüfstromes
an das ihm zugeordnete Relais gleichzeitig unterbrechen und/oder umschalten.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Relais (I) vorgesehen ist,
welches sowohl das Anlegen des Prüfstromes an das zu prüfende Relais als auch die Unterbrechung
und/oder Umschaltung der Auslösestromkreise vornimmt.
4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß Stromkreise vorhanden sind, welche sowohl das der Prüfung unterliegende
Relais zum Ansprechen bringen als auch die Beendigung des Prüfvorganges bestimmen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromkreise derart geschaltet sind, daß eine Beendigung des Prüfvorganges
nur möglich ist, wenn alle von dem der Prüfung unterliegenden Relais abhängigen
Stromkreise in Wirkung getreten sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseleitungen
von den betriebsmäßig von ihnen zu steuernden Apparaten nur so lange abgeschaltet und auf
Prüfung umgeschaltet sind, als das der Prüfung unterliegende Relais sich im angesprochenen
Zustand befindet.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel die
Zurückschaltung der Auslöseleitungen in den betriebsmäßigen Zustand bei der Rückkehr der
Kontakte des der Prüfung unterliegenden Relais in die Ausgangslage bewirken.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseleitungen
während des Prüfvorganges auf ein Verriegelungsrelais (III) geschaltet sind, welches nur
anspricht, wenn die betriebsmäßig zu betätigenden Auslöseleitungen unter Spannung stehen,
und welches das die Umschaltung der Auslöseleitungen bewirkende Relais (I) im erregten
Zustand hält.
9. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu ihrem Anschließen
an das zu prüfende Relais ein Wahlschalter (WS) vorhanden ist, der den Prüfvorgang nur
vorbereitet, während die Auslösung des Prüfvorganges selbst erst durch Anregen des die
Auslöseleitungen unterbrechenden Anwurfrelais (I) erfolgt.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Wahlschalter mit einer
Fortschalteinrichtung ausgerüstet ist, welche ihm nach Beendigung des P ruf Vorganges, z. B.
in Abhängigkeit vom Anwurfrelais (I), um einen Schritt fortschaltet und eine erneute
Prüfung auslöst.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 835 772.
Deutsche Patentschrift Nr. 835 772.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 5J3ß34 5.57
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES29891A DE965335C (de) | 1952-08-23 | 1952-08-23 | Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES29891A DE965335C (de) | 1952-08-23 | 1952-08-23 | Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE965335C true DE965335C (de) | 1957-06-06 |
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ID=7479947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES29891A Expired DE965335C (de) | 1952-08-23 | 1952-08-23 | Einrichtung zum Pruefen von Relais, insbesondere Schutzrelais |
Country Status (1)
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DE (1) | DE965335C (de) |
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- 1952-08-23 DE DES29891A patent/DE965335C/de not_active Expired
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