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Verfahren zur Herstellung hydrierter Formylpteroinsäuren In der Patentschrift
gia 892 ist ein Verfahren zur Herstellung von tetrahydrierter Formylpteroinsäure
und ihrer Derivate beschrieben., bei dem eine formylierte Verbindung der allgemeinen
Formel
(Y bedeutet einen Hydroxyl-, Amino, oder Alkylaminorest und R einen Hydroxyl- oder
Aminor säurerest, vorzugsweise einen Glutaminsäurerest oder den Rest eines Glutam,insäurepeptn.ds,
oder auch Reste einer anderen Aminosäure, wie Asparaginsäu,re" Glycin, Alanin oder
Serin) oder ein Salz derselben mit 2 Mol-Wa,sserstoff hydriert wird.
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Die entstehenden Verbindungen regen das Wachstum von, Leuconos.toc.
citrovorum an und besitzen etwa die gleiche biologische. Wirksamkeit wie die natürlich,
vorkommenden Stoffe mit Citrovorumakt.ivität.
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Gemäß dem Patent 941 848 erhält man aus Z`etrahyd.ro-N12-formylpteroainsäure
bzw. ihren Aminosäureami-den Verbindungen mit noch gräßerer
Citrovorumaktivität,
wenn man sie mit einem alkalischen Mittel in wäßrngem Medium bei einem pH-Wert zwischen
7 und 14, vorzugsweise zwischen 10 und 13, behandelt, wobei ein dem angewandten
alkalischem. Mittel entsprechendes Salz der Tetrahydro@N7-formylpte@roinsäu.re oder
ein Amino,s.äu,rearnid von dieser gebildet wird.
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Es wurde nun gefunden, daß nicht nur aus der N12-Fo@rxnylptero@insäure
und. ihren Amino,säureamiden, sondern auch aus der N7, N12-Diformylpteroinsäu.re
und, ihren Derivaten durch Behandlung mit alkalischen Stoffen. gemäß dem in der
deutschen Patentschrift 941 848 beschriebenen Verfahren Verhindungen mit erhöhter
Citrovorumaktivität erhalten werden.
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Gemäß dem Patent gio 892 kann die Formylierung von Pte-roinsäure
oder ihre:rAmsno,säureamide und die nachfolgen-de- Reduktion in 9o- bis iooo/oiger
Ameisensäure ausgeführt werden:. Durch eingehendere Untersuchungen. wurde: nun,
festgestellt, d'aß bei Verwendung von etwa 9o- bis 98o/o.iger Ameisensäure die Tet;rahydro-N12-foirmylpteroinsäure
oder ihre Aminosäureamide, gebildet werden, während bei Verwendung von 98- bis io0o/oiger
Ameisensäure und. Zugabe von etwas Essigsäureanhydrid, zwecks Erhaltung dieser Konzentration
der Ameisensäure, Tetrahydroderivate der N7, N12-Dif'armylpteroainsäure oder ihrer
Aminosäureamidie gewonnen werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht also darin, da.ß man Ptero@ins.äure
oder ihre Aminosäureamide in 98- bis iooo/oiger Ameisensäure fo@rmyliert, die formylierteVerbin.dung
mit, a Mol Wasserstoff unter Bildung ihres Tetrahydraderivats in Gegenwart eines
Hydrierungskatalysators bei einer Temperatur zwischen, -2o und iso° hydriert, etwas
Essigsäureanhydrid hinzufügt und das so erhaltene Tetrahydroderivat der N7, N12-Di.fo.rrnylpte;roinsäure
mit einem alkalischen. Mittel in wäßrigem Medium bei enmem p11-Wert zwischen17 und
14, vorzugsweise zwischen io und 13, und vorzugsweise bei Temperaturen zwischen
8o und ioo° behandelt und aus dem entstehenden Salz der Tefirahydro-N7-formylpteroinsäure
oder deren Aminosäureamiden gewünschtenfadls die Säuren in. Freiheit setzt.
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Es ist nicht völlig geklärt, warum durch diel erfindungsgemäße Behandlung
von Tetrahydroderivaten der N7, N12-Diformylpteroinsäure oder deren Aminosäureamiden
die Citrovorumaktivität gesteigert wird. Es ist jedoch, zu vermuten, däß dabei eine
einfache Hydrolyse der N12-Formylgruppe erfolgt.
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Als alkalische Mittel sind beispielsweise Alkalihyäroxyde, -carbonate,
-bicarbonate und -phosphate sowie Erda,lkatihydroxyde und quaternäre Amsnoa. säurebasen
verwendbar. Die Umsetzung erfolgt in wäßrigem Medium, jedoch können, auch Mischungen,
vom. Wasser mit anderen, mit Wasser mischbarem. Lösungsmitteln, z. B. mit Alkohol,
verwendet werden- Bei Stehen bei Zimmertemperatur verläuft die Reaktion langsiam.
Durch Erwärmen. auf eine Temperatur von 8o bis ioo° kann erreicht werden:, daß sie
in kürzerer Zeit, beispielsweise in 30 Minuten bis zu 2 oder 3 Stundien,
erfolgt.
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Die Reinigung der erfindungsgemäß hergestellten Tetrahyd-roformylpteroilnsäure
und ihrer Derivate kann., wie in der deutschen Patentschrift 94s 848 beschrieben.,
durch Ausfällen der Calciumsalze der als Nebenprodukte anwesendem: Pterine, die
schwerer wasserlöslich sind als die Calciumsalze der gewünschten Produkte-, aus
dem rohen Reaktionsgemisch und Abtrennung dieser Calciumsalze erfolgen. Das erfindungsgemäße
Produkt mit erhöhter Citrovorumaktivität, vermutlich Te@trahyd:ro@-N7-formylpteroinsäure
oder deren, Aminasäureamide, kann. dann. durch Zusatz eines Überschusses an Calciumionen
in. Form seines Calciumsa,lzes isoliert werden, das die für therapeutische Zwecke
bequemste Form des. Produkts darstellt. Das gewünschte Material kann dann durch
Chromatographie weiter gereinigt werden.
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Die Ca-Sadze sind auch wegen. ihrer Neutralität, Beständigkeit gegen
Hitze und Kohlendioxyd der Luft und wegen ihres Mangels an Hygroskopizität unter
feuchten. Bedingungen besonders geeignet. Sie eignen sich daher zum Aufbewahren.
der, aktiven Verbindungen, und zur Herstellung therapeutischer Präparate für orale,
parenterale oder für andersartige Anwendungen in der Human- und Tiermedizin. Beispiel
Eine Mischung aus 5 Teilen gereinigter Pteroylglutamirisäure, 0,3 Teilen:Platino@xyd
und: i 5o Vodumteilem 98- bis iooo/oiger Ameisensäure wird unter einem Wasserstoffdruck
von etwa 2,24 kg/cm2 hydriert. Dann setzt man 15 Volumteile Essigsäureanhydrid.
zu und läßt die Mischung über Nacht stehen. Nach dem Abffiltrieren des Katalysators
wird das Filtrat zu isoo Vodumteilen Äther zugegeben, der ausgefallene feste Stoff
abfiltriert, gut mit Äther gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Der trockene, feste Stoff hat eine geringe Aktivität' für Leucondstoc citrovorum.
Seine Mikroanalyse zeigt dasVorhand.ensein zweier Formylgruppen.
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2 Teile der oben hergestellten 7, i2-Diforrnyltetrahyda-optkeroylglutaminsäure
werden in , aooo Volumteilen o., i n-Na:triumhydroxyd i Stunde lang auf 9o bis ioo°
erhitzt. Nach. dem Abkühlen wird die Lösung mit Essigsäure auf ein PH von. 7 bis
7,5 eingestellt. Diese Lösung enthält nun, 8,75 VOlümteile an Citrovorumfaktor,
wie der Versuch mit Leuconostoc citrovorum zeigt, und entspricht einer 3o- bis 4o°/oigen
Ausbeute an aktiver Substanz.
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Zur Reinigung wird eine Lösung des, rohen Reaktionsprodukts mit Alkali.
auf einen pH-Wert von über etwa 8 eingestellt, um die Tetrahyd:ro@N7-fo,rmylpt-roylglutaminsäure
sowie die übrigen, in dem Reaktionsgemisch enthaltenen Pterine in Lösung zu bringen.
Dann wird die Lösung mit einer wasserlöslichen, Calciumverbindung versetzt, um die
Cadciumsalze zu bilden,. Viele der unerwünschten Pterine fallen in Form ihrer Calciumsalze
aus und können abfiltriert werden. Durch diese
selektive Ausfällung
der unerwünschten. Pterine in Form ihrer Calciumsalze wird, es möglich, die meisten.
Verunreinigungen ohne merklichen. Verlust an aktivem Produkt zu. entfernen. Das
erwünschte Produkt kann ch.romatographisch weiter gereinigt werden.