-
Hölzerner Dachstuhl Die Erfindung betrifft einen hölzernen Dachstuhl,
dessen Dachsparren zwecks Bildung eines Vordaches nach außen über die Mauer vorstehen
und mit ihren Enden tiefer liegen als die Krone der Mauer, wobei der Raum zwischen
der Mauer und den Enden der Dachsparren nach unten durch waagerechte Verschalungsbretter,
zwischen denen Zwischenräume vorgesehen sind, abgeschlossen ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Dachstuhl
in seiner Gestaltung zu verbessern. Bei den bisher bekannten Dachstühlen, bei denen
der Raum zwischen der Mauer und den Enden der Dachsparien nach unten durch waagerechte
Verschalungsbretter abgeschlossen ist, verlaufen diese Verschalungsbretter parallel
zur Außenwand des Bauwerkes. Diese parallel zur Außenwand verlaufendenVerschalungsbretter
waren für die früher üblichen Bauweisen günstig. und naheliegend. Bei diesen früheren
Bauweisen wurde - nämlich die Decke des obersten Geschosses eines Hauses durch horizontale
und parallel zueinander auf den
Mauern ruhende Balken getragen.
Es war daher nur natürlich, daß man die Verschalungsbretter des Vordaches parallel
zur Mauer befestigte, indem man sie unter die über die Außenseite der Mauer vorstehenden
Enden dieser Tragbalken nagelte.
-
Es ist einleuchtend, daß sich bei dieser bekannten Bauweise ein Vordach
nur an zwei gegenüberliegenden Seiten des Hauses schaffen läßt, weil ja nur an diesen
beiden Seiten des Hauses die Enden der Tragbalken durch die Mauer des Hauses nach
außen herausgeführt werden konnten. Durch diese Einschränkung war es unmöglich,
ein Haus ringsherum mit einem Vordach zu versehen. Man mußte sich so helfen, daß
man an den beiden anderen Seiten des Hauses besonders kurze Stichbalken in die Außenwand
einsetzte und unter ,diese die Verschalungsbretter nagelte.
-
Im Gegensatz zu der geschilderten bekannten Bauweise schlägt die Erfindung
vor, daß die Verschalungsbretter von den vorstehenden Dachsparren gehalten sind
und sich mit ihren geradlinigen Längskanten von der Außenwand der Mauer aus nach
außen erstrecken. Durch die Erfindung wird die Anbringung des Vordaches rings um
das Haus herum wesentlich erleichtert. Außerdem ermöglicht die Erfindung auch die
Anbringung hölzerner Vordächer an solchen Häusern, deren obere Decke keine über
die Außenwand hervorstehende Tragbalken besitzt, sondern beispielsweise die Form
einer Betonplatte hat.
-
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß zum Anbringen
der Verschalungsbretter keine aus der Außenwand der Mauer herausragende Enden von
Tragbalken oder besondere Stichbalken erforderlich sind.
-
Bei der Ausführung der Erfindung ist es zweckmäßig, daß die Zwischenräume
zwischen den Verschalungsbrettern ungefähr so breit wie die Dicke der Bretter sind.
-
In Weitergestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, daß die@der Mauer
zugewandten Endender Bretter an einer waagerecht an der Mauer liegenden Latte befestigt
sind, die durch Verbindungsstücke an den Dachsparren aufgehängt ist.
-
Die an der Mauer liegenden Enden der Verschalungsbretter könnten übrigens
auch unmittelbar an der Mauer oder an einer an der Mauer ohne Verbindungsstücke
befestigten Latte angebracht werden.
-
Die erfindungsgemäße Befestigungsart der sich nach außen erstreckenden
Verschalungsbretter an einer an der Mauer liegenden Latte stellt eine Befestigungsart
dar, die sehr viel einfacher und billiger durchzuführen ist, als wenn man wie bei
den früheren Bauweisen genötigt wäre, 'kurze Stichbalken in das Mauerwerk einzusetzen,
um dann parallel zur Außenwand verlaufende Verschalungsbretter anzunageln.
-
Ein weiterer Vorzug der Erfindung besteht darin, daß sich die neuartige
Anordnung und Befestigung der Verschalungsbretter besonders günstig bei Krümmungen
der Mauern und an Gebäudeecken bemerkbar macht. Während es mit parallel zur Außenwand
verlaufenden Verschalungsbrettern kaum möglich ist, auf einfache Weise eine An,
passung an Biegungen der Mauer zu erzielen, läßt sich diese Anpassung durch die
Erfindung ohne Schwierigkeiten erreichen.
-
Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung vor, daß in einem gebogenen
Bereich der Mauer die Verschalungsbretter einen spitzen Winkel zwischen sich einschließen
und daß diese Winkel so gewählt und die Bretter so angeordnet sind, daß die Mittellinien
der Zwischenräume zwischen den einzelnen Brettern mit den Radien der Mauerbiegung
zusammenfallen.
-
Schließlich ist es zweckmäßig, daß an: der Gebäudeecke beiderseits
mehrere Verschalungsbretter so ausgebildet sind, daß die Längskanten jedes Brettes
einen spitzen Winkel zwischen sich einschließen und die Mittellinien dieser Bretter
mit einer auf den Außenwänden der Mauern errichteten Senkrechten einen spitzen,
auf die Ecke hin gerichteten Winkel bilden, und daß sowohl die Winkel zwischen den
Längskanten der einzelnen Bretter als auch die Winkel ihrer Mittellinien gegen die
Senkrechten von. der Ecke ausgehend längs der Mauer allmählich bis auf den Wert
Null abnehmen.
-
Durch die Erfindung bietet sich auch eine neuartige und sehr günstige
Gestaltung der Dach rinneneinfassung. Diese neuartige Dachrinnen, einfassung entsteht
dadurch, daß die Bretter an ihren äußeren Enden unter dem Rand eines Stirnbrettes
befestigt sind, das die Enden der Dachsparren miteinander verbindet, und daß die
Bretter sich über dieses Stirnbrett hinaus bis zu einer Traufleiste fortsetzen,
wobei zwischen dem Stirnbrett und der Traufleiste eine Dachrinne angeordnet ist.
-
Die auf diese Weise gewonnene Einfassung der Dachrinne hat durch die
Zwischenräume zwischen den Verschalungsbrettern eine ebenso gute Lüftung wie das
eigentliche Vordach.
-
Die Zeichnung stellt beispielsweise zwei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Dachstuhles dar. Es zeigt Fig. i eine Ausführungsform in perspektivischer Teilansicht
und in vertikalem Schnitt durch eine Ebene, die eine Seitenfläche eines Dachsparrens
berührt, Fig.2 eine schematische Draufsicht des Vordaches von unten der Ausführungsform
von Fig. i und Fig.3 eine schematische Draufsicht des Vordaches von unten einer
anderen Ausführungsform. Der in Fig. i dargestellte Dachstuhl hat an, der Krone
einer Mauer :2 eine Mauerbank 3, die Dachsparren q. trägt, die von der Dachschalung
6 abgedeckt sind, an deren unteren Seite sich ein Abschlußbrett 7 befindet. Dieses
Abschlußbrett ist am oberen Rand eines Stirnbrettes 5 befestigt, das ähnlich einer
Traufe ausgebildet ist, indem es die Enden der Dachsparren miteinander verbindet
und einen Rand einer Rinne 13 trägt. Diese Rinne faßt ein Vordach ein, das
in bekannter Weise dadurch
entsteht, daß die Dachsparren sich über
die Mauer :2 hinaus erstrecken. Dieses Vordach weist eine aus Brettern io gebildete
Verschalung auf, wobei die Bretter io wie bei bekannten Bauarten waagerecht liegen,
jedoch in diesem Falle von der Mauer aus nach außen gerichtet sind und nicht parallel
zur Mauer zu verlaufen wie bei manchen bekannten Ausführungen.
-
DieVerschalungsbretter io sind durch Zwischenräume i i voneinander
getrennt, deren Breite etwa gleich der Stärke der Bretter io ist. An ihren an der
Mauer liegenden Enden sind sie an einer Latte 8 befestigt, von der in der Zeichnung
ein Teil außerhalb der Schnittebene dargestellt ist. Mittels Verbindungsstücke 9
ist die Latte 8 an den Dachsparren 4 befestigt. Die Enden der Bretter io, die an
der Mauer liegen, sind unter den Latten 8 festgenagelt, die horizontal an der Mauerwand
entlang laufen. In einem gewissen Abstand von ihren Außenenden sind. sie unter dem
Rand des Stirnbrettes 5 vernagelt und setzen sich darüber hinaus bis zu einer von
ihren Enden getragenen Traufleiste 12 fort. Die Traufleiste 12 trägt den äußeren
Rand der Rinne 13 mittels einer aus Blech gefertigten Hohlleiste 14, die eine Wasserableitung
15 aufweist. Die Rinne 13 liegt also in einem durch das Stirnbrett, die Traufleiste
und die diese miteinander verbindenden Teile der Bretter io gebildeten Kasten.
-
Fig. 2 zeigt Form und Anordnung der die untere Verschalung des Vordaches
darstellenden Bretter in der Umgebung der Ecke von zwei einen rechten. Winkel bildenden
Mauern. Zwischen den Brettern io, deren Seitenränder parallel liegen und die rechtwinkelig
zur Mauer stehen, und dem Schnittpunkt der beiden Mauern ist ein Übergang durch
eine bestimmte Anzahl von Brettern verwirklicht, deren Seitenränder zueinander spitze
Winkel bilden und bei denen die Halbierenden dieser Winkel in der horizontalen Ebene
sich um so mehr neigen, je näher sie zur Ecke des Vordaches liegen..
-
Der in Fig.2 als Ausführungsbeispiel gezeigte Übergang ist nach einem
Gesetz ausgebildet, nach dem die Breiten der Verschalungsbretter gleich sind, wenn
sie längs einer Kreisevolventen gemessen werden., deren geschlagener Kreis die Winkelhalbierende
der Ecke der Mauern berührt und deren Berührungspunkt mit dieser Winkelhalbierenden
außerhalb des Vordaches in dem Innenraum der Ecke liegt, gleichgültig, ob die Kante
der Mauern vorspringt oder nach innen geht. Die graphische Konstruktion besteht
darin, daß man zwei vorzugsweise symmetrische Evolventen D und
D'
von zwei Kreisen zieht, die die Winkelhalbierende B berühren und deren
Mittelpunkte C und C folglich auf der gleichen Senkrechten P zu dieser Winkelhalbierenden
liegen. Die Evolventen haben ihren Anfang auf der Seite dieser Senkrechten, auf
der sich die Ecke des Daches befindet, es sei denn, daß sie nicht über einen ausreichend
großen Winkel geschlagen werden, um sich von dieser Seite bis zu zwei Punkten zu
erstrecken, in denen die sie erzeugenden Geraden jeweils senkrecht auf der einen
bzw. der anderen der beiden Mauerwände stehen. Die Evolventen sind außerdem in einem
Sinne gezogen worden, daß der Radiusvektor der Evolvente D in umgekehrter Richtung
zunimmt, während der der Evolvente D' in Uhrzeigerrichtung zunimmt.
-
Die Stellungen der erzeugenden Geraden sind nur in den benötigten
Bögen der beiden Kurven gezeichnet und-nicht in den Bögen, die zwischen ihren Ursprüngen
und der Ecke des Daches liegen. Der Radius R der geschlagenen Kreise ist willkürlich
nach der beabsichtigten Ausdehnung des überganges und nach der Lage seines Berührungspunktes
gewählt worden, der von der notwendigen kleinsten Breite des Eckbrettes ioh abhängig
ist. Die Mittellinien der Zwischenräume i i zwischen den Brettern ioQ, IOb, io,
. . iog und dem Brett ioh werden so gewählt, daß sie mit den aufeinanderfolgenden
Lagen einer Geraden zusammenfallen, die auf dem Kreis um 'den: Mittelpunkt C abrollt
ohne zu gleiten, um durch einen Punkt des Kreises die Evolvente D zu erzeugen, wobei
die erwähnten Lagen der Geraden der Erzeugung der aufeinanderfolgenden gleichen
Abschnitte dieser Evolvente entsprechen. Diese Abschnitte sind gleich dem Zweifachen
des zwischen dem letzten Zwischenraum und der über die Symmetrieachse des Brettes
ioh verlängerten Winkelhalbierenden B liegenden Abschnitts.
-
Es brauchte auch kein Brett ioh vorhanden zu sein, das zu beiden Übergängen
gehört, die durch die Kreise um die Mittelpunkte C und C bestimmt werden,
d. h. es könnte einen Zwischenraum. I I geben, der sich längs der verlängerten Winkelhalbierenden
B erstreckt.
-
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform ist für Gebäude geeignet,
die konkav oder konvex gebogene Mauern oder Mauerteile aufweisen. Die Symmetrieachse
der Bretter ioi, die die untere Verschalung des Vordaches bilden, verläuft nach
den in ihnen endenden Mauerkurvenradien. Ihre Seitenränder sind so dargestellt,
daß sie ebenfalls nach den Kurvenradien gerichtet sind, was zur Folge hat, daß die
Zwischenräume i i" an einem Ende etwas breiter sind als am anderen Ende. Die Ränder
der Bretter können jedoch auch stärker als zum Mittelpunkt der Krümmung hin konvergierern,
etwa so, daß die Zwischenräume eine gleichbleibende Breite haben. Bei solchen Anordnungen
folgt die Latte 8 natürlich einer Niveaukurve oder ist aus geradlinigen Balkenstücken
gefertigt, die auf einer Polygornlinie dieser Höhenkurve angenähert folgen.
-
Die an der Mauer liegenden Bretterenden können übrigens unmittelbar
in der Mauer oder aber an einer an der Mauer ohne Verbindungsstücke 9 befestigten
Latte befestigt werden.
-
Die Bretter aller 'oeschriebenen Arten, wie io, ioa . . . iog und
io=, brauchen auch, über das Stirnbrett 5 hinaus -nicht verlängert zu sein. Die
Traufleiste i2 fällt dann weg, und. das Stirnbrett 5 wird durch eine gewöhnliche
Traufe ersetzt, die eine Nut- ähnlich der Nut 16 der Traufleiste i2
aufweist,
in die die Enden der Bretter eingeschoben werden. Die Rinne liegt dann nicht mehr
eingebettet. Die Ränder der Bretter können gewellt sein. .