DE962073C - Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Epoxycyclooktan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1, 2-EpoxycyclooktanInfo
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- DE962073C DE962073C DEB34031A DEB0034031A DE962073C DE 962073 C DE962073 C DE 962073C DE B34031 A DEB34031 A DE B34031A DE B0034031 A DEB0034031 A DE B0034031A DE 962073 C DE962073 C DE 962073C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D301/00—Preparation of oxiranes
- C07D301/02—Synthesis of the oxirane ring
- C07D301/03—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds
- C07D301/12—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds with hydrogen peroxide or inorganic peroxides or peracids
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Description
Alle bisher bekanntgewordenen Reaktionen zwischen Olefinen und organischen Persäuren wurden in homogenen
Reaktionsgemischen ausgeführt (vgl. auch Houben-Weyl-Müller: »Methoden der Organischen
Chemie«, 4. Aufl., Bd. VIII, 1952, S. 68ff.). Im FaUe
der Verwendung von Perbenzoesäure in inerten Lösungsmitteln erhält man dabei stets die
i, 2-Epoxyde, und zwar auch aus Cyclookten das i, 2-Epoxycyclooktan (vgl. GodchotundMitarbeiter,
Comptes rendus hebd. Seances Acad. Sciences, Bd. 192,
1931, S. 262, und W. Reppe und Mitarbeiter, Liebigs
Ann. Chem., Bd. 560, 1948, S. 40). Dieses Verfahren ist kostspielig und eignet sich nicht für einen technischen Maßstab. Benutzt man als Persäure die
wohlfeilere Peressigsäure und als Lösungsmittel Eisessig, so gelingt es im Falle des Cyclooktens zwar,
das gebildete i, 2-Epoxycyclooktan zu isolieren, bevor es durch den Eisessig zu Acetylderivaten von
Cyclooktandiolen aufgespalten wird (vgl. die USA.-Patentschrift 2 571 208). Dieses Verfahren erfordert
aber große Mengen an Eisessig und an Extraktionsmitteln, so daß die Aufarbeitung umständlich ist.
Überdies erfordert die Herstellung von Perbenzoesäure und von Peressigsäure besondere Maßnahmen.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, an Stelle der genannten Persäuren die Perameisensäure zu
verwenden, die bekanntlich bereits beim Vermischen von Ameisensäure mit wäßriger Wasserstoffperoxydlösung
entsteht. Es gelang jedoch nicht, die Reaktion bei der. Epoxydstufe aufzuhalten, wenn man unter
Verwendung von so viel Ameisensäure arbeitet, daß eine homogene Lösung entstand bzw. vorlag; vielmehr
entstanden stets die Ameisensäureester von Glykolen (vgl. J. Amer. Chem. Soc, Bd. 67, 1945, S. 1786). Als
Cope, J. Amer. Chem. Soc, Bd. 74, 1952, S. 5884, auf
Cyelookten ein Gemisch aus etwa 3O°/0iger Wasserstoffperoxydlösung und so viel Ameisensäure, daß
eine homogene Lösung vorlag, einwirken ließ, machte er überdies die Beobachtung, daß als Hauptprodukt
die Ameisensäureester der isomeren 1, 2- und 1, 4-D1-oxycyclooktane
entstanden. Es war also eine sogenannte Transannularaddition eingetreten, wie sie bei
Cycloolefinen mittlerer Ringgröße seither öfters gefunden wurde. Um das gewünschte 1,2-Epoxycyclooktan
zu erhalten, verwendete Cope (J. Amer. Chem. Soc., Bd. 74, 1952, S. 5884) deshalb nicht die
leicht herzustellenden Gemische aus Wasserstoffperoxyd und Ameisensäure, sondern die umständlicher
herzustellende Peressigsäure in homogener Eisessiglösung.
Es wurde nun gefunden, daß man 1, 2-Epoxycyclooktan
in technisch einfacher Weise und in sehr guten Ausbeuten erhält, wenn man Cyelookten bei gewöhnlicher
oder mäßig erhöhter Temperatur mit einem kleinen Überschuß wäßriger, zweckmäßig etwa 35°/oiger
Wasserstoffperoxydlösung unter Zusatz von etwa 0,3 bis 2 Mol Ameisensäure umsetzt, wobei man die
Konzentration und Menge der Wasserstoffperoxydlösung und der Ameisensäure so wählt, daß keine
homogene Lösung vorliegt bzw. entsteht. Man verwendet z. B. 35°/oige wäßrige Wasserstoffperoxydlösung
in etwa io°/0igem Überschuß und setzt etwa
20% des Cyclooktengewichts an konzentrierter Ameisensäure hinzu. Bei Verwendung verdünnterer
oder konzentrierterer Wasserstoffperoxydlösung kann man entsprechend mehr oder weniger Ameisensäure
zusetzen, wobei aber in jedem Falle ein nicht homogenes Reaktionsgemisch vorliegen muß.
Bei dieser Arbeitsweise mischen sich die Reaktionsteünehmer nur wenig. Die Reaktionsgeschwindigkeit
der Bildung des Epoxyds wird dadurch aber überraschenderweise kaum beeinträchtigt, während die
Aufspaltung des entstandenen Epoxyds weitgehend verhindert wird, so daß das Epoxyd das praktisch
alleinige Reaktionsprodukt ist.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches ist sehr
einfach: Man trennt die Schichten, wäscht die obere mit Wasser, Natronlauge und erforderlichenfalls mit
Natriumbisulfitlösung und unterwirft sie dann der fraktionierten Destillation, wobei man zunächst
etwas nicht umgesetztes Cyelookten zurückgewinnt, das erneut verwendet werden kann. Die wäßrige
Schicht, die neben Ameisensäure und nicht verbrauchtem Wasserstoffperoxyd nur geringe Mengen an
Epoxyd gelöst «enthält, wird zweckmäßig dazu benutzt, daß man sie auf überschüssiges frisches
Cyelookten einwirken läßt, bis das Wasserstoffperoxyd völlig verbraucht ist, worauf man das entstandene
Gemisch aus Cyelookten und 1, 2-Epoxycyclooktan abtrennt und an Stelle von reinem Cyelookten zu
einem erneuten Ansatz verwendet.
Das Verfahren wird vorteilhaft nach dem Gegenstromprinzip,
gegebenenfalls in mehreren Stufen, und bzw. oder kontinuierlich durchgeführt.
Das auf diese Weise leicht und. bequem zugängliche i, 2-Epoxycyclooktan ist ein wertvolles Zwischenprodukt,
insbesondere für Pharmazeutika und Kunststoffe.
Die in dem Beispiel angegebenen Teile sind Gewichts-
teile.
Zu einem Gemisch aus 1100 Teilen Cyelookten und
1250 Teilen einer 35°/^εη wäßrigen Wasserstoffperoxydlösung
läßt man unter Rühren und Kühlen 230 Teile konzentrierte Ameisensäure zulaufen. Man
rührt die Mischung unter Einhaltung einer Temperatur von etwa 300 noch 24 Stunden weiter, trennt dann die
obere Schicht ab und wäscht sie mit Wasser, verdünnter Natronlauge und Bisulfitlösung. Sollte sie
dabei bereits erstarren, so kann man sie durch gelindes Erwärmen oder durch Zugabe kleiner Mengen indifferenter
Verdünnungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe oder Chlorkohlenwasserstoffe, mit denen man die
wäßrige Schicht zweckmäßigerweise noch einmal ausgeschüttet hat, verflüssigen. Dann destilliert man
das nicht umgesetzte Cyelookten über eine Kolonne ab (140 Teile), das erneut umgfsetzt werden kann.
Der Rückstand (1028 Teile) zeigt den Schmelzpunkt 48 bis 520 und besteht im wesentlichen aus 1, 2-Epoxycyclooktan,
das für die meisten Verwendungszwecke bereits genügend rein ist. Durch fraktionierte Destillation
bei vermindertem Druck erhält man daraus 957 Teile (87 °/0 der Theorie, berechnet auf umgesetztes
Cyelookten) reines 1, z-Epoxycyclooktan vom Kp. a2
= 82,5° mit dem Erstarrungspunkt 57,3 bis 57,8°
Ein Gemisch aus 220 Teilen Cyelookten, 186 Teilen etwa 95%iger Ameisensäure und 230 Teilen einer
35%igen wäßrigen Wasserstoffperoxydlösung wird
12 Stunden bei 40° gerührt. Man trennt die Schichten und schüttelt die untere, wäßrige mit Petroläther aus.
Die vereinigten organischen Schichten werden wie im Beispiel 1 aufgearbeitet; Bei der Destillation erhält
man nach einem Vorlauf von 15 Teilen Cyelookten 181 Teile 1, 2-Epoxycyclooktan vom Kp. 50 = 98 bis
102° (= 1J1J % der Theorie, bezogen auf umgesetztes
Cyelookten).
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Epoxycyclooktan durch Umsetzen von Cyelookten mit organischen Persäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Cyelookten bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur mit einem kleinen Überschuß wäßriger, zweckmäßig etwa 35%iger Wasserstofiperoxydlösung unter Zusatz von etwa 0,3 bis 2 Mol Ameisensäure umsetzt, wobei man die Konzentration und Menge der Wasserstoffperoxydlösung und der Ameisensäure so wählt, daß keine homogene Lösung vorliegt bzw. entsteht.In Betracht gezogene Druckschriften: J. Am. Chem. Soc, Bd. 74, 1952, S. 5884.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB34031A DE962073C (de) | 1955-01-09 | 1955-01-09 | Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Epoxycyclooktan |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB34031A DE962073C (de) | 1955-01-09 | 1955-01-09 | Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Epoxycyclooktan |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962073C true DE962073C (de) | 1957-04-18 |
Family
ID=6964199
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB34031A Expired DE962073C (de) | 1955-01-09 | 1955-01-09 | Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Epoxycyclooktan |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962073C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1058987B (de) * | 1957-04-26 | 1959-06-11 | Studiengesellschaft Kohle Mbh | Darstellung von Cyclododecadienmonoepoxyd aus Cyclododecatrienen |
DE3002838B1 (de) * | 1980-01-26 | 1981-05-27 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Epoxy-5,9-cyclododecadien |
DE3002793B1 (de) * | 1980-01-26 | 1981-06-25 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Epoxycyclooctan |
DE3002826A1 (de) * | 1980-01-26 | 1981-08-06 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur herstellung von (alpha)-epoxiden mit 11 bis 24 kohlenstoffatomen |
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-
1955
- 1955-01-09 DE DEB34031A patent/DE962073C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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EP0034206B1 (de) * | 1980-01-26 | 1983-04-13 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zur Epoxydierung von Cyclododecen oder Tricyclodecen-3 |
EP0033762B1 (de) * | 1980-01-26 | 1983-08-03 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Epoxycyclooctan |
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