DE961631C - Verfahren zum Fraktionieren von Gasgemischen in einer Gasfraktioniersaeule - Google Patents
Verfahren zum Fraktionieren von Gasgemischen in einer GasfraktioniersaeuleInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 11. APRIL 1957
N 68131 a j 17 g
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trennen von Gasgemischen, z. B.
Luft, in wenigstens zwei Fraktionen in einer mit einem Verdampfer und einem Kondensator versehenen
Gasfraktioniersäule.
Es sind verschiedene Verfahren zum Trennen von Gasgemischen in Fraktionen mit verschiedener
Flüchtigkeit bekannt. Bei diesen bekannten Verfahren wird z. B. von zu einem höheren Druck zusammengepreßter
Luft ausgegangen, welche in einer Gasfraktioniersäule von der flüssigen Fraktion
mit dem höchsten Siedepunkt gekühlt· wird, worauf die Luft nach erfolgter Druckherabsetzung
mit diesem niedrigeren Druck einer Gasfraktioniersäule zugeführt wird. Im allgemeinen wird die
sogenannte Doppelsäule verwendet. Diese Gasfraktioniersäule besteht aus zwei Teilen, nämlich
einem Hochdruckteil mit einem Druck von etwa 5 Atm. und einem Niederdruckteil, in dem ein
atmosphärischer Druck herrschen kann. Der Kondensator des Hochdruckteiles ist der Verdampfer
des Niederdruckteiles, während letzterer Teil am
oberen Ende keinen Kondensator braucht. Diese Säulen werden in der Gasfraktioniertechnik vielfach
verwendet und sind als die doppelte Lindesäule bekannt.
5 Obwohl das mit diesen Säulen erreichte Ergebni sehr befriedigend ist, haben sie den Nachteil, daß
sie verwickelt sind und wegen ihrer großen Höhe erheblichen Raum beanspruchen. Ein weiterer
Nachteil besteht ferner darin, daß. das zu fraktionierende Gasgemisch zusammengepreßt werden
muß.
Die Verwendung einer sogenannten halben Säule (dies ist eine Säule, welche aus dem unteren Teil
der doppelten Lindesäule besteht) war bisher nicht gut möglich, wenn an die Reinheit der beiden zu
gewinnenden Fraktionen hohe Anforderungen gestellt wurden, denn mit dieser sogenannten halben
Säule kann nur reiner Sauerstoff und verhältnismäßig unreiner Stickstoff gewonnen werden. Wird
die halbe Säule am oberen Ende mit einem Kondensator versehen, mittels dessen die heraufsteigende
Fraktion, z. B. Stickstoff, kondensiert wird, so läßt sich allerdings reiner Stickstoff gewinnen,
wie es aus der Gasfraktioniertechnik bekannt ist, aber gleichzeitig ergibt sich nur unreiner
Sauerstoff.
Auch ein Luftzerlegungsverfahren, insbesondere unter Benutzung einer einfachen Säule, ist bekannt,
der die zu zerlegende Luft mit atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck zugeführt
wird und welches mit einem Hilfsmittel (Stickstoff) arbeitet, das in einem Kompressor zusammengepreßt,
im Verdampfer der Trennsäule gekühlt, nach seiner Druckherabsetzung im Kondensator
der Trennsäule erwärmt und wieder dem Kompressor im geschlossenen Kreislauf zugeführt
wird.
Ein solches Verfahren soll nun nach der Erfindung die Besonderheit aufweisen, daß die im'Kompressionsraum
des Kompressors im normalen Betrieb auftretende Höchsttemperatur- unter o° C
liegt, wobei der Gasfraktioniersäule gleichzeitig mittels von einer Kaltgaskühlmaschine gelieferter
Kälte kalorische Energie entzogen wird. Bezweckt und erreicht wird hierdurch, daß die anfallenden
Fraktionen des Gasgemisches, z. B. der Luft, in großer Reinheit gewonnen werden und daß die
hierfür benötigte Gasfraktioniersäule sehr viel einfacher ausgebildet sein kann gegenüber den bisher
zu diesem Zweck verwendeten Doppelsäulen. Auch bedarf es bei Durchführung dieses Verfahrens nicht
der Notwendigkeit, das zugeführte, zu fraktionierende Gasgemisch komprimiert verwenden zu
müssen.
Es ist bereits vorgeschlagen, eine Kaltgaskühlmaschine in einer anders wirkenden Anlage zu verwenden,
in welchem Falle die ganze benötigte Kältemenge am Kopf einer Gasfraktioniersäule
durch eine Kaltgaskühlmaschine zugeführt wird, wohingegen beim erfindungsgemäßen Verfahren
nur ein Teil der Kälte durch eine Kaltgaskühlmaschine und der andere Teil durch einen Hilfskreislauf
zugeführt wird.
Insoweit hier auf eine Kaltgaskühlmaschine Bezug genommen wird, wird darunter eine Kühlmaschine
mit wenigstens zwei Raumteilen verstanden, deren Volumen sich kontinuierlich mit
gegenseitig nahezu konstantem Phasenunterschied ändern und von denen einer eine niedrige, e Temperatur
und der andere eine höhere Temperatur besitzt, wobei die Raumteile mittels eines Gefrierers,
eines Regenerators und eines Kühlers miteinander in Verbindung stehen, und in denen ein Gas gleichbleibender
chemischer Zusammensetzung einen geschlossenen thermodynamischen Kreislauf durchläuft,
wobei das Gas sich unveränderlich im gleichen Aggregatzustand befindet. Zu solchen KaItgaskühlmaschinen
werden auch nach dem umgekehrten Heißgasmotorprinzip wirkende Kühlmaschinen gerechnet.
Bemerkt wird, daß es bei Anlagen zum Erzeugen von Kälte bei niedrigen Temperaturen bekannt ist.
ein zusammengepreßtes und sich ausdehnendes Hilfsmittel zu benutzen. Solche Hilfsmittel finden
z. B. beim sogenannten Kaskadensystem Anwendung. Bei diesem System wird ein Gas von ursprünglich
höherer Temperatur, z. B. Zimmertemperatur, zusammengepreßt und darauf durch Wärmeaustausch mit einem bereits ausgedehnten
Gas niedriger Temperatur gekühlt. Diese Anlagen benötigen also zum Kühlen des Gases nach der
Kompression einen Wärmeaustauscher. Wenn aber nach der Erfindung ein Kompressor benutzt wird,
bei dem die im Kompressionsraum des Kompressors im normalen Betrieb auftretende Höchsttemperatur
unter o° C liegen kann und insbesondere, wenn diese Temperatur gleich der Betriebstemperatur
des Mittels sein und daher z.B.—400C
betragen kann, so sind solche Wärmeaustauscher entbehrlich.
Neu ist also die Erkenntnis, daß solche niedrigen Temperaturen durch Verwendung eines Kompressors
bei Gasfraktionieranlagen erhalten werden können, wodurch eine wesentliche Vereinfachung
der Anlage erzielt werden kann. Dieser Kornpressor ist dann vorzugsweise als Kolbenmaschine
ausgebildet, wobei vom Kolben der Abstand vom den Übergang mit dem im wesentlichen zylindrischen
Teil des Kolbens bildenden Rand der das Volumen des Arbeitsraumes der Maschine beeinflussenden
Arbeitsoberfläche bis zu den Abdichtungsmitteln des Kolbens gegenüber der Zylinderwand
wenigstens o,8mal den Kolbenhub beträgt. Es ist möglich, durch Verwendung dieses Kompressors
ein Mittel einen Kreislauf durchlaufen zu lassen, wobei im Verdampfer der Säule, welche
vorzugsweise als einfache Säule ausgebildet ist (der das zu fraktionierende Gasgemisch, insbesondere
Luft, mit atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck zugeführt wird), von diesem
Mittel der hier befindlichen Fraktion Wärme zugeführt wird. Hierdurch verdampft wenigstens ein
Teil dieser Fraktion, was für die Wirkung der Säule notwendig ist. Das Hilfsmittel wird darauf
im Druck herabgesetzt und entzieht sodann Kälte m Kondensator der Säule, worauf es mit z. B.
einer Temperatur von — 2000 C aus dem Kondensator
abgeführt und dann nach etwaiger Überhitzung dem Kompressor zugeführt wird, in dem
das Mittel wieder zusammengepreßt wird. Aus thermodynamischen Erwägungen erweist es sich
als notwendig, von der Säule weitere Kälte abzuführen, wozu nach der Erfindung die Kaltgaskühlmaschine
benutzt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung kann insbesondere benutzt werden, wenn es erwünscht ist,
die in der Gasfraktioniersäule getrennten Fraktionen im gasförmigen Zustand zu gewinnen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in denen einige Anlagen nach der
Erfindung dargestellt sind.
Fig. ι zeigt eine Anlage, in der Luft fraktioniert
wird, wobei die Fraktionen im gasförmigen Zustand gewonnen werden; in
Fig. 2 ist eine Anlage dargestellt, bei der die Fraktionen im flüssigen Zustand gewonnen werden,
während bei der Anlage nach
Fig. 3 eine dritte Fraktion, z. B. Argon, gewonnen wird; in
Fig. 4 ist eine Kaltgaskühlmaschine der in den Anlagen nach den Fig. 1, 2 und 3 benutzten Art
dargestellt, und die
Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausführungsform des Kompressors.
Die Anlage, nach Fig. 1 besteht aus einer Gasfraktioniersäule
1, welche mit einem Verdampfer 2 und einem aus zwei Hälften 3 und 4 bestehenden
Kondensator versehen ist. Die Anlage besitzt ferner einen Kompressor 5, dessen Aufbau an Hand der
Fig. 5 und 6 näher beschrieben wird. Der Kompressor besitzt eine Leitung 6, welche an einen im
Verdampfer 2 der Säule vorgesehenen Wärmeaustauscher 7 anschließt. Der Wärmeaustauscher 7 ist
seinerseits über eine mit einem Reduzierventil 9 versehene Leitung 8 an den Kondensatorteil 3 der
Säule angeschlossen. Der Teil 4 des Kondensators ist über eine Leitung 10 an die Kaltgaskühlmaschine
11 angeschlossen, während eine zweite Leitung 12 der Kaltgaskühlmaschine wieder nach
dem Kondensatorteil 4 führt. Die Säule ist am oberen Ende mit einer einen Wärmeaustauscher 14
enthaltenden Leitung 13 versehen. Am unteren Ende der Säule befindet sich eine mit einem Wärmeaustauscher
16 versehene Leitung 15. Das zu fraktionierende Gasgemisch wird über eine Leitung 17,
in der eine Pumpe 18 vorgesehen sein kann, einen Wärmeaustauscher 19 und die Leitung 20 der
Säule ι zugeführt.
Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Das zu fraktionierende Gasgemisch, z. B. Luft,
wird mit atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck zugeführt, wobei die Pumpe 18 bewirkt,
daß ein hinreichender Druckunterschied zur Förderung des Gasgemisches zur Säule vorhanden
ist. Im Wärmeaustauscher 19 ist das zu fraktionierende Gemisch in Wärmeaustauschkontakt mit
den aus der Säule abgeführten Fraktionen. Das Gasgemisch strömt nach der sich daraus ergebenden
Temperaturabnahme durch die Leitung 20 zur Säule, in der es in Fraktionen getrennt wird.
Die Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt, z. B. 6g Sauerstoff, wird im Verdampfer aufgefangen, in
dem sie infolge der Zuführung von Wärmeenergie durch das Hilfsmittel des Kompressors 5 wieder
verdampft, während ein Teil des so entstandenen reinen gasförmigen Sauerstoffs über die Leitung 15
und den Wärmeaustauscher 16 abgeführt wird. An der kalten Seite der Säule befindet sich Stickstoff.
Diesem Stickstoff wird in den Kondensatorteilen 3 und 4 Wärmeenergie entzogen, wobei ein Teil des
Stickstoffs im gasförmigen Zustand über die Leitang 13 und den Wärmeaustauscher 14 abgeführt
wird.
Das im Kompressor 5 befindliche Mittel, vorzugsweise Stickstoff, wird in diesem Kompressor
zusammengepreßt, strömt dann durch den Wärmeaustauscher 7, in dem es das Verdampfen des Sauerstoffs
bewirkt, wird darauf mittels des Reduzierventils 9 im Druck herabgesetzt und strömt dann
zum Komdensatorteil 3, in dem es dem Stickstoff Wärmeenergie entzieht, worauf das Mittel noch
mit sehr niedriger Temperatur zum Kompressor 5 zurückströmt und von neuem zusammengepreßt
wird.
Aus thermodynamischen Erwägungen ist es aber noch notwendig, der Säule weitere kalorische
Energie zu entziehen. Dies erfolgt im Kondensatorteil 4. Dieser Kondensatorteil enthält ein Hilfsmittel,
wozu z. B. gleichfalls Stickstoff benutzt werden kann. Dieser Stickstoff kann in diesem
Kondensatorteil verdampfen, worauf der Stickstoffdampf über die Leitung 10 dem Gefrierer der
Kaltgaskühlmaschine 11 zugeführt wird, in dem der Stickstoffdampf kondensiert und über die Leitung
12 als flüssiger Stickstoff wieder dem Kondensatorteil 4 zugeführt wird. In Fig. 4 ist die
Bauart der Kaltgaskühlmaschine näher verdeutlicht.
Die Anlage nach Fig. 2 enthält eine Säule 21, welche mit einem Verdampferteil 22 und einem
Kondensatorteil 23 versehen ist. Die Anlage enthält, ebenso wie es bei der zuvor erläuterten Anlage
der Fall ist, einen Kompressor 24, der ein Hilfsmittel über eine Leitung 25, einen Wärmeaustauscher
26, eine eine Reduziervorrichtung 28 enthaltende Leitung 27, einen Wärmeaustauscher 29
und eine Leitung 30 einen Umlauf vollführen läßt. Das zu fraktionierende Gasgemisch wird über eine
eine Pumpe 32 und einen Wärmeaustauscher 33 enthaltende Leitung 31, einen Wärmeaustauscher 34
und die Leitung 35 der Säule 21 zugeführt, in der es fraktioniert wird. Ein zweiter Teil des zu fraktionierenden
Gasgemisches wird über eine Leitung 36, einen Wärmeaustauscher 37 und eine Leitung
38 der Säule zugeführt, in der dieser Teil gleichfalls fraktioniert wird. Im Kondensator 23 ist der
Gefrierer 39 einer Kühlmaschine 40 angeordnet, so daß der Stickstoff am Gefrierer der Kühlmaschine
kondensieren kann. Der Kondensator ist ferner mit einer Abführleitung 41 für den entwickelten gasförmigen
Stickstoff versehen. Dieser Stickstoff ist im Wärmeaustauscher in Wärmeaustauschkontakt mit
der zu fraktionierenden Luft. Der Verdampfer 22
ist mit einer Abführleitung 42 für den flüssigen Sauerstoff versehen.
Die Wirkungsweise dieser Anlage entspricht im wesentlichen derjenigen der Anlage nach Fig. 1.
Das im Kompressor 24 zusammengepreßte Hilfsmittel, z. B. Stickstoff, strömt durch den Wärmeaustauscher
26 und gibt dabei der Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt im Verdampfer 22 kalorische
Energie ab, strömt durch die Leitung 27, wobei dessen Druck von der Reduziervorrichtung 28
verringert wird, strömt durch den Wärmeaustauscher 29, wobei es der Fraktion mit dem
niedrigsten Siedepunkt kalorische Energie entzieht, worauf das Hilfsmittel nach dem Kompressor 24
zurückströmt.
Das zu fraktionierende Gasgemisch wird über
die Leitung 31 zugeführt und im Wärmeaustauscher 33 durchgekühlt, worauf ein Teil mittels der Fraktion
mit dem höchsten Siedepunkt im Wärmeaustauscher 34 weitergekühlt wird. Dabei wird dieser
Fraktion gleichzeitig Wärmeenergie zugeführt, so daß diese Fraktion wenigstens teilweise verdampft,
worauf das zu fraktionierende Gasgemisch durch die Leitung 35 zu der Säule 21 strömt, in der es
fraktioniert wird. Ein anderer Teil des zu fraktionierenden Gasgemisch strömt durch die Leitung
36 zum Wärmeaustauscher 37, der den Gefrierer 39 der Kaltgaskühlmaschine 40 umgibt und in dem
dessen Temperatur herabgesetzt wird, worauf das Gemisch durch die Leitung 38 zur Säule zurückströmt.
Dem Kondensator wird nicht nur vom Hilfsmi ttel des Kompressors, sondern auch von der
Kaltgaskühlmaschine Wärmeenergie entzogen. Der Fraktion mit dem niedrigsten Siedepunkt, z. B.
Stickstoff, wird im Kondensator Wärmeenergie entzogen. Der gewonnene gasförmige Stickstoff
wird über die Leitung 41 und den Wärmeaustauscher 33 abgeführt. Aus dem Verdampfer
wird über die Leitung 42 flüssiger Sauerstoff abgezapft.
Die Anlage nach Fig. 3 kann Anwendung finden, wenn eine dritte Fraktion gewonnen werden soll.
Ist das zu fraktionierende Gasgemisch Luft, so kann die dritte Fraktion z. B. Argon sein.
Die Anlage enthält eine einfache Gasfraktioniersäule 51, welche mit einem Verdampfer 52 und
einem aus zwei Teilen 53 und 54 bestehenden Kondensator versehen ist. Ebenso, wie es bei der oben
beschriebenen Anlage der Fall ist, besitzt die Anlage nach dieser Figur einen Kompressor 55, der
ein Hilfsmittel, z. B. Stickstoff oder Sauerstoff oder ein anderes dazu geeignetes Mittel, über die
Leitung 56, den Wärmeaustauscher 57, die mit einer Reduziervorrichtung 59 versehene Leitung 58,
den Kondensatorteil 53 und die Leitung 60 einen Umlauf vollführen läßt. Das zu fraktionierende
Gasgemisch wird über die Leitung 61 mit der Pumpe 62, den als Wärmeaustauscher dienenden
Raum 63 und die Leitung 64 der Säule zugeführt. Aus dem Verdampfer 52 wird über die Leitung 65
und die Kühlspirale 66 die Fraktion mit dem j höchsten Siedepunkt im gasförmigen Zustand abgeführt,
während am oberen Ende der Säule über die" Leitung 67 mit der Kühlspirale 68 die dort vorhandene
Fraktion abgeführt wird. An einer Stelle in der Säule, an der der Argonprozentsatz hinreichend
groß ist, wird das dort vorhandene, aus Sauerstoff und Argon bestehende Gasgemisch über
eine Leitung 69 der Säule 70 zugeführt, welche am unteren Ende mit einem Verdampfer 71 und am
oberen Ende mit einem Wärmeaustauscher 72 versehen ist. Das in der Säule entwickelte Argon entweicht
durch die Leitung 73, während der im Verdampfer aufgefangene flüssige Sauerstoff über die
eine Pumpe enthaltende Leitung 74 zur Säule 51 zurückgeführt wird.
Der Kondensatorteil 54 steht über die Leitung 75 wie auch über die Leitung f] mit der Kaltgaskühlmaschine
76 in Verbindung. Im Kondensator und in der Leitung 75 befindet sich ein Hilfsmittel,
z. B. Stickstoff, der im Kondensatorteil der Säule Wärme entzieht und dabei verdampft, wobei der
Stickstoffdampf durch die Leitung 75 zur Kaltgaskühlmaschine geführt wird, in der dieser Stickstoff
mittels von der Kühlmaschine gelieferter Kälte kondensiert wird. Die Leitungen 75 und TJ haben
je eine Anzapfung 78 bzw. 79, über welche der Wärmeaustauscher 72 mit diesem Leitungssystem
gekoppelt ist, so daß auch in diesem Wärmeaustauscher flüssiger Stickstoff verdampfen kann und
der gasförmige Stickstoff wieder zur Kaltgaskühlmaschine zurückgeführt wird.
In den obenerwähnten Ausführungsformen wird Luft fraktioniert. Es ist aber auch möglich, nach
den oben beschriebenen Verfahren andere Gasgemische, z. B. Kokereigas, zu fraktionieren. Die
Säule 51 ist in der Fig. 3 als Säule mit Schüsseln ausgebildet, während die Säule 70 eine -sogenanßie .
»gepackte Säule« sein kann.
In Fig. 4 ist die Kaltgaskühlmaschine dargestellt. Sie ist mit einem Zylinder 80 versehen, in dem sich
ein Verdränger 81 und ein Kolben 82 mit einem konstanten Phasenunterschied hin und her bewegen.
Der Verdränger 81 ist mittels des Trieb-Stangensystems 83 mit einer Kurbel der Kurbelwelle
84 gekoppelt, während der Kolben 82 mittels der Triebstangen 85 mit Kurbeln derselben Kurbelwelle
gekoppelt ist. Der Raum 86 über dem Verdränger ist der sogenannte Gefrierraum, und dieser
Raum steht mittels des Gefrierers 87, des Regenerators 88 und des Kühlers 89 mit dem Raum 90
zwischen dem Kolben und dem Verdränger in Verbindung. Letzterer Raum ist der sogenannte gekühlte
Raum. Wie oben beschrieben, wird durch die Leitung 91 ein im gasförmigen Zustand befindliches
Mittel zugeführt. Dieses Mittel kondensiert auf den Rippen 92 des Gefrierers, und das Kondensat
wird durch die Leitung 93 abgeführt.
In den Fig. 5 und 6 ist eine Ausführungsform des beim oben beschriebenen Verfahren verwendeten
Kompressors dargestellt, wobei die Fig. 6 ein Schnitt längs der Linie VI-VI aus Fig. 5 ist.
Dieser Kompressor ist mit einem Zylinder mit einem Teil 100 versehen, der den Kompressionsraum
101 des Kompressors umschließt. Der Zylin-
der ist ferner mit einem Teil 102 versehen, in dem sich der Kolben 103 hin und her bewegen kann.
Der Kolben 103 ist mit einer Kappe 104 versehen. Die Höhe dieser Kappe ist wenigstens o,8mal so
groß wie der Hub 61 der Maschine, z. B. I1^nIaI so
groß. Wie in Fig. 6 dargestellt, ist der den Kompressionsraum begrenzende Zylinderteil 100 mit
zwei Ventilen, nämlich einem Einlaßventil 105 und einem Auslaßventil 106 versehen. Diese Ventile
können in bekannter Weise mittels der Hebel 107 bzw. 108 und Nocken 109 bzw. 110 geöffnet und
geschlossen werden. Die Bewegung dieser Nocken wird gleichfalls in bekannter Weise der Bewegung
der Kurbelwelle 111 entnommen. Die Kurbelwelle ist mit einer Kurbel 112 versehen, welche mittels
einer Triebstange 113 mit dem Kolben der Maschine verbunden ist. Der Kompressionsraum 101
ist mittels einer Isolierschicht 114 isoliert. Zwischen dem Zylinderteil 100 und dem Zylinderteil 102 ist
ein Zylinderteil 115 angeordnet, der einen kleineren
Wärmeleitungskoeffizienten als 0,1 kal/cm Sek. 0C
besitzt und z. B. aus einem Chrom-Nickel-Stahl mit etwa 18 «/0 Cr und 8°/» Ni hergestellt ist. Der
Zylinderteil 102 wird mittels eines Wassermantels 116 geheizt. Der Kompressor kann mittels eines
nicht dargestellten Motors angetrieben werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Fraktionieren von Gasgemischen z. B. in wenigstens zwei Fraktionen
in einer Gasfraktioniersäule, wobei ein Hilfsmittel vorhanden ist, welches in einem Kompressor
zusammengepreßt wird, worauf das zusammengepreßte Mittel im Verdampfer der Gasfraktioniersäule kalorische Energie abgibt
und nach erfolgter Druckherabsetzung in der Gasfraktioniersäule kalorische Energie aufnimmt,
worauf das Mittel wieder nach dem Kompressor zurückströmt, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Kompressionsraum des Kompressors im normalen Betrieb auftretende Höchsttemperatur unter 00C liegt, wobei der
Gasfraktioniersäule gleichzeitig mittels von einer Kaltgaskühlmaschine gelieferter Kälte
kalorische Energie entzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasfraktioniersäule als einfache Säule ausgebildet ist, der das zu fraktionierende Gasgemisch, insbesondere Luft,
mit atmosphärischem oder nahezu atmosphärischem Druck zugeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in
der Gasfraktioniersäule getrennten Fraktionen im gasförmigen Zustand gewonnen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zu
fraktionierende Gasgemisch mittels von der flüssigen Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt
gelieferter Kälte gekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das zu fraktionierende Gasgemisch mittels vom Hilfsmittel gelieferter Kälte nachgekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zu
fraktionierende Gasgemisch mittels von einer Kaltgaskühlmaschine gelieferter Kälte gekühlt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil des Gasgemisches mittels von den flüssigen Fraktionen mit dem höchsten Siedepunkt
gelieferter Kälte gekühlt wird, während ein anderer Teil mittels von einer Kaltgaskühlmaschine
gelieferter Kälte gekühlt wird (Fig. 2).
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das zu fraktionierende
Gasgemisch wenigstens drei Fraktionen enthält, und eine dritte Fraktion gewonnen werden soll,
dadurch gekennzeichnet, daß eine eine Menge der dritten Fraktion enthaltende Gasmenge an
einer Stelle der Säule, an der die dritte Fraktion in einem höheren Prozentsatz als im Gasgemisch
vorhanden ist, aus der Säule abgeführt und dieses Gasgemisch in einer zweiten Säule
fraktioniert wird, wobei "die dritte Fraktion an der kalten Seite dieser Säule abgeführt wird,
und dieser Säule mittels von einer Kaltgaskühlmaschine gelieferter Kälte Wärmeenergie
entzogen wird (Fig. 3).
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, bei dem das zu fraktionierende
Gasgemisch wenigstens drei Fraktionen enthält und eine dritte Fraktion gewonnen werden soll, dadurch gekennzeichnet, daß eine
eine Menge der dritten Fraktion enthaltende Gasmenge an einer Stelle der Säule, an der die
dritte Fraktion in einem höheren Prozentsatz als im Gasgemisch vorhanden ist, abgeführt und
in einer zweiten Säule fraktioniert wird, wobei die dritte Fraktion an der kalten Seite dieser
Säule abgeführt wird, und dieser Säule mittels vom Hilfsmittel gelieferter Kälte Wärmeenergie
entzogen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
als Hilfsmittel das zu fraktionierende Gasgemisch oder eine Komponente desselben benutzt
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 312639, 336719.
Deutsche Patentschriften Nr. 312639, 336719.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 658/140 10.56 (609 855 4. 57)
Applications Claiming Priority (1)
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