DE961348C - Verfahren zur Herstellung neuer 4-(Phenylamino)-piperidin-verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung neuer 4-(Phenylamino)-piperidin-verbindungenInfo
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- C07D211/36—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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Description
AUSGEGEBEN AM 4. APEIL1957
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 p GRUPPE 1oi INTERNAT. KLASSE C07d
S 3124p IVb/12p
Dr. Arthur Stoll, Ariesheim, und Dr. Jean-Pierre Bourquin, Basel (Schweiz)
. sind als Erfinder genannt worden
Sandoz A. G., Basel (Schweiz)
Verfahren zur Herstellung neuer 4-(Phenylamino)-piperidin-verbindungen
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 28. November 1952 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 13. September 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 21. März 1957
Die Priorität der Anmeldungen in der Schweiz vom 3Q. November 1951 und 28. Februar 1952
ist in Anspruch genommen
Es wurde gefunden, daß man zu neuen Piperidinverbindungen der allgemeinen Formel
I I
D
worin X die Gruppierung
, -CH2-I^ I-Cl
S S'
S S'
oder
-CH2-Ix /LBr
und R eine CH3- oder C2H5-Gruppe bedeutet, gelangt,
indem man auf eine Verbindung der Formel
worin R «ine Methyl- oder Äthylgruppe bedeutet, ein Halogenid der allgemeinen Formel X · Hai, wobei X
die obige Bedeutung hat und Hai ein Chlor- oder Bromatom darstellt, einwirken läßt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird beispielsweise ein i-Alkyl-4-(phenylamino)-piperidin der obigen
Formel in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Toluol, Xylol, Chlorbenzol, gelöst und unter Rühren
mit einem geeigneten Kondensationsmittel, z. B. Alkalicarbonat, Alkalibicarbonat, Alkaliamid oder
Rupferpulver, versetzt. Dieses Gemisch wird nun mit dem Halogenid der Formel X · Hai versetzt und
bis zur Beendigung der Kondensation bei Zimmertemperatur stehengelassen oder auf eine höhere Temperatur
erhitzt. Nach beendetem Umsatz wird das Reaktionsprodukt in ein geeignetes organisches Lösungsmittel
übergeführt und nach entsprechender Aufarbeitung im Vakuum destilliert. Eine weitere
4g Reinigung kann durch Überführung in geeignete Salze,
wie die Hydrochloride oder Oxalate, und Rückgewinnung aus diesen erfolgen.
In der genannten Weise sind die folgenden, bisher unbekannten Verbindungen hergestellt worden:
C6H5
N-CH9,-
CH
H2C CH2 (I)
I I
H2C CH2
CH3
i-Methyl-4-[N'-phenyl-N'-(2'-thenyl)-amino]-piperidin
i-Methyl-4-[N'-phenyl-N'-(2'-thenyl)-amino]-piperidin
C6H5
-Cl
Ν —CH,-1
CH
H2C CH2 (Π)
H2C CH2
"N'
CH3
i-Methyl-4-[N'-(5'-chlor-2'-thenyl)-N'-phenyl-amino]-
piperidin 95
C6H5
N-CH2 -Λ ,—Br
CH
H2C
Xl 2
(III)
C Hg
CH3
i-Methyl-4-[N'-(5'-brom-2'-thenyl)-N'-phenylamino]-piperidin
Verbindung | Bruttoformel | Smp. |
Base (I) Oxalat von (I) Di-hydrochlorid von (I) |
C17 H22 N2 S C17H22N2S · (COOH)2 C17H22N2S · 2 HCl |
95 bis 970 aus wäßrigem Alkohol 160 bis 1620 aus Alkohol/Benzol 228 bis 2310 (Zersetzung) |
Base (II) Tartrat von (II) |
C17H81N2ClS C17H21N2ClS · C4H6O6 |
92 bis 940 aus 90 % wäßrigem Alkohol 148 bis 1500 aus abs. Alkohol |
Base (III) Tartrat von (III) |
C17H81N2BrS C17H21N2BrS · C4H6O6 |
138 bis 1420 aus abs. Alkohol 159 bis 1620 aus abs. Alkohol |
Die nach dem genannten Verfahren erhaltenen,
bisher unbekannten Piperidinderivate stellen wirksame Arzneimittel dar, da sie bei geringer Toxizität und
guter Verträglichkeit eine gute Antihistaminwirkung besitzen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte, z. B. das i-Methyl-4-[N'-phenyl-N'-(2'-thenyl)-amino]-piperidin,
sind dem bekannten i-Methyl-4-(N'-phenyl-N'-benzyl-amino)-piperidin
überlegen. So verhindert
to das erfindungsgemäße Produkt die Bildung von Dextran-Ödemen und Eialbumin-Ödemen bei weißen
Ratten; weiterhin ist die erfindungsgemäße Verbindung weniger toxisch als die bekannte und wird besser
vertragen, und außerdem besitzt die bekannte Verbindung eine wesentlich geringere antihistaminische
Wirkung.
190,12g i-Methyl-4-(N'-phenyl-amino)-piperidin
werden in der 5- bis 6fachen Menge abs. Xylol gelöst und unter Rühren am Rückflußkühler während
2 bis 3 Stunden mit 42,92 g Natriumamid (10% Überschuß) versetzt. Alsdann werden, ohne das Erhitzen
zu unterbrechen, innerhalb I1Z2 Stunden 144,5 g frisch
destilliertes, in der 2fachen Menge abs. Xylol gelöstes 2-Theny] chlorid zutropfen gelassen, und während
40 bis 42 Stunden wird bei einer Qlbadtemperatur von 170° weiter erhitzt. Nach dem Abkühlen wird
noch vorhandenes Natriumamid mit 10 bis 20 g Ammoniumchlorid zersetzt, Xylol zugesetzt und dreimal
mit etwa 600 ecm Wasser ausgeschüttelt. Der .wäßrige Auszug wird klar filtriert und mit Benzol
ausgeschüttelt. Der Xylol- und der Benzolauszug werden im Teilvakuum eingeengt, bei 11 mm Druck
und einer Ölbadtemperatur von iio° wird unver-.
ändertes 2-Thenylchlorid entfernt und der Eindampfrückstand
anschließend bei 0,1 mm destilliert. Nach der Destillation von unverändertem i-Methyl-4-(N'-ph§nyl-amino)-piperidin
bei 110 bis 1200 geht das noch
unreine 1 - Methyl - 4 - [N' - phenyl - N' - (2' - thenyl)-amino]-piperidin
bei 180 bis 1900 über.
Zur Reindarstellung der Verbindung wird die Rohbase in der öfachen Menge abs. Alkohol gelöst
und mit der 5fachen Menge einer abs. alkoholischen Lösung der für das Mono-oxalat berechneten
Menge (+10% Überschuß) an Oxalsäure-dihydrat versetzt, wobei eine starke Erwärmung auftritt.
Beim Erkalten kristallisiert das Mono-oxalat langsam aus. Ausbeute 80 °/„. Zur Reinigung wird aus der
iyfachen Menge (Vol.) abs. Alkohol unter Tierkohlezusatz
und anschließend aus der iöfachen Menge
eines Alkohol-Benzol-Gemisches (1:1) umkristallisiert.
Smp. 160 bis 162° (Zersetzung).
C17H22N2S · (COOH)2:
Berechnet C 60,60, H 6,42, N 7,44%;
gefunden C 60,47, H 6>65, N 7,47%·
Berechnet C 60,60, H 6,42, N 7,44%;
gefunden C 60,47, H 6>65, N 7,47%·
Zur Gewinnung der reinen Base wird das Oxalat bei etwa 40° in der 20- bis ßofachen Menge Wasser (Vol.)
gelöst, in Eiswasser gestellt und mit 3n-NaOH-Lösüng
alkalisch gemacht. Die anfangs milchig ausfallende Base kristallisiert nach einigen Stunden
und wird aus der I2fachen Menge (Vol.) eines Alkohol-Wasser-Gemisches (7,5 : 4,5) umkristallisiert.
Smp. 95 bis 97°.
Berechnet C 71,30, H 7,74, N 9,78%;
gefunden C 71,26, H 7,79, N 9,40%,
gefunden C 71,26, H 7,79, N 9,40%,
Als weiteres Salz wurde das Dihydrochlorid des i-Methyl-4- [N'-phenyl-N'- (2'-thenyl) -amino] -piperidins
nach der für das Oxalat angegebenen, allgemein gültigen Methode hergestellt. Smp. 228 bis 2310 (Zersetzung).
C17H22N2S · 2 HCl:
Berechnet C 56,81, H 6,72, N 7,79, Cl 19,74%;
gefunden C 57,04, H 6,85, N 7,90, Cl 19,94%·
85 g i-Methyl-4- (N'-phenyl-amino) -piperidin werden
in der iofachen Menge abs. Xylol gelöst und nach Zugabe von 19 g Natriumamid (10 % Überschuß)
unter Rühren 2 bis 3 Stunden am Rückflußkühler gekocht. Das Reaktionsgemisch wird auf Zimmertemperatur
abgekühlt, und innerhalb I1Z2 Stunden
werden 75,55 g 5-Chlor-2-thenyl-chlorid (Kp.0)5: 60
bis 63°), frisch destilliert, in der 3fachen Menge abs. Xylol gelöst, zutropfen gelassen. Alsdann wird
während 40 bis 42 Stunden auf 1700 erhitzt. Nach dem
Abkühlen wird noch vorhandenes Natriumamid mit 10 bis 20 g Ammoniumchlorid zersetzt, Xylol zugegeben
und dreimal mit je etwa 200 ecm Wasser ausgeschüttelt. Die klare wäßrige Lösung wird mit
Benzol ausgeschüttelt. Der Xylol- und der Benzolauszug werden im Teilvakuum eingeengt, bei 11 mm
Druck wird der Rest des Lösungsmittels abgedampft und der Eindampfrückstand anschließend bei 0,1 mm
destilliert. Nach der Destillation von unverändertem i-Methyl-4-(N'-phenyl-amino)-piperidin bei 110 bis
120° geht das noch unreine i-Methyl-4-[N'-(5'-chlor-2'-thenyl)-N'-phenyl-amino]-piperidin
bei 180 bis 1950 über.
Zur Reindarstellung der Verbindung wird das Destillat in der 5fachen Menge abs. Alkohol gelöst und
mit 40°Z0iger alkoholischer Salzsäure bis zur kongosauren
Reaktion versetzt. Das auskristallisierte Gemisch des Mono- und Dihydrochlorids wird in der
iofachen Menge Wasser gelöst und mit 3n-Natronlauge phenolphthaleinalkalisch gestellt. Die ausgefallene
Rohbase vom Smp. 92 bis 94° wird in der 2ofachen Menge abs. Alkohol gelöst und. mit der äquivalenten
Menge einer alkoholischen Weinsäurelösung versetzt. Das auskristallisierte Tartrat wird aus der i5fachen
Menge abs. Alkohol umkristallisiert. Das reine Tartrat des i-Methyl-4-[N'-(5'-chlor-2'-thenyl) -N'-phenylamino]-piperidins
hat den Smp: 148 bis 1500.
C17H21N2ClS-C4H6O6:
Berechnet C 53.53, H 5,78, N 5,95, Cl 7,53%; gefunden C 53,52, H 5,64, N 6,48, Cl 7,41%.
Die reine Base wird aus dem Tartrat hergestellt, indem dieses in der iofachen Menge Wasser gelöst und
mit 3n-Natronlauge alkalisch gestellt wird. Die ausgefallene Base wird aus der 7fachen Menge 90°/Oigem
wäßrigem Alkohol umkristallisiert. Smp. 92 bis 94°.
C17H21N2ClS:
Berechnet C 63,62, H 6,60, N 8,73, Cl 11,06%;
gefunden C 63,81, H 6,86, N 8,92, Cl 10,88%.
81,5 g ι- Methyl - 4 - (N' - phenyl - amino) - piperidin
werden in der iofachen Menge abs. Xylol gelöst und nach Zugabe von 18,3 g Natriumamid (10 % Überschuß)
unter Rühren am Rückflußkühler gekocht. Alsdann wird auf Zimmertemperatur abgekühlt, und
innerhalb I1Z2 Stunden werden 90,4 g in der 41/2fachen
Menge abs. Xylol gelöstes 5-Brom-2-thenyl-chlorid (Kp.D>1: 58 bis 64°) zutropfen gelassen. Während 40
bis 42 Stunden wird bei 1700 weiter erhitzt. Nach dem
Abkühlen wird noch vorhandenes Natriumamid mit 20 g Ammoniumchlorid zersetzt, Xylol zugegeben und
dreimal mit je etwa 200 ecm Wasser ausgeschüttelt.
Der wäßrige Auszug wird mit Benzol ausgeschüttelt. Der Xylol- und der Benzolauszug werden im Teilvakuum
eingeengt, bei 11 mm Druck und 130° wird das
restliche Xylol nebst noch etwas 5-Brom-2-thenylcMorid abdestilliert und der Eindampfrückstand anschließend
bei o,i mm destilliert. Nach der Destillation von unverändertem i-Methyl~4-(N'-phenylaniino)-piperidin
bei 110 bis 120° geht das i-Methyl-4-[N'-(5
'-brom-2'-thenyl) -N'-phenyl-amino] -piperidin bei 195 bis 2150 über.
Zur Reindarstellung der Verbindung wird das Destillat in der 4fachen Menge abs. Alkohol mit Tierkohle
kochend umgelöst, wobei die Base auskristallisieri. Sie wird nochmals aus der 9fachen Menge abs.
Alkohol umkristallisiert. Smp. 138 bis 142°.
C17H21N2BrS:
Berechnet C 55,87, H 5,79, N 7,67, Br 21,89%; gefunden C 55,51, H 6,05, N 7,94, Br 21,53%.
Das Tartrat wird hergestellt, indem die Base in der 2ofachen Menge abs. Alkohol gelöst und mit der äquivalenten
Menge einer alkoholischen Weinsäurelösung versetzt wird. Die kristallin ausgefallene Substanz
wird noch aus der 4ofachen Menge abs. Alkohol umkristallisiert; das Tartrat des i-Methyl-4-[N'-(5'-brom-2'
- thenyl) -W- phenyl - amino] - piperidine hat den Smp. 159 bis 1620.
C17H21N2BrS-C4H6O8:
Berechnet C 48,91, H 5,28, N 5,44, Br 15,51%;
gefunden C 48,98, H 5,60, N 5,88, Br 14,88%.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung neuer 4-(Phenylamino)-piperidin-verbindungen der allgemeinen FormelCH
/ \1 iH2C CH2worin X die Gruppierung-CH2-I-CH2-IxCloder^ J-Btund R eine CH3- oder C2H5-Gruppe bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine Verbindung der Formelworin R eine Methyl- oder Äthylgruppe bedeutet, 100 ein Halogenid der FormelX-HaI,worin X die obige Bedeutung hat und Hai. ein
Chlor- oder Bromatom darstellt, einwirken läßt. 105In Betracht gezogene Druckschriften:
Arzneimittelforschung, Jg. 1, S. 159 (1951).θ «Ο9618Μ71 9.5« (609 853 3.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH717227X | 1951-11-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE961348C true DE961348C (de) | 1957-04-04 |
Family
ID=4531230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES31249A Expired DE961348C (de) | 1951-11-30 | 1952-11-28 | Verfahren zur Herstellung neuer 4-(Phenylamino)-piperidin-verbindungen |
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---|---|---|---|---|
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-
1951
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- 1952-02-28 CH CH306285D patent/CH306285A/de unknown
- 1952-02-28 CH CH306286D patent/CH306286A/de unknown
- 1952-02-28 CH CH306284D patent/CH306284A/de unknown
- 1952-11-26 US US322792A patent/US2717251A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1952-11-27 GB GB30083/52A patent/GB717227A/en not_active Expired
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Non-Patent Citations (1)
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CH306286A (de) | 1955-03-31 |
FR1080491A (fr) | 1954-12-09 |
CH306284A (de) | 1955-03-31 |
NL80623C (de) | |
US2717251A (en) | 1955-09-06 |
CH301955A (de) | 1954-09-30 |
GB717227A (en) | 1954-10-20 |
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