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DE961282C - Verfahren zum Aufarbeiten von Phosphatide und OEl enthaltenden Rueckstaenden - Google Patents

Verfahren zum Aufarbeiten von Phosphatide und OEl enthaltenden Rueckstaenden

Info

Publication number
DE961282C
DE961282C DEU3253A DEU0003253A DE961282C DE 961282 C DE961282 C DE 961282C DE U3253 A DEU3253 A DE U3253A DE U0003253 A DEU0003253 A DE U0003253A DE 961282 C DE961282 C DE 961282C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oil
protein
acid
soap
casein
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEU3253A
Other languages
English (en)
Inventor
William Victor Lee
Henry Bowen Oakley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Unilever NV
Original Assignee
Unilever NV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Unilever NV filed Critical Unilever NV
Application granted granted Critical
Publication of DE961282C publication Critical patent/DE961282C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B13/00Recovery of fats, fatty oils or fatty acids from waste materials
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
    • Y02W30/74Recovery of fats, fatty oils, fatty acids or other fatty substances, e.g. lanolin or waxes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Aufarbeiten von Phosphatide und Öl enthaltenden Rückständen Die Erfindung bezieht sich auf die Verarbeitung Öl und Phosphatide enthaltender Rückstände, wobei unter Phosphatiden außer den eigentlichen Phosphatiden auch ihre Zersetzungsprodukte und andere schleimartige Massen, die für gewöhnlich in rohen tierischen oder pflanzlichen Ölen enthalten sind, verstanden werden sollen. Derartige erfindungsgemäß zu verarbeitende Rückstände sind Seifenstock, Bodenschlamm (fobts) und- Lecithinschlamm.
  • Bei der alkalischen Raffination von tierischem oder pflanzlichem Öl wird das Rohöl, welches Verunreinigungen, wie Phosphatide enthält, gewöhnlich mit wäßrigem Alkali in einem kontinuierlich oder portionsweise arbeitenden Verfahren behandelt, um die im Öl vorhandenen freien Fettsäuren zu verseifen.
  • Der Gesamtgehalt an Fettbestandteilen in solchem von der alkalischen Raffination herrührenden Seifenstock schwankt je nach der Art des Verfahrens, das für die alkalische Raffination des Öls verwendet wurde, und je nach dem raffinierten Öl; er kann bis zu 65 °/o betragen. Um die fettartigen Bestandteile wiederzugewinnen, wird der Seifenstock gewöhnlich mit einer Säure, wie Schwefelsäure, behandelt. Das behandelte Material läßt man absitzen und trennt die aus einer Mischung von Neutralöl und Fettbestandteilen bestehende Schicht, die gewöhnlich als saures. Öl bezeichnet wird, von der wäßrigen Schicht ab, die die Hauptmenge der unerwünschten in dem Ursprungsöl anwesenden Verunreinigungen enthält.
  • Wenn jedoch nhosphatide anwesend sind, wie dies bei solchen Seifenstocksorten der Fall ist, die von der alkalischen Raffination der meisten pflanzlichen oder tierischen Öle herrühren, so bildet sich bei der Behandlung mit Säure eine Emulsion von Wasser in Öl. Diese Emulsion kann außerordentlich beständig sein, wie beispielsweise eine durch Ansäuern eines von der alkalischen Raffination von rohem Erdnußöl herrührenden Seifenstockes entstehende Emulsion, die sehr stabil ist und allen Versuchen zum Brechen der Emulsion widersteht, selbst wenn sie mit Säure gekocht wird. Die Aufgabe kann noch schwieriger werden, wenn das Öl von Ausgangsmaterialien geringer Qualität herrührt, wie beispielsweise von minderwertigen Erdnüssen, da solches Öl einen großen Anteil an Phosphatiden enthält.
  • Ein anderer Ausgangsstoff, der in der ölverarbeitenden Industrie auftritt, ist die gewöhnlich als Bodensatz (foots) bezeichnete Mischung, welche Wasser, freie Säureanteile und Phosphatide enthält. Dieser Bodensatz besteht aus Rückständen, die sich am Boden der Öllagerbehälter ansammeln sowie auch .in Sümpfen oder Ventilbehältern in ölverarbeitenden Fabriken. Dieser Bodensatz, der gewöhnlich genügend Fettbestandteile in Form von Neutralöl und Fettsäuren enthält, um seine. Aufarbeitung wirtschaftlich erscheinen zu lassen, stellt eine Emulsion von Wasser in Öl dar, die eine beträchtliche Menge von Phosphatiden enthält, deren Anwesenheit es unmöglich macht, diese Emulsionen in eine Phase aus Fettstoffen und eine wäßrige Phase zu trennen, selbst wenn man sie lange Zeit stehenläßt. Für gewöhnlich werden die Fettbestandteile aus derartigen Bodensätzen dadurch gewonnen, daß man sie mit einer Säure, wie Schwefelsäure, kocht; aber die so behandelte Emulsion muß lange Zeit stehen, bevor eine merkliche Phasentrennung eintritt. Im Falle mancher derartiger Bodensätze hat es sich als unmöglich erwiesen, irgendeine Trennung, selbst beim Kochen mit Säure, zu erreichen. Derartige Bodensätze lassen sich erfindungsgemäß verarbeiten, wenn man die darin enthaltenen Fettsäuren und/oder das Neutralöl in ihnen mit wäßrigem Alkali verseift oder ihnen wäßrige Seife zusetzt, um ein dem Seifenstock ähnlich zusammengesetztes Gemisch zu erhalten.
  • Ein weiteres in der ölverarbeitenden Industrie auftretendes Material ist gewöhnlich unter der Bezeichnung Lecithinschlamm bekannt. Es bildet sich als Nebenprodukt beider nassen Destillation der Mischung, die bei der Lösungsmittelextraktion von Ölen aus ölhaltigen Ausgangsstoffen erhalten wird. Ein derartiger Schlamm besteht in der Hauptsache aus Wasser mit einem beträchtlichen Anteil an Phosphatiden und etwas Fettstoffen, die aus Neutralöl und Fettsäuren zusammengesetzt sind. Die Menge der Fettstoffe in diesem Schalmm genügt, um seine Aufarbeitung wirtschaftlich wünschenswert erscheinen zu lassen. Indessen macht der Gehalt an Phosphatiden in diesem Rohstoff seine Aufarbeitung schwierig, selbst wenn das Material mit Wasser oder verdünnter Säure gekocht wird. Auch derartiger Schlamm läßt sich erfindungsgemäß verarbeiten, wenn man die darin enthaltenen Fettsäuren und/oder das Neutralöl mit wäßrigem Alkali verseift oder wäßrige Seife zusetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Seifenstock oder die mit Alkalien behandelten oder mit Seife vermischten lecithinhaltigen Rückstände in verhältnismäßig kurzer Zeit mit Säure in eine¢den Fettstoff enthaltende Schicht und eine wäßrige Schicht trennen kann, wenn man in diese ein Protein dispergiert, bevor man sie mit Säure aufspaltet.
  • Die Menge des Proteins, die notwendig ist, um eine befriedigende und verhältnismäßig rasche Trennung zu erreichen, hängt von der Art des Proteins und dem behandelten Ausgangsmaterial ab. In den meisten Fällen liegt die Mindestmenge an Protein, die notwendig ist, um eine merkliche Wirkung zu erzielen, in der Größenordnung von o,oi °/o, berechnet auf das Gewicht des behandelten Materials. Es kann sein, daß die Trennungsgeschwindigkeit auch von dem Phosphatidgehalt der Mischung abhängt; je geringer der Phosphatidgehalt ist, um so kürzer ist die Trennzeit.
  • Die anwesende Seifenmenge, die für eine Dispergierung des Proteins am günstigsten ist, hängt von dem Ausgangsmaterial ab, sie läßt sich durch einen Versuch feststellen.
  • Vorzugsweise soll eine genügende Menge Säure zugesetzt werden, um einen Säureüberschuß in der wäßrigen Schicht sicherzustellen, die sich nach dem Absetzen bildet, um so eine vollständige Aufspaltung der Seife zu gewährleisten. Der genaue Säureüberschuß ist nicht von Bedeutung, da beispielsweise im Falle von Casein sowohl dann eine gute Trennung erzielt wird, wenn das Äquivalentverhältnis von Säure zu Gesamtkali (einschließlich Seife) i,oi beträgt, als auch, wenn dies Verhältnis bei i,25 liegt.
  • Als verwendbare Säure kommt vorzugsweise Schwefelsäure in Frage, obwohl andere Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Zitronensäure und Oxglsäure, auch benutzt werden können.
  • Bei dem Protein kann es sich um Casein, Erdnußprotein, Sojaprotein, Blutalbumin oder Plasma, Eialbumin oder Gelatine handeln. Diese Proteine können als solche angewendet werden. Von diesen Proteinen ist Casein vorzuziehen; es kann in Form von Caseinat, z. B. als Natriumcaseinat, angewendet werden. Gewünschtenfalls kann das Caseinat in Form von Magermilch oder Milchpulver verwendet .werden.
  • Anstatt das Protein als solches zu benutzen, kann ges auch in Form eines Schleimes angewendet werden, der aus einem proteinhaltigen Mehl durch Mischen mit einer Ätznatronlösung hergestellt ist, beispielsweise im Verhältnis von 5 g Mehl auf 2o cm3 einer 1/1o n-Ätznatronlösung. Wenn das Protein in Mischung mit Alkali, z. B. Ätznatron, zugesetzt wird, ist es nicht erforderlich, die Ausgangsstoffe, wie den Bodensatz oder den Lecithinschlamm, mit Alkali vorzubehandeln, da die gewünschte Seifenmenge während des Zusatzes entsteht. Geeignete Mehle sind Blutmehl, Heringsmehl, Fleisch und Knochenmehl, Walfleisch und -knochenmehl, Walfleischmehl, Weißfischmehl und extrahiertes Erdnußmehl. Zerkleinerte Erdnüsse können ebenfalls an Stelle von extrahiertem Erdnußmehl verwendet werden. Zur Erzielung guter Ergebnisse können zwischen 0,05 und 0,3l)/" berechnet auf das Gewicht der M-schung, -an Protein selbst oder in Form von Natriumcaseinat angewendet werden, während bei der Verwendung von Mehlen gute Ergebnisse mit 0,504 Mehl, berechnet auf das Gewicht des Seifenstocks, erhalten werden.
  • In die nach der Ansäuerung erhaltene Mischung kann Dampf eingeleitet werden, um die Trennung der Fettstoffe von der wäßrigen Phase zu erleichtern. Die erforderliche Dampfmenge ist jedoch geringer als in dem Falle, wenn kein Protein zugegen ist. Die Mischung kann auch vor dem Absitzenlassen gerührt werden, um das Absetzen zu erleichtern.
  • Ein Phosphatide und Protein, möglicherweise in Form einer Komplexverbindung, enthaltender Schleim wandert während der Trennung der Mischung nach dem Ansäuern zur Trennfläche zwischen den Fettstoffen. und der wäßrigen Phase. Ein solcher Schleim kann mitunter zu weiteren gemäß der Erfindung zu behandelnden Rückständen mit gutemErfolg zugesetzt werden. Es besteht jedoch eine Grenze hinsichtlich der mehrfachen Wiederverwendbarkeit eines derartigen Schleimes.
  • Das Verfahren der Erfindung wirkt auch in der Richtung, daß ein reineres Öl erhalten wird, als es bisher am Schluß der Trennung erzielt wurde.
  • Die- Erfindung wird im folgenden an Hand der Beispiele beschrieben: Beispiel i Ein seifenstockähnliches Gemisch mit einem Gesamtfettstoffgehalt von 40 °/e wurde hergestellt durch Vermischen folgender Ausgangsstoffe: 2o °/o Seife aus Erdnußfettsäuren, -2o °/e Erdnußöl mit einem Gehalt von 2 °/e Phosphatiden, auf das Ölgewicht gerechnet, 6o °/e Wasser.
  • 5o g diese Produktes wurden mit 5o°/eiger Schwefelsäure behandelt, bis die Mischung gegenüber Methylorange sauer reagierte. Es entstand eine Emulsion von Wasser in Öl, die selbst nach 24 Stunden noch nicht gebrochen war.
  • Zu Portionen aus 50 g dieses Produktes Wurde eine Lösung, die 2,5 g Casein in ioo cm3 einer 1/ion-Natriumhydroxydlösung enthielt, zugesetzt, und zwar in Mengen von i, 2, q. und 2o cm3 entsprechend 0,05, o,io, o,2o und i0/, Casein. Jede Portion wurde dann mit 5o°/eiger Schwefelsäure behandelt bis zur sauren Reaktion gegenüber Methylorange. Dabei wurde die Zeit ermittelt, die zum Brechen jeder dieser Mischungsreihen erforderlich war. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten
    Tabelle i
    Gewichtsprozent Casein Zeit bis zum Brechen
    berechnet der Emulsion
    auf den Seifenstock, Minuten
    0,05 105
    0,10 50
    0,20 15
    i,0 io bis 15
    ' Beispiel e Eine Versuchsreihe ähnlich der nach jBeispiel i wurde mit einem Produkt durchgeführt, das dem in Beispiel i verwendeten ähnlich war, nur mit dem Unterschied, daß der Erdnußölanteil 450/, Phosphatide anstatt 20[, hiervon enthielt. Es ergab sich, daß die Gegenwart von 0,05 bis 0,5 0/e Casein ein Brechen der beim Ansäuern entstehenden Mischung innerhalb 2o Minuten bewirkte. In diesem Falle ergab sich, daß die niedrigste Caseinkonzentration ebenso wirksam war wie die höchste Konzentration. Beispiel 3 Portionen aus 30 g Seifenstock, der aus einem von einer technischen Ölraffinieranlage stammenden Erdnußöl herrührte und i,o8 °/e Phosphatide (berechnet als Lecithin) sowie einen Gesamtgehalt an Fettstoffen von 55,8 °% aufwies, wurden mit 2o ein- Wasser verdünnt. Zu jeder Portion wurden verschiedene Mengen einer Lösung zugesetzt, die i g Casein in ioo cm3 einer l/lo n-Natriumhydrokydlösung enthielt. Die Zusatzmengen waren derart, daß sich die in der folgenden Aufstellung angegebenen Prozentsätze an Casein im Seifenstock ergaben. Der Zusatz erfolgte, während der Seifenstock sich bei 9o° in einem Dampfbad befand. Jede Portion wurde dann mit einer genügenden Menge 5o°/eiger Schwefelsäure behandelt, so daß die wäßrige Schicht nach der Trennung einen pH-Wert zwischen i und 2 aufwies. Die eingetretene Trennung des sauren Öls von der wäßrigen Phase ist aus der folgenden Tabelle zu entnehmen:
    Tabelle 2
    Gewichtsprozent
    2Lem' Beschreibung der Trennung
    berechnet auf
    den Seifenstock
    nichts etwa 5 °/ö Öl trennten sich innerhalb
    3 Stunden ab
    50"/, nach etwa 12 Stunden
    0,02 etwa 2504 Öl trennten sich in
    ß Stunden ab
    ioo'O/e nach etwa i2 Stunden
    0,05 etwa 500/, Öl trennten sich in
    3 Stunden ab
    ioo 0/e nach etwa 12 Stunden
    o,i iooe/eÖltrenntensichinl/ZStundeab
    0,3 iooe/oÖltrenntensichin5Minutenab
    Diese Ergebnisse zeigen, daß sogar eine Menge von o,ö2 °/e Casein eine merkliche Wirkung auf die Trennzeit ausübt und daß eine Menge von o,i °/o oder mehr für eine tatsächlich rasche Trennung des Öls erforderlich war. Beispiel q. 6 Portionen Seifexlstock, von denen jede aus 309 Seifenstock nach Beispiel 3 unter Zusatz von 2o g Wasser bestanden, wurden jedesmal mit 0,3 Gewichtsprozent (berechnet auf das Gewicht des Seifenstocks) der fünf Proteine versetzt, die in der folgendenTabelle3 ,in Form einer angegeben sind. Das Protein wurde, i°%igen Lösung in einer 1/1o n-Na@numhydroxydlösung zugesetzt. Jedes Protein wurde mit jeder Seifenstockportion gut gemischt, und jeder Portion wurde dann ein etwa 4o°/iger Überschuß einer iofach normalen Schwefelsäure zugesetzt. Jede Portion wurde auf 8o° auf dem Dampfbad erhitzt und stehengelassen. Die Art der Trennung des sauren Öls von der vräßrigen Phase nach dem Ansäuern wurde beobachtet und die Trennzeit gemessen. Folgende Ergebnisse wurden erhalten
    Tabelle 3
    Protein Einzelheiten der Trennung
    nichts (Kon-
    trollversuch) nach 5 Stunden hatte sich sehr
    wenig Ö1 abgetrennt
    Casein ....... in 6 bis 8 Minuten hatten sich
    1000/, Öl abgetrennt; das Öl war
    milchig und klärte sich nicht
    beim Stehen
    Erdnußprotein in io Minuten hatten sich ioo °/o 01
    abgetrennt; das Ö1 war klar
    Sojaprotein . . in zo Minuten hatten sich ioo°/o Öl
    abgetrennt; das Öl war klar
    Blutalbumin . in io Minuten hatten sich ioo °/o Öl
    abgetrennt; das Öl war klar
    Ei Albumin . , in 5 Minuten hatten sich 25 °/o Öl
    abgetrennt; in 2 Stunden ioo°/o
    Diese Ergebnisse zeigen, daß Erdnuß-, Sojaprotein und Blutalbumin in einer Konzentration von 0,304 ebenso wirksam beim Verfahren der Erfindung sind wie Casein, während Eialbumin nicht so wirksam ist. Beispiel 5 Eine siebente Portion wie nach Beispiel 4 wurde wie dort unter Verwendung von 0,3 % Gelatine als Protein behandelt. Die" Gelatine wurde als solche verwendet, also nicht in Form einer Natriumhydroxydlösung. Das Öl trennte sich nicht so rasch wie im Falle der in Beispiel 4 untersuchten Proteine ab. Immerhin trennten sich innerhalb 2 Stunden ioo °/o Öl ab, und das Öl war sehr klar. BeispieT-6 Unter Verwendung der in der folgenden Tabelle 4 angeführten proteinhaltigen Mehle wurden Schleime hergestellt, in denen 5 g Mehl mit 5 X 2o cm3 einer warmen 1/1o n-Natriumhydroxydlösung vermahlen wurden.
  • Sieben Portionen Seifenstock wurden hergestellt durch Vermischen von je 150 g Seifenstock nach Beispiel 3 mit 85 cm3 Wasser. 15 cm3 der entsprechenden 5 % Mehl enthaltenden Schleime wurden jeder Seifenstockportion zugesetzt, so daß sich eine Konzentration von o,5 °/o Mehl, berechnet auf den Seifenstock, ergab. Die Mischungen wurden auf einemDampfbad auf 8o° erhitzt. Jeder Mischung wurden -2o,75 cm3 einer io, 12fach normalen Schwefelsäure zugesetzt, was einem io°/oigen Säureüberschuß entsprach. Die Mischungen wurden dann nochmal mit Dampf erhitzt und blieben dann auf dem Dampfbad unter gelegentlichem schwacheM Rühren stehen, um die Trennung zu erleichtern. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten
    Tabelle 4
    Geschätzte
    Prozentmenge des
    Mehl abgetrennten Öls
    in 0,2g in 0,g
    Stunde n bis o,q5-
    Stunden
    Blut ..................... ioo -
    Iiering.................... 6o 100
    Fleisch und Knochen....... 6o 75
    Walfleisch und -knochen ... 9o ioo
    Walfleisch ................ 20 ioo
    Weißfisch .. ........... Spuren Zoo
    Extrahierte Erdnuß . . . . . . . . 20 6o
    Beispiel 7 Es wurde ein Versuch ähnlich dem in Beispie16 beschriebenen durchgeführt unter Verwendung von gemahlenen Erdnüssen an Stelle von Proteinmehl. 30 cm3 des -5 °/o zerkleinerte Erdnüsse enthaltenden Schleimes wurden der Seifenstockportion zugesetzt, so - daß sich eine Konzentration von i,o °/o Erdnuß, berechnet auf den Seifenstock, ergab. Im übrigen wurde wie nach Beispiel 6 verfahren. Die schätzungsweise abgetrennte Ölmenge betrug 6o °/o in o,25 .Stunden und 8004 in 0,5 bis 0,75 Stunden. Beispiel 8 22,61 einer Lösung von 2,03 kg Casein in einer 0,5 n-Natriumhydroxydlösung wurden einem Kessel zugesetzt, der 5080 kg Palmöl-Bodensatz enthielt. Die Konzentration des Caseins in der Mischung betrug 0,0401,- Während des Zusatzes wurde der Bodensatz durch Einleiten von direktem Dampf in das Gefäß auf g5° gehalten. Der Dampf diente gleichzeitig zum Rühren des Bodensatzes. 12,26 kg einer 78°/oigen Schwefelsäure wurden dem Bodensatz zugesetzt, was einer Konzentration von 0,32 Gewichtsprozent entspricht. Nachdem die Mischung sich 6 Stunden lang abgesetzt hatte, wurde eine Ölausbeute erhalten, die etwa 9o °/o des Gehaltes des Bodensatzes an Gesamtfettstoffen entsprach. Ohne Casein würde die Ölausbeute nur etwa 8o °/o des Gesamtfeststoffgehaltes nach einer Absetzdauer von 12 Stunden betragen haben. Überdies ist das durch das Verfahren dieses Beispiels erhaltene Öl von besserer Qualität und einer Bleichung mit Bleicherden leichter zugänglich.
  • Entsprechende Verfahren, wie sie in diesem Beispiel beschrieben sind, können bei Bodensätzen angewendet werden, die aus Palmkern-Erdnußöl-Mischungen, aus Leinsamen-, Rapsöl- und anderen Ölen bestehen, und ebenso bei Mischölen, die beim Abschöpfen von Ölschächten in Ölverarbeitungsanlagen erhalten werden.
  • Beispiel 9 Dieses Beispiel erläutert die Verwendung-gepulverter Proteine beim Verfahren gemäß der Erfindung. Seifenstock aus Erdnußöl, der aus einer technischen Ölraffinationsanlage stammte und i,o8 Gewichtsprozent Phosphatide (berechnet als Lecithin) sowie einen Gesamtfettstoffgehalt von 55,801, aufwies, wurde in Anteilen von 150 g jedesmal mit ioo cm3 Wasser verdünnt. Jede verdünnte Portion, mit Ausnahme einer, wurde mit 0,45 g eines der unten angegebenen Proteine versetzt. Das Protein wurde in Pulverform zugesetzt, und seine Menge betrug 0,3 0/0, berechnet auf das Gewicht des Seifenstocks. Jede Portion, die eines der unten angegebenen Proteine enthielt, und ebenso die proteinfreie Portion wurde mit direktem Dampf 2 bis 3 Minuten gerührt, 18,9 cm3 einer io, i2fachen normalen SchwefelsäürCwurden dann jeder Mischung zugesetzt und die Mischung mit direktem Dampf erhitzt. Jede Mischung ließ man auf dem Dampfbad sich absetzen. In jedem Fall zeigte die entstehende wäßrige Schicht eine deutlich saure Reaktion. Die überschüssige Säure wurde in jedem Fall auf etwa o,50/0 berechnet. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
    Tabelle 5
    Protein'
    - Einzelheiten der Trennung
    Nichts (Kon-
    trollversuch) etwa 5 0/0 Öl trennten sich innerhalb
    3 Stunden ab
    Erdnußprotein bei der Dampfbehandlung nach Zu-
    satz der Säure entstand eine
    pastenförmige Emulsion, die wie
    folgt brach: in 0,25 Stunden
    trennten sich 2o0/, 'Öl ab, in
    3 Stunden 75 0%
    Sojaprotein .. es entstand eine ähnliche pasten-
    förmige Emulsion wie im Falle
    von Erdnußprotein; diese brach
    langsam wie folgt: in 0,25 Stunden
    trennten sich 50 0/0 Öl ab, in
    3 Stunden 900 /0
    Casein ....... bei der Dampfbehandlung nach dem
    Säurezusatz wurde eine sehr dünne
    wäßrige Emulsion erhalten, die
    einen erheblichen Anteil an freiem
    Öl enthielt; in io Minuten trenn-
    ten sich ioo % Öl ab
    Eialbumin ... ähnlich: der Trennung mit Erdnuß-
    potein; 40 % Öl trennten sich in
    3 Stunden ab
    Blutalbumin.. ähnlich der Trennung mit Erdnuß-
    protein; io 0/0 Öl trennten sich in
    3 Stunden. ab -
    Das Blutalbumin ist schwierig zu 'lösen,. selbst in einer 1/10 n-Ätznatronlösung. Es ist daher wahrscheinlich, daß die langsamere Trennung bei diesem Beispiel im Vergleich zu den anderen Proteinen dadurch bedingt war, daß sich das Pulver nicht in größerem Maße in dem Seifenstock löste.
  • Beispiel io In eine Mischung 350 g Leinsamenöl-Bodensatz und 350 g heißes Wasser wurde direkter Dampf eingeleitet. 200 cm3 einer 3fach normalen Ätznatronlösung -dies entspricht- einem geringen Alkaliüberschuß gegenüber der zum Neutralisieren des freien Fettsäuregehaltes des Bodensatzes erforderlichen Alkalimenge - wurden der Mischung zugesetzt und die so gebildete Seife durch Dampfbehandlung in Lösung gebracht. Dann wurde i g Casein zugesetzt und die Dampfbehandlung fortgesetzt, um eine Dispersion des Caseins sicherzustellen. Dann wurde eine genügende Menge einer 780/0igen Schwefelsäure langsam zugesetzt, bis ein geringer Überschuß - anwesend war. Die Dampfbehandlung wurde dann unterbrochen und der Masse Gelegenheit zum Absitzen gegeben. Nach i Stunde hatten sich 225 g Öl oder 6o 0/0 der ursprünglich vorhandenen Gewichtsmenge abgetrennt. Das Öl wurde entfernt. Der Rückstand wurde über Nacht stehengelassen, wobei sich weitere 50 g Öl abtrennten. Dies entspricht einer Gesamtausbeute von - 8o 0/0. Beispiel ii 2o g Lecithinschlamm folgender Zusammensetzung: Fettstoff .......................... 23% Wasser .................. ******"* 65% acetonunlöslich ...........:........ i20% wurden in ähnlicher Weise wie nach Beispiel io behandelt, wobei Zoo cm3 heißes Wasser, 40 cm3 einer 3fach normalen Ätznatronlösung und o,5 g Casein angewendet wurden.
  • Nach kurzzeitigem Stehen zeigte.sich eine beträchtliche Menge an Öl. auf der Oberfläche -der Mischung. Nach dem Stehenlassen über Nacht wurden 37 g Öl oder 8o0/0 der ursprünglich vorhandenen Menge wiedererhalten. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Phosphatide und Öl enthaltenden Rückständen, wie Seifenstock, Bodensatz oder Lecithinschlamm, mit Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man. in dem Rückstand, in dem durch ganz oder teilweises Verseifen der öligen Anteile eine Seife erzeugt oder dem wäßrige Seife zugesetzt wurde, falls er diese nicht enthält, ein Protein dispergiert, das -Gemisch mit Säure spaltet und die die Fettstoffe enthaltende Schicht von der wäßrigen Schicht trennt.
  • 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Proteinmenge nicht weniger als o,oi 0/0, vorzugsweise zwischen 0,05 und 3 0/0, berechnet attf das Gewicht des behandelten Ausgangsmaterials, beträgt.
  • 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse eine genügende Menge Säure zugesetzt wird, um das Vorhandensein eines Säureüberschusses in der nach dem Absetzen gebildeten wäßrigen Phase sicherzustellen.
  • ¢. Verfahren nach den Ansprüchen z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Protein in Form eines Schleimes angewendet wird, der durch Mischen des proteinhaltigen Mehles mit wäßrigem Alkali entsteht. 5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des verwendeten Mehles 0,50/,-, berechnet auf das Gewicht des Seifenstocks, beträgt.
  • 6. Verfahren nach den Ansprüchen z bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Protein Erdnußprotein oder Casein benutzt wird.
DEU3253A 1954-03-19 1955-03-19 Verfahren zum Aufarbeiten von Phosphatide und OEl enthaltenden Rueckstaenden Expired DE961282C (de)

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