DE960894C - Verfahren zur Herstellung eines Katalysators aus einem Metall der Platingruppe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Katalysators aus einem Metall der PlatingruppeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Platinmetallen. Die
Metalle der Platingruppe des periodischen Systems, d. h. Platin, Palladium, Iridium, Osmium, Rhodium
und Ruthenium, weisen eine ausgesprochene und charakteristische katalytische Aktivität auf.
Katalysatoren, die für gewisse Arten von Kohlenwasserstoffumsetzungen sehr vorteilhaft
sind, werden erhalten, wenn das Platinmetall auf die Oberfläche eines Trägerstoffes, der für sich
selbst ein aktiver Spaltkatalysator ist, aufgebracht wird.
Katalysatoren dieser Art sind bereits bekannt. So ist für die Behandlung von Kohlenwasserstoffen
die Verwendung von Platin- und Palladiumkatalysatoren, die mit einem Spaltkatalysator auf Tonerdebasis
hergestellt sind, schon vorgeschlagen worden. Außer vorbehandelten Spaltkatalysatoren auf
der Basis von natürlichem Ton können synthetische Spaltkatalysatoren, wie Kieselsäure-Tonerde, Kieselsäure-Zirkondioxyd,
Kieselsäure-Tonerde-Zirkondioxyd, Kieselsäure-Magnesia, Kieselsäure-Tonerde-Magnesia,
Kieselsäure-Tonerde-Thoriumdioxyd, Tonerde^Boroxyd, verwendet werden.
Diese Spaltkatalysatoren sind alle sauerer Natur. Die Katalysatoren können nach irgendeiner der bekannten
und üblichen Herstellungsweisen, einschließlich derjenigen, bei denen die Bestandteile
einzeln, nacheinander oder zusammen ausgefällt werden, erzeugt werden.
Der Spaltkatalysator wird gewöhnlich bei einer Temperatur von mindestens 1750 getrocknet und
wird, bevor das Platinmetall aufgebracht wird, vorzugsweise kalziniert.
Die gewöhnliche und bevorzugte Methode, Platin mit den Tonerdespaltkatalysatoren in Verbindung
zu bringen, besteht darin, daß man den vorher getrockneten und kalzinierten Spaltkatalysator mit
der gewünschten Menge einer Lösung von, Platinchlorwasserstoffsäure imprägniert. Ein ebenfalls
anwendbares Verfahren besteht darin, eine Lösung von Platinchlorwasserstoffsäure herzustellen und
diese mit Schwefelwasserstoff zu sättigen; die anfallende kolloidale Lösung von Platinsulfid wird
dann zum Imprägnieren des Spaltkatalysators benutzt. Der imprägnierte Spaltkatalysator wird
schließlich getrocknet und zwecks Reduktion des Platins zum Metall mit Wasserstoff behandelt.
Bei der Herstellung von Katalysatoren nach diesen Verfahren kann die Menge des eingelagerten
Platins innerhalb eines weiten Bereichs variiert werden, um jeder besonderen Anforderung zu genügen.
Für den allgemeinen. Gebrauch ist jedoch eine Platinkonzenitration von mindestens 0,3 % im
fertigen Katalysator erforderlich, wenn ein technisch verwendbarer Katalysator erzeugt werden'
soll.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren (s. USA.-Patentschrift 2475 155) wird das Platinmetall
durch Hydrolyse aus einer Lösung eines Platinsalzes, welche im allgemeinen einen pH-Wert
oberhalb 3,5 aufweist, auf einem Träger ausgefällt. Der Träger muß basische Eigenschaften haben, damit
er die Hydrolyse des Platinsalzes bewirken kann, und deshalb ist der Träger, falls er nicht bereits seiner Zusammensetzung zufolge basisch ist,
durch eine Behandlung mit einer basisch reagierenden Substanz, wie NaHCO3, basisch zu machen,
bevor er mit der Lösung des Katalysatormetalls in Berührung gebracht wird.
Es wurde nun gefunden, daß man zu Katalysatoren kommen kann, die sich bei der Umwandlung
von Kohlenwasserstoffen durch besonders hohe Aktivität und besonders günstige Selektionswirkung
auszeichnen, .wenn man, nachdem man einen an sich sauren, aber vorübergehend neutralisierten,
Kieselsäure- und bzw. oder tonerdehaltigen Träger mit der Lösung einer Verbindung eines Me-.
talles der Platingruppe bei einem pH-Wert oberhalb 3,5 zusammengebracht und das Produkt wie üblich
getrocknet hat, das Mittel, mit dem der Träger neutralisiert worden war, wieder entfernt. Selbstverständlich
muß bereits beim Neutralisieren des Trägers dafür gesorgt werden, daß keine Stoffe in
das System gelangen, die sich nicht wieder entfernen lassen und die Wirksamkeit des fertigen
Katalysators stören könnten. In gewissen Fällen allerdings ist es wünschenswert, das Neutralisationsmittel
nicht restlos zu entfernen, wie noch näher ausgeführt werden wird.
Das erfindungsgemäß anzuwendende Verfahren zur Katalysatorherstellung weist folgende Einzelstufen
auf:
1. Ein kieselsäure- und bzw. oder tonerdehaltiger Träger, z.B. ein Spaltkatalysator auf Tonerdebasis,
wird zunächst in bekannter Weise mit einer alkalilischen Verbindung neutralisiert bzw. alkalisch gemacht,
wobei jedoch erfindungsgemäß eine Verbindung gewählt wird, die in der Folge so gut wie
völlig wieder aus der Zusammensetzung entfernt werden kann.
2. Der neutrale Träger, der infolge der Neutralisation keine wesentliche Spaltaktivität mehr aufweist,
wird in bekannter Weise mit dem in geeigneter Lösung anzuwendenden Platinmetall imprägniert.
3. Aus dem wie üblich getrockneten Produkt wird dann gemäß der Erfindung das Mittel, mit
dem der Träger neutralisiert worden war, wieder entfernt, womit die saure Natur des Trägers wieder
hergestellt wird. Dies kann, je nach der Natur des verwendeten Neutralisationsmittels, durch Kalzinieren
(was bevorzugt ist), Auslaugen oder auf andere Art geschehen.
Der Katalysator kann in dieser Verfahrensstufe einer üblichen Reduktionsbehandlung unterworfen
werden, um das als Verbindung vorliegende Edelmetall in den metallischen Zustand überzuführen
oder dieses wird durch Behandeln mit einem der üblichen sulfidisierenden Gase teilweise in das
Sulfid übergeführt.
Als Träger kann irgendein Spaltkatalysator auf Tonerdebasis benutzt werden. Im allgemeinen
werden Tonerdespaltkatalysatoren mit großer wirksamer Oberfläche und hoher Aktivität in solchen
Fällen gewählt, wo eine verhältnismäßig große Menge Platinmetall, ζ. Β. ι %>, aufgebracht werden
soll oder wo ein besonders aktives Platinmetall, z. B. Rhodium, angewendet wird, während in den
anderen Fällen Tonerdespaltkatalysatoren etwas geringerer Aktivität gewählt werden.
Der Tonerdespaltkatalysator wird vorzugsweise zwecks Erzielung der üblichen mikroporösen
Struktur, die eine hinreichend große, verfügbare Oberfläche gewährleistet, bis zu einem genügenden
Grad getrocknet. In manchen Fällen erweist es sich auch als empfehlenswert, den Katalysator zu kalzinieren
oder ihn unter kräftigen Bedingungen zu verdampfen, um seine wirksame Oberfläche zu verringern.
Es ist auch möglich, Katalysatoren zu verwenden, die nur bei niederer Temperatur getrocknet
sind und noch beträchtliche Mengen Wasser enthalten.
Der neutralisierte Katalysator läßt sich aus einer Zwischenstufe bei der üblichen Herstellung der
sauren Spaltkatalysatooren erhalten. So werden z. B. die üblichen Kieselsäure-Tonerde-Spaltkatalysatoren
durch Reaktion von Natriumsilikat mit einer Säure und einem Aluminiumsalz unter Bildung
eines Hydrogels hergestellt. Wird diese Reaktion unter stark sauren Bedingungen ausgeführt, so entsteht
das saure Hydrogel. Dieses kann vor dem Trocknen alkalisch gemacht werden. Ebenso häufig
wird das Hydrogel unter neutralen, alkalischen oder leicht sauren Bedingungen gebildet, wobei
dann das Natriumsalz des sauren Hydrogels ent-
steht. Um den sauren Katalysator herzustellen, ist es notwendig, das Natrium durch Behandlung des
Materials mit einer Säure oder einem sauren Salz, wie Aluminiumnitrat, zu entfernen. Das Natrium
kann auch durch Waschen mit einem Ammoniumsalz entfernt werden, wobei dann nach dem
Waschen das Ammoniumsalz durch Kalzinieren zersetzt wird und den gewünschten sauren Katalysator
ergibt. Das neutrale oder alkalische Material ίο aus diesen Zwischenstufen vor dem Ansäuern durch
Säurebehandlung oder Kalzinieren des Ammoniumsalzes kann als Träger bei der Katalysatorherstellung
nach dem Verfahren der Erfindung verwendet werden. Die bevorzugt verwendeten Neutralisationsmittel
sind die nichtmetallischen Basen, die nachträglich durch Kalzinieren des Katalysators
bei einer Temperatur, die andererseits nicht schädlich für den Katalysator ist und z. B. unterhalb von
6500 liegt, entfernt werden können. Vorzugsweise wird eine Base verwendet, die sich so gut wie vollständig
durch Erhitzen des Katalysators austreiben läßt, wobei man einen langsamen Strom von Spülgasen
hindurchschickt oder ihn unter Vakuum setzt. Die verschiedenen flüchtigen Stickstoffbasen und
insbesondere die wasserlöslichen, wie Ammoniak und die niedermolekularen Amine, können hierzu
Verwendung finden.
Während meist die organischen Basen, die sich durch Kalzinieren entfernen lassen, zu bevorzugen
sind, gibt es doch Fälle, in denen gewöhnliche wasserlösliche anorganische Alkaliverbindungen,
wie die Hydroxyde, Carbonate und Bicarbonate der Alkali- und Erdalkalimetalle, vorteilhaft sind, z. B.
wenn, eine sehr kleine Menge von Platinmetall in einem Tonerdespaltkatalysator mit sehr großer verfügbarer
Oberfläche und sehr hoher Spaltaktivität eingelagert werden soll. Bei der Anwendung der
organischen Basen ist es empfehlenswert, eine der Basen zu wählen, die durch eine die Platinmetallkomponente
nicht schädigende Behandlung so' gut wie vollständig aus dem Katalysator entfernt werden
kann. So kann beispielsweise der Katalysator, nachdem die Platinverbindung zum Metall reduziert
worden ist, mit verdünnter Säure behandelt werden, um die Alkaliverbindung so* gut wie vollständig
zu entfernen. In diesem Fall ist es wünschenswert, nur einen Teil des Alkalis zu entfernen.
Das dann noch zurückbleibende Alkali bewirkt eine Herabsetzung der übermäßig hohen Spaltaktivität
des Trägers. In diesem Fall sind Verbindungen der alkalischen Erden vorteilhafter als solche der Alkalimetalle.
Obwohl die Spaltkatalysatoren auf Tonerdebasis starke Säureeigenschaften besitzen, ist doch nur
eine verhältnismäßig kleine Menge Alkali zu ihrer Neutralisation notwendig. Im allgemeinen wird
daher der Spaltkatalysator durch die Berührung mit den alkalischen Neutralisationsmitteln vollständig
neutralisiert. Ein Überschuß des Neutralisationsmittels ist nicht ausgesprochen schädlich, jedoch
unnötig. Der neutralisierte Spaltkatalysator kann mit Wasser ausgewaschen werden, um überschüssiges
Alkali zu entfernen. Das zur Neutrali- \ sation des sauren Katalysators benutzte Alkali dagegen
wird zähe zurüdigehalten und läßt sich durch Waschen mit Wasser nicht entfernen.
Die beschriebene Behandlung dient dazu, dem Tonerdespaltkatalysator seine Azidität zu nehmen
und nicht um den Träger mit einem Fällungsmittel für das nachher aufzubringende Metall vorzuimprägnieren,
denn die anschließend aufzubringenden Metalle werden nicht durch Alkali aus ihrer
Lösung niedergeschlagen, und eine solche Ausfällung wäre, falls sie auftreten würde, höchst unerwünscht.
Die Imprägnierung des neutralen Tonerdespaltkatalysators wird mittels einer Lösung des
Platinmetalls oder eines Gemisches solcher Metalle auf eine der üblichen Arten durchgeführt. Eine geeignete
Methode besteht darin, eine schwache Lösung des gewünschten Platinmetalls zu bereiten
und den neutralisierten Spaltkatalysator einige Stunden lang bzw. bis ihm die gewünschte Konzentration
des Platinmetalle einverleibt ist, in einem Überschuß dieser Lösung zu tränken. Die angewandte
Lösung sollte nicht merkbar sauer sein, da sonst die Wirkung der Neutralisation des Spaltkatalysators
verlorengeht. Es ist daher eine Lösung von Platinchlorwasserstoffsäure ebenso1 wenig verwendbar,
wie das durch Sättigen einer solchen Lösung mit Schwefelwasserstoff erhaltene Platinsulfidsol.
Diese Lösungen sind ausgesprochen sauer. Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird
eine ungefähr neutrale Lösung bzw. eine solche mit einem Mindest-pH-Wert über ungefähr 3,5 verwendet.
Solche Lösungen können durch Auflösen von Komplexverbindungen der Platinmetalle hergestellt
werden. Beispielsweise sind wäßrige Lösungen der folgenden Verbindungen verwendbar:
[Pt(NH3)JCl2
[Pt(NH3)J(OH)2
[Ru(NH3)JCl2
[Pt(NH3)J(NO3),
[Pd(NH3)JCl2
[Rh(NH3)JCl2 [OsO0(NH3)JCl2
[Ir(NH3)JCl2 [Ir(NH3)JCl3
Vorzugsweise soll dabei das Metall im Kation vorhanden sein, wie dies bei den obigen Verbindungen
der Fall ist.
Nachdem man den neutralisierten Spaltkatalysator mit der Lösung des Platinmetalls zusammengebracht
hat, kann die Masse getrocknet und kalziniert werden. Gegebenenfalls kann mit Wasser
ausgewaschen werden, um denjenigen Anteil der Metallverbindung zu entfernen, der lediglich in den
Zwischenräumen des Katalysators festgehalten wird und nicht an der Katalysatoroberfläche adsorbiert
ist. Falls das Auswaschen vorgenommen wird, erfolgt es zweckmäßig vor der endgültigen Reduktion
der Platinmetallverbindung zu Metall.
Die Konzentration des dem Katalysator einverleibten Platinmetalls kann zwischen etwa 0,1 und
ι °/o oder mehr schwanken. Die bevorzugte Konzentration hängt in jedem Fall von dem angewandten
Platinmetall, dem verwendeten Spaltkatalysator sowie von dem gewünschten Gleichgewicht der Akti-
vitäten innerhalb des Katalysators ab. Wenn Platin in der beschriebenen Weise der Masse einverleibt
wird, so entstehen bei Konzentrationen im Bereich von 0,05 bis 0,3 °/o hochaktive Katalysatoren. Palladium
entspricht im allgemeinen dem Platin, Rhodium dagegen ist sehr aktiv und wird gewöhnlich
in geringerer Konzentration angewandt. Ausgezeichnete Katalysatoren können auch dadurch
hergestellt werden, daß man den alkalisch gemachten Spaltkatalysator mit der Lösung eines Gemisches
von Platinmetallen imprägniert, wie es vor der Raffination bei der Darstellung von reinem
Platin erhalten wird. Ein solches Gemisch besteht in der Hauptsache aus Platin, enthält jedoch außerdem
geringe Mengen von anderen Platinmetallen. Nachdem der neutralisierte Spaltkatalysator mit
der Lösung einer Verbindung des gewünschten Platinmetalls bzw. des Platinmetallgemisches imprägniert
worden ist, kann die Masse getrocknet und kalziniert werden. Die Art wie das Neutralisationsmittel
entfernt wird, hängt von der besonderen Art des als Neutralisationsmittel anwesenden
alkalischen Stoffes ab. Ist dieser Stoff eine flüchtige Verbindung, z. B. Ammoniak u. dgl., so können die
Neutralisationsmittel vollständig entfernt, und die Spaltaktivität des Katalysators kann durch Kalzinieren
vollkommen wiederhergestellt werden. Hierfür ist im allgemeinen eine Temperatur von etwa
350 bis 5500 vorteilhaft, jedoch können auch etwas höhere Temperaturen angewandt werden. Bei
niedrigeren Temperaturen kann in den meisten Fällen ebenfalls gearbeitet werden, insbesondere
dann, wenn das Austreiben einer flüchtigen Base durch Anwendung eines Vakuums oder eines Spülgases,
wie Luft, Stickstoff oder Wasserstoff, beschleunigt wird. In jedem Fall muß jedoch der
Katalysator auf eine Temperatur aufgeheizt werden, die hoch genug ist, um das flüchtige Neutralisationsmittel,
z. B. das Ammoniak, zu entfernen. Das Austreiben des Neutralisationsmittels durch
Verflüchtigung kann vor, nach oder während der Umsetzung der Metallverbindung zum Metall vorgenommen
werden. Gegebenenfalls kann das Kalzinieren während der Reduktion oder zu Beginn des
Inbenutzungnehmens des reduzierten bzw. unreduzierten Katalysators erfolgen.
Wenn ein nichtflüchtiges Alkali zum Neutralisieren des Spaltkatalysators verwandt wird, kann
dieses durch Auslaugen mit verdünnter Säure entfernt werden, z. B. mit Salpetersäure oder einem
sauren Salz, wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Aluminiumsulfat, oder Aluminiumnitrat,
das sich durch nachfolgendes Kalzinieren vollständig entfernen läßt bzw. nur einen geringen Rückstand
hinterläßt, der für den Katalysator nicht schädlich ist. In diesem Fall wird vorteilhaft die
Reduktion der Metallverbindung zum Metall zuerst durchgeführt, um das Auslaugen von aktiver Metallkomponente
zu verringern. Diese Auslaugung oder Extraktion wird vorzugsweise so<
lange durchgeführt, bis alles extrahierbare Alkali entfernt ist. Es kann jedoch in manchen Fällen wünschenswert
sein, eine bestimmte Menge Alkali im Katalysator zurückzulassen, um eine etwa übermäßig große
Spaltaktivität herabzusetzen. Durch das Entfernen des Alkalis wird der als Träger dienende Spaltkatalysator
aus dem inaktiven Zustand wieder in den ursprünglichen hochaktiven Zustand versetzt,
in dem er Säureeigenschaften besitzt.
Das folgende Beispiel erläutert eine geeignete Arbeitsweise zur Herstellung eines Katalysators
nach dem Verfahren der Erfindung.
Ein Kieselsäure-Tonerde-Spaltkatalysator wurde wie folgt hergestellt: Eine 4,61 n-wäßrige Natriummetasilikatlösung
wurde unter Rühren zu einer gekühlten 2,3 n-Salzsäurelösung und einer 0,3 n-Aluminiumchloridlösung
zugefügt. Die Kieselsäurekonzentration in dem erhaltenen Sol betrug ungefähr 46 g im Liter. Man führte dann das Sol in
ein Hydrogel über, das 7 Tage bei Zimmertemperatur gealtert wurde. Das gealterte Kieselsäure-Tonerde-Hydrogel
wurde mit Wasser aufgeschwemmt, ausgewaschen bis das Waschwasser im wesentlichen frei von Chloridionen war, abfiltriert
und bei 1200 getrocknet.
Das erhaltene poröse Gel war ein neutraler Spaltkatalysator, in welchem die Aziditätszentren
durch Alkali aus dem Natriumsilikat neutralisiert waren, Um einen fertigen, aktiven Spaltkatalysator
aus diesem Gel herzustellen, wäre es nötig gewesen, das Alkali durch Behandeln des Gels mit
einer Säure oder einem sauren Salz zu entfernen.
Das neutralisierte Gel wurde jedoch mit einer Lösung von 2 η Ammoniumnitrat behandelt, bis das
Natrium so gut wie vollständig entfernt war. Das Produkt wurde dann sorgfältig mit Wasser ausgewaschen
und zum Schluß bei Zimmertemperatur getrocknet. Das erhaltene Gel war ein neutraler
Spaltkatalysator, in welchem die Aziditätszentren durch Ammoniak neutralisiert waren, Die Ammoniakkonzentration
war 0,20 bis 0,25 °/o NH4-, berechnet
auf Trockenbasis. Wäre der Katalysator nach dem Trocknen kalziniert worden, so1 wäre das
Ammoniak, ausgetrieben worden, wobei dann die Säurezentren wieder in Freiheit gesetzt worden
wären und das Material seine Spaltaktivität wieder erhalten hätte.
Das neutrale, luftgetrocknete Gel wurde zunächst in einem Überschuß einer neutralen Lösung von
Tetraminplatinchlorid, Pt(NHg)4Cl2, mit einem
Gehalt von o, 14 % Pt und weiter ungefähr 3 Tage
lang in einer neutralen Lösung von Tetraminplatinchlorid mit 0,35 %> Platingehalt getränkt. Das Gel
wurde dann I5mal mit Wasser ausgewaschen, bis
das Waschwasser nur eine schwache Reaktion auf Chloridionen gab und anschließend bei 1200 getrocknet.
Der erhaltene Katalysator enthielt 0,19% Pt und 0,24% NH4-, berechnet auf Trockenbasis.
Der wie beschrieben hergestellte Katalysator wurde, um das Ammoniak auszutreiben und die
Azidität wiederherzustellen, auf 475° erhitzt.
Nach dem Reduzieren des Platins mit Wasserstoff zum Metall wurde der Katalysator für die
Umsetzung von Methylcyclopentan unter folgenden Versuchsbedingungen verwendet:
Temperatur 475°
Druck 2i Atmosphären
Flüssigkeitsdurchsatz je Stunde i6,6
Molverhältnis Wasserstoff zu
Kohlenwasserstoff 5:1
Molverhältnis Wasserstoff zu
Kohlenwasserstoff 5:1
Die Umsetzungsleistung, die definiert wird als das ioofache der durch Dehydroisomerisation zu
Benzol umgesetzten Menge Methylcyclopentan geteilt durch die Methylcyclopentanmenge, die zur
Bildung sämtlicher Reaktionsprodukte verbraucht wurde, war 77,4. Diese Umsetzungsleistung gibt
ein Maß für die Selektionskraft des Katalysators und beträgt für einen normalen halogenhaltigen
Platin-Tonerde-Katalysator unter den gleichen Versuchsbedingungen 59%. Die Aktivität des wie
oben beschrieben hergestellten Katalysators war 2,8mal größer als die des Normalkatalysators.
Wie oben bereits ausgeführt, ist es wichtig, daß für die Einlagerung des Platins eine Lösung benutzt
wird, die nicht genügend sauer ist, um mit dem die- Aziditätszentren des Spaltkatalysators
schützenden Alkali zu reagieren und es dadurch zu entfernen. So wurde zum Vergleich aus dem oben
beschriebenen Ausgangsprodukt, nämlich dem neutralen Spaltkatalysator, ein zweiter Katalysator
hergestellt, jedoch wurde dabei dieses Ausgangsprodukt, anstatt daß man neutrale Tetraminplatinchloridlösung
zum Aufbringen des Platins verwendete, mit Platinchlorwasserstoffsäure behandelte,
um 0,2% Platin in den Katalysator einzulagern. Diese saure Lösung entfernte sofort die
schützenden Ammoniumionen. Nachdem der Katalysator auf die gleiche Weise wie oben weiterbehandelt
worden war, wurde er unter den gleichen Bedingungen erprobt. Die Umsetzungsleistung betrug
nur 65%. Die Aktivität war das 2,5fache der des Normalkatalysators.
Aus der britischen Patentschrift 580 897 ist es bekannt, Katalysatoren, die ein Metall der Platingruppe
enthalten, herzustellen durch Hydrolyse einer Verbindung des Metalls in wäßriger Lösung
in Anwesenheit eines Trägermaterials aus einem wasserunlöslichen, wasserfreien Oxyd eines nicht
edlen Elements der Gruppe II bis III des Periodischen Systems, wobei ein Oxyd des Platinmetalls
auf dem Träger niedergeschlagen wird, das dann zwecks Herstellung des aktiven Platinmetalls
reduziert wird. So kann z. B. Silicagel mit einer Natriumbicarbonatlösung gekocht werden, bis alle
Luft aus dem Gel entfernt ist, worauf das Gel abfiltriert und ausgewaschen wird. Dieser Träger
wird mit einer Natriumpalladiumchloridlösung getränkt und das Palladiumoxyd durch Kochen gefällt.
Das Natriumbicarbonat kann vor oder nach der Reduktion des Palladiumoxyds entfernt werden.
Ferner können nach der USA.-Patentschrift 285 277 Platinmetallkatalysatoren auf neutraler
Aktivkohle hergestellt werden.
Bei keinem der bekannten Verfahren erfolgt wie bei dem Verfahren der Erfindung die Herstellung
eines Platinmetallkatalysators auf einem sauren Träger, der nur vorübergehend, nämlich während
der Herstellung des Katalysators, neutralisiert wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Katalysators aus einem Metall der Platingruppe auf
kieselsäure- und/oder tonerde'haltigen sauren Trägern, insbesondere für die Umwandlung von
Kohlenwasserstoffen, wobei der neutralisierte saure Träger mit der Lösung einer Verbindung
eines Metalls der Platingruppe bei einem pH-Wert oberhalb 3,5 zusammengebracht und
das Produkt getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel, mit dem der Träger
neutralisiert worden war, aus dem getrockneten Produkt entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Träger mit einer flüchtigen: Stickstoffbasis neutralisiert und diese
durch Kalzinieren entfernt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Spaltkatalysator
auf Tonerdebasis mit Ammoniak neutralisiert, den neutralisierten Spaltkatalysator mit der
Lösung einer Platinmetallverbindung tränkt, den so getränkten neutralisierten Spaltkatalysator
auswäscht, trocknet und das Ammoniak durch Kalzinieren austreibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Spaltkatalysator auf Tonerdebasis mit einem nicht flüchtigen Alkali neutralisiert, trocknet, einer Reduktionsbehandlung
unterwirft und das Alkali durch Auslaugen mit einer Säure entfernt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man den neutralisierten Träger mit der neutralen: Lösung einer Platinverbindung
zusammenbringt.
105
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 256500;
britische Patentschriften Nr. 580897, 624353; USA.-Patentschriften Nr. 2 285 277, 2475155.
Deutsche Patentschrift Nr. 256500;
britische Patentschriften Nr. 580897, 624353; USA.-Patentschriften Nr. 2 285 277, 2475155.
Entgegengehaltene ältere Rechte:
Patente Nr. 842 040, 850 603.
Patente Nr. 842 040, 850 603.
© 609844 3.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US960894XA | 1951-12-11 | 1951-12-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960894C true DE960894C (de) | 1957-03-28 |
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ID=22255234
Family Applications (1)
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