DE959950C - Winkelmessinstrument - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 14. MÄRZ 1957

K 13366IX/42 c

Winkelmeßinstrument

Es sind bereits Winkelmeßinstrumente bekannt, bei denen die Teilkreise für bestimmte Zwecke, und zwar insbesondere für die Anzeige von Höhen- und Tiefenwinkeln, nicht durchgebend beziffert sind, sondern die Bezifferung von einem oder auch von mehreren Punkten aus nach beiden Seiten zu- oder abnimmt. Das hat zur Folge, daß die Teilung im Gesichtsfeld der Ablesevorrichtung, z. B. einer Lupe oder eines Mikroskopes, je nach der Stellung des Kreises bald von links nach rechts und bald von rechts nach links zunimmt. Zur Feinablesung der Teilunigen müssen daher doppelte Nonien, doppelte Skalen, oder, bei Ablesungen mit Hilfe von Mikrometern, doppelt bezifferte Mikrometertrommeln verwendet werden. Dadurch wird die Ablesung stets unübersichtlicher und die Gefahr eines Ablesefehlers erhöht. Diese Schwierigkeiten sind besonders störend, wenn eine der bekannten Methoden zur direkten Ablesung des arithmetischen Mittels aus zwei diametralen Kreisstellen verwendet werden soll. Sie können durch die vorliegende Erfindung behoben werden.

Gegenstand der Erfindung ist ein Winkelmeßinstrument mit optischer Abbildung diametraler Kreiss'tellen zur exzentrizitätsfehlerfreien Ablesung an einem Teilkreis, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Teilkreis in an sich bekannter Weise mindestens zwei einander zugeordnete Ausgang,--

punkte aufweist, von denen aus die Kreistedlungen in, !entgegengesetzten Richtungen symmetrisch aufgetragen sind, und daß jeweils eine der diametral gegenüberliegenden Teilungen mit einer weiteren Unterteilung verseben ist.

Die Verwendung unterschiedlicher Kreisteilungen, bei denen das Intervall der einen gleich einem Mehrfachen des Intervalls der anderen gemacht ist, ist zwar bei Winkelmeßdnstrumenten mit Koinzidenzablesung an sich bekannt, jedoch nicht in Verbindung mit Teilkreisen, die von mehreren Ausgangspunkten in entgegengesetzten Richtungen aufgetragene Teilungen aufweisen. In der bekannten Anwendung dient diese Maßnahme lediglich dazu, das Ablestegesichtsfeld durch Verminderung der Anzahl der gleichzeitig erscheinenden Teilstriche übersichtlicher zu gestalten, während durch 'die erfindungsgemäße Anwendung derart ausgebildeter Kreisteilungen erreicht wird, daß bei gleichzeitiger Abao lesung diametraler Kreisstellen trotz des wechselnden Drehsinnes der Bezifferung in jeder Stellung des Teilkreises ein einfaches und eindeutiges Ablesebild erhalten wird, in dem stets in gleichem¹ Sinne, z. B. üblicherweise von links nach rechts, as abgelesen werden kann. Da die diametralen Kreissteilen, die gleichzeitig zur Ablesung benutzt werden, unterschiedliche Teilungsintervalle aufweisen, kann ein Strich der gröberen Teilung jeweils als Index zur Ablesung der feineren Teilung dienen. Grob- und Feinteilung können den gleichen Durchmesser aufweisen und in einer Ebene Hegen, sofern die Teilung nur auf einem Sektor von maximal 18o° benutzt wird. Soll jedoch die Teilung in einem größeren Sektor oder auf dem ganzen Umfang benutzt werden, so müssen die beiden Teilungen in an sich bekannter Weise entweder auf verschiedenen Durchmessern der gleichen Ebene oder, bei gleichen Durchmessern, auf verschiedenen Ebenen, z. B. auf der Ober- und der Unterseite eines- als Teilungsträger dienenden Glasringes, oder auch auf zwei verschiedenen Kreisen angebracht werden.

Diese erfindungsgemäße Ausbildung der Kreisteüung von Winkelmeßinstrumenten eignet sich auch für Winkelmeßinstrumente mit Teilungen mit ungleichförmigen Intervallen, z. B. für sogenannte Tangententeilungen zum Messen von Winkeln in Prozenten.

In der Zeichnung zeigt

Fig. ι eine beispielsweise Ausführungsform der Kreisteilung eines im weiteren nicht dargestellten Winkelmeßinstrumentes gemäß der Erfindung; die Fig. 2 und 3 zeigen zwei beispielsweise Ablesebilder im Blickfeld der Ablesevorrichtung dieses Winkelmeßinetrumentes.

In Fig. ι ist ein erfindungsgemäß geteilter Kreis dargestellt, wobei mit α ein Ausschnitt des Teilkreises und mit b ein diesem diametral gegenüberliegender Ausschnitt desselben Teilkreises bezeichnet ist. Jeder der beiden Ausschnittje α und b des Teilkreises enthält einen Nullpunkt, und von jedem dieser Nullpunkte aus nimmt die Bezifferung der Teilstriche nach beiden Seiten zu. In dem vom Nullpunkt aus im Uhrzeigersinn verlaufenden Teil des Ausschnittes λ beträgt das Intervall V3⁰ und in dem im Gegenührzeigersinn verlaufenden Teil des Ausschnittest i°, während in dem vom Nullpunkt aus im Uhrzeigersinn verlaufenden Teil des Ausschnittes & das Intervall i° und in dem im Gegenuhrzeigersinn verlaufenden Teil des Ausschnittes b ¹I₃" beträgt. Mit Hilfe bekannter, in der Zeichnung nicht dargestellter optischer Mittel werden zwei einander diametral gegenüberliegiende Stellen des Teilkreises im Blickfeld der in der Zeichnung nicht dargestellten Ablesevorrichtung des Winkelmeßinstrumentes sichtbar gemacht und in bekannter Weise für die direkte Ablesung des arithmetischen Mittels zweier Ablesungen verwendet. Durch diese Anordnung kommen die Ablesebilder gemäß Fig. 2 und 3 zustande, wobei in Fig. 2 ein Ablesebeispiel der im Uhrzeigersinn bezifferten und mit +-Zeichen versehenen Zone, in Fig. 3 ein Ablesebeispiel der im Gegenuhrzeigersinn bezifferten und mit —Zeichen versehenen Zone der Kreisteilung dargestellt ist. Mit c sind die festen Indizes für die Grobablesung bezeichnet.

Die Ablesung geht in folgender Weise vor sich: Die auf der linken Seite des Indexe diesem zunächststehende Zahl der bezifferten Feinteilung gibt die ganzen Einheiten an, in Fig. 2 also +5°. Von diesem mit +5 bezifferten Strich der Feinteilung aus werden die 20'-Intervalle abgezählt und'Bruchteile davon geschätzt bis zum Strich der Grob' teilung, welcher die gleiche Bezifferung -f-s trägt. Da die beiden Teilungen gegenläufig abgebildet sind, zählen die 20'-Intervalle in diesem Fall nur ι o', so daß die ganze Ablesung -\- 5° 47' ergibt. Dieselbe Methode führt beim Ablesebeispiel nach F%. 3 zur richtigen Ablesung —13° 26', wobei hier an der unteren Teilung abgelesen wird. Obschon der Drehsinn der Bezifferung wechselt, kann stets nach derselben Methode von links nach rechts abgelesen werden. Selbstverständlich könnte die Anordnung auch so getroffen werden, daß stets von rechts nach links abgelesen werden kann. Es würde dies lediglich ein Vertauschen von Grob- und Feinteilung bedingen.

Die Bezifferung der Grobteilung erleichtert das richtige Ablesen, ist aber nicht unbedingt notwendig. Die Bezifferung der Grobteilung könnte auch weggelassen werden, da die beiden zur Ablesung ver- nc wendeten Striche stets symmetrisch zu den Indizes c stehen.

An Stelle gleichmäßiger Intervalle können auch ungleichförmige Intervalle vorgesehen sein. Von Vorteil ist es, die Intervalle nach der Tangens-· funktion des Winkels aufzutragen, da does das Messen der Winkel in Prozenten ermöglicht.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Winkelmeßinstrument mit optischer Abbildung diametraler Kreisstellen zur exzentrizitätsfehlerfreien Ablesung an einem Teilkreis, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilkreis in an sich bekannter Weise mindestens zwei einander zugeordnete Ausgangspunkte aufweist, von denen

   aus die Kreisteilungen in entgegengesetzten Richtungen symmetrisch aufgetragen sind, und daß jeweils eine der 'diametral gegenüberliegenden Teilungen mit einer weiteren Unterteilung versehen ist.
2. 2. Winkehneßinstrument nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kreisteilung eine Mehrzahl einander paarweise zugeordneter Ausgangspunkte vorgesehen sind.
3. 3. Winkelmeßinstrument nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Intervalle der Kreisteilung beidseitig jedes Ausgangspunktes ihre Größe stetig ändern.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 197 901; Jordan-Eggef t: Handbuch der Vermessungskunde,, 7. Aufl. (1908), Bd. II, S. 723.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen

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